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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Feuerschutztür mit einem stumpf oder überfälzt
ausgebildeten Türblatt, das eine bandseitige und eine gegenbandseitige große Türfläche
aufweist und gegenbandseitig an einem Schenkel einer im wesentlichen Z- oder W-förmig
ausgebildeten Zarge anschlägt.
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Feuerschutztüren, die in Form von Drehflugeltüren ausgebildet sind,
entsprechen in Gestaltung und Funktion üblichen anderen Türen, z.B. Zimmertüren
und Hauseingangstüren. Die Türblätter dieser Türen sind an den Rändern entweder
stumpf oder überfälzt ausgebildet und haben demgemäß einen einfachen oder doppelten
Anschlag mit der Zarge.
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Dabei schlagen stumpfe und überfälzte Türblätter beim Schließen mit
den Rändern ihrer gegenbandseitigen großen Fläche gegen entsprechende Anschläge
der Zargen. Überfälzte Türblätter schlagen zusätzlich mit ihren Falzen bandseitig
gegen entsprechende Anschläge der Zarge. Die meisten der hier genannten Türen, hauptsächlich
Innentüren, haben unten keinen Anschlag. Auch überfälzte Türen sind in der Regel
unten stumpf ausgebildet.
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Feuerschutztüren müssen zum Nachweis ihrer Brandschutzeigenschaften
mit gleichen Prüfstücken von beiden Seiten brandgeprüft werden. Hierbei gilt die
Prüfung, bei der die
Gegenbandseite brandbelastet wird, als die
leichtere, obwohl dies aus dem allgemeinen Verhalten der Türen während des Brandes
nicht erklärlich ist.
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Metallische Feuerschutztüren beispielsweise unterliegen einer Verformung
im Brandfall, die sich aus der durch die Erwärmung bedingten Ausdehnung der an der
Brandseite liegenden Blechbekleidung des Türblattes ergibt. Auch unisolierte Versteifungsprofilstähle
in den Randzonen des Blattes verformen sich wegen des Wärmegefälles von der Brandseite
zur brandabgewandten Seite des Türblattes. Wenn sich das Türblatt gegenüber der
im Mauerwerk eingespannten Zarge verformt, treten Fugen zwischen Türblatt und Zarge
auf, durch die, da im Brandraum bei der Prüfung Überdruck besteht, Brand gase ausströmen.und
die brandabyewandte Seite des Türblattes in der Randzone zusätzlich aufheizen können.
Zusätzlich erfolgt bei metallischen Feuerschutztüren durch den wärmeleitenden Blechkasten
des Türblattes bereits eine gewisse Wärmezufuhr in der Randzone zur brandabgewandten
Seite.
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Bei Befeuerung der Gegenbandseite der Tür biegt sich das Türblatt
wegen der Wärmeausdehnung der Blechverkleidung und des Ausdehnungsverhaltens gegebenenfalls
vorhandener Versteifungsprofile aus der Zarge heraus und bildet relativ große Fugen,
durch die die Brandgabe zur anderen Seite strömen. Bei Befeuerung der Bandseite
der Tür preßt sich der besonders gefährdete obere Teil des Türblatts wegen seiner
Verriegelung durch das Schloß an der langen Kante und durch Bänder und etwa angeordnete
Sicherungszapfen an der gegenüberliegenden Kante zwischen den Türbändern infolge
der Wärmeausdehnung der Blechverkleidung gegen den Zargenanschlago Daher bilden
sich nur
kleine Fugen durch Verwerfungen und Beulungen. Es können
daher auch nur wesentlich geringere Brandgasmengen als bei der Brandbelastung von
der Gegenbandseite her überströmen.
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Trotzdem wird die Randzone stärker aufgeheizt.
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Die große Aufheizung der Randzone an der brandabgewandten Seite bei
Feuerschutztüren durch überströmende Brandgase, insbesondere der oberen Randzone,
hat zu zum Teil recht aufwendigen konstruktiven Maßnahmen zur Verhinderung dieser
Erscheinung geführt, z. B. Dichtleisten, die bei Wärmeeinwirkung aufschäumen und
das Überströmen der Gase verhindern oder reduzieren, Zonen verminderter Wärmeleitfähigkeit
in der Blechverkleidung, um den Gesamtwärmeübergang in der Randzone zu verringern,
verstärkte innere, wärmeisolierte Versteifungen zur Verringerung der Verformung
der Blechverkleidung, plastische Dichtleisten zur Schließung der durch Verformung
gebildeten Fugen und dergleichen.
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Einzelne-oder auch mehrere Maßnahmen der vorstehend genannten Art
führen zwar zum Erfolg, gleichzeitig jedoch auch zu einer erheblichen Verteuerung
von Feuerschutztüren, insbesondere seit die Prüfbestimmungen eine Prüfung der Feuerschutztüren
von beiden Seiten erfordern,~~also auch eine Beflammung von der Bandseite.
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Die Erfindung ist auf die Beseitigung der Ursache der aus dem Verformungsverhalten
von metallischen Feuerschutztüren, aber auch aus dem allgemeinen Verhalten nicht
metallischer Feuerschutztüren bekannten, jedoch nicht erklärbaren höheren Wärmebeeinflussung
der Randzonen im oberen Drittel an der feuerabgewandten Seite bei-Brandbelastung
der Bandseite gerichtet.
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Als Ursache der größeren Wärmebeeinflussung der feuerabgewandten Randzone
bei der Beflammung von Feuerschutztüren auf der Bandseite wurde festgestellt, daß
trotz relativ geringer Fugenbildung und demgemäß einem geringen übertritt von Brandgasen
der Brandgasstrom durch den üblichen Zargenanschlag in der Ebene der gegenbandseitigen
Türfläche in Richtung dieser Fläche umgelenkt wird und damit deren Randzone aufheizt.
Bei Beflammung der Gegenbandseite ist die Fugenbildung und damit auch die überströmende
Brandgasmenge größer. Sie bleibt jedoch unwirksam, weil die Brandgase senkrecht
von der Tür weggeblasen oder, bei überfälzten Türen, sogar von dem Türfalz zur Seite
in Richtung der umgebenden Wand abgelenkt werden.
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Die Erfindung ist somit auf die Beseitigung der großen Wärmebeeinflussung
der Randzone durch überströmende Brandgase an der feuerabgewandten Seite von Feuerschutztüren
bei der Beflammung der Bandseite gerichtet. Diese Aufgabe wird, ausgehend von einer
aus der DE-PS 16 83 419 bekannten Seuerschutsturs erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der gegenbandseitige Anschlag des Türblattes in einer Ebene zwischen der bandseitigen
und der gegenbandseitigen Türfläche angeordnet ist, Durch die Verlegung des üblicherweise
in der gegenbandseitigen Türflächenebene angeordneten Zargenanschlags (vgl. DE-PS16
83 419) zur Türmitte hin wird die Umlenkung der Brandgase in Richtung der Türfläche
unterbunden,wo der heiße Gasstrom zu bewertende Meßstellen beeinflussen kann (val.
DIN 4102f Teil 5, Ziffer 5.2.6).
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Es ist auch#möglich, den in der Türebene liegenden Zargenanschlag
schräg anzuordnen, so daß der Gasstrom schräg von der Türfläche weggeleitet wird.
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Ein wesentlicher Vorteil des Gegenstandes der Erfindung ist dadurch
begründet, daß durch eine relativ einfache, wenig aufwendige konstruktive Maßnahme
die bisherigen bekannten, aufwendigen und kostenintensiven Maßnahmen zur Verhinderung
der Aufheizung der Randzone an der feuerabgewandten Seite von Feuerschutztüren bei
der Beflammung von der Bandseite entbehrlich werden.
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Weitere Merkmale und bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung, wobei auf die Zeichnung Bezug genommen wird.
Es zeigen Fig. 1 eine Ansicht einer Tür mit stumpfem Türblatt, wobei ein Eckabschnitt
mit überfälztem Tür blatt dargestellt ist; Fig. 2 einen Horizontalschnitt II/II
einer Tür mit stumpfem Türblatt; Fig. 3 einen Vertikalschnitt 111/111 einer Tür
mit stumpfem Türblatt; Fig. 4 einen Vertikalteilschnitt IV ' einer Tür mit überfälztem
Türblatt.
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In einer Zarge1, die dreiseitig aus W-förmigem Stahlprofil 2 und an
der Schwelle aus t-förmigem Stahlprofil 3 bestehen kann, ist ein Türblatt 4 eingehängt
und mit Türbändern 5 angelenkt. Das Türblatt 4 kann stumpf 6 oder überfälzt 7
ausgebildet
sein und weist in einer Ebene zwischen seiner bandseitigen Türfläche 8 und seiner
gegenbandseitigen Tür fläche 9 einen Anschlag 10 auf, der bei bekannten Türen in
der Ebene der gegenbandseitigen Türfläche liegt Wenn im Brandfall an der Bandseite
der Tür infolge eines im Brandraum bestehenden Überdrucks durch wärmebedingte Verformungen
des Türblattes 4 in der Randzone Ausbiegungen oder Beulungen ii eintreten, können
überströmende Brandgase die Randzone der Türflächen 9 nicht aufheizen, weil sie
in Richtung 12 vom Türblatt 4 weggeleitet werden. Beim Brandfall an-der Gegenbandseite
der Tür strömen die Brandgase bei ähnlichen Verformungen oder Beulungen der Tür
in umgekehrter Richtung und werden, je nach 'Püapart, in den Richtungen 13 oder
14 abgeleitet.
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