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Die Erfindung betrifft eine Anlage zur zentralen Versorgung
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des Untertagebetriebes mit staubförmigen Baustoffen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Staubförmige Baustoffe werden vorzugsweise pneumatisch in pulverförmigem
Lustand, aber auch mit einer Korngröße bis zu 16 mm transportiert, weil bei dem
hydromechanischem Transport erhebliche Spülwasser- und Feststoffmengen von den Wasserhaltungen
aufgenommen werden müssen. Solche staubförmige Baustoffe von unterschiedlichster
Art und Zusammensetzung können beispielsweise aus bergmännisch gewonnenem Naturanhydrid
und aus bei der Flußsäureherstellung anfallendentsynthetischem Anhydrid bestehen;
es sind aber auch Baustoffe mit Zement als Bindemittel in unterschiedlichen Ausführungsformen
bekannt.
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Derartige Baustoffe werden im Stollen- und Tunnelbau häufig als Ausbaumaterial
benutzt; im Bergbau dienen sie außer als Ausbaumaterial häufig zur nachträglichen
Sicherung und Verstärkung des Bogenausbaus sowie in Abbaustrecken als Baustoffe
für Begleitdämme.
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Anlagen zur Zentralversorgung mit derartigen Baustoffen vermeiden
den Transport des staubförmigen Gutes in Säcken oder Silowagen bis zu den Blasmaschinen,
die vor Ort bzw. in den Strecken zum Einblasen des Cutes aufgestellt sind; hierbei
handelt es sich in der Regel um Zellenradblasmaschinen, durch die das Gut in die
eigentliche Blasleitung eingeschleust wird, aber auch um rinrichtungen, die mit
einem Druckgefäß und einem darüber befindlichen Vorratsbehälter sowie einer Austragsstrecke
bestuckt sind. Die Zentralversorgungsanlagen können zur Überwindung des gesamten
Förderweges von Übertage durch einen Schacht und die anschließende Förderstrecke
bis zur Abgabestelle an der Blasmaschine eingerichtet werden und haben den Vorteil,
daß sie die Streckenförderung nicht beeinträchtigen, weil der Baustoff in Rohrleitungen
geführt wird.
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Cine bekanlite Anlage dieser Art, von der die Erfindung ausgeht (Zeitschrift
Glückauf 112 (1976) Nr. 1 30, 32) sieht deshalb vor, den meistens in mehreren an
der Tagesoberfläche aufgestellten Silos angelieferten Baustoff noch im Silo mit
Hilfe von Druckluft zu fluidisieren, ihn dann über eine Schnecke an ein übertägiges
Druckgefäß abzugeben, aus dem der Baustoff in die Schachtleitung und aus dieser
einem oder mehreren Sohlcnbllnkern zugefördert wird; aus diesen Bunkern kann der
Baustoff einem auf der Sohle aufgestellten Druckgefäß zugeför dert werden, das der
söhligen Rohrleitung voryeschaltet ist.
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Die Schachtleitung bzw. die söhlige Leitung überwinden in der Regel
große Förderwege, auf denen das Gut unter Druck gefördert wird. Am Ende eines solchen
Förderweges befinden sich in der Regel Vorratsbunker mit größerem Fassungsvermögen,
die z.B.
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eine Abteilung mit mehreren Baustoffen versorgen können.
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In solchen Anlagen kann man zwar durch den Einbau einer Rohrdie weiche
in die Schacht- oder/ söhlige Leitung Baustoff abzweigen, etwa um den Baustoff mehreren
Sohlen aus der gleichen Schachtleitung zuführen zu können. Es ist jedoch nicht möglich
auf der Länge eine Rohrleitung an beliebiger Stelle Baustoff z(i entnehmen. Das
ist aus verschiedenen Gründen erforderlich. Z.ß. ergibt sich diese Notwendigkeit
aus Reparaturen insbesondere des Ausbaus, aus der Hrandbekdmpfung und aus anderen
Gründen.
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Der F?rfl ndijng liegt die At fgabe zugrurlde, die als bekarint vorausgesetzte
Anlage so auszugestalten, daß die Entnahme der Baustoffe an beliebiger Stelle ermöglicht
wird.
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Gemäß der Erfindung wird dieser Aufgabe durch das Kennzeichen des
Anspruches 1 gelöst.
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Der erfindungsqemäß vorgesehene Kessel kann den in der Rohrleitung
herrschenden Druck einschließlich eines etwa auftretenden vom Baustoff ausgeübten
statischen Druckes aushalten und wird diesem Druck ausgesetzt, wenn der Abscheider
eingeschaltet ist. Dann wird der Baustoff aus der zuführenden Rohrleitung in den
Kessel eingetragen. Die Abzugsvorrichtunq kann den Baustoff ihrerseits in einem
Vorbunker austragen oder unmittelbar an einer Abzugsvorrichtting abgeben, die z.B.
eine flexible Leitung mLt einer Entstallbungsvorrichtung sein kann.
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Der Abscheider läßt sich ausschalten, indem das Durchgangsrohr so
verstellt wird, daß im Kessel eine Verbindung der beiden Rohrleitungsenden entsteht,
zwischen die der Kessel eingebaut ist.
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Die Erfindung hat den Vorteil, datd man durch den Einsatz des Kessels
nicht gezwungen wird, den Druck in der Rohrleitung zu vermindern und deswegen auch
ohne zusätzliche Druckgefäße auskommt.
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Vorzuqsweise vereinfachte man die Anlage durch die Merkmale des Anspruches
2 und schaffte dadurch die Voraussetzungen im höheren Mechanisierungsgrad.
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Man kann den Mechanisierungsgrad weiter durch das Merkmal des Anspruches
3 steigern, wenn man mit dem Füllstandsmeßgerät die wechselseitige Verstellung von
Abscheide- und Durchgancisstück entsprechend dem Füllungsgrad des Kessels steuern
kann.
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Mit dem Merkmal des Anspruches 4 nutzt man die erhöhte Reibung des
aus dem Zuführtlngsrohr austretenden Baustoffes am Zylinder mantel zur Abscheidung
aus und verwendet das Tauchrohr zur Abführung des Fördermediums und der Feinststäube,
soweit diese durch den Abscheider nicht erfaßt worden sind.
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Mit den Merkmalen des Anspruches 5 bezieht man sich einerseits zur
Vereinfachung des Gesamtaufbaus, hat jedoch andererseits
die Möglichkeit,
den Kessel für den Anstieg des Baustoffes Druck zu entlasten, wenn das Durchgangsstück
die beiden Rohrleitungsenden miteinander verbindet, so daß der Austrag der abgeschiedenen
Baustoffe auch drucklos vorgenommen werden kann.
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Andererseits wirkt bei geschlossenem Kessel die eingeschaltete Abzugsvorrichtung
als Absperrorgan für die Förderleitung.
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Die Einzelheiten, weitere Merkmale und andere Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der
Figuren in der Zeichnung; es zeigen Fig. 1 schematisch, d.h. unter Fortlassung aller
für das Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Einzelheiten in einer Anlage
gemäß der Erfindung, Fig. 2 in vergrößerter und im Schnitt der Stellung denjenigen
Teil der Anlage, mit dem Gut abgezweigt werden kann und Fig. 3 einen Schnitt längs
der Linie III-III der Fig. 2.
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Die in der Darstellung der Figur 1 wiedergegebene Anlage dient zur
Versorgung eines Untertagebetriebes durch einen zutage führenden Schacht 1, von
dem eine Sohle 2 ausgeht. An der Tagesoberfläche 3 ist eine Gruppe von Silos 4 aufgestellt,
denen ein Druckgefäß 5 nachgeschaltet ist. Das Druckgefäß 5 ist der Schachtleitung
6 vorgeschaltet, welche in Höhe der Sohle 2 aus dem Schacht bei 7 herausgeführt
ist und an einem Horihontalbunker 8 endet. Mit dem Bunker wirkt eine söhlige Schnecke
9 zusammen.
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Die daran weiter anschließenden Anlageteile sind nicht dargestellt
Die söhlige Leitung 7 endet zunächst an einem Anschluß flansch 10 und beginnt an
einem dahinterliegenden Flansch 11 erneut mit dem Leitungsstück 12, das an den Horitontalbunker
8 angeschlossen ist. Ueber die Flansche 10 und 11 sind Anschlußrohre 13, 14 in die
Leitung 7, 12 eingeschaltet. Diese Rohre enden
an einem Dom 15 eines
allgemeinen mit 16 bezeichneten Kessels.
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Vie sich insbesondere aus der Daistellung der Figur 2 ergibt dient
das Anschlußrohr 13 entspr<'chend der durch den Pfeil a angedeuteten Fließrichtung
des Baustoffes als Zuführungsrohr, während das Rohr 14 entsprechend dem Pfeil b
als Abführungsrohr Verwendung findet. Der Dom 15 ist gemäß dem dargestellten AusFührungsbeispiel
als Zylinder ausgebildet, der einen Deckel 161 aufweist und mit Hilfe eines Ringflansches
17 an einem ihm entsprechenden Ringflansch 18 eines Gefäßes angeschlossen ist, das
den Kessel 16 bildet. Der an den Rlngflansch 18 anschlicßende Teil des Kessels ist1
wie bei 19 angedeutetfzylinderisch und endet an einem trichterförmi!len Pfeil 20,
der zusammen mit einem Abzugsrohr 21 (Figur l) und einer daran anschließenden Leitung
22 eine Abzugsvorrichtung bildet. Einzelheiten sind nicht dargestellt. Beispielsweise
kann es sich um einen belüfteten Boden 20 handeln.
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Ausgefluchtet mit der geometrische Achse des Zylinders 15 ist eine
Welle 25, welche von einem Antrieb 26 in der durch den Pfeil 27 angegebene Richtung
gedreht werden kann. Mit der Welle 25 ist an dem Antrieb 26, der seinerseits über
einen Rahmen 29 auf dem Zylinderdeckel 161verlagert ist1 ein in den Zylinder 15
eingepaßter Zylinder 30 drehbar im Dom 15 aufgehängt. Dazu dient das zwischen der
Wand des Domzylinders 31 und der tylinjerwand :2 vorgesehene Spiel 33. Der Zylinder
32 hat einen Deckel 32 an dem das freie Ende der Welle 25 befestigt ist.
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Der Zylinder hat außerdem 2 diametrai gegenüberliegende Anschlüsse
34, 35, von denen der mit 34 bezeichnete Anschluß fiir ein Zuführunqsrohr 36 und
der mit 35 bezeichnete Anschluß für ein Tauchrohr 37 vorgesehen ist.
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Wie die Darstellung der Figur 3 erkennen läßt, ist das
rohr 36 annähernd haarnadelförmig in senkrechter und horizontaler Ebene gekrümmt
und weist eine tangential
32 des
Zylinders 30 gerichtetes Ende 38 auf. Das Tauchrohr 37 hat
Idgegen einen etwa 906 überwindenden Krümmer 39'und ein Ende 40, das achsial mit
dem Zylinder 30 ausgefluchtet ist.
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Die Figur 3 läßt auch erkennen, daß in dem Zylinder 30 ein :ff,ades
Durchgangsrohr 41 untergebracht ist, für das Anschlüsse 42, 43 im Zylinder 30 vorgesehen
sind. Alle Rohranschlüsse 34, 35; 42, 43 sind mit Ringdichtungen 44 versehen, sodaß
der Spalt 33 zwischen den Mantel der Zylinder 31 und 32 gegen, das Innere des Kessels
16 abgedichtet ist. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel liegen außerdem
alle Rohranschlüsse 34, 35; 42, 43 in einer gemeinsamen Ebene, was zur Folge hat,
daß die Rohre 13, 14 ebenfalls in einer Ebene liegen und sich der Kessel 16 problemlos
an beliebiger Stelle einer söhligen Rohrleitung 7, 12 in diese einschalten läßt.
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Gemäß dem dlrgestellten Ausführungsbeispiel ist ein Füllstandsmeßgerät
50 im Zylinder 19 des Kessels 16 angebracht, welches den bei 51 dargestellten maximalen
Füllstand des Kessels mit Baustoff abtastet.
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Im Betrieb wird die aus der Figur 2 und 3 ersichtliche Stellung der
Teilc mit Hilfe des Antriebes 26 herbeigeführt, sobald der so Füllstand 51 /weit
abgesunken ist, daß das Füllstandsanzeiger 50 dementsprechend reagiert. Dann wird
der Baustoff über das nschlußrohr 13 in das Zuführungsrohr 36 geleitet und tritt
tangential zur Wand des Zylinders 30 aus, wo er abgebremst wird und dementsprechend
in den Innenraum des Kessels 16 fällt.
Die wolle J(> bis 44 cemnacn einen Abscheider, der allgemein mit 53 bezeichnet
ist. Der weitgehend von dem Baustoff befreite pneumatische Förderstrom wird von
dem Tauchrohr 37 aufgenommen und kann den Kessel 16 durch das Anschlußrohr 14 verlassen.
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Infolgedessen steigt der Füllstand 51 im Kessel an, bis der Füllstandsanzeiger
50 anspricht und den Antrieb 26 betätigt.
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Dadurch wird gemäß dem Ausführungsbeispiel der Zylinder 30 im Dom
um 900 verdreht. Infolgedessen verbindet nunmehr
entgegen der Darstellung
der Figur 3 das Durchgangsrohr 41 die Anschlußrohre 13 und 14 miteinander. Infolgedessen
durchquert der Baustoff den Dom 15, ohne in den Kessel zu gelangen.
Jedenfalls in diesem Zustand kann die Abzugsvorrichtung betätigt werden, ggfs.,
nachdem vorher der Kessel entlastet worden ist.
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