DE3114177A1 - Arbeitswerkzeug zur spanlosen warmverformung von stahl oder anderen schwermetallen und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
Arbeitswerkzeug zur spanlosen warmverformung von stahl oder anderen schwermetallen und verfahren zu dessen herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Arbeitswerkzeuges
zur spanlosen Warmverformung von Stahl und anderen Schwermetall en, welches
nach Art eines Verbundkörpers aus mehreren metallischen Formteilen zusammengesetzt
ist, von denen der eine Formteil den Grundkörper und der andere Formteil einen damit verbundenen verschleißfesten Körper darstellt, welcher
auf pul vernieten urgischem Wege durch Pressen eines hochlegierten Stahlpulvers
oder eines Nickel- oder Kobalt-Legierungspulvar erzeugt worden ist,
und betrifft ferner die Ausbildung des Arbeitswerkzeuges selbst.
Metallische Verbundkörper, die aus zwei oder mehreren unterschiedlichen
Werkstoffen bestehen, welche untrennbar fest miteinander verbunden sind, sind in vielen Ausführungen bekannt. Sie werden im allgemeinen durch Beschichten
eines Grund- oder Tragkörpers mit einem dem jeweiligen Verwendungszweck
angepassten Werkstoff hergestellt, z.B. durch Galvanisieren, Verschweißen, Plattieren oder durch Aufsintern eines Metall pulvers auf
einen metallischen Formkörper (z.B. DE-AS 17 58 162).
In der Pulvermetallurgie ist ferner ein Verbundkörper bekannt, der durch
Tränken eines porösen Pulverskeletts mit einer verflüssigten Komponente
z.B. aus Kufper, hergestellt wird.
Mit den bekannten Verfahren ist es jedoch nicht möglich, beliebig geformte
oder kompliziert ausgebildete Verbundkörper herzustellen, deren Oberfläche
in einem großen Bereich oder in mehreren Bereichen (Zonen) aus einem anderen Werkstoff besteht als der übrige Körper. Ein derartiger Verbundkörper
ist z.B. ein Werkzeug zum spanlosen Verformen von Stahl, dessen dem Verschleiß ausgesetzten Zonen aus einem besonders abriebfesten Werkstoff bestehen.
Eine derartige Verschleißzone würde insbesondere bei Warmarbeitswerkzeugen
große Vorteile bieten. Solche Werkzeuge sind beispielsweise Blockführungen ("Führungslineale") für Schragwalzwerke zum Herstellen von
nahtlosen Stahlrohren.
Formteile, welche auf pul ve metallurgischem Wege aus einem hochlegierten
Stahl pulver oder aus Nickel- oder Kobalt-Legierungspulver hergestellt sind,
weisen einen hohan Widerstand gegen Verschleiß auf. Insbesondere bei der
Warmumformung von Stahl. So ist es beispielsweise aus der Zeitschrift "Powder Metallurgy", 3.Europ.PMSymposium 1971, Conferenz Supplement Part 1,
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-4-
S 193 - 208, bekannt, eine Matrize zum Strangpressen von Stahl, welche
einem sehr starken Verschleiß ausgesetzt ist, aus einem pulvermetallurgisch
hergestellten Ring aus Chrom/Nickel-Stahlpulver und einem geschmiedeten
Haltering herzustellen. Die Verbindung erfolgt hierbei durch Einschrumpfen des Ringes in den Haltering. Bei anderen großen und/oder kompliziert geformten
Warmarbeitswerkzeugen würde es außerordentlich schwierig und teuer
sein, das gesamte Werkzeug auf pulvermetallurgischen Wege aus einem geeigneten
Stahl!egierungspulver herzustellen. Daher ist für Blockführungen versucht
worden das Werkzeug nach Art eines Verbundkörpers aus mehreren Teilen, d.h. aus dem Grundkörper und einem pulvermetallurgisch erzeugten Verschleißkörper
zusammenzusetzen. Grundkörper und Verschleißkörper wurden hierfür mechanisch bearbeitet und durch Schrauben miteinander verbunden.
Das An- oder Einpassen der Formkörper erfordert im allgemeinen einen großen Bearbeitungsaufwand.
.Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen
eines Warmarbeitswerkzeuges zu schaffen, mit welchem es ermöglicht wird,
die erwähnten technischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu vermeiden.
Ferner erstreckt sich die Aufgabe darauf, das Arbeitswerkzeug seinem Verwendungszweck entsprechend in vorteilhafter Weise auszubilden. Gelöst
wird die Aufgabe mit den Merkmalen der Patentansprüche.
Das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Werkzeug bietet gegenüber
den konventionellen Werkzeugen, z.B. den Blockführungen in Schrägwalzwerken
oder Lochdornspitzen für das Walzen von nahtlosen Stahlrohren, wesentliche
Vorteile. Bisher wurden die Werkzeuge wegen ihrer komplizierten ■Form ganz aus hochwertigem hochlegiertem Werkstoff gegossen. Schon nach
einem Verschleiß von weniger als 10% ihres Gewichtes mußten die Werkzeuge
verschrottet werden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird demgegenüber nur die Verschleißzone als ein besonderes Formteil aus einem hochwertigen
Pulverwerkstoff mit günstigem Verschleißwiderstand hergestellt. Dieses
Formteil kann in einfacher Weise in die Gießform eingesetzt werden, in der
mit der eingefüllten Stahlschmelze der verhältnismäßig komplizierte Grundbzw. Tragkörper erzeugt wird,, der sich dabei mit dem verschleißfesten Kör-
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per fest und unlösbar verbindet. An die Festigkeit des Gußwerkstoffes werden
im allgemeinen keine besondere Anforderung gestellt, jedoch kann es zweckmäßig sein, daß der Gußwerkstoff etwa die gleiche Zusammensetzung aufweist
wie das Metallpulver. Gegenüber dem Zusammenbau von bearbeiteten
Formteilen zu einem Verbundkörper hat das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, daß bei dem pulvermetallurgisch hergestellten verschleißfesten
Körper verhältnismäßig große Formtoleranzen der von dem Gußwerkstoff beaufschlagten
Flächen zulässig sind. Eine Nachbearbeitung des pulvermetallurgisch
hergestellten Formkörpers ist somit nicht erforderlich.
Damit über die Verbindung zwischen dem pulvermetallurgisch hergestellten
und dem gegossenen Formkörper auch große Kräfte übertragen werden können, wie es beispielsweise bei Lochdornspitzen der Fall ist, kann die Verbindung
in einfacher Weise formschlüssig ausgeführt werden. Dies erfolgt dadurch,
daß in die spätere Verbindungsfläche des pulvermetallurgischen Fomiteiies
Nuten, Zapfen oder Vertiefungen, die jeweils auch Hinterschneidungen aufweisen
können, eingepreßt werden.
In vielen Fällen empfiehlt es sich, das verschleißfeste Formteil pulvermetallurgisch
in der Weise herzustellen, daß es durchgehend porös ist, um die Möglichkeit zu schaffen, daß für das Warmverformen eines Stahl blocks ein
Kühl-, Schmier- oder Trennmittel verwendet werden kann, mit welchem die Poren getränkt sind. Damit wird erreicht, daß die Verschleißfläche gekühlt
wird und Anschweißungen vermieden werden.
Zum Kühlen oder Schmieren des Warmarbeitswerkzeuges dienende Medien (flüssig
oder gasförmig), wie Wasserdampf oder wässrige Salzlösungen können mit dem erfindungsgemäßen Warmarbeitswerkzeug auch während des Verformungsvorganges
durch eine oder mehrere rohrförmige Zuleitungen, die in den Verschleißkörper
eingepreßt und dann später mit dem Gußwerkstoff umgössen werden, dem Werkzeug zugeführt werden. Als Schmiermittel kann auch ein dünnflüssiges
Silikat (Glas) dienen.
Die Poren des pulvermetallurgisch hergestellten Formteiles können auch ganz
oder teilweise mit einem Hartstoff (Oxide, Nitride) gefüllt sein. Damit wird erreicht, daß der Verschleißwiderstand des pulvermetallurgisch erzeug-
-6-
-6-ten Formkörper fur manche Anwendungsfälle wesentlich erhöht wird.
In den Zeichnungen sind als Ausführungsbeispiele zwei nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Warmarbeitswerkzeuge zur
Verwendung in Schrägwalzwerken für die Herstellung von nahtlosen Rohren
dargestellt, und zwar zeigen:
Abbildungen 3 und 4 eine Lochdornspitze, ebenfalls im Längs- bzw. Querschnitt.
Die Blockführung gemäß den Abb. 1 und 2 weist den verschleißfesten Formkörper
1 und den damit unlösbar verbundenen Grundkörper 2 auf. Der Formkörper 1 wird durch Pressen eines Chrom/Nickel-Stahlpulvers mit einem Zusatz von
Gew.% Korund in einer isostatischen Presse erzeugt, welcher in Länge und
Breite kleiner ist als der Grundkörper 2. Die Verschleißfläche erhält dabei
die schalenförmige Ausbildung. Außerdem werden dabei die seitlichen Vorsprünge
3 angepreßt, die zur Verklammerung in den Grundkörper dienen sollen.
Nach dem Pressen wird der poröse Formkörper gesintert. Er wird dann in die nicht dargestellte Gießform eingesetzt, welche mit einer unlegierten
Stahlschmelze gefüllt wird. Nach dem Erstarren bildet letztere den Grundkörper
2. Es entsteht ein unlösbarer Verbund zwischen dem pulvermetallurgischen
Formkörper und dem gegossenen Grundkörper.
Die Lochdornspitze gemäß den Abb. 3 und 4 ist ebenfalls ein Verbundkörper,
welcher aus dem porösen, in einer isostatischen Presse aus einem Chrom/-Nickel-Stahlpulver
erzeugten Formteil 4 und dem damit untrennbar verbundenen, durch Gießen gebildeten Grundkörper 5 besteht. Wie in Abb. 4 dargestellt,
ist der Querschnitt des Grundkörpers 5 kreuzförmig ausgebildet, um ein Drehmoment um die Längsachse der nicht dargestellten Dornstange
aufnehmen zu können. Zur Verbindung der Dornstange mit der Lochdornspitze dient die beim Gießen erzeugte Ausnehmung 7. Zum Zuführen eines Kühl- oder
Schmiermittels in den porösen verschleißfesten Formteil 4 während des Verformungsvorganges
dient eine als Rohrabschnitt ausgebildete Zuleitung 6, welche einerseits in die Ausnehmung 7 und andererseits in den Formteil 4
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mündet. Dieser Rohrabschnitt wird beim Pressen des Formteiles 4 mit diesem
verbunden und dann in der Gießform mit der Stahlschmelze umgössen.
Zusammenfassung
Leerseite
Claims (7)
1. Verfahren zum Herstellen eines Arbeitswerkzeuges zur spanlosen Warmver-
rmung von Stahl und anderen Schwermetall en, welches nach Art eines
Verbundkörpers aus mehreren metallischen Formteilen zusammengesetzt ist, von denen der eine Formteil den Grundkörper und der andere Formteil
einen damit verbundenen verschleißfesten Formkörper darstellt, welcher auf pulvermetallurgischem Wege durch Pressen eines hochlegierten Stahlpulvers
oder eines Nickel- oder Kobalt-Legierungspulver erzeugt worden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der verschleißfeste Formkörper in eine Gießform eingesetzt wird, in welche eine Stahlschmelze eingegossen wird,
welche nach ihrem Erstarren den Grundkörper bildet, der mit dem verschleißfesten Formkörper unlösbar verbunden ist.
2. Verfahren zum Herstellen des verschleißfesten Formteiles für den Zweck
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem hochlegierten Stahlpulver
oder dem Nickel- oder Kobalt-Legierungspulver vor dem Pressen-zur
Erhöhung der Verschleißfestigkeit pulverförmige Hartstoffe, wie Korund
und/oder Chromnitrid und/oder Eisen- oder Wolframkarbid und/oder ein BoHd zugesetzt werden.
I'
3. Warmarbeitswerkzeug nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der verschleißfeste Formkörper (1, 4) eine durchgehende Porösität aufweist.
4. Warmarbeitswerkzeug nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Poren des verschleißfesten Formkörpers (1,4) mit einem als
Schmier- oder Trennmittel dienenden Medium, z.B. einem geschmolzenen Salz (Karbonat, Borat oder dergleichen) getränkt sind.
5. Warmarbeitswerkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der verschleißfeste Formkörper (1, 4) zur formschlüssigen Verbindung
mit dem Grundkörper (2, 5) nutenförmige Vertiefungen, zapfenförmige
Vorsprünge oder dergleichen aufweist.
6. Warmarbeitswerkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Grundkörper (2, 5) eine rohrförmige Zuleitung (6) für ein
gasförmiges oder flüssiges Medium eingebettet ist, welches in den verschleißfesten Formkörper (1, 4) mündet.
7. Warmarbeitswerkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der verschleißfeste Formkörper aus mehreren Schichten besteht, welche
jeweils unterschiedliche Korngrößen und/oder Zusammensetzungen des Legierungspulvers
und/oder nichtmetallische Zusätze in unterschiedlicher
Zusammensetzung aufweisen.
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