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Technisches Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung für Wälzlager, insbesondere für den Einsatz in einer Nabenlagereinheit von Fahrzeugen, die insbesondere, aber nicht ausschließlich, sowohl an der "Außen"-Seite, d.h. bei Gebrauch der Fahrzeugkarosserieaußenseite der Einheit selbst zugewandt, und "innenseitig", d.h. der Innenseite des Fahrzeugs zugewandt, verwendbar ist, und eine hohe Dichtwirkung gegen äußere Verunreinigungen und geringe Reibung aufweist, sowie eine Nabenlagereinheit, die mit derselben versehen ist.
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Stand der Technik
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Wie bekannt umfassen die Nabenlagereinheiten von Fahrzeugen einen äußeren Ring, beispielsweise bei Betrieb feststehend, und einen inneren Ring, beispielsweise bei Betrieb drehend, und einen, an der Außenseite der Nabenlagereinheit vorgesehenen Befestigungsflansch für ein Fahrzeugrad. Zwischen dem inneren und äußeren Ring sind jeweilige Dichtungsanordnungen eingefügt, eine auf der Außenseite und eine auf der gegenüberliegenden Seite, bezeichnet als „innenseitig“.
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Unter den am häufigsten verwendeten Dichtungsanordnungen, nicht nur für Nabenlagereinheiten sondern allgemein für Wälzlager gibt es die so genannten "Kassetten"-Dichtungen, umfassend zwei starre im Radialschnitt L-förmig Abschirmungen, von denen eine mit einer elastomeren Dichtung versehen ist, die mit einer Mehrzahl von gleitenden Lippen versehen ist.
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Die bekannten Dichtungsanordnungen sind relativ zufriedenstellend, haben aber oft große Gesamtabmessungen und eine relativ hohe Reibung. Zur Erzielung geringer Reibung kann die Anzahl der gleitenden Lippen verringert werden, sich ganz oder teilweise auf berührungslose Dichtungen des Labyrinthtyps stützend. Dies kann jedoch die Effizienz der Dichtung verringern, da es einem kleinen Teil der Verunreinigungen ermöglicht, in Kontakt mit der einen gleitenden Lippe zu kommen, was zu vorzeitigem Verschleiß derselben führt. Zusätzlich, sowohl durch Fertigungstoleranzen als auch durch die sogenannten "Kurvenfahrt"-Belastungen bei Betrieb, funktionieren die gleitenden Dichtungen, insbesondere die axialen, möglicherweise fehlerhaft.
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Die beschriebenen Nachteile werden durch die Lösung gemäß der
EP 1 795 787 A1 nicht eliminiert, die auf der Verwendung einer Labyrinthdichtung zwischen den beiden Abschirmungen basiert, die durch im Wesentlichen starre und gegenüberliegende elastomere Auskragungen gebildet ist. Tatsächlich sind dann die Verunreinigungen, die die Labyrinthdichtung überwinden, nur schwer von einem Sammelraum innerhalb der Dichtung abzuführen und erhöhen so den Verschleiß der kontaktierenden Lippe. Darüber hinaus ist das "Kurvenfahrt"-Problem nicht gelöst.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine Dichtungsanordnung für Wälzlager, insbesondere aber nicht ausschließlich geeignet in einer Nabenlagereinheit eines Fahrzeugrades verwendet zu werden, zu schaffen, die ausgezeichnete hydraulische Dichtungseigenschaften gegen äußere Verunreinigungen, geringe Gesamtabmessungen und geringe Reibung aufweist.
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Gemäß der Erfindung ist somit eine Dichtungsanordnung für Wälzlager und eine mit der Dichtungsanordnung versehene Nabenlagereinheit vorgesehen, die die in den anhängenden Ansprüchen dargelegten Merkmale haben.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, die nicht einschränkende Ausführungsformen zeigen, wobei:
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1 zeigt schematisch eine Ansicht im Radialschnitt eines Teils einer Fahrzeugnabenlagereinheit (Teilansicht bzw. Teilschnitt), die mit einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Dichtungsanordnung versehen ist;
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2 zeigt schematisch und in vergrößertem Maßstab ein Detail von 1, die die Gestalt einer ersten Ausführungsform der Dichtungsanordnung gemäß der Erfindung zeigt.
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3 zeigt schematisch eine Ansicht im Radialschnitt eines Teils einer Fahrzeugnabenlagereinheit (Teilansicht bzw. Teilschnitt), die mit einer Dichtungsanordnung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung versehen ist;
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4 zeigt schematisch und in vergrößertem Maßstab ein Detail der 3, die die Gestalt des zweiten Ausführungsbeispiels der Dichtungsanordnung gemäß der Erfindung zeigt; und
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5 zeigt schematisch und in vergrößertem Maßstab eine dritte Ausführungsform der Dichtungsanordnung gemäß der Erfindung, die austauschbar zu den Ausführungsformen der 2 und 4 in den 1 und 3 ist.
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Detaillierte Beschreibung
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Mit Bezug auf 1 bezeichnet Bezugszeichen 1 als Ganzes ein Wälzlager, das im dargestellten Beispiel eine Nabenlagereinheit bildet und einem äußeren Ring 2, einen inneren Ring 3, eine Vielzahl von Wälzkörpern 4 (von denen nur einer der Übersichtlichkeit halber mit gestrichelten Linien dargestellt ist), die zwischen dem äußeren Ring 2 und dem inneren Ring 3 angeordnet sind, um diese gegeneinander um eine gemeinsame Rotationsachse A drehbar zu machen, und eine Dichtungsanordnung 5 umfasst, die passend zwischen den Ringen 2 und 3 angeordnet ist, die der Einfachheit halber gekürzt dargestellt sind, um einen ringförmigen Raum 7 zu verschließen, der radial zwischen den Ringen 2 und 3 begrenzt ist und der die Wälzkörper 4 aufnimmt.
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Ganz allgemein können die Ringe 2 und 3 Teil eines Wälzlagers jedes bekannten Typs sein, sei es Teil oder nicht Teil der Nabenlagereinheit 1. In jedem Fall ist der äußere Ring 2 bei Gebrauch feststehend, während sich der innere Ring 3 bei Gebrauch um eine relative gemeinsame Rotationsachse A der Ringe 2 und 3 dreht, die im allgemeinen auch eine gemeinsame Symmetrieachse der Dichtungsanordnung 5 und von einem oder beiden Ringen 2 und 3 ist. Wenn die Ringe 2 und 3 Teil einer Nabenlagereinheit sind, ist der feststehende äußere Ring 2 beispielsweise an einer bekannten und der Einfachheit halber nicht dargestellten Säule der Fahrzeugaufhängung befestigt, während der innere drehende Ring 3 integral mit einem Fahrzeugrad ausgebildet ist, was bekannt und der Einfachheit halber nicht dargestellt ist.
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Die Dichtungsanordnung 5 umfasst (2) eine erste starre ringförmige Abschirmung 10, die aus Metall oder Kunststoff oder Polymermaterial hergestellt und ausgelegt ist, bei Gebrauch integral durch einen ersten Lagerring getragen zu werden, in diesem Fall durch den bei Gebrauch drehenden inneren Ring 3, und eine zweite starre ringförmige Abschirmung 11, die ebenfalls aus Metall oder Kunststoff oder Polymermaterial hergestellt und ausgelegt ist, bei Gebrauch integral durch einen zweiten Lagerring getragen zu werden, in diesem Fall vom äußeren, bei Gebrauch feststehenden Ring 2.
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Die zweite ringförmige Abschirmung 11 ist im Radialschnitt wie ein umgedrehtes, der Außenseite des Lagers 1 zugewandtes L geformt, d.h. der Seite wegweisend vom ringförmigen Raum 7 zugewandt, und umfasst einen radial äußeren hülsenförmigen Einsetzabschnitt 12 und einen Flanschabschnitt 13, der sich von einem ersten Ende 14 (2) des Einsetzabschnitts radial nach innen auskragend, der Seite gegenüber der ersten ringförmigen Abschirmung 10 zugewandt und in Richtung der Innenseite des Lagers 1 erstreckt.
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Die ringförmige Abschirmung 11 trägt weiterhin integral und radial auf der Innenseite ein ringförmiges Dichtungselement 15 aus elastomerem Material, das integral in einer untrennbaren Art und Weise (wenn nicht gebrochen) mit der Abschirmung 11 während der Vulkanisation mit Hilfe eines bekannten Verfahrens hergestellt worden ist.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung, in Kombination mit dem beschriebenen Aufbau der Abschirmung 11, ist die erste ringförmige Abschirmung 10 im Radialschnitt wie ein C geformt, dessen Höhlung der ringförmigen Abschirmung 11 zugewandt ist und in Richtung des ringförmigen Raums 7 zeigt und somit in Richtung der Innenseite des Lagers 1; die erste Abschirmung 10 umfasst einen ersten radial inneren Hülsenabschnitt 16, definierend den Einsetzabschnitt der Abschirmung 10, einen Flanschabschnitt 17, der sich radial auskragend von einem ersten Ende 18 des Hülsenabschnitts 16 aus erstreckt, wobei das Ende 18 der Seite gegenüber der ersten ringförmige Abschirmung 11 zugewandt ist, und einen zweiten radial äußeren Hülsenabschnitt 19, der sich axial auskragend vom Flanschabschnitt 17 auf der gleichen Seite wie der erste Hülsenabschnitt 16 erstreckt, dem der Hülsenabschnitt 19 radial zugewandt ist und zu dem er koaxial in Bezug auf eine gemeinsame Symmetrieachse A der Abschirmungen 10,11 ist, die mit der relativen Rotationsachse zwischen den Ringen 2 und 3 übereinstimmt.
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Immer in Kombination mit dem, was bereits beschrieben worden ist, weist das ringförmige Dichtungselement 15 eine erste ringförmige Lippe 20 auf, die sich vom Flanschabschnitt 13 der Abschirmung 11 axial auskragend in Richtung der im Betrieb drehenden Abschirmung 10, auch bekannt unter dem Begriff "Schleuder", erstreckt, so dass sie radial zwischen dem ersten radial inneren Hülsenabschnitt 16 und dem zweiten radial äußeren Hülsenabschnitt 19 der Abschirmung 10, radial näher am radial äußeren Hülsenabschnitt 19 als am radial innere Hülsenabschnitt 16 angeordnet ist.
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Das Dichtungselement 15 umfasst auch eine zweite ringförmige, elastisch verformbare Lippe 21, die radial auf der Innenseite der ersten ringförmigen Lippe 20 angeordnet ist und die sich axial und radial erstreckt (also in Bezug zur Achse A geneigt ausgerichtet ist), um mit einer bestimmten, wenn auch reduzierten Überschneidung mit der ersten starren Abschirmung 10 berührend zusammenzuwirken, insbesondere nach der nicht beschränkenden, dargestellten Ausführungsform mit dem Hülsenabschnitt 16, mit dem sie eine Gleitdichtung bildet, die in dem gezeigten Ausführungsbeispiel eine radiale Gleitdichtung ist.
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In Kombination mit dieser Konfiguration ist die ringförmige Lippe 20 so geformt, dass sie an der Außenseite einen ersten ringförmigen Kanal 22 radial begrenzt, der einer freien Endkante 23 des radial äußeren Hülsenabschnitts 19 der C-förmigen Abschirmung 10 zugewandt ist; die freie Kante 23 ist auf der anderen Seite als der Flanschabschnitt 17 der ersten Abschirmung 10.
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Gemäß der nicht einschränkenden Ausführungsform, gezeigt in den 1 und 2, trägt die erste Abschirmung 10, integral am Flanschabschnitt 17 und auf der der zweiten Abschirmung 11 zugewandten Seite ein zweites ringförmigen Dichtungselement 24, hergestellt aus elastomerem Material und beinhaltend eine dritte ringförmige Lippe 25, die sich axial auskragend von der Abschirmung 10 und auf die Abschirmung 11 zu erstreckt und die radial zwischen der Lippe 20 und der Lippe 21 angeordnet ist.
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Die ringförmige Lippe 25 ist so geformt, dass sie auf der Außenseite einen zweiten ringförmigen, einem freien Ende 27 der ringförmigen Lippe 20 zugewandten Kanal 26 (2) radial begrenzt.
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Auf diese Weise definiert die Abschirmung 10 im Radialschnitt zusammen mit dem ringförmigen Dichtungselement 24, ein E-förmigen Element, dessen Zinken oder Arme, die durch die beiden hülsenförmigen Abschnitte 16 und 19 und durch die ringförmige Lippe 25 definiert sind, radial abwechselnd mit den Lippen 20 und 21 angeordnet sind, und damit einen radialen Labyrinthpfad ausbilden.
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Das ringförmige Dichtungselement 15 umfasst ferner, nach einem weiteren und wichtigen Aspekt der Erfindung, eine weitere ringförmige Lippe 28, die sich radial und axial vom Einsetzabschnitt 12 der Abschirmung 11 auskragend in Richtung des Flanschabschnitts 17 der Abschirmung 10 erstreckt, so dass sie zwischen dem Einsetzabschnitt 12 und dem radial äußeren hülsenförmigen Abschnitt 19 der Abschirmung 10, in radialer Richtung benachbart der Außenseite derselben und schräg zum Flanschabschnitt 17 der ersten starren Abschirmung 10 angeordnet ist.
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Die ringförmige Lippe 28 ist elastisch verformbar und ausgelegt, wahlweise eine erste und eine zweite, voneinander verschiedene Konfiguration anzunehmen; in der ersten Konfiguration, nicht verformt und in 2 gezeigt, ist die ringförmige Lippe 28 in ihrem normalen Betriebszustand, in dem die Lippe 28 keinen äußeren Belastungen ausgesetzt ist und daher nicht elastisch verformt ist; in solch einer ersten Konfiguration, im normalen Betriebseinsatz, berührt die Lippe 28 eine radial äußere Mantelfläche 29 (2) des hülsenförmigen Abschnitts 19 nicht, definiert stattdessen damit ein hinreichend kleines Radialspiel zum Ausbilden einer ersten radial gerichteten Labyrinthdichtung 30; in der zweiten Konfiguration, verformt und aus Gründen der Einfachheit nicht dargestellt, berührt die Lippe 28, in Reaktion auf eine externe auf die Dichtungsanordnung 5 aufgebrachte Kraft, die radial äußere Mantelfläche 29 zum Bilden einer Gleitdichtung.
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Zu diesem Zweck erstreckt sich die ringförmige Lippe 28 von einer axial mittleren Position des Einsetzabschnitts 12 der zweiten starren Abschirmung 11 auskragend, so dass radial auf der Außenseite der ringförmigen Lippe 28 eine erste ringförmige Ausnehmung 32 zwischen der Lippe 28 und dem Einsetzabschnitt 12 begrenzt ist, wobei diese erste Ausnehmung sich in axialer Richtung auf den Flanschabschnitt 17 der ersten starren Abschirmung 10 zu radial vergrößert.
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In der nicht beschränkenden dargestellten Ausführungsform erstreckt sich die Lippe 28 auskragend von einer axial mittleren Position eines ersten Abschnitts 31 des elastomeren Dichtungselements 15, das auf der Innenseite zumindest einen Teil des Einsetzabschnitts 12 der Abschirmung 11 abdeckt, so dass radial auf der Außenseite der ringförmigen Lippe 28 die erste Ausnehmung 32 zwischen der Lippe 28 und dem Abschnitt 31 des ringförmigen Dichtungselementes 15 begrenzt ist.
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In dem nicht beschränkenden Ausführungsbeispiel der 1 und 2 ist auch zwischen dem Abschnitt 31 des elastomeren Dichtungselements 15, das wie im nicht beschränkenden Beispiel veranschaulicht, radial auf der Innenseite den gesamten Einsetzabschnitts 12 vollständig abdeckt, und dem hülsenförmigen Abschnitt 19 ein ausreichend geringes Radialspiel vorhanden, definierend eine zweite radiale, sich axial erstreckende Labyrinthdichtung 33.
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Die Labyrinthdichtung 33 erstreckt sich axial über mindestens eine Strecke der axialen Ausdehnung des Hülsenabschnitts 19.
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In der dargestellten bevorzugten Ausführungsform umfasst der Hülsenabschnitt 19 (2), beginnend am Flanschabschnitt 17, einen ersten ringförmigen Abschnitt 34, einen zweiten ringförmigen Abschnitt 35 und einen dritten ringförmigen Abschnitt 36.
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Der erste ringförmige Abschnitt 34 ist gerade und parallel zur ringförmigen Lippe 25 angeordnet, der zweite ringförmige Abschnitt 35 ist geneigt, so dass er auf der dem ersten Abschnitt 34 abgewandten Seite von der Symmetrieachse A weiter beabstandet ist, und der dritte ringförmigen Abschnitt 36 ist, voranschreitend in axialer Richtung, zunächst auf der Außenseite radial ausgebaucht, dann in einer radialen Richtung auf die freie Endkante 23 des hülsenförmigen Abschnitts 19 zu dünn werdend.
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In dem dargestellten Beispiel erstreckt sich die Labyrinthdichtung 33 axial über zumindest einen Teil der axialen Erstreckung des dritten Abschnitts 36.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung sind der erste und der zweite ringförmige Kanal 22 und 26 ausgelegt, alle externen Verunreinigungen abzufangen und zu sammeln, welche die erste Labyrinthdichtung 30 und auch die eventuelle zusätzliche Labyrinthdichtung 33 überwinden mögen; weiterhin ist zwischen dem, durch die Lippe 20 ausgebildeten ringförmigen Kanal 22 und dem Hülsenabschnitt 19 eine erste ringförmige, stromabwärts von der Labyrinth-Dichtung 33 angeordnete Kammer 37 zum Sammeln besagter Verunreinigungen (2) begrenzt, und zwischen der Lippe 20 und der Lippe 25 ist eine zweite ringförmige Kammer 38 zum Sammeln der Verunreinigungen begrenzt. Deswegen ist die Labyrinthdichtung 33 stromaufwärts der Kammern 37 und 38, unter Berücksichtigung der Einfallrichtung der Verunreinigungen angeordnet.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist die Lippe 28 nach außen radial gebogen ausgelegt (auch aufgrund dem Vorhandensein der Ringausnehmung 32), einen einfachen und schnellen Abfluss der Verunreinigungen aus den Sammelkammern 37, 38 aufgrund der Schwerkraft zu ermöglichen.
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Vorzugsweise ist die ringförmige Abschirmung 10 axial auf der Innenseite der ringförmigen Abschirmung 11 angeordnet, so dass ein zweites Ende 39 des Einsetzabschnitts 12 am anderen als dem Ende 14 und in diesem Fall vollständig durch den Abschnitt 31 des elastomeren Dichtungselements 15 abgedeckt, auf der Außenseite der Abschirmung 10, davor und auf der anderen Seite als der des Flanschabschnitts 13 eine zweite ringförmige Ausnehmung 40 axial abgrenzt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung haben die Lippen 20 und 25 jeweils ein entsprechendes freies Ende, nämlich das bereits beschriebene Ende 27 für die Lippe 20 und ein Ende 41 für die Lippe 25, die radial nach außen und in Richtung des Hülsenabschnitts 19 gebogen sind; ein erster radialer ringförmiger Raum 42 und ein zweiter radialer ringförmiger Raum 43 sind zwischen dem Ende 27 und dem Hülsenabschnitt 19 und zwischen dem Ende 41 und der Lippe 20 jeweils im Wesentlichen ähnliche Abmessungen aufweisend abgegrenzt.
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Das erste ringförmige Dichtungselement 15 umfasst auch eine fünfte ringförmige Lippe 44, die sich nach innen und von einem radial inneren Rand 45 des Flanschabschnitts 13 radial auskragend erstreckt und die mit dem hülsenförmigen Abschnitt 16 der Abschirmung 10 damit eine dritte Labyrinthdichtung definierend zusammenwirkt.
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Auf diese Weise ist die berührende Dichtlippe 21 vor äußeren Verunreinigungen stark geschützt angeordnet; bei besonders reichlichen Strömen von Verunreinigungen biegt sich die Lippe 28 nach innen und schließt, den Zufluss von Verunreinigungen verhindernd, öffnet dann sukzessive und ermöglicht die Entfernung der besagten Verunreinigungen durch die Schwerkraft, die zuvor eingetreten sein mögen und in den Kanälen 22 und 26 und in den Kammern 37 und 38 gesammelt wurden. Darüber hinaus sind die Dichtlippe 21 und auch die gesamte Dichtungsanordnung 5 unanfällig gegen jegliche axiale Verschiebungen zwischen den Abschirmungen 10, 11 in Bezug auf die ausgelegte, erwartete Position, sowohl als Folge von Fertigungstoleranzen als auch von Verformungen im Einsatz, beispielsweise bei der "Kurvenfahrt".
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Nun mit Bezug auf die 3 und 4 zeigen diese eine Dichtungsanordnung 105 gemäß der Erfindung. Einzelheiten, die ähnlich oder identisch mit den bereits beschrieben sind, sind der Einfachheit halber mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die Dichtungsanordnung 105 ist im Wesentlichen identisch mit der bereits beschriebenen Dichtungsanordnung 5, außer dass sie kein Dichtungselement 24 mit der Lippe 25 und keine Lippen 21 und 44 besitzt. Das Dichtungselement 15 umfasst stattdessen in Kombination mit dem, was beschrieben worden ist, eine elastisch verformbare ringförmige Lippe 131, die die Lippe 21 ersetzt. Die Lippe 131 ist radial innerhalb der ringförmigen Lippe 20 angeordnet und erstreckt sich axial über die Lippe 20 hinaus, um mit den Flanschabschnitt 17 der drehenden Abschirmung 10 berührend zusammenzuwirken, mit der sie gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung eine axiale Gleitdichtung definiert.
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Die ringförmige Lippe 131 gemäß dem bevorzugten aber nicht einschränkenden, dargestellten Ausführungsbeispiel ist im Radialschnitt wie ein offenes V geformt und weist einen Wurzelabschnitt 132, unmittelbar angrenzend an den Flanschabschnitt 13 der Abschirmung 11 und einen bezüglich der Achse A schräg angeordneten Endabschnitt 133 auf, um so weg von dem hülsenförmigen Abschnitt 16 der Abschirmung 10 zu verlaufen, so wie sie sich dem Flanschabschnitt 17 der Abschirmung 10 annähert.
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Die Lippe 131 hat an ihrem Endabschnitt 133 ein freies Ende 134, das berührend mit dem Flanschabschnitt 17 zusammenwirkt; ähnlich weist die Lippe 20 das freie Ende 27 auf, das radial nach außen und in Richtung des Hülsenabschnitts 19 gebogen ist, so dass es in Bezug auf die Achse A mit einer Neigung im Wesentlichen gleich der des Abschnitts 133 der Lippe 131 geneigt ist.
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Die freien Enden 134 und 27 begrenzen dazwischen einen ersten radialen ringförmigen Raum 136 mit Abmessungen im Wesentlichen ähnlich dem des radialen ringförmigen Raum 42, der zwischen dem freien Ende 27 und dem hülsenförmigen Abschnitt 19 der Abschirmung 10 abgegrenzt ist, was die Räume zu optimieren erlaubt und bei Betrieb das Entleeren der Sammelkammer 37 erleichtert.
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Die beschriebene Form des Abschnitts 19 ist eine weitere Barriere gegen das Eindringen von Verunreinigungen in die Kammer 37 und in den Sammelkanal 222 und begünstigt die Entleerung durch die Schwerkraft, durch das Definieren einer Art von "aufgeweiteter" Führung in Richtung der Kammer 37, d.h. durch das Vergrößern in Richtung der Kammer 37.
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Das ringförmige Dichtungselement 15 umfasst vorzugsweise auch (4) eine weitere ringförmige Lippe 138, die sich radial nach innen von der Lippe 131, von einem Punkt zwischen dem Wurzelabschnitt 132 und dem Endabschnitt 133 der ringförmigen Lippe 131 aus erstreckt, und die radial außen mit dem Flanschabschnitt 16 der Abschirmung 10 zusammenwirkt, damit eine zweite Labyrinthdichtung 139 definierend.
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Im Falle von starkem Druck von außen oder während der "Kurvenfahrt" des mit der Nabenlagereinheit 1 versehenen Fahrzeugs, wird die Lippe 28 berührend, so dass dabei die Reibung nur temporär und leicht (aufgrund reduzierter Eingriffen, die erzeugt werden), die Dicht- und Schutzwirkung der Lippe 131 aber drastisch erhöht wird.
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Diese Vorteile werden letztlich auch dank der Tatsache erreicht, dass die durch die Lippe 131 erzielte Gleitdichtung eine axiale Dichtung ist und durch die Tatsache, dass das freie Ende 134 der Lippe 131 radial auf der Außenseite einer zweiten ringförmigen Sammelkammer 144 für die äußeren Verunreinigungen angeordnet ist, die zwischen den Lippen 131 und 20 angeordnet ist und worin der Kanal 22 vom freien Ende 27 her einmündet, das als ein Wehr oder Abfluss für einen möglichen Überschuss an Verunreinigungen dient, die in der Kammer 37 sind, ohne dass letzteres das freie dichtende Ende 134 der Lippe 131 beeinträchtigt.
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Mit Bezug auf 5 zeigt das Bezugszeichen 205 eine weitere und bevorzugte Ausführungsform der Dichtungsanordnung gemäß der Erfindung. Einzelheiten ähnlich oder identisch mit denen, wie bereits beschrieben sind der Einfachheit halber mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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Die Dichtungsanordnung 205 ist ähnlich der Dichtungsanordnung 5, von der sie sich nur durch die Form des Hülsenabschnitts 19 unterscheidet, die vereinfacht und einfach zylindrisch ist, und durch die Form der ersten elastisch verformbaren ringförmigen, mit 220 bezeichneten Lippe, die einen kreisförmigen Bogen besitzt und den ersten ringförmigen Kanal 22 mit ihrer eigenen Wölbung definiert, die dem zweiten Hülsenabschnitt 19 der ersten starren Abschirmung 10 zugewandt ist; die erste ringförmige Lippe 220 weist eine derartige Krümmung auf, mit dem zweiten Hülsenabschnitt 19 und mit der ersten elastisch verformbaren ringförmigen Lippe 28 einen Sammelraum 237 für mögliche Verunreinigungen zu begrenzen, die über die erste Labyrinthdichtung 30 hinwegkommen.
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Die Sammelkammer 237 ist in Richtung auf die erste starre Abschirmung 10 zu wie ein C geformt und hat in Radialrichtung genommen im Wesentlichen eine Tiefe gleich oder größer ihrer eigenen Weite in Axialrichtung.
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Die erste elastisch verformbare ringförmige Lippe 220 erstreckt sich axial auf der gleichen Seite wie die ringförmige Lippe 28 und axial über letztere hinweg, mit dem Flanschabschnitt 17 der ersten starren Abschirmung 10 entweder eine Gleitdichtung oder eine Labyrinthdichtung ausbildend.
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Weiterhin ist die zweite ringförmige Lippe 21 durch eine elastisch verformbare Lippe 221 ersetzt, die mit dem ersten Hülsenabschnitt 16 der ersten starren Abschirmung 10 mittels eines freien Endes 234 derselben gleitend zusammenwirkt, aufweisend im Radialschnitt eine Dicke D größer als die Dicke d des Fußabschnitts 235 der ringförmigen Lippe 221 in Richtung hin auf den Flanschabschnitt 13 der zweiten starren Abschirmung 11.
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Diese Form der Lippe 221 ermöglicht eine größere Flexibilität derselben und gleichzeitig eine breitere Berührfläche zwischen der Lippe 221 und der Mantelfläche des Hülsenabschnitts 16, verbessernd die Dichtwirkung. Alle Zielsetzungen der Erfindung werden somit erreicht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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