DE3126359C2 - Haltering für Leitschaufeln eines Gasturbinentriebwerks - Google Patents
Haltering für Leitschaufeln eines GasturbinentriebwerksInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Haltering der im Oberbegriff
der Patentansprüche 1 und 2 angegebenen Art.
Ein solcher Haltering ist früher bereits mehrfach in
Gasturbinentriebwerken eingesetzt worden. Er entspricht
einem firmeninternen Stand der Technik der Anmelderin, wie
er in Fig. 6 gezeigt ist. Dieser bekannte Haltering dient
dazu, einen hinteren Teil eines Leitschaufelkranzes eines
Gasturbinentriebwerks radial festzulegen. Dadurch wird
verhindert, daß sich der Leitschaufelkranz bei einer Strö
mungsumkehrung von dem Auslaßbereich des Gasturbinen
triebwerks zu dem Einlaß wie sie z. B. beim Pumpen des
Triebwerks auftreten kann, nach vorne verschwenken kann.
Der bekannte Haltering besitzt einen rechteckigen Quer
schnitt und ist radial steif ausgelegt. Ein Problem ergibt
sich bei dem bekannten Haltering dadurch, daß unter
schiedliche thermische Ausdehnungen des den heißen Ar
beitsgasen direkt ausgesetzten Leitschaufelkranzes und von
an den Haltering angrenzenden Statorteilen dazu führen
können, daß am Haltering Leckagen auftreten können, die
ein Verringern des Triebwerkwirkungsgrades durch Verlust
heißer Arbeitsgase bewirken.
Aus der DE-OS 24 46 526 ist ein vorbelasteter Dichtungs
ring bekannt, der auch zur Anwendung in Gasturbinentrieb
werken geeignet ist. Dieser Dichtungsring besteht aus ei
nem Körperteil von vorbestimmter wesentlicher Dicke, des
sen Querschnitt durch zwei Ausbuchtungen im wesentlichen
Z-förmig ist. Bei der Montage wird der aus elastischem Ma
terial gefertigte Dichtungsring bedingt durch diese beson
dere Form durch Drehmomentverspannungen zur Abdichtung
axial vorgespannt. Dieser Dichtungsring ist nicht zur ra
dialen Kraftausübung ausgelegt, so daß er nicht wie der
bekannte Haltering nach Fig. 6 zur radialen Festlegung ei
nes Leitschaufelkranzes eingesetzt werden kann.
Aus der GB-PS 15 34 660 ist eine Dichtung für den Leit
schaufelkranz einer Gasturbine bekannt, die den Spalt zwi
schen dem Leitschaufelkranz und einem Turbinengehäuse ab
dichtet. Diese Dichtung besteht aus wenigstens einer ring
förmigen Platte, die rechtwinkelig zur Turbinenachse ange
ordnet ist und in Schlitzen im Leitschaufelkranz und im
Turbinengehäuse gelagert ist. Die Schlitze sind so ange
ordnet, daß die Dichtung in der Weise axial vorgespannt
ist, daß die axiale Vorspannung auch bei unterschiedlichen
thermischen Ausdehnungen der Turbinenbauteile erhalten
bleibt und so eine Leckage verhindert wird. Die Schlitze
sind so groß gewählt, daß thermische Ausdehnungen der Tur
binenbauteile in Radialrichtung darin ausgeglichen werden
können. Auch diese Dichtung ist in keiner Weise dafür aus
gelegt, eine Radialkraft auf den Leitschaufelkranz aus
zuüben.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Haltering der im Ober
begriff der Patentansprüche 1 und 2 angegebenen Art so
auszubilden, daß er in radialer Richtung ausreichend steif
ist, um den Leitschaufelkranz festhalten zu können, trotz
dem aber in axialer Richtung einen ausreichenden Dichtkon
takt an einem benachbarten Statorteil aufrechterhält.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Pa
tentanspruch 1 oder 2 angegebenen Merkmale gelöst.
Gemäß Patentanspruch 1 weist der Haltering nach der Erfin
dung im Querschnitt eine T-Form auf. Ein äußerer, in
Axialrichtung ausgerichteter axialer Abschnitt, dessen
Verhältnis von axialer Breite zur radialen Höhe größer als
eins ist, sorgt für die zum Festhalten des Leitschaufel
kranzes in radialer Richtung erforderliche radiale Steif
heit, wogegen ein radialer Teil axial elastisch nachgebend
ausgelegt ist. Mit dem radialen Abschnitt, dessen Verhält
nis von axialer Breite zur radialen Höhe kleiner als eins
ist, stützt sich der Haltering axial an dem Statorteil ab
und ist im Betrieb gegen dieses Statorteil axial vorge
spannt, so daß eine gute Dichtwirkung erzielt wird und re
lative thermische Ausdehnungen zwischen Leitschaufelkranz
und Statorteil ausgeglichen werden.
Gemäß Patentanspruch 2 weist der Haltering nach der Erfin
dung im Querschnitt eine Doppel-T-Form auf, stützt sich
mit einem inneren axialen Abschnitt axial an dem Stator
teil ab und ist mit einem axial elastisch nachgebenden ra
dialen Abschnitt versehen, der im Betrieb des Gasturbinen
triebwerks für die zur guten Abdichtung notwendige axiale
Vorspannung des Halteringes sorgt. Mit einem äußeren axia
len Abschnitt stützt sich der Haltering an dem Leitschau
felkranz ab. Dabei sind die Verhältnisse der axialen Brei
ten der axialen Abschnitte zu ihren radialen Höhen größer
als eins, wogegen das Verhältnis von axialer Breite zu ra
dialer Höhe bei dem radialen Abschnitt kleiner als eins
ist. Durch diese Ausbildung ist der Haltering nach der
Erfindung radial ausreichend steif, um den Leitschaufel
kranz festhalten zu können, und axial ist er so elastisch
ausgebildet, daß er im Betrieb zur Abdichtung axial vorge
spannt werden kann.
Der Hauptvorteil der Erfindung liegt in der Verbesserung
des Triebwerkswirkungsgrades, die durch die Unterbindung
einer unerwünschten Leckage von Fluid in dem Triebwerk
zwischen dem Leitschaufelkranz und dem benachbarten
Statorteil bei gleichzeitigem radialen Festhalten des
Leitschaufelkranzes erreicht wird. Die Abdichtung bleibt
auch bei relativen thermischen Ausdehnungen zwischen dem
Leitschaufelkranz und dem Statorteil durch die axiale
Biegsamkeit des Halteringes und eine in Radialrichtung
verschiebbare Anlage des Halteringes an dem Statorteil er
halten.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Halteringes nach der Er
findung bilden die Gegenstände der Ansprüche 3 bis 6.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun mit Bezug auf die
Figuren ausführlicher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine vereinfachte Schnittdarstellung eines Teiles
der Statoranordnung eines Axialgasturbinentriebwerkes,
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittansicht eines Teiles
des äußeren Statorgehäuses, eines Leitschaufelkranzes und eines ringförmigen
Statorteiles
der Statoranordnung nach Fig. 1, wobei ein Haltering für die
Leitschaufeln zwischen dem Leitschaufelkranz und dem Statorteil angeordnet ist,
Fig. 3 eine Schnittansicht entsprechend Fig. 2
im Betrieb,
Fig. 4 eine Schnittansicht entsprechend Fig. 3 mit einer
weiteren Ausführungsform des Halteringes,
Fig. 5 eine Schnittansicht entsprechend Fig. 2 mit
einer weiteren
Ausführungsform des Halteringes, und
Fig. 6 den Stand der Technik in einer Fig. 2 entsprechenden
Ansicht.
Fig. 1 zeigt einen Teil eines Axialgasturbinentriebwerkes,
das eine Rotationsachse Ar hat. Das Triebwerk hat eine Statoranordnung
10, die zum Teil in der Figur dargestellt ist. Die
Statoranordnung hat ein äußeres Statorgehäuse 12 und ringförmige
Statorstrukturen, die sich in Umfangsrichtung um die Rotationsachse
Ar erstrecken. Ein
Leitschaufelkranz 14 erstreckt sich in Umfangsrichtung an
der Innenseite des äußeren Statorgehäuses 12. Ein
Statorteil 16
erstreckt sich in Umfangsrichtung um die Innenseite des äußeren
Statorgehäuses 12 und ist in Radialrichtung und auch in Axialrichtung
in bezug auf den Leitschaufelkranz 14 frei beweglich.
Ein ringförmiger Strömungskanal 18 für Arbeitsgase ragt
axial durch das Triebwerk innerhalb eines Teiles des
Leitschaufelkranzes 14 und des Statorteiles 16. Ein Strömungskanal 20
für Kühlluft ragt axial durch das Triebwerk außerhalb des
Leitschaufelkranzes 14 und des Statorteiles 16. Das ringförmige
Statorteil 16 befindet sich in axialem und radialem
Abstand von dem Leitschaufelkranz 14 und im Einbauzustand
besteht ein axialer Abstand Ga und ein radialer Abstand Gr zwischen
diesen Bauteilen. Ein freistehender Haltering
22 erstreckt sich axial und radial zwischen dem ringförmigen
Statorteil 16 und dem Leitschaufelkranz 14. Der Haltering 22
hat eine Symmetrieachse As. Die Symmetrieachse As des Halteringes 22
ist parallel zu der Rotationsachse Ar des Triebwerkes.
Wie in Fig. 2 dargestellt ist, liegt im eingebauten Zustand
der Haltering 22 an einer
axialen Abstützfläche 24 des Leitschaufelkranzes 14 in einer ersten Axialrichtung
an. Der Haltering 22 liegt in der zweiten, der ersten entgegengesetzten Axialrichtung an einer
axialen Abstützfläche 26
an. Der Haltering 22 liegt auch in Radialrichtung abstützend
an dem Leitschaufelkranz 14 an. Der Haltering 22 hat eine radiale Steifheit
proportional zu dem Rechteck-Trägheitsmoment Ir (cm⁴) um eine
neutrale Fläche parallel zu der Symmetrieachse As des Halteringes.
Der Haltering 22 hat eine axiale Steifheit proportional zu dem
Rechteck-Trägheitsmoment Ia (cm⁴) um eine neutrale Fläche senkrecht zur
Symmetrieachse As des Ringes. Die axiale Steifheit und die
radiale Steifheit ergeben sich aus der Querschnittsform der ringförmigen
Abschnitte, die den Haltering 22 bilden. Der Haltering 22 hat einen
äußeren axialen Abschnitt 28, einen radialen
Abschnitt 30 und einen inneren axialen Abschnitt 32. Der
äußere axiale Abschnitt 28 hat eine axiale Breite A₁, eine
radiale Höhe R₁, und ein Verhältnis zwischen der axialen Breite
und der radialen Höhe, das größer als eins ist (A₁/R₁<1,0).
Der äußere axiale Abschnitt 28 hat eine axiale Stirnfläche 36,
die in die erste Axialrichtung weist. Mit der axialen
Stirnfläche 36 des äußeren axialen Abschnitts 28 liegt der Ring 22 an dem Leitschaufelkranz 14 in der
ersten Axialrichtung an. Der äußere axiale Abschnitt 28 befindet
sich im Einbauzustand in radialem Abstand von dem Leitschaufelkranz 14
und läßt einen radialen Spalt
G′r dazwischen frei. Wenn das Triebwerk in
Betrieb ist, ist der Haltering 22 in Radialrichtung in Anlage mit dem
Leitschaufelkranz 14.
Der radiale Abschnitt 30 des Halteringes 22 erstreckt sich
zwischen dem äußeren axialen Abschnitt 28 und dem inneren
axialen Abschnitt 32. Der radiale Abschnitt 30 ist
ausgelegt für axiale Biegsamkeit zwischen der axialen
Abstützfläche 24 des Leitschaufelkranzes 14 und der axialen Abstützfläche 26 des Statorteiles 1.
Der radiale Abschnitt 30 hat eine axiale Breite A₂,
welche geringer ist als die axiale Breite A₁ des äußeren axialen
Abschnittes 28 (A₂<A₁), eine radiale Höhe R₂ und ein Verhältnis
der axialen Breite zur radialen Höhe, das kleiner als eins ist
(A₂/R₂<1,0).
Der innere axiale Abschnitt 32 hat eine axiale
Stirnfläche 38, die in die zweite Axialrichtung weist. Der
axiale Abstand zwischen der Stirnfläche 36 des äußeren axialen
Abschnittes 28 und der Stirnfläche 38 des inneren axialen
Abschnittes 32 entspricht dem axialen Abstand Ga zwischem dem
Leitschaufelkranz 14 und dem Statorteil 16. Mit der axialen
Stirnfläche 38 des inneren axialen Abschnittes 32 liegt der
Haltering 22 in der zweiten
Axialrichtung an der axialen Abstützfläche 26 des Statorteils 16 an und
ist in Radialrichtung in bezug auf das Statorteil 16
verschieblich. Der innere axiale Abschnitt 32
wirkt einem Umwenden oder Rollen des Halteringes 22 entgegen. Das Umwenden
oder Rollen ist das Bestreben des Halteringes 22, sich, infolge
äußerer Kräfte, mit seiner Innenseite nach außen zu drehen.
Das Umwenden oder Rollen ist beschrieben in "FORMULAS FOR STRESS
AND STRAIN", von Roark and Young, McGraw Hill Book Company (Fünfte
Auflage, 1975), Seite 384. Der innere axiale Abschnitt 32 hat
eine radiale Höhe R₃ und eine axiale Breite A₃, und das Verhältnis
der axialen Breite zur radialen Höhe ist größer als eins
(A₃/R³<1,0). Die radiale Breite A₃ des inneren axialen
Abschnittes 32 ist größer als die axiale Breite A₂ des
radialen Abschnittes (A₃<A₂). Wie in Fig. 2, dargestellt,
ist bei dem Haltering 22 die axiale Breite A₃ des inneren axialen
Abschnittes 32 gleich der axialen Breite A₁ des äußeren axialen
Abschnittes 28. Das Verhältnis der axialen Breite A₃
zu der radialen Höhe R₃ des inneren axialen Abschnittes 32
ist dem Verhältnis der axialen Breite A₁ zu der radialen Höhe R₁
des äußeren axialen Abschnittes 28 gleich (A₃/R₃=A₁/R₁).
Um eine axiale Ablenkung von 0,38 bis 0,76 mm aufnehmen zu können,
hat entsprechend einem geeigneten Ausführungsbeispiel der Haltering 22
einen Außendurchmesser Do von 72,69 cm, eine axiale Breite A₂
des radialen Abschnittes 30 von 1,40 mm, ein
Verhältnis des inneren Durchmessers Di zu dem äußeren Durchmesser
Do, das größer oder gleich 9/10 ist (Di/Do0,9) und in diesem
besonderen Ausführungsbeispiel 98/100 beträgt (Di/Do=0,98), ein
Verhältnis der axialen Breite A₂ des radialen
Abschnittes 30 zu der axialen Breite A₁ des äußeren axialen
Abschnittes 28, das gleich 45/100 ist (A₂/A₁=0,45), ein
Verhältnis der axialen Breite A₁ zu der radialen Höhe R₁ des
äußeren axialen Abschnittes 28, das gleich 1 3/4 ist
(A₁/R₁ = 1,75), und ein Verhältnis der axialen Breite A₂ zu der
radialen Höhe R₂ des radialen Abschnittes 30, das gleich
41/100 ist (A₂/R₂ = 0,41). Geeignete Werkstoffe zur Herstellung
dieses Ringes sind zum Beispiel die Legierungen AMS (Aerospace
Material Specifiation) 5525, AMS 5731 oder AMS 5805 auf Eisenbasis.
Fig. 3 zeigt das Ausführungsbeispiel des Halteringes 22 nach
Fig. 2 während des Betriebes des Gasturbinentriebwerkes. Infolge
der relativen thermischen Dehnung des Statorteiles 16
und des Halteringes 22 in bezug auf den Leitschaufelkranz 14 nimmt der
Haltering 22 eine abgelenkte Stellung ein. Die abgelenkte Stellung ist
in Fig. 3 übertrieben stark dargestellt. Die Ausgangsstellung
des Statorteiles 16 in bezug auf den Leitschaufelkranz 14
ist durch gestrichelte Linien dargestellt.
Fig. 4 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel des Halteringes 122
mit einem zweiten radialen Abschnitt 130 kleinerer axialer
Breite A₂ und größerer radialer Höhe R₂ im Vergleich zu dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 2, einem äußeren axialen Abschnitt 128 und einem inneren axialen Abschnitt 132. Der äußere axiale Abschnitt
128 ist ein Zylinder. Der Zylinder ist axial
steif und hat eine axiale Stirnfläche 136. Der innere axiale
Abschnitt 132 ist ebenfalls ein Zylinder, ist
axial steif und hat eine axiale Stirnfläche 138, die in die
zweite Axialrichtung weist. Der radiale Abschnitt 130,
der eine ähnliche Rolle spielt wie der radiale
Abschnitte 30 der Ausführungsform nach Fig. 2, ist eine radiale Platte, welche sich zwischen
den Zylindern erstreckt. Der radiale Abschnitt 130 ist
durch die Zylinder in geführtem Zustand abgestützt. Die axiale
Steifheit der Zylinder gewährleistet, daß der Haltering während
des Betriebes mit seinen axialen Stirnflächen 136, 138 jeweils parallel
zu einer entsprechenden axialen Abstützfläche 124, 126 des Leitschaufelkranzes 14
bzw. des Statorteils 16 ausgerichtet ist.
Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung,
wobei der Haltering 222 mit einem radialen
Abschnitt 230 versehen ist, zur Anlage an dem
Statorteil 16. Ein äußerer axialer Abschnitt 228 stützt sich an dem
Leitschaufelkranz 14 in Radialrichtung und in der
ersten Axialrichtung ab. Der äußere axiale Abschnitt 228 hat
eine axiale Breite A₁ und eine radiale Höhe R₁, und das Verhältnis
der axialen Breite zur radialen Höhe ist größer als eins
(A₁/R₁<1,0). Der radiale Abschnitt 230 ist in Axialrichtung
elastisch biegsam zwischen einer axialen Abstützfläche
224 des Leitschaufelkranzes 14 und einer axialen Abstützfläche 226 des Statorteiles 16, er hat eine
axiale Breite A₂, die kleiner ist als die axiale Breite A₁ des
äußeren axialen Abschnittes 228 (A₂<A₁), eine radiale Höhe R₂,
und das Verhältnis der axialen Breite A₂ zur radialen Höhe R₂ ist
kleiner als eins (A₂/R₂<1,0).
Um eine axiale Ablenkung von 0,38 bis 0,76 mm aufnehmen zu
können, hat entsprechend einem geeigneten Ausführungsbeispiel der
Haltering 122 einen Außendurchmessser Do von 70,14 cm, eine axiale
Breite A₂ des radialen Abschnittes 230 von 1,40 mm, ein
Verhältnis des inneren Durchmessers Di zum äußeren Durchmesser
Do, das größer oder gleich 9/10 ist (Di/Do0,9) und
in diesem besonderen Ausführungsbeispiel 97/100 beträgt (Di/Do=
0,97), ein Verhältnis der axialen Breite A₂ des radialen
Abschnittes 230 zu der axialen Breite A₁ des äußeren axialen
Abschnittes 228, das 34/100 beträgt (A₂/A₁ = 0,34),
ein Verhältnis der axialen Breite A₁ zu der radialen Höhe R₁
des äußeren axialen Abschnittes 228, das 3 6/10 beträgt
(A₁/R₁ = 3,6), und ein Verhältnis der axialen Breite A₂ zu der
radialen Höhe R₂ des radialen Abschnittes 230, das 16/100
beträgt (A₂/R₂ = 0,16). Ein geeigneter Werkstoff zur Herstellung
des Halteringes 222 ist eine Legierung AMS (Aerospace Material Specification)
5707 auf Nickelbasis.
Wenn das Gasturbinentriebwerk in Betrieb ist, strömen heiße
Arbeitsgase durch den ringförmigen Strömungskanal 18. Kühlluft
strömt durch den ringförmigen Strömungskanal 20 für Kühlluft außerhalb des ringförmigen
Strömungskanales 18 für Arbeitsgase. Wärme wird von den Arbeitsgasen auf Turbinenbauteile
wie den Leitschaufelkranz 14, das
Statorteil 16 und den Haltering 22 übertragen, wodurch diese Bauteile
unterschiedliche thermische Dehnungen erfahren. Diese Dehnungen
bewirken relative Verschiebungen zwischen den Turbinenbauteilen.
Der Haltering 22 und das Statorteil 16 verschieben sich axial
und radial in bezug auf den Leitschaufelkranz 14, und dabei verändern
sich der axiale Abstand Ga und der radiale Abstand Gr. Die verschiebliche
Berührung zwischen dem Haltering 22 und dem
Statorteil 16 gewährleistet, daß der Haltering 22 sich Veränderungen
des radialen Spaltes Gr anpassen kann. Der Haltering 22, welcher den
heißen Arbeitsgasen unmittelbar und der Kühlluft weniger
stark ausgesetzt ist, dehnt sich nach außen. Die verschiebbare
Anlage des Halteringes 22 an dem Statorteil 16 gewährleistet ein
dichtes Anliegen des Halteringes 22 an dem Leitschaufelkranz 14. Da die
Umgebungstemperatur und der thermische Ausdehnungskoeffizient des
Halteringes 22 bekannt sind, übt der Haltering 22 eine vorbestimmte Radialkraft
auf den Leitschaufelkranz 14 aus. Der Haltering 22 erfährt keine Knickung
unter dem Einfluß dieser vorbestimmten Kraft infolge der ausgewählten
radialen Steifheit des Halteringes 32, die durch seine besondere
Querschnittsform erreicht wird. Die durch den Haltering 22 ausgeübte
Radialkraft wirkt einer Drehbewegung des Halteringes 22 von dem äußeren
Statorgehäuse 12 weg entgegen, welche Bewegung infolge
Druckänderungen an dem Leitschaufelkranz 14 und infolge Schwingungen
des äußeren Statorgehäuses 12, zum Beispiel falls das Triebwerk pumpt, auftreten könnte.
Falls der axiale Abstand Ga zwischen dem Statorteil
16 und dem Leitschaufelkranz 14 abnimmt, so wird der Haltering
22 durch den Leitschaufelkranz 14 nach hinten und durch das
Statorteil 16 nach vorne gedrückt. Die axiale Steifheit des Halteringes 22
gewährleistet, daß dieser eine vorbestimmte Axialkraft ausüben
kann zur dichten Anlage an dem Leitschaufelkranz 14 und an dem
Statorteil 16 und damit er in Axialrichtung elastisch
zum Ausgleichen der Verringerung ΔGa des
axialen Abstandes Ga ausweichen kann. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, wirkt die
axiale Steifheit des inneren axialen Abschnitts 32 einem
Umwenden oder Rollen des Halteringes 22 entgegen, und die axiale Steifheit
des radialen Abschnittes 30 erlaubt eine Durchbiegung
des radialen Abschnittes 30 in bezug auf den äußeren
und den inneren axialen Abschnitt 28, 32. Der radiale
Abschnitt 30 verformt sich elastisch zur Aufnahme eines Teiles der
Verringerung ΔGa des axialen Abstandes Ga, und der Haltering 22 führt
eine gewisse Wende- oder Rollbewegung aus zur Aufnahme des restlichen
Teiles der Verringerung des axialen Abstandes Ga. Durch den
Unterschied zwischen der axialen Breite Al des äußeren axialen
Abschnittes 28 und der axialen Breite A₂ des radialen
Abschnittes 30 erhält man ein Spiel C zwischen dem radialen
Abschnitt 30 und dem Leitschaufelkranz 14, damit der Haltering 22 diese Rollbewegung
und Verformung ohne Behinderung durch den Leitschaufelkranz 14 ausführen
bzw. erfahren kann.
Wie in Fig. 4 dargestellt ist, ist die axiale Steifheit des
radialen Abschnittes 130 weiter herabgesetzt in bezug
zu der Ausführungsform nach Fig. 3 durch Verringerung der axialen
Breite A₂ und Vergrößerung der radialen Höhe R₂ der radialen Abschnittes 130. Die Verringerung
ΔGa des axialen Abstandes Ga führt zu einer Verformung des
radialen Abschnittes 130. Die axiale Steifheit des äußeren axialen
Abschnittes 128 und des inneren axialen Abschnittes 132
bewirken eine geführte Abstützung des radialen Abschnittes
130 durch den inneren und den äußeren axialen Abschnitt 128, 132, wodurch
eine Rotation des inneren Randes und des äußeren Randes der
neutralen Fläche des radialen Abschnittes 130 verhindert
wird. Dementsprechend liegen die axialen Stirnflächen 136, 138
des Halteringes 122 parallel zu den axialen Abstützflächen 126, 128 des
Leitschaufelkranzes 14 bzw. des Statorteils 16.
Die breitere Abdichtungsfläche unterbindet ein Lecken besser als
die Abdichtungen der Ausführungsbeispiele, bei denen die axialen Abstützflächen 26, 226, 24, 224 des Statorteiles 16
bzw. des Leitschaufelkranzes 14 den Haltering 22, 222 linienartig berühren.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 spielt der Haltering 222 eine
ähnliche Rolle wie der Haltering 22 nach Fig. 2. Der Haltering 222 führt eine
Rollbewegung aus und verformt sich axial zur Aufnahme der Änderung
ΔGa des axialen Abstandes Ga. Der äußere axiale Abschnitt 228 liegt
an dem Leitschaufelkranz 14 an und wirkt einer Rollbewegung oder
einem Umwenden des Halteringes 222 an seinem äußeren Durchmesser entgegen.
Der radiale Abschnitt 230 liegt dicht an dem Statorteil 16
an. Der Haltering ist in Radialrichtung steif und übt
eine radiale Kraft auf den Leitschaufelkranz 14 aus.
Claims (6)
1. Haltering für Leitschaufeln, zwischen einem Leitschau
felkranz (14) und einem ringförmigen Statorteil (16) eines
Gasturbinentriebwerks, die in veränderlichem axialen und
radialen Abstand (Ga, Gr) angeordnet sind, wobei der Hal
tering (222) radial steif ist, den Leitschaufelkranz (14) im Be
trieb in radialer Richtung an einem äußeren Statorgehäuse (12)
festhält, sich an dem Leitschaufelkranz (14) axial
und radial abstützt und sich an dem Statorteil (16) axial
in entgegengesetzter Richtung abstützt und dabei an dem
Statorteil (16) radial verschiebbar anliegt, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Haltering (222) im Querschnitt eine
T-Form aufweist und sich mit einem äußeren ringförmigen
axialen Abschnitt (228) an dem Leitschaufelkranz (14) ab
stützt, wobei der äußere axiale Abschnitt (228) eine
axiale Breite (A1), eine radiale Höhe (R1) und ein Ver
hältnis von axialer Breite zu radialer Höhe hat, das grö
ßer als eins ist (A1/R1 < 1,0), und daß der Haltering (222)
mit einem ringförmigen, axial elastisch nachgebenden
radialen Abschnitt (230) versehen ist, der sich einwärts an den
äußeren axialen Abschnitt (228) anschließt und mit dem
sich der Haltering (222) an dem Statorteil (16) abstützt,
wobei der radiale Abschnitt (230) eine axiale Breite (A2)
hat, die kleiner als die axiale Breite (A1) des äußeren
axialen Abschnitts (228) ist (A2 < A1), und wobei der radiale
Abschnitt (230) eine radiale Höhe (R2) und ein Verhältnis
von axialer Breite zu radialer Höhe aufweist, das kleiner
als eins ist (A2/R2 < 1,0).
2. Haltering für Leitschaufeln, zwischen einem Leitschau
felkranz (14) und einem ringförmigen Statorteil (16) eines
Gasturbinentriebwerks, die in veränderlichem axialen und
radialen Abstand (Ga, Gr) angeordnet sind, wobei der Hal
tering (22, 122) steif ist, den Leitschaufelkranz (14) im Be
trieb in radialer Richtung an einem äußeren Statorgehäuse (12)
festhält, sich an dem Leitschaufelkranz (14) axial
und radial abstützt und sich an dem Statorteil (16) axial
in entgegengesetzter Richtung abstützt und dabei an dem
Statorteil (16) radial verschiebbar anliegt, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Haltering (22, 122) im Querschnitt
eine Doppel-T-Form aufweist und sich mit einem äußeren
ringförmigen axialen Abschnitt (28, 128) an dem Leitschau
felkranz (14) abstützt, wobei der äußere axiale Abschnitt (28, 128)
eine axiale Breite (A1), eine radiale Höhe (R1)
und ein Verhältnis von axialer Breite zu radialer Höhe
hat, das größer als eins ist (A1/R1 < 1,0), daß der Halte
ring (22, 122) mit einem ringförmigen, axial elastisch
nachgebenden radialen Abschnitt (30, 130) versehen ist,
der sich einwärts an den äußeren axialen Abschnitt (28, 128)
anschließt, wobei der radiale Abschnitt (30, 130)
eine axiale Breite (A2) hat, die kleiner als die axiale
Breite (A1) des äußeren axialen Abschnitts (28, 128) ist (A2 < A1),
eine radiale Höhe (R2) und ein Verhältnis von
axialer Breite zu radialer Höhe, das kleiner als eins ist
(A2/R2 < 1,0), und daß sich der Haltering (22, 122) mit
einem ringförmigen inneren axialen Abschnitt (32, 132) an
dem Statorteil (16) abstützt, wobei der innere axiale Ab
schnitt eine radiale Höhe (R3) hat, eine axiale Breite (A3)
die größer als die axiale Breite (A2) des radialen
Abschnitts (30, 130) ist (A3 < A2), und ein Verhältnis von
axialer Breite zu radialer Höhe, das größer als eins ist (A3/R3 < 1,0).
3. Haltering nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die axiale Breite (A3) des inneren axialen Abschnitts (32, 132)
gleich der axialen Breite (A1) des äußeren axialen
Abschnitts (28, 128) ist und daß das Verhältnis von axi
aler Breite zu radialer Höhe des inneren axialen Ab
schnitts (32, 132) gleich dem Verhältnis von axialer
Breite zu radialer Höhe des äußeren axialen Abschnitts (28, 128)
ist (A3/R3 = A1/R1).
4. Haltering nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis seines inneren Durchmessers (Di) zu seinem
äußeren Durchmesser (Do) größer oder gleich 0,9 ist (Di/Do 0,9),
daß das Verhältnis der axialen Breite (A2) des ra
dialen Abschnitts (30) zu der axialen Breite (A1) des äu
ßeren axialen Abschnitts (28) 0,45 beträgt (A2/A1 = 0,45),
daß das Verhältnis der axialen Breite (A1) zu der radialen
Höhe (R1) des äußeren axialen Abschnitts (28) 1,75 beträgt (A1/R1 = 1,75)
und daß das Verhältnis der axialen Breite (A2)
zu der radialen Höhe (R2) des radialen Abschnitts (30)
0,41 beträgt (A2/R2 = 0,41).
5. Haltering nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis seines inneren Durchmessers (Di) zu seinem
äußeren Durchmesser (Do) größer oder gleich 0,9 ist (Di/Do 0,9),
daß das Verhältnis der axialen Breite (A2) des ra
dialen Abschnitts (130) zu der axialen Breite (A1) des äu
ßeren axialen Abschnitts (128) 0,34 beträgt (A2/A1 = 0,34),
daß das Verhältnis der axialen Breite (A1) zu der
radialen Höhe (R1) des äußeren axialen Abschnitts (128)
3,6 beträgt (A1/R1 = 3,6) und daß das Verhältnis der axia
len Breite (A2) zu der radialen Höhe (R3) des radialen Ab
schnitts (130) 0,16 beträgt (A2/R3 = 0,16).
6. Haltering nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der äußere axiale Abschnitt (128) ein Zylinder ist, der
eine axiale Stirnfläche (136) hat, die in eine erste Axi
alrichtung weist, daß der innere axiale Abschnitt (132)
ein Zylinder ist, der eine axiale Stirnfläche (138) hat,
die in eine zweite Axialrichtung weist, und daß der ra
diale Abschnitt (130) ein radialer Steg ist, der sich zwi
schen den Zylindern erstreckt und diese abstützt und
führt, so daß durch die axiale Steifheit der Zylinder die
axialen Stirnflächen (136, 138) jeweils parallel zu axia
len Abstützflächen (124, 126) des Leitschaufelkranzes (14)
und des Statorteils (16) ausgerichtet bleiben.
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