DE3119021A1 - Verfahren zum vernetzen von polyesterharzen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vernetzen von
linearen Polyesterharzen.
Es ist bekannt, dass beim Erhitzen von linearen Polyestern, z.B. von Polyethylenterephthalat, an der Luft
auf einer Unterlage aus rostfreiem Stahl auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes ein Gel innerhalb
des Harzes aufgrund von Vernetzung ausgebildet wird (J. Appl. Polymer. Sei., 14 2357 (197O)). Gleichzeitig
mit der Vernetzung findet jedoch ein Gewichtsverlust
statt, aufgrund einer in der Hauptkette stattfindenden
Spaltung, der Verdampfung von niedrigmolekulargewichtigen Materialien, Sublimation usw.. Obwohl ein unter
diesen Bedingungen behandeltes Harz eine Molekularstruktur mit dreidimensionalem Netzwerk aufweist, also eine
vernetzte Struktur, enthält es eine Komponente, die sich erheblich von dem Harz vor der Vernetzung unterscheidet
und kann nicht für industrielle Anwendungen eingesetzt werden. Ausserdem ist die Reaktionsgeschwindigkeit
der Vernetzung niedrig.
Die vorliegende Erfindung beruht auf intensiven Untersuchungen über die Entwicklung einer Vernetzungstechnik für lineare Polyesterharze, mittels welcher man
vernetzte Polyesterharze erhält, die für industrielle Anwendungen befriedigende Eigenschaften aufweisen.
Aufgrund dieser Untersuchungen wurde nun gefunden, dass man vernetzte Polyesterharze mit einer verbesserten
Wärmebeständigkeit, chemischen Beständigkeit und verbesserten mechanischen Eigenschaften erhält und mit
einem hohen Vernetzungsgrad, ohne wesentlichen Gewichtsverlust, wenn man folgende Verfahrensschritte
vornimmt: Vermischen einer Kupferverbindung, wie einer organischen Kupferverbindung, pulverisiertem Kupfer
oder einer pulverisierten anorganischen Kupferverbindung mit einem im wesentlichen linearen Polyesterharz,
das als Hauptkomponente einen Ester enthält, dessen Säurekomponente hauptsächlich aus einer aromatischen
Dikarbonsäure oder einer aromatischen Dikarbonsäure, die zum Teil durch eine aliphatische Dikarbonsäure ersetzt
wurde, und einem aliphatischen Diol oder einem aromatischen Diol besteht; Verformung der Harzzusammensetzung
in eine vorbestimmte Form und Erhitzen der
1 ι
Harzzusammensetzung auf eine Temperatur oberhalb des
Schmelzpunktes in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre. Dies stellt die vorliegende Erfindung dar.
Das Verfahren zum Vernetzen eines linearen Polyesterharzes gemäss der vorliegenden Erfindung ist ein Vernetzungsverfahren
unter Anwendung von Wärme und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Vernetzung des Polyesterharzes
unter den folgenden drei Bedingungen erfolgt: Kupfer ist in dem Reaktionssystem vorhanden;
Sauerstoff ist in dem Reaktionssystem vorhanden; und die Erhitzungstemperatur liegt oberhalb des Schmelzpunktes
des verwendeten Harzes.
Die Erfindung wird nachfolgend näher anhand der Zeichnung beschrieben.
Die Kurven zeigen DSC (Differential-Scanning-Calometrie)
Kurven einer Folie vor der Wärmebehandlung (Probe A) und einer Folie nach der Wärmebehandlung
(Probe B) gemäss dem Beispiel 1 der Erfindung.
Obwohl Einzelheiten nicht bekannt sind nimmt man an, dass die kupferhaltige Verbindung beim Vernetzungsverfahren
des linearen Polyesters gemäss der Erfindung folgende Funktionen hat. Wie schon früher beschrieben
(in J. Appl. Polymer Sei. 14 2357 (1970)), findet beim
Erhitzen eines linearen Polyesterharzes auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes in einer sauerstoffhaltigen
Atmosphäre eine Reihe von Vernetzungsreaktionen statt, einschliesslich einer Oxidation des
Harzes, einer Spaltung der Hauptkette, der Ausbildung
von freien Radikalen und einer Vernetzung zwischen den Molekülen. Ist kein Kupfer in dem Harz enthalten,
findet auch ein Gewichtsverlust, der durch Sublimation, Verdampfen von niedrigmolekulargewichtigen
Materialien, die durch die Oxidationszersetzungsreaktion gebildet werden, und dergleichen statt. Wenn
jedoch Kupfer in dem Harz vorhanden ist, bevor die thermische Oxidationszersetzungsreaktion in dem Harz
stattfindet, finden eine Reihe von Vernetzungsreaktionen unter Oxidation des Harzes statt, wobei die Spaltung
der Hauptkette, die Bildung von freien Radikalen und die Vernetzung zwischen den Molekülen wirksam
durch die katalytische Wirkung des Kupfers verursacht wird und nur ein unbedeutender Gewichtsverlust eintritt
und stabile Eigenschaften erzielt werden. Die katalytische Wirkung ist nur bei Kupfer festzustellen
und wird nicht durch andere Metalle bewirkt und dies ist ein typisches Merkmal der Erfindung.
Wird bei einem Vernetzungsverfahren ein Polyesterharz, das eine Kupferverbindung enthält, auf eine
Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes in einer sauerstoff haltigen Atmosphäre erwärmt, so ist die Form des
Kupfers in dem Harz, welches die Vernetzungsreaktion erleichtert, noch nicht voll geklärt. Man nimmt jedoch
an, dass das Kupfer in dem Harz in Ionenform vorliegt. Die Konzentration an Kupferionen in dem Harz,
die für eine wirksame Vernetzung ausreicht (nachfolgend als "wirksamer Kupfergehalt" bezeichnet) beträgt
wenigstens 0,02 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des Polyesterharzes. Die obere Grenze des wirksamen Kupfergehaltes
liegt vorzugsweise bei 2 Gew.% oder darunter,
bezogen auf das Gewicht des Polyesterharzes, damit die Eigenschaften der Harzzusaitimensetzung/ wie die mechanischen Eigenschaften, nicht nachteilig beeinflusst
werden. Besonders bevorzugt wird für den wirksamen Kupfergehalt eine Menge von 0,05 bis 1 Gew.%
Man vermischt Kupferpulver oder eine Kupferverbindung mit dem linearen Polyesterharz, z.B. pulverisiertes
Kupfer, eine pulverisierte anorganische Kupferverbindung oder eine organische Kupferverbindung.
Kupfer oder die anorganische Kupferverbindung schliessen Kupfer, Cuprooxid, Cuprioxid, Cuprochlorid, Cuprichlorid,
Cuprobromid, Cupribromid, Cuptrojodid usw., ein. Da diese mit den abzumischenden linearen Polyesterharzen
schlecht verträglich sind, werden sie vorzugsweise 'in pulverisierter Form eingemischt und liegen
dann in dem Harz als disperse Teilchen vor. Wird die durch Abmischen von Kupfer oder einer anorganischen
Kupferverbindung mit einem linearen Polyesterharz erhaltene Harzzusammensetzung auf eine Temperatur oberhalb
des Schmelzpunktes des Harzes erhitzt, bilden sich vermutlich Kupferionen, die von der Oberfläche
der Kupferteilchen oder der anorganischen Kupferverbindung ausgebildet werden und dann als Katalysator für
die Vernetzungsreaktion in dem Harz wirken.
Unter Berücksichtigung der katalytischen Wirkung pro
Gewichtseinheit und der erzielten Wirkung auf die me- ,
chanischen Eigenschaften des Harzes soll die Grosse ■ ■
der Kupferteilchen oder der anorganischen Kupferver- (
bindung vorzugsweise klein sein und normalerweise weniger als 100 um betragen.
— 9 —
* ft·* * ι 44
Die Menge an Kupfer oder anorganischer Kupferverbindung, die mit dem linearen Polyesterharz abgemischt
wird, beträgt vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile des linearen Polyesterharzes,
um auf diese Weise den wirksamen Kupfergehalt wie oben erwähnt zu erhalten.
Geeignete organische Kupferverbindungen sind Kupfersalze von organischen Säuren, wie Kupferacetat, Kupfernaphthenat,
Kupferoleat, Kupferstearat und Kupferdimethyldithiocarbamat;
Kupferchelatverbindungen, wie Kupferacetylacetonat, sowie Kupfersalze von 2-Mercaptobenzimidazol,
wie es als Antioxidationsmittel verwendet wird. Da diese organischen Kupferverbindungen
eine verbesserte Verträglichkeit mit den linearen Polyesterharzen haben, nimmt man an, dass der grösste
Teil des Kupfers in den organischen Kupferverbindungen die Vernetzung des Harzes erleichtert. Die
Menge der organischen Kupferverbindung, die mit dem linearen Polyesterharz abgemischt wird, braucht lediglich
so eingestellt zu werden, dass der Kupfergehalt in der organischen Kupferverbindung in dem Bereich
liegt, wie er als bevorzugter Bereich für den wirksamen Kupfergehalt angegeben wurde. Die Menge an organischer
Kupferverbindung beträgt im allgemeinen 0,1 bis 5 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile des linearen
Polyesterharzes. Da organische Kupferverbindungen eine besonders gute Verträglichkeit mit linearem PoIyester
haben, werden sie besonders als Kupfer enthaltende Verbindung bei der vorliegenden Erfindung bevorzugt.
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Die aromatischen Dikarbonsäureii/ die den Säureanteil
in dem linearen Polyesterharz bilden, können beispielsweise Terephthalsäure, Isophthalsäure, Naphthalendikarbonsäure,
Diphenyldikarbonsäure, Diphenylsulfondikarbonsäure, Diphenoxyethandikarbonsäure, Diphenyletherdikarbonsäure,
Methylterephthalat und Methylisophthalat sein. Besonders bevorzugt wird Terephthalsäure.
Die aliphatischen Dikarbonsäuren, wie Bernsteinsäure, Adipinsäure oder Sebacinsäure, können in Mengen
von 30 Mol. % oder weniger und vorzugsweise von 20 Mol.%
oder weniger, bezogen auf die Menge der aromatischen Dikarbonsäure, als Säurekomponente mitverwendet werden.
Die aliphatischen Diole, welche in dem linearen Poly-0
esterharz verwendet werden, sind beispielsweise Ethylenglykol, Propylenglykol, Butylenglykol, Hexandiol und
Decandiol. Geeignete aromatische Diole sind beispielsweise 4,4'-Dihydroxydiphenylether, Bis-(4-hydroxyphenyl)-sulfid,
Bis-(4-hydroxyphenyl)-sulfon, Bis-(4-hydroxyphenyl) -keton, Bis-(4-hydroxyphenyl)-methan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-ethan
und 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan. Ethylenglykol und Butylenglykol werden besonders
als aliphatische Diole bevorzugt und 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan
ist das bevorzugte aromatische Diol. Ein Teil des aliphatischen Diols kann durch
ein Oxyalkylenglykol, wie Polyethylenglykol oder Polybutylenglykol, ersetzt werden.
Als linearer Polyester aus einer der Säurekomponenten und Diolkomponenten der vorher angegebenen Art werden
allgemein verwendbare Harze mit guten physikalischen
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Eigenschaften, wie Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat,
Polyethylennaphthalat, Poly-2,2-bisparaphenylenpropylidenterephthalat,
bevorzugt.
Beim erfindungsgeitiässen Verfahren wird Sauerstoff zum
Oxidieren des Harzes während des Erwärmens unter Bildung von freien Radikalen, durch welche wiederum die
Vernetzung zwischen den Molekülen stattfindet, angewendet. Infolgedessen muss beim erfindungsgemässen Verfahren
eine sauerstoffhaltige Atmosphäre als wesentliches Element vorhanden sein. Wegen der leichten Zugängigkeit
wird Luft am häufigsten hierfür verwendet.
Für technische Anwendungen und aufgrund der physikalischen Eigenschaften ist es von erheblicher Bedeutung,
dass der Sauerstoffpartialdruck in der sauerstoffhaltigen
Atmosphäre auf ein Niveau angehoben wird, das höher ist als der Sauerstoffpartialdruck der Luft unter
Normalbedingungen, weil dadurch sowohl die Geschwindigkeit der Sauerstoffdiffusion und die Sauerstoffkonzentration
in dem Harz erhöht werden und dadurch die Vernetzungsgeschwindigkeit und -dichte verbessert werden.
Diese Wirkungen werden besonders ersichtlich bei Sauerstoffpartialdrücken von 230 mmHg oder mehr. Obwohl
die obere Grenze des Sauerstoffpartialdruckes nicht besonders beschränkt ist, reichen 600 mmHg, unter
Berücksichtigung der Sicherheitsbedingungen, aus.
Verfahren, mittels denen man den Sauerstoffpartialdruck
der Atmosphäre erhöhen kann, bestehen z.B. darin, dass man eine vorbestimmte Menge an Sauerstoff in
einen Heizofen unter Atmosphärendruck einbläst oder
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OI I Ο U £- I
indem man eine Atmosphäre herstellt, die man durch Vormischen von Sauerstoff und einem Gas, wie Stickstoff,
das inert bei der Vernetzungsreaktion ist, erhält, um dadurch den Sauerstoffpartialdruck auf ein
Niveau zu bringen, das höher als der Sauerstoffpartialdruck der Luft unter Normalbedingungen ist. Ein
weiteres Verfahren besteht darin, dass man den Sauerstoffpartialdruck in einem sauerstoffhaltigen Gas
höher als den Sauerstoffpartialdruck der Luft unter Normalbedingungen einstellt, indem man das Gas mittels
eines für die Erzielung von Druckbedingungen geeigneten Heizofens auf einen höheren Druck bringt.
Der Grund, warum die Erwärmungstemperatur beim erfindungsgemässen
Verfahren auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des verwendeten Harzes begrenzt
wird, besteht darin, dass bei niedrigeren Temperaturen die Vernetzungsgeschwindigkeit zu niedrig ist und die
Vernetzungsdichte nicht ausreichend erhöht wird und dass das Harz zum Kristallisieren neigt. Erhöht man
die Temperatur, so erhöht sich auch die Vernetzungsgeschwindigkeit. Da dadurch aber auch die Wahrscheinlichkeit
einer thermischen Zersetzung vergrössert wird, soll die Erwärmungstemperatur im allgemeinen
45O°C oder weniger betragen.
Für spezielle Anwendungen kann man eine Reihe von Methoden zum Verformen der Harzzusammensetzungen, die
durch Vermischen von Kupferpulver oder einer kupferhaltigen Verbindung mit einem linearen Polyesterharz
erhalten wurden, · anwenden. Geeignete Methoden sind beispielsweise: Extrusionsbeschichtung ohne Verwendung
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4 P *
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eines Lösungsmittels, Schmelztauchbeschichtung und Pulvereintauchbeschichtung, um die Harzzusammensetzung
auf einen wärmestabilen Träger mit einer vorbestimmten Form aufzubringen, sowie auch Beschichtungsverfahren
unter Verwendung eines Lösungsmittels, bei dem man ein in einem Lösungsmittel gelöstes Harz aufträgt
und die aufgetragene Schicht dann trocknet.
Besteht die Oberfläche des Trägers aus Kupfer oder einer Kupferverbindung, so kann man die Menge der
mit dem Polyesterharz abzumischenden Kupferverbindung oder des Kupfers vermindern, weil das für die Vernetzungsreaktion
benötigte Kupfer unmittelbar aus der Oberfläche des Trägers übertragen wird, indem man,
nachdem man die Zusammensetzung auf den Träger in Form eines Filmes mit einer gewünschten Dicke aufgetragen
hat, die Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes erhitzt.
Wird die Harzzusammensetzung, die die Kupferverbindung
enthält, vor der Wärmebehandlung auf eine vorbestimmte Form gebracht, so wird sie vorzugsweise in
einer Schicht von nicht mehr als 100 um Dicke verformt, um die Durchlässigkeit des Sauerstoffs in das
Harz zu ermöglichen.
Vernetzte Polyester, die man nach dem erfindungsgemässen
Verfahren erhält, haben technisch vorteilhafte Eigenschaften, weil die verschiedenen Eigenschaften
von linearen Polyesterharzen erheblich verbessert werden können, z.B. die Wärmestabilitäten, die Beständigkeit
gegenüber Lösungsmitteln, sowie auch die
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mechanischen Eigenschaften.
Eine bevorzugte Anwendung beim erfindungsgemässen Verfahren
besteht darin, dass man eine Harzzusammensetzung, die erhalten wurde durch Vermischen einer Kupfer
enthaltenden Verbindung mit einem linearen Polyesterharz, schmilzt und dann auf einen elektrisch leitenden
Draht zu einer Ummantelung miteiner Dicke von 10 oder mehr um aufbringt. Der harzbeschichtete Draht wird
dann für die Vernetzungsreaktion erwärmt, indem man ihn durch einen Heizofen, der eine Luftatmosphäre aufweist,
bei einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Harzes erwärmt. Auf diese Weise erhält man
sehr gute isolierbeschichtete Drähte.
Gemäss einer weiteren bevorzugten Anwendung der vorliegenden
Erfindung wird die Harzzusammensetzung in Form einer Folie auf einen Träger extrudiert, der aus
einem Metallband, z.B. aus rostfreiem Stahl, oder aus einem wärmebständigen Plastikfilm, z.B. einem
Polyimidfilm oder einem Polyoxadiazolfilm, besteht. Der Harzfilm wird dann auf eine Temperatur oberhalb
des Schmelzpunktes des Harzes in einer suaerstoffhaltigen Atmosphäre erwärmt und dann von dem Träger, z.B.
einem wärmebeständigen Film, abgezogen, unter Erhalt einer vernetzten Polyesterfolie.
Weiterhin kann man die Erfindung auch anwenden für Anstriche, bei denen die Harzzusammensetzung auf einen
geformten Gegenstand durch Schmelztauchen oder durch
die Pulvertauchmethode aufgebracht wird, worauf man dann auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes
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des Harzes in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre unter Ausbildung einer vernetzten Folie oder eines
vernetzten Films erhitzt.
Schliesslich ist es auch möglich, den Grad der Vernetzung des Polyesterharzes für die jeweiligen Anwendungen
und die gewünschten Eigenschaften der erhaltenen Produkte zu variieren.
Indem man den Gelgehalt des vernetzten Harzes auf oberhalb 20 % einstellt, kann man Verbesserungen hinsichtlich
der thermischen, chemischen und mechanischen Eigenschaften der erhaltenen Harze erzielen.
Der Gelgehalt bei der vorliegenden Erfindung ist das Verhältnis an nichtgelösten Teilen in dem Harz zu
dem Gewicht einer Harzprobe, wenn man das Harz in Metakresol eintaucht und 5 Stunden auf 90°C erwärmt.
Der Gelgehalt ist ein Mass für den Vernetzungsgrad des Harzes.
Die Erfindung wird nachfolgend in den Beispielen beschrieben.
In ein Polyethylenterephthalatharz (hergestellt von Teijin Ltd. unter dem Handelsnamen TETRON TR-455OBH,
nachfolgend als PET bezeichnet) wurden schnell 1 Gew.% Kupfernaphthenat (Kupfergehalt: 0,1 Gew.%, bezogen
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auf das Gewicht von PET, bei 27O°C in einer Stickstof
fatmosphäre eingemischt. Nach dem Kühlen wurde die Zusammensetzung pulverisiert. Das erhaltene feinteilige
Material wurde 3 Minuten bei 28O°C in einer elektrischen Heizpresse auf einer 50 um dicken Folie
aus rostfreiem Stahl verpresst. Dann wurde schnell mit Wasser gekühlt, wobei man eine 40 um dicke Folie
erhielt.
Der Gelgehalt der Folie vor der Wärmebehandlung (A) war 0 %. Das Laminat mit der Folie wurde 2 Minuten
au f einer rostfreien Stahlplatte durch Einbringen in einen Elektroofen in einer Luftatmosphäre bei 35O°C
erhitzt und anschliessend an der Luft gekühlt, wobei man eine gleichmässige und glatte Folie erhielt. Nach
der Wärmebehandlung (Probe B) wurde der Gelgehalt der Folie mit 89,5 % gemessen und der Gewichtsverlust
beim Erhitzen betrug 1,5 %.
Differentialabtastcalorimetrie (DSC) wurde bei den
Progen A und B vorgenommen. Bei der Probe A wurde ein exothermer Peak bei .135 C aufgrund der Kristallisation
von PET und ein enothermes Peak bei 256°C aufgrund des Schmelzens festgestellt. Bei der Probe B
wurde nach der Wärmebehandlung jedoch weder ein endothermes noch ein exothermes Peak festgestellt. Damit
war bestätigt, dass das PET vernetzt war und dass ein nichtkristallines Harz mit dreidimensionaler Vernetzung
bei der Probe B nach der Wärmebehandlung vorlag.
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■j ί ι y υ ζ ι
Vergleichsbeispiel 1
Ein laminierter PET-FiIm von 40 um Dicke wurde in
gleicher Weise wie in Beispiel 1 auf einer rostfreien Stahlfolie von 50 um Dicke hergestellt, ohne dass
Kupfernaphthenat in das PET gemäss Beispiel 1 eingemischt
wurde. Der Gelgehalt dieses Films betrug 0 %. Der gleiche Film wurde 2 Minuten bei 35O°C unter den
gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 wärmebehandelt, dann wurde der Gelgehalt des entstandenen Films gemessen.
Es wurde keine Gelbildung festgestellt.
Vergleichsbeispiel 2
Das PET-Film-Laminat gemäss Vergleichsbeispiel 1 wurde
10 Minuten bei 35O°C unter den Bedingungen des Beispiels 1 wärmebehandelt. Der Gelgehalt des Films betrug
64,7 %. Der Gewichtsverlust des Harzes beim Erhitzen betrug jedoch 39,8 %. Ausserdem veränderte der Film
sein Aussehen in Richtung Schwarz, zeigte eine verminderte Biegsamkeit und war für gewerbliche Zwecke nicht
geeignet.
Die Eigenschaften der gemäss Beispiel 1 und Vergleichsbeispielen 1 und 2 erhaltenen Filme werden in der nachfolgenden
Tabelle gezeigt.
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Testbedingungen """"""""-""------^. | Vergleichs beispiel 1 |
Vergleichs beispiel 2 |
Beispiel 1 |
Erichsen-Test (I) | der grösste Teil schälte sich ab |
der grösste Teil schälte sich ab |
praktisch kein Abschä len |
chemische Beständigkeit nach Ein tauchen in 3 %-ige wässrige NaOH- Lösung bei Raumtemperatur während 24 Stunden (Bleistifthärte) |
H | HB | 3H |
Biegsamkeit nach 1-stündigem Er hitzen auf 1200C (II) |
keine Bieg samkeit (kristalli siert) |
keine Bieg samkeit (kristalli siert) |
gut |
Durchschlagtemperatur (0C) | 230 | 190 | 270 |
Reissfestigkeit (kg/cm2) (IV) | 0 | 0 | 500 |
Gelgehalt (%) | 0 | 64,7 | 89,5 |
(I) Der laminierte Film wurde 6 mm ausserhalb
der Rückseite unter Verwendung eines Erichsen-Testers gepresst und dann wurde das Abschälen
des Filmes festgestellt.
(II) Nach 1-stündigem Erhitzen auf 12O°C wurde
die Probe geknittert und die Biegsamkeit wurde festgestellt.
(III) Der Test für die Durchschlagtemperatur wurde durchgeführt nach dem Verfahren gemäss
JISC-3003 13.
Der laminierte Film wurde in eine thermostatische Kammer eingefüllt und dann wurde eine Kugel aus rostfreiem
Stahl mit 1,6 mm Durchmesser mit einer glatten
Oberfläche, wie sie normalerweise für den rechtwinkligen
Drahttest angewendet wird, auf die Probe mit einer Belastung von 1 kg von oben gelegt. Eine Wechselstromspannung
von 100 V wird auf die Probe und die Kugel ausrostfreiem Stahl einwirken gelassen. Dass wurde die
Temperatur in einer Geschwindigkeit von etwa 2°C/min unter diesen Bedingungen erhöht und die Temperatur,
bei welcher ein Kurzschluss eintrat, wurde gemessen.
(IV) Die Probe wurde in eine einfache Folienform überführt, indem man sie mechanisch von der
Unterlage aus rostfreiem Stahl, wie sie bei den Vergleichsversuchen 1 und 2 angewendet
wurde, abblätterte. Die Probe wurde dann zu
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I I
Stücken von 10 mm Breite und 40 mm Länge geschnitten. Anschliessend wurde sie in eine
Schopper-Reissfestigkeitsmaschine eingespannt, wobei die Entfernung zwischen den Klammern
20 mm betrug. Dann wurde mit einer Geschwindigkeit von 150 mm/min die Reissfestigkeit festgestellt.
Vergleichsbeispiel 3
Eine Probe, die der des Beispiels 1 entsprach, wurde
2 Minuten auf einer rostfreien Stahlplatte in einem Elektroofen, enthaltend eine Stickstoffatmosphäre,
auf 35O°C erwärmt. Anschliessend wurde die Probe mit
Wasser gekühlt. Der Gelgehalt betrug 0 %.
Beispiel 2 und Vergleichsbeispiele 4 bis 7
Um die Wirkung des Kupfers zu zeigen, wurden verschiedene Metallsalze von Naphthensäure einzeln zu Polyethylenterephthalat,
welches das gleiche wie in Beispiel 1 war, derartig zugegeben, dass der Metallgehalt 3 χ 10~ g Äquivalent/100 g des Harzes betrug. Die
Mischungen wurden schnell abgemischt und dann bei 27O°C in einer Stickstoffatmosphäre verschmolzen und
nach dem Abkühlen pulverisiert. Die so erhaltenen
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ό I I Ό U C ι
Teilchen wurden auf eine 50 um dicke Folie aus rostfreiem Stahl gegeben und 3 Minuten auf 28O°C in einer
elektrischen Heizpresse erwärmt und unmittelbar darauf mit Wasser abgekühlt, wobei sich etwa 40 um dicke
Folien auf jeder Probe bildeten. Diese laminierten Folien wurden auf einer rostfreien Stahlplatte in einem
Elektroofen in einer Luftatmosphäre bei 35O°C während
unterschiedlichen Zeiten wärmebehandelt, wobei man dann die wärmebehandelten Proben erhielt. Die durch
Messung des Gelgehaltes bei diesen wärmebehandelten Proben erzielten Daten werden in Tabelle 2 gezeigt.
Für Vergleichszwecke werden auch die entsprechenden Daten für solche Proben gezeigt, die keine Metallsalze
von naphthenesehen Säuren enthielten.
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^n^—«^^^ Probe ^szugefug"1*-^. Wärme- tes Me- behand- tailsalz lungs- ^^^^ zeit ^\ |
Beispiel 2 | Ver- gleichs- bsp. 4 |
Ver- gleichs- bsp. 5 |
Ver- gleichs- bsp.. .6 . . |
Ver- gleichs- bsp. 7 |
35O°C x 1 Minute 35O°C χ 2 Minuten 35O°C χ 3 Minuten 35O°C x 5 Minuten 35O°C χ 7 Minuten 35O°C χ 10 Minuten |
Kupfer- naphthenat |
Zink- naphthe- nat |
Kobalt- naphthe- nat |
Mangan- naphthe- nat . . |
keine Zugabe |
(%) 77,3 89,5 92,9 88,0 89,1 96,9 |
(%) 0 0 0 0 30,9 74,0 |
(%) 0 0 0 0 15,2 53,8 |
(%) 0 0 0 0 0 0 |
(%) 0 O 0 0 15,9 64,7 |
NJ
to
N) CO
C C
311902Ί
Aus den Ergebnissen der Tabelle 2 geht hervor, dass bei den Proben/ bei denen Kupfernaphthenat zugegeben
worden war (Kupfergehalt in PET: 0,1 Gew.%) der Gelgehalt nach der Wärmebehandlung bei 35O°C während
1 Minute 77,3 % betrug und somit ein sehr gutes Ergebnis darstellt. Im Gegensatz dazu wurde bei den Proben,
bei denen das Zinksalz oder das Kobaltsalz von Naphthensäure zugegeben worden war, eine Gelierung
erst bei einer Wärmebehandlung von 7 Minuten bei 35O°C
festgestellt und dieses Ergebnis ist nicht wesentlich besser als das Ergebnis, das man ohne die Zugabe eines
Salzes erhielt. Bei der Probe, bei der Mangannaphthenat
zugegeben worden war, wurde kein Gelgehalt und somit keine Wirkung festgestellt.
Beispiele 3 bis 6
20 um dicke Filme wurden auf einer 50 um dicken Folie aus rostfreiem Stahl unter den gleichen Bedingungen
wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, dass Kupferacetylacetonat anstelle von Kupfernaphthenat verwendet
wurde.
Die laminierten Filme wurden 40 Sekunden auf einer rostfreien Stahlplatte in einen elektrischen Ofen in einer
Luftatmosphäre bei 35O°C erhitzt und anschliessend mit Luft gekühlt. Der Gelgehalt der wärmebehandelten Proben
wird in Tabelle 3 gezeigt.
- 24 -
Probe | Beispiel 3 | Beispiel 4 | Beispiel 5 | Beispiel 6 |
Gehalt an Kupferacetonylace- tonat in Gew.% (bezogen auf das Gewicht von PET) |
0,3 | 5 | ||
Gehalt an Kupfer in Gew.% (bezogen auf das Gewicht von PET) |
0,072 | 1 | 3 | 1,2 |
Gelgehalt (%) | 69,5 | 0,24 | 0,72 | 98,2 |
Durchschlagtemperatur (oc) | 250 | 96,1 | 99,5 | 260 |
275 | 270 | |||
Anmerkung: Der Gelgehalt bei den Proben vor der Wärmebehandlung betrug 0 %■
I I 3 U L I
- 25 -
Kupferstearat wurde in einer Menge von 1 Gew.% (0,1
Gew.%, bezogen auf den Kupfergehalt) zu Polybutylenterephthalat TUFPET N-1000 (Handelsname, Toyobo Co.,
Ltd.) gegeben. Nach dem Mischen wurde schnell verknetet und bei 26O°C in einer Stickstoffatmosphäre geschmolzen
und dann wurde gekühlt und pulverisiert. Die Teilchen wurden bei 26O°C auf einer 50 um dicken
Folie aus rostfreiem Stahl warmverpresst und unmittelbar darauf mit Wasser gekühlt unter Ausbildung
eines 40 um dicken Films.
Der erhaltene laminierte Film wurde 3 Minuten auf einer Platte aus rostfreiem Stahl bei 3000C in einem Elektroofen
in einer Luftatmosphäre erwärmt und anschliessend an der Luft gekühlt. Der Gelgehalt der wärmebehandelten
Probe betrug 73,2 %. Der Gelgehalt vor der Wärmebehandlung betrug 0 %.
Kupferoleat wurde in einer Menge von 0,5 Gew.% (0,05 Gew.%, bezogen auf den Kupfergehalt) zu einem linearen
gesättigten Polyesterharz VYLON 200 (Handelsname, Toyobo Co., Ltd., Erweichungspunkt 163°C) gegeben. Die
Mischung wurde schnell abgemischt und dann in einer Stickstoffatmosphäre bei 22O°C erschmolzen. Nach dem
Kühlen wurde ein Granulat hergestellt.
- 26 -
I I W w »_
Das erhaltene Granulat wurde 3 Minuten auf einer 50 um
dicken Folie aus rostfreiem Stahl bei 22O°C warmverpresst
und unmittelbar darauf mit Wasser gekühlt unter Ausbildung eines 30 um dicken Films. Der laminierte
Film wurde dann bei 3000C 2 Minuten in einem Elektroofen
in einer Luftatmosphäre erwärmt und anschliessend an der Luft gekühlt. Der Gelgehalt der so erhaltenen
Probe betrug nach der Wärmebehandlung 55/6 % und vor der Wärmebehandlung 0 %.
In Dichlorethan wurden 100 Gew.-Teile Poly-2,2-bisp-phenylenpropylidenterephthalatharz
(U-Polymer-U-4015, Handelsname, ünitika Ltd., nachfolgend als U-Polymer
bezeichnet, spezifisches Gewicht: 1,24) gelöst und dazu wurden 1,5 Gew.-Teile Kupferacetylacetonat
(Kupfergehalt in dem U-Polymer 0,36 Gew.%) gegeben, unter Erhalt einer Harzlösung von etwa 20 Gew.% Feststoff
gehalt. Die erhaltene Harzlösung wurde auf eine 100 um dicke Aluminiumfolie aufgegeben und zu einem
50 um dicken Film getrocknet. Der Film auf der Aluminiumfolie wurde dann 1 Minute bei 37O°C auf einer
Platte aus rostfreiem Stahl in einem Elektroofen, in welchem eine Luftatmosphäre vorhanden war, erhitzt
und anschliessend an der Luft gekühlt. Der Gelgehalt der nach der Wärmebehandlung erhaltenen Probe betrug
87,5 %. Die Durchschlagtemperatur betrug 33O°C (siehe Beispiel 1).
- 27 -
O ι ι ο υ
Vor der Wärmebehandlung betrug der Gelgehalt der Probe
0 % und die Durchschlagtemperatur betrug 223°C.
Ein Kupferpulver mit einer Teilchengrösse von 0,074 mm
(200 mesh) wurde in einer Menge von 1 Gew.% zu Polyethylenterephthalat (das gleiche, das in Beispiel 1
verwendet wurde) gegeben. Die Mischung wurde schnell abgemischt und bei 27O°C in einer Stickstoffatmosphäre
erschmolzen. Nach dem Kühlen wurde das Gemisch pulverisiert. Die erhaltenen Teilchen wurden bei 28O°C
3 Minuten auf einer 50 um dicken Folie aus rostfreiem Stahl warmverpresst und unmittelbar darauf mit Wasser
gekühlt, unter Erhalt eines 50 um dicken Films. Der Gelgehalt der Probe (II) vor der Wärmebehandlung betrug
0 %. Der erhaltene laminierte Film wurde auf 35O°C während 2 Minuten auf einer rostfreien Stahlplatte in
einem Elektroofen an der Luftatmosphäre erwärmt und dann mit Luft gekühlt. Der Gelgehalt der Probe (I)
nach der Wärmebehandlung betrug 87,5 %.
Der Gewichtsverlust beim Erhitzen des Harzes während der Wärmebehandlung betrug 0,8 %.
Um die Wirkung der Zugabe von Kupferpulver zu bestätigen, wurde ein 50 um dicker PET-FiIm auf einer
50 um dicken Folie aus rostfreiem Stahl ohne Zugabe von Kupferpulver zu dem Harz gebildet. Der laminierte
Film wurde unter den gleichen Bedingungen (J'.O^C,
- 28 -
\J I I \J W t— ι
2 Minuten) wärmebehandelt und man erhielt eine Probe (II) mit einem Gelgehalt von 0 %. Der laminierte Film
wurde bei 35O°C während 10 Minuten wärmebehandelt und hatte einen Gelgehalt, von 64,7 %. Der beim Erhit- ·
zen erlittene Gewichtsverlust bei dem Harz betrug jedoch 39,8 Gew.%. Damit wird bestätigt, dass die Wärmezersetzung
in erheblichem Masse stattgefunden hatte.
Differentialabtastcalorimetrie (DSC) wurde bei den Proben (I)- und (II) vorgenommen, wobei die Probe
(II) ein exothermes Peak bei 135 bis 140°C aufgrund der Kristallisation von PET und ein endothermes Peak
von 256°C aufgrund des Schmelzens zeigte. Bei der Prob'e (I) , welche eine Wärmebehandlung erfahren hatte,
wurde weder ein endothermes noch ein exothermes Peak festgestellt. Aus diesen DSC-Ergebnissen kann abgeleitet
werden, dass eine Vernetzung des PET als Ergebnis der Wärmebehandlung stattfand und dass ein nichtkristallines
Harz dreidimensionaler Netzwerkstruktur erhalten worden ist.
Ein 60 um dicker Film wurde auf einer 50 um dicken Folie aus rostfreiem Stahl in gleicher Weise wie in
Beispiel 10 hergestellt, wobei jedoch ein Pulver (10 um Teilchengrösse) aus Cuprooxid anstelle von
Kupferpulver verwendet wurde.
Der laminierte Film wurde 1 Minute auf 37O°C auf einer
- 29 -
Jl I 3UZ. I
Platte aus rostfreiem Stahl in einem Elektroofen mit einer Luftatmosphäre erhitzt und anschliessend an
der Luft gekühlt. Der Gelgehalt der wärmebehandelten Probe betrug 85,6 %.
Kupferpulver mit einer Teilchengrösse von 0,074 mm (200 mesh) wurde in einer Menge von 5 Gew.% zu Polybutylenterephthalat
(dem gleichen wie in Beispiel 7) zugegeben. Die Mischung wurde schnell abgemischt und
bei 26O°C in einer Stickstoffatmosphäre erschmolzen.
Das Gemisch wurde dann gekühlt und pulverisiert.
Die Teilchen der erhaltenen Mischung wurden bei 26O°C
während 3 Minuten auf einer 50 um dicken Folie aus rostfreiem Stahl warmverpresst. Unmittelbar darauf
wurden sie mit Wasser gekühlt, unter Ausbildung eines 40 um dicken Filmes. Der so erhaltene Film wurde 3
Minuten auf 3000C bei einer rostfreien Stahlplatte in einem Elektroofen in einer Luftatmosphäre erhitzt und
anschliessend mit Luft gekühlt. Der Gelgehalt der wärmebehandelten Probe betrug 85,2 % und bei der nicht
wärmebehandelten Probe 0 %.
Ein Pulver aus Cuprioxid (10 um ) wurde in einer Menge
- 30 -
von 3.Gew.% zu einem linearen gesättigten Polyesterharz (dem gleichen wie in Beispiel 8) gegeben. Das
Gemisch wurde schnell abgemischt und bei 22O°C in einer Stickstoffatmosphäre erschmolzen. Nach dem Kühlen
wurde die Zusammensetzung granuliert. Das Granulat wurde bei 22O°C während 3 Minuten auf einer 50 um
dicken Folie aus rostfreiem Stahl warmverpresst und unmittelbar darauf mit Wasser gekühlt, wobei man
einen 50 um dicken Film erhielt. Der erhaltene laminierte Film wurde 4 Minuten auf 300°C in einem Elektroofen
in einer Luftatmosphäre erhitzt und anschliessend mit Luft gekühlt. Der Gelgehalt der wärmebehandelten Probe
betrug 80,5 % und vor der Wärmebehandlung 0 %.
Eine Harzzusammensetzung wurde hergestellt durch Abmischen
von 1 Gew.% (0,24 Gew.% Kupfergehalt in PET) von Kupferacetylacetonat mit dem gleichen PET wie es
in Beispiel 1 verwendet worden war. Diese Harzzusammensetzung
wurde auf einen Aluminiumdraht mit 0,85 mm
Durchmesser bei 27O°C Zylindertemperatur und 29O°C Kopftemperatür unter Ausbildung eines Harzfilmes mit
einer Dicke von 22 bis 25 um extrudiert. Der harzbeschichtete Draht wurde mit einer Geschwindigkeit von
5 m/min durch einen 5 m langen Ofen in einer Luftatmosphäre bei 45O°C geführt, wobei man einen isolierten
Draht erhielt. Der Harzfilm wurde von dem isolierten Draht abgenommen. Der Gelgehalt des Films betrug
93,8 %.
- 31 -
3Tiyuz ι
Vergleichsbeispiel 8
Es wurde die gleiche Zusammensetzung wie in Beispiel 14 auf einen Aluminiumdraht von 0,85 nun Durchmesser
wie in Beispiel 14 durch Extrudieren aufgebracht und
unmittelbar darauf mit Wasser gekühlt, wobei ein Harzfilm mit einer Dicke von 22 bis 25 um Dicke erhalten
wurde. Von dem so erhaltenen isolierten Draht wurde der Film abgezogen, wobei der isolierte Draht einen
Gelgehalt von 0 % hatte.
Vergleichsbeispiel 9
Das gleiche PET wie in Beispiel 14, aber ohne Zugabe von Kupferacetonylacetonat, wurde auf einen Aluminiumdraht
von 0,85 mm Durchmesser wie in Beispiel 14, unter Ausbildung eines 22 bis 25 um dicken Films aufextrudiert.
Der erhaltene Draht wurde dann mit einer Geschwindigkeit von 5 m/min durch einen 5 m langen Ofen
mit einer Luftatmosphäre bei 45O°C erhitzt. Man erhielt
einen isolierten Draht. Nach Entfernen der Isolierung zeigte dieser einen Gelgehalt von 0 %.
Verschiedene Eigenschaften der isolierten Drähte, wie sie gemäss Beispiel 14 und Vergleichsbeispielen 8 und
9, gemessen nach JISC 3210, erhalten wurden, werden in Tabelle 4 gezeigt.
- 32 -
Beispiel 14 | Vergleichs- heispiel 8 |
Vergleichs beispiel· .9 |
|
Biegsamkeit (gewunden um einen Draht gleichen Durchmessers |
gut | gut | gut |
Beständigkeit gegen Wärmeabbau (gewunden nach 20O°C χ 6 Stunden) |
1 χ gut |
5 χ nicht gut |
5 χ nicht gut |
Wärmeschockbeständigkeit (1 500C χ 1 Stunde nach dem Aufwinden) |
1 χ . gut |
. 1 χ gut |
1 x gut |
Chemische Beständig- wässrige H2SO4- keit (Bleistifthärte Lösung .(1,2 spe- nach dem Eintauchen zifisches Gew.) |
4H 3H |
H H |
H H |
während 24 Stunden) wässrige NaOH- Lösung (1. %) |
33 | . 19 | 20 |
Kratzbeständigkeit (Häufigkeit, 440 g) | 45 | 37 | 39 |
Durchschlagspannung (kV) | 1 | viele | viele |
Haarrissbeständigkeit (Anzahl Nadellö cher nach 3 %-iger Dehnung) |
ι y υ ζ
Kupfernaphthenat wird in einer Menge von 2,5 Gew.% (0/25 % Kupfer bezogen auf PET) zu dem gleichen wie
in Beispiel 1 verwendeten Polyethylenterephthalatharz gegeben. Das Gemisch wird schnell abgemischt und bei
27O°C in einer Stickstoffatmosphäre erschmolzen. Nach dem Abkühlen wurde das Gemisch pulverisiert.
Das pulverförmige Gemisch wurde dann 3 Minuten bei 28O°C in einer elektrischen Heizpresse auf eine 40 um
dicke Folie aus rostfreiem Stahl verpresst und unmittelbar darauf mit Wasser gekühlt, wobei man einen
30 um dicken Film erhielt. Ein Gasgemisch aus Sauerstoff und Stickstoff mit einem vorbestimmten Sauerstoffpartialdruck
von 304 mm wurde mit einer Fliessgeschwindigkeit von 30 l/min auf den Boden des Elektroofens,
der eine Kapazität von 10 1 hatte und wobei die Temperatur im Ofen auf 35O°C gehalten wurde, geleitet.
Eine nach diesem Verfahren erhaltene Probe eines Laminates aus einer rostfreien Stahlfolie und dem Kupfernaphthenat
enthaltenden PET wurde 30 Sekunden auf einer rostfreien Stahlplatte in einem Elektroofen bei
einem Sauerstoffpartialdruck von 304 mmHg erwärmt. Abschliessend wurde die Probe an der Luft gekühlt. Der
Gelgehalt der Probe nach der Wärmebehandlung betrug 92,5 % und vor der Wärmebehandlung 0 %.
- 34 -
JI I3UZ I
Vergleichsbeispiel 10
Zum Vergleich wurde eine laminierte Probe (vor der Wärmebehandlung) auf einer rostfreien Stahlfolie und
PET, enthaltend Kupfernaphthenat, erhalten gemäss Beispiel 15, 30 Sekunden in einem Elektroofen an einer
Luftatmosphäre bei 35O°C erwärmt. Anschliessend wurde die Probe mit Luft gekühlt. Der Gelgehalt des Films
nach der Wärmebehandlung betrug 71, 4 %.
In Dichlorethan wurden 100 Gew.-Teile Poly-2,2-bisp-phenylenpropylidenterephthalatharz
(das gleiche wie in Beispiel 9) und 1,5 Gew.-Teile Kupferacetylacetonat
(Kupfergehalt im Polymer 0,36 Gew.%) aufgelöst unter Erhalt einer Harzlösung mit 20 Gew.% Feststoff
gehalt. Diese Lösung wurde auf eine 100 um dicke Aluminiumfolie aufgetragen und getrocknet unter Ausbildung
eines 30 um dicken Films.
Ein Gasgemisch aus Stickstoff und Sauerstoff mit einem vorbestimmten Sauerstoffpartialdruck von 456 mmHg
wurde mit einer Flxessgeschwindigkeit von 30 1/min auf den Boden eines Elektroofens von 10 1 Kapazität
geleitet und dabei die Temperatur im Ofen bei 37O°C eingestellt.
Eine nach diesem Verfahren erhaltene Laminatprobe aus
- 35 -
einer Aluminiumfolie und dem darauf befindlichen
Kupferacetylacetonat enthaltenden Polymer wurde 20 Sekunden auf einer rostfreien Stahlplatte in einem Elektroofen bei einem Sauerstoffpartialdruck von 456 mmHg erwärmt. Die Probe wurde anschliessend an der Luft gekühlt. Der Gelgehalt eines so wärmebehandelten Films betrug 90,5 % und vor der Wärmebehandlung 0 %.
Kupferacetylacetonat enthaltenden Polymer wurde 20 Sekunden auf einer rostfreien Stahlplatte in einem Elektroofen bei einem Sauerstoffpartialdruck von 456 mmHg erwärmt. Die Probe wurde anschliessend an der Luft gekühlt. Der Gelgehalt eines so wärmebehandelten Films betrug 90,5 % und vor der Wärmebehandlung 0 %.
Vergleichsbeispiel 11
Zum Vergleich wurden zwei laminierte Proben (vor der Wärmebehandlung), erhalten gemäss Beispiel 16, aus
einer Aluminiumfolie und einem Polymer, enthaltend Kupferacetylacetonat, bei 37O°C 20 Sekunden bzw.
Sekunden auf einer rostfreien Stahlplatte in einem Elektroofen an einer Luftatmosphäre wärmebehandelt.
Anschliessend wurden die Proben mit Luft gekühlt. Der Gelgehalt der wärmebehandelten Proben betrug 52,4 bzw.
90,2 %.
-3b-
Leerseite
Claims (11)
1. Verfahren zum Vernetzen von Polyesterharzen, dadurch gekennzeichnet , dass man eine
Harzzusammensetzung aus einem im wesentlichen linearen
Polyesterharz und einem Kupferpulver oder einer Kupferverbindung verformt und die verformte Zusammensetzung
dann auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Harzes in einer Sauerstoff enthaltenden
Atmosphäre erhitzt.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das im wesentlichen lineare
Polyesterharz aus einer aromatischen Dikarbonsäure
ό I I 'OU Δ. I
oder einer aromatischen Dikarbonsäure, die zum Teil durch eine aliphatische Dikarbonsäure ersetzt
wurde, und einem aliphtischen Diol oder einem aromatischen
Diol hergestellt worden ist.
3. Verfahren gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das im wesentlichen lineare
Polyesterharz ein Polymer/ ausgewählt aus der Gruppe Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat,
Polyethylennaphthenat und Poly-2,2-bis-paraphenylpropylidenterephthalat
ist.
4. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das Kupferpulver ein pulverisiertes
Kupferpulver mit einer Teilchengrösse von weniger als 100 um ist.
.5. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch g e k e η η ζ
e i c h ne t , dass die kupferhältige Verbindung eine pulverisierte anorganische oder organische
Kupferverbindung ist.
6. Verfahren gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , dass die Kupfer enthaltende Verbindung
eine organische Kupferverbindung ist.
7. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die sauerstoffhaltige Atmosphäre
ein Gas mit einem Sauerstoffpartialdruck oberhalb des Sauerstoffpartialdrucks der Luft unter Normalbedingungen
ist.
8. Verfahren gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , dass die sauerstoffhaltige Atmosphäre
Luft ist.
9. ' Verfahren gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , dass der Sauerstoffpartialdruck
der Sauerstoffhaltigen Atmosphäre 230 bis 600 mmHg
beträgt.
10. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die Harzzusammensetzung zu
einer Folie von weniger als 100 um Dicke verformt wird.
11. Verfahren gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , dass die Harzzusammensetzung auf
einem elektrisch leitfähigen Material zu einer Folie verformt wird.
- 4
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