DE3107480C2 - Verfahren zur Verbesserung der Dauerstandfestigkeit von durch einsinnig gerichtete Erstarrung erhaltenen Werkstücken aus hochtemperaturfesten Verbund-Werkstoffen mit in einer Matrix enthaltenen monokristallinen, parallel gerichteten Fasern eines Metallkarbides als Verstärkungsphase und Verwendung derartiger Werkstücke - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der Dauerstandfestigkeit von durch einsinnig gerichtete Erstarrung erhaltenen Werkstücken aus hochtemperaturfesten Verbund-Werkstoffen mit in einer Matrix enthaltenen monokristallinen, parallel gerichteten Fasern eines Metallkarbides als Verstärkungsphase und Verwendung derartiger Werkstücke

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Dauerstandfestigkeit von durch einsinnig gerichtete Erstarrung erhaltenen Werkstücken aus hochtemperaturfesten Verbund-Werkstoffen mit einer Matrix aus einer Überlegierung auf der Basis von Nickel und/oder Eisen und/oder Kobalt und einer aus monokristallinen, parallel gerichteten Fasern aus Monokarbiden der Übergangsmetalle der IV. und V. Gruppe des Periodischen Systems bestehenden Verstärkungsphase, welche Werkstücke eine dauernde, plastische, begrenzte Deformation in Richtung der Fasern — ohne Zerreißung der Fasern — erfahren haben, und eine Verwendung dieser Werkstücke. '
Es sind feuerfeste Verbund-Werkstoffe bekannt, in denen parallel gerichtete monokristalline Fasern von Metallkarbiden, sog. Whiskers, enthalten sind.
Solche Werkstoffe, wie sie in der DE-PS 20 18 770 und der DE-AS 25 40 513 der Inhaberin der vorliegenden Patentanmeldung beschrieben sind, bestehen aus einer Matrix aus einer Überlegierung auf der Basis von Nickel und/oder Eisen und/oder Kobalt, in die eine Verstärkungsphase au» monokristallinen, parallel gerichteten Fasern (Whiskern) aus Monokarbiden der Übergangsmetalle der IV. und V. Gruppe des Periodischen Systems eingebettet ist, wie z. B. TaC, NbC, TiC, HfC, VC, ZrC, entweder für sich allein oder in Form einer festen Lösung von zweien oder dreien dieser Monokarbide. Beispiele der gewichtsmäßigen Zusammensetzung solcher Werkstoffe, die sich als besonders vorteilhaft erwiesen haben, sind die folgenden:
Cr= 10-20%; Co = 0-30°/o; Al=0-6%; Ta=O-18%; Nb=0-9%; C = 0,4-0,9%; Ni = Rest auf 100%.
Cr=10-20%; Ni = 0-30%; Ta = 0-Nb-0-9%; C = 0,4-0,65%; Co = ReSt 100%.
Cr»6-15%; Co = 20-30%; W = 7-10% Al=3-6%; Nb=4-6%; C"0,4-0,65%; Ni »Rest auf 100%.
Co = 0-20%; W = 7-Cr<10%; Nb = 3,5-Ni = Rest auf 100%.
; Al=4-7%; C=0,35-0,65%;
Werkstücke aus solchen Werkstoffen werden aus Gießformen durch einsinnig gerichtete Erstarrung unter Bedingungen gewonnen, die die Bildung langer, paralleler, monokristalliner Fasern in der Matrix gewährleisten.
In solchen Werkstoffen, deren komplexe Matrix auf der Basis von Nickel beruht, kann diese erhärtet werden, durch Ausscheidung einer bestimmten Phase v' des Typus Ni3Al, ebenso wie durch die Anwesenheit von in fester Lösung vorliegendem Wolfram und eventuell von Molybdän.
Diese Verbund-Werkstoffe präsentieren sich mit außergewöhnlich verbesserten Qualitäten hinsichtlich ihrer mechanischen Eigenschaften, wie die Zugfestig-
keit, oder das Kriechverhalten, oder ihre strukturelle Standfestigkeit und sie sind besonders geeignet für die Herstellung von Werkstücken, welche intensiven Dauerbelastungen bei hohen Temperaturen ausgesetzt sind, wie solches der Fall ist bei bewegten Leitschaufeln von Gasturbinen zum Gebrauch in der Aeronautik.
Es ist indessen bekannt, daß solche bewegten Leitschaufeln nach langem Gebrauch Änderungen ihrer charakteristischen Eigenschaften aufweisen, besonders z.B. eine Streckung ihrer Länge, verursacht durch permanente Deformation der Matrix und eine Verschlechterung bestimmter mechanischer Eigenschaften, wie z. B. eine Herabsetzung ihrer Fähigkeit, plastische Deformationen aufzunehmen.
Der Erfindung ist die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zur Behandlung von Werkstücken aus Verbund-Werkstoffen mit einer metallischen Matrix und einer Verstärkungsphase aus parallelen Fasern von Monokarbiden — sog. Whiskers —, die durch einsinnig gerichtete Erstarrung erhalten sind vorzuschlagen, um diesen Werkstücken nach längerem Gebrauch, währenddessen sie starken mechanischen Belastungen ebenso wiederholten brüsken Temperaturänderungen unterworfen waren ihre ursprünglichen Eigenschaften wieder zurückzugeben. Das Verfahren gemäß der Er'indung erlaubt es auch, die Standzeit solcher Werkstücke beträchtlich zu verlängern.
Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß zur Wiederherstellung der ursprünglichen Eigenschaften der Werkstücke diese einer thermischen Behandlung unterhalb der Schmelztemperatur des Verbund-Werkstoffes, jedoch bei einer erhöhten Temperatur, bei der nach Wiederabkühlung auf Umgebungstemperatur das Werkstück seine ursprüngliche Länge wieder einnimmt, unterworfen werden. Vorteilhafte Weiterbildungen sowie eine bevorzugte Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2 bis 9 beschrieben.
Das Verfahren gemäß der Erfindung beruht im Prinzip darauf, daß ein solches benutztes Werkstück einige Zeit auf erhöhten Temperaturen, jedoch unterhalb des Schmelzpunktes der es bildenden Legierung, gehalten wird, wobei jedoch mechanische Belastungen vermieden werden. Vorzugsweise wird das Werkstück in einer Atmosphäre von Argon gehalten. Das Werkstück wird sodann wieder auf Umgebungstemperatur gebracht, wozu es keiner besonderen Vorsichtsmaßnahmen bedarf, z. B. durch Abkühlen-Lassen des behandelten Werkstückes im Heizofen, oder Herausnähme aus dem Ofen und Abkühlung in der umgebenden Luft
Es wurde gefunden, daß überraschenderweise nach einer solchen Behandlung das Werkstück die gleichen Eigenschaften präsentiert, wie ein neues Werkstück, d.h. also ein durch einsinnig gerichtete Erstarrung direkt erhaltenes, noch nicht benutztes Werkstück. Dieser Effekt ist zweifellos überraschend und nicht ohne weiteres erklärbar.
In Verbund-Werkstoffen mit einer metallischen Matrix und einer Verstärkungsphase aus monokristallinen, parallelen Fasern des oben erwähnten Typus sind die jeweiligen thermischen Ausdehnungskoeffizienten der Fasern und der Matrix sehr verschieden, wobei der Ausdehnungskoeffizient der Fasern wesentlich niedriger ist, als der der Matrix. Die Differenz beider beläuft sich größenordnungsmäßig auf 10-5/°C.
Daraus ergibt sich, daß im Vorlauf der ursprünglichen Fabrikation die unterschiedliche Ausdehnung der Fasern und der Matrix bei der Abkühlung des Verbund-Werkstoffes das Entstehen innerer Spannungen in den Fasern und der Matrix einleitet Bei der Umgebungstemperatur stehen die Fasern unter Druck, gewöhnlich zwischen 2000 und 4000 MPa (Mega-Pascal), eingebettet in eine unter entsprechender Dehnungs-Spannung befindliche Matrix. Bei Abwesenheit äußerer Belastungen stellt sich bei allen Temperaturen ein mechanisches Gleichgewicht zwischen den Fasern und der Matrix ein.
Ein solches Werkstück ist während seiner Benutzung in starkem Maße Dauerbelastungen in Richtung der Fasern unterworfen, ohne oder mit gleichzeitiger Temperaturerhöhung. Es kommt unter den üblichen Benutzungsbedingungen häufig vor, daß die Elastizitätsgrenze der Matrix überschritten wird, so daß das Werkstück eine bleibende plastische Deformation erleidet wobei — wohl gemerkt — die Fasern innerhalb ihres Elastizitätsbereiches verbleiben.
Diese fortschreitende plastische Deformation der Matrix ist die Ursache dafür, daß im Laufe längeren Gebrauches eine Verlängerung des Werkstücks bewirkt wird, die nach einer gewissen Gebrauchsdauer, welche zu verlängern wünschenswert wäre, das Werkstück unbrauchbar macht
Wenn bisher dieses Phänomen als ein Mangel des Werkstoffes angesehen werden mußte, so bietet die Erfindung nun die Möglichkeit großen Vorteil aus der Tatsache zu ziehen, daß durch eine Wiederherstellungsbehandlung praktisch die anfänglichen Eigenschaften des Werkstückes wieder erhalten werden.
In dem Werkstück, das eine begrenzte plastische Deformation erfahren hat, die nicht zum Bruch der Fasern führt ändert sich die Höhe der Spannung der Fasern und der Matrix so lange, bis nur noch die Matrix plastisch deformiert ist. In diesem deformierten Zustand ist die zurückbleibende elastische Deformation aufgrund des Druckes auf die Fasern schwächer als im nichtdeformierten Zustand. Wenn nun ein solches deformiertes Werkstück auf eine genügend hohe Temperatur erhitzt wird, dehnen sich die Fasern viel weniger aus als die Matrix, und das System neigt zu einem Zustand, in dem ein inneres Spannungsgleichgewicht herrscht ähnlich dem Zustand, der bei der gleichen Temperatur gleich nach der Herstellung des Werkstückes vorhanden ist. Die nicht ohne weiteres zu erwartende Tatsache, daß das Verbringen des Werkstückes auf Umgebungstemperatur die Bedingungen der Gleichgewichtspannung des ursprünglichen Werkstükkes wieder herstellt, indem dieses dank der Elastizität seiner Fasern zusammenschrumpft und seine geometrische Konfiguration und seine ursprüngliche Deformationsfähigkeit wiederfindet, ist überraschend.
In diesem Sinne verbessert diese Behandlung das Kriech- und das Zugverhalten von bereits gebrauchten Werkstücken durch die Wirkung der Elastizitätseigenschaften der durch die monokristallinen Fasern gebildeten Verstärkungsphase, die sich infolge der den Werkstoffen dieses Typus innewohnenden inneren Spannungen vorteilhaft auswirken.
Die Maximaltemperatur der Behandlung hängt von der mechanischen Widerstandsfähigkeit der Matrix ab. Bei Verbund-Werkstoffen aus durch Zugabe von Nickel stabilisiertem Kobalt ist eine Temperatur von U00"C ausreichend zur Wiederherstellung der mechanischen Eigenschaften und der Dimensionen der Werkstücke.
Bei Werkstücken aus einem Verbund-Werkstoff auf
der Basis von Nickel einer Ausscheidung v' ist es vorteilhaft, das Werkstück auf die Temperatur der Auflosung der Ausscheidung v', d.h. auf 1100°C bis 1250° C zu erhitzen.
Für die Wiederherstellung der Dimensionen des Werkstückes — in den meisten Fällen dürfte es sich um eine Rückbildung der Dimensionen handeln — ist die Aufrechterhaltung der maximalen Behandlungstemperatur während einiger Minuten, in der Größenordnung von 15 bis 30 Minuten, ausreichend. Eine gegebenenfalls ι ο daran anschließende Erhitzung auf eine Temperatur von 750 bis 850°C sichert erneut die homogene Ausscheidung der Phase v' und erlaubt es, die mechanischen Eigenschaften der Legierung wieder herzustellen.
In der nun folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen wird Bezug genommen auf die beigegebene Zeichnung, deren einzige Figur ein Diagramm von Versuchsergebnissen darstellt.
Ein Werkstück aus einem Verbund-Werkstoff, bestehend aus einer metallischen Matrix, z. B. aus einer Überlegierung auf der Basis von Nickel und einer aus sehr feinen, langgestreckten monokristallinen Fasern, — sog. Whiskern — die durch einsinnig gerichtete Erstarrung erhalten sind, gebildeten Verstärkungsphase ist während seiner Benutzung in der Längsrichtung der Fasern unter Überschreitung der elastischen Grenze der Matrix, jedoch ohne Zerreißung der Fasern deformiert (gereckt) worden.
Nach dem Gebrauch des Werkstückes — dies kann z. B. ein Prüf stab oder dgl. sein — hat es einen Teil seiner Fähigkeit zur plastischen Formänderung verloren, wie in dem Diagramm dargestellt, auf dessen Abszisse die Längenänderung des Probestabs, auf dessen Ordinate die auf diesen angewandte Zugbelastung aufgetragen ist
Der Teil 0-a des Diagramms entspricht dem Bereich der elastischen Deformation sowohl der Matrix als auch der Fasern. Über den Punkt « hinaus tritt plastische Deformation der Matrix ein. Die Fortsetzung des Diagrammes <x-B zeigt den Bereich, in dem bei plastischer Derformation der Matrix die Fasern nur elastisch deformieren. Diese bleiben, praktisch gesehen, elastisch bis zu ihrer Zerreißgrenze, die erreicht wird, wenn die Zugbelastung einen Wert in der Größenordnung des Punktes B erreicht Der Kurvenast B-C entspricht der Deformation des Werkstoffes nach Zerreißung der Fasern, wobei Punkt Cdas Auseinanderreißen des Werkstückes darstellt
Wenn nun während des Gebrauches oder der Versuchsdauer das Werkstück unter Bedingungen entsprechend dem Punkt A, also zwischen « und B, deformiert wird, bleibt nach Wegfall der Belastungsspannung eine permanente Deformation des Werkstükkes erhalten, die durch die Länge 0-C dargestellt ist, wobei der Punkt 0' den Fußpunkt der zu der Geraden Ο-« parallelen Geraden A-O' auf der Abszisse darstellt
Die maximale dauernde Deformation des Verbund-Werkstoffes vor dem Zerreißen der Fasern wird in dem Diagramm repräsentiert durch den Abszissenabschnitt wobei β der Fußpunkt der zu der Geraden 0« eo parallelen Geraden Ba. auf der Abszisse ist Diese plastische, jedoch reversible Deformation beträgt im allgemeinen größenordnungsmäßig 1,0 bis 1,5% für die in Betracht gezogenen Verbund-Werkstoffe.
Falls ein Werkstück nach einem ersten, Zerreißversuch unter den durch den Punkt V symbolisierten Bedingungen einem neuen Zerreißversuch unterworfen wird, dann wird die plastische Deformation durch die Matrix nicht durch den Abszissenabschnitt Q-B, wie für das Werkstück vor dem ersten Versuch, sondern durch den Abschnitt 0'-ß von geringerer Länge verkörpert.
Beispiel 1
Aus einer Legierung auf der Basis von Kobalt der nachfolgenden Zusammensetzung in Gew.-%:
Cr
Ni
Ta
Co
20 10 13,2 0,78 Rest auf 100
wurden durch einsinnig gerichtete Erstarrung Werkstoff-Prüfstäbe hergestellt.
Ein erster Prüfstab wurde einem Zerreißversuch bei 250C bis zum Bruch unterworfen. Die Reißlast betrug 1030 MPa und die plastische Reckung beim Zerreißen der Fasern betrug 0,92%.
Ein identischer Prüfstab wurde einem Belastungsversuch ausgesetzt, der eine plastische Reckung von 0,8% zur Folge hatte. Dabei trat keinerlei Zerreißen von Fasern ein. Dieser Prüfstab mit der vorangegangenen plastischen Deformation von 0,8% wurde gemäß der Erfindung während einiger Minuten unter Argon-Atmosphäre auf 1100°C erhitzt und dann abgekühlt Der so behandelte Prüfstab schrumpfte wieder auf seine jungfräuliche Länge ein. Ein Zerreißversuch bei 25° C bis zum Bruch der Fasern hatte folgendes Ergebnis:
Zerreißlast bis zur Faserzerreißung = 1020MPa Reckung bis zur Faserzerreißung = 0,92%.
Der behandelte Prüfstab besaß, wie hier zu sehen, die gleichen mechanischen Eigenschaften wie der jungfräuliche Prüfstab, obwohl er im Laufe seiner Existenz eine plastische Deformation erfahren hatte.
Beispiel 2
Durch einsinnig gerichtete Erstarrung einer Legierung auf der Basis von Nickel mit folgenden weiteren Komponenten (in Gew.-%):
Co = 10
Cr = 4
W - 10
Mo = 2
Al = 6
Nb = 3,8
C = 0,47
Ni = Rest zu 100
werden Prüfstäbe hergestellt Diese bestanden aus einem Verbund-Werkstoff mit einer Matrix aus einer Superlegierung auf der Basis von Nickel in die monokristalline Fasern (Whiskers) eingebettet sind; außerdem ist die Matrix gehärtet durch eine Ausscheidung von ν* (Ν13ΑΙ).
Ein erster Prüf stab wurde in einem Vergleichsversuch bei 10000C bis zur Zerreißung der Fasern belastet Die Zerreißlast betrug größenordnungsmäßig 520 ± 10 MPa und die Dehnungsfähigkeit bis zum Faserbruch war ungefähr 1,2%.
Ein identischer Prüfstab wurde einem Zerreißversuch bei 25°C unter Verlängerung auf 13% unterzogen. Während dieses Versuches trat kein Bruch der Fasern ein, sondern lediglich eine nur elastische Dehnung.
Dieser zweite derart vorbehandelte Prüfstab wurde sodann bei 10000C einem Zerreißversuch bis zur Zerreißung der Fasern — wie der erste Prüfstab — unterzogen. Seine Zerreißlast betrug 520 MPa — genau identisch mit der des ersten Prüfstabes — aber seine plastische Dehnung bis zum Bruch der Fasern betrug nur etwa 033% also doch wesentlich weniger als beim ersten Prüfstab.
Ein weiterer mit dem zweiten identischer Prüfstab, d. h. ein solcher der bei 250C unter Belastung eine Dehnung von 1,3% erfahren hatte, wurde gemäß der Erfindung unter Argon-Atmosphäre während 30 Minuten auf 12000C erhitzt und dann an der Luft abgekühlt. Nach der Abkühlung an der Luft wurde der Prüfstab auf eine Temperatur von 8500C erhitzt und während ungefähr 15 Minuten auf dieser Temperatur gehalten. Der behandelte Prüfstab wurde einem Zerreißversuch bei 1000°C bis zum Bruch der Fasern ausgesetzt. Die Bruchlast betrug 520 MPa und die plastische Reckung beim Bruch der Fasern betrug 1,2%, d. h. also Werte, die mit denen des jungfräulichen Prüfstabes identisch waren.
Die Behandlung bei 12000C führt den Prüfstab auf seine ursprüngliche Länge zurück und die Behandlung bei 85O°C ermöglichte es, die homogene Ausscheidung der Phase v' (Ni3AI), die in den ursprünglichen Prüfstäben vorhanden ist, wieder herzustellen.
Beispiel 3
Bei diesen Versuchen wurde von Prüfstäben ausgegangen, die mit denen der Versuchsreihe 2 identisch waren. Solche Prüfstäbe wurden Kriechversuchen, einerseits bei 85O0C, andererseits bei 9000C und bei 10000C unterzogen. Nach Wiederherstellung der Umgebungstemperatur wurden permanente plastische Deformationen in der Größenordnung von 1,2 bis 1,3% festgestellt. Die in dieser Weise deformierten Prüfstäbe wurden gemäß der Erfindung durch Erhitzen auf 12000C während 30 Minuten behandelt und dann an der Luft abgekühlt. Sie wurden sodann während 16 Stunden auf 850° C gehalten. Bei allen Prüfstäben wurde nach dieser Prozedur praktisch die gleiche Länge wie vor den Kriechversuchen festgestellt.
Die beigegebene Tabelle zeigt, wie die Zyklen der thermischen Behandlung und der Wiederherstellung (1200°C/3C Min., +850°C/16 Std.) in ganz bedeutender Weise die Lebensdauer bzw. die Standzeit mit Bezug auf das Kriechen der Legierung erhöhen, im Vergleich zur Lebensdauer bei ununterbrochener Fortdauer der Kriechversuche.
Versuchsbedingungen Zug Längenmaße der Prüfstäbe (mm) Nach dem Nach ther Standzeit (Stunden) Dauer der
Temperatur spannung Anfangs Nach dem Nach ther zweiten mischer Be Gesamtzeit Versuche
länge vor ersten mischer Be Kriech handlung der Kriech (ohne Unter
(MPa) Kriech Kriech handlung versuch (1200 + 850) versuche brechung)
(0C) versuch versuch (1200 + 850)
850 400 30,02 30,40 30,06
900 310 29,98 30,36 30,08
1000 220 ' 30,00 30,36 30,06
*) Eine einzige thermische Zwischenbehandlung.
30,42
30,35
30,10
30,08
1040 700
1303 700
302*) 200
Das Verfahren zur Behandlung gemäß der Erfindung ist von ganz besonderem Interesse für die beweglichen Schaufeln von Turbinen. Während die beweglichen Turbinenschaufeln gewisser Flugmotoren bisher nach einer Streckung um 1 bis 2% als unbrauchbar angesehen werden mußten, ermöglicht es die thermische Behandlung nach der Erfindung ihre ursprüngliche Länge wieder herzustellen, und zwar jedesmal, wenn sie bis ihrer maximal zulässigen Länge deformiert worden sind. Dieses Behandlungsverfahren gemäß der Erfindung ermöglicht somit, die Lebensdauer von Turbinenschaufeln in ganz außerordentlichem Maße zu erhöhen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (9)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Verbesserung der Dauerstandfestigkeit von durch einsinnig gerichtete Erstarrung erhaltenen Werkstücken aus hochtemperaturfesten Verbund-Werkstoffen mit einer Matrix aus einer Oberlegierung auf der Basis von Nickel und/oder Eisen und/oder Kobalt und einer aus monokristallinen, parallel gerichteten Fasern aus Monokarbiden der Übergangsmetalle der IV. und V. Gruppe des Periodischen Systems bestehenden Verstärkungsphase, welche Werkstücke eine dauernde, plastische, begrenzte Deformation in Richtung der Fasern — ohne Zerreißung der Fasern — erfahren haben, dadurch gekennzeichnet, daß zur Wiederherstellung der ursprünglichen Eigenschaften der Werkstücke diese einer thermischen Behandlung unterhalb der Schmelztemperatur des Verbund-Werkstoffes, jedoch bei einer erhöhten Temperatur, bei der nach Wiederabkühlung auf Umgebungstemperatur das Werkstück seine ursprüngliche Länge wieder einnimmt, unterworfen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Behandlung unter einer Atmosphäre von Argon, bei Ausschluß mechanischer Belastungen des Werkstückes vorgenommen wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und· 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle einer Matrix auf der Basis von Kobalt, mit Fasern von Tantalkarbid als Verstärkungsphase, das deformierte Werkstück auf eine Temperatur von HOO0C erhitzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungstemperatur des Werkstückes während 30 Minuten aufrecht erbalten wird.
5. Verfahren nach den Ansprächen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle einer Matrix auf der Basis von Nickel mit monokristalünen Fasern aus Niobium-Monokarbid, das Werkstück auf eine Temperatur von 1150 bis 12500C erhitzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungstemperatur des Werkstückes während 30 Minuten aufrecht erhalten wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorhandensein einer Ausscheidung v* (N13AI) in der Matrix das Werkstück nach der thermischen Behandlung zur Rückgewinnung seiner ursprünglichen Dimensionen auf einer zu erneuter Ausscheidung einer Phase v' geeigneten Temperatur gehalten wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkstück während einer Zeitdauer von größenordnungsmäßig fünf Stunden auf einer Temperatur von ungefähr 850° C gehalten vircL
9. Verwendung eines nach dem Verfahren eines der Ansprüche 1 bis 8 wieder hergestellten Werkstückes für bewegliche Turbinenschaufeln.
DE3107480A 1980-02-28 1981-02-27 Verfahren zur Verbesserung der Dauerstandfestigkeit von durch einsinnig gerichtete Erstarrung erhaltenen Werkstücken aus hochtemperaturfesten Verbund-Werkstoffen mit in einer Matrix enthaltenen monokristallinen, parallel gerichteten Fasern eines Metallkarbides als Verstärkungsphase und Verwendung derartiger Werkstücke Expired DE3107480C2 (de)

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