DE3134784C2 - Klemmfutter für eine Einrichtung zum Handhaben von Werkstücken - Google Patents
Klemmfutter für eine Einrichtung zum Handhaben von WerkstückenInfo
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Abstract
Ein Greifer (32) zum Transport von Werkstücken mit einem zapfenartigen Ende hat ein Gehäuse (36), in dem zwei Schlitten (40) symmetrisch zu einer Hauptachse (A) radial verschiebbar geführt sind. An dem Schlitten (40) ist je eine Spannbacke (42) über einen Lenker (44) abgestützt, der mit der Spannbacke (42) über durch ein radial inneres Gelenk (46) verbunden ist und mit dem Schlitten (40) durch ein radial äußeres Gelenk (48), das auch in axialer Richtung weiter außen angeordnet ist als das radial innere Gelenk (46). Im Gehäuse (36) ist ferner ein mit einem Motor (34) gekuppelter Steuerkörper (60) drehbar gelagert. Am Steuerkörper (60) sind Steuerkurven (66) ausgebildet, die beim Drehen des Steuerkörpers (60) die Schlitten (40) verschieben. Die axialsymmetrisch verschiebbaren Schlitten (40) ermöglichen einerseits eine Anpassung an Werkstücke mit unterschiedlichem Zapfendurchmesser und andererseits eine rasche, feste und genau zentrische Einspannung des zapfenartigen Endes jedes einzelnen Werkstückes.
Description
Die Erfindung betrifft ein Klemmfutter für eine Einrichtung zum Handhaben von Werkstücken gemäß dem
Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Ein derartiges Klemmfutter ist bekannt (DE-OS 54 176). Es eignet sich für die Zuführung von in horizontaler
Richtung angeordneten Werkstücken in Werkzeugmaschinen, beispielsweise Drehmaschinen. Die
Spannbacken sind dabei starr mit radial verschiebbaren Schlitten verbunden. Die radial verschiebbaren Schlitten
ermöglichen die Anpassung an unterschiedliche Werkstücke sowie deren rasche, feste und genau zentrische
Einspannung.
Für die Handhabung von Werkstücken mit senkrechtem zapfen- oder rohrförmigen Ende ist ein derartiges
Klemmfutter nicht geeignet, denn ein Ausfallen oder Absinken einer zur Klemmung erforderlichen Anpreßkraft,
z. B. durch einen Steuerungsdefekt, führt zu einem unbeabsichtigten Lösen des Werkstückes und somit zu
einer erheblichen Gefährdung der Sicherheit.
Weiterhin muß die Anpreßkraft zur Erzeugung von Reibkräften, die dem Eigengewicht der Werkstücke mit
ausreichender Sicherheit entgegenwirken, wesentlich größer sein als der Quotient aus dem Eigengewicht der
Werkstücke und dem Reibungskoeffizienten. Eine unzulässige
Verletzung der Oberfläche der Werkstücke durch die Spannbacken läßt sich deshalb infolge dieser
hohen Anpreßkraft nicht ausschließen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Klemmfutter zu schaffen, mit dem sich Werkstücke der
beschriebenen Art rasch und sicher erfassen, transportieren und an vorgegebener Sielle exakt absetzen lassen.
Diese Aufgabe löst ein Klemmfutter mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
Dadurch, daß erfindungsgemäß mindestens eine der Spannbacken an dem zugehörigen Schlitten in einer
Ebene durch die Futterachse schwenkbar angelenkt ist, kann sie dem Werkstück ausweichen und es dann selbsttätig
durch Klemmung festhalten. Dabei ist das Eigengewicht des Werkstückes selbst bestrebt, die Klemmung
zu verstärken. Die Schlitten brauchen deshalb zu Beginn des Spannvorganges nur soweit bewegt zu werden,
daß die Spannbacken dem Werkstück nur einen mäßigen Reibungswiderstand entgegensetzen. Beim
Anheben des Klemmfutters bewirkt derselbe Reibungswiderstand eine Relativbewegung zwischen der bzw.
jeder gelenkig abgestützten Spannbacke und dem zugehörigen Schlitten, wodurch sich der Abstand zwischen
den Spannbacken dem Werkstück anpaßt und dieses sicher festgeklemmt wird.
Normalerweise sind die Spannbacken derart gestaltet, daß sie beispielsweise ein zapfenartiges Ende des
Werkstückes von außen erfassen. Falls aber rohrförmige oder mit einer Bohrung versehene Werkstücke zu
transportieren sind, können die Spannbacken auch so gestaltet sein, daß sie sich in das Werkstück einführen
und radial von innen her festklemmen lassen.
Zweckmäßigerweise ist die bzw. jede gelenkig abgestützte Spannbacke an dem zugehörigen Schlitten über
einen Lenker abgestützt, der mit der Spannbacke durch ein erstes Gelenk und mit dem zugehörigen Schlitten
durch ein zweites Gelenk verbunden ist.
Zusätzliche oder alternative Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen 3 und 4.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen beschrieben. Es zeigt
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine Schrägansicht eines Hebezeugs mit einem erfindungsgemäßen Klemmfutter,
F i g. 2 eine Schrägansicht des längs seiner Hauptachse aufgeschnittenen Klemmfutters,
F i g. 3 einen vergrößerten Teilschnitt längs der Hauptachse des Klemmfutters,
F i g. 4 den Querschnitt IV-IV in F i g. 3 und
F i g. 5 den Querschnitt V-V in F i g. 3.
Das Hebezeug 10 hat gemäß F i g. 1 die Aufgabe, Werkstücke 12 — dargestellt sind senkrecht angeordnete Wellen —, die je ein zapfenartiges oberes Ende 14 aufweisen, von einem Magazin 16 zu einer Werkzeugmaschine 18 — dargestellt ist eine Zahnradstoßmaschine — zu befördern.
F i g. 4 den Querschnitt IV-IV in F i g. 3 und
F i g. 5 den Querschnitt V-V in F i g. 3.
Das Hebezeug 10 hat gemäß F i g. 1 die Aufgabe, Werkstücke 12 — dargestellt sind senkrecht angeordnete Wellen —, die je ein zapfenartiges oberes Ende 14 aufweisen, von einem Magazin 16 zu einer Werkzeugmaschine 18 — dargestellt ist eine Zahnradstoßmaschine — zu befördern.
Zum Hebezeug 10 gehört eine ortsfeste senkrechte Säule 20, auf der eine waagerechte Schiene 22 befestigt
ist. Längs der Schiene 22 ist ein Hub- und Fahrwerk 24 verfahrbar, in dem ein senkrechtes Rohr 26 senkrecht
verschiebbar geführt ist. An der Außenseite des Rohrs 26 ist eine Zahnstange 28 ausgebildet, mit der ein im
Hub- und Fahrwerk 24 angeordnetes, drehantreibbares Ritzel 30 kämmt. Am Rohr 26 ist unten ein Klemmfutter
32 und oben ein Motor 34 angeordnet.
Das Klemmfutter 32 ist insgesamt in bezug auf eine fi5 senkrechte Hauptachse A, die mit derjenigen des Rohrs
26 und des Motors 34 übereinstimmt, symmetrisch aufgebaut. Zum Klemmfutter 32 gehört ein Gehäuse 36,
das mit einem am unteren Ende des Rohrs 26 befestie-
ten Flansch 38 verschraubt ist Im Gehäuse 36 sind, einander
in bezug auf die Hauptachse A diametral gegenüber, zwei Schlitten 40 radial verschiebbar geführt. An
jedem Schlitten 40 ist eine Spannbacke 42 abgestützt, die an ihrer radial inneren Seite prismenförmig gestaltet
ist.
Zur Abstützung jeder Spannbacke 42 am zugehörigen Schlitten 40 gehört ein unterer Lenker 44, der durch
ein radial inneres Gelenk 46 mit der Spannbacke 42 und durch ein /adial äußeres Gelenk 48 mit dem zugehörigen
Schütten 40 verbunden ist. Das radial äußere Gelenk 48 liegt etwas tiefer, und somit dem nach außen
offenen unteren Enee des Gehäuses 36 etwas näher als das radial innere Gelenk 46. Infolgedessen ist jeder der
Lenker 44 radial nach innen ansteigend schräg angeordnet; der Anstieg beträgt in der abgebildeten Ruhestellung
der Lenker 44 etwa 6° gegen die Waagerechte.
Zur Abstützung jeder der beiden Spannbacken 42 am zugehörigen Schlitten 40 gehört ein oberhalb des Lenkers
44 parallel zu diesem angeordneter oberer Lenker 44' mit entsprechenden Gelenken 46' und 48'. Die Gelenke
46,48,46' und 48' liegen an den vier Ecken eines Parallelogramms; die beiden Lenker 44 und 44' bilden
somit zusammen mit dem zugehörigen Schlitten 40 und der zugehörigen Spannbacke 42 eine Parallelogrammlenkeranordnung,
die dafür sorgt, daß die Spannbacke 42 bei jeder Relativbewegung gegenüber dem zugehörigen
Schlitten 40 sich selbst parallel bleibt Jede dieser Parallelogrammlenkeranordnungen ist durch eine am
unteren Lenker 44 abgestützte Feder 50 nach obes'; hin, gegen einen am Schlitten 40 ausgebildeten Anschlag 52,
vorgespannt.
In jeden Schlitten 40 ist von oben her ein senkrechter
Bolzen 54 eingeschraubt, auf dem eine Rolle 56 derart gelagert ist, daß das freie Ende des Bolzens nach oben
über die Rolle hinausragt Über die Bolzen 54 und Rollen 56 greift ein glockenförmiger Steuerkörper 60, der
mit einem Kugellager 62 im Gehäuse 36 gelagert und durch eine innerhalb des Rohrs 26 gelagerte Welle 64
mit dem Motor 34 verbunden ist. An der Innenseite des glockenförmigen Steuerkörpers 60 sind, einander diametral
gegenüber, zwei identische Steuerkurven 66 ausgebildet, an denen die Rollen 56 entlanglaufen. Oberhalb
der Steuerkurven 66 sind in den Steuerkörper 60, ebenfalls einander diametral gegenüber, zwei Nuten 68
eingearbeitet, deren Verlauf demjenigen der Steuerkurven 66 entspricht. Die oberen Enden 58 der Bolzen 54
greifen mit radialem Spiel in je eine der Nuten 68 ein.
An der Unterseite des Gehäuses 36 ist eine Vorzentrierungsbuchse 70 befestigt, deren Innenraum sich nach
unten trichterförmig erweitert.
Ein Arbeitszyklus des Hebezeugs 10 wird im folgenden anhand der F i g. 1 beschrieben.
Das Hub- und Fahrwerk 24 steht über dem Magazin 16 derart, daß die Hauptachse A des Klemmfutters 32
mit der Achse eines Werkstücks 12 zumindest annähernd fluchtet. Das Rohr 26 mit dem Klemmfutter 32
wird auf das Werkstück 12 abgesenkt, wobei dessen zapfenartiges oberes Ende 14 von der Vorzentrierungsbuchse
70, sofern noch nötig, in bezug auf die Spannbakken 42 zentriert wird. Infolgedessen gelangt das zapfenartige
Ende 14 bei weiterem Absenken des Klemmfutters 32 ohne weiteres zwischen die Spannbacken 42,
auch wenn der Zwischenraum zwischen diesen kaum größer ist als der Durchmesser des Endes 14. Nun wird
der Motor 34, der im dargestellten Beispiel ein Getriebe-Drehfeldmagnet ist, umgepolt, so daß er über die
Welle 64 den Steuerkörner 60 um einen kleinen Winkel dreht Dabei ist das Gehäuse 36 durch das im Hub- und
Fahrwerk 24 verschiebbar, jedoch drehfest geführte Rohr 26 gehindert sich mitzudrehea Infolgedessen bewirkt
die Drehung des Steuerkörpers 60 über die Rollen 56 eine radial nach innen gerichtete Verschiebung der
Schlitten 40. An dieser Verschiebung nehmen die Spannbacken 42 teil, da sie durch den Anschlag 52 gehindert
sind, nach oben auszuweichen. Deshalb wird das zapfenartige obere Ende 14 des Werkstücks 12 nun mit
einer gewissen Anfangskraft von den Spannbacken 42 festgehalten.
Wird das Klemmfutter 32 vom Hub- und Fahrwerk 24 nach oben gezogen, so hängt das Werkstück 12 mit
seinem Eigengewicht zwischen den Spannbacken 42.
Wsgen der Schräglage der Lenker 44 und 44' erzeugt das Eigengewicht des Werkstücks 12 radiale Kraftkomponenten,
die als zusätzliche Spannkräfte zwischen den Spannbacken 42 und dem zapfenartigen Ende 14 des
Werkstücks 12 wirken, da die Schlitten 40 durch die an den Steuerkurven 66 abgestützten Rollen 56 daran gehindert
sind, radial nach außen auszuweichen. Die Steuerkurven 66 sind so gestaltet, daß sie die Rollen 56
selbsthemmend abstützen. Dies bedeutet, daß die beschriebenen radialen Spannkräfte nicht imstande sind,
eine Drehung des Steuerkörpers 60 zu bewirken. Die Einspannung bleibt infolgedessen auch dann zuverlässig
erhalten, wenn der Motor 34 spannungslos wird.
Wenn das Werkstück 12 nach seinem Transport zur Werkzeugmaschine 18 freigegeben werden soll, wird
der Motor 34 umgesteuert, so daß er den Steuerkörper 60 in umgekehrter Richtung dreht. Dabei kommen die
oberen Enden 58 der Bolzen 54 an der radial inneren Wand der zugehörigen Nut 68 zur Anlage und werden
bei fortgesetzter Drehung des Steuerkörpers 60 von der Hauptachse A weg nach außen gezogen. Dadurch lösen
sich die Spannbacken 42 vom Ende 14, so daß das Klemmfutter 32 nun nach oben bewegt werden kann,
ohne das Werkstück 12 mitzunehmen.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Klemmfutter für eine Einrichtung zum Handhaben von Werkstücken (12) mit zwei oder mehr in
einem Gehäuse (36) symmetrisch zu einer Hauptachse (A) radial verschiebbaren Schlitten (40), die je eine
Spannbacke (42) aufweisen, und einem um die Hauptachse ^4^drehantreibbaren Steuerkörper (60)
mit Steuerkurven (66), die beim Drehen des Steuerkörpers (60) die Schlitten (40) verschieben, dadurch
gekennzeichnet, daß das Klemmfutter (32) zur Aufnahme von Werkstücken (12) mit senkrechtem zapfenartigen oder rohrförmigen Ende
(14) hängend angeordnet ist und mindestens eine der Spannbacken (42) an dem zugehörigen Schlitten (40)
in einer Ebene durch die Futterachse schwenkbar angelenkt ist, so daß sie dem in das Gehäuse (36)
eindringenden Werkstück (12) nach oben ausweicht und es dann selbsttätig durch Klemmung am Herausrutschen
hindert
2. Klemmfutter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bzw. jede gelenkig abgestützte
Spannbacke (42) an dem zugehörigen Schlitten (40) über einen Lenker (44) abgestützt ist, der mit der
Spannbacke (42) durch ein erstes Gelenk (46) und mit dem Schlitten (40) durch ein zweites Gelenk (48)
verbunden ist.
3. Klemmfutter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenker (44) durch eine Feder
(50) gegen einen Anschlag (52) vorgespannt ist.
4. Klemmfutter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bzw. jede gelenkige Spannbacke
(42) an dem zugehörigen Schlitten (40) durch einen zweiten Lenker (44') abgestützt ist, der mit
dem ersten Lenker (44) eine Parallelogrammlenkeranordnung bildet.
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