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Titel: 4-Chlorthienyl-2-thienyl-5-thiazolessigsäure-
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thioester, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische
Präparate Die vorliegende Erfindung betrifft neue 2Thienyl-4-chlorthienyl-thiazol-5-essigsäure-thioester
der allgemeinen Formel I
worin R entweder der Rest
- worin X Wasserstoff, Halogen, Niederalkyl und n eine ganze Zahl von 1 - 3 bedeuten,
oder eine gerade oder verzweigte Alkylgruppe mit 1-6 C-Atomen, die gegebenenfalls
durch. eine oder 2 Arylgruppen oder durch eine Dialkylaminogruppe mit 2-12 C-Atomen
oder mit einer Alkoxycarbonylgruppe mit 2-6 C-Atomen substituiert ist, eine Alkenyl-
oder Alkinylgruppe mit 2-6 C-Atomen oder
eine mit gerader oder verzweigter
Alkylkette substituierte Phenylgruppe, eine Niederalkoxyphenylgruppe oder Halogenphenylgruppe
ist.
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Für den Rest R kommen insbesondere in Betracht: 2-Pyridylmethylen,
3-Pyridylmethylen, 4-Pyridylmethylen, Methyl, Ethyl, Allyl, Butyl, Dimethylaminoethyl,
Diphenylmethyl, Ethoxycarbonylmethyl, 4-tert.-Butylphenyl, 4-Chlorphenyl, 4-Fluorphenyl
, 4-Methoxyphenyl.
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Verbindungen gemäß der Erfindung sind beispielsweise: 4-(5-Chlor-2-thienyl
)-2-(2-thienyl )-5-thi azol essigsäure-2-pyridylmethyl-thioester 4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessissäure-3-pyridylmethyl-thioester
4-(5-Chlor-2-thienyl )-2-(2-thienyl )-5-thiazolessiqs.aureethyl-thioester 4-.(5-Chl
or-2-thienyl )-2-(2-thienyl )-5-thiazolessi gsäurediphenylmethyl-thioester 4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5"thiazolessigsäureallyl-thioester
4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5 thiazolessigsäurediethylaminoethyl-thioester
4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessigsäureethoxycarbonylmethyl -thi
oester 4-(5-Clor-2-thienyl )-2-(2-thienyl )-5-thiazolessi gsäure-4-tert.-butylphenyl-thioester
4-(5-Chlor-2-thienyl )-2-(2-thienyl)-5-thiazolessigsäure-4-chlorphenyl-thioester
4-(5-Chlor-2-thienyt)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessissäure-4-methoxyphenyl-thioester
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen antithrombotisch, antiarteriosklerotische,
analgetisch und starke antiphlogistische
Wirksamkeit Sie eignen
sich deshalb besonders zur Behandlung von rheumatlschen sowie throinboembolischen
Erkrankungen Die Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung von Verbindungen
der allgemeinen Formel I, , indem man a) 4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessigsäurechlorid
in einem Lösungsmittel, wie z.B. Kohlenwasserstoffe oder halogenierte tohlenwasserstoffe5
insbesondere Benzol , Toluol , Methylenchlorid oder Chloroform NaSR bzw.
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KSR umsetzt, wobei R die gleiche Bedeutung wie in Formel I hat9 b)
4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessigsäure in Gegenwart eines Carbodiimids
oder in Gegenwart von N,N-Dimethylphosphoramiddichlorid und einer schwachen Base,
wie z.B. Pyridin. Triethylamin oder Kaliumcarbonat in einem Lösungsmittel, wie z.B.
Toluol, Benzol, Hexan oder Methylenchlorid mit einem Mercaptan RSH umsetzt, wobei
R die gleiche Bedeutung wie in Formel 1 hatD c) 4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessigsäure
C1-4-alkylester in einem organischen Lösungsmittel, wie z.B. Toluol, Benzol, Dimethylformamid
oder Methylenchlorid in Gegenwart von Trimethylaluminium mit einem Mercaptan RSH
umsetzt, wobei R die gleiche Bedeutung wie in Formel I hat, d) 4-(5-Chlor-2-thieyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessigsäure
mit dem Isothioharnstoffether eines Mercaptoalkylpryridins in einem Lösungsmittel,
wie z.B. Kohlenwasserstoffen oder gleichen Etheren, insbesondere Toluol, Xylol,
Tetrahydrofuran oder Dioxan umsetzt Die Produktgewinnung und Reinigung erfolgt in
üblicher Weise durch Kristallisation aus einem geeigneten Lösungsmittel präparativer
Schichtchromatographie oder durch Saulenchromatographie.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls pharmazeutische Präparate,
welche Verbindungen der Formel I enthalten. Bei den erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Präparaten handelt es sich um solche zur enteralen wie oralen. oder rektalen sowie
parenteralen Verabreichung, die die pharmakologischen Wirkstoffe allein oder zusammen
mit einem üblichen pharmazeutisch anwendbaren Trägermaterial enthalten.
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Vorteilhafterweise liegt die pharmazeutische Zubereitung des Wirkstoffes
in Form von Einzel dosen vor, die auf die gewünschte Verabreichung abgestimmt sindwie
z.B. Tabletten, Dragees, Kapseln, Suppositorien, Granu7ateo Lösungen, Emulsionen
oder Suspensionen. Die Dosierung der Verbindung liegt üblicherweise zwischen 1-500
mg, vorzugsweise 5-150 mg/Dosis, und kann ein oder mehrmals verabreicht werden.
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Die Erfindung wird anhand nachstehender Beispiele näher beschrieben.
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Darstellung der Ausgangsverbindung Die als Ausgangsmaterial verwendete
4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessigsäure wird in bekannter Weise
nach der Methode von Hantzsch hergestellt, Hierbei setzt man Thiophen-2-carbonsäure-thioamid
mit 3-(5-Chlor-2-thenoyl)-3-brom-propionsäure
in einem Lösungsmittel bei erhöhter Temperatur umD bevorzugt wird
der Bereich von 50-900C.
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Geeignete Lösungsmittel sind niedere Alkohole wie Methanol, Ethanol
oder Isopropanol in Gegenwart einer Base bei Reaktionszeiten von 2Q-30 Stunden.
Wesentlich bessere Ausbeuten (ca. 80 X d. Th.) bei Reaktionszeiten von 2-5 Stunden
erhält man bei Verwendung von Lösungsmitteln wie Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid.
Das als Ausgangsmaterial verwendete Thioamid wird aus dem entsprechenden Amid mit
di-Phosphorpentasulfid oder nach der Methode von J.A. King, JOAm. Soc.
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77, 4062-4066 (1955) über das Nitril durch Anlagerung von Schwefelwasserstoff
unter basischen Bedingungen erhalten.
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Die Thenoylalkancarbonsäure wird nach N.P. Buu-Hoi, Rec. Trav.
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Chim. 69, 1083-1108 (1950) aus dem entsprechenden Thiophen mit dem
Anhydrid oder dem Esterchlorid nach Friedel-Crafts dargestellt. Die Bromierung der
Ketocarbonsäure wird nach der Variante von E.B.Knott, JOChemO Soc. 1945, 455-60,
in Chloroform vorgenommen.
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Beispiel 1 Darstellung von 4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessigsäure-2-pyridylmethyl-thioester.
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Zu 5g (0,015 Mol) 4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessigsäure
und 2g (0,016 Mol) 2-Pyridylmethyl-mercaptan in 50 ml Methylenchlorid gibt man tropfenweise
bei Raumtemperatur 3,3g (0,016 Mol) Dicyclohexylcarbodiimid gelöst i 30 ml Methylenchlorid.
Man rührt 12 Stunden und filtriert den ausgeschiedenen Harnstoff ab. Das Filtrat
wird zur Trockne eingedampft und der Rückstand aus OhloroformlPetrolether umkristallisiert.
Kristallisation aus n-Hexan liefert 2,39 chromatograpisch reinen 4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessigsäure-2-pyridylmethyl-thioester
vom F. 99-101°C.
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IR (KBr): 1685 cm 1 (Thioester-C0-Bande).
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Darstellung der Ausgangsverbindung 4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessiesäure
Ein Gemisch-aus 14,4g (0,05 Mol) 3-(5-Chlor-2-thenoyl)-3-brompropionsäure, 7,2g
(0,05 Mol) Thiophen-2-carbonsäurethioamid und 1,49 (0,025 Mol) Natriumcarbonat wird
ca. 30 Stunden in 120 ml Isopropanol unter Stickstoff bei 60-70°C gerührt. Die Mischung
wird zur Trockne eingeengt und mit verdünnter Salzsäure aufgenommen. Die wäRrige
Phase wird zweimal ausgeethert, die Etherphase gewaschen, getrocknet und eingedampft.
Man erhält 9,2s eines dunkelbraunen Riickstandes. Umkristallisation aus Toluol liefert
6,5g chromatograpisch reine 4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessigsäure
vom F. 138-139 0C a) Thiophen-2-carbonsäure-thioamid In eine Lösung von 53g (0,48
Mol) 2-Thiophen-carbonsäurenitril und 450 ml absolutem Ethanol, gekiihlt auf -100C,
wird Ammoniak bis zur Sättigung eingeleitet. Danach sättigt man die Lösung mit Schwefelwasserstoff
und läßt über Nacht rühren. Durch Einleiten von Stickstoff vertreibt man überschüssigen
Schwefelwasserstoff und kristallisiert nach dem Einengen das Rohprodukt aus lasse
um.
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Ausbeute: 64g, F. 107-90C b) 3-(5-Chlor-2-thenoyl)-3-brom-propionsäure
Zu 91g (0,91 Mol) Bernsteinsäureanhydrid, gelöst in 1.850 ml Methylenchlorid, werden
bei Raumtemperatur portionsweise 2429 (1,82 Mol) wasserfreies Aluminiumchlorid innerhalb
von 15 Minuten unter Rühren zugegeben. Ober 45 Minuten werden 99,5 (0,83 Mol) 2-Chlorthiopizen
zugetropft und weitere 40 Minuten gerührt. Nach 12 Stunden wird auf 1.350 ml konzentrierter
Salzsäure und 1.350g Eis gegossen. Die organische Phase wird mit Wasser gewaschen,
getrocknet, eingeengt und ergibt 1649 gelbe Kristalle von 3-(5-Chlor-2-thenoyl)-propionsäure
vom F. 118-1200C, die ohne weitere Reinigung verabeitet werden.
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Eine Lösung von 142g (0,65 Mol) 3-(5-Chlor-2-thenoyl)-propionsäure
in 600 ml Chloroform wird auf Siedetemperatur gebracht. Ohne weiteres Erhitzen werden
während einer Stunde 104g = 34 ml (0,65 Mol) Brom zugetropft. Man läßt 12 Stunden
stehen und zieht das Lösungsmittel ab. Der Riickstand wird in Ether aufgenommen,
waschen, getrocknet und eingeengt. Man erhält ein zähes Ul von 3-(5-Chlor-2-thenoyl)-3-brom-propionsäure,
das langsam kristallisiert.
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Ausbeute: 182g, F. 104-108 0C Beispiel 2 Darstellung von 4-(5-Chlor-2-thienyl
)-2-(2-thienyl)-thiazol-5-essisäure-3-pyridylmethyl-thioester, Ein Gemisch aus 5g
(0,015 Mol) 4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2 thienyl)-5-thiazolessigsäure und 5,3g (0,016
Mol) N,N'-Dicyclohexyl-3-pyridylmethyl-isothionharnstoffether in 100 ml Tetrahydrofuran
wird 10 Stunden auf 500 C erwärmt. Der Harnstoff wird abfiltriert, das Lösungsmittel
im Vakuum abdestilliert und der ölige Rückstand über eine Kieselgelsäure gereinigt.
Durch Elution mit Petrolether/Essigester 1:1 erhält man 2,09 4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessigsäure-3-pyri
dylmethyl -thi oester als bräunliches Ul.
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IR (KBr): 1680 cm 1 (Thioester-CO-Bande).
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Beispiel 3 Darstellung von 4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessi
gsäure-ethyl -thi oester.
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5,4g (0,015 Mol)4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazol essigsäure-chlorid
werden in 50 ml absolutem Methylenchlorid unter Feuchtigkeitsausschluß mit 1,34g
(0,016 Mol) Natriumethyl-mercaptid versetzt und 6 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Man erhält nach Filtration des gebildeten Natriumchlorids
und
Entfernen des Lösungsmittels 5,5g öligen RUckstand.. Die Reinigung erfolgt mittels
präparativer Schichtchromatographie (PSC-Fertigplatten Kieselgel 60 F254+366, Fa.
Merck) durch Mehrfachentwicklung.
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600 mg Rohprodukt, auf 3 Platten aufgetragen , werden im Laufmittel
Toluol/Cyclohexan 1:1 dreimal entwickelt. Durch Elution der Kieselgelzonen mit Chloroform
erhält-man 425mg reinen 4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessigsäure-ethyl-thioester
als helibraunes öl.
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IR (KBr): 1680 cm 1 (Thioester°CO°Bande) Beispiel 4 Darstellung von
4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessigsäure-diphenylmethyl-thioester.
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Zu 5g (0,015 Mol) 4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessigsäure
und 3,6g (05018 Mol) Benzhydrylmercaptan in 50 ml absolutem Methylenchlorid gibt
man tropfenweise bei Raumtemperatur 3,6g (0018 Mol) Dicyclohexylcarbodiimid gelöst
in 30 ml Methylenchlorid Nach 10stündigem Rühren wird der Harnstoff abfiltriert
und das Lösungsmittel abgedampft.
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Man erhält 7,5g dunkelgrünen Rückstand, der an Kieselgel gereinigt
wird. Die Hauptfraktion, mit Toluol/Essigester 1:1 eluiert, ergibt aus Cyclohexan
umkristallisiert 292g 4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessigsäure-diphenylmethyl-thioester
vom F. 94-96 0C.
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IR (KBr): 1680 cm 1 (Thioester-CD-Bande)-.
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Beispiel 5 Darstellung von 4-(5-Chlor-2-thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessi
nsäureethoxycarbonylmethyl zthi oester Eine Lösung von 5a (0,015 Mol) 4-(5-Chlor-2=thienyl)-2-(2-thienyl)-5-thiazolessigsäure
und 1,92q (0,016 Mol) Mercaptoessigsäure-ethylester in 50 ml Methylenchlorid wird
unter Rühren bei Raumtemperatur tropfenweise mit 3,3q.
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(0,016 Mol) Dicyclohexylcarbodiimid versetzt. Nach 10 Stunden wird
jeweils 10 % Mercaptan und Dicyclohexylcarbodiimid zugegeben und weitere 5 Stunden
gerührt. Der Harnstoff wird abfiltriert und das eingeengte Filtrat an Kieselgel
qereinigt. Mit Toluol werden 2,1g 4-(5-Chlor-2-(2-thienyl)-2-(2-thienyl )-5-thiazol
essigsäureethoxycarbonylmethyl -thioester als hellbraunes Öl eluiert das in Substanz
kristallisiert, F. 56°-59°C.
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IR (KBr): 1690 cm 1 (ThioesterC0-Bande) 1735 cm-1 (Ester-CO-Bande)
Analog
den Beispielen 1-5 werden die folgenden Thioester hergestellt:
Beispiel R F IR cm 1 6 2-Pyridyl-ethyl 78°-80° 1680 7 3-Pyridyl-propyl 850-870 1680
8 6-Methyl-pyridyl- 82°-84° 1680 2-ethyl 9 6-Chlor-pyridyl- 93°-96° 1685 2-methyl
10 Allyl Öl 1685 11 Diethylaminoethyl 70°-73° 1695 12 4-tert.-butylphenyl 930-940
1690 13 4-Chlorphenyl 90°-91° 1695 14 4-Fluorphenyl 82°-85° 1695 15 4-Methoxyphenyl
101°"103° 1690