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Standschirm, insbesondere Gartenschirm
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Die Erfindung betrifft einen Standschirm, insbesondere Gar tenschirm,
mit einem von einem Fußteil kippfest gehaltenen rohrförmigen Mast, an dessen Kopfteil
eine Schirmhaut tragende Dachstangen angelenkt und durch Spreizstreben an einem
gemeinsamen Stellring angeschlossen sind, der durch ein am oder im Mast angebrachtes
Getriebe derart höheneinstellbar am Mast geführt ist, daß der Schirm durch Abschwenken
der Dachstangen aus einer Spannstellung zusammenfaltbar ist.
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Standschirme dieser Art sind in verschiedener Ausführung bekannt.
Bei leichteren Gartenschirmen wird der Mast mitunter in den Boden gerammt oder an
einem transportablen Betonfuß befestigt. Die Größe solcher ortsbeweglicher Schirme
ist eng begrenzt. Sie können nur wenigen Personen Schatten geben, und man muß bei
Anderung des Sonnenstandes immer wieder den Stuhl nachrücken.
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Ebenso bekannt ist es, den Schirmmast mit einem Tisch zu kombinieren,
etwa dergestalt, daß man den Tisch als Schirme ständer verwendet (US-PS 2 727 366)
oder daß man den Mast auf einem gesonderten Ständer anbringt und ihn wiederum mit
einer Halterung für eine Tischplatte versieht (FR-PS 206 421). Bei allen diesen
Konstruktionen ist jedoch davon ausgegangen, daß der Schirm stets eine nach Bedarf
zu handhabende Baueinheit bildet und in der von üblichen Regenschirmen her bekannten
Weise bis zur Anlage
der Dachstangen am Mast zusammengefaltet wird.
Bei einer kombinierten Schirm/Tischkonstruktion werden entweder die Dachstangen
oberhalb der Tischplatte zusammengeschwenkt oder eben der eigentliche Schirmteil
abgenommen. Der Tisch und andere, normalerweise unter dem Schirm untergebrachte
Gerätschaften wie etwa Stühle müssen dann weggeräumt werden. Dieses Wegräumen und
wieder Aufstellen in Abhängigkeit von den Launen des Wetters ist um so lästiger,
je größer die Schirmkonstruktion ist und je mehr Mobilar normalerweise aufgestellt
wird.
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Um die auf größere Schirme wirkenden Windkräfte besser aufnehmen zu
können, wird der Mast solcher Schirme zweckmäßigerweise auf einem Betonfundament
befestigt. Da zudem der Mast durchweg rohrförmig ausgebildet ist, wird der Antrieb
für den Stellring meist von einer tiefliegenden Handkurbel durch ein Ubertragungsgetriebe
zu dem verschiebbaren Stellring hingeleitet. Es ist bekannt, hierzu Seilzüge, Ketten,
Zahnstangen und Gewindespindeln zu verwenden, auch die Verwendung von Elektromotoren
als Stellantrieb.
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Die Erfindung geht aus von der eingangs genannten Gattung eines Standschirmes
und verfolgt die Aufgabe, diesen Schirm auf möglichst einfache Weise so auszugestalten,
daß der Schirm einmal als großflächiger Schattenspender für eine größere Personenzahl
zu verwenden ist und zum anderen im Schließzustand praktisch alle in seinem Bereich
benötigten Möbel und Gerätschaften umschließt, ohne daß diese Teile wesentlich aus
ihrer normalen Lage bewegt werden müssen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß am Mast achsensymmetrisch
zu diesem eine kreisrunde oder vielkantförmige Tischplatte befestigt, und die Länge
der Dachstangen wird größer bemessen als der Uberstand des Mastes über die Tischplatte,
so daß die Dachstangen derart gegen den Rand der Tischplatte und mit ihren Enden
bis unter diese herabgreifend anschwenkbar sind, daß die Shirmhaut eine gegen den
Boden herabreichende kegelartige Umhüllung für auf,
unter und dicht
am Rand der Tischplatte angeordnete Gerätschaften und Möbel bildet.
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Hier ist der Schirm als ausgeprägte kegelstumpfförmige Schutzhülle
für in seinem Bereich benötigte Gegenstände konstruiert und so ausgelegt, daß die
Schutzstellung eine Endlage bildet, in der sich der Schirm zudem so feststellen
läßt, daß er eine kompakte Einheit bildet, die notfalls auch einem Sturm ausgesetzt
werden kann. Dabei bleiben die überdeckten und umhüllten Teile wie Tisch, Stühle
und dgl.
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stets gegen Regen geschützt und werden weitgehend trocken gehalten,
d.h. man braucht bei Wetterbesserung lediglich den Schirm wieder zu entfalten. Da
die Dachstangen im Schließzustand verhältnismäßig weit nach unten greifen, kommt
man mit begrenzter Schirmhöhe aus, zumal lediglich der Stellring mit den Spreizstreben
verschoben werden muß, während die Schwenklager der Dachstangen in unveränderter
Höhenlage bleiben können.
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Vorzugsweise werden die geradlinig ausgebildeten Dachstangen zum Spannen
der Schirmhaut in der Spannstellung rechtwinklig vom Mast abstehend in einer horizontalen
Auflageebene gehalten. Diese etwas ungewöhnliche Ausbildung für einen Schirm ist
hier vor allem deshalb ohne weiteres mög-~ lich, weil wegen des begrenzten Verstellweges
und der einfachen Verstellbarkeit davon ausgegangen werden kann, daß tatsächlich
die Verstellung nach Wunsch auch durchgeführt wird. Man hat dann unabhängig von
der Zuordnung zu einem Haus eine recht großflächige ebeneDachfläche, die nur in
einer Höhe von ca. 2 bis 2,20m zu liegen braucht, waagerechten Winden keinen sonderlichen
Strömungswiderstand entgegensetzt und auch optisch wenig stört, zumal das in der
Spannstellung flache Spreizgetriebe von außen kaum wahrnehmbar ist.
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Die einstückig ausgebildeten Dachstangen lassen sich jeweils in einer
Dreh-Schiebeführung längseinstellbar am Mast anschließen. Der Einstellweg kann dabei
so kurz sein,
daß die Dachhaut nur in der Offnungsstellung des Schirmes
die volle Spannkraft aufzunehmen hat, beim Schließvorgang aber durch Verschiebung
im Lager der Dachstangen entspannt wird.
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Nach einem weiteren Erfindungsvorschlag wird eine Steuer-oder Antriebsvorrichtung
für den Stellring unterhalb der Tischplatte angeordnet, insbesondere an deren Unterseite
angebracht. Auf diese Weise läßt sich die Antriebsvorrichtung nach außen abschirmen,
ist aber in jedem Betriebszustand von außen zugänglich.
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Zweckmäßigerweise umfaßt die Antriebsvorrichtung eine teleskopisch
ausziehbare Antriebswelle einer Handkurbel, die in einem Sektor zwischen zwei Dachstangen
angeordnet ist.
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Da die Dachhaut im Schließzustand lose durchhängt, stört sie den Zugang
zur Handkurbel nicht, für die zweckmäßigerweise an der Unterseite der Tischplatte
eine Halterung angebracht wird. Um ein möglichst verdecktes Anbringen unter der
Tischplatte zu ermöglichen, sollte die Kurbel in ihrer Ebene schwenkeinstellbar
am freien Ende der Antriebswelle gelagert sein.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist die Antriebswelle
dreiteilig mit einem zwischen zwei zylindrischen Wellenteilen längsverschiebbar
und umdrehbar angebrachten Mehrkantrohr ausgebildet. An dem innersten zylindrischen
Wellenteil kann dabei wenigstens ein Schweißpunkt angebracht sein, der in einen
Winkelraum des umgebenden Mehrkantrohres vorragt und mit einem am Mehrkantrohr angebrachten
Anschlag der etwa wiederum durch einen Schweißpunkt gebildet sein kann, eine Auszugsbegrenzung
bildet.
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Auf ähnlich einfache Weise kann die Kupplung zwischen den beiden umgebenden
Wellenteilen der Antriebswelle durch an deren rückseitigen Enden angebrachte und
nur in der Auszugsstellung zum Eingriff kommende Kupplungsmittel gebildet sein.
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Die Antriebswelle läßt sich durch ein Zahnradgetriebe mit einem im
Mast angeordneten Dbertraguqçgetriebe zum Verschieben des Stellringes verbinden.
Dabei kann das Zahnradgetriebe ein Kegelrad-Winkelgetriebe und die Obertragungsvorrichtung
eine drehbar im Mast gelagerte Gewindespindel mit einer Mutter aufweisen, die durch
wenigstens einen Längsschlitz in der Rohrwandung des Mastes mit dem Stellring verbunden
ist. Dieser Stellring läßt sich wiederum mit einer verschiebbar am Mast angebrachten
und den Längsschlitz abschirmenden Deckleiste verbinden.
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Die Zeichnung gibt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
wieder. Es zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Gartenschirm
mit einer in die Zeichenebene geschwenkten Antriebsvorrichtung, Fig. 2 eine Ansicht
dieses Schirmes nach der Linie II-II in Fig. 1 geschnitten, Fig. 3 einen Schnitt
nach der Linie III-III in Fig. 1, Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in
Fig. 3, Fig. 5 eine Teilansicht in Richtung des Pfeiles V in Fig. 1 und Fig. 6 eine
Ansicht auf die Darstellung aus Fig. 5 von unten in dieser Fig. gesehen.
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In der Zeichnung ist mit 1 der rohrförmige ttast des dargestellten
Standschirmes bezeichnet. Er hat quadratischen Querschnitt und ist mittels eines
Flansches 2 auf einer Grundplatte 3 festgeschraubt, die beispielsweise fest auf
einem Betonfundament verankert ist. Anstelle einer solchen Platte kann auch eine
kreuz- oder rahmenförmige Profilstabkonstruktion vorgesehen sein, die jedoch nach
Möglichkeit wiederum mit einem Fundamentkörper verbunden sein sollte, aber auch
eine in bestimmter Weise gestaltete Oberfläche etwa mit Fliesen oder dgl. haben
kann.
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Am oberen Ende des Mastes 1 ist fest ein Kopfstück 4 angebracht, an
dessen sternförmigen Armen 5 mittels je eines Lagerbolzens 6 Dachstangen 7 gelagert
sind, die mit einem nahe ihres inneren Endes eingeformten Längsschlitzes 8 den Bolzen
6 umgreifen.
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Die Dachstangen 7 sind mittels Spreizstreben 9 mit Kniegelenk 36 und
Stützgelenk 37 an einem Stellring 11 abgestützt, der höhenverschiebbar am Mast 1
geführt ist. Er steht durch einen oder mehrere Längsschlitze in Verbindung mit einer
Mutter 12, die innerhalb des Mastes auf einer Gewindespindel 13 sitzt. Diese Gewindespindel
ist mittels eines Längskugellagers oder dgl. 14 im Kopfstück 4 drehbar aufgehängt
und trägt unterhalb seines unteren Lagers 15 ein Kegelritzel 16, das mit einem Kegelrad
17 einer Teleskopwelle 18 kämmt.
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Diese Teleskopwelle besteht im wesentlichen aus drei vornehmlich rohrförmigen
Wellenteilen 19, 21 und 22 nebst Handkurbel 23. Der das Kegelrad 17 tragende äußerste
Wellenteil 19 ist einmal in nicht weiter erläuterter Weise im Mast 1 und zum anderen
mittels eines Lagers 24 an einer kreisförmigen Tischplatte 25 gelagert, die fest
am Mast angebracht ist.
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Der mittlere Wellenteil 21 hat die Form eines Vierkantrohres, das
auch in der Auszugstellung nach Fig. 1 vom rechten Ende des Wellenteiles 19 bis
weit über dessen linkes Ende hinausragt. Die Länge des mittleren Wellenteiles 21
ist, wie vor allem die Einschub-Darstellung nach Fig. 2 erkennen läßt, um soviel
kleiner als der Durchmesser der Tischplatte gewählt, damit beide Enden des Wellenteiles
Abstand vom Rand der Tischplatte halten.
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Dieser mittlere Wellenteil hat die Form eines Vierkantrohres. Die
Kupplung mit dem äußeren Wellenteil 19 wird gemäß den Fig. 5 und 6 durch einen Querstift
26 bewirkt, dessen beide hervorstehende Enden in eine am freien Ende
des
Wellenteiles 19 eingeformte Quernut 27 oder auch zwischen dort vorgesehene Vorsprünge
greifen.
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Der innerste bzw. im Querschnitt kleinste Wellenteil 22 ist wiederum
zylindrisch ausgeführt. Er trägt auf zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils wenigstens
einen Schweißpunkt 28, der in die entsprechenden Winkelnuten des mittleren Wellenteiles
21 eingreift und dadurch eine Drehmomentkupplung bildet. Zudem wird der Auszugsweg
des Wellen teiles 22 durch den oder die Schweißpunkte28 mittels eines m freien Ende
des Wellenteiles 21 angebrachten Anschlages 29 begrenzt. Dieser Anschlag 29 ist
hier als Scheibe ausgebildet, kann aber wiederum durch einen am mittleren Wellenteil
21 in einer Winkelnut angebrachten Schweißpunkt gebildet sein.
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Die Handkurbel 32 ist mittels eines Gelenkstiftes 31 am freien Ende
des Wellenteiles 22 um eine quer zur Wellenachse liegende Schwenkachse in ihrer
Ebene verschwenkbar, so daß sie nach der Darstellung Fig. 2 unter die Tischplatte
in eine an dieser befestigte schalenförmige Auflage 32 geschwenkt werden kann.
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In der mit vollen Linien ausgezogenen Offnungsstellung nach Fig. 1
stehen die Dachstangen 7 senkrecht vom Mast 1 ab und sind durch die Spreizstreben
9 bis zur Endlage ihres Dreh-Schublagers 6, 8 nach außen geschoben. Die freien Enden
der Dachstangen greifen in Taschen 33 der Schirmhaut 34, die dadurch im Sechseck
gespannt wird, wobei der überstehende Rand 35 mit einer Höhe von ca. 20 bis 30 cm
herabhängt.
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Dreht man jetzt die Handkurbel 23 im Sinne Absenken des Stellringes
11, so nehmen die Stützstreben 9 zunächst den Spanndruck von der Schirmhaut 34 ab.
Die Dachstangen werden also beim Abwärtsschwenken etwas nach innen geschoben, und
ihre inneren Enden werden im Dreh-Schubgelenk 6,8 zufolge ihrer Cewichtsverteilung
im Kniegelenk 36 etwas
angehoben, d.h. der Schlitz 8 wandert auf
seinem Lagerbolzen 6 nach innen, bis dieser am äußeren Ende des Schlitzes 8 zur
Anlage kommt, bevor die mit Strichpunktlinien eingezeichnete Getriebestellung erreicht
ist und der Stellring 11 in seine untere Endstellung 11' gelangt ist. Dabei neh'-men
die Stützstreben die Stellung 9' zwischen den Stellungen 36' des Kniegelenkes und
37' des Stützgelenkes 37 ein.
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Die Dachstangen 7 sind dann bis in die Stellung 7' dicht am Rand der
Tischplatte 25 abgeschwenkt, und die lose hängende Schirmhaut 34 überdeckt die an
den Tisch gelehnten Stühle 38.
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Abweichend von der Darstellung in Fig. 1, wo der besseren Erläuterung
wegen die Teleskopwelle 18 in der gleichen Ebene mit Dachstangen 7 dargestellt ist,
läßt Fig. 2 erkennen, daß die Teleskopwelle in einem Sektor zwischen zwei Dachstangen
angeordnet ist. Die Handkurbel 23 bleibt daher von außen durch Anheben des Randes
35' der Schirmhaut leicht zugängig.
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Wie vor allem aus Fig. 1 ersichtlich, bleibt unter der zusammengefalteten
kegelstumpfförmigen Schirmhaut hinreichend Platz zum Unterbringen zahlreicher Utensilien.
Dieser Raum läßt sich auch ohne weiteres dadurch vergrößern, daß man die Streben
9 verkürzt und deren Kniegelenk 36 weiter nach innen legt. In der Hüllstellung wird
eine in sich besonders stabile und strömungsgünstige Kegelkonstruktion erreicht,
die auch den stärksten in unseren Breiten auftretenden Windkräften stand hält. Die
Bedienung erfordert stets nur das Ausziehen der Teleskopwelle und die Dreharbeit,
die hier durch eine geeignete Ubersetzung und ein Steilgewinde an der Grenze der
Selbsthemmung erleichtert werden kann.