DE308866C

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Publication number: DE308866C
Application number: DENDAT308866D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein 'Schallvernichtungsapparat für Flugzeug- und Wagenmotoren, welche mit mehreren hintereinander angeordneten und mit einer den Schall vernichtenden Umkleidung versehenen, trichterartig ausgebildeten Kammern versehen sind.

Die Erfindung beruht darin, daß das Ende des Auspuffrohres mit einem Kranz von Löchern versehen und von einem der Fahrtrichtung

ίο zugewendeten Lufttrichter derart umfaßt wird, daß die infolge der Fahrt in diesen Lufttrichter eintretende Frischluft die verbrannten Gase durch die Löcher und das von der engeren Stelle des Trichters schlitzartig umfaßte Rohrende injektorartig aus dem Motorzylinder heraussaugt und ohne Drosselung und ohne wesentliche Ablenkung aus ihrer Richtung in die trichterartig ausgebildeten Kammern überführt, in deren Achse mit Wasser gefüllte Trichter angeordnet sind, welche das Wasser von dem Motorkühler erhalten.

Man kennt bei Schalldämpfern bereits die Anwendung mehrerer hintereinander angeordneter, trichterartig ausgebildeter Kammern,

25, und auch ist bei solchen die Verwendung von schall vernichtenden Umkleidungen und von mit Wasser gefüllten Schalldämpferelementen bereits bekannt. Ferner hat man zur Absaugung der Verbrennungsgasse aus dem Motorzylinder bereits die saugende Wirkung des Fahrtwindes benutzt. Die Erfindung besteht im vorliegenden Falle in der Kombination dieser Merkmale, derart, daß ein scharfes irijektorartiges Heraussaugen der Verbrennungsgase aus dem Motorzylinder stattfindet und die Verbrennungsgase alsdann ohne Drosselung und ohne wesentliche Ablenkung aus ihrer achsialen Richtung in die trichterartig ausgebildeten Kammern übergeführt werden. Sie erfahren dabei eine wiederholte Dämpfung und eine fortlaufende Kühlung durch die in jedem Trichter angeordneten Wasserbehälter, welche durch den Motorkühler stets wieder mit Frischwasser versorgt werden. Durch die Gesamtkombination wird eine fast vollständige Schall-Vernichtung erzielt, wie sie mit den bisher bekannten Schalldämpfern nicht zu erzielen war.

Ein Schall Vernichtungsapparat der neuen Art ist in der Zeichnung in einem senkrechten Längenschnitt beispielsweise und schematisch zur Darstellung gelangt.

Der Apparat besteht im wesentlichen aus dem Luftzuführungstrichter b, dem Trichter i sowie den trichterartig ausgebildeten ' Kammern c, d und e, welche von innen mit Asbest ausgekleidet und von außen mit Werg umfüttert sind und in das gerade oder gebogene Auspuffrohr k münden.

In die Achse dieses Systems von trichterartig ausgebildeten Kammern ist ein Wasserrohr m eingebaut, auf welches innerhalb der Kammern c, d und e mit Wasser gefüllte und von außen mit Asbest umkleidete Trichter f, g und h aufgeschweißt bzw. sonstwie befestigt sind.

Der Apparat wird derart an das Auspuffrohr I des Motors angeschlossen, daß der Luftzuführungstrichter b der Fahrtrichtung zugewendet ist.

Das Motorauspuffrohr I ist innerhalb des Trichters b mit Öffnungen bzw. Bohrungen a ausgestattet..

Die Wirkungsweise des neuen Schalldämpfers ist folgende:

Die vom Motor kommenden Gase mischen sich bei α und i mit der durch den Trichter b

•5 infolge der Fahrtgeschwindigkeit einströmenden Luft, wobei eine Explosion eintritt. Die Schallwellen der Explosion werden nun an dem mit Wasser gefüllten und mit Asbest umkleideten Trichter f gebrochen, die Explosionsgase

ίο dehnen sich nunmehr aus, und die Schallwellen werden erneut von der innen mit Asbest belegten und außen mit Werg umkleideten Trichterwand c sowie von dem Wasserrohr m gedämpft. Diese Dämpfung der. Schallwellen wiederholt sich noch zweimal in den Kammern d und e in gleicher Weise, so daß die Gase schließlich durch das gerade oder gebogene Auspuffrohr k vollständig geräuschlos ins Freie münden.

Infolge der bei α und i mit hoher Geschwindigkeit einströmenden Luft entsteht in dem Motorauspuffrohr I eine injektorartig saugende Wirkung, welche bei geöffnetem Auspuffventil die Verbrennungsgase direkt aus dem Motor heraussaugt. Es tritt also nicht wie bei den bekannten Schalldämpfern eine Bremsung der Abgase ein, die erst mehrere enge Öffnungen passieren müssen, was naturgemäß einen starken Kraftverlust zur Folge hat.

Bei dem Schallvernichtungsapparat gemäß der Erfindung tritt ein Zusammenpressen der aus dem Motorauspuffrohr austretenden Gase überhaupt nicht mehr ein. Nach erfolgter Explosion können sie sich vielmehr bedeutend ausdehnen und werden überdies durch die einströmende kalte Frischluft beständig und energisch gekühlt.

Die um das Ende des Motorauspuffrohres I angeordnete, trichterförmig ausgebildete Hülse b wirkt im Verein mit den Bohrungen α und der Trichterfläche i wie eine Luftstrahlpumpe. Sie saugt die Verbrennungsgase aus dem Motor heraus und drückt sie in den Schallvernichtungsapparat hinein, den sie alsdann geräuschlos durch das Auspuffrohr k verlassen.

An Stelle der drei Kammern c, d und e können naturgemäß auch zwei oder mehr als drei Kammern Verwendung finden. Die innere Auskleidung der Trichter wände mit Asbest sowie die äußere Umkleidung mit Werg kann naturgemäß auch durch anderes Material mit gleichen Eigenschaften ersetzt werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Schallvernichtungsapparat für Flugzeug- und Wagenmotoren, welche mit mehreren hintereinander angeordneten und mit einer den Schall vernichtenden Umkleidung versehenen, trichterartig ausgebildeten Kammern versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende des Auspuffrohres mit einem Kranz von Löchern versehen und von einem der Fahrtrichtung zugewendeten Lufttrichter derart umfaßt wird, daß die infolge der Fahrt in diesen Lufttrichter eintretende Frischluft die verbrannten Gase durch die Löcher und das von der engeren Stelle des Trichters schlitzartig umfaßte Rohrende injektorartig aus dem Motorzylinder heraussaugt und ohne Drosselung in die trichterartig ausgebildeten Kammern überführt, in deren Achse mit Wasser gefüllte Trichter angeordnet sind, welche das Wasser von dem Motorkühler erhalten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.