DE3106452C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abmischung zur Herstellung
eines Acryl-Knochenzementes.
Der erfindungsgemäße Knochenzement ist in der Chirurgie
anwendbar. Da er insbesondere in niedrig-viskosem Zustand
verwendet werden kann, ist der Knochenzement in der Lage,
die Trabekel der Knochen zu durchdringen, wenn er zum Be
festigen einer Prothese verwendet wird. Diese Durch
dringung ermöglicht ein verbessertes Ineinandergreifen von
Zement und Knochen, wodurch ein Lösen an der Verbindungs
fläche zwischen Knochen und Zement weniger wahrscheinlich
wird.
Zum Befestigen von Prothesen wurden bereits verschiedene
Arten von Knochenzement verwendet. Herkömmlicherweise
wurde Knochenzement aber immer mit den Fingern aufgetragen,
und deshalb mußte der Zement während der Verarbeitungszeit
eine teigige Konsistenz aufweisen. In den letzten Jahren
wurden Knochenzement-Injektoren verwendet. Dabei tritt häufig
das Problem auf, daß der herkömmliche, teigige Zement
zu steif ist und daher schwierig aus der Kartusche einer
Knochenzementspritze zu extrudieren ist. Oft bindet der Zement
noch in der Kartusche ab oder härtet darin aus. Wichtiger
aber ist noch, daß der herkömmliche, teigige Zement die
Trabekel der Knochen nicht so wirksam durchdringt, daß ein
sicheres Ineinandergreifen gewährleistet wäre. Dies führt
dazu, daß sich die implantierte Prothese lockert und mög
licherweise löst.
Viele der bekannten Knochenzementarten bestehen aus einer
flüssigen Monomer-Komponente und einer pulverförmigen
Polymerisatkomponente. Knochenzement, wie ZIMMER®-Knochenzement
SURGICAL SIMPLEX®P haben üblicherweise
ein Verhältnis von flüssiger Komponente zu Pulverkomponente
von 1 : 2 (Volumen/Gewicht), wobei das Volumen in ml und das
Gewicht in g gemessen werden. Wenn man die flüssigen und die
pulverförmigen Komponenten mischt, gibt man die Flüssigkeit
zum Pulver und nicht das Pulver zur Flüssigkeit. Man rührt
die Mischung, bis sich eine teigähnliche Masse gebildet
hat, die nicht mehr an den Gummihandschuhen des Operateurs
klebt oder haftet. (Diese Zeit bezeichnet man als Anteigzeit.)
Die teigähnliche Masse wird dann üblicherweise mit der Hand
geformt oder geknetet bis sie die richtige Konsistenz hat,
damit sie mit den Fingern auf den Knochen aufgetragen werden
kann. Der Zement wird dann von Hand aufgetragen, die
Prothese eingesetzt und im Zement in der richtigen Lage
gehalten, bis der Zement hart wird. (Diese Zeit wird als
Härtungszeit bezeichnet.) Die Viskosität von Acrylzement
nimmt zu, je länger die Monomer- und Polymer-Komponenten
vermischt sind. Die Mischung hat anfänglich eine niedrige
Viskosität und wird mit der Zeit immer steifer bis sie ggfs.
völlig hart wird. Diese Art von ständig sich ändernder
Viskosität ist typisch für pseudoplastisches Material.
Die ASTM (American Society of Testing Materials) gibt eine Norm (ASTM F 451)
für Acryl-Knochenzement an, in der die Anteigzeit und die Härtungs
zeit für Acryl-Knochenzement als Normvorschrift definiert
sind. Diese Versuche werden bei 23 ±2°C durchgeführt. Um
die Anteigzeit zu messen, wird eine Stoppuhr gestartet, sobald
man das Pulver mit der Flüssigkeit vereinigt. Man testet
die Mischung vorsichtig mit Hilfe eines behandschuhten Fingers.
Während der ersten Teststufen kann man beobachten, daß sich
Fäden zwischen der Oberfläche der Mischung und dem Finger
bilden, wenn man diesen herauszieht. Die Zeit zu der man
zuerst beobachtet, daß der behandschuhte Finger sich glatt
löst, wird als Anteigzeit bezeichnet.
Die Härtungszeit wird nach den ASTM-Normen ebenfalls bei
23 ±2°C gemessen. Hierzu wird die Temperatur des Zements, beginnend mit dem
Mischen von Pulver und Flüssigkeit in Abhängigkeit
von der Zeit kontinuierlich aufgezeichnet. Die Härtungszeit
ist nach den ASTM-Normen die Zeit zu der die Temperatur der
Mischung
(T max + T Raum )/2
entspricht.
T max entspricht der maximal erreichten Temperatur. T Raum
entspricht der Umgebungstemperatur von 23 ±2°C. Als Härtungszeit
wird die Zeit betrachtet, zu der die Mischung hart wird.
Zur Anwendung von Knochenzement wurden Injektionsvorrichtungen
vorgeschlagen, insbesondere zum Einbringen in Hohlräume,
wie dem Oberschenkelkanal, da lange, schlanke Injektions
spitzen zum Einführen von Zement tief in die Höhle
geeigneter sind als der Versuch, den Zement von Hand aufzu
tragen. Das Einspritzen verringert auch die Tendenz zur
Schichten- und Hohlraumbildung im Zement und verringert
gleichfalls den Einschluß von Blut im Zement. Das Problem
mit den herkömmlichen Zementarten liegt darin, daß sie
für die Anwendung mit den Fingern formuliert und somit
nach der Anteigzeit zu verwenden sind, wenn der Zement steif
genug ist, um gehandhabt zu werden. Will er die herkömmlichen
Zementarten in Injektionsvorrichtungen verwenden, muß
der Chirurg versuchen, den Zement vor der Anteigzeit (d. h. vor
Zeitpunkt, wo die Zementmischung nicht mehr an den Gummihand
schuhen des Operateurs haftet oder klebt) zu verwenden, denn
zu diesem Zeitpunkt wird der Zement bereits relativ steif.
Wenn der Zement die Anteigzeit erreicht hat, dringt er auch
nicht mehr so gut in die Trabekel der Knochen ein, um die
gewünschte Zement/Knochen-Verbindung herzustellen, welche
der einzige Mechanismus zum sicheren Verankern der implantierten
Prothesen im lebenden Knochen ist.
ASTM hat für Acryl-Knochenzement eine maximale Anteigzeit
von 5 Minuten angegeben. Dieses Maximum von 5 Minuten wird
wiederum bei 23°C gemessen. Die Temperaturen in Operations
räumen sind oft niedriger als 23°C und betragen oft etwa
20°C. Werden das Zementpulver und die Flüssigkeit vermischt,
schreitet die Reaktion bei einer niedrigeren Temperatur
langsamer voran. Deshalb liegt die typische Anteigzeit in
Operationsräumen bei etwa 1 Minute später (OP Anteigzeit)
als unter den Testbedingungen der ASTM-Norm.
ZIMMER® Standard Knochenzement ist für eine ASTM-Anteigzeit
von etwa 1½ bis 2 Minuten ausgelegt. Die OP-Anteigzeit
würde dann bei etwa 2½ bis 3 Minuten nach dem Vermischen
liegen. das eigentliche Vermischen des Pulvers mit der
Flüssigkeit beträgt im allgemeinen etwa 1 Minute. So bleiben
danach nur 1½ oder 2 Minuten, um die Knochenzement-
Injektionsvorrichtung herzurichten und den Knochenzement zu
extrudieren, bevor er OP-Anteigzeit erreicht. Andere bekannte
Acryl-Knochenzemente haben üblicherweise eine vergleichbare
OP-Anteigzeit von etwa 3 Minuten oder weniger. Zur Anteigzeit
wird der Zement so steif, daß er schwer aus der Kartusche und
der Spritze ausgestoßen werden kann. Es ergeben sich oft
Probleme, wenn man den Zement in Einspritz-Vorrichtungen in
diesem teigigen, höher viskosen Zustand verwendet, da eine sichere
Fixierung unter diesen Umständen nicht möglich ist. Wie oben
bereits gesagt, wird der Zement oft zu steif für eine
Abgabe, und oft beendet er den Härtungsvorgang schon in der
Kartusche. Dies ist unter Operationsbedingungen natürlich
sehr unerwünscht und riskant.
Eine andere Art von Knochenzement wird in der US-PS 40 64 566
beschrieben, welche einen graphitfaser-verstärkten Zement
betrifft. In der Patentschrift wird beschrieben, daß man eine
Aufschlämmung des Polymerisatpulvers in dem flüssigen
Monomeren herstellt, dann die Graphitfasern und Härter zusetzt.
Die Graphitfasern stärken den Zement und machen ihn stabiler.
In der Patentschrift ist beschrieben, daß die Fasern
dann zugegeben werden, wenn die Polymerisat- und
Monomerkomponenten gemischt werden. Es ist nicht ange
geben, daß die Fasern im Polymerisatpulver vorgemischt werden.
Die US-PS 36 49 608 ist auf ein Verfahren zur Herstellung von
Dentalprothesen gerichtet, wobei eine Formmasse aus flüssigem
Methylmethacrylat und einer festen Pulverkomponente verarbeitet
wird. Diese Formmasse zeichnet sich dadurch aus, daß sie etwa
1 Stunde verarbeitbar (knetfähig) ist.
Die DE-PS 25 52 070 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
einer für chirurgische Zwecke verwendbaren Masse, deren Anteigzeit
4 bis 5 Minuten beträgt. Diese Masse besteht im wesentlichen
aus einer Methylmethacrylat-Monomeren-Komponente und
einer Methylmethacrylat-Polymer-Komponente, wobei diese beiden
Komponenten vorzugsweise in einem Mengenverhältnis von 1 : 2 vor
liegen. Als weiterer wesentlicher Zusatzstoff werden Polyester-,
Polyphenylalkohol- oder Polyamidfasern angegeben. Die Synthese
faser wird in Form einer wäßrigen Emulsion (15-50% H₂O)
verwendet. Die Verwendbarkeit von Kohlefasern wird nicht erwähnt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
Acryl-Zementes zum Befestigen einer Prothese in einem lebenden
Knochen, wobei der Zement über einen längeren Zeitraum niedrig
viskos bleibt (eine längere Anteigzeit hat), so daß man den
Zement in niedrigviskosem Zustand verarbeiten kann, wobei er
in die Trabekel der lebenden Knochen eindringt, wodurch eine
sichere Verbindung an der Zement/Knochen-Verbindungsfläche
bewirkt wird. Hierbei soll der Zement trotzdem die Härteeigen
schaften herkömmlicher Knochenzemente haben.
Die erfindungsgemäß gestellte Aufgabe wird durch Bereit
stellung einer Abmischung zur Herstellung eines Acryl-Knochen
zementes gemäß Hauptanspruch gelöst.
Der erfindungsgemäße Knochenzement ist auch zur Verwendung
in Knochenzement-Injektionsvorrichtungen besser geeignet
und flüssig genug, um leicht durch Kartusche und Spitze zu
fließen. Er weist somit während einer angemessenen Zeit
spanne keinen zu großen Widerstand auf, so daß die früheren
Probleme mit verstopften Spritzenenden, schwer auszupressendem
Zement, von zu starkem Druck gesprengten Kartuschen und
vorzeitigem Härten oder Abbinden des Zementes, bevor er aus
Kartusche und Spritze abgegeben werden kann, vermieden
werden.
Ein wichtiger Faktor beim erfindungsgemäßen Knochenzement
ist, da er eine längere Anteigzeit hat als die bisherigen
Knochenzemente und eine längere Verarbeitungszeit für die
Anwendung in Injektionsvorrichtungen erlaubt; er härtet jedoch
trotzdem in weniger als elf Minuten nach dem Beginn des
Vermischens der Pulverkomponente mit der flüssigen Komponente
aus.
Der erfindungsgemäße Knochenzement behält auch bei etwa
20°C eine Viskosität von vorzugsweise
weniger als 100 Pa · s, bis zur sechsten oder
siebten Minute nach dem Vermischen von Polymerisat und
Monomer.
Obwohl er weniger viskos als herkömmlicher Knochenzement ist,
bindet er innerhalb einer angemessenen Zeit, in der die
Prothese sicher und ohne Bewegung bis zum Aushärten und Fest
sitzen der Prothese in der richtigen Lage gehalten werden muß,
ab oder härtet vollkommen aus.
Die im erfindungsgemäßen Knochenzement verwendete Dispersion
von Graphitfasern mit einem hohen Modul dient zur Verstärkung
des Knochenzementes, wobei dieser trotzdem die erfindungs
gemäßen Vorteile beibehält.
Der erfindungsgemäße niedrigviskose Knochenzement hat alle
diese oben bezeichneten Eigenschaften und hat sich bei Versuchen
und in letzter Zeit auch in der klinischen Praxis bewährt und
gestattet das Einsetzen und Befestigen von Prothesen in lebende Knochen.
Er behält seine niedrige Viskosität
über längere Zeit, da die Mischung der Polymerisat
körnchen eine geringere Gesamtoberfläche hat als andere
pulverförmige Polymerisatmischungen.
Für die vorliegende Erfindung wurden die Viskositätsmessungen
bei etwa 20°C durchgeführt. Dies ist für die Messung der
Viskosität eine typische Temperatur. Es muß jedoch betont
werden, daß zwischen den bei verschiedenen Temperaturen
bestimmten Viskositäten drastische Unterschiede bestehen. Wie
bereits beschrieben, geht die Aushärtungsreaktion des Knochen
zementes bei höheren Temperaturen rascher voran. Deshalb
würden Viskositätsbestimmungen bei 22,2°C einen viel
höheren Wert ergeben als bei 20°C.
Fig. 1 zeigt ein repräsentatives Diagramm der Viskosität in
Abhängigkeit von der Zeit, wobei die relative
Viskosität von ZIMMER® Standard Knochenzement,
SURGICAL SIMPLEX®P
und des erfindungsgemäßen niedrigviskosen
Zementes als Funktion der Zeit gezeigt sind.
Für das Diagramm wird die Zeit vom Beginn des
Vermischens der Pulver- und der flüssigen
Komponente gemessen. Es zeigt die Zeitspanne
von drei bis neun Minuten nach Beginn des
Vermischens.
Erfindungsgemäß stellt man eine Abmischung zur Herstellung
eines Acryl-Knochenzementes bereit, enthaltend eine flüssige Methyl
methacrylat-Monomer-Komponente und eine Pulverkomponente, die eine Methyl
methacryl-Polymer-Komponente und eine Faserkomponente
umfaßt;
mit einem Verhältnis von flüssiger Komponente zu Pulver komponente von 1 : 2 (V/G) (flüssige Komponente in ml und Pulverkomponente in g), wobei
die Pulverkomponente zu mindestens 80 Gew.-% aus Methylmethacrylat-Polymerisatpulver besteht, wobei
mindestens 85 bis 95 Gew.-% der Methylmethacrylat- Polymerisatpulverkörnchen eine maximale Durchschnitts größe von 0,025 mm haben und 5 bis 15 Gew.-% der Methylmethacrylat-Polymerisatpulverkörnchen durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,425 mm, aber nicht durch ein Sieb mit einer lichten Maschen weite von 0,150 mm fallen und anschließend gemahlen worden sind, um die Oberfläche der Körnchen aufzurauhen und aufzubrechen; oder 5-15 Gew.-% der Methylmeth acrylat-Polymerisatpulverkügelchen einen Durchmesser von weniger als 0,013 bis 0,017 mm aufweisen;
die Fasern Graphitfasern mit hohem Modul, einem Durch messer von 0,006 bis 0,015 mm und einer Länge von 0,79 bis 7,14 mm sind;
die Graphitfasern im Polymerisatpulver in einer Dispersion von 1,8 bis 2,2 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Pulverkomponente, vorliegen, und
die so gebildete Dispersion bei Gebrauch in der flüssigen Komponente aufgelöst wird,
wobei, wenn die flüssige Komponente mit der Pulver komponente gemischt wird, der erhaltene Zement bei 20°C für mindestens 6 Minuten ab dem Vermischen der Komponenten eine Viskosität von weniger als 150 Pa · s besitzt und nach nicht mehr als 10 bis 11 Minuten ab dem Vermischen der Komponenten völlig hart geworden ist.
mit einem Verhältnis von flüssiger Komponente zu Pulver komponente von 1 : 2 (V/G) (flüssige Komponente in ml und Pulverkomponente in g), wobei
die Pulverkomponente zu mindestens 80 Gew.-% aus Methylmethacrylat-Polymerisatpulver besteht, wobei
mindestens 85 bis 95 Gew.-% der Methylmethacrylat- Polymerisatpulverkörnchen eine maximale Durchschnitts größe von 0,025 mm haben und 5 bis 15 Gew.-% der Methylmethacrylat-Polymerisatpulverkörnchen durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,425 mm, aber nicht durch ein Sieb mit einer lichten Maschen weite von 0,150 mm fallen und anschließend gemahlen worden sind, um die Oberfläche der Körnchen aufzurauhen und aufzubrechen; oder 5-15 Gew.-% der Methylmeth acrylat-Polymerisatpulverkügelchen einen Durchmesser von weniger als 0,013 bis 0,017 mm aufweisen;
die Fasern Graphitfasern mit hohem Modul, einem Durch messer von 0,006 bis 0,015 mm und einer Länge von 0,79 bis 7,14 mm sind;
die Graphitfasern im Polymerisatpulver in einer Dispersion von 1,8 bis 2,2 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Pulverkomponente, vorliegen, und
die so gebildete Dispersion bei Gebrauch in der flüssigen Komponente aufgelöst wird,
wobei, wenn die flüssige Komponente mit der Pulver komponente gemischt wird, der erhaltene Zement bei 20°C für mindestens 6 Minuten ab dem Vermischen der Komponenten eine Viskosität von weniger als 150 Pa · s besitzt und nach nicht mehr als 10 bis 11 Minuten ab dem Vermischen der Komponenten völlig hart geworden ist.
Im erfindungsgemäßen Acryl-Zement liegt das gleiche Ver
hältnis von flüssiger zu pulverförmiger Komponente vor wie im
ZIMMER® Standard Knochenzement. Dieses Verhältnis
beträgt 1 : 2 (Volumen/Gewicht), wobei die flüssige Komponente
in ml und die pulverförmige Komponente in g gemessen werden.
Wenn man beispielsweise den Zement mischt, könnte man 20 ml
flüssiges Monomeres zu 40 g pulverförmige Komponente geben und
erhält dann eine richtig dosierte Mischung.
Die flüssige Monomerenkomponente des erfindungsgemäßen niedrigviskosen
Knochenzements entspricht der der flüssigen Komponente des ZIMMER®
Knochenzements. Sie hat folgende Zusammensetzung:
96,2 bis 98,3 Vol.-% Methylmethacrylat-Monomeres,
bevorzugt 97,25%;
2,5 bis 3,0 Vol.-% N,N-Dimethyl-p-toluidin, vorzugsweise 2,75%; und
75 ±10 ppm Hydrochinon.
2,5 bis 3,0 Vol.-% N,N-Dimethyl-p-toluidin, vorzugsweise 2,75%; und
75 ±10 ppm Hydrochinon.
Das N,N-Dimethyl-p-toluidin wird zugesetzt, um das kalte
Aushärten zu beschleunigen, wenn die beiden Komponenten
(flüssige Monomeren-Komponente und pulverförmige Polymerisat
komponente) vermischt werden. Hydrochinon setzt man zu, um
vorzeitige Polymerisation zu vermeiden, welche durch Ein
wirkung von Hitze, Licht oder chemische Reagentien statt
finden könnte. Die Formel für das Methylmethacrylat-Monomere
ist:
Die Gesamtmengen in der erfindungsgemäßen pulverförmigen Polymerisat
komponente ähneln im allgemeinen der Zusammensetzung des
ZIMMER® Standard Knochenzementes. Die gesamte Pulver
komponente umfaßt hierbei:
80 Gew.-% Polymethylmethacrylat, oder mehr,
vorzugsweise 89,25%;
9,0 bis 11,0 Gew.-% Bariumsulfat (U.S.P.), vorzugsweise 10,0%;
0,5 bis 1,0 Gew.-% Benzoylperoxid, vorzugsweise 0,75% und
maximal 1,0 Gew.-% Feuchtigkeitsgehalt.
9,0 bis 11,0 Gew.-% Bariumsulfat (U.S.P.), vorzugsweise 10,0%;
0,5 bis 1,0 Gew.-% Benzoylperoxid, vorzugsweise 0,75% und
maximal 1,0 Gew.-% Feuchtigkeitsgehalt.
Die erfindungsgemäße Pulverkomponente unterscheidet sich jedoch im Aufbau
des Polymethylmethacrylat-Pulvers sowie durch den Zusatz von Graphitfasern.
Das Bariumsulfat (BaSO₄) wird wahlweise zugesetzt, verleiht
aber der Formulierung Radiopacität, so daß der Zement beim
Röntgen sichtbar ist. Das Benzoylperoxid wirkt als Katalysator,
wenn die Monomer- und Polymerisat-Komponenten vermischt werden.
Die Formel für das Polymethylmethacrylat ist:
Das Polymethylmethacrylat-Pulver im ZIMMER® Standard Knochenzement
besteht aus einer Mischung von 65 bis 70% Polymerisat
körnchen mit einer maximalen Durchschnittsgröße von 0,025 mm
(normale Körnchen) und 30 bis 35% Polymerisatkörnchen, welche
gemahlen wurden oder auf eine Größe im Bereich von weniger
als 0,013 bis 0,017 mm gesiebt wurden. Der erfindungsgemäße
niedrigviskose Knochenzement enthält 85 bis 95%, vorzugsweise
90%, Polymerisatkörnchen mit einer Durchschnittsgröße von
0,025 mm und 5 bis 15%, vorzugsweise 10%, Körnchen, welche
gemahlen wurden oder auf eine Größe von weniger als 0,013
bis 0,017 mm gesiebt wurden, was ihnen ähnliche Eigenschaften
wie dem gemahlenen Material verleiht.
Verwendet man die geeignete Polymethylmethacrylat-Körnchen
mischung für den modifizierten, niedrigviskosen Zement in
der Polymerisatkomponente und mischt dann mit der Monomeren-
Komponente, so erhält man einen Knochenzement, der bei etwa
20°C eine Viskosität von weniger als 150 Pa · s, und vorzugs
weise weniger als 100 Pa · s bis zur sechsten oder siebten
Minute nach Beginn des Vermischens von Pulver und Flüssigkeit hat.
Um die Aufmachung der normalen und der gemahlenen Körnchen
genauer anzugeben, werden sie mit ihrer Teilchengröße
beschrieben. Sowohl normale Körnchen als auch gemahlene
Körnchen müssen durch ein Sieb mit einer lichten Maschen
weite von 0,425 mm fallen. Dann müssen alle
normalen Körnchen auch durch ein Sieb mit einer lichten
Maschenweite von 0,150 mm fallen. Diese Körnchen
werden in der herkömmlichen (normalen) Körnchenmischung
verwendet. Diejenigen Körnchen, welche durch das Sieb mit
einer lichten Maschenweite von 0,425 mm, aber
nicht durch ein Sieb von 0,150 mm fallen, werden
für die gemahlene Körnchenmischung verwendet. Diesen Anteil
an Körnchen gibt man in eine Mühle, welche die Körnchen
oberfläche aufrauht und aufbricht. Dadurch erhält man eine
größere Reaktionsoberfläche als bei im wesentlichen kugel
förmigen Körnchen vergleichbarer Größe, die nicht gemahlen
sind.
Ein typischer Größenbereich für die Körnchenfraktion, welche
durch ein 0,425 mm und 0,150 mm Sieb fällt (normale Körnchen
fraktion) ist wie folgt:
2,7% Körnchen kleiner als 0,150 mm, aber größer
als 0,106 mm,
6,8% Körnchen kleiner als 0,106 mm aber größer als 0,075 mm,
17,3% Körnchen kleiner als 0,075 mm und größer als 0,045 mm,
71,9% Körnchen kleiner als 0,045 mm und größer als 0,013 bis 0,017 mm,
2,2% Körnchen kleiner als 0,013 bis 0,017 mm.
6,8% Körnchen kleiner als 0,106 mm aber größer als 0,075 mm,
17,3% Körnchen kleiner als 0,075 mm und größer als 0,045 mm,
71,9% Körnchen kleiner als 0,045 mm und größer als 0,013 bis 0,017 mm,
2,2% Körnchen kleiner als 0,013 bis 0,017 mm.
Ein typischer Größenbereich für eine gemahlene Körnchenfraktion
ist beispielsweise:
3,5% Körnchen kleiner als 0,425 mm, aber größer
als 0,106 mm,
6,0% Körnchen kleiner als 0,106 mm, aber größer als 0,075 mm,
25,1% Körnchen kleiner als 0,075 mm und größer als 0,045 mm,
56,1% Körnchen kleiner als 0,045 mm und größer als 0,013 bis 0,017 mm,
7,9% Körnchen kleiner als 0,013 bis 0,017 mm.
6,0% Körnchen kleiner als 0,106 mm, aber größer als 0,075 mm,
25,1% Körnchen kleiner als 0,075 mm und größer als 0,045 mm,
56,1% Körnchen kleiner als 0,045 mm und größer als 0,013 bis 0,017 mm,
7,9% Körnchen kleiner als 0,013 bis 0,017 mm.
Wenngleich die normale Körnchenfraktion in Wirklichkeit
einen größeren Anteil an kleineren Körnchen hat (weniger
als 0,045 mm), so weist die gemahlene Fraktion insgesamt
eine größere Oberfläche auf, da die Form und die Oberflächen
struktur der Körnchen so unregelmäßig und aufgerauht ist durch
das Mahlen, verglichen mit normalen Körnchen, die im wesent
lichen kugelförmig sind.
Dagegen kann eine Körnchenfraktion, in der das Körnchenpulver
auf eine Größe von weniger als 0,013 bis 0,017 mm gesiebt ist,
anstelle der gemahlenen Fraktion verwendet werden, und verleiht
die gleichen Eigenschaften wie die oben beschriebene gemahlene
Fraktion, da auch bei dieser die Oberfläche größer ist.
Weiterhin enthält der erfindungsgemäße Knochenzement eine
Dispersion von Graphitfasern mit einem hohen Modul in einem
Anteil von 1,8 bis 2,2 Gew.-%, vorzugsweise 2 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der pulverförmigen Polymerisatkomponente.
Das Verhältnis von flüssiger Komponente und Gesamtpulverkomponente
ist 1 : 2 (Volumen/Gewicht), wobei das Volumen der Flüssigkeit
in ml und das Gewicht des Pulvers in g gemessen werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der graphitver
stärkten Pulverkomponente liegt ein Anteil von 90 bis
95% Polymerisatkörnchen mit einer maximalen Durchschnitts
größe von 0,025 mm (normale Körnchen) und von 5 bis 10%
Polymerisatkörnchen, welche gemahlen oder bis zu einer
Größe von weniger als 0,013 bis 0,017 mm ausgesiebt wurden,
vor.
Die Zusammensetzung einer bevorzugten, erfindungsgemäßen Pulverkomponente
ist:
80 Gew.-% Polymethylmethacrylat oder mehr,
vorzugsweise 87,25%,
9 bis 11 Gew.-% Bariumsulfat (U.S.P.), vorzugsweise 10%,
1,8 bis 2,2 Gew.-% Graphitfasern mit einem hohen Modul, vorzugsweise 2%,
0,5 bis 1,0 Gew.-% Benzoylperoxyd, vorzugsweise 0,75% und
ein Maximum von 1,0 Gew.-% Feuchtigkeitsgehalt.
9 bis 11 Gew.-% Bariumsulfat (U.S.P.), vorzugsweise 10%,
1,8 bis 2,2 Gew.-% Graphitfasern mit einem hohen Modul, vorzugsweise 2%,
0,5 bis 1,0 Gew.-% Benzoylperoxyd, vorzugsweise 0,75% und
ein Maximum von 1,0 Gew.-% Feuchtigkeitsgehalt.
Somit stellen die Graphitfasern etwa 2% des Gesamtgewichts
der Pulverkomponente dar. Der verwendete Kohlenstoff
fasertyp trägt die Bezeichnung "Fortafil"; es können aber auch
andere, im wesentlichen äquivalente Fasern verwendet werden. Die Länge
der Fasern reicht von 0,79 bis 7,14 mm. Die Querschnittsform der Fasern kann
als hundeknochenförmig oder achterförmig beschrieben werden. Daher
haben die Fasern einen größten und einen kleinsten Durchmesser.
Der größte Durchmesser ist etwa 0,015 mm und der kleinste
etwa 0,006 mm.
Die verstärkenden Kohlenstoff-Fasern werden in der trockenen
Pulverkomponente vermischt. So können die Fasern vorgemischt
und mit der Pulverkomponente verpackt werden. Dies steht
im Gegensatz zum US-Patent 40 64 566, worin die flüssige
und die pulverförmige Komponente zu einer Aufschlämmung gemischt
und die verstärkenden Kohlenstoff-Fasern dann zu dieser Auf
schlämmung gegeben werden. Bei dieser Ausführungsform werden
die Fasern nicht zugesetzt, bis der Knochenzement für die
Anwendung vermischt wird. Durch das Vormischen der Fasern in
der Pulverkomponente können diese gleichmäßiger vermischt
werden und der Arzt muß nicht versuchen, die Fasern zu mischen
und gleichmäßig in der Mischung zu verteilen. Bei der Her
stellung des Produkts in größerem Maßstab ist das Vormischen
der Fasern in dem Pulver besser und wirkungsvoller.
Der mit Kohlenstoff verstärkte niedrigviskose Zement,
ergibt einen Knochenzement,
dessen Viskosität bei 20°C niedriger als
150 Pa · s bis zur sechsten oder siebten Minute nach dem
Vermischen der Pulver- und Flüssigkeitskomponente ist, und
vorzugsweise niedriger als 100 Pa · s bis zur sechsten oder
siebten Minute nach dem Mischen ist. Dieser Zement wird zur
Erhöhung der Festigkeit mit Kohlenstoffasern verstärkt und
hat dennoch die Vorteile, daß er in die Trabekel der Knochen
eindringt und die Verbindung von Knochen und Zement ver
bessert und sich wirksam und leicht mit einer Injektions
vorrichtung für Knochenzement während einer längeren Zeit
handhaben läßt. Somit ist er speziell für eine Verarbeitung mit
Injektionskanonen oder Spritzen geeignet.
Eine repräsentative Viskosität/Zeit-Kurve ist in Fig. 1
gezeigt und veranschaulicht die typischen Viskositätsverläufe
für ZIMMER® Standard Knochenzement, SURGICAL
SIMPLEX®P und die erfindungsgemäße, niedrigviskose Formulierung.
Die Messungen wurden bei 20 ±0,5°C durchgeführt, was oft
eine typische Temperatur in einem Operationssaal ist. Es ist
zu bemerken, daß 6 Minuten nach dem Vermischen, welches zum
Zeitpunkt Null erfolgt, der erfindungsgemäße Zement eine
Viskosität von etwa 40 Pa · s hat. Nach der siebten Minuten
ist die Viskosität immer noch weniger als 100 Pa · s, graphisch
dargestellt bei etwa 75 Pa · s. ZIMMER® Standard-Zement hat
bereits nach 6 Minuten 150 Pa · s erreicht und liegt nach
sieben Minuten bei 200 Pa · s. Wie in der Graphik angegeben,
gilt dieser Trend auch für SURGICAL SIMPLEX®P sowie für alle
anderen handelsüblichen Acrylzemente, die zur Verarbeitung von
Hand hergestellt werden. Wenngleich andere Acrylzemente unter
schiedliche Viskositätskurven haben, so haben alle bekannten
Acryl-Knochenzemente, gemessen bei 20°C, sechs Minuten nach
dem Mischen eine Viskosität größer als 150 Pa · s.
Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Anteigzeit
und der Viskosität. Ein Knochenzement, der eine längere
Anteigzeit hat, bleibt also längere Zeit niedriger viskos
als ein Zement mit einer relativ kurzen Anteigzeit.
Wie oben bereits erklärt, hat ZIMMER® Standard Knochenzement
eine typische ASTM Anteigzeit von etwa 1½ bis 2 Minuten
und eine OP-Anteigzeit von etwa 2½ bis 3 Minuten. Die
ansonsten vorhandenen Knochenzemente haben eine vergleichbare
oder sogar noch kürzere Anteigzeit.
Der erfindungsgemäß niedrigviskose Zement ist so formuliert,
daß er eine ASTM Anteigzeit von etwa 4¾ Minuten, und somit
unter typischen Operationsraum-Bedingungen eine OP-Anteigzeit
von etwa 5¾ oder fast 6 Minuten hat. Wenn es eine Minute
dauert, bis das Pulver und die flüssige Komponente zum Zement
vermischt sind, hat man immer noch 4¾ Minuten, um die
Injektionsvorrichtung zum Spritzen des Knochenzements aus
dem Injektor herzurichten und anzuwenden, während bei anderen
bekannten Knochenzementen hierfür nur etwa 2 Minuten verbleiben,
bevor sie zu steif werden, um mit einer Spritze
verabreicht werden zu können und auch zu steif sind, um in
die Knochentrabekel einzudringen. Die neue, niedrigviskose
Formulierung erlaubt daher doppelt so viel Zeit im Operationssaal,
um den Knochenzement wirksam mit einer Einspritz
vorrichtung anzuwenden und verlängert auch die Zeitspanne,
während der der Zement in die Zwischenräume der Knochen
trabekel eindringen kann.
Die Anteigzeit ist eine Funktion der Oberfläche des Polymerisat
pulvers. Je größer der gesamte verfügbare Oberflächenbereich
ist, um so kürzer ist die Anteigzeit. Deshalb hat ZIMMER®
Standard Knochenzement eine kürzere Anteigzeit als der
erfindungsgemäße niedrigviskose Zement, da der Standardzement einen
größeren Anteil an gemahlenen Körnchen im Polymerisatpulver,
und daher eine größere Oberfläche als der niedrigviskose
Zement hat. Da andere Acrylzemente nicht alle gemahlene
Polymerisatkörnchen in ihren Mischungen verwenden, könnte
ein Zement mit niedrigerer Viskosität auch durch Verkleinerung
der Gesamtoberfläche des Polymerisatpulvers oder durch
Erhöhung der Durchschnittsgröße der Polymerisatkörnchen erreicht
werden.
Bei der Formulierung eines niedriger viskosen Knochenzements
ist es wichtig, daß der Knochenzement noch in einer ange
messenen Zeit aushärtet. Nachdem der Zement injiziert und
die Prothese eingesetzt und/oder in die richtige Lage
gebracht worden ist, muß sie sicher und ohne weitere
Bewegung gehalten werden, bis der Zement aushärtet oder
völlig hart wird, um die Prothese sicher zu fixieren. Die
maximal erlaubte Härtungszeit für Acrylzement beträgt
15 Minuten. Wenn aber der Chirurg den Knochenzement nach
sechs Minuten eingespritzt hat und die Prothese in der
nächsten Minute im Zement in die richtige Lage gebracht hat, so
müßte sie dann noch weitere acht Minuten in dieser Lage gehalten
werden, was unvernünftig und schwer durchzuführen wäre. Durch
Einstellen der Katalysatormengen, wie beispielsweise des
Benzoylperoxids, in der erfindungsgemäßen Pulverkomponente,
kann dennoch eine angemessene Aushärtungszeit erreicht werden.
Sowohl ZIMMER® Standard Zement als auch der erfindungsgemäße,
niedrigviskose Zement sind beide so formuliert, daß sie eine
Härtungszeit von 7 bis 10½ Minuten nach Beginn des
Vermischens haben. Deshalb müßte bei dem niedrigviskosen
Zement die Prothese voraussichtlich nur weniger als eine
Minute oder maximal 3 bis 4 Minuten an Ort und Stelle
gehalten werden. Dies ist wichtig, denn bei der Herstellung
eines Zements, der über eine längere Zeit eine niedrige
Viskosität behält, ist es wahrscheinlich, daß bei einigen
Formulierungsversuchen der Härtungsprozeß völlig verlangsamt
und man einen fließenden Zement erhält, der nicht richtig
aushärtet. Deshalb ist es bei der Formulierung eines niedrig
viskosen Zements sehr wichtig, daß die Aushärtungszeit
erhalten bleibt.
Wenn die Polymerisation der Zementmischung abgeschlossen
ist, ist der Zement ein Puffer für gleichmäßige Gewichts
verteilung und andere Beanspruchungen zwischen der Prothese
und dem Knochen. Wird der Zement in niedrigem Viskositäts
zustand injiziert, so ist die Verbindung zwischen Knochen und
Zement viel stärker, da der niedrigviskose Zement in die
Knochen-Trabekel eindringen kann, welche poröse Löcher
im gitterförmigen Knochen darstellen.
Der vorstehend beschriebene, niedriger viskose Zement
erreicht eine minimale Druckfestigkeit von 68,95 nPa,
welche mit der anderer Zementsorten vergleichbar ist.
Claims (4)
1. Abmischung zur Herstellung eines Acryl-Knochenzementes,
enthaltend eine flüssige Methylmethacrylat-Monomer-
Komponente und eine Pulverkomponente, die eine Methyl
methacrylat-Polymer-Komponente und eine Faserkomponente
umfaßt;
mit einem Verhältnis von flüssiger Komponente zu Pulver komponente von 1 : 2 (V/G) (flüssige Komponente in ml und Pulverkomponente in g), wobei
die Pulverkomponente zu mindestens 80 Gew.-% aus Methylmethacrylat-Polymerisatpulver besteht, wobei
mindestens 85 bis 95 Gew.-% der Methylmethacrylat- Polymerisatpulverkörnchen eine maximale Durchschnitts größe von 0,025 mm haben und 5 bis 15 Gew.-% der Methylmethacrylat-Polymerisatpulverkörnchen durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,425 mm, aber nicht durch ein Sieb mit einer lichten Maschen weite von 0,150 mm fallen und anschließend gemahlen worden sind, um die Oberfläche der Körnchen aufzurauhen und aufzubrechen; oder 5-15 Gew.-% der Methylmethacrylat- Polymerisatpulverkügelchen einen Durchmesser von weniger als 0,013 bis 0,017 mm aufweisen;
die Fasern Graphitfasern mit hohem Modul, einem Durch messer von 0,006 bis 0,015 mm und einer Länge von 0,79 bis 7,14 mm sind;
die Graphitfasern im Polymerisatpulver in einer Dispersion von 1,8 bis 2,2 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Pulverkomponente, vorliegen, und
die so gebildete Dispersion bei Gebrauch in der flüssigen Komponente aufgelöst wird,
wobei, wenn die flüssige Komponente mit der Pulver komponente gemischt wird, der erhaltene Zement bei 20°C für mindestens 6 Minuten ab dem Vermischen der Komponenten eine Viskosität von weniger als 150 Pa · s besitzt und nach nicht mehr als 10 bis 11 Minuten ab dem Vermischen der Komponenten völlig hart geworden ist.
mit einem Verhältnis von flüssiger Komponente zu Pulver komponente von 1 : 2 (V/G) (flüssige Komponente in ml und Pulverkomponente in g), wobei
die Pulverkomponente zu mindestens 80 Gew.-% aus Methylmethacrylat-Polymerisatpulver besteht, wobei
mindestens 85 bis 95 Gew.-% der Methylmethacrylat- Polymerisatpulverkörnchen eine maximale Durchschnitts größe von 0,025 mm haben und 5 bis 15 Gew.-% der Methylmethacrylat-Polymerisatpulverkörnchen durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,425 mm, aber nicht durch ein Sieb mit einer lichten Maschen weite von 0,150 mm fallen und anschließend gemahlen worden sind, um die Oberfläche der Körnchen aufzurauhen und aufzubrechen; oder 5-15 Gew.-% der Methylmethacrylat- Polymerisatpulverkügelchen einen Durchmesser von weniger als 0,013 bis 0,017 mm aufweisen;
die Fasern Graphitfasern mit hohem Modul, einem Durch messer von 0,006 bis 0,015 mm und einer Länge von 0,79 bis 7,14 mm sind;
die Graphitfasern im Polymerisatpulver in einer Dispersion von 1,8 bis 2,2 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Pulverkomponente, vorliegen, und
die so gebildete Dispersion bei Gebrauch in der flüssigen Komponente aufgelöst wird,
wobei, wenn die flüssige Komponente mit der Pulver komponente gemischt wird, der erhaltene Zement bei 20°C für mindestens 6 Minuten ab dem Vermischen der Komponenten eine Viskosität von weniger als 150 Pa · s besitzt und nach nicht mehr als 10 bis 11 Minuten ab dem Vermischen der Komponenten völlig hart geworden ist.
2. Acrylzement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die flüssige Monomer-Komponente 96,2 bis 98,3 Vol.-%
Methylmethacrylatmonomeres und 2,5 bis 3,0 Vol.-%
N,N-Dimethyl-p-toluidin enthält.
3. Acrylzement nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pulverkomponente 0,5 bis 1,0
Gew.-% Benzoylperoxid enthält und einen Feuchtigkeitsgehalt
von höchstens 1 Gew.-% aufweist.
4. Acrylzement nach einem der Ansprüche 1 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polymerisatpulver-Komponente
außerdem 9 bis 11 Gew.-% Bariumsulfat (U.S.P.) enthält und
den Zement für Röntgenstrahlen undurchlässig macht.
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