DE3134251A1

DE3134251A1 - Vorrichtung zum spuelen und/oder entleeren des magens

Info

Publication number: DE3134251A1
Application number: DE19813134251
Authority: DE
Inventors: Christian Prof. Dr.med. 2400 Lübeck Krüger
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1981-08-29
Filing date: 1981-08-29
Publication date: 1983-03-10
Also published as: US4449972A

Description

Anmelder: Prof. Dr. med. Christian Krüger Curtiusstraße 4, 2400 Lübeck

Vorrichtung zum Spülen und/oder Entleeren des Magens

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spülen und/oder Entleeren des Magens mit Hilfe eines durch die Speiseröhre in den Magen einzuführenden Schlauches.

Bei Vergiftungen durch Ingestion wird im allgemeinen zunächst eine Magenspülung bzw. eine Magenentleerung mittels eines in den Magen eingeführten Schlauches vorgenommen. Dabei kann der für denPatienten nicht ungefährliche Fall eintreten, daß durch Erbrechen Teile des Mageninhaltes in die Atemwege gelangen, wenn der Kehldeckel aufgrund der Intoxikation und mechanischen Behinderung durch den eingeführten Schlauch nicht schnell genug die Atemwege abschließt.

Die an sich gegebene Möglichkeit zur Verhinderung einer Aspiration besteht in der Intubation, die in der Praxis aber von dem Patienten häufig nicht toleriert wird und im übrigen meist nur von den Ärzten selbst technisch und instrumenten richtig ausgeführt werden kann.

Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung einer Vorrich-

tung zum Spülen und/oder Entleeren des Magens_f die relativ einfach anwendbar ist und bei der nach Einführen des Schlauches in die Speiseröhre bzw. in den Magen das Eindringen von Teilen des Mageninhaltes in die Atemwege sicher ausgeschlossen ist.

Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst/ daß ein Ballon in Form eines doppelwand!gen Hohlzylinders den Schlauchumfang an vorbestimmter Stelle flach anliegend elastisch und dicht umgibt, lösbar mit dem Schlauch verbunden und über ein. dünnes, zum proximalen Schlauchende verlaufendes Rohr aufblasbar ist.

Mit einer solchen Vorrichtung kann die Speiseröhre zwischen dem Magen und dem Kehldeckel an beliebig vorbestimmbarer Stelle durch den aufgeblasenen Ballon eindeutig gegen den Schlauch abgedichtet werden, so daß in keinem Fall Teile des Mageninhaltes in die Atemwege gelangen können.

Das Einführen des Schlauches mit dem Ballon ist ohne Schwierigkeiten möglich, da hierbei der Ballon zunächst flach am Schlauch anliegt. Um den Ballon vorab am Schlauch anbringen zu können, kann der Ballon auf einer auf den Schlauch aufschiebbaren, mit einem Schrägschlitz versehenen Hülse in Form einer Stulpe mit im wesentlichen spiraligen Querschnitt aufgerollt werden und, sobald die Hülse mit dem Ballon in die vorgesehene Position auf den Schlauch geschoben ist, einfach wieder von der Hülse abgerollt werden, wobei sich der Ballon flach an den betreffenden

Schlauchumfang anlegen wird. Im Anschluß hieran wird die zylindrische Hülse aus dem Ende des Ballons heraus- und vom Schlauch abgezogen. Schließlich kann dann der Schlauch zusammen mit dem Ballon eingeführt und danach der Ballon aufgeblasen werden, um eine sichere Abdichtung zwischen dem Schlauch und dem benachbarten Bereich der Speiseröhre zu schaffen.

Der Innendurchmesser der Hülse sollte zwecks Anpassung an die jeweils vorkommenden Außendurchmesser der zur Anwendung kommenden Schläuche durch Aufspreizen der Zylinderhülse verändert werden können. Damit sich der durch Aufspreizen der Hülse entstandene Hülseninnendurchmesser nicht verändert, haben die sich überlappenden Flächen des erwähnten Schrägschlitzes formschlüssig ineinander eingreifende Verzahnungen derart, daß eine Art Rastverbindung entsteht, die die Hülse gegen ein Verengen sperrt.

In der anliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

Fig.y1 einen Längsschnitt durch einen Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit dem flach am Schlauch anliegenden Ballon,

Fig. 2 eine der Figur 1 entsprechende Darstellung mit aufgeblasenem Ballon,

Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen Teil der Vorrichtung mit der Hülse und dem auf ihr in Form einer Stulpe spiralig aufgerollten Ballon und

Fig. 4 einen Querschnitt durch die in Fig. 3 gezeigte Ausfüh-

rungsform gemäß der Schnittlinie IV-IV.

Beim Einführen des Schlauches 1 in die Speiseröhre bzw. in den Magen ist der Ballon 2 als doppelwandiger Hohlzylinder flach, elastisch und dicht über den Schlauch gezogen. Die Endbereiche 2a und 2b des Ballons 2 sind im Verhältnis zum übrigen Ballonmaterial verstärkt, so daß sie sich entsprechend fester und dichter an den Schlauchumfang legen werden. Diese Verstärkung kann unter anderem dadurch erreicht werden, daß die beiden an den Ballonenden zusammentreffenden Ballonwände verschweißt sind. Im übrigen kann der Ballon 2 über ein z.B. eng am Schlauch 1 entlang zum proximalen Ende hin verlaufendes dünnes Rohr (3) aufgeblasen werden, und zwar beispielsweise mit Hilfe einer an das Schlauchende anzusetzenden Injektionsspritze.

Zum Anbringen des flach am Schlauch 1 anzulegenden Ballons wird so vorgegangen, daß eine Einheit aus einer elastischen, schräg geschlitzten Hülse 4 und aus dem als Stulpe gemäß Figur 3 auf der Hülse 4 aufgerollten Ringballon auf den Schlauch aufgeschoben wird. Vor dem Aufschieben ist die Hülse mit ihrem Innendurchmesser auf den jeweiligen Außendurchmesser des Schlauches 1 so abgestimmt, daß die erwähnte Einheöt ungehindert über den Schlauch bis in die vorgesehene Position gebracht werden kann. Damit sich die Hülse 4 bzw. deren Innendurchmesser hierbei nicht verengen kann, haben die sich überlappenden Schlitzflächen 5 eine Rastverzahnung (Figur 4), die nur eine Aufweitung_;der Hülse zuläßt .und im übrigen keine gegenseitige Verschiebung der sich überlappenden Schlitζflächen im Sinne einer

Hülsenverengung zuläßt.

Nach dem Aufschieben der Hülse 4 mit dem Ballon 2 wird der Ballon von der Hülse abgewickelt bzw. abgerollt, wobei sich der Ballon flach gegen den Umfang des Schlauches 1 legen wird. Im Anschluß hieran wird die Hülse unter dem sie noch umgebenden Schlauchende weggezogen und vom Schlauch abgestreift, so daß schließlich die in Figur 1 gezeigte und zum Einführen vorbereitete Vorrichtung erreicht wird. Der .Schlauch mit dem Ballon kann nun in den Magen eingeführt werden. Durch Aufblasen des Ballons (Figur 2) wird die Speiseröhre gegen den Schlauch 1 vollständig abgedichtet, so daß Mageninhalt nur über den Schlauch und unter Umgehung der Atemwege abgenommen werden kann.

Leerseite

Claims

Patentanwälte . .

Dr. Hugo Wilcken ."..". ."..". ."*. ,: DJpUng. Thomas Wilcken .* * : * : ::": " f: : 3 1 3 A 2 5 1

Musterbahn 1-2400 Lübeck 1 "***_j^

Anmelder: Prof. Dr. med. Christian Krüger Curtiusstraße 4, 2400 Lübeck

Patentansprüche

Vorrichtung zum Spülen und/oder Entleeren des Magens mit Hilfe eines durch die Speiseröhre einzuführenden Schlauches, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ballon (2) in Form eines doppelwand!gen Hohlzylinders den Schlauchumfang an vorbestimmter Stelle flach anliegend elastisch und dicht umgibt, lösbar mit dem Schlauch verbunden und über ein dünnes, zum proximalen Schlauchende verlaufendes Rohr (3) aufblasbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die umlaufenden Endbereiche (2a, 2b) des Ballons (2) im Verhältnis zum übrigen Ballonbereich verstärkt ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Einführen des Schlauches (1) in die Speiseröhre der Ballon=(2) auf einer auf den Schlauch aufschiebbaren, mit einem Schrägschlitz versehenen Hülse (4) als Stulpe aufgerollt ist und von derHülse sich flach am Schlauch anlegend abrollbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der

Innendurchmesser der Hülse (4) zwecks Anpassung an den jeweiligen Außendurchinesser des Schlauches (1.) durch Aufspreizen der Hülse veränderbar ist und daß die sich überlappenden Flächen (5) des Schrägschlitzes mit einer Verzahnung versehen sind, welche die Hülse gegen ein Verengen des eingestellten Hülsendurchmessers sperrt.