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"Mühlensichter"
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Die' Erfindung betrifft einen Mühlensichter, wie sie bekannter Weise
auf einer Vertikalmühle unter Einbeziehung in deren Mühlengehäuse, quasi die Abdeckung
des Gehäuses bildend, bekannt sind. Diese Sichter haben die Aufgabe, vom Mahlbett
der Mühle im Luftstrom hochgeführtes Mahlgut auszusichten, also die gewünschten
Feinanteile mit dem Luftstrom wegzuführen, während gröbere Anteile wieder in die
Mühle zurücksinken. Derartige Mühlen werden beispielsweise als Kohlemühlen zur Aufbereitung
des Feuerungsmaterials für größere Kesselanlagen eingesetzt.
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Ein bekannter derartiger Sichter ist als statischer Sichter ausgebildet,
der wegen des lediglich zur Sichtung vorhandenen Luftklappenkranzes mit einem mittigen
Einlaufrohr ausgebildet sein kann, das von diesem Luftklappenkranz umgeben wird.
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Die Leistungsfähigkeit derartiger statischer Sichter genügen jedoch
vielfach den in der Praxis erhobenen Forderungen nach möglichst feiner Körnung des
Sichtgutes nicht.
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Es stellt sich demgemäß die Aufgabe, einen Sichter mit mittigem Einlaufrohr
als Flügelradsichter, mit dem die gewünschte Feinkörnung erreicht werden kann, auszugestalten.
Hier stellt sich aber die schwierige Auf gabe der Lagerung des Flügelrades um das
mittige Einlaufrohr, da eine untere Stützlagerung wegen der im Mühlengehäuse vorhandenen
heißen Staubluft nicht einfach ist.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch einen Mühlensichter mit mittigem
Einlaufrohr und um dieses kreisendem Flügelrad dergestalt, daß das Flügelrad in
einer Lagerung oberhalb seiner Drehebene aufgehängt ist und diese Lagerung durch
Sperrluft gegen den Mühlenraum und der von dort zu befürchtenden Verschmutzung und
Erwärmung abgedichtet und gekühlt ist.
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Aus der DE-PS 1 938 772 ist zwar eine Wälzmühle bekannt, in deren
Sichtraum ein Flügelrad angeordnet ist, dessen Lager von Luft gekühlt werden. Es
handelt sich aber dort erstens um eine Unterdruckmühle, so daß durch den im Mühlengehäuse
herrschenden Unterdruck Luft aus der umgebenden Atmosphäre angesaugt wird, des weiteren
ist kein mittiges Aufgaberohr vorhanden, so das die Lagerung am oberen und unteren
Ende der Sichtradwelle keine schwierigkeiten macht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Lagerung am oberen
Ende des konischen Sichtergehäuses angeordnet, wobei der äußere Kranz eines Kugelringlagers
fest am Sichtergehäuse ünd der innere Kranz dieses Kugelringlagers an einer das
mittige Einlaufrohr ummantelnden Hohlwelle angeordnet ist, an deren unterem Ende
einerseits das Flügelrad und andererseits eine Spaltdichtung zum Mantel des Einlaufrohres
hin vorgesehen ist.
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Die Sperrluft kann vorteilhafterweise in ein den festen Kranz des
Kugelringlagers tragendes Lagergehäuse eingeführt und
von dort durch
entsprechende Ausnehmungen in den Ringspalt zwischen Einlaufrohr und Hohlwelle geleitet
werden.
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Da es bei dieser schwierigen Lagerung des Flügelrades auf besonders
große Stabilität des Sichtergehäuses ankommt, ist es von besonderem Vorteil, hier
direkt vom Sichtergehäuse ausgehend eine Mehrzahl von Abgangsrohren für das im Luftstrom
mitgeführte Sichtergut vorzusehen, die je nach den weiteren im einzelnen Anwendungsfalle
bestehenden Gegebenheiten sodann wieder zusammengeführt oder sogleich unmittelbar
an die jeweiligen Verwendungsorte für das Sichtgut weitergeführt werden können.
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Mit der neuen Bauart eines Flügelradsichters ist eine einwandfreie
und sichere Lagerung des Flügelrades mit einer Hohlwelle um ein mittiges Einlaufrohr
der Vertikalmühle gefunden.
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Weitere Merkmale der Erfindung und Einzelheiten der durch dieselbe
erzielten Vorteile ergeben sich aus der nachfolgen den Beschreibung einer in der
beigefügten Zeichnung rein schematisch rund beispielsweise dargestellten Ausführungsform
des neuen Mühlensichters.
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Die Zeichnung zeigt im Axialschnitt die eine Hälfte eines Mühlensichters
als oberen Abschluß einer Vertikalmühle.
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Auf einem Mühlengehäuse 1, dessen oberster Wandbereich.
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noch dargestellt ist, sitzt ein Sichtergehäuse 2 im wesentlichen kugelstumpfförmiger
Ausbildung. Die Vertikalmühle weist ein mittiges Einlaufrohr 3 für das Sichtgut
auf, um nun verhältnismäßig einfach um dieses mittige Einlaufrohr 3 den Luftklappenkranz
eines statischen Sichters anzuordnen, da dieser feststeht.
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Es ist jedoch äußerst schwierig, hier das Flügelrad eines F3üql radsichters
so zu lagern, daß dieses Lager vom Mühlenraum her
wirkenden Einflüssen,
insbesondere Verschmutzung und höheren Temperaturen, ausreichend geschützt ist,
andererseits aber auch eine stabile Lagerung und Führung für das Flügelrad zustande
kommt.
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Das Sichtergehäuse 2 trägt an seinem oberen Ende einen kreisförmigen
Anschlußflansch 4, auf welchen ein Lagergehäuse 5 aufgesetzt ist. Dieses Lagergehäuse
5 bildet zum einen einen Sperrluftraum und trägt zum anderen den äuBeren festen
Kranz 7 des Kugelringlagers 8. Der innere drehbare Kugelkranz 9 dieses Kugelringlagers
ist mit einer Hohlwelle 10 verbundene die das Einlaufrohr 3, einen Ringspaltraum
11 bildend, ummantelt. Am unteren Ende der Hohlwelle 10 ist über einen Verbindungskörper
12 das Flügelrad 13 des Flügelradsichters befestigt.
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Über gleichmäßig über den Umfang verteilte Füße 14 ist ein Haltekonus
15 für das Einlauf rohr 3 vorgesehen, der die ganze Lagerung und den Antrieb für
das Flügelrad 13 in Gestalt einer Antriebsscheibe 16 nach oben abdeckt.
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Von einem Gebläse 17 wird über ein Frischluftrohr 18.
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dem Sperrluftraum 6 im Lagergehäuse 5 Frischluft zugeführt. Die se
kühlt zunächst die Lagerung und gelangt durch Ausnehmungen 19 in der Hohlwelle 10
in den Ringspaltraum 11, wo sie als Sperr-, luft nach unten geführt wird. Am unteren
Ende des Ringspaltraumes 1i ist eine Spaltdichtung 20 vorgesehen, durch die die
Sperrluft in den Mühleninnenraum eintreten kann. Ebenfalls zwischen dem unteren
Bereich 21 des Lagergehäuses 5 und der Hohlwelle 10 ist eine Spaltdichtung 22, zwischen
dem oberen Bereich 23 des Lagergehäuses 5 und der Hohlwelle 10 eine Labyrintdichtung
24, schließlich zwischen dem oberen Ende der Hohlwelle 10 und dem Einlaufrohr 3
eine Labyrintdichtung 25 vorgesehen. Die zugeführte Frischluft kühlt also zunächst
die Lagerung mit dem Kugelringlager. Sie sorgt des weiteren über
die
verschiedenen Dichtungen zur Sauberhaltung des Lagerbereiches.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Hohlwelle 10 mit einem
Kopfstück 26 ausgestattet, das über gleichmäßig ringsum verteilte Schrauben 27 mit
dem übrigen Bereich der Hohlwelle 10 verbunden ist. Es kann ebenso eine Konstruktion
gewählt werden, -bei welcher die Hohlwelle 10 bis in den Lager-und Antriebsbereich
nach oben durchgeht.
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Im äußeren Bereich des Flügelrades kann über demselben in an sich
bekannter Weise ein Abdeckring 28 vorgesehen sein, der als Abdeckung gegen das Eindringen
grober Anteile des Sichtgutes dient.
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Da die Lagerung erhebliche Anforderungen an die Stabilität des Sichtergehäuses
stellt, ist vorzugsweise eine Mehrzahl von Abgangsrohren 29 vorgesehen, die boim
1are3tzstellten Ausfülirungsbeispiel senkrecht- nach oben führen. Damit verbleibt
dem Sichtergehäuse 2 eine weit höhere Stabilität, als bei einem1 wie dies die Regel
ist, einzigen Abgangsrohr sodann größeren Durchmessers. Eine Mehrzahl solcher Abgangsrohre,
die gleichmäßig über den Umfang des Sichtergehäuses verteilt sind, gewährleisten
des weiteren eine gleichmäßigere Belastung des Sichters als ein einziges Abgangsrohr.
Die Mehrzahl von Abgangsrohren können je nach Anwendungsfall wiederum zusammengefaßt
oder einzelnen verschiedenen Verbrauchsstellen für das Sichtgut zugeführt werden.
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Bei einem Flügelradsichter ergibt sich des weiteren wiederum eine
bessere Konzentrationsverteilung des Sichtgutes im Sichtergehäuse als bei einem
statischen Sichter. Dies ist wiederum von Vorteil1 wenn die einzelnen Abgangsrohre
den Verbrauchsstellen für das Sichtgut direkt zugeführt werden sollen.
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