DE2931930C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1 zum raschen Abbremsen einer schnellaufenden Strecke in den
Stillstand und eine schnellaufende Strecke zur Durchführung dieses Verfahrens.
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf sogenannte
Baumwoll-Strecken, welche zum Verziehen von aus Baumwolle
oder aus sonstigen Fasern ähnlicher Längen bestehenden
Faserbänder Walzenstreckwerke haben.
Schnellaufende Strecken für Spinnereien müssen sehr rasch
in den Stillstand abgebremst werden können, damit ein
durch einen Bandbruch entstandenes oder durch Leerwerden
einer Kanne dem Streckwerk zulaufendes Faserbandende nicht
in das Streckwerk einläuft, denn sonst wäre das Ansetzen
eines neuen Faserbandes an dieses Faserbandende zu
zeitaufwendig.
Bei einer bekannten Strecke der vorgenannten Art (DE-Z.
die elektrische ausrüstung - Nr. 3-16. Juni 1965, S. 86
bis 88) erfolgt das Abbremsen der Strecke in den Stillstand
durch Gleichstrombremsung, wobei, um zwischen Abschalten
des Motors und Einsetzen der Gleichstrombremsung kein
Zeitintervall zu benötigen, um die Erregung der betreffenden
Wicklung abklingen zu lassen, die Gleichspannung der
leerlaufenden Wicklung der vorhandenen beiden getrennten
Wicklungen aufgedrückt wird. Für sehr schnell laufende
Strecken ergibt dieses bekannte Verfahren noch zu lange
Bremszeiten. Man hat deshalb in der Vergangenheit als
Antriebsmotoren für schnellaufende Strecken Bremsmotoren
verwendet, die also eine integrierte mechanische Bremse
haben, welche beim Abschalten des Motors selbsttätig
eingeschaltet wird und den Motor rasch in den Stillstand
abbremst.
Diese mechanischen Bremsen sind bei der der hier erforder
lichen hohen Bremsleistung aufwendig, benötigen viel
Platz und haben auch den Nachteil, daß sie Verschleiß
unterliegen und daher von Zeit zu Zeit nachgestellt
werden müssen. Auch müssen ihre Bremsbeläge von Zeit zu
Zeit erneuert werden. Werden solche Arbeiten nicht
rechtzeitig vorgenommen, besteht die Gefahr des zu
langsamen Abbremsens der Strecke in den Stillstand.
Auch sind diese Arbeiten zeitaufwendig und teuer. Auch
befriedigen die Bremsmomente solcher Bremsmotoren oft
noch nicht.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der
im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art zu schaffen,
das ein schnelleres Abbremsen der Strecke in den Stillstand
als bei reiner Gleichstrombremsung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das in Anspruch 1
angegebene Verfahren gelöst. Eine schnellaufende Strecke
zur Durchführung dieses Verfahrens ist in Anspruch 5
beschrieben.
Dieses erfindungsgemäße Verfahren ergibt auch bei sehr
schnellaufenden Strecken ausreichend kurze Bremszeiten
für das Abbremsen in den Stillstand. Es benötigt ebenso
wie das vorerwähnte bekannte Verfahren mit der reinen
Gleichstrombremsung keine mechanische Bremse, ergibt
jedoch erheblich stärkeres Bremsen
als reine Gleichstrombremsung. Zwar ist es
bereits bekannt (US 26 77 087), daß für einen Bremsvor
gang eines Asynchronmotors eine übersynchrone Senkbremsung
mit einer Gleichstrombremsung kombiniert werden kann. Dort
ist jedoch beschrieben, daß der höherpolige Motorteil
auch nach Erreichen von dessen Sychrondrehzahl an die
Wechselstromquelle angeschlossen bleibt, so daß ein
Drehmoment erzeugt wird, das dem durch die Gleichstrom
bremsung hervorgerufenen Bremsmoment entgegenwirkt. Dadurch
wird eine verzögerte Abbremsung erreicht, durch welche
eine exakte Positionierung möglich wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt das sehr
rasche Abbremsen der Strecke in den Stillstand ohne Gefahr
für die den Strom für die Gleichstrombremsung gleich
richtenden Gleichrichter. Auch arbeitet es verschleißfrei
und bedarf keiner Nachstellung. Die dynamische Senkbremsung
überbrückt dabei zum einen den Zeitraum, der notwendig ist,
um die niederpolige Wicklung ausreichend weit zu entregen,
damit keine Gefahr mehr für die Gleichrichter beim Ein
schalten der Gleichstrombremsung besteht und zum anderen
liefert die dynamische Senkbremsung stärkere Bremsmomente
als die Gleichstrombremsung.
Das Bremsmoment der übersynchronen Senkbremsung steigt
während des Abbremsens mit abnehmender Drehzahl bis
kurz vor der Synchrondrehzahl des höherpoligen Motorteiles
an und sinkt dann mit weiter abnehmender Drehzahl steil ab
und wird bei Nenndrehzahl des höherpoligen Motorteils zu
Null.
Der Asynchronmotor kann einen Käfigläufer aufweisen,
doch kann er, wenn man den höheren Aufwand in Kauf nimmt,
auch einen Schleifringläufer aufweisen.
Damit während der übersynchronen Senkbremsung sich
die niederpolige Wicklung rasch entregt, ist es aus
reichend, sie vom Netz vollkommen abzuschalten. Die
Entregung dieser niederpoligen Wicklung läßt sich
noch beschleunigen, wenn man ihre Wicklungsstränge
über Widerstände kurzschließt. Diese Verhältnisse
lassen sich ggfs. auch unter Einschluß geeigneter
Wahl des Polzahlverhältnisses des Asynchronmotors
unschwer so treffen, daß, wenn die Drehzahl des
Asynchronmotors durch die übersynchrone Senkbremsung
in die Nähe der Synchron- oder Nenndrehzahl des höher
poligen Motorteiles abgesunken ist, man ohne Gefahr für
die Gleichrichter nunmehr auf Gleichstrombremsung des
niederpoligen Motorteils umschalten kann. Geeignete
Ständerschaltungen für Gleichstrombremsung von Drehstrom-
Asynchronmotoren sind dem Fachmann bekannt, ebenfalls
die zweckmäßig anwendbaren Gleichstromstärken und Gleich
spannungen, so daß an sich hierzu keine weiteren Ausfüh
rungen notwendig sind. Es sei nur erwähnt, daß man bei einer
in Stern geschalteten Drehstromwicklung für die Gleich
strombremsung zweckmäßig zwei Wicklungsstränge parallel
schalten und die Gleichspannung an diese beiden Wicklungs
stränge und den dritten Wicklungsstrang anlegen kann.
Man kann dann vorsehen, daß der Gleichstrom ca. dem
1,5fachen Motor-Nennstrom bei niederpoligem Betrieb
entspricht. Man kann jedoch ggfs. auch andere Schaltungen
für die Gleichstrombremsung vorsehen, doch ist die vor
genannte Schaltung wegen des hohen Bremsmomentes besonders
vorteilhaft.
Da bei einer Strecke die Last nur in verhältnismäßig
geringen Grenzen schwankt, ist es ausreichend und normaler
weise äußerst vorteilhaft, vorzusehen, daß die Umschaltung
auf Gleichstrombremsung eine vorbestimmte Zeitdauer
nach Beginn des Bremsens erfolgt. Diese Zeitdauer
kann im allgemeinen in der Größenordnung von vorzugs
weise nur wenigen Zehntelsekunden liegen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Strecke in ausschnittsweiser schematischer
Seitenansicht,
Fig. 2 eine Steuerschaltung zum Einschalten und
Abbremsen der Strecke nach Fig. 1.
Unter schnellaufenden Strecken versteht man in der Praxis
normalerweise Strecken, die mit Liefergeschwindigkeiten
von mindestens 350 m/min arbeiten, vorzugsweise mit noch
höheren Liefergeschwindigkeiten von derzeit insbesondere
500 bis 600 m/min. Eine mit dem neuartigen Bremsverfahren
abbremsbare Strecke ist schematisch in Fig. 1 in Seiten
ansicht dargestellt. Diese Strecke 10 hat eine senkrecht
zur Bildebene verlaufende Reihe von Zuführwalzenpaaren
11, von denen nur eines zu sehen ist. Jedes Zuführwalzen
paar 11 dient dem Zuführen eines aus einer Kanne 12
abgezogenen Faserbandes 9 zum Walzenstreck
werk 13. Der Faserbandlauf ist nur bis kurz nach dem
Streckwerk 13 schematisch dargestellt und dann abgebrochen.
Auch ist die Einspeisung des Streckenbandes in eine Kanne
nicht dargestellt. Jedes Zuführwalzenpaar 11 bildet ein
Kontaktwalzenpaar, welchem im Abstand von ca. 1 m das
Streckwerk 13 nachgeschaltet ist. Wenn zwischen einem
Zuführwalzenpaar 11 plötzlich das Faserband fehlt, wird
durch Inkontaktkommen dieser Zuführwalzen ein elektrischer
Stromkreis 14 (Fig. 2) geschlossen. Bei dem obigen Abstand
von 1 m und ferner bei einer angenommenen Liefergeschwindig
keit des Streckwerkes 13 von 500 m/min und bei 6fachem
Verzug stehen für das Abbremsen der durch einen zwei getrennte
Wicklungen aufweisenden, polumschaltbaren Asynchronmotor 22
angetriebenen Strecke 10 in diesem Beispiel bis zum
Stillstand ca. 0,72 sek zur Verfügung, wenn man
verhindern will, daß ein das betreffende Zuführwalzen
paar 11 verlassendes Faserbandende noch bis in das
Streckwerk 13 gelangen kann. Das erfindungsgemäße Brems
verfahren läßt die hierfür erforderlichen kurzen Brems
zeiten der Strecke in den Stillstand und auch noch
kürzere Bremszeiten problemlos und verschleißfrei
erreichen.
Damit das durch den generatorischen Betrieb der höher
poligen Wicklung des Motors 22 erzeugte hohe Bremsmoment, das höher
als das durch Gleichstrombremsung der niederpoligen
Wicklung erzielbare Bremsmoment ist, über einen großen
Drehzahlbereich ausgenutzt wird und auch wegen der Entregung
der niederpoligen Wicklung während der übersynchronen
Senkbremsung ist es zweckmäßig, wenn das Polzahlver
hältnis der beiden Wicklungen des Asynchronmotors 22 minde
stens 3 : 1, z. Bsp. 4 : 1 beträgt. Der Asynchronmotor 22
kann ein 2/6- oder 2/8poliger Asynchron
motor sein. Sein Läufer kann ein Käfigläufer
(Kurzschlußläufer) sein, da dadurch sich u. a. die Bauart
des Asynchronmotors besonders einfach gestaltet. In
einer Schaltvorrichtung 15 der Strecke 10 sind drei
Ein-Aus-Schalter 16 bis 18 angeordnet, von denen der
Schalter 18 ein nur von Hand durch Drücken betätigbarer
Tip-Schalter ist, der sofort, wenn sein Druckknopf 19
von Hand losgelassen wird, wieder in seine Offenstellung
zurückgeht. Der von Hand mittels des Druckknopfes 24
einschaltbare Schalter 16 dient dem Ein- und Ausschalten
des niederpoligen Motorteiles des polumschaltbaren Asynchron
motors 22, der hier ein 2/8-poliger, mit Drehstrom ge
speister Asynchronmotor mit Käfigläufer und getrennten
Wicklungen für die beiden Polzahlen ist. Der Schalter 17
dient nur dem Ausschalten der Strecke 10 und kann sowohl von
Hand mittels des Druckknopfes 21 als auch selbsttätig
bei fehlendem Faserband durch Inkontaktkommen der
als Kontaktwalzen ausgebildeten Zuführwalzen 11 geschlossen
werden, welch letzteres durch die Wirkungslinie 23
angedeutet ist.
Im Stillstand der Strecke sind alle dargestellten Schalter
15 bis 17 und auch die Schalter 30 bis 32 geöffnet.
Um die Strecke 10 aus dem Stillstand auf Betriebsdrehzahl
hochlaufen zu lassen, wird der Schalter 16 durch
Betätigen des Druckknopfes 24 von Hand geschlossen.
Dieser Schalter 16 ist über die Leitung 25 an ein Zeit
relais 26 angeschlossen, das zwei Ausgangsleitungen 27, 28
hat. Die Ausgangsleitung 27 wird durch das Schließen
des Schalters 16 sofort ohne Zeitverzögerung erregt und
bewirkt hierdurch Betätigung des Stellgliedes 35 des
die höherpolige Wicklung des Motors 22 an das eine Wechselstromquelle bildende Drehstrom
netz 36 über die Leitung 37 anschließenden Schalters 31,
so daß zunächst der höherpolige Motorteil des Motors 22
die Strecke 10 mit niedriger Drehzahl antreibt. Nach einer
am Zeitrelais 26 eingestellten kurzen Zeitspanne schaltet
das Zeitrelais 26 die Leitung 27 aus, so daß der Schalter
31 mittels des Stellgliedes 35 wieder geöffnet wird
und gleichzeitig wird durch Erregen der Leitung 28 das Stell
glied 34 zum Schließen des Schalters 30 geschlossen,
welcher den niederpoligen Motorteil des Motors 22 an das
Drehstromnetz 36 anschließt, so daß nunmehr die Strecke 10
durch den niederpoligen Motorteil des Motors 22 mit ihrer
Betriebsgeschwindigkeit angetrieben wird.
Wenn man von Hand die Strecke anhalten will oder wenn
eines der Kontaktwalzenpaare 11 plötzliches Fehlen des Faser
bandes zwischen seinen beiden Kontaktwalzen durch
Inkontaktkommen dieser Kontaktwalzen 11 fühlt, wird der
Schalter 17 durch Drücken des Druckknopfes 21 bzw. selbst
tätig durch das Relais 14′ im Gefolge des Schließens des
Stromkreises 14 durch eines der Zuführwalzenpaare 11 ge
schlossen und gleichzeitig der Schalter 16 über die Wirkungs
linie 39 geöffnet. Durch Öffnen des Schalters 16 wird sofort
der niederpolige Motorteil des Motors 22 durch Öffnen des
Schalters 30 ausgeschaltet, indem durch die durch das
Zeitverzögerungsglied 26 nicht zeitverzögerte Enterregung
der Leitung 28 das Stellglied 34 den Schalter 30 öffnet
und gleichzeitig wird infolge des Schließens des Schalters 17
ein Zeitrelais 40 über die Leitung 38 angesteuert, das zwei
Ausgangsleitungen 41, 42 hat. Die Ausgangsleitung 41 wird
hierdurch sofort ohne Zeitverzögerung erregt und betätigt
das Stellglied 35 des Schalters 31 zum sofortigen Schließen
dieses Schalters 31, so daß der höherpolige Motorteil des
Motors 22 sofort eingeschaltet wird und so mittels über
synchroner Senkbremsung die Strecke 10 stark bremst, da die
Last den Motor 22 in den generatorischen Bereich zieht und
so Leistung in das Netz 36 zurückgeliefert wird. Das Zeit
relais 40 ist so eingestellt, daß es nach einer einstellbaren
kurzen Zeitdauer die Leitung 41 ausschaltet und damit soforti
ges Öffnen des Schalters 31 mittels des Stellgliedes 35
bewirkt und gleichzeitig wird durch das Zeitrelais 40 seine
zweite Ausgangsleitung 42 erregt, die sofort ein Stellglied 45
zum Schließen des Schalters 32 erregt, durch den ein
Dioden aufweisender Vollweg-Gleichrichter 46 an das
Netz 36 angeschlossen wird, dessen Gleichstromausgangs
leitung 47 an die Wicklung des niederpoligen Motorteiles
des Motors 22 zur Gleichstrombremsung angeschlossen ist.
Die Zeitdauer, welche nach Einschalten der übersynchronen
Senkbremsung des höherpoligen Motorteils des Motors 22
bis zum beschriebenen Umschalten auf die Gleichstrom
bremsung des niederpoligen Motorteils vergeht, ist so
getroffen, daß zum einen sich die niederpolige Wicklung
während der übersynchronen Senkbremsung des höherpoligen
Motorteils bereits so weit entregt hat, daß für die
Dioden des Gleichrichters 46 keine Gefahr ihrer Zerstörung
oder Beschädigung mehr besteht und ferner so, daß die
übersynchrone Senkbremsung die Drehzahl des Motors 22
bereits bis zur oder in die Nähe der Synchrondrehzahl
oder Nenndrehzahl des niederpoligen Motorteils abgebremst
hat. Infolge des angenommenen Polzahlverhältnisses von
8 : 2 = 4 : 1 ist folglich zum Zeitpunkt des Umschaltens auf
die Gleichstrombremsung die Drehzahl des Motors 22 bereits
etwa auf das 0,25fache der Synchrondrehzahl seines nieder
poligen Motorteils abgesunken, so daß die starke übersynchrone
Senkbremsung die Hauptarbeit des Bremsens durchführt und die
Gleichstrombremsung nur noch einen kleineren Bremsanteil
durchzuführen hat, der zum Stillstand der Strecke 10 führt.
Der Tip-Schalter 18 kann dazu benutzt werden, um die Strecke
10 kurzzeitig mit der niedrigen Drehzahl des höherpoligen
Motorteils des Motors 22 laufen zu lassen, bspw. um nach
Behebung eines Bandbruches zu kontrollieren, ob die
Strecke 10 wieder einwandfrei arbeitet. Wenn man die
Maschine mit Betriebsdrehzahlen wieder laufen lassen will,
schaltet man, wie vorbeschrieben, den Schalter 16 wieder
ein.
Das Zeitrelais 40 kann so ausgebildet sein, daß der
Schalter 17 sofort nach Erregung des Zeitrelais 40 über
die Leitung 41 wieder geöffnet werden kann, wobei das
beschriebene Abbremsen der Strecke 10 in den Stillstand
dann selbsttätig abläuft.
Anstatt der durch die Zeitverzögerung des Zeitrelais 40
bewirkten Umschaltung von übersynchroner Senkbremsung
auf Gleichstrombremsung kann
auch vorgesehen sein, daß diese Umschaltung
drehzahlabhängig erfolgt, insbesondere dann, wenn dem
Asynchronmotor 22 bereits ein Drehzahlfühler zum Fühlen
seiner Drehzahl, z. Bsp. ein Tachogenerator zuge
ordnet ist. Dies ist dann der Fall, wenn die
Drehzahl dieses Asynchronmotors 22 geregelt wird. In
Fig. 2 ist ein solcher, durch den Asynchronmotor 22
angetriebener Tachogenerator 50 strichpunktiert einge
zeichnet. Wenn man drehzahlabhängige Umschaltung auf
Gleichstrombremsung vorsehen will, kann man dann vor
sehen, daß die zur Drehzahl proportionale Gleichspannung
des Tachogenerators 50 einem Detektor 51 aufgedrückt
wird, der fühlt, wenn diese Gleichspannung und damit
die Drehzahl auf einen vorbestimmten Wert abgesunken
ist, der nahe der Synchron- oder Nenndrehzahl
des höherpoligen Motorteiles des Motors 22 liegen kann, und
liefert dann über die Wirkungslinien 52, 53 Stellsignale
zu den Stellgliedern 35, 45 um die beiden Schalter
31, 32 gleichzeitig umzuschalten, nämlich den Schalter
31 zu öffnen und den Schalter 32 zu schließen, so daß
auf Gleichstrombremsung umgeschaltet wird.
Anstatt, wie dargestellt, beim Einschalten der über
synchronen Senkbremsung den niederpoligen Motorteil des
Motors 22 mittels des Schalters 30 völlig abzuschalten,
kann auch vorgesehen sein, daß gleich
zeitig mit der Einschaltung der übersynchronen Bremsschaltung
dieser Schalter 30 in eine nicht dargestellte Schalt
stellung geschaltet wird, in der er die drei Wicklungs
stränge des niederpoligen Motorteils des Motors 22
über Widerstände zum raschen Entregen kurzschließt.
Bei den Widerständen kann es sich vorzugsweise um
ohmsche Widerstände und/oder Kondensatoren handeln.
Claims (8)
1. Verfahren zum raschen Abbremsen einer schnellaufenden
Strecke für Spinnereien in den Stillstand mit einem
auf zwei unterschiedliche Polzahlen umschaltbaren
Asynchronmotor, der für die beiden Polzahlen gesonderte
Wicklungen hat und dessen niederpoliger Motorteil dem
Antrieb der Strecke mit Betriebsdrehzahlen dient,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Abbremsen der Strecke
in den Stillstand zuerst die Wechselstromquelle vom
niederpoligen Motorteil getrennt und auf den höher
poligen Motorteil dieses Asynchronmotors umgeschaltet
wird, so daß dieser hierdurch mittels übersynchroner
Senkbremsung im generatorischen Betrieb rasch abgebremst
wird, daß nach einer für eine notwendige Entregung aus
reichenden, kurzen Zeit auf Gleichstrombremsung des
niederpoligen Motorteils umgeschaltet wird, durch welche
die Strecke vollends bis zum Stillstand abgebremst wird,
und daß die Wechselstromquelle vor Erreichen der
Synchrondrehzahl des höherpoligen Motorteiles von diesem
getrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehzahl des Asynchronmotors gefühlt und die
Umschaltung auf Gleichstrombremsung bei Erreichen einer
vorbestimmten niedrigen Drehzahl vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß auf Gleichstrombremsung umgeschaltet wird, wenn
die Motordrehzahl ungefähr auf die Synchrondrehzahl des
höherpoligen Motorteiles abgesunken ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umschaltung auf Gleichstrombremsung eine vorbestimmte
Zeitdauer nach Abschalten des niederpoligen
Motorteiles von der Wechselstromquelle erfolgt.
5. Schnellaufende Strecke für Spinnereien, mit einem ihrem
Antrieb dienenden, von einer Wechselstromquelle speisbaren,
polumschaltbaren Asynchronmotor, dessen beiden unter
schiedlichen Polzahlen getrennte Wicklungen zugeordnet
sind, zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
dem Asynchronmotor zugeordnete Steuerschaltung seinem
Abbremsen in den Stillstand dienende Schaltmittel (17, 30,
31, 32) aufweist, durch die im Gefolge des Schließens
eines das Bremsen auslösenden ersten Schalters (17)
ein dem Trennen der niederpoligen Wicklung von der
Wechselstromquelle (36) dienender zweiter Schalter (30)
geöffnet und ein dem Anlegen der Wechselstrom
quelle (36) an die höherpolige Wicklung dienender dritter
Schalter (31) geschlossen wird, und daß diese Steuer
schaltung Schaltmittel (40, 32) aufweist, die dann nach
kurzer Zeit selbsttätig auf Gleichstrombremsung des
niederpoligen Motorteiles mittels von einer Gleichstrom
quelle (46) lieferbaren Gleichstromes umschalten.
6. Strecke nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Zeitrelais (40) zum Auslösen des Trennens des
höherpoligen Motorteiles von der Wechselstromquelle (36)
und Anlegen des niederpoligen Motorteiles an eine
Gleichstromquelle (46) eine vorbestimmte Zeitdauer nach
Anlegen der höherpoligen Motorteiles an die Wechsel
stromquelle vorgesehen ist.
7. Strecke nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehzahl des Asynchronmotors durch einen Tacho
generator (51) gefühlt und das Trennen des höherpoligen
Motorteiles von der Wechselstromquelle (36) und das
Anlegen des niederpoligen Motorteiles an die Gleichstrom
quelle (46) bei Erreichen einer vorbestimmten, gefühlten
Motordrehzahl auslösbar ist.
8. Strecke nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß, solange während des Bremsvorganges
die höherpolige Wicklung eingeschaltet ist, die nieder
polige Wicklung über Widerstände zur raschen Entregung
kurzgeschlossen wird.
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