DE3122328A1 - Behaelter zur langzeitlagerung von radioaktiven stoffen - Google Patents
Behaelter zur langzeitlagerung von radioaktiven stoffenInfo
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- G21F9/00—Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
- G21F9/28—Treating solids
- G21F9/34—Disposal of solid waste
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Description
3122:
81 159 KN
NUKEM GmbH
6450 Hanau 11
6450 Hanau 11
Behälter zur Langzeitlagerung
von radioaktiven Stoffen
Gegenstand der Erfindung ist ein Behälter zur Langzeitlagerung von radioaktiven Stoffen, insbesondere
von bestrahlten Brennelementen, in geeigneten geologischen Formationen mit kathodischem Schutz
durch eine mit einer Anode verbundenen Gleichstromquelle.
Bestrahlte Brennelemente werden nach einer vorübergehenden Aufbewahrung in Wasserbecken entweder sofort
oder nach einer weiteren Zwischenlagerung aufgearbeitet. Dabei werden die nuklearen Brenn- und
Brutstoffe von den Spaltprodukten getrennt und wieder dem Brennstoffkreislauf zugeführt. Die Spaltprodukte
werden nach bekannten Verfahren, meist unter Verwendung großer Mengen Wertstoffe, wie z.B.
° Blei und Kupfer, konditioniert und in geologischen
Formationen wie Salzstöcken praktisch nicht mehr entnehmbar endgelagert.
Darüberhinaus wird überlegt (Berichte des Kernforschungszentrums Karlsruhe KFK 2535 und 2650), bestrahlte
Brennelemente in absehbarer Zeit nicht aufzuarbeiten, auf die in ihnen vorhandenen Brenn-
-A-
und Brutstoffe zu verzichten und die Brennelemente - nach einer angemessenen Abklingzeit in dafür
vorgesehenen Lagern - in Salzformationen endzulagern. Die Lagerzeiten der bestrahlten Brennelemente
können also Hunderte von Jahren betragen.
Wegen der unbestimmten Lagerdauer werden an derartige, für die Langzeit- und Endlagerung geeignete
Behälter besondere Anforderungen gestellt. Erschwerend kommt hinzu, daß die Behälterlager
schwer zugänglich sein müssen und folglich Überwachungsmöglichkeiten
Grenzen gesetzt oder sogar auszuschließen sind.
Es sind teilweise sehr aufwendige Konzepte bekannt, bestrahlte Brennelemente oder radioaktiven Abfall
mittels Behältern aus Metall oder Beton in geologische Formationen wie z. B. in trockenen Salzstöcken
zu lagern (Bericht des Kernforschungszentrums Karlsruhe KFK 3000).
Die Verwendung von Beton ist jedoch problematisch, da Langzeiterfahrungen über Hunderte oder gegebenenfalls
über Tausende von Jahren naturgemäß nicht vorliegen. Auch Metallbehälter, z. B. aus Stahl,
Gußeisen, speziell Kugelgraphitguß, Blei, Kupfer oder anderen Werkstoffen, weisen Nachteile auf.
Diese liegen u. a. teils in den Herstellungskosten, vor allem jedoch auf dem Korrsosionsgebiet, da u.
a. Wassereinbrüche, wenn auch wenig eintrittswahrscheinlich, mit in sicherheitstechnische Überlegungen
einbezogen werden müssen.
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Für die Langzeitlagerung bestrahlter Brennelemente und sonstiger radioaktiver Stoffe wurden bereits
ein- oder mehrschichtige Behälter aus verschiedenen Stählen, zum Teil mit Beschichtungen aus Titan,
Zirkon oder anderen Wertstoffen, aus Kupfer oder Korund vorgeschlagen. Diese Behälter sind aber entweder
sehr teuer oder nicht genügend korrosionsbeständig. Bei Behältern aus Korund fehlen noch die
herstellungsbedingten Erfahrungen.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden (DE-OS
3 103 558), Behälter zur Langzeitlagerung von radioaktiven Stoffen mit Hilfe von Opferanoden gegen
Korrosion zu schützen, wobei die Anoden im Laufe der Zeit bei Anwesenheit eines Elektrolyten aufgebraucht
werden. Bekannt ist es auch, Gegenstände in aggressiven Medien kathodisch zu schützen, indem
der zu schützende Gegenstand mit einer Anode und einer Gleichstromquelle verbunden wird.
es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen Behälter zur Langzeitlagerung von radioaktiven Stoffen, insbesondere von bestrahlten Brennelementen,
in geeigneten geologischen Formationen zu schaffen, mit kathodischem Schutz durch eine mit
einer Anode verbundenen Gleichstromquelle, der eine intakte Barriere für einen langen Zeitraum auch im
Falle eines Wasser- oder Laugeneinbruchs gewährleistet, ohne Wartung und Beaufsichtigung.
' 5 Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Gleichstromquelle eine oder mehrere Isotopenbatterien
verwendet werden.
Der Behälter wird kathodisch gegen Korrosion geschützt, indem aus dem Behälter und einer Fremdelektrode
in an sich bekannter Weise ein elektrochemisches Makroelement, gebildet wird, bei dem
der Behälter die Kathode darstellt« Um eine Zerstörung der elektronegativeren Anode durch Korrosion
zu verhindern, wird eine Gleichstromquelle verwendet, die den überlagernden Schutzstrom so
hält, daß er stets eine höhere Spannung als entstehende Mikro- oder Makroelemente besitzt. Dadurch
erfolgt eine Spannungskompensation der sich bei Berührung des metallischen Behälterwerkstoffs
mit der feuchten Umgebung bildenden Lokalelemente. Als Gleichstromquelle dient erfindungsgemäß eine
oder mehrere Isotopenbatterien, bei denen die elektrische Energie aus der Zerfallsenergie radioaktiver
Nuklide erzeugt wird, wobei entweder die Strahlungswärme direkt umgewandelt oder die radioaktive
Strahlung nach Umwandlung in sichtbares Licht mit Hilfe von Photoelementen in elektrische
Energie umgesetzt wird. Vorzugsweise dient als Energiequelle für die Isotopenbatterien der im;Behälter
gelagerte radioaktive Stoff. Zur direkten Umwandlung wird vorteilhafterweise
ein Thermopaar verwendet, dessen heiße Lötstelle möglichst zentral im heißesten Bereich des Lager-
OJ gutes angeordnet wird. Die kalte Lötstelle wird
entweder innerhalb des Lagerbehälters an die relativ kalte Außenwand gelegt oder das Thermopaar
wird aus den Behälter hinaus geführt und die kalte Lötstelle im das Lagergut umgebende Medium installiert.
Bewährt hat sich auch die Anordnung der kalten Löststelle im gekühlten Mantel des Behälters.
Für das Thermopaar können Drähte aus Eisen/Konstantan, Kupfer/Konstantan, Nickel/Chromnickel, Platin/
Platinrhodium, Gold/Silber, Goldkobalt/Silbergold, Blei/Tellur usw. verwendet werden. Die Auswahl ist
dabei abhängig von der benötigten Thermospannung und der notwendigen Korrosionsbeständigkeit.
Der Bereich, in dem die heiße Lötstelle angeordnet ist, kann zusätzlich isoliert werden, um an
dieser Stelle besonders hohe Temperaturen zu haben, damit entsprechend hohe Thermoströme fließen. Zur
Erzeugung besonders hoher Spannungen können mehrere Thermopaare auch in Reihe geschaltet werden.
Bei der indirekten Umwandlung wird sogenannter Leuchtstoff, in der Regel mit Silber aktiviertes
Zinksulfid, auf Photoelemente aufgetragen. Der Leuchtstoff wandelt die radioaktive Strahlung in
sichtbares Licht um, das in einer Photozelle direkt in einen elektrischen Strom umgesetzt wird. Auch
hier ist es möglich, zur Erhöhung der Spannung
™ mehrere Elemente in Reihe zu schalten. Grundsätzlich
ist es natürlich auch möglich, andere als die beiden genannten Systeme zur Erzeugung elektrischer
Energie aus der Zerfallsenergie der radioaktiven Nuklide zu verwenden. Als Anode kann vorteilhafterweise
Graphit eingesetzt werden, das außergewöhnlich korrosionsbeständig ist.
Die erfindungsgemäße Anordnung schützt in besonderem Maße auch Behälter, die mit elektrisch nichtleitenden
Überzügen versehen sind, da dann nur mehr die Stellen zu schützen sind, an denen Poren sind,
durch die das korrosive Medium an das Metall gelangt.
Wesentliche Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind der geringe Aufwand, die große Wirksamkeit und insbesondere der langfristige Schutz, der
erst dann zu Ende geht, wenn der radioaktive Zerfall und damit die Wärmeerzeugung weitgehend abgeklungen
sind. Das heißt, der langfristige Schutz endet erst dann, wenn die Radioaktivität des endgelagterten
Materials keine Gefährdung mehr darstellt.
Die Abbildung zeigt schematisch eine beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behälters.
Im Behälter (1) befindet sich der zu lagernde radioaktive Stoff (2) und eine Isotopenbatterie (3),
in diesem Fall ein Thermoelement, dessen heiße Lötstelle (4) sich im Behälterinnern befindet, im
Strahlungsbereich des Lagerguts, während die kalte Lötstelle (5) im Mantel (6) des Behälters angeord-
ου net ist. Das Thermoelement (3) ist elektrisch verbunden
mit dem Behältermantel (6) und einer Anode (7), die sich außerhalb des Behälters (1) befindet.
27.05.1981
PAT/Dr.Br.-AD
PAT/Dr.Br.-AD
Claims (6)
- 81 159 KNNUKEM GmbH
6450 Hanau 11Behälter zur Langzeitlagerungvon radioaktiven StoffenPatentansprücheBehälter zur Langzeitlagerung von radioaktiven Stoffen, insbesondere von bestrahlten Brennelementen, in geeigneten geologischen Formationen mit kathodischem Schutz durch eine mit einer Anode verbundenen Gleichstromquelle, dadurch gekennzeichnet, daß als Gleichstromquelle eine oder mehrere Isotopenbatterien (3) verwendet werden. - 2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Energiequelle der Isotopenbatterien (3) der gelagerte radioaktive Stoff (2)dient.
30 - 3. Behälter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Isotopenbatterie (3) mit einem oder mehreren Thermoelementen verwendetwird.
355 - 4. Behälter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die heiße Lötstelle (4) der Thermopaare (3) im Innern des Behälters (1), die kalte Lötstelle (5) im Mantel (6) des Behälters (1) angeordnet ist.
10 - 5. Behälter nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anode (7) aus Graphit besteht«
- 6. Behälter nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekenn-15 zeichnet, daß er auf der äußeren Oberfläche miteinem nichtleitenden Überzug versehen ist.
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