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Scharniervorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Scharniervorrichtung zum Anlenken der
Arbeitsplatte eines Arbeitstisches mit ihrem hinteren Rand am Gestell des Arbeitstisches,
und zwar zum Hochklappen der Platte durch Hochheben ihres Vorderrandes.
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Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine Scharniervorrichtung
für die Arbeitsplatte eines Schülertisches oder Pults.
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Es sind Scharniervorrichtungen für Arbeitstische bekannt, deren Arbeitsplatte
schräg zum Tischgestell liegt.
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Man kann einen solchen Tisch öffnen, indem man den vorderen Rand der
Platte hochhebt, wobei sich die Arbeitsplatte von der Scharniervorrichtung getragen
gelenkig nach hinten bewegt. Ferner sind solche Arbeitstische bekannt, deren Arbeitsplatte
waagrecht liegt und deren hinterer Rand mittels eines üblichen Scharniergelenks
angelenkt ist. Keiner der beiden genannten, zuvor bekannten Arbeitstische bzw. keiner
der betreffenden Scharniervorrichtungen eignet sich zum Einstellen der Arbeitsplatte
auf Wunsch in schräge oder horizontale Lage, d.h. man kann bei Anwendung der zuvor
belcannten Scharniervorrichtungen die Lage der Arbeitsplatte nicht verstellen.
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Es besteht der Bedarf, für die Arbeitsplatte eines Arbeitstisches,
insbesondere eines Schülertisches, eine Scharniervorrichtung zu entwickeln, die
ein ergonomisches Arbeiten, d,h. das Einstellen der Arbeitsplatte je nach Wunsch
in schräge oder horizontale Lage ermöglicht. Der Bed-arf ist besonders hoch unter
den Schulkindern, die jahrelang Arbeitstische benutzen - 10 Jahre und länger, wobei
sie gleichzeitig einen starken Wachstumsprozeß durchlaufen, der besonders hohe Anforderungen
bezüglich einer ergonomisch richtigen Arbeitsweise stellt, indem falsche Arbeitsstellungen
sich später in Form von schweren Haltungs-oder sonstigen Skelettschäden rächen.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt Abhilfe der oben angeführten Nachteile.
Insbesondere soll mit der Erfindung eine Scharniervorrichtung für das gelenkige
Anfügen der Arbeitsplatte von Arbeitstischen, insbesondere eines Schülertischs geschaffen
werden, welche Scharniervorrichtung das Einstellen der Arbeitsplatte für ergonomisch
richtiges Arbeiten gestattet.
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Bezüglich der die Erfindung kennzichnenden Merkmale wird auf den
Hauptanspruch verwiesen. Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
mit Hinweis auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Scharniervorrichtung für einen Schülertisch,
in Stellungen entsprechend den verschiedenen Lagen der Arbeitsplatte dargestellt;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Scharniervorrichtung gemäß Fig. 1 mit offen
hochgehobener Arbeitsplatte gezeigt; Fig. 3 eine Seitenansicht des mit einer Scharniervorrichtung
gemäß Fig. 1 und 2 ausgerüsteten Arbeitstisches mit teilweise weggeschnittenem Unterteil
des Tischgestells; und
Fig.4 und 5 perspektivische Gesamtansichten
eines mit der Scharniervorrichtung ausgerüsteten Schülertisches mit hochgestellter
schräger bzw. heruntergeklappter horizontaler Arbeitsplatte.
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Man sieht in Fig. 1 in der Seitenansicht eine erfindungsgemäße Scharniervorrichtung
zum gelenkigen Anfügen der Arbeitsplatte 2 an das Gestell 1 eines Arbeitstisches,
mit Schwenkmöglichkeit der Arbeitsplatte in der Vertikalrichtung.
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Die Scharniervorrichtung ist zum Verschwenken der Arbeitsplatte 2
durch Hochheben ihres vorderen Randes (rechts in der Fig. 1) vorgesehen.
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Erfindungsgemäß gehören zur Scharniervorrichtung zwei seitlich am
Gestell 1 einander gegenüberliegend angelenkte Armglieder 5; in Fig. 1 ist nur das
eine Armglied sichtbar, während das andere dahinter verborgen liegt. Die Armglieder
5 sind mittels eines Zapfengelenks 4 üblicher Art in Richtung des hinteren Randes
der Platte 2 frei schwenkbar, und sie sind mit je einem Absatz 8 versehen, der sich
gegen ein Widerlager 9 am Gestell 1 abstützen kann, um das vertikal hochgestellte
Armglied 5 in Richtung des vorderen Randes der Platte 2 geneigt abzustützen. Die
Platte 2 ist an die freien Enden der Armglieder 5 mit Hilfe einer diese Armglieder
in seitlicher Richtung zusammenschließenden Gelenkachse 6 angelenkt.
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Der hintere Rand der Platte 2 läßt sich damit hochheben, um auf den
vertikal hochgestellten Armgliedern aufzuruhen, und man kann ihn absenken, indem
man die Platte in Richtung zu ihrem hinteren Rand und zur Auflage auf den schwenkbaren
Armgliedern verschiebt; die Armglieder 5, auf dem Gestell 1 liegend herabgeschwenkt,
sind mit gestrichelten Linien in Fig. 1 und voll ausgezogen in Fig. 2 dargestellt.
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In der in Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform ist die Platte 2
an den Armgliedern 5 frei drehbar in Richtung des vorderen Randes der Platte angelenkt.
Die beiden Armglieder 5 sind mit je einem Anschlag 16 (in Fig. 1 sichtbar) versehen,
der gegen die Platte 2 anliegt, wenn man die ange-
hobene Platte
nach hinten schwenkt, und der die Gelenkbewegung der Platte bezüglich der Armglieder
begrenzt. Damit bewirkt der Anschlag 16 eine Schwenkung der am Gestell 1 in Richtung
des hinteren Plattenrandes frei schwenkbar angelenkten Armglieder in Richtung dieses
hinteren Plattenrandes und hinab zur Auflage auf das Gestell 1 zusammen mit der
Bewegung der Platte, wenn man den vorderen Rand der angehobenen Platte weiter hebt.
Beim Heben der Platte 2 in die volle Vertikallage werden also die Armglieder 5 zur
AufLage gegen das Gestell 1 umgelegt und die Platte öffnet sich zur vollen Vertikallage,
wie in Fig. 1 mit striqhppnktierten Linien gezeichnet ist. Danach kann man den vorderen
Rand der Platte 2 wieder herablassen, so daß dann die Platte waagrecht liegt, wie
in Fig. 1 mit gestrichelten Linien dargestellt ist. Wenn man den hinteren Rand der
Platte wieder hochzuheben wünscht, kann dies geschehen, indem man die Platte bei
der Gelenkachse 6 so anhebt, daß sich die Armglieder 5 hochstellen, wie in Fig.
1 mit ausgezogenen Linien gezeigt ist, wobei sich die Armglieder dann in Richtung
zum vorderen Rand der Platte in geneigter Lage abstützen, indem sich der Absatz
8 gegen das Widerlager 9 anlegt.
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In Fig. 3 ist eine Anordnung zum Verriegeln der Platte 2 in einer
geneigten Arbeitsstellung zu sehen. Anker unteren Fläche der Platte 2 ist nahe dem
vorderen Plattenrand eine in der Breitenrichtung der Platte verlaufende, d.h.
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eine zur Achse 6 parallele Verriegelungsrille 10 vorgesehen, und
am Gestell 1 ist eine der Verriegelungsrille entsprechende und zu ihr parallele
Schulter 11 angeordnet, die in die Verriegelungsrille eingreift, wenn der hintere
Plattenrand durch die Armglieder 5 hochgestellt ist. Die Platte ist dann in ihrer
Vorderrand-Hinterrand-Richtung dank der Verriegelungsrille 10 und der Schulter 11
in ihrer Stellung verriegelt.
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In der Ausführungsform, die in den Fig. 1 bis 3 wiedergegeben ist,
sind die Armglieder 5 aus U,Profilstahl gefertigt, bestehend aus einem Gurtteil
und zwei Flanschen 15. Das untere
Ende des dem Vorderrand der Platte
2 zugekehrten Flansches 15 des Armglieds 5 bildet den Absatz 8, und die obere Flc*-che
eines von dem Gestellrahmen des Arbeitstisches nach oben abstehenden Lappens bildet
das dem Absatz 8 zugeordnete Widerlager 9. Die Armglieder 5 sind über die Gelenkachse
6 mittels Befestigungslappen drehbar an die Platte 2 angeschlossen, welche Befestigungslappen
von einem mit Schrauben an der Platte 2 befestigten plattenförmigen Montageelement
7 herabragen. Das Ende desjenigen Flansches des Armglieds 5, der zum Hinterrand
der Platte liegt, bildet einen Anschlag 16, an dem sich das an der Platte 2 befestigte
plattenförmige Montageelement 7 abstützt, wenn die Platte zur voll offenen Stellung
angehoben ist und die Armglieder in die untere Stellung auf das Gestell 1 abgelegt
sind. In dieser unteren Stellung stützt sich die untere Fläche des hinteren Rands
der Platte 2 passend gegen eine Polsterung 12, die auf dem hinteren Rand des Gestells
1 vorgesehen ist und den Schlag dämpft, wenn man die Platte zu heftig aus der oberen
Lage (in Fig. 3 gezeigt) in die untere Lage stört, In Fig. 4 und 5 ist in Perspektivansichten
der ganze Arbeitstisch mit der erfindungsgemäßen Scharniervorrichtung gezeigt. In
Fig. 4 ist die Arbeitsplatte in die geneigte und in Fig. 5 ist die Arbeitsplatte
in die horizontale Lage eingestellt.