DE3110697C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Verpackungsbehälter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solcher aus der PCT/WO-Schrift 80/02 544 bekann­ ter Verpackungsbehälter hat einen Rumpf mit einer Längsnaht, in der die beiden Endkanten des Packstoffzuschnitts auf Stoß liegen und die Endbereiche auf jeder Seite mit einem den Stoß überbrückenden Deck­ streifen verbunden sind. In die beiden Öffnungen des Rumpfes sind je ein Deckel mit einem verhältnismäßig hohen, zylindrischen Randfalz eingesetzt und versiegelt. Der Randfalz erstreckt sich beidseitig der Ebene des Deckelspiegels und zwar von diesem ausgehend zunächst zum Behälterinneren hin und im Anschluß an eine Umstülpung unter Bildung einer Doppelung zurück zum Deckelspiegel und darüber hinaus bis zur Endkante des Rumpfes. Bei einer verbesserten Ausführungsform ist der Rand des Flansches nach außen umgebogen, so daß dieser die Stirnfläche des Rumpfmantels deckt. Der bekannte Verpackungsbehälter hat wohl eine ansprechende und handliche Gestalt, zum Verpacken von Flüssigkeiten gewährt er aber nicht die für hohe Dichtigkeit nötige Sicherheit. Trotz des hohen Materialverbrauchs für den stulpenartigen Falzrand des Deckels und trotz der verhältnismäßig breiten Siegelnaht, mit der der Deckel im Rumpf befestigt ist, wird der Behälter bei Bruch der Siegel­ naht durch einen Stoß oder Fall der Packung undicht. Außerdem kann bei der ersten Ausführungsform Flüssigkeit in die an der Schnittkante freie Faserschicht aus Karton des Rumpfes eindringen, was zu unschö­ nem Aussehen oder Delaminieren führt. Dies soll bei der zweiten Aus­ führungsform durch den umgebogenen Rand verhindert werden; dieser Rand ist jedoch nicht mit solchen Maßtoleranzen herstellbar, daß eine Ab­ deckung der Schnittkante des Rumpfes im gesamten Deckungsbereich ge­ sichert ist. Hinzu kommt, daß der umgebogene Rand des Deckelflansches mit seiner Metallschicht eine sehr scharfe Schnittkante bildet, an der sich der Benutzer bei unvorsichtiger Handhabung leicht verletzen kann.

Ferner ist durch die DE-OS 26 59 521 ein Verpackungsbehälter mit einem Rumpf aus Blech und mit in dessen Öffnungen eingesetzten Deckeln be­ kannt geworden. Die aus Pappe bestehenden Deckel haben einen U-förmi­ gen Falzrand, bei dem der äußere Schenkel länger ist als der innere und Kerben enthält. Zum Befestigen des Deckels am Rumpf wird der zu­ nächst nach außen abstehende Schenkel des Falzrandes mit einem wärme­ schrumpfenden Ringband an die Außenseite des Rumpfes gedrückt, das die Randkante des äußeren Schenkels überragt und mit dem Rumpf und dem äu­ ßeren Randfalzschenkel versiegelt ist. Diese Deckelbefestigungsform ist wenig stoßfest. Um die Verbindung abzudichten, ist im Zwickel zwi­ schen dem Übergang des Deckelspiegels zum inneren, kurzen Schenkel des Falzrandes und dem anliegenden Rumpfbereich eine Dichtmaterialraupe vorgesehen. Eine solche Raupe flüssigkeitsdicht anzuordnen, ist tech­ nisch sehr aufwendig und schwierig.

Schließlich ist aus der DE-OS 26 40 311 ein ebenfalls aus Rumpf und zwei Deckeln bestehender Verpackungsbehälter bekannt. Der Rumpf dieses Verpackungsbehälters besteht aus einem nahtlos extrudierten Kunst­ stoffrohr, das mit einer mehrschichtigen Folie überzogen ist. Bei die­ ser Ausgestaltung des Rumpfes wird zwar eine Längsnaht vermieden, die Herstellung der Rümpfe ist jedoch nur auf großen komplizierten Anlagen möglich, die in Verbindung mit einer Verpackungsmaschine in einem Ab­ packbetrieb nicht einsetzbar sind. Die Rümpfe müssen daher ohne oder mit bereits eingesetztem Boden an den Abpackbetrieb geliefert werden, was einen großen Transportumfang erfordert. Der Boden und der Deckel dieses Verpackungsbehälters haben einen formgegossenen Trägerteil mit einem U-förmigen Flanschteil aus Kunststoff, in das eine mehrschichti­ ge, dünne Folie eingeformt ist. Die Herstellung der Deckel und Böden ist ebenfalls kompliziert und schwierig, so daß auch die Deckel dem Abpackbetrieb fertig angeliefert werden müssen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen flüs­ sigkeits-, gas- und aromadichten Verpackungsbehälter so zu verbessern, daß die im Rumpf befestigten Deckel bei außen auftretenden Stößen, wie z. B. durch Fall und auch durch mechanische Einflüsse, sicher und dicht gehalten bleiben.

Die Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegeben.

Der erfindungsgemäße, mit seiner Form gut ansprechende und handliche Verpackungsbehälter hat den Vorteil, daß er trotz minimalem Packstoff­ verbrauch sehr dicht und fest ist und Stoßbeanspruchungen beim Trans­ port ohne zu Lecken aufnimmt. Dabei sorgen die radial sich deckenden, gleich breiten inneren und äußeren Siegelnähte für eine doppelte Sicherheit. Diese sind außerdem in einem einzigen Arbeitsgang her­ stellbar, bei dem ein für die Festigkeit maßgebender hoher Siegeldruck in einfacher Weise aufbringbar ist. Da die Ränder des äußeren Schen­ kels des Randflansches das Rumpfende umgreifen, besteht eine geringe Angriffsfläche für mechanische Beanspruchungen, wie sie beispielsweise beim Entnehmen eines Behälters aus einem Sammelgebinde vorkommen kön­ nen. Da die Kanten der Kerben im äußeren Schenkel des Falzrandes auf Stoß liegen und so der Falzrand keine vorstehenden Zipfel enthält, wird beim Entnehmen einer einzelnen Packung aus einem Sammelgebinde auch ein Verhaken mit den anderen Packungen verhindert. Wegen seiner einfachen und kompakten Form kann er auf Verpackungsmaschinen im Ab­ packbetrieb aus in Rollen angelieferten Packstoffbahnen geformt und verschlossen werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher er­ läutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Verpackungsbehälter in schau­ bildlicher Ansicht,

Fig. 2 einen Deckel für den Verpackungs­ behälter nach Fig. 1 in Draufsicht,

Fig. 3 den Deckel nach Fig. 2 im Querschnitt,

Fig. 4 einen Teilbereich der Deckel­ befestigung im Querschnitt in vergrößertem Maßstab und

Fig. 5 einen Teilbereich der Längsnaht im Querschnitt in ver­ größertem Maßstab.

Der Verpackungsbehälter besteht aus einem rohr- oder hülsen­ förmigen Rumpf 1 und aus zwei dessen Öffnungen verschließen­ den Deckeln 2, 3. Der Verpackungsbehälter ist wasserdampf- und gasdicht und ist insbesondere zur Aufnahme von luftempfind­ lichen flüssigen aber auch pulverigen und körnigen Nahrungs- und Genußmitteln geeignet.

Der Rumpf 1 des Verpackungsbehälters ist aus einem Zuschnitt aus einem mehrschichtigen Packstoffblatt geformt. Er hat beim Ausführungsbeispiel einen quadratischen Querschnitt und abge­ rundete Ecken. Seine Querschnittsform kann aber auch kreis­ förmig, oval, rechteckig od. mehreckig sein, wobei die Ecken bogenförmig ausgebildet sind.

Im Bereich einer Mantellinie hat der Rumpf 1 eine Längsnaht 5, in der die Enden des Zuschnitts aufeinanderstoßen. Ein Deckstreifen 6 deckt den Stoß auf der Innenseite des Behälters auf der gesamten Länge der Längsnaht 5 ab und ist mit den inneren Kantenbereichen des Zuschnitts dicht verschweißt oder versiegelt. Zusätzlich zum inneren Deckstreifen 6 ist ein zweiter Deckstreifen 7 auf der Außenseite der Längsnaht 5 aufgesiegelt. Der innere Deckstreifen 6 kann, um eine Be­ rührung des Füllguts mit seinen seitlichen Schnittkanten zu vermeiden, an seinen Rändern auf die Innenseite des Rumpfes 1 umgeschlagen sein.

Die beiden die Öffnungen des Rumpfes 1 verschließenden Deckel 2, 3 haben ihren Spiegel 10 begrenzend einen U-förmigen Falz­ rand 11, der die Enden des Rumpfes 1 umgreift und mit deren Innen- und Außenseite dicht versiegelt ist. Vor dem Einsetzen der Deckel 2, 3 in den Rumpf 1 hat deren Falzrand 11 zunächst eine L-Form mit einem inneren zylindrischen Schenkel 12 und einem äußeren, abstehenden Schenkel 13 (Fig. 2 und 3 rechte Seite). Der äußere Schenkel 13 wird nach dem Einsetzen des Deckels 2, 3 in den Rumpf 1 auf die Außenseite des Rumpfes 1 umgebogen. Um zu verhindern, daß sich bei diesem Vorgang Fal­ ten bilden, hat der äußere Schenkel 13 im Bereich der Ecken, die bogenförmig ausgebildet sind, ausgeschnittene Kerben 14, deren Ränder in der umgefalteten Lage des äußeren Schenkels 13 gegeneinanderstoßen und ein geschlossenes Bild zeigen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind im Bereich eines Eckbogens jeweils eine Gruppe von vier keilförmigen Kerben 14 in gleichen Abständen angeordnet, von denen die äußeren, die im Übergang von Eckbogen in die Gerade liegen, schmaler sind als die mittleren. Die Tiefe der Kerben 14 ist kleiner als die Länge des äußeren Schenkels 13 des U-förmigen Falz­ randes 11, so daß die Kerben 14 nicht ganz bis zur Biegekante reichen. Die Kerben 14 werden bereits beim Ausschneiden des Deckels aus einer ebenen Packstoffolie gestanzt. In diesem Stadium hat ihr Grund 15 die Form eines Bogens (Fig. 2 linke Seite), der sich beim Ziehen des abgesetzten Spiegels 10 in eine Spitze verformt (Fig. 2 rechte Seite).

Die Deckel 2, 3 werden durch Tiefziehen oder Tiefen eines mehr­ schichtigen Packstoffblattes in der in den Fig. 2 und 3 darge­ stellten Form vorgeformt. Ein besonders dafür geeigneter Pack­ stoff hat drei Schichten, nämlich von außen nach innen eine Träger- oder Versteifungsschicht 16, eine Dichtschicht 17 und eine Siegelschicht 18. Die Schichten können mittels eines Ka­ schierklebers miteinander verbunden sein. Die Versteifungs­ schicht 16 ist etwa 100 bis 400 µm, vorzugsweise 200 µm dick, und besteht aus einem thermoplastischen Kunststoff wie Polyvi­ nylchlorid (PVC), Polyester (PETP), Polystyrol (PS), Polycar­ bonat (PC). Die Dichtschicht 17 ist 20 bis 40 µm dick und besteht aus Aluminium- oder Eisenfolie. Die Siegelschicht 18, die die Verbindung mit dem Rumpf 1 herstellt und als Isolierschicht wirkt, hat eine Dicke von etwa 50 µm und besteht aus Poly­ äthylen (PE), Polypropylen (PP), Polyvinylidenchlorid (PVDC), Polyester (PET) oder auch aus einem Heißsiegellack.

Der Packstoff für den Rumpf 1 ist drei- oder vierschichtig. Er hat von außen nach innen eine Deckschicht 20, eine Ver­ steifungsschicht 21, eine Dichtschicht 22 und eine Siegel­ schicht 23. Die einzelnen Schichten sind durch Laminieren oder Kaschieren mittels eines geeigneten Kaschierklebers mit­ einander verbunden. Die Dichtschicht 22 kann bei geringen An­ forderungen an Gas- oder Wasserdampfdichtigkeit auch entfal­ len. Die Außenseite der Versteifungsschicht 21 dient auch als Träger für einen Werbeaufdruck. Die Deckschicht 20 besteht, wenn der Verpackungsbehälter sterilisierfest sein soll, aus Polypropylen (PP) oder Polyäthylen hoher Dichte (HDPE), mit einer Dicke von 12 bis 25 µm oder aus einem Heißsiegellack. Die Trägerschicht 21 besteht vorzugsweise aus Karton mit einem Flächengewicht von 180 bis 500 g/m² (Gramm pro Quadratmeter), vorzugsweise 250 g/m². Die nur für hochdichte Verpackungsbe­ hälter erforderliche Dichtschicht 22 besteht aus Aluminium- oder Eisenfolie mit einer Dicke von 7 bis 12 µm. Die innere Heißsiegelschicht 23 ist der Heißsiegelschicht 18 der Deckel 2, 3 angepaßt und besteht aus einem Material wie oben für die Heißsiegelschicht 18 angegeben.

Der Deckstreifen 6, der den Stoß der Längsnaht 5 abdeckt und die Enden des Zuschnitts miteinander verbindet, ist vorzugs­ weise dreischichtig. Seine beiden äußeren Schichten 25, 26 sind dem Material der Siegelschichten 18 und 23 des Rumpfes 1 und der Deckel 2, 3 angepaßt und bestehen aus Polyäthylen (PE) oder Polypropylen (PP). Die mittlere Schicht 27, die eine tragende Funktion hat, besteht aus biaxial gereckter Polyamid- (O-PA) oder Polyesterfolie (O-PETP). Diese Schicht kann zusätzlich mit Polyvinylidenchlorid (PVDC) beschichtet oder mit Aluminium bedampft sein.

Claims (5)

1. Verpackungsbehälter bestehend aus einem hülsenförmigen Rumpf aus einem mehrschichtigen Packstoff mit einer Längsnaht, die als Stoßnaht mit zwei den Stoß überdeckenden Deckstreifen ausgebildet ist, die mit den auf Stoß liegenden Endbereichen des Rumpfzuschnitts versiegelt sind, und aus zwei in den Öffnungen des Rumpfes eingesetzten und diese dicht verschließenden, tiefgezogenen Deckeln mit einem Falzrand aus einer mehrschichtigen Kunststoff/Aluminium-Folie, dadurch gekennzeich­ net, daß der Falzrand (11) einen U-förmigen, das Ende des Rumpfes 1 umgreifenden Querschnitt hat, und der äußere Schenkel (13) im Bereich nicht geradliniger Begrenzungslinien Kerben (14) aufweist, daß der äu­ ßere (13) und der innere Schenkel (12) etwa gleich lang sind und daß beide Schenkel (12, 13) des Falzrandes (11) am Ende des Rumpfes (1) direkt angesiegelt sind.

2. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder des Deckstreifens (6) auf der Innenseite des Rumpfes (1) umgeschlagen sind.

3. Verpackungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Kerben (14) im äußeren Randbereich des Deckelzu­ schnitts zunächst keilförmig ausgebildet sind und einen bogenförmigen Grund (15) haben, wodurch in umgelegter Stellung des äußeren Schenkels (13) ihre Begrenzungen auf Stoß liegen.

4. Verpackungsbehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der Kerben (14) kleiner ist als die Höhe des äußeren Schen­ kels (13) des Falzrandes (11).

5. Verpackungsbehälter nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Deckelmaterial von außen nach innen aus einer Trägerschicht (16) aus einem thermoplastischen Kunststoff, einer dün­ nen Dichtschicht (17) aus Metall und einer dünnen Siegelschicht (18) aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht.