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Innere Rohrstoßverbindung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine innere Rohrstoßverbindung, insbesondere
von Beton- und Stahlbetonrohren, welche eine innere, korrosionsbeständige Kunststoffauskleidung,
vorzugsweise aus PVC-hart, aufweisen, wobei zwischen den Stirnseiten der Rohre ein
elastomeres Kompressionsprofil vorgesehen ist, welches teilweise in eine Kammer
wenigstens eines Rohres eingreift.
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In der DE-OS 27 50 892 ist ein Stoßfugenverschluß fUr Rohre beschrieben,
bei welchem ein Verschluß- bzw. Kompressionsprofil zwischen den Stirnseiten der
Rohre angeordnet ist.
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Das Verschlußprofil weist ein Fußteil mit Lippen auf, welches in eine
Kammer des Rohres eingreift. Die genannte Kammer ist aus dem Betonteil des Rohres
ausgespart und sie befindet sich an der Übergangsstelle zwischen Beton und der inneren
Kunststoffauskleidung, so daß diese Kunststoffauskleidung eine Wandung der genannten
Kammer bildet. Die Kunststoffauskleidung liegt somit im Bereich der Stirnseiten
des Rohres praktisch frei, so daß bei Transport und beim Einbau relativ leicht Beschädigungen
der Kunststoffauskleidung auftreten können. Es kann ferner nicht mit der notwendigen
Sicherheit vermieden werden, daß korrosive Flüssigkeit
im Bereich
des Stoßfugenverschlusses an den Beton des Rohres gelangt. Eine derartige Kunststoffauskleidung
ist in der Regel relativ dünn ausgebildet, so daß besondere bLßnSmen erforderlich
sind, damit die korrosive Flüssigkeit keine Angriffsmöglichkeiten im Bereich der
Stirnseiten der miteinander zu verbindenden Rohre vorfindet.
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In der DE-PS 23 62 445 ist eine Dichtungsanordnung beschrieben, bei
welcher in den beiden jeweils gegeneinander gerichteten Stirnseiten der abzudichtenden
Rohre Nutleisten aus relativ weichem elastischem Material mit aufgerauhter oder
gezahnter Innenfläche eingelassen sind. In diese Nutleisten greift ein Dichtungsprofil
aus relativ steifem elastischem Material ein. Das Dichtungsprofil weist auf beiden
Seiten eine oder auch mehrere Spreizlippen auf, welche breiter als die Nuten der
Nutleisten ausgebildet sind und somit die Abdichtung bewirken. Bei der Herstellung
derartiger Rohre, welche insbesondere als Abwasserrohre zum Einsatz gelangen, muß
besondere Sorgfalt aufgewandt werden, damit die relativ weichen Nutleisten die notwendige
Ausrichtung und Form aufweisen. Bei der bekannten Dichtungsanordnung ist die Nutleiste
etwa in der Mitte der Stirnflächen der zu verbindenden Rohre angeordnet, so daß
die Stirnflächen der durch die Rohre fließenden Flüssigkeit ausgesetzt sind.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine einfache und
kostengünstig herstellbare Rohrstoßverbindung der genannten Art zu schaffen, welche
eine problemlose und zuverlässige Abdichtung gewährleistet. Ferner soll die
Herstellung
der Rohre für die Rohrstoßverbindung in besonders einfacher Weise durchführbar sein,
wobei auch eine zuverlässige Verbindung zur Kunststoffauskleidung erreicht werden
soll. Darüberhinaus soll die innere Rohrstoßverbindung für alle Anwendungsgebiete
betriebssither und einen durchgehenden Korrosionsschutz gewährleisten.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kammer
in einem vorgefertigten Kammerprofil angeordnet ist, welches aus einem vergleichsweise
hartem Material, insbesondere PUR-hart oder PUR-Hartschaum, besteht, und daß das
Kammerprofil mit der Kunststoffauskleidung flüssigkeitsdicht und kraftschlüssig
verbunden ist.
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Die erfindungsgemäße Rohrstoßverbindung gewährleistet eine zuverlässige
Flüssigkeitsabdichtung, wobei eine Beschädigung der Stirnseiten der Rohre durch
aggressive Medien nicht auftreten kann. Es ist von besonderer Bedeutung, daß das
Kammerprofil vorgefertigt ist und somit eine wesentliche Vereinfachung bei der Herstellung
der Rohre erreicht wird.
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Das Kammerprofil wird zunächst in einfacher Weise mit der Kunststoffauskleidung
verbunden, wofür eine geeignete Spachtel- oder Vergußmasse, insbesondere PUR-weich
verwendet wird. Hierzu wird das Kammerprofil um das entsprechende Ende der Kunststoffauskleidung
herumgelegt, arretiert und gegebenfalls unter Einschaltung eines Primers haftfest
und wasserdicht mittels der Masse mit der Kunststoffauskleidung verbunden. Anschließend
wird das Rohr in gewohnter Weise betoniert. Eine definierte Ausrichtung des Kammerprofils
ist somit gewährleistet. Das Kammerprofil wird mit einem vergleichsweise geringen
Kostenaufwand vorgefertigt, wobei je nach Größe und Querschnitt der Rohre wahlweise
endlose
Ringe oder auch einzelne aneinander zu fügende Secynente -Drittel-, Viertel- oder
Halbkreise - verwendet werden. Da das Kammerprofil in der angegebenen Weise mit
den Enden der Kunststoffauskleidung verbunden ist, wird die Gefahr von Beschädigungen,
insbesondere bei Transport oder beim Verlegen der Rohre, weitgehend ausgeschlossen.
Darüberhinaus ist in besonders einfacher Weise sichergestellt, daß eine aggressive
oder korrosive Flüssigkeit im Bereich der Stirnflächen nicht an den Beton oder sonstigen
Werkstoff der Rohre gelangen kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Kammerprofil einen
im wesentlichen U-förmigen Querschnitt auf. Ein vorgefertigtesKammerprofil ist ohne
Schwierigkeiten herstellbar, wobei zwischen die beiden Schenkel des U-förmigen Kammerprofils
das elastomere Kompressionsprofil mit seinen Fußteilen ohne weiteres eingreifen
kann.
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Vorteilhaft ist wenigstens eine der in radialer Richtung beabstandeten
Außenflächen des Kammerprofils konisch ausgebildet, wobei die genannten Außenflächen
im Bereich der Stirnfläche des Rohres den geringsten Abstand zueinander aufweisen.
Somit ist in besonders einfacher Weise eine gute und zuverlässige Verankerung des
Kammerprofils im Rohr gewährleistet. o In einer bevorzugten Ausführungsform sind
die die Kammer bildenden Innenflächen des Kammerprofils konisch ausgebildet, wobei
die genannten Innenflächen im Bereich der Stirnfläche des Rohres den größten Abstand
zueinander aufweisen.
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Bei der Verlegung der Rohre kann das Kompressionsprofil
somit
in einfacher Weise in das Kammerprofil eingefUhrt werden. Darüberhinaus wird eine
besonders gute Abdichtung erreicht, da das Kompressionsprofil in die sich konisch
verjüngende Kammer gepreßt wird.
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Vorteilhaft sind die Innenflächen# des Kammerprofils im wesentlichen
glatt ausgebildet, so daß einerseits ein zuverlässiges Einpreßen und Einführen des
Kcopressionsprofils erreicht wird und andererseits Beschädigungen des Kammerprofils
und insbesondere dessen am Fußteil angeordneten Lippen vermieden werden.
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Bevorzugt besteht das Kammerprofil aus einem Material von hoher Beständigkeit
gegen im Abwasserbereich auftretende chemische Angriffe oder aggressive Abwässer
sowie Temperaturbeanspruchungen. Mit dem Kammerprofil wird somit im Bereich der
Stirnfläche das Rohr in gleicher Weise geschützt wie durch die Kunststoffauskleidung
an der Innenfläche. Mit anderen Worten, der Werkstoff und insbesondere der Beton
des Rohres ist auch im Bereich der Stirnflächen zuverlässig gegenüber Korrosionsbeanspruchungen
geschützt. Bevorzugt ist das Kammerprofil ein- oder mehrteilig ausgebildet, wobei
im letzteren Falle die einzelnen Segmente bevorzugt über eine Falzverbindung bzw.
Nut-Federverbindung miteinander verbunden sind. Je nach Größe des fertigen Rohres
wird somit das Kammerprofil ein- oder auch mehrteilig ausgebildet, so daß eine einfache
Transportierbarkeit des Kammerprofils beispielsweise in das Betonwerk, in welchem
die Rohre hergestellt werden, sichergestellt ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind bei sehr großen Rohrdurchmessern
im Kammerprofil innere Bewehrungselemente bzw. Bewehrungsringe oder dergleichen
vorgesehen,
um eine zusätzliche Versteifung zu erhalten. Somit werden Verformungen oder Beschädigungen
des Kammerprofili beim Transport vermieden. Ferner ergibt sich eine exakte Formgebung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform befindet sich zwischen der Kunststoffauskleidung
und dem Kammerprofil eine Zwischenschicht aus einer Spachtel- oder Vergußmasse,
insbesondere aus PUR-weich. Mittels dieser Zwischenschicht wird in besonders einfacher
Weise die flüssigkeitsdichte und kraftschlüssige Verbindung zwischen Kunststoffauskleidung
und Kammerprofil hergestellt. Die genannte Zwischenschicht verhindert ferner, daß
die Flüssigkeit sozusagen an der Rückseite der Kunststoffauskleidung vorbei zu dem
Werkstoff des Rohres gelangen und dort Schäden anrichten kann. Aufgrund der kraftschlüssigen
Verbindung wird in einfacher Weise beim Betonieren des Rohres die notwendige Ausrichtung
eingehalten. Darüberhinaus wird infolge der kraftschlüssigen Verbindung zwischen
Kammerprofil und Kunststoffauskleidung bei der Rohrstoßverbindung auftretenden Innendruck
zuverlässig das Eindringen der aggressiven Flüssigkeit verhindert.
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Weitere Vorteile und erfindungswesentliche Merkmale ergeben sich aus
den nachfolgend anhand der Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
Fig.
1 teilweise einen axialen Längsschnitt einer inneren Rohrstoßverbindung, Fig. 2
eine axiale Aufsicht auf zwei miteinander zu verbindende Segmente des Kammerprofi#s,
Fig. 3 eine weitere axiale Aufsicht auf zwei miteinander zu verbindende Segmente
des Kammerprofils.
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Fig. 1 zeigt teilweise die Endbereiche von zwei Rohren 2, 4, deren
Stirnflächen 6, 8 in axialer Richtung beabstandet sind und welche senkrecht zur
Längsachse 10 der Rohre verlaufen. An den Innenflächen weisen die Rohre 2, 4 in
bekannter Weise Kunststoffauskleidungen 12, 14 auf, welche vorzugsweise aus PVC-hart
bestehen.
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zwischen den Stirnflächen 6, 8 ist ein elastomeres Kompressionsprofil
16 vorgesehen, welches bevorzugt einen T-förmigen Querschnitt aufweist. Mit seinem
Fußteil 18 greift das Kompressionsprofil 16 in eine Kammer 20 eines Kammerprofils
22 ein. Das Kammerprofil 22 ist im wesentlichen ringförmig, und zwar konzentrisch
zur Längsachse 10 angeordnet. Je nach Größe der Rohre 2, 4 besteht das vorgefertigte
K#tit#rprofil 22 aus einem einzigen Kreisring oder aber auch aus mehreren Segmenten.
In allen Fällen weist das Kammerprofil 22 einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt
auf, wobei die in radialer Richtung beabstandeten Außenflächen 24, 26 konisch angeordnet
sind. Hierbei weisen die genannten Außenflächen 24, 26 im Bereich der Stirnfläche
8 einen geringeren Abstand auf als im Inneren des Rohres. Somit wird in besonders
einfacher Weise eine zuverlässige Verankerung in dem Beton gewährleistet. Die Innenflächen
des Kammerprofils 22
sind ebenfalls konisch angeordnet und weisen
jedoch im Bereich der Stirnfläche 8 des Rohres 4 den größten Abstand zueinander
auf, um das Einführen des Fußteiles 18 in die Kammer 20 zu erleichtern. Die Innenflächen
28, 30 sind im wesentlichen glatt ausgebildet, wobei auch die Kanten im Bereich
der Stirnfläche 8 zweckmäßigerweise abgerundet sind.
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Das Kammerprofil 22 ist mittels einer Schicht 32 aus einer Spachtel-
oder Vergußmasse, insbesondere aus PUR-weich mit der Kunststoffauskleidung 14 verbunden.
Mittels dieser Schicht 32 ist eine flüssigkeitsdichte und kraftschlüssige Verbindung
zwischen Kunststoffauskleidung 14 und Kammerprofil 22 hergestellt. Es sei besonders
hervorgehoben, daß infolge dieser Schicht 32 der Werkstoff bzw. der Beton des Rohres
4 ebenso wie durch die Kunststoffauskleidung 4 von dem Angriff eines korrosiven
Mediums geschützt wird.
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Ferner liegt das Kompressionsprofil 16 mit seinem Kopfteil auch an
der genannten Schicht 32 an, so daß bereits insoweit eine gute Abdichtung gewährleistet
wird. Aufgrund der derart ausgebildeten kraftschlüssigen Verbindung wird einerseits
beim Betonieren in einfacher Weise die notwendige Ausrichtung von Kammerprofil und
Kunststoffauskleidung erreicht und weiterhin im eingebauten Zustand einem auftretenden
Innendruck der notwendige Widerstand entgegengesetzt. Das Kamxfflprofil 22 weist
bei größeren Bohrdurchsssern Bewehrungselemente, und zwar hier in Form von Bewehrungsringen
34 auf, um dem Kammerprofil eine zusätzliche Versteifung zu geben. Bei der dargestellten
Aus führungs form ist die Stirnfläche 6 des anderen Rohres 2 im wesentlichen eben
ausgebildet und es ist kein dem Kammerprofil 22 entsprechendes Profil vorgesehen.
Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen,
daß hierdurch keine Einschränkung
der Erfindung vorgenommen wird und gegebenenfalls auch das zweite Rohr ein entsprechend
ausgebildetes Kammerprofil aufweisen kann, wobei dann das Kompressionsprofil in
entsprechender Weise ein zweites Fußteil aufweisen wird.
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In Fig. 2 ist teilweise eine axiale Aufsicht auf ein Kammerprofil
dargestellt, welches aus mehreren Segmenten 36, 38 besteht. So können beispielsweise
vier derartige Ringsegmente zu einem kreisringförmigen Kammerprofil zusammengesetzt
werden. Die Segmente 36, 38 weisen an ihren in Umfangsrichtung einander gegenüberstehenden
Enden Bereiche 40, 42 auf, welche beim Zusammenfügen wie bei einer Nut-Federverbindung
ineinandergreifen. Hierdurch wird in einfacher Weise ein radialer Versatz der Segmente
36, 38 vermieden. Die Segmente 36, 38 sind zweckmäßigerweise durch Kleben miteinander
verbunden.
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Fig. 3 zeigt eine ähnliche axiale Aufsicht wie Fig. 2, wobei jedoch
die Segmente 36, 38 über eine Falzverbindung 44, 46 miteinander verbunden sind.
Hierdurch wird ähnlich wie bei der oben erläuterten Nut-Federverbindung ein radialer
Versatz der Segmente beim Zusammenfügen vermieden.
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Es sei an dieser Stelle hervorgehoben, daß das Kammerprofil im Rahmen
der vorliegenden Erfindung auch als ein einstückiger Kreisring ausgebildet sein
kann. Je nach Größe bzw. Durchmesser der Rohre 2, 4 wird im Hinblick auf eine einfache
Transportierbarkeit das Kammerprofil entweder einstückig oder aus mehreren Segmenten
aufgebaut.
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Bezugszeichenliste 2, 4 Rohre 6, 8 Stirnfläche 10 Längsachse 12,
14 Kunststoffauskleidungen 16 Kompressionsprofil 18 Fußteil 20 Kammer 24, 26 Außenflächen
28, 30 Innenflächen 32 Schicht 34 Bewehrungsringe 36, 38 Segmente 40, 42 Bereiche
44, 46 Falzverbindung 22 Kammerprofil
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