DE69026104T2 - Zusätzliche wärmebehandlung für aluminium-lithium-legierungen - Google Patents

Zusätzliche wärmebehandlung für aluminium-lithium-legierungen

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Description

  • Diese Erfindung bezieht sich auf eine besondere Form der Wärmebehandlung für Aluminium-Lithium-Legierungen, d.h. Legierungen auf der Basis von Aluminium, die Lithium als bewußten Legierungszusatz und nicht nur als Spurenverunreinigung enthalten. In der Praxis enthalten Aluminium- Lithium-Legierungen zusätzlich zu Lithium Bestandteile zur Verfestigung, wie Kupfer, Magnesium oder Zink. Die Wärmebehandlung soll bei diesen Legierungen in bestimmten Produktformen und/oder Temperzuständen angewandt werden, um die Bruchzähigkeit oder Duktilität insbesondere in der kurzen Querrichtung zu verbessern. Der Ausdruck "kurze Querrichtung" ist ein Ausdruck aus dem Stand der Technik, der bezüglich Platten- oder Blechmaterial angewendet wird, um die Achse des Querschnitts durch die Dicke des Materials festzulegen und er wird auch bezüglich anderer Produktformen wie Extrusionserzeugnissen und Schmiedestücken verwendet, um die Querkornausrichtung festzulegen.
  • Aluminium-Lithium-Legierungen auf der Basis von Aluminium-Lithium-Kupfer- und Aluminium-Lithium-Kupfer-Magnesium-Systemen wurden auf den Stand entwickelt, wo sie gegenwärtig für die kommerzielle Nutzung im großen Maßstab in der nächsten Generation von zivilen und militärischen Luftfahrzeugen berücksichtigt werden. Der Reiz dieser Legierungen als Ersatz für geläufige Aluminiumlegierungen, die kein Lithium enthalten, liegt in ihrer verminderten Dichte und erhöhten Steifigkeit, aber eine weit verbreitete Anwendung dieser Materialien in der Luft- und Raumfahrt wird vom Erhalt einer zufriedenstellenden Kombination vieler Eigenschaften abhängen. Die international unter der Bezeichnung 8090 eingetragene Aluminium-Lithium- Kupfer-Magnesium-Legierung weist eine verminderte Dichte und erhöhte Steifigkeit in Kombination mit Festigkeit, Bruchzähigkeit, Korrosionsbeständigkeit, Dauerfestigkeit und Leichtigkeit der Produktion auf einem Niveau weit über den ersten Aluminium-Lithium-Legierungen auf. Bezüglich der gegenwärtigen Aluminium-Lithium-Legierungen bleibt jedoch ein merkliches Problem bestehen, was die niedrige Bruchzähigkeit in der kurzen Querrichtung betrifft. Eine niedrige Bruchzähigkeit in dieser Achse stellt wohl kein wirkliches Hindernis für die Verwendung dieser Legierungen in normalen Anwendungen dar, da die Materialien nicht dort verwendet werden, wo eine Beanspruchung an dieser Achse auftritt, aber es bleibt irgendwie eine Beschränkung im Vertrauen in diese neuen Materialien bestehen und kann sich möglicherweise in manchen Situationen auf die Betriebslebensdauer auswirken. Wenn beispielsweise die 8090-Legierung angelassen wird, um eine Zugfestigkeit von 500 MPa oder mehr zu erzielen, was typisch für die modernen hochfesten Legierungen der 7000-Serie in der Luft- und Raumfahrt im T76-Zustand ist, kann sie niedrige Niveaus in der Bruchzähigkeit in der kurzen Querrichtung von typischerweise 11 oder 12 MPa(m)½ gegenüber einem Wert von 18 bis 20 MPA(m)½ für die 7000-Materialien aufweisen, wogegen die Bruchzähigkeit der 8090-Legierung in anderen Orientierungen mehr als zufriedenstellend ist.
  • Dieses Problem oder merkliche Problem wurde nicht erst kürzlich festgestellt, und verschiedene vorsichtige Erklärungen wurden kürzlich im Stand der Technik vorgebracht. Es ist bekannt, daß ein Bruch in der kurzen Querebene (entweder tritt Rißwachstum in der Längs- oder der Querrichtung senkrecht zur angewandten Belastung auf) entlang der Korngrenzen auftritt und naturgemäß spröde ist, wobei eine lokale Duktilität in diesen Materialien, die eine geringe Bruchzähigkeit in der kurzen Querrichtung aufweisen, kaum nachgewiesen wurde. Die bereits in der Literatur vorgeschlagenen vorsichtigen Erklärungen umfassen die folgenden Möglichkeiten: Lokalisierung der plastischen Belastung an Korngrenzen; Korngrenzensprödigkeit durch Spuren von Wasserstoff oder niedrig schmelzende metallische Elemente wie Natrium, Kalium oder Calcium; und die Bildung großer Phasen an den Korngrenzen, die Lithium, Kupfer und möglicherweise Magnesium enthalten. Diese Erfindung gibt eine geeignete Lösung dieses Problems an, und bezüglich der Erfindung durchgeführte Studien deuten darauf hin, daß diese früher vorgeschlagenen Erklärungen nicht den Kern der Sache erfassen, obwohl einige von ihnen sich auf Phänomene beziehen, die in gewissem Maße unter bestimmten Umständen zu diesem Problem beitragen.
  • Die gegenwärtigen Aluminium-Lithium-Legierungen, die eher auf dem Blockmetallurgieweg als auf den Wegen der schnellen Erstarrung hergestellt werden, werden den normalerweise verwendeten und im Stand der Technik für andere Ausscheidungshärtungs-Aluminiumlegierungen gut eingeführten Verfahrensschritten unterworfen, nämlich: Gießen des Blocks, Wärmebehandlung zur Homogenisierung, Formen eines halbfertigen Produkts oder Produkts, Lösungswärmebehandlung, Abschrecken und Anlaßhärtung bei erhöhter Temperatur. Für manche Legierungen/getemperte Materialien/Produkte gibt es einen Kaltverformungsschritt vor dem Anlaßhärten, um eine verstärkte Anlaßwirkung sicherzustellen. Das Ziel der Anlaßbehandlung ist es, einen beschleunigten Zerfall der vorher vorhandenen übersättigten festen Lösung zu fördern, wodurch sich die erforderlichen festigenden Ausscheidungen ergeben.
  • Es sind verschiedene Anlaßhärtungsbehandlungen im Stand der Technik bezüglich der Aluminium-Lithium-Legierungen bekannt. Die Wahl der Anlaßdauer und -temperatur erlaubt es je nach Bedarf, bis zu einer maximalen Festigkeit anzulassen, unteranzulassen oder überanzulassen. Zweifache Anlaßbehandlungen sind bekannt, wobei dies Behandlungen sind, bei denen das Material zunächst auf einer Temperatur (im ersten Schritt der Behandlung) gehalten und anschließend für eine zweite Zeitspanne bei einer unterschiedlichen Temperatur gehalten wird. Soweit dies bekannt ist, zielen diese gegenwärtig für Aluminium- Lithium-Legierungen eingeführten Anlaßbehandlungen darauf, das Material während jedes Anlaßzeitraums im thermischen Gleichgewicht zu halten, um eine gleichmäßige Ausscheidung der verfestigenden Phase oder Phasen zu fördern. Wir haben festgestellt, daß die Bruchzähigkeit in kurzer Querrichtung und die Duktilität von Aluminium- Lithium-Legierungen des Aluminium-Lithium-Kupfer-Magnesium-Systems durch Anwendung einer Hilfswärmebehandlung nach der Anlaßbehandlung erheblich verbessert werden können, und unsere Untersuchungen dieses Phänomens legen nahe, daß die Hilfswärmebehandlung auch für andere Arten von Aluminium-Lithium-Legierungen wirksam sein wird, wie Legierungen, die Kupfer, aber kein Magnesium und Legierungen, die Zink mit oder ohne Kupfer und/oder Magnesium enthalten. Auch wenn die Behandlung wahrscheinlich bis zu einem gewissen Grad bei allen getemperten Legierungen vorteilhaft verwendet werden kann, bewirkt sie insbesondere in den Produktformen und Temperzuständen eine erhebliche Verbesserung, in denen bei Fehlen einer solchen Behandlung die Bruchart ein spröder intergranularer Bruch ware.
  • Wir untersuchten kürzlich die Wirkungen einer zweiten Anlaßbehandlung auf ein 8090-Plattenmaterial im T8771- Zustand (dies ist Material, das für 32 Stunden bei 170 ºC angelassen wurde), und auf der Basis von zweiten Anlaßzeiten von 1 Stunde oder mehr bei Temperaturen von 170 ºC bis 230 ºC wurde festgestellt, daß durch die zweifache Anlaßbehandlung eine schwache Verbesserung in der Bruchzähigkeit in der kurzen Querrichtung des Materials erhalten werden konnte. Diese Feststellung wurde in einer Veröffentlichung von C.J. Peel und D.S. McDarmaid in der Ausgabe von Aerospace, die das Journal der Royal Aeronautical Society ist, im Mai 1989 auf den Seiten 18 bis 22 kurz erwähnt. Das beste Ergebnis, das durch solch eine zweite Anlaßtemperatur erreicht wurde, war eine Verbesserung in der Bruchzähigkeit in kurzer Querrichtung von etwa 20,5 MPa(m)½ auf 26 MPa(m)½ nach einer Anlaßbehandlung für 1 Stunde bei 210 ºC, was sich durch Rißausbreitung in Längsrichtung zeigte (im folgenden als S-L-Bruchzähigkeit bezeichnet). Die in diesem Verfahren verwendete Vorgehensweise ist typisch für die in der Anlaßpraxis verwendete Vorgehensweise, denn das Material wurde langsam erwärmt und abgekühlt, um thermische Gleichmäßigkeit zu erreichen, und für eine annehmbare Zeit, in Erwartung der Sicherstellung einer Anlaßwirkung, auf der Temperatur gehalten. Das US-Patent 4 861 391 beschreibt ein zweifaches Anlaßverfahren für Aluminium-Lithium-Legierungen. Das Material wird einer Anlaßvorbehandlung und anschließend einer Anlaßbehandlung bei höherer Temperatur unter einem Bereich von Bedingungen unterworfen. In allen Fällen betrug der zweite Schritt mindestens 30 Minuten.
  • Im Gegensatz zu unseren früheren Ergebnissen und Erwartungen wurde nun entdeckt, daß ein deutlicherer Vorteil in Form einer Verbesserung der Eigenschaften in kurzer Querrichtung durch die Verwendung einer neuen Wärmebehandlung erreicht werden kann, die nicht die Anlaßwirkung verstärken soll und die in ihrer Art von den im Stand der Technik zum Zweck der Anlaßhärtung bekannten Behandlungen verschieden ist.
  • Die hier beanspruchte Erfindung ist eine Hilfswärmebehandlung für Aluminium-Lithium-Legierungsmaterial aus gewichtsmäßig 2,2-2,7 % Lithium, 1,0-1,6 % Kupfer, 0,6-1,3 %, Magnesium, 0,04-0,16 % Zirkonium, Verunreinigungen: bis zu 0,30 % Eisen, bis zu 0,25 % Zink, bis zu jeweils 0,10 % Chrom, Silizium, Mangan und Titan, Rest Aluminium, welche Behandlung bei oder nach Abschluß eines Anlaßverfahrens angewandt wird, wobei das Material zur stetigen Steigerung seiner Temperatur auf jenseits der beim Anlaßverfahren erreichten Maximaltemperatur, im folgenden als "t&sub1;" bezeichnet, derart erhitzt wird, daß die in seinen kälteren Teilen erreichte Temperatur einen Umkehrtemperatur, im folgenden als "t&sub2;" bezeichnet, genannten Wert annimmt, welche Umkehrtemperatur 250 ºC nicht überschreitet und wenigstens 20 ºC höher als die Anlaßmaximaltemperatur ist; das Material wird dann für eine Dauer von 5 bis 20 Minuten bei der Umkehrtemperatur gehalten, um ein thermisches Gleichgewicht des Materials zu erzielen; und das Material wird unverzüglich danach auf Raumtemperatur abgekühlt.
  • Die Vorteile der Hilfswärmebehandlung werden durch Anderungen in der Temperatur und nicht durch Halten auf der Temperatur in der Art einer isothermischen Behandlung erzielt und der Ausdruck "stetig", wie er für die in der Erwärmungsstufe erreichte Temperaturerhöhung angewandt wird, beinhaltet, daß bei der Temperaturerhöhung von t&sub1; auf t&sub2; kein bewußtes Anhalten usw. stattfindet. In der Gießereitechnik ist es wohl am günstigsten, die Hilfswärmebehandlung am Ende des isothermischen Anlassens ohne dazwischenliegendes Abkühlen auf Raumtemperatur anzuwenden. Das Erwärmen von t&sub1; auf t&sub2; soll so rasch wie möglich erreicht werden, wobei die thermischen Eigenschaften der für die Wärmebehandlung verwendeten Anlage beachtet wird, und die Länge jeglichen Gleichgewichtsanhaltens bei t&sub2; wird natürlich von der Masse und Dicke des Materials und den während des Erwärmens auftretenden Temperaturgradienten abhängen.
  • Vorzugsweise wird das Material abgeschreckt oder auf andere Art schnell von t&sub2; auf oder in die Nähe von Raumtemperatur abgekühlt. Das Material wird vorzugsweise auch schnell erwärmt, zumindest im Bereich zwischen t&sub1; und t&sub2;. Mit schnellem Erwärmen ohne schnelles Abkühlen und umgekehrt wurden gute Ergebnisse erhalten, aber die besten Ergebnisse wurden mit schnellem Erwärmen, gefolgt von schnellem Abkühlen erreicht. Es muß kein deutliches (wenn überhaupt) Halten auf der Umkehrtemperatur t&sub2; stattfinden, da das Verfahren nicht in der Art eines isothermischen Anlaßverfahrens wirken soll. Die besten Ergebnisse wurden bisher mit einem Halten von nicht mehr als nominell 5 Minuten auf t&sub2; für kleine Testprobenstücke erhalten.
  • Der bevorzugte Bereich für die Umkehrtemperatur t&sub2; ist 200-230 ºC, immer unter der Bedingung, daß t&sub2; t&sub1; um mindestens 20 ºC übersteigt.
  • Die genaue Art des in dieser Hilfswärmebehandlung auftretenden Phänomens ist gegenwärtig nicht mit Sicherheit bekannt, aber es könnte sein, daß das Erwärmen des Materials auf eine Temperatur über seiner Anlaßtemperatur auf eine stetige nicht isothermische Weise das im Material durch das vorhergehende Anlassen gebildete Gleichgewicht stört, wodurch die an den Korngrenzen gelösten Elemente umverteilt werden. Ein neues Gleichgewicht mit erhöhter Korngrenzenausscheidung könnte auftreten, wenn das Material eine merkliche Zeit bei der Umkehrtemperatur gehalten wird, und dieser Zustand wäre nicht besser als der ursprüngliche Anlaßzustand. Das Abkühlen des Materials vor Erreichen eines neuen Gleichgewichts hält das Material wahrscheinlich in einem metastabilen Zustand, der die von uns beobachteten verbesserten Eigenschaften aufweist.
  • Ein gewisser Grad an Verschlechterung in Richtung des ursprünglichen vorbehandelten Zustands wurde bei Materialien festgestellt, die kontinuierlich Temperaturen von 60 ºC und darüber ausgesetzt waren. Durch Extrapolation gemessener Werte kann vorhergesagt werden, daß es bei kontinuierlich 30 ºC 20 Jahre dauern würde, um den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen. Es wurde festgestellt, daß eine nochmalige Anwendung der Hilfswärmebehandlung das verschlechterte Material in seinen vorherigen Zustand überführt. Es ist zu erwarten, daß eine Anwendung einer ähnlichen kurzen Hilfswärmebehandlung die Wiederherstellung der Eigenschaften von Material bewirken würde, die durch ausgedehntes natürliches Altern oder durch Verarbeitung bei erhöhten Temperaturen verschlechtert wurde.
  • Die beanspruchte Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben:
  • Figur 1 ist ein Diagramm, das die SL-Bruchzähigkeit in Abhängigkeit der Zeiten und Temperaturen der Hilfswärmebehandlung zeigt;
  • Figuren 2 und 3 sind Histogramme, die den Einfluß der Heiz- und Abkühlraten veranschaulichen; und
  • Figuren 4 und 5 sind Histogramme, die den durch die Hilfswärmebehandlung bewirkten Vorteil an Materialien veranschaulichen, die in verschiedene Zustände vorangelassen wurden.
  • Das in den hier beschriebenen Beispielen der Erfindung verwendete Material ist die 8090-Legierung. Die Grenzen der Zusammensetzung dieser Legierung sind gewichtsmäßig folgende: 2,2 bis 2,7 % Lithium, 1,0 bis 1,6 % Kupfer, 0,6 bis 1,3 % Magnesium, 0,04 bis 0,16 % Zirkonium, Verunreinigungen: bis zu 0,30 % Eisen, bis zu 0,25 % Zink, bis zu jeweils 0,10 % andere (Chrom, Silizium, Mangan und Titan), Rest Aluminium.
  • Beispiel 1
  • Das in diesem Beispiel verwendete Material war eine 8090- Platte mit 2 Inch (50 mm) Dicke, die im T8771-Zustand geliefert wurde. Material in diesem Zustand wurde folgendermaßen behandelt: Lösungsbehandlungstemperatur 545 ºC, abgeschreckt, 7 % gedehnt und für 32 Stunden bei 170 ºC angelassen. Aus dieser Platte wurden verschiedene Teststücke gefertigt, die für die Messung der Bruchzähigkeit und Zugeigenschaften in der kurzen Querrichtung geeignet waren. Die Probestücke für die Bruchzähigkeit wiesen eine Form mit zwei freitragenden Stücken auf und waren so, daß sich eine Beanspruchungsrichtung in der kurzen Querachse und ein Rißwachstum in der Längsachse ergaben. Der bei diesen Probestücken erhaltene Wert der Bruchzähigkeit wird hier als "SL-Bruchzähigkeit" bezeichnet. In Übereinstimmung mit normaler metallurgischer Praxis wird er als KQ SL bezeichnet, um anzuzeigen, daß die Testmethodik mit den eingeführten Regeln übereinstimmt, daß aber die Rißausbreitung nicht notwendigerweise so fortschreitet, wie dies für einen definierten Wert nötig ist.
  • Einige Proben des Probenmaterials wurden in dem Zustand, wie sie geliefert wurden, gemessen, wogegen andere Proben vor den Versuchen einer Hilfswärmebehandlung unterzogen wurden. Alle Versuche wurden bei Raumtemperatur durchgeführt, falls dies nicht anders angegeben ist. Die Hilfswärmebehandlung wurde durch Eintauchen der Proben von Raumtemperatur in ein auf die erforderliche Umkehrtemperatur t&sub2; vorgewärmtes Salzbad angewandt. Die Proben blieben in dem Salzbad (in einem Ofen), bis sie die erforderliche Umkehrtemperatur erreichten, was durch Abflachen des Ausgangssignals eines an einer Blindprobe im Salzbad befestigten Thermoelements angezeigt wurde, sie wurden für weitere fünf Minuten in dem Bad bei der Temperatur gehalten, anschließend aus dem Bad genommen und in kaltem Wasser abgeschreckt. Die Aufheiz- und Abkühlraten in diesem Bereich schwanken offensichtlich erheblich auf eine nichtlineare Weise. Die gesamte mittlere Aufheiz- und Abkühlrate wird auf 40 ºC/min bzw. 350 ºC/min geschätzt. Ein Erwärmen und Abkühlen auf diese Weise werden im folgenden als schnelles Erwärmen bzw. schnelles Abkühlen für Vergleichszwecke bezeichnet. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Eigenschaften des Ausgangsmaterials und des Materials, das mit der obengenannten Vorgehensweise bei verschiedenen Umkehrtemperaturen hilfswärmebehandelt wurde. 0,2 % Streckgrenze MPa Zugfestigkeit MPa % Bruchdehnung Flächenverminderung
  • Es ist ersichtlich, daß die Hilfswärmebehandlung äußerst wirksam ist, um die SL-Bruchzähigkeit und Duktilität in der kurzen Querrichtung zu erhöhen. Es tritt auch ein gewisser Verlust in der Festigkeit in der kurzen Querrichtung auf. Der relative Wert der Verbesserung und Verschlechterung kann mit der beabsichtigten Materialverwendung schwanken, aber es ist wahrscheinlich, daß der KQ SL-Wert auf den Wert von 18-20 MPa(m)½ der Materialien der 7000-Serie erhöht werden kann, ohne daß ein einschränkender Festigkeitsverlust auftritt.
  • Die oben gezeigten Ergebnisse der Hilfwärmebehandlung und die Ergebnisse anderer Wärmebehandlungen mit Zeiträumen, die zu isothermischen Anlaßbedingungen führen, sind graphisch in Figur 1 dargestellt. Alle in dieser Figur dargestellten Materialien wurden mit der gleichen Vorgehensweise des schnellen Erwärmens/schnellen Abkühlens behandelt, aber mit unterschiedlichen Behandlungstemperaturen und Zeiten bei den Temperaturen. Es ist ersichtlich, daß es einen deutlichen Spitzenwert in der Kurve der Bruchzähigkeit in Abhängigkeit von der Zeit bei den Temperaturen gibt, der in einem Bereich von 5 bis 10 Minuten auftritt, und daß die Vorteile mit einer Zeit von einer Stunde oder mehr bei der Temperatur weit unterhalb des Optimums liegen. Eine Behandlung mit für die isotherme Anlaßpraxis typischen Zeiten beeinträchtigt die Eigenschaften eher, als sie zu verbessern (was KQ betrifft)
  • Weitere Proben des T8771-Materials wurden einer gering modifizierten Form der Hilfswärmebehandlung unterzogen, die genauso ist wie die oben beschriebene, außer daß die Behandlung langsames Aufheizen in dem Ofen an Luft und langsames Abkühlen außerhalb des Ofens an Luft verwendet. Die geschätzten mittleren Raten dieses langsamen Erwärmens und langsamen Abkühlens sind 4 ºC/min und 400 ºC/h. Einige Proben wurden einem schnellen Erwärmen und langsamen Abkühlen und andere einem langsamen Erwärmen und schnellen Abkühlen unterworfen. Die Ergebnisse für t&sub2; = 210 ºC und t&sub2; = 200 ºC sind in den Figuren 2 bzw. 3 dargestellt. Es zeigt sich, daß ein schnelles Abkühlen günstiger ist als ein schnelles Erwärmen und daß die besten Ergebnisse mit schnellem Erwärmen, gefolgt von schnellem Abkühlen, erzielt werden. Nützliche Verbesserungen werden auch noch durch eine Hilfswärmebehandlung mit langsamem Erwärmen/langsamem Abkühlen mit den dargestellten Raten erzielt, auch wenn es nicht sicher ist, ob diese Verbesserung mit ausgedehntem Erwärmen und Abkühlen in der Art eines isothermischen Anlassens erhalten bleiben würde.
  • Beispiel 2
  • Für dieses Beispiel wurde eine nicht angelassene 8090- Platte von 1 Inch (25 mm) im 1351-Zustand verwendet. Dieses Material wurde bei 535 ºC lösungsbehandelt, abgeschreckt, 2,5 % gedehnt aber nicht angelassen. Ausgehend davon wurde das Material bei verschiedenen Temperaturen in einem Bereich von 150 ºC bis 190 ºC und für verschiedene Zeiten von 4 Stunden bis 96 Stunden angelassen. Das anlaßgehärtete Material wurde Hilfswärmebehandlungen mit verschiedenen Umkehrtemperaturen und Zeiten bei der Temperatur unterworfen. Die Ergebnisse sind in den Figuren 4 und 5 gezeigt. Es kann festgestellt werden, daß in allen Fällen die Hilfswärmebehandlung eine sehr deutliche Verbesserung der SL-Bruchzähigkeit sicherstellt.

Claims (4)

1. Hilfswärmebehandlung für Aluminium-Lithium-Legierungsmaterial aus gewichtsmäßig 2,2-2,7 % Lithium, 1,0-1,6 % Kupfer, 0,6-1,3 % Magnesium, 0,04-0,16 % Zirkonium, Verunreinigungen: bis zu 0,30 % Eisen, bis zu 0,25 % Zink, bis zu jeweils 0,10 % Chrom, Silizium, Mangan und Titan, Rest Aluminium, welche Behandlung bei oder nach Abschluß eines Anlaßverfahrens angewandt wird, wobei
(a) das Material zur stetigen Steigerung seiner Temperatur auf jenseits der beim Anlaßverfahren erreichten Maximaltemperatur derart erhitzt wird, daß die in seinen kälteren Teilen erreichte Temperatur einen Umkehrtemperatur genannten Wert annimmt, welche Umkehrtemperatur 250 ºC nicht überschreitet und wenigstens 20 ºC höher als die Anlaßmaximal temperatur ist,
(b) das Material dann bei der Umkehrtemperatur für eine Dauer von 5 bis 20 Minuten gehalten wird, um ein thermisches Gleichgewicht des Materials zu erzielen, und (c) das Material unverzüglich danach auf Raumtemperatur abgekühlt wird.
2. Hilfswärmebehandlung für Aluminium-Lithium-Legierungsmaterial nach Anspruch 1, wobei das Material durch Abschrecken auf Raumtemperatur abgekühlt wird.
3. Hilfswärmebehandlung für Aluminium-Lithium-Legierungsmaterial nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei das Material von der Anlaßmaximaltemperatur auf die Umkehrtemperatur rasch erhitzt wird.
4. Hilfswärmebehandlung für Aluminium-Lithium-Legierungsmaterial nach irgendeinem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Umkehrtemperatur im Bereich von 190 bis 230 ºC ist.
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