DE3102619A1

DE3102619A1 - "oberbau fuer den strassenbau"

Info

Publication number: DE3102619A1
Application number: DE19813102619
Authority: DE
Inventors: Roland 5439 Nister-Möhrendorf Wenige; Manfred 4150 Krefeld Westphal
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1981-01-27
Filing date: 1981-01-27
Publication date: 1982-10-21

Description

Die Erfindung betrifft einen Oberbau für den Straßenbau
mit zumindest einer Tragschicht, welche teilweise aus korngestufter Müllverbrennungsschlacke und hydraulischem Bindemittel aufgebaut ist.
Der Aufbau einer Straße wird bekanntlich in Untergrund, Unterbau und Oberbau unterteilt. Der Oberbau besteht regelmäßig aus einer Deckschicht, einer Binderschicht und einer oder mehreren Tragschichten. Die Tragschichten bilden den unteren Teil des Oberbaus und liegen zwischen der Deckschicht und dem Unterbau bzw. Untergrund. Je nach ihrer Zusammensetzung unterscheidet man Tragschichten ohne Bindemittel, Tragschichten mit bituminösen Bindemitteln und Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln. Bei Tragschichten ohne Bindemitteln handelt es sich im allgemeinen um Frostschutzschichten, Kiestragschichten oder Schottertragschichten. Schotter und Kies sind auch die Baustoffe, die im allgemeinen für die bituminös oder hydraulisch gebundenen Tragschichten Verwendung finden, außerdem werden Splitt, Brechsand und Natursand eingesetzt.
Aber auch der Einsatz von Hochofenschlacke ist für Tragschichten bekannt. Bei diesen Baustoffen handelt es sich um verhältnismäßig wertvolle und kostenaufwendige Materialien, welche auch für Binder- und Deckschichten Verwendung finden. Das schlägt sich in den Straßenbaukosten nieder.
Um einen Oberbau für den Straßenbau zu schaffen, der sich unter Verwendung eines Abfallproduktes preisgünstig herstellen läßt, und zwar unter Berücksichtigung der technischen Vorschriften und Richtlinien für den Oberbau im Straßenbau, wird nach einem älteren Recht empfohlen, den Oberbau ganz oder teilweise aus Müllverbrennungsschlacke aufzubauen und ggf. ein hydraulisches Bindemittel zu verwenden. Vorzugsweise findet korngestufte Müllverbrennungsschlacke Verwendung. Überraschenderweise zeichnet sich die Müllverbrennungsschlacke durch hohe Druckfestigkeit und Tragfähigkeit aus und darüber hinaus läßt sich ein ganz oder teilweise aus Müllverbrennungsschlacke aufgebauter Oberbau für den Straßenbau in wirtschaftlicher und kostensparender Weise herstellen. - Diese Effekte will die Erfindung verhessern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Oberbau für den Straßenbau mit zumindest einer Tragschicht der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, der sich durch optimierte Druck- und Reißfestigkeit sowie erhöhte Einsparung an Zement als hydraulisches Bindemittel auszeichnet.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Oberbau dadurch, daß die Müllverbrennungsschlacke die folgende Kornabstufung aufweist 1 bis 3, vorzugsweise 2 96 16 bis 32 mm 10 bis 14, vorzugsweise 12 % 8 bis 16 mm 17 bis 21, vorzugsweise 19 96 4 bis 8 mm 14 bis 18, vorzugsweise 16 4 2 bis 4 mm 12 bis 16, vorzugsweise 14 96 1 bis 2 mm 8 bis 12, vorzugsweise 10 % 0,5 bis 1 mm 9 bis 13, vorzugsweise 11 % 0,25 bis 0,5 mm 5 bis 6, vorzugsweise 5,6 96 0,125 bis 0,25 mm 3 bis 4, vorzugsweise 3,7 % 0,05 bis 0,125 mm 6 bis 7, vorzugsweise 6,7 % 0,05 mm und bei einem Wassergehalt von 15 bis 17 Gew. % vorzugsweise 16,5 Gew. % mit 60 bis 65 kp/m³, vorzugsweise 3 63 kp/m Zement gemischt ist.
Das erfindungsgemäße Mischgut läßt sich unschwer in normalen Betonmischanlagen herstellen, ohne daß beispielsweise ein Festbacken des im Mischvorgang befindlichen Materials an der Trommelwandung der Mischtrommel zu befürchten ist. Das erfindungsgemäße Mischgut läßt sich nach dem Mischvorgang auf die Baustelle transportieren und dort mit Hilfe von Straßenfertigern oder Gradern einbauen sowie mit einer statischen Walze verdichten, bei der es sich um eine Walze von mindestens 8 Tonnen handeln sollte. Die Oberfläche der mit dem erfindungsgemäßen Mischgut hergestellten Tragschicht wird zweckmäßigerweise zur Aufnahme der Binder- und Deckschicht aufgerauht. - Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß ein Reißen der erfindungsgemäßen Tragschicht mit Durchdringungen an die Oberfläche der Deckschicht unterbunden wird, wie sie sonst bei kiesigen Betonmischungen vorkommen. Verwendet man Müllverbrennungsschlacke, welche mindestens 60 Tage nach dem Verlassen des Verbrennungsrostes gelagert wurde, dann ist der Quellvorgang von eventuell vorhandenen metallischen Salzen abgeschlossen, die selbst nicht stören und vielmehr in dem Mischgut eingelagert werden. Die Eigenfeuchtigkeit der Müllverbrennungsschlacke liegt regelmäßig bei 16 Gew. %, so daß auf eine besondere Zugabe von Wasser verzichtet werden kann. Vorsorglich wird jedoch die Eigenfeuchtigkeit vor dem Mischvorgang festgestellt. Nach dem Mischvorgang stellt sich eine Druckfestigkeit von mindestens 5 N/mm2 ein.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß ein Oberbau für den Straßenbau verwirklicht wird, dessen Tragschicht sich durch optimale Druckfestigkeit und darüber hinaus Reißfestigkeit auszeichnet. Ferner ist eine erhöhte Einsparung an Zement in der Größenordnung von 50 % bis 60 % gewährleistet. Darüber hinaus wird eine optimale Verdichtung des Schwarzmaterials, d. h. der Binder- und Deckschicht erreicht, weil sich die erfindungsgemäße Tragschicht bis zu weitgehender Unnachgiebigkeit verdichten läßt, also gleichsam eine unnachgiebige Unterlage für die Binder- und Deckschicht bildet. - Im Ergebnis wird im Rahmen der Erfindung ein erheblicher Beitrag für die saubere Beseitigung von umweltbelastender Müllverbrennungsschlacke geleistet und eine erhebliche Verbilligung bei der Herstellung von Straßen erreicht.
Im folgenden wird die Erfindung annand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt einen Vertikalschnitt durch den Aufbau einer Straße.
Der dargestellte Straßenaufbau ist unterteilt in Oberbau 1, Unterbau 2 und Untergrund 3. Der Oberbau 1 besteht aus einer Deckschicht 4, einer Binderschicht 5 und einer Tragschicht 6. Die Tragschicht 6 ist aus korngestufter Müllverbrennungsschlacke 7 und Zement als hydraulisches Bindemittel aufgebaut. Die Körnung der Müllverbrennungsschlacke 7 ist lediglich angedeutet.
Leerseite

Claims

1. Roland Wenige Lindenstraße 7 5439 Nister-Möhrendorf, 2. Manfred Westphal Neuhofsweg 27 4150 Krefeld 11 "Oberbau für den StrRenbau" Patentansprüche: 1. Oberbau für den Straßenbau mit zumindest einer Tragschicht, welche teilweise aus korngestufter Müllverbrennungsschlacke und hydraulischem Bindemittel aufgebaut ist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Müllverbrennungsschlacke die folgende Kornabstufung aufweist 1 bis 3 %, vorzugsweise 2 % 16 bis 32 mm 10 bis 14 %, vorzugsweise 12 % 8 bis 16 mm 17 bis 21 %, vorzugsweise 19 % 4 bis 8 mm 14 bis 18 %, vorzugsweise 16 % 2 bis 4 mm 12 bis 16 %, vorzugsweise 14 % 1 bis 2 mm 8 bis 12 %, vorzugsweise 10 9s 0,5 bis 1 mm 9 bis 13 %, vorzugsweise 11 % 0,25 bis 0,5 mm 5 bis 6 %, vorzugsweise 5,6 % 0,123 bis 0,25 mm 3 bis 4 %, vorzugsweise 3,7 % 0,05 bis 0,125 mm 6 bis 7 %, vorzugsweise 6,7 % 0,05 mm und bei einem Wassergehalt von 15 bis 17 Gew. %, vorzugsweise 16,5 Gew. % mit 60 bis 65 kp/m3, vorzugsweise 63 kp/m3 Zement gemischt ist.

2. Oberbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Müllverbrennungsschlacke mindestens 60 Tage abgelagert ist.