DE1467779C - Vorrichtung zur fortlaufenden Zuch tung von Mikroorganismen - Google Patents

Vorrichtung zur fortlaufenden Zuch tung von Mikroorganismen

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DE1467779C
DE1467779C DE1467779C DE 1467779 C DE1467779 C DE 1467779C DE 1467779 C DE1467779 C DE 1467779C
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English (en)
Inventor
Der Anmelder Ist
Original Assignee
Brewer, John H , Towson, Md (V St A)
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Description

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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur fort- Ausführungsform in Form einer langgestreckten Umlaufenden Züchtung von Mikroorganismen in einer hüllung und
unter Einschluß des Nährbodens an den Rändern F i g. 6 eine perspektivische Ansicht der in F i g. 5
allseitig verschweißten flexiblen Kunsstoff hülle. gezeigten Vorrichtung, die zu einer Spirale zusammen-
Bei den bisherigen Vorrichtungen zum Aufziehen 5 gerollt und in einem zylindrischen Behälter unter-
von Mikroorganismen, wie Bakterien, Hefen und gebracht ist.
Schimmeln, treten zahlreiche Schwierigkeiten auf. So Bei den verschiedenen Ausführungsbeispielen einer ist es z. B. zur Erhaltung von Vorratskulturen not- Einrichtung nach der Erfindung ist jeweils eine Umwendig, in regelmäßigen und wiederholten Zeit- hüllung vorgesehen, die dem Nährboden und den abständen frische Nährbodeneinheiten zu impfen. io aufzuziehenden Mikroorganismen gegenüber neutral Geschieht dies nicht, so gehen bestimmte Vorrats- und für beide undurchlässig ist; das Innere der Umkulturen verloren. Aus diesem Grund erfordern hüllung ist durch eine Anzahl von Trennwänden Laboratorien zur Erhaltung der Vorratskulturen an od. dgl. in eine Mehrzahl von Einzelkammern aufge-Wochenenden und in Ferienzeiten die Anwesenheit teilt, deren jede Nährboden enthält. Durch die Trennvcn geschulten Fachleuten, wenn die Kulturen über 15 wände führen Dochte, die Lücken bzw. Poren haben, 24 Stunden erhalten bleiben sollen. deren Größe und Anordnung es den aufzuziehenden
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 022 757 ist es Mikroorganismen gestatten, langsam durch sie .hinbekannt, einen Nährbodenbrei in einem aus zwei durchzuwachsen oder zu diffundieren,
miteinander verschweißten Kunststoffolien gebildeten Bei der Ausführungsform der Erfindung nach den Beutel aufzubewahren. Nach Verbrauch des hierin 20 F i g. 1, 2 und 3 ist die Ummantelung eine Hülle 10 eingeschlossenen Nährstoffes ist diese Kultur jedoch aus einem elastischen Kunststoffmaterial, das dem verloren. Das gleiche gilt für die durch die deutsche Nährboden und den Mikroorganismen gegenüber Auslegeschrift 1 013 837 bekannte Verpackung, bei der neutral und für beide undurchlässig ist. Für diesen ein Nährbodenträger in Form eines saugfähigen Zweck geeignete Kunststoffe sind beispielsweise PolyPapiers oder Textilgewebes in einer Hülle aus Kunst- 25 äthylen, Polyvinyl, Chloride und deren Mischpolystoffolie untergebracht ist. Der Verlauf der Impfung merisate, Polypropylen, Tetrafluoräthylen und Trimuß bei den vorbekannten Verfahren also stets von fluorchloräthylen. Sind die Mikroorganismen bzw. Fachleuten verfolgt werden. Ferner muß jede Über- Bakterien anaerob, sollte das Kunststoffmaterial lufttragung einer Kultur sehr sorgfältig vorgenommen undurchlässig sein. Sind die Mikroorganismen bzw. werden, damit keine Verunreinigungen entstehen. 30 Bakterien der Kultur aerob, sollte das Kunststoff-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, material luftdurchlässig sein, doch zugleich undurchdie mit den bekannten Vorrichtungen verbundenen lässig für den Nährboden. Dünne Folien aus PolySchwierigkeiten und Nachteile zu beheben und eine äthylen und Polypropylen in einer Stärkenordnung Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe der Auf- von 0,05 mm sind sauerstoffdurchlässig und zur zuchtvorgang kontinuierlich vor sich geht, und zwar 35 Verwendung bei aeroben Mikroorganismen geeignet, derart, daß die Impfung aufeinanderfolgender Nähr- Dickere Folien dieses Materials in der Stärkenordnung bodeneinheiten selbsttätig erfolgt. von 0,152 mm oder mehr und auch geschichtete,
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einer dünnere Folien sind im allgemeinen nicht sauerstoff-Vorrichtung zur fortlaufenden Züchtung von Mikro- durchlässig. Sind aerobe Mikroorganismen aufzuorganismen in einer unter Einschluß des Nährbodens 40 ziehen, kann entweder die ganze Umhüllung oder eine an den Rändern allseitig verschweißten flexiblen ihrer Seiten aus sauerstoffdurchlässigem Kunststoff-Kunststoffhülle dadurch gelöst, daß die Kunststoff- material bestehen.
hülle mehrere Fächer bildende Schweißnähte zwischen Für bestimmte Zwecke ist durchsichtiges Plastik-
den Rändern aufweist, weiche über einige für das material vorzuziehen, damit Nährboden und Kultur
Wachstum der Mikroorganismen entsprechend große 45 in der Umhüllung von außen beobachtet werden
und zur Verhinderung eines freien Übertritts der können.
Nährmedien hinreichend kleine öffnungen mit- Hilfe Hinsichtlich leichter und einfacher Herstellung ist
eines durch sämtliche Fächer hindurchführenden, In die Verwendung von thermoplastischem Material
die Trennwand zwischen benachbarten Fächern ein- vorzuziehen, weil dann die Abdichtung der Umhüllung
geschmolzenen Dochtes miteinander verbunden sind. 50 und Ausbildung der Trennwände durch Verschweißen
Mit dieser Vorrichtung läßt sich das Wachstum der mit Druck und/oder Hitze erfolgen kann.
Mikroorganismen derart steuern, daß die Impfung Die in Fig. 1 bis 3 gezeigte Umhüllung ist aus einer
und Aufzucht in den aufeinanderfolgenden Einheiten einzigen Folie Kunststoffmaterial geformt, die entlang
in im voraus festgesetzten Zeitabständen erfolgt. Jede einem unteren Rand 12 doppelt gefaltet und dann an
Einheit kann also beispielsweise einem Tag ent- 55 den Seitenrändern 14 und längs eines oberen Randes 16
sprechen, so daß es möglich ist, die Bakterienaufzucht verschweißt ist, so daß sie eine vollkommen dichte
über einen beliebigen Kalenderzeitraum, z. B. über Hülle bildet. Der obere Rand der Hülle kann, wie
ein Jahr, zu untersuchen, ohne daß manuelle Imp- gezeigt, mit öffnungen 18 versehen werden, die zum
fungen vorgenommen werden müssen. Befestigen bzw. Aufhängen der Hülle in senkrechter
Die Erfindung ist im folgenden an Hand von Aus- 60 bzw. aufrechter Stellung mit Augenringen versehen
führungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt sind.
F i g. 1 eine Ansicht einer Ausführungsform der Das Innere der Hülle ist mit einer Mehrzahl von
erfindungsgemäßen Vorrichtung, senkrechten und horizontal in Abständen voneinander
F i g. 2 und 3 jeweils einen Schnitt längs der angeordneten Trennwänden 20 versehen, die wie
Linien 2-2 und 3-3 der Fig. 1, 65 gezeigt, dadurch gebildet sind, daß die beiden Lagen
F i g. 4 eine weitere Ausführungsform in einer der Hülle von oben bis unten miteinander verschweißt
Ansicht entsprechend der der Fig. 1, sind. Das Innere der Hülle wird dadurch in eine
Fig. 5 eine unterbrochene Ansicht einer weiteren Mehrzahl aufeinanderfolgender Fächer 22 aufgeteilt.
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Durch die Trennwände 20 führen Dochte mit Lücken einem Streifen druckempfindlichen Bandes wieder
bzw. Poren, die in die Nährboden in die zu beiden abgedichtet werden. Die Hülle wird dann in der
Seiten der Trennwand gelegene Fächer einmünden erforderlichen thermischen Umgebung gehalten, indem
und deren Größe und Anordnung so gewählt ist, daß man sie beispielsweise an den ösen 18 auf Haken in
der aufgezogene Mikroorganismus langsam hindurch- 5 einem Inkubator oder in einem ähnlichen Apparat
wächst oder diffundiert. · aufhängt. Für die meisten Mikroorganismen liegt der
Zu diesem Zweck wird ein Docht 24 verwendet, der Temperaturbereich zwischen 20° und 45°C. Bei
durch alle Trennwände 20 hindurchführt, in jeder fest Psychrophilen liegt die bevorzugte Temperatur zwi-
versiegelt und in die Nährböden jedes einzelnen Fachs sehen 0 und 20° C, bei Mesophilen zwischen 20 und
eingetaucht ist. io 45° C, und bei Thermophilen liegt die bevorzugte
Das ist einfach durchzuführen, indem man einen Temperatur zwischen 45 und 70° C. Werden die
Docht vorsieht, der vom ersten Fach aus quer durch Mikroorganismen in der erforderlichen thermischen
jedes einzelne Fach hindurch bis zum letzten Fach Umgebung gehalten, so vermehren sie sich im ersten
verläuft. Dieser Docht wird in seiner Lage in den Fach diffundieren schließlich durch den Docht hin-
Trennwänden 20 bei deren Herstellung durch Ver- 15 durch in das zweite Fach; dort vermehren sie sich
schweißen fest und abdichtend gehalten. weiter und diffundieren durch den Docht hindurch
Die Größe der Lücken bzw. Poren soll so gewählt in das dritte Fach. Dieser Prozeß fortlaufender Aufsein, daß die Mikroorganismen, wenn sie sich in einem zucht und automatischer Impfung aufeinanderfolgender Fächer vermehren, durch den Docht hindurch in der Fächer verläuft kontinuierlich durch die ganze das nächstfolgende Fach hineinwachsen bzw. diffun- 20 Hülle bis zum letzten Fach.
dieren. Die Porengröße des Dochtes sollte aber Wo ein gleichförmiger Docht mit gleichförmigen
zugleich nicht so groß sein, daß Nährboden oder Lücken bzw. Poren auf seiner ganzen Länge ver-
Stoffwechselprodukte frei fließen können. Die Poren- wendet wird, ist das zeitliche Aufeinanderfolgen des
größe kann entsprechend der gewünschten Über- Vorganges von Fach zu-Fach ebenfalls gleichförmig,
tragungsgeschwindigkeit zwischen benachbarten Fä- 25 Durch Ändern von Größe und Anordnung der
ehern gewählt werden und auch jeweils auf die in der Lücken bzw. Poren und/oder der Drahtbreite und/oder
Kultur befindlichen Mikroorganismen abgestimmt sein. der Nährbodencharakteristik kann die zeitliche Auf-
Zur Erhöhung der Übertragungsgeschwindigkeit einanderfolge auf jede gewünschte bzw. erforderliche sind größere Lücken bzw. Poren zu verwenden. Die Periodendauer gebracht werden. Es ist also beispiels-Geschwindigkeit der Übertragung kann durch Ver- 30 weise möglich, eine Stunden- oder Tagesbasis einzuwendung eines Dochtes mit kleineren Poren oder stellen, wobei aufeinanderfolgende Fächer automatisch kleinerem Durchmesser herabgesetzt oder auch durch in zeitlichen Abständen von einer Stunde bzw. von Zusetzen von Agar oder Gelatine zum Nährboden einem Tag nacheinander geimpft und zur Aufzucht verringert werden. von Kulturen eingesetzt werden. Durch Verwenden
Als Docht können verschiedene Arten von Filtrier- 35 aller Fächer, wie in F i g. 1 gezeigt, läßt sich eine medien verwendet werden, z. B. Filtrierpapier oder Zeitfolge von einer Woche Dauer mit Aufzucht einer -tuch, naßfester Papierdrell, Glasfaserband, Baum- Einzelkultur pro Tag einrichten. Natürlich sind auf wollstreifen, Baumwollköper oder Querfaserstreifen. diese Weise auch Zeitfolgen auf monatlicher, jährlicher Handelsübliches Baumwollköperband in einer Ab- oder einer anderen Zeit- bzw. Kalenderbasis.durchmessung von 6,35 mm X 0,18 mm hat sich als sehr 40 führbar,
zufriedenstellend erwiesen. Wo es notwendig ist, eine Aufzucht fortlaufend über
Für die Nährböden in jedem Fach kann irgendein einen langen Zeitraum durchzuführen, z. B. an bekannter Nährboden verwendet werden, z. B. ver- 365 aufeinanderfolgenden Tagen, kann die Form der dünnte Lösungen von Pepton und Dextrose, Sukrose, Hülle auf die in den F i g. 5 und 6 gezeigte Ausführung Glukose, Maltose und anderen Zuckern, Gelatine, 45 geändert werden. Hier ist eine erfindungsgemäße, Agar-Agar, Serum, Blut u. dgl. Der Nährboden wird relativ langgestreckte Hülle 30 dargestellt, die aus vor dem endgültigen Versiegeln des oberen Endes in,- gleichartigem Kunststoffmaterial, wie im Zusammendie Fächer gegeben. Wie bereits erwähnt, kann die hang mit den Fig. 1 bis 3 beschrieben, besteht. Die Übertragungsgeschwindigkeit der Mikroorganismen Plastikfolie ist bei 32 doppelt gefaltet und an ihrem von Fach zu Fach zum Teil durch den Nährboden 50 oberen Rand 36 sowie an den beiden Seiten vergesteuert werden. Durch Erhöhen der Agar- oder schweißt. Der langgestreckte Streifen ist durch Gelatinemenge läßt sich die Übertragungsgeschwindig- Schweißnähte 38 in Einzelfächer 40 unterteilt, und keit herabsetzen. ein Docht 44 verläuft durch die ganze Länge der
Nach Fertigstellung der Hülle und Einführen der Hülfe, und zwar durch jede der Schweißnähte, wobei
Nährböden in die Fächer wird die Einheit in geeigneter 55 er in jeder Trennwand abgedichtet ist. Wie bei der
Weise sterilisiert; bei Kunststoffmaterial, das hohe ersten Ausführungsform der Erfindung wird Nährboden
Temperaturen aushält, z. B. Polypropylen, kann in jedes Fach eingeführt, und nach dem Zuschmelzen
20 Minuten lang bei einem Dampfdruck von 1,05 kg/cma bzw. Zuschweißen wird die Einheit in geeigneter
und einer Temperatur von 121° C im Autoklaven Weise sterilisiert.
sterilisiert werden. Bei allen anderen Kunststoffen 60 Der Docht ist in jedem der Fächer 40 in Nährkann bestrahlt oder durch Eintauchen der Einrichtung boden 46 eingetaucht. Die Poren des Dochtes 44, in eine Äthylenoxyd-Atmosphäre sterilisiert werden. sein Querschnitt und die Charakteristik des Nähr-
Beim Gebrauch der erfindungsgemäßen Vorrichtung bodens sind so gewählt, daß die Mikroorganismen wird das erste Fach, wie in F i g. 1 gezeigt, geimpft, in der Hülle so von einem Fach zum nächsten wachsen z. B. durch Einführen einer Injektionskanüle und 65 oder diffundieren, daß die Aufzucht des Nährbodens Einspritzen einer kleinen Menge des Mikroorganismus, in den Fächern tageweise erfolgt. Für eine Jahresder aufgezogen werden soll. Nach Herausziehen der periode wird eine Hülle benötigt, die für 365 Einzel-Kanüle kann die Hülle bzw. die Ummantelung mit fächer lang genug ist. Aus Gründen der Zweckmäßig-
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keit und Raumersparnis kann diese langgestreckte folgenden Abmessungen: Länge der Einheit 14V2 Zoll Hülle, wie in Fig. 6 gezeigt, bei Lagerung, Versand (368mm); Breite der Einheit T1I2ZoW (190,5mm); und Gebrauch spiralig zusammengerollt und in ein Fachlänge 13 Zoll (330 mm); Fachbreite 2 Zoll zylindrisches Gehäuse oder eine Kassette 50 gepackt (50,8 mm). Vor dem endgültigen Verschweißen wurde werden. 5 in jedes Fach 20 ml Nährboden folgender Zusammen-
Bei Verwendung der in den F i g. 5 und 6 gezeigten Setzung pro Liter eingeführt: 17 g Trypticase; 3 g Einrichtung wird das erste Fach in der in F i g. 1 Phyton; 5 g NaCl; 2,5 g K2HPO4 und 5 g Dextrose, gezeigten Weise geimpft. Die Hüllenspirale wird dann Das verwendete Dochtmaterial war 0,007 Zoll in ihr Gehäuse gepackt, und die Einheit kann wie (0,178 mm) starkes und V2 Zoll (12,7 mm) breites vorstehend beschrieben in der erforderlichen ther- io Baumwollköperband, das als gleichförmiger Docht mischen Umgebung gehalten werden, indem man sie vom ersten Fach quer durch jede Trennwand der in einem Inkubator auf einem Regal aufbewahrt. Einheit bis zum letzten Fach eingesetzt wurde. Der Auf diese Weise können ohne jede Bedienung tage- Beutel wurde dann nach einem geeigneten Verfahren weise, über einen Zeitraum von der Dauer eines ganzen sterilisiert. Der Nährboden im ersten Fach wurde Jahres, Untersuchungen an Kulturen durchgeführt 15 vermittels einer Injektionskanüle mit Clorstridium werden, z. B. um Bakterien-Mutationen zu erforschen. welchii, einer anaeroben Bakterie, geimpft, und die In den in den F i g. 1 bis 3 und 5, 6 gezeigten von der Injektionskanüle hinterlassene Öffnung wurde Ausführungsformen der Erfindung sind die Fächer durch einen geeigneten Klebestreifen mit druckgleich groß dargestellt. Es versteht sich jedoch, daß empfindlichem Klebemittel verschlossen. Die Hülle die Fächer von unterschiedlicher Größe sein können. 20 wurde in einem Inkubator in einer thermischen Das erste Fach kann z. B. im Verhältnis zu den anderen Atmosphäre von 350C aufgehängt. Die Bakterien größer sein zwecks Entwicklung von Ausgangs- im ersten Fach vermehrten sich und diffundierten bzw. kulturen zur Verwendung etwa bei verschiedenen wuchen nach 24 Stunden durch den Docht und Fermentierungsverfahren und bei der Herstellung von · impften den Nährboden in Fach 2, in welchem die Molkereiprodukten. 25 Bakterien sich wiederum vermehrten und dann die
Vorrichtung und Verfahren nach der Erfindung Nährböden jeweils in nachfolgenden Fächern impften, können auch bei der Erzeugung und Sammlung ver- Es wurde festgestellt, daß die Bakterien in gleichschiedener Gase zu verschiedenen Zwecken verwendet mäßigen Zeitabständen von einem Fach zum nächsten werden, z. B. von Wasserstoff, Methan, CO2 u. dgl., wanderten und daß die Kultur in jedes Fach frei von wodurch es dem Bakteriologen ermöglicht wird, die 30 Verunreinigung war.
Natur der Mikroorganismen durch eine Analyse der R . . . „
Gase zu prüfen oder festzustellen. Beispiel ι
F i g. 4 zeigt eine erfind 11 ngsgemäße Einrichtung, Eine Hülle der in F i g. 1 bis 3 gezeigten Art wurde
die für diesen Zweck geeignet ist. Die Einrichtung aus sehr dünnem Polypropylen (0,002 Zoll bis gleicht im allgemeinen der in den F i g. 1 bis 3 ge- 35 0,0508 mm) oder Polyäthylen, das Sauerstoff durchzeigten, nur verlaufen in diesem Fall die Schweißnähte läßt, in folgenden Abmessungen hergestellt: Breite bzw. Trennwände 20' vom unteren Ende der Hülle der Einheit 7V2ZoII (190,5 mm); Länge der Einheit nach oben bis zu einer Stelle mit Abstand vom oberen 14V2ZoIl (368,3 mm); Fachlänge 13 Zoll (330 mm); Rand der Hülle, so daß die Fächer 22' am oberen Fachbreite 2 Zoll (50,8 mm). Vor dem endgültigen Ende der Hülle miteinander in Verbindung stehen. 40 Verschweißen wurde in jedes Fach 20 ml Nährboden In dieser Ausführungsform der erfindungsgemäßen eingeführt. Als Nährboden wurde Kuh-Vollmilch Einrichtung ist oberhalb der Trennwände 20' neben verwendet. Als Dochtmaterial wurde 0,007 Zoll dem oberen Ende der Hülle ein Auslaß 60 vorgesehen, (0,178 mm) starkes und V2ZoII (12,7 mm) breites so daß die in jedem Fach entstehenden, aus der Kultur Baumwollköperband verwendet, das als gleichförmiger resultierenden Gase durch den Auslaß gesammelt 45 Docht vom ersten Fach quer durch alle Trennwände werden können. Der Auslaß kann, wie gezeigt, mit der Einheit bis.zum letzten Fach eingesetzt wurde, einem gezeigten Sperrventil 62 versehen werden: Wird Der Beutel wurde dann nach einem geeigneten Verdie Einrichtung für die Erzeugung von Gas verwendet? fahren sterilisiert. Der Nährboden im ersten Fach so sind vorzugsweise Kohlenstoffhydrat-Nährböden zu wurde vermittels einer Injektionskanüle mit Lactoverwenden. z. B. eine verdünnte Lösung von Glukose, 50 bacillus acidophilus, einer aeroben Bakterie, geimpft, Dextrose, Sukrcse oder anderen Zuckern oder Pep- und die von der Injektionskanüle nach der Impfung tonen, da diese zur Entwicklung einer größeren Menge hinterlassene öffnung wurde durch einen geeigneten Gas führen. Klebestreifen mit druckempfindlichem Klebemittel
Bei jeder Ausführungsform der Erfindung können verschlossen. Die Hülle wurde in einem Inkubator in jeglichem Nährboden geeignete Indikatoren zugesetzt 55 einer thermischen Atmosphäre von 45°C aufgehängt, werden, z. B. ßromkresolpurpur; nach Wachsen der Die Bakterien im ersten Fach vermehrten sich und Organismen würde sich dann sowohl ein Farbwechsel diffundierten bzw. wuchsen nach 24 Stunden durch als auch eine Trübung ergeben, die zu jedem gegebenen den Docht und impften den Nährboden in Fach 2, Zeitpunkt anzeigen, bis zu welchem Fach die Kulturen in welchem die Bakterien sich wiederum vermehrten vorgedrungen sind. 60 und dann die Nährböden jeweils in nachfolgenden
Beispiele für die Aufzucht von Mikroorganismen im Fächern impften. Es wurde festgestellt, da3 die Zusammenhang mit der Erfindung sind nachstehend Bakterien in gleichmäßigen Zeitabstanden von einem gegeben: Fach zum nächsten wanderten und daß die Kultur in
Beispiel 1 jedem Fach frei von Verunreinigung war.
I-ine Hülle der in F i g. 1 bis 3 gezeigten Art wurde Beispiel 3
aus IVIvpropylai-Kimstslüffmalerial in einer Stärke Eine langgestreckte, nach Art der in Fig. 5 und 6
von 0.006/oll (0.152 mm) hergestellt, und zwar in gezeigten Hülle wurde aus Material hergestellt, wie es
in Zusammenhang mit Beispiel 1 beschrieben ist. Jedes Fach war etwa 1 Zoll (25,4 mm) breit und 2 Zoll (50,8 mm) hoch. Als Docht wurde das gleiche 'Köperband verwendet. In diesem Fall wurden jedoch 365 Fächer hergestellt und die Einheit in eine Metallbüchse oder Kassette 'gesetzt. Diese besondere Anordnung ist wertvoll bei Daueraufzucht einer Kultur über einen sehr langen Zeitraum, z. B. 1 Jahr, bei Übertragungen von Fach zu Fach auf Tagesbasis. Jedem dieser Nährböden können geeignete Indikatoren zugesetzt werden, beispielsweise Bromkresolpurpur; nach Wachsen des Organismus entstehen dann sowohl ein Farbwechsel als auch eine Trübung, die zu jedem gegebenen Zeitpunkt anzeigen, welches Fach der Organismus erreicht hat.
Die dargestellten Ausführungsformen sind nur Beispiele der Erfindung, die nach Bedarf abgeändert werden können. So können z. B. Größe, Form und Gestaltung der Hüllen bzw. Beutel geändert werden, und die Hüllen können aus jedem beliebigen Material ao hergestellt werden, das für den Einzelfall geeignet ist und die angegebenen Charakteristika aufweist.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Vorrichtung zur fortlaufenden Züchtung von Mikroorganismen in einer unter Einschluß des Nährbodens an den Rändern allseitig verschweißten flexiblen Kunststoffhülle, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoff hülle (10,30) mehrere Fächer (22, 40) bildende Schweißnähte zwischen den Rändern aufweist, welche über einige für das Wachstum der Mikroorganismen entsprechend große und zur Verhinderung eines freien Übertritts der Nährmedien hinreichend kleine Öffnungen mit Hilfe eines durch sämtliche Fächer hindurchführenden in die Trennwand (20,38) zwischen benachbarten Fächern eingeschmolzenen Dochtes (24, 44), miteinander verbunden sind.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 009 685/103

Family

ID=

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2425746A1 (de) * 1973-05-31 1974-12-05 Instrumentation Labor Inc Zellenkultureinrichtung

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2425746A1 (de) * 1973-05-31 1974-12-05 Instrumentation Labor Inc Zellenkultureinrichtung

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