DE3111990C2 - Abschaltvorrichtung für einen zum Hochfahren einer Wickelspule dienenden elektrischen Achsantrieb als drehzahlveränderbarer Drehstrommotor - Google Patents
Abschaltvorrichtung für einen zum Hochfahren einer Wickelspule dienenden elektrischen Achsantrieb als drehzahlveränderbarer DrehstrommotorInfo
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- B65H—HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL, e.g. SHEETS, WEBS, CABLES
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Wickelspule (1) mit einem elektrischen Achsantrieb (4) zum Hochfahren und einem Treibwalzenantrieb (5) für den Dauerbetrieb. Der Treibwalzenantrieb (5) wird hierbei kurze Zeit nach Beginn des Wickelvorganges wirksam. Überschreitet der fortlaufend gemessene Stromistwert (J; Momentanistwert) des Achsantriebes (4) beim Parallelarbeiten beider Antriebe (4, 5) den gespeicherten Stromwert (J ↓a) bei Beginn des Wickelvorganges, so wird der Abschaltbefehl (A) für den Achsantrieb (4) gegeben.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Abschaltvorrichtung für einen zum Hochfahren einer Wickelspule
dienenden elektrischen Achsantrieb, der nach dem Hochlauf auf Nenndrehzahl und nach dem Beginn des
Aufwickelvorganges durch einen infolge des zunehmenden Wickeldurchmessers wirksam werdenden, in der
Umfangsgeschwindigkeit synchronisierten Treibwalzenantrieb für die konstante Wickelgeschwindigkeit
ablösbar ist.
Zum Antrieb der Wickelspulen in der Chemiefaserindustrie werden sehr häufig Umfangsantriebe mit
Treibwalzen benutzt, da hierdurch relativ leicht konstante Fadenabzugsgeschwindigkeiten einhaltbar
sind. Diese Umfangsantriebe sind aber nicht immer in der Lage, die leere Wickelspule in relativ kurzer Zeit
vom Stillstand auf Nenndrehzahl hochzufahren. Man verwendet daher zusätzliche Achsantriebe, die nach
dem Wirksamwerden des Treibwalzenantriebcs wieder abgeschaltet werden. Die durch das Wirksamwerden
des Treibwalzenmotors bedingte Leistungsänderiing des Hochfahrmotors kann dabei als Kriterium für den
Abschaltbefehl benutzt werden. Hierbei tritt jedoch das Problem auf, daß die Leistung (Moment), bei der der
proportionaler Meßwert speicherbar ist und der Abschaltbefehl auslösbar ist. wenn der gemessene
Augenblickswert für das Moment nach dem Wirksam-
ji werden des Treibwalzenantriebes den Speicherwert um
einen vorgegebenen Betrag überschreitet. Mit anderen Worten, es wird alst.-- der sich nach dem Hochlauf und
dem Aufliegen des Fadens auf die Spule ergebende Wert als Abschaltsollwert gespeichert. Dieser Wert
ίο trägt den jeweils vorliegenden Bedingungen Rechnung.
Im Regelfall werden als Achs- und Treibwalzenantrieb von Spannungszwischenkreis-Umrichtern gespeiste
Synchronmotoren verwendet. Als Ersatzgröße für das Moment bietet sich dann der Wirkstrom im
ji Gleichstromzwischenkreis des Wechselrichters oder aus Billigkeitsgründen der Scheinstrom aus Ausgang des
Umrichters an.
Um die beim Auflegen der Fäden auftretenden dynamischen Momentänderungen v.jp der Bildung des
■40 Abschaltsollwcrtes auszuschließen, wird vorteilhafterweise
der Speicherbefehl erst kurz nach dem Beginn des Wickelvorganges abgegeben.
Damit auch z. B. durch relativ unterschiedliche Umfangsgeschwindigkeiten zwischen Treibwalze und
■»■> Wickel keine vorzeitigen Abschaltbefehle ausgelöst
werden, werden vorteilhafterweise die Bedingungen für den Abschaltbefehl erst nach einer vorgegebenen Zeit
auf Vorliegen überprüft.
Schaltungstechnisch läßt sich die Anordnung besonders einfach dadurch realisieren, daß der nach dem
Auflegen des Fadens vorliegende Stromistwert in einen Speicherverstärker übernommen wird, dessen Ausgangssignal
mit dem jeweiligen Augenblickswert des Stromes in einem Komparator verglichen wird, der
seinerseits dann den Abschaltbefehl auslöst, wenn der gemessene Wert mit dem gespeicherten Sollwert
übereinstimmt.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles sei die Erfindung näher erläutert;
es zeigt
Fig. 1 ein schematisches Schaltbild der Anordnung
und
Fig. 2 den zeitlichen Verlauf des Stromes des Achswickelrnotors.
Ein über einen Umrichter 6 mit Gleichspannungszwischenkreis gespeister Synchronmotor 4 treibt über eine
schaltbare Kupplung 41 eine Wickelspule 1 an. Durch Hochfahren der Frequenz und Spannung des Umrich-
ters 6 wird hiermit die Spule auf Nenngeschwindigkeit — was z. B. einer Umfangsgeschwindigkeit von
4000 Metern pro Minute entsprechen kann —, hochgefahren. Hat der Motor 4 die gewünschte Drehzahl
erreicht, so wird zum Zeitpunkt ii durch eine Fadenauf!egevorrichtung3 der aufzuwickelnde Faden 2,
der z. B. aus einem nichtgezeigten Extruder abgezogen wird, auf die Wickelspule 1 aufgelegt. Hierdurch steigt
der dem Moment des Motors 4 proportionale Motorstrom / — nach Abklingen kurzfristiger dynamischer
Vorgänge — auf den statischen Wert J3 an. Dieser
Meßwert wird über einen Filter 92 einem Speicherverstärker 91 zugeführt Gleichzeitig wird durch die
Auflegevorrichtung 3 ein Signal erzeugt, das über den Kontakt 31 und ein Verzögerungsglied 99 mit der
Zeitdauer U ι den Speicherverstärker 91 im Zeitpunkt fa
durch Öffnen des Schalters 911 vom Stromistwert ] abtrennt. Hierdurch bleibt der in diesem Zeitpunkt
vorliegende Stromistwert, der dem Moment proportional ist, im Speicherverstärker 91 erhalten.
Mit zunehmendem Wickeldurchmesser wird der Spalt s zwischen umfang der Wickelspule bei Beginn des
Wickelvorganges und der"Treibwalze 8 des '.'"reibwalzenantriebes
5 nach und nach ausgefüllt. Der Antrieb 5 ist ebenfalls ein Synchronmotor, der aus dem Umrichter
7 gespeist wird. Wenn der Spalt 5 zum Zeitpunkt ^
ausgefüllt ist, kommt es zur Umfangsberührung zwischen Wickelspule und Treibwalze. Da die Umfangsgeschwindigkeiten
von Wickelspule und Treibwalze gut synchronisiert sind, wird der Motor 4 zunächst durch
den Motor 5 entlastet, so daß sich der gemessene Strom J des Motors 4 entsprechend Fig.2 verringert. Mit
zunehmendem Wickeldurchmesser nimmt die Umfangsgeschwindigkeit des Wickelantriebes zu, so daß der
Motor 5 vom Motor 4 mitgeschleppt wird. Der Strom J des Motors 4 steigt erneut an. Wie in der Skizze
angedeutet, erreicht dabei dieser Strom zum Zeitpunkt ti wieder den gespeicherten Ausgangswert ]„. Dieser
Wert wird zum Zeitpunkt U um einen experimentell ermittelten einstellbaren Betrag AJ überschritten und
damit der Auslösebefehl gebildet. Dies geschieht
lu schaltungsmäßig dadurch, daß der Ausgang des
Speicherverstärkers 91 und der über Leitung 93 aus dem Filter 92 entnommene aktuelle Augenblickswert / des
Motors 4 an einem Komparator 94 liegen, der beim Obereinstimmen beider Werte ein Signal abgibt. Der
einstellbare Wert AJ kann dabei durch entsprechende Ausgestaltung des Komparators 94 oder des Speicherverstärkers
91 berücksichtigt sein.
Damit keine zu frühen und damit fehlerhaften Abschaltbefehle ausgelöst werden, wird das Ausgangs-
signal des Komparators 94 mit dem Ausgangssignal eines Verzögerungsgliedes 98 verkiyljft, das ebenfalls
beim Schließen des Schalters 31 angcorrßcn wird und
nach der Zeit Uj eine weitere UND-Bedingung an
einem Verknüpfungsglied 95 erfüllt. Zusätzlich ist an diesem Verknüpfungsglied 95 das durch das Schließen
des Schalters 31 bewirkte Signal angelegt. Sind alle Verknüpfungsbedingungen erfüllt, so wird vom Melderelais
96 über Leitung 97 der Abschaltbefeh! .4 an den Umrichter 6 gegeben und der Motor 4 durch die
Kupplung 41 von der Wickelspule 1 mechanisch getrennt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Abschaltvorrichtung für einen zum Hochfahren
einer Wickelspule dienenden elektrischen Achsantrieb, der nach dem Hochlauf auf Nenndrehzahl und
nach dem Beginn des Aufwickelvorganges durch einen infolge des zunehmenden Wickeldurchmessers
wirksam werdenden, in der Umfangsgeschwindigkeit synchronisierten Treibwalzenantrieb für die
konstante Wickelgeschwindigkeit ablösbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Hochlauf und Beginn des Wickelvorganges und vor dem Wirksamwerden des Treibwalzenantriebes (5)
ein dem Drehmoment des Achsantriebes (4) proportionaler Meßwert (J3) speicherbar ist und der
Abschaltbefehl (A) auslösbar ist. wenn der gemessene Augenbiickswert (J) für das Moment nach dem
Wirksamwerden des Treibwalzenantriebes (5) den Speicherwert (J1) um einen vorgegebenen Betrag
(AJ) Übersoll seiteL
^ A ^•■'*^'"*tv'*f"r!chtwi.'T nscH A7!snnich ! bei der
als Achs- und Treibwalzenantrieb von Umrichtern gespeiste Synchronmotoren vorgesehen sind, dadurch
gekennzeichnet, daß als Ersatzgröße für das Moment der im Gleichspannungszwischenkreis oder
am Ausgang des Umrichters (6) gemessene Strom (J) dient.
3. Abschaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicherbefehl eine einstellbare
Zeitdauer (t, \) nach Beginn des Wickelvorganges
auslösbar ist.
4. Abschaltvorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedingungen für
den Abschaltbcfehl (A) er.'rt nach einer vorgegebenen Zeit (t,7) wirksam werden.
5. Abschaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßwert (J1) in einen
Speicherverstärker (91) übernehmbar ist, dessen Ausgangsweri mit dem gemessenen Augenblickswert des Stromes (J) in einem den Abschaltbefehl
liefernden Komparalor (94) verglichen wird.
Befehl gegeben werden müßte, von zahlreichen technologischen Parametern, wie z. B. der Zahl der
gleichzeitig aufzuwickelnden Fäden, der Fadenstärke, der Fadengeschwindigkeit und dem Luftspalt zwischen
Spule und Treibwalze abhängig ist.
Anordnungen der vorstehend genannten Art sind bekannt.
Weiterhin ist es bereits bekannt, von Umrichtern
gespeiste Synchronmotoren als Achs- und Treibwalzenantriebe vorzusehen und zu Regelungszwecken das
Drehmoment des Achsantriebes zu messen (vgl. z. B. DE-OS 23 10 202).
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Anordnung der eingangs genannten Art so
ί üszubilden, daß das Kriterium für den Abschaltbefehl
selbsttätig an die unterschiedlichen Parameter angepaßt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß nach dem Hochlauf und Beginn des Wickelvorganges
und vor dem Wirksamwerden des Treibwalzenantriebes ein dem Drehmoment des Achsantrieb****
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ID=6128384
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