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Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Blindschacb;L--
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förderanlage mit zumindest einem endlos geführten SchachtSCil in das
Schachtseil eingebundenem Förderkorb und gegebenenfalls Gegengewicht sowie Antriebsmaschine,
wobei das Schachtseil über Umlenkscheiben geführt und durch Treibelemente der Antriebsmaschine
angetrieben ist. - Förderkorb meint im Rahmen der Erfindung auch Fördergefäße.
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Bei den bekannten Blindschachtförderanlagen (Lueger, Bd. 4 Lexikon
des Bergbaus 1962, Seite 320, 321) sind die Treibelemente Treibscheiben. Die Antriebsmaschine
ist, anders ausgedrück-Xr eine einrillige oder mehrrillige Treibscheibenmaschine.
Die Treibscheibe mit ihrem Antrieb ist in einer Maschinenkammer untergebracht. Das
Schachtseil umschlingt die Treibscheibe in einem Bogen, der sich z. B. über 1800
erstreckt. Die beiden Seilstrange sind jeweils über eine Seilscheibe in den Blindschacht
eingeführt.
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An die Enden der Seilstrnge sind die Förderkörbe oder ein Fördert
korb und ein Gegengewicht angehängt, die durch ein Unterseil miteinander verbunden
sind. Die Mitnahme des Schachtseils auf der Treibscheibe erfolgt über Reibungskräfte,
die von der Beschaffenheit des auf der Treibscheibe auswechselbar angeordneten Treibscheibenfutters,
dem Umschlingungswinkel des Schachtseils auf der Treibscheibe, dem Treibscheibendurchmesser
und insbesondere der Seilspannung abhängig sind. Das alles ist nicht frei von Nachteilen.
Tatsächlich müssen die Seilzugkräfte von den Treibscheiben und damit auch von den
Wellen und Lagern für die Treibscheiben aufgenommen werden, wobei das Verhältnis
der Seillasten des auf- und ablaufenden Seiles so gewählt werden muß, daß ein
Seilrutsch
vermieden wird. Häufig muß das Schachtseil mehrfach um eine oder um mehrere Treibscheiben
geführt werden, um den erforderlichen Reibungsschluß zu erreichen. Wenn die Seillaufdurchmesser
nicht genau übereinstimmen, treten Seilspannungen auf, die zu einer vorzeitigen
Zerstörung des Schachtseils führen können. Bei Treibscheibenmaschinen für mehrere
Schachtseile besteht die Gefahr der unterschiedlichen Schachtseilbelastung, wenn
nicht alle Treibscheibendurchmesser übereinstimmen.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Blindschachtförderanlage
zu schaffen, bei der ein Antrieb mit Hilfe einer Treibscheibenmaschine nicht mehr
erforderlich ist und folglich die vorstehend beschriebenen Probleme nicht mehr auftreten.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Antriebsmaschine
nach Art einer Durchlaufpresse mit im Pressenunterteil sowie im Pressenoberteil
endlos umlaufenden, angetriebenen Zugmitteln als Treibelemente ausgebildet ist,
welche Zugmittel im Pressenspalt synchron und gleichsinnig laufen, und daß das Schachtseil
im Pressenspalt zwischen den Zugmitteln geführt, einer Preßkraft unterworfen sowie
von den Zugmitteln friktionsangetrieben ist. - Durchlaufpressen sind in anderen
Bereichen der Technik, beispielsweise bei.der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten
und dergleichen bekannt (vgl. US-PS 3 521 552, OE-PS 198 131). Die eingangs beschriebenen
Probleme bei Blindschachtförderanlagen sind durch die Existenz derartiger Durchlaufpressen
bisher nicht beeinflußt worden Es versteht
sich von selbst, daß
das Pressenunterteil sowie das Pressenoberteil zu einem einheitlichen Maschinenbauwerk
vereinigt sind und daß entsprechende Antriebseinrichtungen aus Motor und Getriebe
integriert sind, die mit den üblichen Steuergmitteln der modernen Antriebs- und
Steuerungstechnik ausgeüetsind.
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Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten
der weiteren Ausbildung und Gestaltung. So ist eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung, die sich durch Einfachheit und Funktionssicherheit auszeichnet, dadurch
gekennzeichne!cg daß die Zugmittel als Laschenketten ausgebildet sind, die mit Hilfe
von zumindest einem Umlenkzahnrad angetrieben sind, und daß die Laschenketten im
Pressenspalt einander zugeordnete Schachtseilaufnahmen mit Seilfutter aufweisen.
Das Seil futter kann so gewählt werden, daß sowohl Rundseile als auch Flachseile
als Schachtseile eingesetzt werden können. Arbeitet man mit Laschenketten, so empfiehlt
es sich, die Laschenketten als nackensteife Ketten auszuführen, so daß im Pressenspalt
die Preßkraft an den einzelnen Kettengliedern abstützbar ist. Die Dicke des Pressenspaltes
kann konstant sein. Dann kann die Preßkraft über hydraulische oder pneumatische
Zylinderkolbenanordnungen oder auch Federn definiert sein. Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Pressen spaltes und/oder
die Preßkraft einstellbar sind, wodurch sich die Reibungsverhältnisse zwischen dem
Schachtseil einerseits und den Treibelementen andererseits definiert und betriebssicher
einstellen lassen. Die Treibelemente oder Zugmittel können ira Pressenspalt auf
Walzen oder über Wälzkörper abgestützt sein.
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Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei einer erfindungsgemäßen
Blindschachtförderanlage die eingangs beschriebenen Treibscheibenmaschinen nicht
mehr erforderlich sind. Damit entfallen aber auch die eingangs beschriebenen Probleme.
Die Antriebsmaschine kann sehr klein und leicht ausgeführt werden.
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Der Reibungsschluß kann, wie bereits erwähnt, genau bestimmt werden.
Es besteht für den Reibungsschluß keine Abhängigkeit von der Seilspannung im Schachtseil.
Da Treibscheiben großen Durchmessers nicht mehr erforderlich sind und-die Antriebsräder
für die Zugmittel, beispielsweise die Umlenkzahnräder für die Laschenketten einen
verhältnismäßig kleinen Durchmesser aufweisen können, kann auch mit kleinen Drehmomenten
gearbeitet werden, wodurch die eigentlichen Antriebsaggregate verkleinert werden.
Statische Seillasten gehen nur in die Umlenkscheiben der Blindschachtförderanlage,
sind also bei der Auslegung der als Durchlaufpresse ausgebildeten Antriebsmaschine
nicht zu berücksichtigen. Es versteht sich von selbst, daß ein vom Antrieb unabhängiges
Bremssystem aus bergpolizeilichen Gründen eingebaut werden muß, was jedoch nicht
Gegenstand der Erfindung ist.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen Blindschacht mit erfindungsgemäßer Blindschachtförderanlage,
Fig. 2 in gegenüber der Fig. 1 vergrößertem Maßstab die Seitenansicht einer Antriebsmaschine
aus dem Gegenstand nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Gegenstand
nach Fig. 2, Fig. 4 eine Ansicht des Gegenstandes der Fig. 2 aus Richtung des Pfeiles
A und Fig. 5 in gegenüber den Fig. 2 bis 4 nochmals vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt
aus dem Gegenstand nach Fig. 4.
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In der Figur erkennt man zunächst einen Blindschacht 1, der zwei Sohlen
2 und 3 verbindet und an den eine Maschinenkammer 4 angeschlossen ist. Die Blindschachtförderanlage
besteht im Ausführungsbeispiel aus einem endlos geführten Schachtseil 5, einem in
das Schachtseil 5 eingebundenen Förderkorb 6 und einem Gegengewicht 7. Zur Blindschachtförderanlage
gehört die Antrieb5 maschine 8. Das Schachtseil 5 ist über Umlenkscheiben 9 geführt
und durch Treibelemente der Antriebsmaschine 8 angetrieben.
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Insbesondere aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 2 bis 4
entnimmt man, daß die Antriebsmaschine 8 nach Art einer Durchlaufpresse mit im Pressenunterteil
10 sowie im Pressenoberteil 11 endlos umlaufenden, angetriebenen Zugmitteln 12,
13 als Treibelemente ausgebildet sind. Diese Zugmittel laufen im Pressenspalt 14
synchron-und gleichsinnig, wie durch Pfeile angedeutet.wurde. Das Schachtseil 5
ist im Pressenspalt 14 zwischen den Zugmitteln 12, 13 geführt und einer Preßkraft
unterworfen, die in Fig. 4 durch Pfeile 15 angedeutet ist. Folglich ist das Schachtseil
5 von den Zugmitteln 12, 13 friktionsangetrieben.
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Bei den Zugmitteln mag es sich um Laschenketten 12, 13 handeln, die
mit Hilfe von Umlenkzahnrädern 16 angetrieben sind. Die Laschenketten 12, 13 besitzen
im Pressenspalt 14 einander zugeordnete
Schachtseilaufnahmen 17
mit Seilfutter 18.. Sie mögen als nackensteife Laschenketten 12, 13 ausgeführt sein.
über Spindeln oder Spannelemente kann die Dicke des Pressenspaltes 14 einstellbar
sein. Die Preßkraft ist im Ausführungsbeispiel durch Federn 19 oder ähnliche Elemente
definiert. Die Zugmittel 12, 13 laufen im Pressenspalt 14 auf Walzen 20.
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