DE310481C - - Google Patents
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- A—HUMAN NECESSITIES
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT:
PATENTSCHRIFT
310481 ■-KLASSE 30 Ä. GRUPPE
EDUARD PENKALA in ZAGREB, Kroatien. Verfahren zur Herstellung von radioaktivem Chlorkalium.
' Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Oktober 1916 ab.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung von radioaktivem
Chlorkalium, dessen Wesen darin, besteht, daß mit Salzsäure schwach angefeuchtetes Chlorkalium
in elektrisch negativ geladenem Zustande so lange der Einwirkung von Radiumemanation
unterworfen wird, bis sich auf dem Salz zum größten Teile Radium D gebildet hat.
Die Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens besteht aus einem luftdicht verschließbaren
Kasten, in welchem sich in horizontaler Lage zwei parallele, elektrisch gut isolierte
•Metallplatten befinden, welche derart in einen elektrischen Stromkreis eingeschaltet sind, daß
die untere Platte die Kathode, die obere Platte die Anode bildet. Seitlich von diesem Kasten
befindet sich eine Retorte, die mittels einer absperrbaren Rohrleitung mit dem Kasten in
Verbindung steht. In der Retorte ist ein hochaktives Radiumpräparat untergebracht.
Auf die untere Platte (Kathode) wird eine
Schicht Chlorkalium, welches man vorher mit Salzsäure mäßig angefeuchtet hat, aufgebracht.
Jetzt wird der Kasten verschlossen und hierauf der elektrische Strom eingeschaltet. Dadurch
wird das auf der Kathodenplatte ausgebreitete Salz elektrisch negativ geladen.
Nun. wird die Verbindung zwischen der Retorte und dem Kasten hergestellt, so daß
die aus dem Radiumpräparat ausströmende Emanation in den Kasten zwischen die beiden
Platten gelangen kann. Das elektrisch negativ geladene Chlorkalium reißt nun die Emanation
zum größten Teil an sich und hält sie an seiner Oberfläche fest. Um die in dem
Radiumpräparat enthaltene und von demselben okkludierte Emanation ganz auszutreiben,
wird die Retorte angewärmt.
Das angesäuerte Chlorkalium wird nun längere Zeit der Einwirkung des Stromes und
der Emanation überlassen. Während dieser Zeit bildet sich auf dem. Salz der durch den
Zerfall der' Emanation entstehende, feste, radioaktive Niederschlag, bestehend aus Radium
A, Radium B, Radium C und Radium D. Die zum Befeuchten des Chlorkaliums benutzte
Salzsäure verwandelt diese Stoffe im Entstehungszustande in die entsprechenden Chloride.
'
Da Radium A, Radium B, Radium C nur von relativ kurzer Lebensdauer sind, \ indem
ihre Halbwertszeit 3 Minuten, 21 Minuten bzw. 28 Minuten beträgt, während Radium D
eine Halbwertszeit von 40 Jahren besitzt, so wird die Chlorkaliumschicht schon n.ach einigen
Tagen in der Hauptsache Radium-D-Chlorid enthalten. Man unterbricht das Verfahren
erst dann, wenn der zu erwartende Sättigungsgrad eingetreten ist.
Das Verfahren geht beispielsweise in folgender Weise vor sich :
1000 g feuchtes bzw. durch Anblasen mittels eines feinen Zerstäubers angefeuchtetes Chlorkalium
wird starken Salzsäuredämpfen ausge-
setzt, wodurch es genügend angesäuert wird, da die Feuchtigkeit des Salzes die Säuredämpfe
stark absorbiert. Man kann das Ansäuern aber auch durch direktes Bespritzen mit SaIzsäure
bewirken.
Das so vorbereitete Salz wird nun der Aktivierung unterworfen, wozu der in der Zeichnung
in Fig. ι und 2 im Längs- und Querschnitt dargestellte Apparat dient.
Dieser besteht aus einem dicht schließenden, festen Holzkasten k, welcher, zweckmäßig mit
Füßen versehen, auf einem Isolierschemel aufgestellt ist. Die Vorderwand ν ist abnehmbar.
Im Innern des Kastens befinden sich zwei wagerechte Messingplatten px und ft2 parallel
zueinander, von denen die untere P1 in der
Mitte ihrer hinteren Längskante mit einem kurzen Metallzapfen ζ versehen ist, der in eine
entsprechende Metallhülse in der Rückwand des Kastens als Steckkontakt eingeschoben
ist. Die Platte P1, deren Unterseite mit Schellack überzogen ist, ruht außerdem noch
auf den in den vier Ecken befindlichen Isolierklötzen i. Die Platte f2 ist in ihrer Mitte an
der Zahnstange t befestigt und kann durch Drehen des Getriebes g gehoben und gesenkt
werden. Durch die linke Seitenwand des Kastens reicht das Rohr einer Retorte r in
das Innere des Apparates. Die beiden Platten sind durch Drähte und Klemmschrauben mit
einer elektrischen Energiequelle b leitend verbunden, in deren Stromkreis zweckmäßig noch
ein Elektrometer e eingeschaltet ist.
Die Metallplatte ^1 wird nun mit dem zu
aktivierenden Chlorkalium (1000 g) beschickt, nachdem sie vorher mit trockenem, säurefreiem
Chlorkälium bestreut ist, damit sie nicht mit dem angesäuerten Salz in direkte Berührung
kommen und schädliches Metallchlorid an das Chlorkalium abgeben kann. Dann wird der
Kasten geschlossen und ein elektrischer Strom von etwa 200 Volt Spannung eingeschaltet.
Man öffnet hierauf den Hahn k und erwärmt langsam das in der Retorte untergebrachte
Radiumpräparat (nicht über 200°), um die Emanation aus demselben auszutreiben. Zu
dem gewählten Beispiel nimmt man entweder 3000 g Joachimsthaler Pechblende (pulv.) oder
das Äquivalent irgendeines Radiumpräparates oder einer Emanationsquelle. Nach erfolgtem
Austreiben der Emanation und nachdem die Retorte wieder erkaltet ist, wird der Hahn h
geschlossen und der Apparat 8 Tage unter der Wirkung des elektrischen Stromes ruhen
gelassen.. Am o^Tage wird de'r Strom abgestellt
und das Salz entfernt, wobei man eine unmittelbar auf der Metallplatte liegende dünne Schicht von Chlorkalium, welche metallhaltig
sein könnte, auf der Platte liegen läßt, um nicht die Hauptmenge des Chlorkaliums zu
verunreinigen. Dann wird das Chlorkalium getrocknet, um es von etwaiger überschüssiger
Säure zu befreien.
Das auf diese Weise zubereitete Chlorkalium enthält vorwiegend Radium-D-Chlorid. 100 g
des lufttrockenen Salzes entsprechen einem Sättigungsstrom von 0,003 elektrostatischen.
Stromeinheiten. Diese Aktivität nimmt nach , bekannten Gesetzen allmählich zu, bis sie nach
etwa 2 Jahren ein Maximum erreicht hat.
Das in der Retorte zurückgebliebene Radiumpräparat
läßt man 6 Wochen ruhen, während welcher Zeit sich wieder die gleiche Menge Radiumemanation nachgebildet hat.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von radioaktivem Chlorkalium, dadurch gekennzeichnet, daß das Chlorkalium mit Salzsäure sphwach angefeuchtet, in bekannter Weise auf einer negativ geladenen Metallplatte ausgebreitet, Radiumemanationen ausgesetzt wird. λHierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DE310481C true DE310481C (de) |
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ID=563543
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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