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Azopigmentmischung
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Die Erfindung betrifft eine Azopigmentmischung enthaltend A) 90 -
99,5 Gew.-Teile eines aminbehandelten Pigments der Formel
in der R1 der Rest einer Kupplungskomponente der Acetessigsäureanilid-Reihe ist,
und B) 10 - 0,5 Gew.-Teile eines Pigments der Formel
in der R2 den Rest einer Kupplungskomponente der Acetessigsäureanilid-Reihe
und R' Wasserstoff oder Methyl bezeichnen oder eines Pigments der Formel
in der R' Wasserstoff oder Methyl bezeichnet oder zusammen 10 - 0,5 Gew.-Teile eines
Pigments der Formel (II) und eines Pigments der Formel (III).
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Die Pigmentmischung kann weiterhin übliche Zusatzstoffe wie Verschnittmittelrbeispielsweise
anorganische Füllstoffe wie Kreide, Kaolin oder Bariumsulfat enthalten.
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Die erfindungsgemäßen Pigmentmischungen enthalten bevorzugt 99 - 94
Gew.-Teile der Komponente A, 1 - 6 Gew.-Teile der Komponente B und 0 - 50 Gew.-Teile,
bevorzugt 0 - 30 Gew.-Teile übliche Verschnittmittel.
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Bevorzugt sind Gemische aus einem Pigment der Formel (I) und einem
Pigment der Formel (III).
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Weiterhin bevorzugt sind Gemische aus einem Pigment der Formel (I),
einem Pigment der Formel (II), bei dem R2 = R1 ist und einem Pigment der Formel
(III).
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Auch die Pigmente der Formeln (II) und (III) liegen vorteilhafterweise
in aminbehandelter Form vor.
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R1 und R2 stehen vorzugsweise für den Rest
bei dem R3, R4, R5 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Halogen, insbesondere
R3 Wasserstoff, Methyl, Methoxy, R4 Wasserstoff, Methyl, Chlor und R5 Wasserstoff,
Methoxy bezeichnen.
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Besonders bevorzugt bezeichnen R1 und R2 den Rest
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Pigmentmischungen erfolgt in der Weise, daß
man nach, bevorzugt aber vor der Aminbehandlung des Pigments der Formel (I),
das
oder die Pigment(e) der Formeln (II) oder (III) hinzugibt und mischt, wobei vor
der Aminbehandlung bevorzugt die wäßrigen Dispersionen oder Preßkuchen der Pigmente
und nach der Aminbehandlung bevorzugt die trockenen Komponenten gemischt werden.
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Ganz besonders bevorzugt wird bei der Herstellung des Pigments der
Formel (I) durch Kupplung von tetrazotiertem 3,3'-Dichlor-4,4'-diaminodiphenyl auf
das Acetessigsäureanilid die entsprechende Menge an Kupplungskomponente der Formel
in der R' Wasserstoff oder Methyl bedeutet zugegeben, so daß direkt die gewünschte
Pigmentmischung entsteht, die nach bekannten Verfahren mit Aminen behandelt wird.
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Die Aminbehandlung ist z.B. aus Patton, C. (Hrg.): Pigment Handbook,
Vol. III (1973), S. 161 - 162, bekannt. Beispielsweise können folgende Amine eingesetzt
werden: a) Aliphatische Monoamine, die einen Alkylrest mit 10 bis 20 C-Atomen besitzen,
z.B. Laurylamin, Stearylamin, Oleylamin, Talgamin, Kokosamin;
b)
aliphatische Diamine, die eine kurzkettige Alkylengruppe und einen C10-C20-N-Alkylrest
aufweisen wie N-Stearyl-trimethylendiamin, N-Talg-trimethylendiamin, N-Kokostrimethylendiamin;
c) aliphatische Triamine, die zwei kurzkettige Alkylengruppen und einen C10-C20-N-Alkylrest
aufweisen wie N-Stearyl-N' -aminopropyltrimethylendiamin, N-Kokos-N'-aminopropyltrimethylendiamin;
d) cycloaliphatische Amine der Formel X-NH-X' in der X einen 5- oder 6-gliedrigen,
gegebenenfalls substituierten cycloaliphatischen Rest und X' Wasserstoff, einen
5- oder 6-gliedrigen, gegebenenfalls substituierten cycloaliphatischen Rest oder
einen C2-C4 -Alkylrest, der durch -NH2 substituiert sein kann, bezeichnen wie Cyclohexylamin,
N-Cyclohexylpropylendiamin-1,3 und N-Cyclohexyltrimethylendiamin; e) Harzamine wie
Abietylamin, N-Abietyltrimethylendiamin und Dehydroabietylamin.
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Die Amin-Pigmentpräparate können weiterhin Alkylpolyethylenoxyamine,
Aminoxide oder Phosphinoxide enthalten. Die Herstellung der erfindungsgemäß einsetzbaren
Amin-Pigmentpräparate ist z.B. aus folgenden Patentschriften bekannt: GB-PS 1 080
115, FR-PS 1 491 740, CH-PS 459 426, FR-PS 1 538 270, US-PS 3 120 508.
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Bevorzugt eingesetzt werden die unter d) genannten cycloaliphatischen
Amine, insbesondere N-Cyclohexylpropylendiamin-1,3.
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Ganz besonders bevorzugt erfolgt die Aminbehandlung mit N-Cyclohexyl-propylendiamin-1,3
in der Weise, daß die wasserfeuchte Pigmentmischung in einem Schaufeltrockner nach
dem Aminzusatz getrocknet wird.
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Die einsetzbaren Amin-Pigment-Präparate werden vorzugsweise durch
Behandlung von 100 Tl. Pigment oder Pigmentmischung mit 5 - 50 Tl. Amin hergestellt.
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Die neue Pigmentmischung zeichnet sich im Vergleich zu den bekannten
Einzelkomponenten durch eine überraschend hohe Farbstärke aus, die sich besonders
in Tiefdruckfarben auf Basis Toluol zeigt. Die Tiefdruckfarben enthalten als Bindemittel
beispielsweise Kalk/ Zinkresinavte oder Chlorkautschuk und werden vorzugsweise zur
Herstellung von Illustrationsdrucken (Zeitschriften, Kataloge) eingesetzt.
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Beispiel 1 1000 g wasserhaltiger, 22 %iger Preßkuchen des Pigments
der Formel
Pigment A (entsprechend 220 g Trockenfarbstoff) werden mit 11,8 g wasserhaltigen,
20 %igen Preßkuchen des Pigments der Formel
C,1 |
CH3 } N=N~}~N=NSH3 |
H 1 |
HÖ |
CH3 Pigment B CH3 |
3 Pigment B 3 |
(entsprechend 2,36 g Trockenfarbstoff) und 17,6 g N-Cyclohexylpropylendiamin-1,3
gemischt und in einem Schaufeltrockner im Vakuum zunächst 4 Stunden bei 80 -1000C
und anschließend bei 1200C (ca. 3 Stunden) getrocknet. Danach wird die Pigmentmischung
gemahlen und mit 73,3 g Kaolin (Ultra White 90 der Fa. Omya,
Köln)
gemischt. Man erhält eine Pigmentmischung aus der wie folgt eine Druckfarbe hergestellt
wurde: 8 g der Pigmentmischung wurden mit einer Lösung von 30 g Erkazit 899 (überhartes
Kalkharzsystem der Firma Robert Krämer, Bremen) in 67 g Toluol und 150 g Glaskugeln
( 2 mm) 30 Minuten auf einem Schüttelgerät, Typ Red Devil, geschüttelt. Drucke mit
einem Tiefdruck-Andruckgerät Typ Prüfbau (Dr. Dümer) zeigen, daß die Druckfarbe
farbstärker ist als eine Druckfarbe, die unter den gleichen Bedingungen aus einer
Pigmentmischung die kein Pigment B enthält, hergestellt wurde.
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Beispiel 2 Wie in Beispiel 1 werden 1000 g Preßkuchen des Pigments
I ohne Zusatz von Pigment B getrocknet. Nach dem Trockenprozeß wird das aminbehandelte
Pigment mit 2,36 g trockenem Pigment B und 73,3 g Kreide (Typ Millicarb der Firma
Omya, Köln) gemischt. Man erhält eine Pigmentmischung mit ählich guten Eigenschaften
wie in Beispiel 1.
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Beispiel 3 Wie in Beispiel 1 wird eine Pigmentpräparation aus 1000
g Preßkuchen des Pigments A, 69 g Preßkuchen des Pigments B, 17,6 g N-Cyclohexyl-propylendiamin-1,3
und 73,8 g Kreide (Typ Millicarb der Firma Omya, Köln) hergestellt.
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Beispiel 4 320 g 3,3'-Dichlor-4,4'-diamino-diphenyl werden mit etwa
2500 ml Wasser und 525 ml Salzsäure (19,5° Be) verrührt und mit 613 ml 30 volumprozentiger
Natriumnitritlösung bei 0 - 5"C tetrazotiert. 456 g Acetessigsäureanilid und 4,6
g 1-p-Tolyl-3-methyl-5-pyrazolon werden in 4500 ml Wasser und ca. 340 ml 40 volumenprozentiger
Natronlauge bei 300C gelöst und mit einer wäßrigen Lösung von 440 g Natriumbenzoat
versetzt. Anschließend fällt man bei einer Temperatur von 5 bis 10°C durch Zugabe
einer Lösung von ca. 240 ml Eisessig in Wasser die Kupplungskomponenten aus und
kuppelt durch Zugabe des tetrazotierten 3,3'-Dichlor-4,4'-diamino-diphenyl.
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Nach Beendigung der Kupplung wird der Farbstoff abgesaugt und mit
Wasser gewaschen. Man erhält einen Preßkuchen mit 22 % Trockengehalt.
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1000 g des Preßkuchens werden wie in Beispiel 1 mit 17,6 g N-Cyclohexylpropylendiamin-1,3
im Schaufeltrockner getrocknet und gemahlen. Man erhält eine farbstarke, gelbe Pigmentmischung.
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Beispiel 5 Wie in Beispiel 4 wird eine Pigmentmischung durch Tetrazotieren
von 320 g 3,3'-Dichlor-4,4'-diaminodiphenyl und Kuppeln auf eine Mischung aus 433
g Acetessig-
säureanilid und 27 g 1-p-Tolyl-3-methyl-5-pyrazolon
hergestellt.
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Beispiel 6 94 g Acetessigsäureanilid und 1 g 1-p-Tolyl-3-methyl-5-pyrazolon
wurden in 2500 g Wasser und 75 g wäßrigem Natriumhydroxid mit einem spezifischen
Gewicht von 1,31 gelöst. Nach dem Zusatz von 2 Mol Natriumacetat und 400 g Eis wurden
langsam 1,5 Mol Chlorwasserstoffsäure zugesetzt.
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Zu diesen so hergestellten Kupplungskomponenten wurde eine Tetraazo-Lösung,
die in üblicher Weise aus 63 g 3,3'-Dichlor-4,4'-diaminodiphenyl hergestellt wurde,
während 1 1/2 Stunden bei 150C gegeben.
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Nachdem die Kupplung beendet war, wurde die Pigment-Suspension auf
nahezu 900C erhitzt und bei dieser Temperatur 2 Stunden gerührt. Dann wurde eine
Lösung von 50 g N-Kokosalkyltrimethylendiamin in verdünnter Essigsäure zugesetzt
und die erhaltene Mischung wurde zur Freisetzung des Amins alkalisch gemacht.
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Die Suspension wurde 5 Stunden bei 80 - 900C gerührt, dann wurde das
Pigment abfiltriert, gewaschen und bei 600C getrocknet. Man erhält eine farbstarke
Pigmentmischung.