DE3122644C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE3122644C2 DE3122644C2 DE19813122644 DE3122644A DE3122644C2 DE 3122644 C2 DE3122644 C2 DE 3122644C2 DE 19813122644 DE19813122644 DE 19813122644 DE 3122644 A DE3122644 A DE 3122644A DE 3122644 C2 DE3122644 C2 DE 3122644C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- target
- projectile
- hit
- distance
- measured
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41J—TARGETS; TARGET RANGES; BULLET CATCHERS
- F41J5/00—Target indicating systems; Target-hit or score detecting systems
- F41J5/06—Acoustic hit-indicating systems, i.e. detecting of shock waves
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- Acoustics & Sound (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Measurement Of Velocity Or Position Using Acoustic Or Ultrasonic Waves (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur akustischen Messung
der Trefferablage beim Beschuß fliegender Übungsziele gemäß
Oberbegriff des Hauptanspruches.
Die gängige Methode zur Messung der Trefferablage beim Beschuß
von mit Unterschallgeschwindigkeit fliegenden Zielen
beruht auf der zielseitigen Messung der akustischen Stoßwelle
des vorbeifliegenden Geschosses mit Hilfe von Mikrophonen,
die im Ziel mitgeführt werden und eine richtungsun
abhängige Rundumempfindlichkeit (Kugelcharakteristik) haben,
dem Aussenden der Meßinformation sowie dem Empfang und der
Auswertung dieser Meßinformation an einer Bodenstation.
Die Wirkungsweise der akustischen Trefferablagemessung
beruht darauf, daß das mit Überschallgeschwindigkeit und
einer Machzahl MAG<1 fliegende Geschoß eine kegelförmige
Stoßwelle mit sich führt, deren halber Kegelöffnungswinkel
der Machwinkel α ist, welcher der Beziehung
α = arc sin 1/MAG (1)
folgt. Der Druckverlauf in Stoßwellen-Ausbreitungsrichtung
zeigt im Oszillogramm die Form eines N und trägt deshalb
die Bezeichnung "N-Welle".
Die Druckamplitude ΔP der N-Welle hängt von der Geschoßgestalt,
atmosphärischen Parametern und dem Abstand R von
der Geschoßbahnachse ab. Für einen gegebenen Geschoßtyp
und gegebene Atmosphärenbedingungen gilt in guter Näherung
ΔP = c₁ R-3/4 (2).
Bei der akustischen Trefferablagemessung wird aus der
Messung der Druckamplitude ΔP nach der Gleichung (2)
ein Rückschluß auf den Abstand R beim Vorbeiflug des Geschosses
am Ziel gezogen.
Grundsätzlich ist die akustische Trefferablagemessung
nur für mit Unterschallgeschwindigkeit fliegende Ziele
(Zielmachzahl MAZ<1) möglich. Ihre technischen Grenzen
sind außerdem gezogen durch das Eigengeräusch des bewegten
Sensors selbst, da für die Auswertung ein ausreichend
hoher Pegelabstand des Nutzsignals über dem Rauschstörsignal
vorhanden sein muß.
Das bekannte Verfahren der akustischen Trefferablagemessung
hat jedoch einige schwerwiegende Mängel. Durch die Eigenbewegung
des Zieles entsteht ein systematischer Meßfehler,
der die Tauglichkeit des Meßverfahrens für höhere Zielmachzahlen
(praktisch oberhalb von MAZ=0,5) in Frage stellt,
da dann untolerierbar große Meßfehler auftreten können.
Diese systematischen Meßfehler wirken sich im Sinne eines
Fehltrainings aus, denn übermäßig starker Vorhalt beim
Zielen ergibt fälschlich gute Trefferergebnisse, während
bereits eine geringe Trefferablage hinter dem sich bewegenden
Ziel ein Meßergebnis einer großen Trefferablage ergibt;
das Verfahren trainiert bei höheren Geschwindigkeiten des
Ziels somit eigentlich das Fehl-Schießen. Darüber hinaus
gibt das bekannte Verfahren keine Aussage über die Richtung
der Trefferablage und ist deshalb nicht geeignet als korrekt
turweisende Rückmeldung während des Schießvorganges. Der
Schütze kann aus der im allgemeinen nachträglich gemeldeten
summarischen Trefferzählung unmittelbar nichts lernen.
Der Grund für diesen systematischen Fehler ist die Eigen
bewegung des Ziels. Die Berechnung des Passageabstandes
des Geschosses vom Ziel erfolgt aus der Messung der Druck
amplitude der N-Welle im Moment von deren Durchlauf durch
das mikrophonbestückte Ziel. Tatsächlich verstreicht aber
zwischen der geometrischen Zielpassage und dem Eintreffen
der Stoßwellenfront am Ziel eine Schallaufzeit, während der
das Ziel seinen Ort verlagert. Folglich wird mit diesem Verfahren
der Ort des Ziels beim Eintreffen der Stoßwelle, nicht
jedoch der eigentlich interessierende Ort während der unmittelbaren
Passage zur Geschoßbahnachse festgestellt. Der Unter
schied dieser beiden Ortsangaben wirkt sich als Meßfehler
aus und wächst mit der Geschwindigkeit des Zieles derart,
daß im oberen Unterschallbereich das Meßverfahren vollkommen
unbrauchbar wird, da Meßfehler mit Beträgen vom
Mehrfachen der Meßgröße auftreten können.
Es sind Überlegungen angestellt worden, die akustische
Trefferablagemessung durch Radarmessung zu ersetzen, da
man auf diese Weise von der verhältnismäßig geringen
Schallgeschwindigkeit und außerdem von Einflüssem der stets
wechselnden atmosphärischen Bedingungen frei ist. Wegen der
mehrfach höheren Kosten der im Verlustgegenstand - dem Ziel -
unterzubringenden technischen Einrichtung muß jedoch zumindest
für das Übungsschießen im Unterschallbereich davon Abstand
genommen werden.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der EP-B1
00 03 095 bekannt. Bei diesem Verfahren sind im fliegenden
Übungsziel vier an den Eckpunkten eines Tetraeders angeordnete
Meßwertaufnehmer für die Druckwelle des vorbeifliegenden Geschosses
vorgesehen. Die Auswerteapparatur ermittelt aus den
Zeitunterschieden, mit denen die Druckwelle von den vier
Meßwertaufnehmern erfaßt wird, die Flugbahn des Geschosses und
deren Abstand vom fliegenden Ziel.
Dem Dokument DE-AS 11 53 299 liegt ein Zeitverfahren zur
Trefferortung zugrunde, bei welchem die Trefferortung für
die Trefferanzeige allein aufgrund der Kegelgeometrie der
Stoßwelle (Machkegel) vorgenommen wird, indem die Laufzeit
unterschiede der Stoßwelle innerhalb eines starren
Systems von in der Regel wenigstens
vier Mikrophonen in einer vorgegebenen geometrischen Anordnung
gemessen werden. Bei diesem Verfahren handelt es sich also
dem Wesen nach um akustische Interferometrie. Das Zeitverfahren
des letztgenannten Dokumentes arbeitet mit vier
zeitmessenden Mikrophonen mit einer Bandbreite von 100 kHz
und nachfolgender Signaldifferentiation zur Erhöhung der
Zeitmeßgenauigkeit. Eine Amplitudeninformation kann mit
diesem bekannten Verfahren nicht ermittelt werden. Die beiden
vorgenannten Dokumente betreffen als ein rein zeitmessendes
Verfahren der Trefferortung an fliegenden Zielen.
Die Dokumente DE-Z.: Internationale Wehrrevue, 5/1975,
Seiten 755, 756;Firma AB Lyth, Stockholm, Acoustik Misdistance
Indicator Lyth 22 vom August 1962 und US-Z.: The
Journal of the Acoustical Society of America, Vol. 18,
Nr. 1, July 1946, pages 97-118 befassen sich mit dem
sogenannten Amplitudenverfahren, bei welchem die systematischen
Abstandsabhängigkeiten der Spitzenamplitude und der Impulsdauer
der Stoßwelle mit sägezahnförmigem Oszillogramm
(N-Welle) eines bestimmten Geschoßtyps bei gegebener
Überschall-Fluggeschwindigkeit des Geschosses beschrieben
werden. Das Amplitudenverfahren stützt sich also auf die
Erkenntnis, daß die N-Wellen-Amplitude mit dem Abstand
abnimmt, hingegen die Impulsdauer mit dem Abstand wächst,
und zwar in beiden Fällen nach einer Potentialfunktion.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs erwähnten Art so weiter zu entwickeln, daß die
aufgezeigten Mängel der durch die Zieleigenbewegung bedingten
Meßfehler beseitigt und ein Meßergebnis erhalten
wird, aus dem mit guter Genauigkeit der Abstand der Geschoßbahn
vom Ziel ermittelt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird demgemäß eine Kombination der beiden
oben erläuterten bekannten Verfahrensweisen, also des Amplitudenverfahrens
und des Zeitverfahrens, vorgeschlagen, die
auch als zeitkorrigiertes Amplitudenverfahren bezeichnet
werden könnte. Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht
deshalb darin, daß zusätzlich die Doppelverschiebung
der Impulsdauer (Periodendauer) der N-Welle gemessen wird
und daß diese zusammen mit weiteren Parametern für eine
systematische Korrektur der genannten Verfälschung der
Trefferablagemessung herangezogen wird.
Aus den kennzeichnenden Merkmalen geht hervor, daß die
meßtechnische Ausrüstung des Ziels gegenüber der bisher
üblichen nicht erweitert zu werden braucht. Zur Korrektur
des beim Verfahren nach dem Stand der Technik auftretenden
Fehlers aufgrund der Doppler-Verschiebung ist es im einzelnen
nötig, die Periodendauer TMESS der N-Welle im Ziel zu messen,
was mit den bisher bereits verwendeten Mikrophonen ohne
Schwierigkeit möglich ist, ferner die Zielmachzahl MAZ
aufgrund der Schleppgeschwindigkeit bei den gegebenen
atmosphärischen Bedingungen und die Geschoßmachzahl MAG
nach den üblichen Methoden und den Winkel σ, den die
Zielflugrichtung mit der Geschoßflugrichtung einschließt
(Beschußwinkel), zu ermitteln.
Diese Informationen können in folgender Weise zur systematischen
Fehlerkorrektur dienen: Die Informationen gestatten
den Rückschluß auf den Vektor der Eigengeschwindigkeit des
Ziels relativ zum Geschoß sowie auf die Schallaufzeit zwischen
geometrischer Geschoßpassage und Eintreffen der Stoß
wellenfront am Ziel. Folglich ist die Ortsverlagerung des
Zieles während der Schallaufzeit bestimmbar und ermöglicht
das korrigierende Rückschreiten vom Ort des Zieles bei der
Stoßwellenbegegnung, gekennzeichnet durch den gemessenen
Trefferabstand RMESS zum gesuchten Ort des Zieles bei der
geometrischen Geschoßpassage, welches der wahre Trefferabstand R
ist.
Die physikalische Grundlage
für die systematische Fehlerkorrektur ist die Vorkenntnis der
Periodendauer TRUHE der N-Welle, die mit einem ruhenden
Mikrophon am Ort des Ziels gemessen würde. TRUHE ist
ebenso wie die Druckamplitude ΔP bei gegebener Geschoß
kontur und bei gegebenen Atmosphärenbedingungen nur eine
Funktion des Abstandes von der Geschoßbahnachse
TRUHE = c₂R1/4 (3).
Tatächlich gemessen wird eine im allgemeinen von TRUHE
abweichende Periodendauer TMESS der N-Welle, wobei die
Differenz auf den Doppler-Effekt infolge der Eigenbewegung
des Ziels zurückgeht. Aus dem Vergleich der gemessenen
Periodendauer TMESS mit der Periodendauer TRUHE bei ruhendem
Ziel erhält man die senkrecht zur Stoßwellenfront gerichtete
Komponente der Zielgeschwindigkeit. Wegen des
engen Zusammenhanges mit dem Doppler-Effekt wird nachfolgend
die systematische Fehlerkorrektur der akustischen
Trefferablagemessung als Doppler-Korrektur bezeichnet.
Als Meßwert liegen für die Auswertung die vom Ziel auf
die Bodenstation gesendeten Werte der Druckamplitude ΔP
der Stoßwelle beim Durchtritt durch das Ziel und die
gemessene N-Wellen-Periode TMESS vor. Ferner sind gegeben:
die Machzahl des Zieles MAZ aus den bekannten atmosphärischen Bedingungen und den für die Übung festgelegten Ziel flugdaten;
die Machzahl des Geschosses MAG aus den bekannten atmosphärischen Bedingungen, der Geschoßgestalt und der Zielentfernung bei der vorliegenden Schußübung;
der Beschußwinkel σ (dieser kann Werte zwischen 0° - Parallelrichtung - und 180° - Gegenrichtung - annehmen) aus der Schußübung;
die bei ruhendem Ziel zu erwartende N-Wellen-Periode TRUHE im Abstand RMESS von der Geschoßbahnachse gemäß obiger Gleichung (3) (softwaremäßig erfaßt); der Machwinkel des Geschosses α gemäß Gleichung (1).
die Machzahl des Zieles MAZ aus den bekannten atmosphärischen Bedingungen und den für die Übung festgelegten Ziel flugdaten;
die Machzahl des Geschosses MAG aus den bekannten atmosphärischen Bedingungen, der Geschoßgestalt und der Zielentfernung bei der vorliegenden Schußübung;
der Beschußwinkel σ (dieser kann Werte zwischen 0° - Parallelrichtung - und 180° - Gegenrichtung - annehmen) aus der Schußübung;
die bei ruhendem Ziel zu erwartende N-Wellen-Periode TRUHE im Abstand RMESS von der Geschoßbahnachse gemäß obiger Gleichung (3) (softwaremäßig erfaßt); der Machwinkel des Geschosses α gemäß Gleichung (1).
Aus den Quotienten der gemessenen Periodendauer TMESS und
der Periodendauer in Ruhe des Ziels TRUHE erhält man einen
Doppler-Dehnungsfaktor
DF = TMESS/TRUHE (4),
mit dessen Hilfe unter Verwendung weiterer, oben aufgeführter
Größen ein Korrekturfaktor KORR berechnet wird zu
Der wahre Abstand R ergibt sich dann aus dem gemessenen
Abstand RMESS, der aus der Druckamplitude ΔP der N-Welle
erhalten wird, zu
R = RMESS · KORR (6).
Nach Einsetzen der Gleichungen (2), (4), (5) in Gleichung (6) folgt die im Anspruch 1 angegebene Gleichung.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1A bis C Diagramme der
Abhängigkeit des Korrekturfaktors KORR vom Beschußwinkel σ
und den gemessenen Doppler-Dehnungsfaktor DF für eine Ge
schoßmachzahl 3,0 und Zielmachzahlen 0,3 bis 0,5 bzw.
0,8;
Fig. 2 die geometrische Bedeutung des wahren Trefferab
standes R und der azimutalen Trefferablage ΔX in
einer imaginären, in Geschoßflugrichtung betrachteten
Zielscheibe mit dem Ziel im Zentrum.
Unter allen möglichen Trefferstreuungen kann der Doppler-
Dehnungsfaktor DF Werte annehmen im Intervall
Minimum DF = 1/[1-MAZ · sin(α-σ)] (6a),
Maximum DF = 1/[1-MAZ · sin(α+σ)] (6b).
Maximum DF = 1/[1-MAZ · sin(α+σ)] (6b).
Die Mitte dieses Intervalles bildet der Neutralwert von
DF, bei dem die Doppler-Verschiebung ohne Einfluß auf die
Trefferablageauswertung ist
Neutral DF = 1/[1-MAZ(sin α · cos σ)] (6c)
Werte des Dehnungsfaktors DF kleiner als der Neutralwert
bedeuten eine dopplereffektbedingte Verkürzung der N-Welle
oder - das Ziel fliegt der Stoßwelle entgegen, entsprechend
einer Trefferablage "vor" dem bewegten Ziel. Sinngemäß bedeuten
Doppler-Dehnungsfaktor-Werte DF größer als der Neutralwert
eine Dopplerdehnung der N-Welle oder - das Ziel
fliegt vor der Stoßwelle davon, entsprechend einer Trefferablage
"hinter" dem Ziel. Werte des Doppler-Dehnungsfaktors
und des Korrekturfaktors KORR sind für eine Geschoßmachzahl 3
und verschiedene Zielmachzahlen in den Diagrammen der Fig. 1A
bis 1C dargestellt.
Die Auswertung der Gleichung (6) zur Berechnung des wahren
Trefferabstandes R gemäß den Gleichungen (5),
(1), (4) und (3) stellt ein vollständiges System zur Doppler
korrektur des systematischen Fehlers der akustischen Treffer
ablagemessung dar. Die geometrische Bedeutung des wahren
Trefferabstandes R als radialem Trefferabstand vom
Ziel auf einer imaginären, in Geschoßflugrichtung betrachteten
Zielscheibe mit dem Ziel im Zentrum veranschaulicht
die Fig. 2.
Aus den Fig. 1A bis 1C lassen sich überdies folgende
Aussagen entnehmen:
- 1. Der Korrekturfaktor erstreckt sich abhängig von dem aktuell gemessenen Doppler-Dehnungsfaktor DF über ein Intervall um den Wert KORR=1.
- 2. Dieses Intervall ist ohne Ausdehnung bei den Extrem- Beschußwinkeln 0° und 180° und hat die maximale Spannweite etwa beim Beschuß unter 75°, d. h. quer von hinten.
- 3. Die Intervallspreizung wächst mit der Machzahl des Zieles.
- 4. Die relative Auswirkung des Korrekturfaktors auf den Meßwert ist unsymmetrisch für die Bereiche großer und kleiner Werte des Doppler-Dehnungsfaktors.
Große Werte von DF entsprechend Trefferlagen "hinter dem
Ziel" führen auf Korrekturfaktoren im Bereich zwischen 0 und
1, also relativen, auf den korrigierten Meßwert bezogenen
Korrekturfaktoren von bis zu hunderten von Prozenten.
Hingegen ergeben kleine Werte von DF entsprechend Treffer
lagen "vor dem Ziel" Korrekturfaktoren im Bereich zwischen
1 und 2, also relative Korrekturen von maximal 50%.
Aus Fig. 1C ist beispielsweise ein Bereich des Korrektur
faktors KORR zwischen ca. 0,2 und 1,8 abzulesen, was Meßfehlern
des unkorrigierten Wertes, bezogen auf den korrigierten
Wert, zwischen maximal ca. 400% bis minimal ca.
-40% entspricht.
Der Doppler-Korrekturfaktor deckt auf, daß ohne Korrektur
Trefferlagen "vor dem Ziel" als zu gut, "hinter" dem Ziel
allgemein als zu schlecht, möglicherweise um ein Vielfaches
zu schlecht, angegeben werden. Dieser Sachverhalt
begründet die oben als Fehltraining bemängelte einseitige
Bevorzugung des "Vorhaltens" in der Praxis des Übungs
schießens.
Es wurde oben bereits angegeben, daß für die Auswertung
der Messung die Atmosphärenwerte benötigt, deshalb streng
genommen bei jeder Schießübung gemessen und dem Rechenverfahren
eingegeben werden müssen. Zur Vereinfachung
ist bei zwar verminderter jedoch hinreichender Genauigkeit
statt der gemessenen Werte der Atmosphäre die
Verwendung einer Standardatmosphäre möglich.
Es ist ferner möglich, in einem kurzen Rechenvorgang zu bestimmen,
ob das Geschoß vor oder hinter dem Ziel passiert hat.
Hierzu wird das Vorzeichen eines Diskriminationsfaktors
bestimmt, was rechentechnisch in der Auswerteeinrichtung
kein Problem darstellt und, wenn sich ein negativer Wert
ergibt, die Aussage ermöglicht, daß eine Geschoßpassage
hinter dem Ziel, wenn sich ein positiver Wert ergibt, die
Aussage ermöglicht, daß eine Geschoßpassage vor dem Ziel
vorliegt.
Es ist ferner möglich, die explizite Angabe der Trefferablage
in Richtung der Zielbahn zu erhalten. Die Gleichungen (6a-6c)
geben die möglichen Extremwerte für die Doppler
verschiebung an.
Die konkrete Lage der gemessenen Dopplerverschiebung innerhalb
dieser Grenzen ist ein Maß für den Polarwinkel der
Trefferlage auf einer imaginären, in Geschoßflugrichtung
betrachteten Zielscheibe mit dem Ziel im Zentrum gemäß
Fig. 2. In der in aller Regel horizontal verlaufenden
Zielbahnrichtung ist dieses Maß entsprechend dem Verlauf
der Sinusfunktion antisymmetrisch und somit für eine
"Vor-/Hinter"-Richtungsaussage nutzbar. Senkrecht zur
Zielbahnrichtung dagegen ist dieses Maß, entsprechend dem
Verlauf der Cosinusfunktion, symmetrisch und damit zweideutig
und als Richtungsaussage "über/unter" nicht
brauchbar.
Da die Zielbewegung weitgehend horizontal erfolgt, ändert
sich bei der Zielverfolgung das Geschütz-Azimut mit großer
Winkelgeschwindigkeit, der Geschütz-Höhenwinkel hingegen
nur wenig. Gerade in der kritischen Azimut-Richtung liefert
das dopplerkorrigierte Verfahren der akustischen Treffer
ablagemessung gemäß der Erfindung die Horizontalkomponente ΔX
der wahren Trefferablage R in Betrag und Richtung,
d. h. die Trefferablage "vor" oder "hinter" dem Ziel in
Metern, was nach folgender Gleichung (8) rechnerisch ermittelt
wird:
Da für jede durchzuführende Schußübung die geometrische
Anordnung (Geschütz, Zielbahnabstand, Zielbahnhöhe, Beschußwinkel)
festliegt, können diese Größen leicht
zusammen mit den Werten der Atmosphäre oder einer Standard
atmosphäre, den Machzahlen und den Parametern der Geschoßkontur
softwaremäßig erfaßt und bei Zugang der Meßwerte
vom Zielmikrophon unmittelbar in den Berechnungsvorgang
eingegeben werden, so daß der Schütze eine sofortige Tref
ferrückmeldung nach Betrag und azimutaler Richtung erhält
und damit sein Schießverhalten während der Schußübung
korrigieren kann. Im zielseitigen Verlustgerät ist dafür
keine zusätzliche Ausstattung erforderlich.
Claims (4)
1. Verfahren zur akustischen Messung der Trefferablage
beim Beschluß fliegender Übungsziele, bei welchem im mit
Unterschallgeschwindigkeit (Machzahl MAZ<1) fliegenden
Ziel die Druckamplitude (ΔP) der von dem mit Überschall
geschwindigkeit (Machzahl MAG<1) fliegenden Geschoß
ausgehenden Druckwelle gemessen und einer Auswerteapparatur
am Boden zugesendet wird, die unter Berücksichtigung
der atmosphärischen und der Geschoßparameter sowie der
Zielhöhe und -entfernung (Konstante c₁) den Abstand zwischen
Geschoßbahn und Ziel ermittelt, dadurch ge
kennzeichnet, daß ferner gemessen wird die
Periodendauer (TMESS) der Stoßwelle am bewegten Ziel,
und daß aus den Meßwerten und der Periodendauer (TRUHE)
der Stoßwelle am ruhenden Ziel (bestimmt in an sich bekannter
Weise aus den Geschoßparametern und dem atmosphärischen
Parameter am Zielort) sowie aus dem Winkel (σ),
den die Zielflugrichtung mit der Geschoßflugrichtung einschließt
(Beschußwinkel), der Abstand (R) zwischen dem
Ziel und der Geschoßbahn im Augenblick des Vorbeiganges
des Geschosses am Ziel bestimmt wird nach:
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ermittlung der Konstante c₁
die Werte einer Standardatmosphäre zugrundegelegt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bestimmung einer vor
oder hinter dem Ziel liegenden Trefferablage das Vorzeichen
eines Diskriminationsfaktors
bestimmt wird, wobei α der Machwinkel der Stoßwelle ist
und
ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die azimutale Trefferablage ΔX
bestimmt wird nach
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813122644 DE3122644A1 (de) | 1981-06-06 | 1981-06-06 | Verfahren zur akustischen messung der trefferablage beim beschuss fliegender uebungsziele |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813122644 DE3122644A1 (de) | 1981-06-06 | 1981-06-06 | Verfahren zur akustischen messung der trefferablage beim beschuss fliegender uebungsziele |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3122644A1 DE3122644A1 (de) | 1982-12-23 |
DE3122644C2 true DE3122644C2 (de) | 1992-01-16 |
Family
ID=6134157
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19813122644 Granted DE3122644A1 (de) | 1981-06-06 | 1981-06-06 | Verfahren zur akustischen messung der trefferablage beim beschuss fliegender uebungsziele |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3122644A1 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3612352A1 (de) * | 1986-02-08 | 1987-08-13 | Rhein Flugzeugbau Gmbh | Anordnung zur akustischen erfassung von geschossbahnen und zur ermittlung des kuerzesten abstandes geschoss / ziel |
DE4129447C2 (de) * | 1991-09-02 | 1996-02-29 | Ingbuero Fuer Elektro Mechanis | Verfahren zur elektroakustischen Messung des Trefferwinkels vorbeifliegender Geschosse an Luftschleppzielen und Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2925582A (en) * | 1956-02-22 | 1960-02-16 | Oflice Nat D Etudes Et De Rech | Acoustical firing indicator |
SE7714913L (sv) * | 1977-12-29 | 1979-06-30 | Swedair Ab | Forfarande jemte anordning for bestemning av bomavstandet |
-
1981
- 1981-06-06 DE DE19813122644 patent/DE3122644A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3122644A1 (de) | 1982-12-23 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69332878T2 (de) | Verfahren und vorrichtung zur bestimmung der bahn eines überschallprojektils | |
DE3612352C2 (de) | ||
CH643955A5 (de) | Vorrichtung zur bestimmung der position eines sich mit ultraschallgeschwindigkeit auf einer schussbahn bewegenden geschosses. | |
DE2454453B2 (de) | Vorrichtung zum Durchführen und Auswerten von Schießübungen mit Flugabwehrgeschützen mit simuliertem Feuer | |
DE2738213C2 (de) | Einrichtung zur selbsttätigen elektronischen Ermittlung und Anzeige der Lage von Treffern auf einer Zielfläche | |
EP1920209B1 (de) | Verfahren zur optimierung eines feuerauslösens einer waffe oder eines geschützes | |
EP0802390B1 (de) | Verfahren zur Bestimmung einer korrigierten Zerlegungszeit eines programmierbar zerlegbaren Geschosses | |
DE3122644C2 (de) | ||
EP1314950B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Beurteilen der Richtfehler eines Waffensystems und Verwendung der Vorrichtung | |
DE1951622C3 (de) | Anordnung zur simulierten Darstellung von Schußbahnen | |
DE3028545C2 (de) | Verfahren zur Schußsimulation bei beweglichen Zielen mittels Lichtsignalen | |
WO2007045104A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur erfassung der auftreffstelle von fliegenden objekten auf einem definierten trefferfeld | |
DE4129447C2 (de) | Verfahren zur elektroakustischen Messung des Trefferwinkels vorbeifliegender Geschosse an Luftschleppzielen und Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens | |
EP1159578B1 (de) | Verfahren zur schusssimulation | |
DE4106040A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum bestimmen der geschwindigkeit und des treffpunktes von geschossen | |
CH672369A5 (de) | ||
DE3528075A1 (de) | Verfahren und einrichtung zur stereoakustischen trefferablagemessung von geschossen | |
DE2339164C3 (de) | Verfahren und Einrichtung zur Simulation eines Schuß- oder Wurfvorganges | |
DE2443810C3 (de) | Verfahren zur Ermittlung der Schießausbildung von Flugzeugführern | |
EP4323714A1 (de) | Vorrichtung, verfahren und fahrzeug | |
DE3843601A1 (de) | Verfahren und einrichtung zur selbsttaetigen messung und anzeige der trefferkoordinaten von ueberschallschnellen geschossen an fliegenden zielen | |
DE2149701C3 (de) | MH Laserlicht arbeitender Simulator für das Fernlenken militärischer Flugkörper | |
DE3132173A1 (de) | Einrichtung zur bestimmung der treffpunktlage beim beschuss von luftzielen | |
DE2339164A1 (de) | Verfahren und einrichtung zur simulation eines schuss- oder wurfvorganges | |
DE2263339C3 (de) | Anordnung zur Zielvermessung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: F41J 5/12 |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition |