DE3122133A1

DE3122133A1 - "spiegel mit bildelementen, ornamenten, schriften oder dergl. sowie verfahren zum herstellen derartiger spiegel."

Info

Publication number: DE3122133A1
Application number: DE19813122133
Authority: DE
Inventors: Hermann J. 8450 Amberg Seidl
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1981-06-04
Filing date: 1981-06-04
Publication date: 1982-12-23

Description

"Spiegel mit Bildelementen, Ornamenten, Schriften oder dergl.
sowie Verfahren zum Herstellen derartiger Spiegel".
Die Erfindung betrifft das Herstellen von Spiegeln mit Bildmotiven, Bildmustern, Bildschriften und dergl. Verzierungen.
Derartige bildhafte Ausgestaltungen bei Spiegeln werden in herkömmlicher Weise so ausgeführt, daß auf einer Oberfläche einer Glasplatte ein Farbauftrag bzw. Farbaufdruck vorgesehen wird und entweder die gleiche oder die entgegengesetzte Oberfläche der Glasplatte eine kontinuierliche Bespiegelung durch Silberauftrag erhält. Bevor die Bespiegelung vorgenommen werden kann, muß der Farbauftrag verfestigen, was dadurch geschieht, daß der Farbe Gelegenheit gegeben wird, zu trocknen. Dieses Trocknen stellt jedoch einen erheblichen Zeit-, Arbeits- und Platzaufwand dar, z.B werden die mit Farbauftrag versehenen Glasplatten zum Trocknen in Holzkästen gelagert und dort hochkant in Rillen von Aufnahmeleisten individuell abgestellt, damit die einzelnen Glasplatten säuberlich voneinander getrennt sind und nicht miteinander in Berührung kommen können. Eine weitere bekannte aufwendige Methode ist das Aufbringen der Farbe bzw. des Lackes in einem Heizofen.
Des weiteren unterliegt ein Farbauftrag auf der Oberfläche bei konzentrierter Wärmeeinwirkung schädlichen Beeinflussungen, so daß der Spiegel z.B. dann, wenn Lichtstrahler auf ihn gerichtet werden, schadhaft wird. Ein Farbauftrag auf der Oberseite des Spiegels hat auch den entscheidenden Nachteil, daß die Farbe mehr oder weniger leicht abgekratzt werden kann.
Bei einem Farbauftrag auf der Oberseite des Spiegels treten für den Betrachter-- bedingt durch Reflexion - die bekannten und als störend empfundenen Doppelränder der Bilddarstellung auf.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und nach diesem Verfahren hergestellte Spiegel mit Bildelementen zu schaffen, bei denen diese Nachteile nicht auftreten. Insbesondere soll mit vorliegender Erfindung erreicht werden, daß die Bildelemente derartiger Spiegel durch Wärmeeinwirkung oder mechanische Einwirkungen nicht beschädigt werden können, daß bei einem Aufbringen der Bildelemente in Form eines Farbauftrages der hohe Zeit- und Arbeitsaufwand für die Trocknung in Wegfall kommt, und daß Reflexionswirkungen ausgeschaltet werden.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1 und der Unteransprüche 2 bis 4 gelöst.
Ein erfindungsgemäßer Spiegel ist gekennzeichnet durch die Merkmale der Ansprüche 5 bis 7.
Der grundsätzliche Unterschied zwischen bekannten Spiegeln bzw.
Herstellmethoden von Spiegeln mit Farbauftrag und den erfindungsgemäßen Spiegeln bzw. dem erfindungsgemäßen Herstellverfahren besteht darin, daß beim Bekannten auf die Glasplatte ein Farbauftrag in Form einer Erhebung aufgebracht wird, die also von der Glasoberfläche vorsteht. Ob dabei der Farbauftrag auf der zu verspiegelnden bzw. der nicht zu verspiegelnden Oberfläche der Glasplatte vorgenommen wird, ist im Prinzip unerheblich, da in beiden Fällen mit Farbauftrag versehene Platten aus Glas zum Trocknen und/oder einem weiteren zusätzlichen Arbeitsgang bei der Lagerung nicht aneinandergestellt werden können, sondern in jedem Fall der Farbauftrag erst langwierig getrocknet werden muß, so daß die Herstellung viel Zeit erfordert und damit teuer wird.
Im Gegensatz hierzu wird im Falle der Erfindung grundsätzlich davon ausgegangen, daß die Bildelemente als Vertiefungen in der Spiegeloberfläche ausgebildet werden und daß ein Farbauftrag in diese Vertiefungen eingebracht wird, so daß bei einem Aneinanderstellen der mit Farbauftrag versehenen Glasplatten eine Beschädigung des Farbauftrages durch die benachbarte Glasplatte nicht erfolgen kann und auch der Farbauftrag nicht auf die benachbarte Glasplatte übertragen wird, da der Farbauftrag allerhöchstens bündig mit der Glasplattenoberfläche abschließt und in der Regel die Dicke des Farbauftrages geringer ist als die Vertiefung.
Damit kann nach dem Aufbringen der Farbe im Falle der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ohne jegliche Nachteile eine Stapelung der einzelnen Glasplatten unmittelbar nebeneinander bzw. übereinander vorgenommen werden und der Farbauftrag sich verfestigen, ohne daß irgendwelche Wartezeiten in Kauf genommen werden müssen.
Die Gefahr des Wegkratzens des Farbauftrages wird dadurch, daß der Farbauftrag nur in den Vertiefungen der glasplatte vorgenommen wird, erheblich reduziert oder ganz ausgeschaltet.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß das Aufbringen des Bildmusters auf die Glasplatte mit Hilfe des Siebdruckverfahrens vorgenommen werden kann, wobei die Druckvorlage unbeschadet viele Male wiederholt verwendet werden kann, und daß in Verbindung mit der Siebdruckmethode das Wegätzen der Bildelemente in der Glasplatte auf außerordentlich einfache Weise erfolgen kann. Dies trägt ebenfalls erheblich zu der wirtschaftlichen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der wirtschaftlichen Herstellung der erfindungsgemäßen Spiegel bei.
Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung anhand eines A-usführungsbeispieles erläutert. Die Figuren zeigen: Fig. 1 einen querschnitt durch einen Ausschnitt eines bekannten Spiegels in zwei Variationen (la und lb), und Fig. 2 die Herstellung eines Spiegels nach der Erfindung in Verfahrensschritten a) bis e).
Bei der Herstellung bekannter Spiegel nach Fig. 1 wird auf eine Glasplatte 1 ein Farb- bzw. Materialauftrag 2 aufgebracht, der dem gewünschten Bildmuster entspricht. Der Farbauftrag bzw. Materialauftrag 2 ist somit auf der Glasoberfläche erhaben ausgebildet. Bei der Ausführungsform nach Fig la ist auf der entgegengesetzten Seite der Glasplatte eine Bespiegelung 3 vorgesehen, so daß der Farbauftrag 2 frei dem Betachter zugewandt ist und leicht verkratzt werden kann. Bei der Ausführungsform nach Fig. lb sind Farb- bzw. Materialauftrag 2 und Bespiegelung 7 auf der gleichen Oberfläche der Glasplatte 1 aufgebracht. Auch hier ist der Farbauftrag 2 erhaben auf der Oberfläche der Glasplatte 1 ausgebildet, so daß vor dem Aufbringen der Bespiegelung 3 der Farbauftrag ebenfalls leicht beschädigt werden kann, insbes. beim Trocknen dieses Farbauftrages.
Ein Spiegel gemäß der Erfindung wird nach Fig. 2 in folgender Weise hergestellt: Der Schritt a) umfaßt die Bereitstellung der Glasplatte, die auch in Fig. 2 mit der Ziffer 1 bezeichnet ist. Im Schritt b) wird nach dem Siebdruck- oder Filmdruckverfahren bzw. nach einer anderen, an sich bekannten Druckmethode bzw. unter Verwendung einer Schablone das Bildmuster oder dergl. auf die Glasoberfläche mechanisch oder optisch übertragen. Die Schablone 4 weist dabei durchlässige Stellen 5 und undurchlässige Stellen 6 auf, die zusammen das gewünschte Bildmuster ergeben. Im Schritt c) wird Ätzmittel 8 auf die Oberfläche der Glasplatte 1 aufgebracht, das Ätzmittel 8 dringt in die Glasoberfläche ein und ätzt an den entsprechenden freiliegenden Stellen 5 Glas weg. Dadurch werden auf der Glasoberfläche Vertiefungen 9 ausgebildet, die nach dem entfernen des Ätzmittels auf der Glasplatte verbleiben und das Bildmuster wiedergeben. Die Vertiefungen 9, die aus der Glasplatte 1 herausgeätzt worden sind, sind matte Stellen im Glas, so daß der Bildkontrast ohne Farbauftrag durch das Zusammenspiel von spiegelnden und matten Stellen erzielt wird, wenn die Bespiegelungsschicht 10 aufgebracht worden ist. Die Vertiefungen 9 sind somit bei dieser Ausführungsform auf der Spiegelvorderseite ausgebildet, während die Bespiegelung 10 auf der Rückseite des Spiegels angeordnet ist.
Mit den Verfahrensschritten d) und e) ist eine andere Variante der Erfindung dargestellt, die sich an die Verfahrensschritte a) und b) der Fig. 2 anschließt. Bei dieser Variante werden die Vertiefungen 9 auf der Seite der Glasplatte 1 ausgebildet, auf der auch die Bespiegelung 10 aufgebracht wird. Dabei können die Aussparungen 9 vor dem Aufbringen der Bespiegelung 10 mit einem Farbauftrag 11 bzw. einer Farbmasse versehen oder auch ausgefüllt sein, wobei jedoch maximal ein bündiger Auftrag (bündig mit der Glasoberfläche) vorgesehen wird, so daß derartige Glasplatten aneinandergestellt werden können, ohne daß der Farbauftrag in irgendeiner Weise beschädigt werden kann.
Leerseite

Claims

Patentansprüche: Verfahren zum Herstellen von Spiegeln mit auf dem Spiegeiglas aufgebrachten Bildelementen, Ornamenten, Schriften oder dergl., dadurch gekennzeichnet, daß a) auf einer Glasplatte nach einem an sich bekannten Druckverfahren bzw. Abdeckverfahren das auf dem Spiegel gewünschte Bildmuster abgebildet wird, b) daß anschließend dem Bildmuster entsprechende Vertiefungen in der Glasplatte ausgebildet werden, und c) daß auf der die Vertiefungen aufweisenden Seite der Glasplatte eine Spiegelschicht aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 17dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausführung des Schrittes b) Ätzmittel entsprechend dem Schema des abgebildeten Bildmusters auf die Glasoberfläche aufgebracht und dadurch dem Bildmuster entsprechend Glas weggeätzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Bildmuster entsprechenden Vertiefungen durch mechanisches Wegarbeiten von Glas, z.B. durch Schleifen oder Sandstrahlen ausgebildet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das gewünschte Bildmuster auf der Glasplatte nach dem Siebdruckverfahren, nach fotomechanischem Druckverfahren oder dergl.

bzw. mit Hilfe von Schablonen abgebildet wird.
5. Spiegel mit auf das Spiegelglas aufgebrachten Bildelementen, Ornamenten, Schriften oder dergl., dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Seite der Glasplatte (1) Vertiefungen (9) in der Glasoberfläche entsprechend einem gewünschten Bildmuster (5,6) vorgesehen sind, und daß die die Vertiefungen (9) aufnehmende Seite der Glasplatte (1) mit einer Bespiegelungsschicht (10) bzw. einem Bespiegelungsfilm versehen ist.
6. Spiegel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Glasoberfläche ausgebildeten Vertiefungen (9) einen Farbauftrag (11) oder Farbmasse aufweisen, und daß die Bespiegelungsschicht (10) diesen Farbauftrag (11) bzw. diese Farbmasse nach außen abdeckt.
7. Spiegel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Farbauftrages (11) bzw. der Farbmasse kleiner oder höchstens gleich der Tiefe der Vertiefungen (9) ist.