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"Verfahren und Vorrichtung zur Bearbeitung der
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Schweißraupe an Tür- oder Fensterrahmen aus Kunststoffprofilen" Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bearbeitung der Schweißraumpe an Fenster- bzw.
Türrahmen aus Kunststoffprofilen, wobei nach dem Schweißvorgang die parallel zu
der Rahmenebene verlaufende Raupe mit einem Werkzeug in Längsrichtung entfernt wird.
Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Bei der Herstellung von Tür- oder Fensterrahmen aus Kunststoffprofilen
ergibt sich wegen der unvermeidbaren Toleranzen bei den Profilabmessungen das Problem,
daß sich die an die Schweißstellen anschließenden Flächen der Profile häufig in
verschiedener Höhenlage befinden.
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Wird die Schweißnaht entfernt, so gelingt dies wegen der unterschiedlichen
Höhenlage der benachbarten Profilflächen nur unvollständig bzw. erfordert einen
erheblichen Arbeitsaufwand bei nicht befriedigendem Arbeitsergebnis.
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Es sind schon verschiedene Vorschläge gemacht worden, wie die Schweißraupe
entfernt werden könnte. Die Schweißraupe kann beispielsweise durch eine Schleifeinrichtung
abgeschliffen werden bzw. können die nach dem Entfernen der Schweißraupe verbliebenen
Reste abgeschliffen werden. Die Schleifflächen sind jedoch vergleichsweise groß
und es erfordert erhebliche Handarbeit, die Übergänge möglichst zu glätten.
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Nach einem anderen Vorschlag wird eine ~flache Nut eingeformt. Abgesehen
von der hierbei unvermeidbaren Schwächung der Profilstärke können sich in der Nut
Schmutzteile ablagern bzw. bleiben Schmutzreste beim Reinigen in der Nut zurück.
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Es ist ein Ziel der Erfindung, einen Vorschlag zur Bearbeitung der
Schweißraupe bei derartigen Rahmen zu machen, der eine vollständige Beseitigung
der Schweißraupe sicherstellt, wobei ein rascher Arbeitsablauf insbesondere auch
dann erreicht wird, wenn Profile mit Toleranzen verarbeitet werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einem Verfahren
der eingangs beschriebenen Art und schlägt vor, daß der geschweißte Rahmen beidseitig
der Schweißraupe senkrecht zur Rahmenebene gepreßt wird, bis die Rahmen flächen
beidseitig der Schweißraupe mindestens annähernd die gleiche Höhenlage aufweisen
und daß die Beseitigung der Schweißraupe im Preßzustand erfolgt.
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Bei der Erfindung wird der Rahmen in gleicher Weise geschweißt, wie
dies bisher üblich ist. Es entsteht somit eine Schweißraupe, die nach außen vorsteht.
Diese Schweißraupe stellt zunächst sicher, daß in der Schweißnaht hohe Festigkeitswerte
erhalten werden. Auf unterschiedliche Profilstärken bzw; auf etwaige Toleranzen
in den Profilen, muß hierbei nicht Rücksicht genommen werden.
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Der nach dem Schweißen ganz bzw. weitgehend abgekühlte Rahmen wird
nun im Sinne der Erfindung senkrecht zur Rahmenebene niedergepreßt, bis die Rahmenflächen
beidseitig der Schweißraupe im wesentlichen die gleiche Höhenlage aufweisen. Durch
ein geeignetes Preßwerkzeug läßt sich dies ohne weiteres erreichen. Es ist klar,
daß hierbei der Rahmen mit dem höheren Profil zusammen#epreßt wird, während der
anschließende Rahmen ffit dem niedrigeren Profil unter keinem nennenswerten Preßdruck
steht. Im Bereich der Schweißnaht wird eine Verformung auftreten. ist dieser Zustand
erreicht, wird die Schweißraupe beseitigt und zwar insbesondere wird die Schweißraupe
in Längsrichtung abgestochen. Die zu benützenden Stechwerkzeuge sind bekannt. Bei
diesem Vorgang ergeben sich keinerlei Schwierigkeiten,
da sich die
der Schweißraupe benachbarten Flächen in gleicher Höhenlage befinden. Das Abstechen
gelingt einwandfrei .
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Wenn nun der so bearbeitete Rahmen aus der Preßeinrichtung entfernt
wird, federt zwar der Rahmenteil, der stärker zusammengepreßt wurde, in seine Ausgangslage
zurück. An der Schweißstelle entsteht aber keine Stufung, sondern ein mehr oder
weniger verlaufender Übergang. Insbesondere wird hierbei auch erreicht, daß die
beim Abstechen der Schweißraupe freigelegte Oberfläche vergleichsweise schmal bleibt.
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Wenn auch bei der Erfindung die Schweißraupe im allgemeinen abgestochen
wird und hierdurch zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden können, so schließt
dies doch nicht aus, in besonderen Fällen die Schweißraupe durch andere Werkzeuge,
beispielsweise durch Abfräsen oder Abschleifen zu beseitigen.
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Von besonderem Vorteil bei, der Erfindung ist, daß sich die Behandlungsart
praktisch immer anwenden läßt. Die Bearbeitung der Schweißraupe kann daher voll
mechanisiert bzw. automatisiert werden, wodurch sich der Arbeitsablauf erheblich
beschleunigen läßt.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die bei der
Beseitigung der Schweißraupe entstehende Schnittfläche im Preßzustand des Rahmens
mit einem glättenden Werkzeug unter Druck bearbeitet wird.
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Es ist an sich unvermeidbar, daß nach dem Abstechen der Schweißraupe
die Oberfläche in diesem Bereich ein anderes Aussehen aufweist, als dasjenige der
ungestörten Oberflächenhaut eines Profils. Durch die Anwendung des Glättwerkzeuges
läßt sich nun weitgehend das ursprüngliche Aussehen der unbearbeiteten Profiloberfläche
wieder herstellen. Es genügt dabei, wenn das glättende Werkzeug unter Druck einmal
oder einige Male auf der Oberfläche entlanggeführt wird. Zwar wird nachträglich
die Bearbeitungsrichtung in diesem Bereich erkennbar sein, die in der Regel verschieden
ist von der Bearbeitungsrichtung im benachbarten Profilbereich.
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Dieser Nachteil ist jedoch ohne Bedeutung, da es nicht darum geht,
die Schweißstelle unsichtbar zu machen, sondern vielmehr der Oberfläche ein glattes
Aussehen zu verleihen, das ausreichend schmutzabweisend ist.
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In der Regel. genügt eine einmalige Druckbearbeitung bzw. eine Druckbearbeitung
bei der Vor- und Rückwärtsbewegung. Eine häufigere Bearbeitung ist zu vermeiden,
da wegen des aufgewandten Drucks mit einer Erwärmung und Erweichung zu rechnen ist,
die im allgemeinen das Ergebnis verschlechtern würde.
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Es ist gefunden worden, daß es vorteilhaft ist, die Druckbearbeitung
der Oberfläche zu dem Zeitpunkt anzuwenden, zu dem sich die zu bearbeitenden Teile
noch im Preßzustand befinden, in der also die benachbarten Oberflächen im wesentlichen
die gleiche Höhenlage aufweisen. Die Druckbehandlung verläuft hierdurch problemlos,
da die zu bearbeitende Fläche im wesentlichen eben ist und keinerlei Neigungen aufweist.
Auch kann die Bearbeitung im gleichen ArbeitsFr,ang wie das Abstechen der Schweißraupe,
bzw.
das Beseitigen der Schweißraupe erfolgen, bzw.
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unmittelbar anschließend ohne Veränderung der Einspannung des Werkstücks.
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In manchen Fällen kann jedoch auch die Oberflächenbehandlung erst
nachträglich angewandt werden, nämlich dann, wenn das Werkstück schon ausgespannt
ist.
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Dies gilt vor allem dann, wenn sich ergibt, daß die Maßdifferenzen
der Profile vergleichsweise gering sind, bzw. nicht vorhanden sind. Es ist klar,
daß das Ergebnis der Glättung im ausgespannten Zustand umso schlechter wird, je
größer die Toleranzen sind.
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Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Vorteilhafte Merkmale dieser Vorrichtung sind in den
Unteransprüchen festgehalten, bzw. ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels der Erfindung. Es zeigen:
Fig. 1 den oberen. Teil eines senkrechten Schnittes durch eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens und Fig. 2 den unteren Teil der Schnittdarstellung
nach der Fig. 1.
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Die Säulen 1 und 2 tragen das Querstück 3 mit dem hydraulischen Preßzylinder
4. Die Kolbenstange 5 ist mit dem Druckstück 6 verbunden, das den oberen Preßstempel
8 trägt.
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Das Druckstück 6 trägt Zapfen 7 versehen, die im Querstück 3 geführt
sind und die als Hubbegrenzung dienen, welche insbesondere auch verstellbar ist.
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Der Preßstempel 8 besitzt an den Säulen 1 und 2 je eine Führung 9.
Der Preßstempel besteht im wesentlichen aus dem linken und rechten Teil 10 und 11,
die durch den Spalt 12 voneinander getrennt sind. Die Teile 10 und 11 umschließen
die Ausnehmung 13, in denen die senkrecht zur Bewegungsrichtung der Kolbenstange
5 verlaufenden Führungen 14 und 15 vorgesehen sind. Die stangenartigen Führungen
14 und 15 sind bei 16 an den Teilen 10 bzw. 11 befestigt und führen den Werkzeugträger
17.
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Der Werkzeugträger 17 wird beispielsweise von einer nicht näher dargestellten
Zylinder-Kolbenanordnung angetrieben, die bei 18 am Werkzeugträger angreift. Der
Werkzeugträger trägt einerseits ein Stechwerkzeug zum Abstechen der Raupe 19 und
andererseits auch ein Glättwerkzeug. Die Werkzeuge sind im einzelnen nicht dargestellt.
Die Werkzeuge können hintereinander am Werkzeugträger 17 montiert sein, es können
aber auch auf den Führungen 14 und 15 mehrere Werkzeugträger angeordnet werden,
die nacheinander zum Einsatz kommen.
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Der Preßstempel 8 drückt mit seinen Flächen 20 und 21 auf das Profil
22, das aus den miteinander verschweißten Teilen 23 und 24 besteht. Das wegen Toleranzen
höhere Profil wird auf das Höhenmaß des anderen Profils zusammengedrückt.
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Das Gesamtmaß der Zusammendrückung kann beispielsweise durch die Hubbegrenzung
an den Zapfen 7 bestimmt oder auch durch Tastelemente ermittelt werden.
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Unter dem Profil 22 ist ein weiterer Preßstempel 25 angeordnet, der
die gleiche Ausbildung aufweist, wie der Preßstempel 8. Dieser Preßstempel 25 dient
als Widerlager und bedarf keines besonderen Antriebs. Der Werkzeugträger 26 des
Preßstempels 25 bearbeitet die Schweißraupe 27 auf der Unterseite.
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des Profils 22.
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