DE3111576C2 - "Dichtanordnung für den gleitenden Teil eines Kolbens" - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Dichtanordnung für den gleitenden Teil eines Kolbens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine Dichtanordnung für einen Kolben, wie er in einer Scheibenbremse verwendet wird.

Im allgemeinen umfaßt eine herkömmliche Dichtan-Ordnung für den gleitenden Teil eines Kolbens, der gleitend in einen Zylinder eingreift, eine Kolbendichtung, die in eine Vertiefung am Umfang des Zylinders eingepaßt ist und die e.aslisch in Berührung mit der äußeren Umfangsfläche des Kolbens ist, um ein κ Austreten von Öl vom Kolben zu \ .-rhindern, sowie eine Manschette, die sich zwischen dem Rand einer Öffnung in dem Zylinder und dem äußeren Umfang des Kolbens erstreckt und die mit einem dehn- und kontrahierbaren, faltenbalgartigen Körper versehen ist. um den gleiten- ίο den Teil des Kolbens gegen die Außenseite abzuschirmen.

Ein in der US-PS 40 17 089 beschriebenes Ausführungsbeispiel der herkömmlichen Dichtanordnung ist in Fig. I der Zeichnungen dargestellt. In diesem Fall ist eine ringförmige Kolbendichtung 3 in eine Vertiefung 2 •m inneren Umfang eines Zylinders 1 eingepaßt. Die Kolbendichtung 3 umschließt die äußere Oberfläche eines Kolbens 4 und bildet einen Teil der Dichtung. Es ist tuch eine Manschette 7 aus einem elastischen Material. wie Gummi oder dergleichen, vorgesehen. Die Manichette 7 umfaßt einen Endabschnitt 7b. der in eine Vertiefung 5 am Umfang des Randes der Eintrittsöffnung des Zylinders 1 eingreift, einen weiteren Endabschnitt 7c. der in eine Vertiefung 6 am äußeren Umfang des Vorderendes des Kolbens 4 eingreift, und einen manschettenartigen Körper 7a. der die beiden Endabschnitte 7b und 7c miteinander verbindet. Außerdem ist ein Manschettenring 8 vorgesehen, der eine Federkraft auf den Endabschnitt 7b der Manschette 7 ausübt, um ihn zur Verbesserung der Dichtwirkung des Endäbschnittes 7b in die Vertiefung 5 am Umfang des Zylinders zu drücken.

Ein anderes, allgemein bekanntes Beispiel für die herkömmliche Dichtanordnung ist in Fig.2 gezeigt. Dort befindet sich die Umfangsvertiefung 5, die am Öffnungsrand des Zylinders vorgesehen ist, nahe am äußeren Umfang des Kolbens 4. Die Manschette 7, die in die Umfangsvertiefung 5 eingepaßt ist, ist mit einer an dem Endabschnitt 7b angeordneten Lippe 7d versehen, die elastisch in Berührung mit dem äußeren Umfang des Kolbens 4 ist

Diese Beispiele für die herkömmliche Dichtanordnung weisen jedoch folgende Nachteile auf: Wird bei dem Beisp'il gemäß F i g. 1 der fakenbalgartige Körper 7a der Manschette 7 beschädigt, wird die Dichtwirkung der Manschette 7 aufgehoben. Dies ist ein .ziemlich ernst zu nehmendes Problem, weil der faltenualgartige Körper 7a der Manschette 7 wegen des geforderten Maßes an Elastizität relativ dünn und außerdem nach außen ungeschützt ist. Daher wird der Körper 7a der Manschette 7 durch dagegen fliegende Steine oder während Wartungsarbeiten leicht beschädigt. Im Fall des in F i g. 2 gezeigten anderen Ausführungsbeispiels kann die Lippe 7d so angeordnet werden, daß die Manschette eine doppelte Dichtfunktion besitzt. Um jedoch eine solche Dichtfunktion zu erreichen, muß die Lippe 7c/über den gesamten Umfang des Kolbens 4 mit diesem in Berührung sein. Die gleitende Bewegung des Kolbens 4, die eine Deformierung des inneren Umfangs der Kolbendichtung 3 zuf Folge hat, würde jedoch dann in einem Zwischenraum in einem in Fig.2 mit A bezeichneten Abschnitt zu einer Druckveränderung führen. Dann könnte Feuchtigkeit etc. eingesaugt werden, wenn der Kolben nach rechts zurückgleitet. Es ist daher schwienj, der Manschette auf angemessene Weise eine doppelte Dichtfunktion zu geben. Demzufolge ist die Lippe 7c/als Ersatz für einen Manschettenring vorgesehen, um die Dichtwirkung des Endabschnitts 7b der Manschette 7 innerhalb der Umfangsvertiefung 5 des Zylinders zu erhöhen. Daher war es bekannt, wie durch US-PS 35 28 301 offenbart, die Lippe 7b mit Einkerbungen zu versehen, die intermittierend in Umfangsrichtung der Lippe 7c/angeordnet sind.

In der britischen Patentanmeldung 20 20 380 ist ferner eine Dichtanordnung beschrieben, die einen verstärkten Endabschnitt mit kreisförmigem Querschnitt mit einem integral anfeformten Abschnitt aufweist. Der andere Endabschnitt ist mil Metall verstärkt und durch einen mehrfach gewundenen Mittelabschnitt mit dem ersten Endabschnitt verbunden. Auch bei dieser Dichtanordnung wird die Dichtwirkung durch Beschädigung des Mifelabschnitts aufgehoben.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Dichtanordnung für den gleitenden Teil eines Zylinders zu entwickeln, bei der eine Manschette eine doppelte Dichtfunktion ohne jegliche im oben erwähnten Zwischenraum A auftretende Druckveränderung aufweist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelost

Erfindungsgemäß kann eine Verbesserung einer Dichtanordnung für den gleitenden Teil eines Kolbens durch eine relativ einfache Veränderung dadurch erzielt werden, daß die Manschette auf wirksame Weise eine doppelte Dichtfunktion erhält. Daher werden mit der Erfindung große praktische Vorteile erzielt. Die erfindungsgemäß ausgebildete Manschette ist nicht nur bei Scheibenbremsen anwendbar, sondern kann ohne weiteres auch bei anderen Vorrichtungen auf verschie^ denen Anwendungsgebieten eingesetzt werden.

Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbel· Spiels in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert Hierin zeigt

F i g. 1 eine vergrößerte Schnittdarstellung eines Teils einer Ausführungsform einer herkömmlichen Dichtan^

Ordnung,

F i g. 2 eine vergröberte Schnittdarsullung eines Teils einer anderen Ausführungsform einer herkömmlichen Pichtanordnung,

F i g. 3 eine vergrößerte Schnittdarstellung eines Teils einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtanordnung, die nachfolgend beschrieben wird.

Am Rand einer öffnung eines Zylinders 11 ist eine Stufenpaßfläche bzw. gestufte Ausnehmung 15 vorgesehen. Ein Ring 18, der an einem ringförmigen Endabschnitt 17/j einer Manschette 17 befestigt ist, ist unter Vorspannung in den zylindrischen Teil der Ausnehmung 15 eingesetzt Der Endabschnitt 176 ist somit derart an der Ausnehmung 15 befestigt, daß ein gewellter Teil 17e der Manschette 17 elastisch gegen den Boden der Ausnehmung 15 gedrückt wird, um die nötige Dichtkraft zu erhalten. Ein anderer ringförmiger Endabschnitt 17c der Manschette 17 ist elastisch in eine Vertiefung 16 am Umfang eines Kolbens 14 eingepaßt Durch diese Anordnung der beiden Endabschnitte der Manschette 17 besitzt ein faltenbalgartiger Körper 17a der Manschette 17 eine erste Dichtfunlction. Die Manschette 17 ist mil einer Lippe Mdversehen, die eine zweite Dichtfunktion ausübt. Die Lippe 17c' umfaßt einen verstärkten Abschnitt von annähernd kreisförmigem Querschnitt und umschließt den äußeren Umfang des Kolbens 14 eng und elastisch, um ihn abzudichten, sowie einen weniger festen ringförmigen flexiblen Abschnitt Mf der den verstärkten Abschnitt mit dem oben erwähnten Endabschnitt Mb verbindet.

Der faltenbalgartige Abschnitt 17a, die Endabschnitte Mb, 17c, 17dund der flexible Teil Mf sind aus einem elastischen Material, wie Kautschuk oder dergleichen, hergestellt und als ein einziger Körper ausgeführt

Wenn bei der oben beschriebenen Dichtanordnung der Kolben 14 gleitend verschoben wird, folgt — jedenfalls unterhalb eines Schwellwertes — der

ίο verstärkte Teil der Lippe 17<ider Gleitbewegung des Kolbens 14. Das Ausmaß dieser Bewegung kann durch Deformierung, Verlängerung und Kontraktion des flexiblen Abschnitts 17/ der Lippe Md aufgefangen werden. Selbst wenn eine Druckveränderung in einem Teil A von Fig.3 durch Deformierung einer in einer Umfangvertiefung 12 des Zylinders 1 eingepaßten Kolbendichtung 13 hervorgerufen wird, verbiegt sich in diesem Moment der flexible Teil Mf der Lippe Md entsprechend der Druckveränderung, so daß die Möglichkeit eines Dichtungslecks, beispielsweise durch Einsaugen von Feuchtigkeit in den abgedichteten Teil, ausgeschlossen werden kann. Sollte außerdem der faltenbalgartige Abschnitt 17a beschädigt werden und die erste Dichtfunktion nicht mehr ausüben können, wird der gleitende Teil des Kolbens immer noch durch die zweite Dichtfunktion, die durch die Lippe Md. den gewellten Teil 17eundden flexiblen Teil 17/gemeinsam ausgeübt wird, von der Außenseite abgeschirmt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Dichtanordnung für den gleitenden Teil eines Kolbens mit einem ersten an einem Zylinder befestigten Endabschnitt, einem zweiten am äußeren Umfang des sich in dem Zylkdet gleitend bewegenden Kolbens befestigten Endabschnitt und mit einem faltenbalgartigen Abschnitt, der den ersten und zweiten Endabschnitt miteinander verbindet und der den gleitenden Teil des Kolbens gegen die Außenseite abschirmt, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen dritten Endabschnitt (17c/;, der den äußeren Umfang des Kolbens (14) innerhalb des Bereichs, in dem der gleitende Teil des Kolbens durch den faltenbalgartigen Abschnitt (17a; gegen die Außenseite abgeschirmt ist, mit Abstand zu dem zweiten Endabschnitt (17c; dichtend umgibt, sowie durch einen flexiblen Abschnitt (17/?, der den ersten Endabschnitt (17Z>; und den dritten Endabschnitt (17c/;miteinander verbindet