DE310183C - - Google Patents
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B23/00—Telescopes, e.g. binoculars; Periscopes; Instruments for viewing the inside of hollow bodies; Viewfinders; Optical aiming or sighting devices
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- Astronomy & Astrophysics (AREA)
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- Optics & Photonics (AREA)
- Telescopes (AREA)
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Description
Es ist bekannt, daß Gegenstände, die sich in der Tiefe durchsichtiger Gewässer befinden,
und deren Sichtbarkeit für das Auge durch den Glanz der Wasseroberfläche beeinträchtigt
wird, deutlicher sichtbar werden, wenn man sie durch vor das Auge gehaltene Turmalinplatten oder Nicoische Prismen betrachtet.
Diese Hilfsmittel wirken als Aiialysatoren
ίο in der Weise, daß sie das vom Wasserspiegel
ausgestrahlte polarisierte Glanzlicht vernichten und dem Auge nur die gewöhnlichen,
. nichtpolarisierten Lichtstrahlen zuführen, nachdem sie diese ihrerseits durch Doppel-
1S brechung teilweise oder ganz polarisiert
haben. Dadurch kommen auch die von unter Wasser befindlichen Gegenständen ausgesendeten
gewöhnlichen Lichtstrahlen im Auge zur Wahrnehmung, während sie beim einfachen Sehen infolge des überwiegenden
Lichteindrucks des vom Wasserspiegel ausgehenden polarisierten Glanzreflexes zu geringe
Lichtstärke besitzen, um wahrgenommen zu werden. Die Benutzung von Turmalinen hierfür ist vor. längerer Zeit zuerst
von Arago angegeben. Bei diesen Feststellungen ist es bisher verblieben, ohne daß
sie die Technik nach der angegebenen Richtung hin befruchtet hätten. Begründet ist
dies in den Nachteilen, die jenen polarisierenden, als Analysatoren verwendbaren Mitteln
anhaften.
Turmaline sind meist nur in dunkelgrüner Färbung für optische Zwecke verwendbar,
da sie gerade in dieser Färbung am leichtesten in hinreichender Größe und brauchbarer
Beschaffenheit erhältlich sind. Es ist schwierig, aus Kristallen dieser Art Platten
zu schleifen, die zwecks guter Lichtdurchlässigkeit dünn genug sind, weil sie im
Innern viele kleine Risse und Sprüng'e besitzen, die beim Schleifen ein Zerbröckeln
des Materials bedingen. Für Nicoische Prismen aus doppelbrechendem. Kalkspat
sind brauchbare, hinreichend große Kristalle, wie sie sich für Fernrohrzwecke eignen, auch
nur schwer und zu hohen Preisen erhältlich. Die aus zwei Kalkspatprismen zusammengesetzten
Nicols haben rautenförmigen Querschnitt und eine verhältnismäßig große Dicke, wodurch Gesichtsfeld und Lichtstärke
wesentlich beeinträchtigt werden. Alle diese '■ Gründe standen bisher der technischen Ausnutzung
jener Mittel für Fernrohre hindernd entgegen. . ■ '
Es ist inzwischen auch versucht worden, photographische Objektive mit Nicoischen
Prismen, Turmalinplatten oder anderen Polarisationskörpern, derart zu kombinieren,
daß letztere vor, in oder hinter dem Linsensystem drehbar angebracht werden, um die
beim Photographieren störenden Glanzlichter zu vermindern. Nach Ausweis der
deutschen Patentschrift 42281 Z. 18 bis 20 ist dabei für jene Polarisationskörper Voraussetzung,
daß die auffallenden Lichtstrahlen beide Körper, sowohl den Polarisationskörper, als auch das Objektiv, durchdringen
müssen. Es handelt sich auch hier also lediglich um durchsichtige Polarisatoren mit
der .eingangs angegebenen Wirkung. Die lichtschwächende Eigenschaft j ener Polari-
sationskörper wird in jener Palentschrift im ;
übrigen zutreffend hervorgehoben. Soweit '. die bisher gegebenen technischen Möglich- i
keiten für das Ausschließen des störenden polarisierten Glanzlichts reflektierender
Flächen, z. B. des Wasserspiegels, aus Fernrohren und anderen Instrumenten, besonders
solchen der Marine.
Bei dieser bisher gegebenen technischen
ίο Sachlage besteht gegenwärtig aber ein durch
. den Krieg gesteigertes Bedürfnis danach, die unter Wasser gefahrbringend angewendeten
Kampfmittel usw. in der nächsten Umgebung ; des Beobachters rechtzeitig zwecks Ausführung
von Gegenmaßnahmen entdecken zu können, z. B. Unterseeboote, heraneilende
Torpedos, Minen, Unterwassersperren, Wracks. Nebenbei würden dafür eingerichtete
Ferngläser auch in Friedenszeiten4 dazu geeignet sein, rechtzeitig vor Klippen, [
Eisbergen oder treibenden Wracks zu :
warnen. . '! |
Vorbedingung für alle diese Zwecke ist j
größtmöglichste Lichtstärke der Instrumente.
Die vorliegende Erfindung trägt diesen Aufgaben Rechnung. Sie benutzt nicht unmittelbar
zum Durchsehen dienende Medien, wie Turmaline oder Nicoische Prismen, um Lichtstrahlen, die bereits polarisiert in das
Beobachtungssystem eintreten', auszuschalten. Sie überträgt vielmehr die bei Polarisationsapparaten an sich bekannte Einrichtung,
. wonach bereits polarisiert einfallende Lichtstrahlen durch spiegelnde Flächen vernichtet
werden, auf die Inneneinrichtung von Prismenfernrohren.
Die Erfindung besteht im wesentlichen in folgendem:
Im Innern eines einfachen oder eines Doppelfernrohrs ist ein Prisma besonderer
Art eingebaut. Die durch das Objektiv eintretenden Lichtstrahlen treffen auf eine dazu
senkrecht stehende Prismenfläche auf, deren Rückseite mit schwarzem, poliertem Belag
hinterlegt sein kann, und so gerichtet ist, daß sie mit dem einfallenden Strahlenbündel
einen Winkel bildet, der annähernd gleich dem Polarisationswinkel bei der Reflexion in
Glas an Luft ist. Dieser Winkel ist komplement zu dem Polarisationswinkel φ; bei
der Reflektion an Glas in Luft ist (tg φ = η).
Die Strahlen gelangen von dieser ersten auf eine zweite Fläche desselben Prismas, die
bei gleicher Neigung zur Wagerechten zu der ersten so gerichtet ist, daß die Strahlen
mit dem Komplementwinkel zu dem ersten Einfallwinkel auf treffen, um danach von der
zweiten Prisme'nfläche weiterreflektiert zu werden. Ein solches Prisma wirkt gegen
polarisiertes Licht als Analysator.
Fig. ι zeigt die beispielsweise schematische Einrichtung der Erfindung und läßt den
Strahlengang in der linken und getrennt davon in der rechten Hälfte eines Doppelfernrohrs
erkennen.
a, b, c, d und a1, b1, c1, d1 sind durchsichtige
Glasprismen, die längs der optischen Achse durchschnitten dargestellt sind. Beide
Prismen sind so im Fernrohr befestigt, daß die durch die Objektive 0, o1 einfallenden
Bildstrahlen e, f und e1, f1 annähernd unter
dem spezifischen Polarisationswinkel auf die total reflektierenden Prismenflächen a, b und
α1, i»1 auffallen. Wenn dies im wesentlichen
auch nur für die mittelsten Bildstrahlen zutrifft, so ist es doch unbenommen, durch geringfügige
Bewegung des Fernrohrs alle gewünschten Bildstellen' unter diesem Einfallwinkel zu betrachten. Im Bedarfsfalle können
die Prismen a, b, c, d und a1, b1, c1, d1
auch um eine wagerechte Achse schwenkbar zu genauerem Einstellen der Flächen a, b und
a1, b1 eingerichtet werden. Die von den beiden
Flächen a, b und a1, b1 weiterreflektierten
Lichtstrahlen f, g und f1, g1 gelangen auf die
zweiten partiell reflektierenden Prismenflächen b, c und b1, c1 desselben Prismas.
Von diesen werden sie mit Anaiysatorwirkung weiterreflektiert. Diejenigen Lichtstrahlen,
die bereits vor dem Eintreten in die Objektive 0, o1 polarisiert waren, z.B.
diejenigen, die bisher das lästige, blendende Glanzlicht des Wasserspiegels im Bilde hervorriefen,
werden nahezu vollkommen vernichtet. Dagegen werden die in die Objektive
0, o1 eintretenden gewöhnlichen Lichtstrahlen
nach Polarisation von den Prismenflächen b, c und b1, c1 weiterreflektiert. Diese
Strahlen g, h und g1, h1 gelangen danach in
bekannter Weise entgegengesetzt zu ihrer Herkunftsrichtung zu je einem zweiten Paar Prismen p und p1, die gegen die Prismen
a, b, c, d und a1, b1, c1, d1 um 900 versetzt
angeordnet sind. Aus diesen zweiten Prismen gelangen die Bildstrahlen in bekannter
Weise zu den Okularen I und P. Wichtig für den angegebenen Strahlengang
ist also, daß lediglich die partiell reflektierenden Flächen b, c und b1, c1 als Analysator
wirken.
Für Handfernrohre, insbesondere Doppelfernrohre, werden durch die erforderlichen
handlichen Abmessungen gewisse Grenzen in bezug auf Lichtstärke und auf Wahrnehmbarkeit
lichtschwacher Bilder gezogen. Weit über diese Grenzen hinaus kann die Wahrnehmbarkeit
bei größeren, fest montierten derartigen Instrumenten gesteigert werden, die z. B. auf Deck oder im Mastkorb von
Schiffen standfest angebracht sind.
Wenn auch zugegeben ist, daß mit der
eigenartigen Reflexion in der Prismeneinrichtung* der Erfindung erhebliche Lichtverluste verbunden sind, so kann dem doch
dadurch entgegengetreten werden, daß man die Wasserschichten unter der Wasseroberfläche
mit Scheinwerfern, gegebenenfalls auch bei Tage, absucht. Das Scheinwerf er-. licht erhellt die unter Wasser befindlichen
■ Gegenstände derart, daß sie dann jedenfalls sicher mit Ferngläsern nach vorliegender Erfindung
wahrzunehmen sind. Die Scheinwerfer können dabei entweder vom Schiff ' aus auf den Wasserspiegel gerichtet werden,
oder unter Wasser durch Schiffsluken die nächsten Wasserschichten unter Hin- und
Herschwenken ableuchten. In ersterem Falle wird das starke, für das unbewaffnete
Auge äußerst störende Glanzlicht auf der Wasseroberfläche durch die Wirkungsweise
der Erfindung· beseitigt. Bei günstiger Beleuchtung in direktem Sonnenlichte werden
ohnehin Gegenstände unter Wasser bei nicht zu großer Tiefe auch ohne Scheinwerferbeleuchtung
hinreichend sichtbar.
2.5 Außer für die bereits angeführten Zwecke kann die Erfindung bei sinngemäßer Anpassungan
die gegebenen optischen Einrichtungen der S ehr ohr systeme von Unterseerbooten für diese Verwendung finden. Hier
beseitigt sie in willkommener Weise ebenfalls die störenden Lichtreflexe der spiegelnden
Wasseroberfläche.
Claims (2)
1. Fernrohr, gekennzeichnet durch eine spiegelnde Fläche zwischen Objektiv
und Okular, an der die Strahlen im wesentlichen unter dem' Polarisationswinkel
reflektiert werden.
2. Fernrohr nach Anspruch 1, mit einem zwischen Objektiv und Okular eingeschalteten
rechtwinkligen Prisma, dessen Hypotenusenfläche von dem in der Objektivachse verlaufenden Strahle, zweimal
wesentlich senkrecht durchsetzt wird, und an dessen Kathetenflächen dieser Strahl· im Innern des Prismas je einmal
reflektiert wird, dadurch gekennzeichnet, . daß die Prismenwinkel an der Hypotenusenfläche.
wesentlich gleich dem .Polarisationswinkel für die Substanz, aus der das Prisma besteht, und seinem Komplementwinkel
sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
in heu ueichsdiiuckerei.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=563271
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT310183D Active DE310183C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE310183C (de) |
-
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- DE DENDAT310183D patent/DE310183C/de active Active
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