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Die
vorliegende Erfindung betrifft dekorative Fenster und Spiegel sowie
Verfahren zur Herstellung derselben. Insbesondere, wenn auch nicht
ausschließlich,
betrifft die Erfindung solche Fenster und Spiegel, welche dekorative
Strukturen aufweisen, die zumindest teilweise farbig sein können.
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Herkömmlich werden
dekorative Fenster und Spiegel durch Einschleifen von Konturen in
entsprechend dimensioniertes Spiegelglas hergestellt. Nach dem Konturieren
wird das Glas poliert, um das gewünschte Endprodukt zu erzeugen.
Auf diese Weise hergestellte Fenster und Spiegel sind aufgrund der zu
ihrer Herstellung involvierten Zeit und qualifizierten Arbeitskraft
verhältnismäßig teuer.
Dekorative Fenster und Spiegel werden ferner als Verbunde gefertigt,
indem eine dekorative Tafel oder Einfassung an einer oder mehreren
Glasplatten verklebt oder andersartig befestigt wird. Der wesentliche
Nachteil von solchermaßen
hergestellten Fenstern oder Spiegel besteht wiederum darin, daß die Herstellung
mit relativ hohen Kosten verbunden ist.
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Neuere
Fortschritte bei der Herstellung von Fenstern und Spiegeln erlauben
eine weniger teure Massenproduktion als mit den herkömmlichen
Verfahren. So werden beispiels weise Fenster und Spiegel mit dekorativen
Gestaltungen und Oberflächen durch
Spritzgießtechniken
unter Einsatz von gänzlich thermoplastischen
Materialien hergestellt. Indes werden solche Techniken aufgrund
der mit der Bereitstellung der Werkzeuge verbundenen, hohen Kosten teuer,
wenn verschiedene Größen, Formen
und Strukturen von Fenstern erwünscht
sind. Eine begrenzte Produktion ist ebenfalls kostenintensiv, weil für jede der
verschiedenen Größen und
Designs eine neue Form eingesetzt werden muß. Hinzu kommt, daß solche
Fenster bislang noch keinen Verkaufserfolg hatten, da sie nicht
wie Glas aussehen und sich auch nicht so anfühlen.
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Die
US 5 306 535 A beschreibt
einen Einsatz zur Befestigung an der Ecke der Öffnung eines Tür- oder
Fensterrahmens mit zwei Befestigungsflanschen, welche entlang zweier
Kanten einer Glasscheibe befestigt werden. Die Flansche besitzen
eine L-förmige
Ausgestaltung. Die Befestigung an dem Rahmen geschieht mittels Halterungen,
welche sich durch Öffnungen
in den Flanschen erstrecken.
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Der
US 3 516 893 A ist
eine dekorativ beschichtete Platte entnehmbar, welche einen Designdruckbogen
aus Acetatmaterial aufweist, welcher zwischen einer Platte aus Hartglas
und einer Abdeckplatte angeordnet und dort verklebt ist, wobei die Klebverbindung
einen Inhaltsstoff enthält,
welcher einen zumindest teilweisen Lösungsmitteleffekt bezüglich des
Acetatmaterials erzeugt, während
dessen gedrucktes Design auf dem Glas aufgebracht bleibt.
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Die
GB 2 338 681 A beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines dekorativen
Fensters, welches einer Vielzahl der vorgenannten Probleme begegnet. Bei
diesem Verfahren wird eine Glasvorlage mit einer dekorativen Struktur
einge setzt, um eine Form mit einer hierzu komplementären Struktur
herzustellen. Die Form wird dann gegen eine Glasplatte mit einem auf
der dem Formraum zugewandten Seite aufgebrachten Formtrennmittel
ausgerichtet. Hartes Gießharz
wird in den Formraum eingebracht und ausgehärtet. Die dekorative Harzlage
kann auf einfache Weise aus der Form entfernt und zur Herstellung
eines Fensters eingesetzt werden. Die Harzlage kann auf eine gewünschte Größe und Form
zugeschnitten werden. Die ausgehärtete
dekorative Harzlage wird üblicherweise
unter Einsatz einer weichen Harzes auf eine Glasplatte auflaminiert,
um somit ein dekoratives Fenster zu erhalten. Eine zweite Glasplatte kann
derart an dem dekorativen Fenster befestigt werden, daß sie die
Harzlage aufnimmt, so daß ein Fenster
mit einer gänzlich
aus Glas gebildeten Außenseite
erhalten wird.
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In
vielerlei Hinsicht macht die vorliegende Erfindung von dem Herstellungsverfahren
gemäß der GB
2 338 681 A Gebrauch. Indes sind Modifikationen des bekannten Verfahrens
erforderlich, um sicherzustellen, daß der nicht mit einer Struktur
versehene Bereich des Fensters oder Spiegels stets frei von Harz
bleibt, welches zur Erzeugung der dekorativen Struktur eingesetzt
wird. Diese Modifikationen sind Gegenstand dieser Erfindung und
führen
zu einem Verfahren, mittels welchem Fenster und Spiegel mit dekorativen
Strukturen verhältnismäßig kostengünstig und
hinreichend flexibel herstellbar sind, um eine breite Vielfalt von ästhetisch
ansprechenden Designs erzeugen zu können.
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Gemäß einem
Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
Fensters oder Spiegels mit einer dekorativen Struktur, welche durch Gießen eines
flüssigen
Harzes in einen zwischen einer Hartglasplatte, deren Oberfläche einen
auf diese aufgebrachten farbigen Bereich aufweist, und einer nachgiebigen
Form, welche die Gestalt, die Abmessungen und das Design der gewünschten
Struktur wiedergibt, gebildeten Formraum geformt wird, wobei die
Form mit einer oder mehreren aufrechten Dichtungen ausgestattet
ist, welche entlang des Randes der zu formenden Struktur angeordnet
sind und mit der Glasplatte derart zusammenwirken, daß sie das Gießharz in
dem zwischen der/den Dichtung(en) gebildeten Strukturbereich eingrenzen,
wobei der farbige Bereich der Glasoberfläche unterhalb des von der Form
begrenzten Bereiches angeordnet wird.
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Das
Einfügen
von Farben in dekorative Fenster und Spiegel hat sich sowohl als
schwierig erzielbar als auch als teuer herstellbar erwiesen. In
vielen Fällen
geschah dies bislang dadurch, indem diskrete Bereiche des Glases
vor oder nach der Aushärtung
koloriert oder indem farbige Gebilde an dem fertigen Fenster oder
Spiegel verklebt wurden.
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Die
farbigen Bereiche können
durch Siebdruck einer oder mehrerer farbiger Tinten auf die Glasoberfläche aufgebracht
werden. Alternativ können die
farbigen Bereiche auf eine Oberfläche oder Oberflächen der
Glasplatte aufgebrachte farbige Folien umfassen. Statt dessen können die
farbigen Bereiche auch durch manuelles Bemalen oder Sprühtechnik
auf die Glasplatte aufgebracht werden.
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Das
Gießharz
kann transparent sein. Alternativ kann das Gießharz auch getönt oder
gefärbt sein.
Das Gießharz
ist üblicherweise
ein Acrylharz.
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Die
nachgiebige Form kann durch Gießen
einer Mischung eines Silikones und eines Katalysators auf die Oberfläche eines
Substrates mit einem dekorativen Design herge stellt werden, welches
bezüglich der
auf der Oberfläche
des Spiegels anzubringenden dekorativen Struktur komplementär und durch
Nuten begrenzt ist, welche sich um den gesamten Umfang der dekorativen
Struktur erstrecken, wobei die Mischung aus Silikon und Katalysator
vor dem Gießen einem
Vakuum ausgesetzt wird, um eingeschlossene Luft auszutreiben.
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Vor
dem Gießen
der Mischung aus Silikon und Katalysator kann ein Trennmittel auf
die Oberfläche
des Substrates aufgebracht werden.
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Auf
der Oberfläche
eines ersten Anteils der gegossenen Mischung aus Silikon und Katalysator kann
ein Gewebe angeordnet und das Gewebe anschließend durch einen zweiten Guß der Mischung bedeckt
werden.
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Das
Verfahren kann ferner die folgenden Schritte umfassen:
- – Lösen der
Form von dem Substrat;
- – Umkehren
der Form;
- – Festlegen
einer Hartglasplatte, an welcher die Struktur angebracht werden
soll, an der oberen Fläche
der Form mit der nunmehr aufrechten Rippe, welche durch die Nuten
des komprimierten Substrates gebildet ist, um (eine) Dichtung(en)
zu bilden, so daß ein
Austritt von Flüssigkeit
aus dem Formraum verhindert wird;
- – Gießen des
flüssigen
Harzes in den Formraum; und
- – nach
Aushärten
des Harzes Entfernen der nachgiebigen Form von der Glasoberfläche.
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Mittel,
welche mit dem Formraum in Verbindung stehen, können vorgesehen werden, um
jegliche hierin eingeschlossene Luft zu entfernen.
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Das
flüssige
Harz kann dadurch ausgehärtet werden,
indem die Einheit aus der Glasplatte und der Form Infrarot-Strahlung ausgesetzt
wird.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines Spiegels mit einem dekorativen Rahmen, welcher durch Gießen eines
flüssigen
Harzes in einen zwischen einer geglühten Glasplatte und einer nachgiebigen
Form, welche die Gestalt, die Abmessungen und das Design des gewünschten
Rahmens wiedergibt, gebildeten Formraum geformt wird, wobei die
Form mit einer oder mehreren aufrechten Dichtungen ausgestattet ist,
welche entlang des Randes des zu formenden Rahmens angeordnet sind
und mit der Glasplatte derart zusammenwirken, daß sie das Gießharz in dem
zwischen der/den Dichtung(en) gebildeten Rahmenbereich eingrenzen.
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Die
nachgiebige Form kann durch Gießen
einer Mischung eines Silikones und eines Katalysators auf die Oberfläche eines
Substrates mit einem dekorativen Design hergestellt werden, welches
bezüglich dem
auf der Oberfläche
des Spiegels anzubringenden dekorativen Rahmen komplementär und durch Nuten
begrenzt ist, welche sich um den gesamten Umfang des dekorativen
Designs erstrecken, wobei die Mischung aus Silikon und Katalysator
vor dem Gießen
einem Vakuum ausgesetzt wird, um eingeschlossene Luft auszutreiben.
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Nachstehend
ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Schemazeichnungen näher
erläutert. Dabei
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines dekorativen Fensters oder Spiegels,
welche gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung hergestellt sind;
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2 eine
Schnittansicht einer Substratvorlage, aus welcher ein dekoratives
Fenster oder Spiegel auf erfindungsgemäße Weise hergestellt wird;
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3 eine
Schnittansicht einer nachgiebigen Form, aus welcher Nachbildungen
der in 2 dargestellten Substratvorlage erzeugt werden;
und
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4 einen
Querschnitt durch eine Vorrichtung, mittels welcher eine teilweise
farbige Harzlage unter Einsatz der in 3 gezeigten
Form hergestellt werden kann.
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In 1 ist
ein dekoratives Fenster oder Spiegel 1 wiedergegeben, welches
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung hergestellt ist. Aus Gründen einer einfacheren Beschreibung
sei nachfolgend der Begriff "Fenster" anstelle des Terms "Fenster oder Spiegel" verwendet. Der Begriff "Spiegel" ist zu diesem Zweck
folglich von dem Begriff "Fenster" mit umfaßt. Das
dekorative Fenster umfaßt eine
Glasplatte 2, welche mit einer Harzlage 3 aus
einem geeigneten Harz beschichtet ist. Das Laminierharz ist vorzugsweise
ein Polyesterharz oder ein anderes Haftmittel, wie Polyvinylbutylaldehyd.
Die Harzlage 3 definiert ein dekoratives Design 5 einschließlich farbiger
Bereiche 6 und eines nicht dekorativen Bereiches 7.
Die exponierte Fläche
des Fensters kann mit einem Material beschichtet sein, welches unter
Bildung einer relativ harten und dauerhaften Oberfläche trocknet.
Die Beschichtung kann beispielsweise von einem Material auf der
Basis von Polyester, Acryl, Polyurethan, Urethan oder Silikon gebildet
sein.
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In 2 ist
eine Substratvorlage 8 dargestellt, wie sie zur Herstellung
einer nachgiebigen Form mit einer im wesentlichen gummiartigen Konsistenz
eingesetzt wird, aus welcher die Harzlage 3 erzeugt wird.
Die Substratvorlage kann aus Acrylguß oder Glas gefertigt sein;
selbstverständlich
können jedoch
auch andere geeignete Materialien eingesetzt werden. Die Oberfläche der
Substratvorlage 8 ist mit einem dekorativen Design 9 versehen,
welches dem dekorativen Design 5 gemäß 1 entspricht.
Bei dieser bevorzugten Ausführungsform
sollen Teile des Designs farbig ausgestaltet werden. Das geforderte Design
wird vorzugsweise mittels einer in geeigneter Weise programmierten
CNC-Werkzeugmaschine (computerised numerical control) erzeugt. Der
Einsatz von CNC-Werkzeugmaschinen ermöglicht eine sowohl exakte als
auch verhältnismäßig schnelle Herstellung
einer großen
Vielfalt von verschiedenen Designs. In bevorzugter Ausführung ist
vorgesehen, daß die
Substratvorlage derart ausgestaltet ist, daß sie das Aussehen von auf
traditionelle Weise geschmolzenem, geprägtem oder gebranntem Glas wiedergibt.
Die erzeugte Glasplatte wird anschließend mit einem mit Rippen versehenen
Substrat aus Holz, Glas oder Metall verbunden.
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An
dem Substrat wird anschließend
ein Gerippe 10 aus Kunststoff oder ähnlichem Material angebracht,
um die Dicke zu erhöhen
und die Form während
ihrer Herstellung einzugrenzen.
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Die
Substratvorlage ist ferner mit flachen Nuten 11 ausgebildet,
welche sich um die Ränder
des dekorativen Designs 9 der Harzlage erstrecken. Dabei
erstrecken sich die Nuten um den gesamten Umfang des Designs. Ferner
können
zusätzliche
Nuten vorgesehen sein, welche mit Abstand von der Nut 11 innerhalb
derselben angeordnet sind.
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Zur
Herstellung der Substratvorlage für die Erzeugung der Form werden
sämtliche
nicht strukturierten Berei che der Substratoberfläche auf Hochglanz poliert und
unter Verwendung eines Wachserzeugnisses, wie einer Paste, gewachst.
Eine oder mehrere Oberflächen
der Substratvorlage können strukturiert
sein, um Oberflächeninhibierungen
nach Herstellung des Spiegels zu zerstreuen. Die Strukturierungen
können
z.B. unter Einsatz von selbstklebenden, erhabenen Lagen oder Oberflächenbehandlungen,
wie Säurebehandlung
und Einputzen, aufgebracht werden. Die exponierte Fläche der
Substratvorlage wird schließlich
poliert und mit einem Trennmittel beschichtet.
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Zur
Herstellung der nachgiebigen Form wird der von dem Gerippe 11 begrenzte
Formraum 14 der Substratvorlage 8 mit einer Mischung
befüllt,
welche üblicherweise
ein Silikon und einen Katalysator umfaßt, welcher mit einer Vormischung
einer Substanz gemischt ist, die aus einem Leichtölzusatz
und einem schnell härtenden
Zinnkatalysator besteht. Durch den Einsatz eines Katalysators in
der Mischung besteht eine Neigung zum Einschleppen von großen Mengen
an Luft während
des Aushärtvorgangs.
Aus diesem Grund können
leichte Vertiefungen in der Oberfläche der fertigen Form gebildet
werden. Um diesem Problem zu begegnen, wird die Mischung vor dem
Gießen über einen
gewissen Zeitraum (üblicherweise
fünf Minuten)
einem Vakuum von etwa 25 Hg ausgesetzt. Jegliche eingeschlossene
Luft wird auf diese Weise aus der Mischung ausgetrieben. Durch den
Einsatz eines Trennmittels wird sichergestellt, daß kein Silikon
aus der Mischung auf der Oberfläche der
Substratvorlage zurückbleibt,
wenn die Form entfernt wird. Das Polieren der Oberfläche der
Substratvorlage sorgt für
einen sauberen und glanzartigen Oberflächenzustand dieser Fläche der
Form.
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Die
Mischung wird aus einem Behälter
auf ein Zwischenniveau im Innern des Formraums 14 der Substratvorlage gegossen
und ein Gewebe oder Netz wird auf der Oberfläche der Mischung angeordnet,
um für
eine erhöhte
Festigkeit der Form nach ihrer Aushärtung zu sorgen. Das Gewebe
verhindert Dehnungen der Form während
ihrer Verwendung. Anschließend
wird weiterhin Mischung auf das Gewebe oder Netz bis auf das Niveau
des Gerippes 10 aufgegeben, so daß eine obere Fläche gebildet
wird. Die Form 12 wird mit ihrer flachen Oberfläche gegen eine
gewachste Platte aus Hartglas oder vorgespanntem Glas ausgerichtet.
Dies dient zur Sicherstellung, daß sich die Form während des
Herstellungsprozesses von der Glasplatte ablösen läßt, ohne kleben zu bleiben.
Die Glasplatte stellt lediglich einen Träger dar, welcher der Form Steifigkeit
verleiht.
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In 3 ist
das Profil der erzeugten Form 12 wiedergegeben. Das Profil
umfaßt
ein Spiegelbild der gewünschten
dekorativen Struktur 9 sowie durch die Nuten 11 erzeugte,
vorstehende Rippen. Diese Rippen wirken als nachgiebige Dichtungen,
um das Gießharz
auf diese Weise in dem Bereich der Struktur 9 einzugrenzen.
Das Harz wird folglich durch die Dichtungen davor bewahrt, auf die
reflektierende Fläche
bzw. Flächen
des Spiegels zu fließen.
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4 zeigt
den Einsatz der Form 12 zur Herstellung einer Harzlage 3.
Nach Entfernen aus der Substratvorlage 8 wird die Form 12 umgekehrt
und wird ihre flache Fläche
gegen einen Träger
positioniert, wobei die dekorative Seite der Form 12 nach oben
weist.
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Zu
diesem Stadium wird damit begonnen, bestimmten Bereichen der Struktur
Farbe zu verleihen. Zunächst
weist eine Platte aus Hartglas 15 (vorzugsweise aus vorgespanntem
Glas) auf eine ihrer Flächen 16 aufgedruckte
farbige Bereiche auf, welche unter Einsatz einer Siebdrucktechnik
sowie Tinten erhalten worden sind, die mit dem Harz kompatibel sind,
aus welchem die Harzlage erzeugt werden soll. Alternativ können farbige
Folien auf die gewünschten
Flächen 16 des
Glases aufgebracht sein. Die aufgedruckten oder aufgebrachten Farben
können
einheitlich oder verschieden sein wie auch die Größe der Bereiche 17 einheitlich
sein oder variieren kann. Nach Aufdrucken oder Aufbringen der Folie wird
die Oberfläche 16 mittels
eines speziellen Reinigungsmittels gereinigt und anschließend mit
einer haftenden Chemikalie, z.B. einer Lösung aus einer Mischung von
Organosilanestern, grundiert.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist vorgesehen, daß einzufärbende Bereiche
des Glases vor manueller Bemalung oder Besprühung abgedeckt werden.
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Die
Platte 15 aus Hartglas wird anschließend auf der Oberseite der
Form 12 plaziert, wobei ihr e) farbiger (farbigen) Bereich
(e) zu der Form hin weisen, um einen rahmenförmigen Formraum 19 zu
bilden, welcher sodann mit einem flüssigen Gießharz befüllt wird, welches zu einem
hohen Härtegrad
aushärtet,
um schließlich
die Harzlage zu erhalten. Die Hartglasplatte, die Form und der Träger werden
sodann mittels lösbarer,
federbelasteter Klemmen 20 aneinander festgelegt.
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Alternativ
kann pigmentiertes Harz in diskrete Bereiche der Form gegossen werden,
bevor das restliche Harz gegossen wird. Dies kann alternativ oder
zusätzlich
zum oben erwähnten
Farbdrucken, Farbbeschichten, Handbemalen oder Besprühen geschehen.
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Statt
dessen können
auch diskrete Bereiche der Form vor Gießen des Harzes farbbeschichtet werden.
Dies kann wiederum alternativ oder zusätzlich zu den oben erwähnten Techniken
geschehen.
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Die
Form 12 wird unter Einsatz von Druckluft gereinigt, um
jeglichen Schmutz oder andere Verunreinigungen zu entfernen, bevor
sie mit der Hartglasplatte 15 abgedeckt wird. Die Platte 15 wird
sorgfältig über der
Form ausgerichtet, um sicherzustellen, daß die farbigen Bereiche 17 korrekt über denjenigen Konturen
der Struktur 9, welche farbig sein sollen, positioniert
werden.
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Zur
Befüllung
wird ein mit einer Pumpe verbundenes, dünnes Rohr zwischen die Form
und die Hartglasplatte 15 eingeführt, um den Formraum mit flüssigem Harz
zu befüllen.
Um Verformungen der Form infolge des durch die Klemmen bewirkten
Andruckes zu verhindern, wird eine die Formwandung durchsetzende,
kleine Öffnung
erzeugt, durch welche das Rohr eingeführt wird.
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Ein
Entlüftungsrohr
kann durch eine kleine, an einer Stelle diagonal entgegengesetzt
zu der Öffnung,
durch welche dem Formraum das Harz mittels des Füllrohres aufgegeben wird, in
der Form ausgebildete Öffnung
in den Formraum eingeführt
werden. Während
des Füllvorgangs
wird die aneinander verklemmte Einheit auf Anschlägen abgestützt, wobei die
Einheit unter einem Winkel geneigt wird, so daß sich das Entlüftungsrohr
an einer oberen Ecke der Form befindet. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß jegliche
eingeschlossene Luft nach oben steigt und während des Gießvorgangs
durch das Entlüftungsrohr
ausgetrieben wird.
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Um
Nadelstiche in der Oberfläche
des Gießharzes
aufgrund einer Mikroschicht an Harz, welches infolge Inkompatibilität zwischen
den einander angrenzenden Flächen
der Form und des Harzes nicht ausgehärtet worden ist, zu vermeiden,
wird die Einheit während
des Gieß-
und Härtungsvorgangs
mit Wärme
beaufschlagt.
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Das
Harz ist vorzugsweise ein durchsichtiges Gießharz, welches vornehmlich
aus einem mit einem Stabilisator versetzten, durchsichtigen Basisharz
besteht. Der Stabilisator ist erforderlich, um die ausgehärtete Harzlage
davor zu bewahren, mit zunehmender Zeit zu vergilben. Der Stabilisator
verhindert ferner zweckmäßig die
Weiterleitung von ultravioletter Strahlung.
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Nachdem
der Formraum gänzlich
mit flüssigem
Harz befüllt
worden ist, wird die Einheit aus den federbelasteten Klemmen, der
geglühten
Glasplatte, der Form und dem Träger
zur Aushärtung
ausgerichtet.
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Das
abgedichtete flüssige
Harz wird mittels eines Heizvorgangs ausgehärtet, indem die Einheit entweder
Infrarot-Strahlung ausgesetzt oder ein Ofenprozeß angewandt wird. Die Infrarot-Härtung dauert üblicherweise
insgesamt zwischen sieben und zehn Minuten. Nach der Aushärtung werden
die federbelasteten Klemmen und die Form entfernt, um die Hartglasplatte
freizugeben, mit welcher die Harzlage mit der gewünschten
dekorativen Struktur sowie farbigen Bereichen, welche denen der
Substratvorlage entsprechen, verbunden ist.
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Die
Hartglasplatte mit dem mit dieser verbundenen dekorativen Rahmen
kann anschließend
mit einer Platte aus entspiegeltem Glas abgedeckt werden. Die entspiegelte
Glasplatte ist üblicherweise
auf Distanzstücken
gehalten, um einen abgedichteten Luftraum zu bilden. Die entspiegelte
Oberfläche
der Platte 1 kann durch Sputtering, Kathodenzer stäuben oder
Sprühbeschichten
erstellt sein, um einen Reflexionsindex von 0,5% oder geringer zu
erzeugen. Geeignete Distanzstücke
umfassen solche, wie sie unter der Bezeichnung SUPER-SPACERTM von der Firma "Edgetech" vertrieben werden.
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Es
sei darauf hingewiesen, daß die
vorstehende Beschreibung für
dekorative Spiegel und Verfahren zur Herstellung solcher Spiegel
gemäß der Erfindung
lediglich beispielhaft ist und selbstverständlich Abänderungen möglich sind, ohne den Schutzbereich
der Erfindung zu verlassen, wie er durch die beigefügten Ansprüche bestimmt
ist.