DE3105200A1 - Kippbares gefaess zur behandlung von gusseisenschmelzen - Google Patents
Kippbares gefaess zur behandlung von gusseisenschmelzenInfo
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- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
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Description
METALLGESELLSCHAFT Frankfurt/M., 2. Februar 1981 Aktiengesellschaft Y DrMl/HGa
Reuterweg 14
6000 Frankfurt/M.
6000 Frankfurt/M.
Prov. Nr. 8678 M
Kippbares Gefäß zur Behandlung von Gußeisenschmelzen
Die Erfindung betrifft ein kippbares Gefäß zur Behandlung von Gußeisenschmelzen mit die Kugelgraphitbildung induzierenden
Stoffen.
Kippbare Gefäße zur Behandlung von Gußeisenschmelzen mit die Kugelgraphitbildung induzierenden Stoffen sind im
Stand der Technik bekannt. Bei einem aus DE-AS 22 16 bekannten, als um eine Querachse kippbarer Konverter ausgebildeten
Gefäß der genannten Art, ist an der Bodenfläche eine Kammer angebracht. Diese Kammer dient der
Aufnahme von Behandlungszusätzen und wird von außen beschickt und verschlossen. Die Kammerwände weisen Öffnungen
für den Durchtritt der Metallschmelze und der verdampfenden Zusatzmittel auf. Die als Einfüll- und Abstichöffnung
dienende Konverteröffnung ist mit einem
Deckel verschließbar. In der Horizontalstellung des Konverters erfolgt die Einfüllung der Schmelze, wobei
diese nicht mit dem Kammerinhalt in Berührung kommt. Zur Behandlung der Schmelze mit dem Zusatz wird der
Konverter in die Vertikalstellung geschwenkt. Bei der bekannten Vorrichtung hat sich der Arbeitsaufwand für
Beschickung, Pflege und Wartung der Kammer als nachteilig herausgestallt. Ferner muß die behandelte Schmelze in
ein Zwischentransportgefäß eingefüllt und aus diesem in die Formen vergossen werden.
- ar - t
Des weiteren ist aus DE-OS 25 14 490 ein zylindrisches Gefäß zur Behandlung von Metallschmelzen bekannt, das um
die Zylinderachse horizontal drehbar ist, eine Einfüll- und Abstichöffnung besitzt, sowie einen durch einen Rost
abgeteilten und von außen mit Behandlungsmittel zu beschickenden und verschließbaren Innenraum aufweist.
Derartige Behandlungsgefäße haben in der technischen Praxis nicht in allen Fällen genügen können, da als Gießpfannen
geeignete und unter der Trommelpfanne anzuordnende Zwischengefäße zusätzlich erforderlich sind. Weiterhin ist
der Arbeitsaufwand für Material und Pflege des Rostes und Verschlusses unwirtschaftlich.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten und weitere Nachteile vorbekannter Verfahren und
Vorrichtungen der beschriebenen Art zu vermeiden.
Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einem feuerfest ausgekleideten, kippbaren Gefäß zur Behandlung
von Gußeisenschmelzen mit die Kugelgraphitbildung induzierenden Stoffen, mit einer im Innenraum am Gefäßboden angeordneten
Kammer zur Aufnahme des Behandlungsmittels sowie einer mit Deckel verschließbaren Gefäßöffnung für
Beschickung und Entleerung. Bei einem Behandlungsgefäß der genannten Art ist die Erfindung gekennzeichnet durch
ein im wesentlichen zylindrisches Gefäß mit im Innenraum an einem Zylinderboden angeordneter und mit der Gefäßwand
eine, in Richtung Gefäßöffnung, oben offene Kammer bildender Trennwand, wobei das Gefäß um eine Längsachse
horizontal drehbar und um eine Querachse in Vertikalbzw. Horizontalstellung kippbar ist.
Das Behandlungsgefäß gemäß der Erfindung ist im allgemeinen von zylindrischer Form. Beispielsweise ist ein Zylindermantel
aus Stahl beidseitig mit vernieteten Böden verschlossen und bildet auf diese Weise eine Trommel.
Die Längsachse des zylindrischen Behandlungsgefäßes gemäß vorliegender Erfindung, um welche das Gefäß in horizontaler
Lage gedreht wird, kann mittig verlaufen. In diesem Fall ist die Zylinderachse die Drehachse. Zweckmäßig
verläuft die Achse jedoch außermittig.
Die Querachse des erfindungsgemäßen zylindrischen Gefäßes verläuft in der Halbierungsebene des Gefäßes. Hierbei
verläuft die Achsrichtung vorzugsweise radial. Die Querachse kann'aber auch in Richtung einer Sekante verlaufen.
Für die Lagerung des Gefäßes in den jeweiligen Achsrichtungen sind achsiale Zapfen bzw. Drehzapfen am Zylindermantel
bzw. den Zylinderböden angebracht.
Bei einer besonderen Ausführungsform des Behandlungsgefäßes gemäß der Erfindung kann die Längsachse auch außerhalb
des zylindrischen Gefäßes verlaufen. Beispielsweise ist bei Behandlungsgefäßen kleineren Füllvolumens an den
beiden Zylinderböden ein den Drehzapfen tragender Lagerbock angebracht, wobei die Drehzapfen außerhalb der
Projektion der Mantellinie liegen. Mit diesen Drehzapfen kann das Behandlungsgefäß horizontal in ein geeignetes
Kranhakengerüst oder Transportvorrichtung eingehängt und um diese Längsachse gedreht werden. In diesem Fall wird
die Drehung in einfacher Weise z. B. mit einem Kettenzug bewirkt, der an der unteren Mantellinie vorzugsweise
mittig angreift.
Das erfindungsgemäße Behandlungsgefäß besitzt im Zylindermantel im Bereich des oberen Zylinderbodens, auf Vertikalstellung
bezogen, eine Öffnung. Diese dient der Einfüllung des Behandlungsmittels in die Kammer und der Einfüllung
der Gußeisenschmelze. Wenn diese Öffnung auch als Abstichöffnung für die behandelte Gußeisenschmelze dienen
kann, so ist es doch vorteilhafter, das Gefäß im Bereich
der öffnung mit einem Gießsiphon auszurüsten. Der Gießsiphon
ermöglicht ein leichtes und schlackenfreies Vergießen der behandelten Gußeisenschmelze direkt in die
Formen. Der Siphon dient des weiteren auch zum Ausgleich des bei der z. B. Magnesiumbehandlung entstehenden
Überdrucks bei geschlossenem Deckel. Der Gefäßdeckel wird mit an sich bekannten Mitteln, wie Schwenkverschlüssen,
geschlossen gehalten.
Die Gefäßöffnung weist im Bereich des - in Vertikalstellung - oberen Zylinderbodens in dessen Randzone ein
Schlackenwehr auf. Über dieses Schlackenwehr kann die behandelte Gußeisenschmelze bei geöffnetem bzw. abgenommenem
Deckel durch leichtes Neigen oder Kippen des Gefäßes um die Querachse unter die Horizontallinie in
einfachster Weise entschlackt werden.
Am unteren Gefäßboden, auf Vertikalstellung bezogen, ist
eine Trennwand außermittig eingezogen. Die Trennwand besteht wie die Auskleidung des Gefäßes aus Feuerfestmaterial.
Zweckmäßig ist diese Trennwand eine ebene oder gewölbte Platte. Vorteilhaft hat die Platte eine leichte
Neigung zur Gefäßwand hin und bildet mit dem Gefäßboden in der Kammer einen. Winkel von 45 bis 90, vorzugsweise
60 bis 85 Winkelgraden. Diese leichte Neigung verhindert das Herausrutschen des Behandlungsmittels während des
Einschwenkvorgangs aus der vertikalen Füllstellung in die Horizontalstellung, bei welcher die Schmelzeneinfüllung
erfolgt.
Das zylindrische Behandlungsgefäß gemäß der Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher und beispielhaft erläutert
und eine Gußeischenbehandlung mit einem Magnesiumträger
beschrieben.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Sicht ein zylinderförmiges
Gefäß 1 mit einem Stahlmantel 2. Die Böden 3 und verschließen den Stahlzylinder 2, wobei der untere Zylinderboden
4 über den Stahlmantel hinaus verbreitert ist, um eine bessere Standfestigkeit beim Absetzen des Gefäßes
zu gewährleisten. Mit "L" ist eine Längsachse des Gefäßes bezeichnet, die im dargestellten Fall mit der
Zylinderachse zusammenfällt. Die Querachse ist mit "Q"
bezeichnet. An den Achsen sind geeignete, nicht näher gezeichnete Antriebseinrichtungen angebracht. Beispielsweise
kann der Achszapfen der Längsachse "L" mit einem Zahnrad versehen und über ein Motorgetriebe das Gefäß in
die Horizontale gedreht werden. Es können aber auch am Gefäßmantel halbkreisförmige Zähnkränze vorgesehen werden.
In ähnlicher Weise können die Ächszapfen der Querachse
"Q" mit geeignet dimensionierten Zahnrädern ausgerüstet sein. Eine besonders zweckmäßige Antriebseinrichtung besteht
darin, daß die Achszapfen der Querachse "Q" in den zu Achslagern ausgebildeten Enden eines, den Gefäßmantel
halbkreisförmig umgebenden Zahnkranzes gelagert sind.
Über den Zahnkranz erfolgt der Drehvorgang um die horizontale
Längsachse, während der Kippvorgang des Gefäßes in die Horizontal- bzw. Vertikalstellung über Zahnradantrieb
bewirkt wird. An der Gefäßöffnung 7 ist ein Gießsiphon angebracht. Mit 6 ist ein Schlackenwehr bezeichnet,
das in der Randzone des oberen Zylinderbodens 3 ausgespart ist. Die Gefäßöffnung 7 kann durch einen
passend gestalteten, in der Figur nicht dargestellten Deckel verschlossen werden. Am unteren Zylinderboden 4
bildet die plattenförmige Trennwand 9 mit der Gefäßwand eine oben offene Kammer 10, die mit Behandlungsmittel
gefüllt ist.
Zur Behandlung einer Gußeisenschmelze mit die Kugelgraphitbildung
induzierenden Stoffen, wie Magnesiumträger,
wird das Gefäß bei abgenommenem Deckel im allgemeinen in die Vertikalstellung gebracht. Über die Gefäßöffnung
7 wird sodann der Magnesiumträger in die unter der öffnung befindliche Kammer 9, die nach oben offen ist, eingefüllt.
Dabei wird zweckmäßig ein trichterartiges Gerät verwendet, um eine sichere Plazierung des Behandlungsmittels in die Kammer zu gewährleisten. In manchen Fällen
kann es zweckmäßig sein, den Magnesiumträger mit Eisenschrottmaterial abzudecken oder mit Materialien, die eine
Reaktion des Behandlungsmittels verzögern wie beispielsweise Gußspäne, Graphit, Koksgrus, Calciumcarbid, Quarzsand,
Tonminerale. Sodann wird das Gefäß aus der Vertikalstellung in die Horizontalstellung geschwenkt. Hierdurch
gelangt die Kammer in eine Position etwa im oberen Drittel des waagerecht liegenden Zylinders. Gegebenenfalls
kann das Behandlungsmittel mittels z.B. eines lanzenförmigen Injektors in die offene Kammer eingebracht werden,
wobei das Gefäß in seiner horizontalen Lage nicht verändert zu werden braucht. Bei diesem FüllVorgang kann
ein Bewegungsvorgang des Behandlungsgefäßes eingespart werden. Über die öffnung 7 wird sodann die Gußeisenschmelze
eingegeben und das Gefäß etwa zu zwei Dritteln seines Volumens gefüllt. Dabei tritt der Badspiegel in
keinen direkten Kontakt mit dem Magnesiumträger. Bei geschlossenem Deckel wird nunmehr das Gefäß rasch innerhalb
etwa 2 bis 5 see in die Vertikalstellung geschwenkt
und der Magnesiumträger mit dem gesamten Schmelzvolumen
in Kontakt gebracht. Die Reaktion ist innerhalb weniger Minuten beendet. Sodann wird das Gefäß in die Horizontalstellung
geschwenkt, der Deckel abgenommen und bei leicht unter die Horizontale geneigtem Gefäß die Schmelze
über das Wehr 6 abgeschlackt. Aus dem sodann wieder in die Horizontale gebrachten Gefäß wird über den Gießsiphon
5 die behandelte und entschlackte Gußeisenschmelze, gegebenenfalls nach vorheriger Impfung, direkt in Gießformen
zu Gußwerkstoffen aus Gußeisen mit Kugelgraphit
abgegossen. Das entleerte Gefäß steht anschließend sofort für einen neuen Behandlungsvorgang zur Verfügung.
In Fig. 2 ist das Gefäß gemäß der Erfindung im Längsschnitt vereinfacht dargestellt. In die Auskleidung 8
des Gefäßbodens ist eine Trennwand 9 mit leichter Neigung zur Gefäßwand eingezogen. Die hierdurch gebildete einseitig
offene Kammer 10 ist mit Behandlungsmittel 11 gefüllt. Der Badspiegel 12 der eingefüllten Gußeisenschmelze
hat keinen direkten Kontakt mit dem Behandlungsmittel .
In Fig. 3 ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behandlungsgefäßes dargestellt, das für zu behandelnde
kleinere Schmelzenvolumina besonders geeignet ist. Hierzu weist das Gefäß zur Ermöglichung der Kippbewegung in
die Horizontal/Vertikal-Stellung am Zylindermantel befestigte Hohlprofile, z.B. Rohre oder U-Profile 13 auf.
In diese Profile können die Greifarme einer Drehvorrichtung eingreifen und den Zylinder um die Querachse drehen.
Im allgemeinen genügen für die Halterung des Zylinders zwei Profile auf der einen, der Gefäßöffnung abgewandten
Mantelfläche. Eine größere Greifsicherheit wird jedoch
mit zwei oder vier, jeweils auf den Mantelflächen sich gegenüberliegenden Profilen erzielt. Das zylindrische
Behandlungsgefäß der Fig. 3 besitzt eine außerhalb des Zylinders verlaufende Drehachse. Für die Drehung um die
Horizontalachse sind beispielsweise an den Zylinderböden Achsböcke 14 angebracht, an denen die achsialen Zapfen
sitzen, mit welchen das Gefäß in eine Transportvorrichtung, wie Kranzug, eingehängt werden kann. An der unteren
Mantellinie greift an der Befestigungsvorrichtung, wie Öse, ein z. B. Kettenzug an, dargestellt durch Kette
Es wurde ferner ein Verfahren zum Behandeln von Gußeisenschmelzen
mit die Kugelgraphitbildung induzierenden
Stoffen unter Verwendung des Behandlungsgefäßes gemäß der Erfindung gefunden.
Bei einem Verfahren zur Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit durch Behandeln von, in einem mit Einfüllbzw.
Abstichöffnung versehenen kippbaren Gefäß befindlicher Gußeisenschmelze mit einem Kugelgraphitbildner,
der in eine am Gefäßboden befindliche Reaktionskammer
eingebracht und nach Kippen des Gefäßes in die Behandlungsstellung
mit der Gußeisenschmelze in Reaktionskontakt gebracht wird, besteht die Erfindung darin, daß
a) bei Vertikal- oder Horizontalstellung des zylinderförmigen
Gefäßes der Kugelgraphitbildner durch die Einfüllöffnung in die oben offene Kammer eingefüllt
wird,
b) Gußeisenschmelze in das in Horizontallage eingeschwenkte bzw. befindliche Gefäß mit der Maßgabe
eingefüllt wird, daß kein direkter Kontakt des Badspiegels mit dem Kugelgraphitbildner stattfindet,
c) die Gußeisenschmelze mit dem Kugelgraphitbildner durch rasches Kippen des Gefäßes in die Vertikalstellung
zur Reaktion gebracht wird,
d) die behandelte Gußeisenschmelze durch Kippen des Gefäßes in eine um die Horizontallage wenig geneigte
Lage abgeschlackt wird, und
e) die abgeschlackte, behandelte Gußeisenschmelze
durch Drehen des, in die Horizontallage gebrachten, zylindrischen Gefäßes um eine Längsachse über
einen Gießsiphon vergossen wird.
Als Kugelgraphitbildner eignen sich beispielsweise Magnesium enthaltende Legierungen auf Basis von Nickel oder
Ferrosilicium mit Magnesiumanteilen zwischen 1 und 50 % oder auch Reinmagnesium. Ferner Magnesium enthaltende
Preßkörper oder mit Magnesium imprägnierte poröse Körper.
Magnesiumvorlegierungen enthalten zweckmäßig noch Metalle
der Seltenen Erden wie Cer oder Cermischmetall. Letztere können auch als solche getrennt neben der Magnesiumvorlegierung
vorliegen.
5
5
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Gefäßes sind darin zu
sehen, daß Verschlackungsprobleme der Behandlungskammer und damit Reinigungsbehandlungen mit z. B. Flußmittel
vermieden werden. Es werden kurze Behandlungszeiten mit hoher Ausbeute erzielt. Ferner ist eine Vorwärmung des
Gefäßes nicht erforderlich. Des weiteren wird für das erfindungsgemäße Gefäß kein Zwischengefäß zwischen
Schmelzofen und Behandlungsgefäß und zwischen Behandlungs- und Gießgefäß benötigt. Das Gefäß gemäß der
Erfindung ermöglicht vorteilhaft eine Schmelzenbehandlung, die zeitlich erheblich nach dem Füllvorgang
und auch räumlich an anderer Stelle des Betriebes erfolgen kann.
Zusammenfassend bietet die Erfindung die Vorteile eines quasi Einpfannensystems für Behandeln, Impfen, Transport
und Gießen der Eisenschmelze, eine höhere Mg-Ausbeute, kein Erfordernis der Abdeckung der Mg-Träger, praktisch
rauch- und lichtfreie Reaktion, geringer Temperaturverlust,
kein Schmelzenauswurf, sowie kein Anfall von Resteisen.
In den folgenden Beispielen wird die Behandlung einer Gußeisenschmelze mit einem Magnesiumträger zur Herstellung
von Gußeisen mit Kugelgraphit näher und beispielhaft beschrieben, wobei ein, mit neutralem Pfannenfutter ausgekleidetes
Behandlungsgefäß gemäß Figur3 zum Einsatz gelangte .
In die am Gefäßboden befindliche Kammer des Behandlungsgefäßes wurde bei Vertikalstellung des Gefäßes eine
Magnesiumlegierung einer Körnung von 1 bis 3 mm und in einer Menge von 1,5 Gew.-$ (auf Gußeisenmenge bezogen)
mittels einer trichterförmigen Vorrichtung durch die Gefäßöffnung eingefüllt. Die Legierung hatte die Zusammensetzung
5,3 % Mg
2,0 % Ca 45,0 % Si
0,85 % Metalle der Seltenen Erden Rest Fe. 15
Nach Einschwenken des Behandlungsgefäßes in die Horizontalstellung
wurden 1.500 kg einer Eisenschmelze einer Temperatur von 1 460 0C durch die EinfüllÖffnung eingegossen
und die Öffnung anschließend mit einem Deckel verschlossen. Die Eisenschmelze hatte folgende Zusammensetzung:
3,76 % C 1,87 % Si 0,12 % Mn
0,035 % P
0,010 % S Rest Fe.
Das Behandlungsgefäß wurde sodann innerhalb von 3 Sekunden aus der Horizontalstellung in die Vertikalstellung gedreht.
Die Reaktion verlief ruhig, gleichmäßig, ohne Auswurf, praktisch rauch- und lichtfrei und war in 65 Sekunden
beendet. Hierauf wurde das Gefäß in die Horizontalstellung eingeschwenkt und nach Abnahme des Deckels
und leichter Neigung des Gefäßes unter die Horizontallinie die Schmelze abgeschlackt. Bei wiederum in die
HorizontalStellung gebrachtem Gefäß wurde eine Impfbehandlung
mit 0,2 Gew.-% Ferrosilicium (FeSi 75) vorgenommen. Die Gußeisenschmelze hatte nunmehr eine Temperatur
von 1 405 °C und -wurde durch Drehen des Gefäßes um die Längsachse aus dem Gießsiphon in Formen vergossen.
Die Analyse für den Magnesiumgehalt ergab 0,070 %.
Dies entspricht einer Magnesiumausbeute von ca. 88 %. In den Gußstücken war der Graphit zu 90 % als Kugelgraphit
ausgebildet. Die Anzahl der Kugeln betrug
ρ
250 pro mm . Das Gefüge war :
250 pro mm . Das Gefüge war :
90 % Ferrit und 10 % Perlit.
250 pro mm . Das Gefüge war zementitfrei und enthielt
In Vergleichsversuchen wurde unter gleichen Versuchsbedingungen, jedoch unter Verwendung einer üblichen, offenen
schlanken Behandlungspfanne eine Magnesiumausbeute von
unter 60 %, in aller. Regel von etwa 50 % erzielt.
In die Kammer des in Horizontalstellung befindlichen Behandlungsgefäßes
wurden durch die Einfüllöffnung mittels eines lanzenförmigen Injektors 1,0 Gew.-56 (auf Eisenschmelze
bezogen) einer Magnesiumlegierung der Korngröße 1 bis 5 mm eingebracht. Die Magnesiumlegierung hatte die
Zusammensetzung
9,8 % Mg
2,8 % Ca
46,1 % Si
0,87 % Metalle der Seltenen Erden Rest Fe.
Sodann wurden in Horizontalstellung des Gefäßes 750 kg einer Eisenschmelze Ί
setzung eingegossen:
setzung eingegossen:
einer Eisenschmelze von 1 455 0C und folgender Zusammen-
3,81 % | C |
1,92 % | Si |
0,011 % | Mn |
0,038 % | > P |
0,009 % | S |
Rest | Fe. |
Bei geschlossenem Deckel wurde das Gefäß sodann in knapp
3 Sekunden in die Vertikalstellung geschwenkt und eine ruhig und ohne Auswurf erfolgende Schmelzenbehandlung in
etwa 55 Sekunden erzielt. Die Schwenk- und Drehbewegung des Gefäßes für Abschlackung und Impfung (0,1 % FeSi 75)
sowie Abguß erfolgte entsprechend der Arbeitsweise in Beispiel 1. Die Gießtemperatur beim Abguß in die Formen
betrug 1 395 °C. Der Restmagnesiumgehalt im Gußstück wurde zu 0,068 % ermittelt, was einer Mg-Ausbeute von ca. 70 %
entspricht. Die Kugelgraphitausbildung betrug 90 %. Die
Anzahl der Graphitkugeln wurde zu 300 pro mm festgestellt. Das Gefüge wies zu 88 % Ferrit und zu 12 % Perlit
auf und war zementitfrei.
Bei einem Vergleichsversuch einer Behandlung der Gußeisenschmelze in einer üblichen schlanken und offenen Pfanne
wurde unter sonst gleichgehaltenen Versuchsbedingungen eine Magnesiumausbeute von 45 % erzielt.
Leerseite
Claims (10)
1. Feuerfest ausgekleidetes kippbares Gefäß zur Behandlung
von Gußeisenschmelzen mit die Kugelgraphitbildung induzierenden Stoffen, mit einer im Innenraum am
Gefäßboden angeordneten Kammer zur Aufnahme des Behandlungsmittels sowie einer mit Deckel verschließbaren
Gefäßöffnung für Beschickung und Entleerung, gekennzeichnet durch ein im wesentlichen zylindrisches
Gefäß mit im Innenraum an einem Zyiinderboden angeordneter und mit der Gefäßwand eine, in Richtung Gefäßöffnung,
oben offene Kammer bildender Trennwand, wobei das Gefäß um eine Längsachse horizontal drehbar
und um eine Querachse in Vertikal- bzw. Horizontalstellung kippbar ist.
2. Behandlungsgefäß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennwand als ebene oder gewölbte Platte ausgebildet ist.
3. Behandlungsgefäß nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet» daß die Trennwand mit dem Gefäßboden
in der Kammer einen Winkel von 45 bis 90°, vorzugsweise 60 bis 85°, bildet.
4. Behandlungsgefäß nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachse mittig oder außermittig
verläuft.
5. Behandlungsgefäß nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzei chnet, daß die Querachse radial oder in
Richtung einer Sekante verläuft.
6. Behandlungsgefäß nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gefäßöffnung, auf Vertikalstellung
bezogen, im Bereich des oberen Zylinderbodens im Zylindermantel und verschließbar angeordnet ist'.
7. Behandlungsgefäß nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer, auf Vertikalstellung
bezogen, unter der Gefäßöffnung am unteren Zylinderboden angebracht ist.
8. Behandlungsgefäß nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Gefäßöffnung in der Randzone
des oberen Zylinderbodens ein Schlackenwehr angebracht ist.
9. Behandlungsgefäß nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an der Gefäßöffnung ein Gießsiphon
angebracht ist.
10. Verfahren zum Herstellen von Gußeisen mit Kugelgraphit durch Behandeln von - in einem mit Einfüll- bzw. Abstichöffnung
versehenen kippbaren Gefäß befindlicher Gußeisenschmelze mit einem Kugelgraphitbildner, der in
eine am Gefäßboden befindliche Kammer eingebracht und nach Kippen des Gefäßes in Behandlungsstellung, mit
der Gußeisenschmelze in Reaktionskontakt gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß
a) bei Vertikal- oder Horizontalstellung des zylinderförmigen
Gefäßes der Kugelgraphitbildner durch die Einfüllöffnung in die oben offene Kammer eingefüllt
wird,
b) Gußeisenschmelze in das in Horizontallage eingeschwenkte bzw. befindliche Gefäß mit der Maßgabe
eingefüllt wird, daß kein direkter Kontakt des Badspiegeis mit dem Kugelgraphitbildner stattfindet,
c) die Gußeisenschmelze mit dem Kugelgraphitbildner durch rasches Kippen des Gefäßes in die Vertikalstellung
zur Reaktion gebracht wird,
d) die behandelte Gußeisenschmelze durch Kippen des Gefäßes in eine um die Horizontallage -wenig geneigte
Lage abgeschlackt wird, und
e) die abgeschlackte, behandelte sowie gegebenenfalls
geimpfte Gußeisenschmelze durch Drehen des, in die Horizontallage gebrachten, zylindrischen Gefäßes
um eine Längsachse über einen Gießsiphon vergossen wird.
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