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"Wohnwagen"
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Wohnwagen mit einem am Bug über
der Zugdeichsel angeordneten Flaschenkasten und einer zu einer Schlaffläche umbaubaren
Sitzgruppe im Vorderteil des Wagens.
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Bei den üblichen Wohnwagenaufbauten ist der Kasten der zu einer Schlaffläche
umbaubaren Sitzgruppe als Bettkasten zur Aufnahme des Bettzeugs ausgebildet. Die
Sitzflächen sind zu diesem Zweck hochklappbar, damit das Bettzeug aus dem Kasten
entnommen werden kann. Bei der üblichen Ausbildung der Schlafflächen, bei denen
die Sitzpolster über.den abgesenkten, als Stützunterlage dienenden Tisch der Sitzgruppe
gezogen werden, so daß die beiden Sitzpolster aneinanderstoßen, während die Rückenpolster
horizontal liegend auf den Sitzflächen zu liegen kommen, hat dies zur Folge, daß
das Bettzeug jedesmal vor dem Umbau der Sitzgruppe zu einer Schlaffläche entnommen
und an irgendeiner anderen Stelle des Wohnwagens deponiert werden muß, da ja nach
dem Flachlegen der Polster die Truhe unter den Sitzen nicht mehr zugänglich
ist.
Dies ist außerordentlich umständlich und bereitet nicht nur in kleineren Wohnwagen
erhebliche Schwierigkeiten. Bei der grundsätzlich notwendigen ökonomischen Ausnützung
des zur Verfügung stehenden Innenraums steht in einem Wohnwagen nie allzu viel Platz
zur Verfügung, der sich dafür anbeitet, bei einem derartigen Umbau von Tag- auf
Nachtbetrieb die gesamten Betten zu deponieren.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Wohnwagen zu
schaffen, bei welchem die Bettkästen auch nach dem Umbau derSitze zu einer Schlaffläche
noch zugänglich sind, so daß ein vorheriges Herausnehmen und Deponieren des Bettzeugs
nicht erforderlich ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Wohnwagen der eingangs genannten
Art gemäß der Erfindung vorgesehen,daß der Flaschenkasten sich über die gesamte
Breite des Wagens erstreckt und sein Innenraum in mehrere, teilweise vom Wageninneren
her zugängliche Abteilungen unterteilt ist.
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Bisher sind die Flaschenkästen gegenüber der Wohnwagenbreite erhebliche
verschmälerte selbständige Bauteile, die vor der im wesentlichen vertikalen, allenfalls
oben und unten etwas gerundeten Bugwand auf dem Zugdeichsel-Balken angeordnet und
befestigt sind, wobei die einzige Funktion der Flaschenkästen die Aufnahme der Versorgungsflaschen,
insbesondere der Gasflaschen, ist, welche aus Sicherheitsgründen nicht im Wohnwagen-Inneren
untergebracht sein sollen.
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Durch die erfindungsgemäße verbreiterte Ausbildung des Flaschenkastens,
daß er sich praktisch über die gesamte Breite des Wagens erstreckt, ergeben sich
bei gleichem Aufnahmeraum für die Flaschen seitlich noch zusätzliche Abteile, die
in Ausgestaltung der Erfindung als Bettkästen ausgestaltet sind, d.h. sie sind vom
Flaschenkasten abgetrennt und nur vom
Wohnwageninneren her zugänglich.
Dabei ergibt sich bei Anordnung der Flaschen in der Mitte des Flaschenkastens der
Vorteil-, daß die zusätzlichen Bettkastenabteile seitlich angeordnet sind, d.h.
genau dort, wo die Sitzbänke der vorderen Sitzgruppe angeordnet sind, so daß sie
über an den Stirnseiten der Sitzbänke angeordnete Klappen vom Wageninneren aus direkt
zugänglich ausgebildet sein können.
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Die erfindungsgemäße Verbreiterung des Flaschenkastens über die gesamte
Wagenbreite hat darüber hinaus den Vorteil, daß durch Ausgestaltung der Unterteilung
derart, daß längs der Vorderseite des Flaschenkastens ein über die gesamte Breite
hindurchgehendes Abteil vorhanden ist, der Flaschenkasten zur Aufnahme von sperrigen
Teilen, insbesondere Skiern, verwendet werden kann.Gerade die Unterbringung derartiger
sperriger Teile bereitet bei den bisherigen Wohnwagen erhebliche Schwierigkeiten,
wobei das einfache Hineinlegen in den Wohnwagen nicht nur wegen der Gefahr des Herumrutschens
beim Transport, sondern auch am Aufstellort sehr ungünstig ist.
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Ein Deponieren im Wohnwageninneren während der Nacht scheidet bei
den engen Platzverhältnissen in Wohnwagen von vorne herein aus. Die erfindungsgemäße
Ausbildung des Flaschenkastens bietet nun Uber die Möglichkeit des einfacheren Bettenumbaus
hinaus eine zusätzliche einfache Unterbringungsmöglichkeit für Skier oder ähnliche
sperrige Teile.
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Um die durch den erfindungsgemäßen Aufbau gewährten Vorteile besonders
leicht nutzen zu können, soll der Flaschenkasten mit einem sich zumindest über den
größten Teil der Breite des Wagens erstreckenden Klappverschlußdeckel versehen sein,
so daß auch die zusätzlichen seitlichen Stauräume, insbesondere auch die Stauräume
unterhalb der zum Flaschenkasten hin geschlossenen Bettkästen gut zugänglich sind
und das bereits angesprochene Einlegen der Skier problemlos vonstatten gehen kann.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann dabei vorgesehen sein,
daß der Flaschenkasten vollständig in den mit einem keilförmigen Bug versehenen
Wagenaufbau integriert ist, wobei der Klappverschlußdeckel einen Teil der Bugwand
bildet.
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Entgegen der üblichen Ausbildung von Wohnwagen mit einer vertikalen
Bugwand, deren unterer und oberer Teil nach hinten in die Boden- bzw. Deckwand gerundet
einläuft, besteht erfindungsgemäß die Bugpartie eines Wohnwagens aus einer den größten
Teil der Höhe überdeckenden schräg geneigten oberen Bugwandfläche, die über einen
relativ niedrigen vertikalen Bugwandabschnitt in einen kürzeren,wiederum relativ
steil zur Bodenwand zurückspringenden unteren Bugwandflächenabschnitt übergeht.
In der dadurch gebildeten Keilschnauze ist der Flaschenkasten angeordnet, wobei
der Klappverschlußdeckel sich bevorzugt sowohl ein Stück in die obere Schräglfäche
als auch die vertikale Bugwandfläche erstreckt, d.h. der Klappdeckel seinerseits
ist nicht eben sondern abgewinkelt ausgebildet.
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Durch diese Ausbildung ergibt sich nicht nur eine ausgezeichnete aerodynamische
Form des Wohnwagens, bei der im übrigen all die Vorteile, die mit einem außenliegenden
Flaschenkasten erreicht werden sollten, gewahrt bleiben, da ja der Flaschenkasten
nach wie vor gegenüber dem Wohnwageninnenraum abgeschlossen ist. Die Bettkästen
springen zwar in den durch die Vergrößerung des Flaschenkastens vorhandenen Raum
ein1 sind aber völlig gegenüber diesem abgedichtet,so daß ein etwaiges Lecken der
Gasflaschen keinesfalls zu einem Eindringen von Gas ins Wohnwageninnere führen kann.
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Mit besonderem Vorteil sollte die Ausbildung nicht so getroffen sein,
daß die Rückwand des Flaschenkastens vom Boden bis zur schrägen Bugwand durchgezogen
ist,sondern daß die obere Deckwand des ins Wageninnere einspringenden Flaschenkastens
eine
etwa in Tischhöhe liegende Ablegeplatte unterhalb eines B-ugfensters bildet. Dadurch
läßt sich u.a. erreichen, daß das Bugfenster weit heruntergezogen werden kann und
somit ein großes Panoramafenster in der Bugwand gegeben ist.
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Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung, das sich wiederum
vorzugsweise Uber den größten Teil der Wagenbreite erstreckende Bugfenster mit einem
längs seiner Oberkante schwenkbar gelagerten ausstellbaren Fensterladen zu versehen,
der sowohl einen Schlagschutz gegen hochfliegende Steine o.dgl. während der Fahrt,
als auch einen Sonnenschutz bildet, der infolge der Schrägneigung der Bugwand von
besonderer Wichtigkeit ist.
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Der nach Möglichkeit in unterschiedlichen Schwenkstellungen feststellbar
ausgestaltete Fensterladen kann dabei mit besonderem Vorzug mit Sonnenkollektoren
versehen sein, wobei diese Sonnenkollektoren sowohl Heizschlangen für ein fluides
Heizmedium sein können, als auch zur Stromerzeugung dienende Solarzellen. In jedem
Fall sollten diese, sofern sie nicht ihrerseits direkt schlagfest ausgebildet sein
können, unter einer durchsichtigen Schlagschutzabdeckung angebracht sein.
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Gerade die aufgrund der normalen Funktion eines solchen ausstellbaren
Fensterladens vorgegebene Ausstellbarkeit, die ein Verändern desAnstellwinkels zur
Sonneneinstrahlung je nach den Gegebenheiten ermöglicht, macht diesen Fensterladen
als Träger von Sonnenkollektoren besonders wirksam und geeignet.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie an Hand
der Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht
eines erfindungsgemäßen Wohnwagens schräg von vorne, Fig. 2 eine Teilansicht der
Fig. 1 bei geöffnetem Flasienkasten und Fig. 3 einen Teillängsschnitt durch den
Wohnwagen etwa längs der Linie III-III in Fig. 1.
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Der Wohnwagen ist mit einem keilförmigen Bug 1,bestehend aus einer
tief heruntergezogenen oberen Bugwandfläche 2 mit einem großen, sich im wesentlichen
über die gesamte Breite erstreckenden Panoramafenster 3, einem kurzen vertikalen
Zwischenstück 4 und einem schräg zur Bodenfläche geneigten unteren Bugwandabschnitt
5 ausgebildet. In diesen keilförmigen Bug integriert ist ein sich über die gesamte
Wagenbreite erstreckender Flaschenkasten 6 untergebracht, der durch Zwischenwände
in verschiedene Abteile unterteilt ist. Das mittlere Abteil 7 dient als eigentliches
Flaschenaufnahmeabteil für Gas- und Wasserflaschen o.dgl. Seitlich daneben sind
zwei zum Flaschenkasten 6 hin abgeschlossene Kästen 8 angeordnet, die nur vom Wageninneren
aus über Klappen 9 zugänglich sind. Diese Kästen 8 bilden Bettkästen zur Aufnahme
des Bettzeugs, wobei man aus Fig. 3 besonders leicht erkennen kann, daß die Bettkästen
in jedem Fall, unabhängig von der Anordnung der Polster 10 in Sitz- oder Liegestellung
und unabhängig davon, ob der Tisch 11 abgesenkt ist, zugänglich bleiben. Das Bettzeug
kann also im Bettkasten verbleiben bis die Sitzgruppe im vorderen Teil des Wagens
zu einer Schlaffläche umgewandelt ist. Durch die vollständige Abschließung der Bettkästen
8 gegenüber dem von außen zugänglichen Flaschenkastenraum bleibt auch der notwendige
Vorteil gewahrt, daß eine Verbindung zwischen dem Flaschenkasten und dem Wohnwageninneren
zur Vermeidung des Einströmens von Gas bei etwaigen Lecks nicht be-
steht.
Diqhach vorne offenen Kästen 12 unter den Bettkästen 8 können als Stauraum verwendet
werden, beispielsweise zur Aufnahme von Schuhen, Sportgeräten, Skistiefeln o.dgl.,
wobei letztere dann gemeinsam mit den Skiern im Flaschenkasten untergebracht werden
können. Zu diesem Zweck ist nämlich die Unterteilung so ausgebildet, daß (vgl. insbes.
Fig. 3) am vorderen Ende des Flaschenkastens 6 ein über die gesamte Breite durchgehendes
Abteil 13 besteht, welches selbst Skier mit Längen über 2 m aufnehmen kann.
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Der integrierte Flaschenkasten ist mit einem am oberen Ende anscharnierten
Klappverschlußdeckel 14 versehen, der einen Teil der Bugwand bildet. Dieser Deckel
erstreckt sich ebenfalls über den größten Teil der Wohnwagenbreite, so daß der große
Stauraum im integrierten Flaschenkasten 6 auch tatsächlich in allen seinen Abteilen
leicht von außen zugänglich ist.
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Ober dem in das Wohnwageninnere einspringenden, mit seiner oberen
Deckwand 15 eine etwa in Tischhöhe liegende Ablageplatte bildenden Flaschenkasten
ist ein weit heruntergezogenes Panoramabugfenster 3 angeordnet,welches mit einem
längs seiner-Oberkante schwenkbar gelagerten ausstellbare Fensterladen 16 versehen
ist.Dieser Fensterladen bildet sowohl einen Schlagschutz während der Fahrt, als
auch insbesondere in der au-sgestellten Stellung einen Sonnenschutz. Ein solcher
Sonnenschutz ist wegen der schrägen Neigung der Bugwand und des Fensters und der
daraus resultierenden besonders starken Sonneneinstrahlung von erheblicher Bedeutung.
Die Oberfläche des Fensterladens ist, wie bei 17 angedeutet ist, mit Sonnenkollektoren
belegt bzw. derartige Sonnenkollektoren sind in den Fensterladen eingebettet, wobei
es sich sowohl um Kollektoren zur Erwärmung eines fluiden Mediums, d.h. eingebettete
Heizschlangen handeln kann, als auch gegebenenfalls um Solarzellen zur Erzeugung
von Strom. Durch Ausbildung der' Arretierung des Fensterladens 16 derart, daß er
in unterschiedlichen
Schwenkstellungen feststellbar ist, läßt
sich seine Oberfläche in optimaler Weise einstellen, so daß die Sonnenkollektoren
mit besonders großem Wirkungsgrad betrieben werden.
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