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Im Sinne eines möglichst gleichmäßigen Endproduktes kommt es beim
Mälzverfahren indessen entscheidend darauf an. daß im gesamten Bereich der Horde
die einzelnen G erstenkörner bzw. die Körner des GIiinlnalzes die glcichc Behandlung
nach Art und Dauer cll'ahren. Neben einem gleichmäßigen Beaufschlagen mit dem Hehandlungsmediuln
wic Wasscr und Trocknungsluft ist bislang die gleichmäßige Beschichtung des Hordenbodens
hierfür als wesentliche Voraussetzung nngesehen worden. Im praktischen Betrieb aber
hattc sich hütifig gezeigt. daß das Malz dennoch ungleichmäßig
wurde
oder nach erfolgtem Darren in gewissen Bereichen der Gutschicht unzureichend abgetrocknet
war.
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Nach neuerer Erkenntnis hat dies seine Ursache in einer differierenden
Dichte, mit der das Korngut - trotz konstanter Höhe der Gutschicht - auf dem Hordenboden
liegt. Diese unterschiedliche Dichte innerhalb der Gutschicht rührt einmal daher,
daß im Zuf(lhrbereich das nidiströmende Korngut auf die am ilordenboden bereits
befindliche Gutschicht fällt und letztere in besagtem Bereich durch eine Art Prallwirkung
verdichtet.
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während das von den Räumarmen aus dem Zentrum an die Peripherie der
Horde geförderte Korngut diese Vcrdichtung nicht erfährt, dort also die Gutschicht
mit geringerer Dichte aufgeschüttet wird. Erfolgt das Beladen der Horde abschnittweise
im Kreis herum, wie dies z. B.
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bei Vcrwendung eines Schneckenförderels als Kiiumwerkzeug geschieht,
der schrittweise im Uhrzeigersinn oder entgegengesetzt die Gutschicht aufbaut und
anschließend nivelliert, so kann während des längere Zeit dauernden Beladevorganges
das Korngut im zuerst aufgeschütteten Abschnitt in dieser Zeit unter seinem Eigengewicht
absacken und sich dabei verdichten gegenüber dem Gut im zuletzt aufgeschütteten
Abschnitt.
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Dieser Verdichtungseffekt wird noch gesteigert durch das Übereinanderlegen
mehrerer Schichten. die sämtlich wie die erste bzw. unterste Schicht sektorweise
aufgeschüttet werden, bis die vorgegebene Guthöhe auf dem Hordenboden erreicht ist.
Die nachfolgende Nivellierung der Gutschicht ändert dabei nichts an ihrer ungleichmäßigen
Dichte.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die nachteiligen Folgen
unterschiedlicher Gutdichte auszuschließen oder zumindest wesentlich zu verringern.
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Zum Lösen dieser Aufgabe wird ausgegangen von der Erkenntnis, daß
im Bereich mit der höheren Gutdichte deren Einfluß durch Verminderung der Schichthöhe
ausgeglichen werden kann, so daß die Gutschicht überall - im Zentrum wie an der
Peripherie - denselben Widerstand für das sie durchdringende Behandlungsmedien hat.
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Um in diesem Sinne die Horden beladen bzw. die Gutschicht auf ihnen
aufbauen zu können, ist die Aufgabe gemäß der Erfindung bei der eingangs genannten
Vorrichtung dadurch gelöst. daß der bzw. jeder Räumarm in bezug auf die Ladefläche
des Hordenbodens parallel- und schrägstellbar ausgebildet ist.
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Hierbei geschieht die unmittelbare Formgebung der Gutoberfläche in
zweckmäßiger Weise durch an den Räumarmen angebrachte und einen Teil derselben bildende
Räumschare.
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Die Parallelstellung der Räumarme dient hierbei wie üblich zum Abräumen
des Malzes vom Hordenboden, während für das Beladen des Hordenbodens die Räumarme
so schräggestellt werden, daß dort, wo die große Gutdichte ist, mit der kleinsten,
und dort, wo die Gutdichte am kleinsten ist, mit der größten Schichthöhe beladen
wird, d. h. z. B. radial vom Zentrum nach außen mit zunehmender Schichthöhe - bei
zentraler Gutzufuhr.
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Für die Schrägstellbarkeit ist bzw. sind nach einer Ausführungsform
der Erfindung der Räumarm bzw. die Räumarme schwenkbeweglich an einem um die Säule
drehbeweglichen und an dieser herauf- und herunterbewegbaren Lagerkörper des Räumwerkzeuges
angebracht und sind motorische Stellmittel zum Verschwenken der Räumarme in vertikaler
Ebene vorgesehen.
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Eine vorteilhafte Anordnung des Räumwerkzeuges an der Säule, bei
der die empfindlicheren Bauteile und
Aggregate von negativen Einflüssen weitgehend
geschützt sind. mit einer oben in Gutbehandlungsraum an der Säule orts- und drehfest
angebrachte Plattform. auf der ein um die Achse der Säule durch Antriebsmittel bewegbarer
Antriebsring abgestützt ist. an dem Aufhängemittel für die Räumarme angeschlossen
sind. und mit einem unterhalb der Plattform auf der Säule vorgesehenen, drehbeweglichen
Lngcrkiirper. der die Räumarme aufnimmt und von einer Hubvorrichtung relativ zur
Plattform die Säule entlang bewegbar ist, wobei sowohl die Antriebsmittel für den
Antriebsring als auch die Hubvorrichtung für den Lagerkörper auf der Plattform angeordnet
sind und der Lagerkörper zwei relativ zueinander bewegliche Teile umfaßt, von welchen
an dem einen Teil die Räumarme angeschlossen sind und der andere Teil an der Plattform
aufgehängt und mittels der llubvorrichtung an der Säule herauf- und herunterbewegbar
ist, ist erfindungsgemäß so weitergebildet, daß jeder Räumarm als Winkelhebel gestaltet
ist. an dessen einem Arm eine Steuerkurve vorgesehen ist. und daß an dem an der
Plattform aufgehängten Teil des Lagerkörpers eine Steuerrolle angeordnet ist, wobei
Steuerrolle und Steuerkurve so miteinander in Wirkverbindung stehen. daß die Schwenkbewegung
(Schrägstellbarkeit) der Räumarme durch eine Hub- oder Senkbewegung des herauf-
und herunterbewegbaren Lagerkörperteils verursacht wird.
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Eine bevorzugte Ausführungsform, welche neben der Schwenkbeweglichkeit
für die Schrägstellung auch noch die Auf- und Abbewegung sowie die Drehbewegung
der Räumarme ermöglicht. besitzt einen Lagerkörper aus einem auf der Säule dreh-
und verschiebebeweglich geführten Zylinder mit Lageransätzen für die Räumarn1c und
einen auf dem Zylinder auf- und abbeweglich angeordneten Schlitten. der ein Schlittenoberteil
und ein Schlittenunterteil umfaßt, welche drehbeweglich miteinander verbunden sind,
wobei an dem Schlittenunterteil die Steuerrollen gelagert sind und das Schlittenoberteil
an die Hubvorrichtung angeschlossen ist. Die Hubvorrichtung kann entweder auf der
an der Säule befestigten Plattform angeordnet werden oder unmittelbar oder mittelbar
an der Decke des Gutbehandlungsraumes angeordnet sein. wobei das Schlittenoberteil
durch eine Kette oder ein Seil mit ihr verbunden ist.
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Damit eincrseits die Räumarme exakt auf das Niveau des Horden bodens
eingestellt werden können, was für ein einwandfreies Abräumen der Horde wichtig
ist, und andererseits der Neigungswinkel der Oberfläche der Gutschicht auf der Horde
variiert werden kann (Einstellen des Räumarmschwenkbereiches), sind in weiterer
Ausgestaltung an dem Zylinder Einstellmittel zum Variieren des Schlittenweges in
beiden Bewegungsrichtungen vorgesehen.
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Um sicher zu vermeiden. daß bei der Rotation der Räumarme Steuerkurven
und Steuerrollen Bewegungen gegeneinander ausführen, wird der Schlitten zweckmäßig
mit einer Drehsicherung gegen Drehbewegungen relativ zum Zylinder ausgerüstet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung gemäß
der Erfindung veranschaulicht, anhand dessen im Nachfolgenden weitere Einzelheiten
beschrieben werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine spezielle
Version, die zusätzlich vorsieht, die empfindlichen Teile wie Motoren und Antriebselemente
dort unterzubringen, wo sie am wenigstens negativen Einflüssen wie Nässe bzw. Feuchtigkeit,
Hitze oder Staub sowie Beeinträchtigungen von seiten
des behandelten
Gutes selbst ausgesetzt sind, nämlich möglichst weit vom Gut entfernt oben im Gutbehandlungsraum.
Obwohl Gegenstand einer gesonderten Anmeldung, sind die Teile für den Drehantrieb
sowie für das Heben und Senken des Räumwerkzeuges jedoch hier zum besseren Verständnis
der gesamten Einrichtung mit erläutert. Es zeigt Fig.1 einen Längsschnitt durch
den Gutbehandlungsraum einer Keimanlage für Gerstenmalz mit der Belade- und Abräumeinrichtung
in Ansicht, Fig. 2 einen Querschnitt durch den Gutbehandlungsraum und die zentrale
Säule sowie eine Draufsicht auf die Belade- und Abräumeinrichtung, Fig.3 teilweise
die Säule und den auf ihr vorgesehenen Lagerkörper mit einem Räumarm in größerem
Maßstab und Fig.4 teilweise das obere Ende der Säule mit der Plattform, den Antriebsring
sowie den Drehantrieb und den Hubantrieb für das Räumwerkzeug, ebenfalls im größeren
Maßstab.
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Die in den Figuren dargestellte Einrichtung besteht im wesentlichen
aus einer Säule 1, einem Räumwerkzeug in Form eines Dreiarmes 2 und einem Drehantrieb
mit zwei Drehwerken 3 sowie einer Hubvorrichtung 4 für dieses. Die Säule 1 ist im
Zentrum eines zylindri schen Gutbehandlungsraumes 5 mit Boden 6, Decke 7 und zylindrischer
Seitenwand 8 fest angeordnet. Auf dem Boden 6 ist mittels Gitterwerk der eigentliche
Hordenboden 9 angeordnet, der ringsherum bis an die Seitenwand 8 reicht und dessen
die Gerste aufnehmende Ladefläche 9a in bekannter Weise aus Lochblechen besteht.
Im Boden 6 ist achsgleich mit der Säule 1 ein Gutauslaufstutzen 10 fest eingesetzt,
der durch Verschlußklappen 11 abschließbar ist. Im Hordenboden 9 sind ringsherum
um die Säule 1 und an diese angrenzend mehrere Auslauföffnungen 12 vorgesehen, durch
die hindurch die gekeimte Gerste in den Gutauslaufstutzen 10 ausgetragen werden
kann. In die Decke 7 ist koaxial zur Säule 1 ein Guteinlaufstutzen 13 eingesetzt,
welcher fest mit ihr verbunden ist und durch Verschlußklappen 14 verschließbar ist.
Für das Zuführen der Gerste ist über dem trichterförmigen, oberen Ende des Gutcinlaufstutzens
13 ein in letzteren mündendes Zuführrohr 15 vorgesehen. Zum Benetzen der Gerste
mit Wasser ist unmittelbar unter dem Guteinlaufstutzen 13 ein Düsenring 16 mit Sprühdüsen
17 angeordnet.
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Nahe der Decke 7 ist oben an der Säule 1 eine Plattform 18 drehfest
mit ihr verbunden. Auf der Plattform 18 ist ein mit Aufhängeösen 20 versehener Antriebsring
19 unter Verwendung einer Kugeldrehverbindung 21 um die Längsachse der Säule 1 drehbeweglich
abgestützt (Fig. 1, 4). Der Innenring 22 der Kugeldrehverbindung 21 ist mittels
Schrauben 25 an der Plattform 18 festgeschraubt, ihr eine Verzahnung 24 aufweisender
Außenring 23 ist mit dem Antriebsring 19 durch Schrauben 26 fest verbunden. Eine
kegelförmige Haube 27 überdacht die Plattform 18 samt Antriebsring 19 und dient
gleichzeitig als Ableitrutsche für die aus dem Guteinlaufstutzen 13 in den Gutbehandlungsraum
5 strömende Gerste. Die beiden Drehwerke 3 des Drehantriebes sind unten an die Plattform
18 mit Hilfe von Schrauben 28 angeflanscht. Das Antriebsritzel 29 jedes dieser beiden
diametral einander gegenüberliegenden Drehwerke 3 kämmt mit der Verzahnung 24 des
Außenringes 23 der Kugeldrehverbindung 21.
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Unterhalb der Plattform 18 ist auf der Säule 1 ein Lagerkörper 30
vorgesehen, welcher um sie drehbeweglich und an ihr herauf- und herunterbewegbar
ist
und zwei relativ zueinander bewegliche Teile umfaßt, nämlich einen auf der Säule
1 dreh- und verschiebebeweglich sitzenden Zylinder 31 sowie einen auf diesem auf-
und abbeweglich angeordneten Schlitten 32 (F i g. 3). Der Zylinder 31 besitzt drei
Lageransätze 35 zum Lagern der Räumarme 36 des Dreiarmes 2. Jeder der drei mit einer
Reihe Räumschare 37 ausgerüsteten Räumarme 36 ist auf einer Achse 38 schwenkbeweglich
gelagert, die in dem zugeordneten Lageransatz 35 fixiertist.
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Der Schlitten 32 besteht aus einem Schlittenoberteil 33 und einem
Schlittenunterteil 34, die relativ zueinander drehbeweglich miteinander verbunden
sind durch eine Kugeldrehverbindung 39, bestehend aus einem durch Schrauben 42 am
Schlittenoberteil 33 angebrachten Innenring 40 und einem mittels Schrauben 43 am
Schlittenunterteil 34 befestigten Außenring 41 sowie Kugeln 44. Unter Vermittlung
seines Schlittenoberteils 33 hängt der Schlitten 32 an einer Kette 45 und ist durch
letztere an die Hubvorrichtung 4 angeschlossen, welche auf der Plattform 18 angeordnet
ist. Die Kette 45 verläuft von der Hubvorrichtung 4 abwärts zu einem Kettenrad 46
am Schlittenoberteil 33, von hier aufwärts zu einem (nicht sichtbaren) Kettenrad
auf der Plattform 18, von diesem Kettenrad waagerecht zu einem zweiten Kettenrad
48 auf der Plattform 18 und von diesem wieder abwärts zu einem zweiten Kettenrad
49 am Schlittenoberteil 33 und von dem Kettenrad 49 wieder aufwärts zu einem (nicht
sichtbaren) Fixpunkt an der Plattform 18 (Fig. 1,3und4).
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Das Schlittenunterteil 34 weist Aufnahmen 50 auf, von denen jedem
Räumarmen 36 eine zugeordnet ist. Jeder Räumarm 36 ist als Winkelhebel ausgebildet.
dessen einer Arm 51 in Richtung der Säule 1 weist und mit seinem freien Ende von
der zugeordneten Aufnahme 50 des Schlittenunterteils 34 in Umfangsrichtung ohne
Spiel aufgenommen wird. Das Unterteil 34 des Schlittens 32 kann sich dadurch zwar
axial gegenüber den Armen 51 der Räumarme 36 bewegen, kann sich aber nicht relativ
zum Zylinder 31 bzw. zu dem Armen 51 drehen; die Aufnahmen 50 fungieren somit gleichzeitig
als Drehsicherung. Um zum einen die Räumarme 36 für das Abräumen der gekeimten Gerste
von dem Hordenboden 9 parallel zu diesem einstellen zu können und sie zum anderen
für das Beladen des Hordenbodens 9 mit einer in ihrer Höhe unterschiedlichen Gerstenkörnerschicht
schräg zu ihm einstellen zu können, sind für jeden Räumarm 36 zwei Steuerglieder
vorgesehen, von denen das eine mit dem Lagerkörper 30 und zwar mit dem Schlittenunterteil
34 seines Schlittens 32 ,und das andere mit seinem Arm 51 zu einer Einheit verbunden
ist. Wie Fig.3 zeigt, ist das mit dem Arm 51 jedes Räumarmes 36 verbundene Steuerglied
als Steuerkurve 52 ausgebildet und an ihm durch Schrauben 53 befestigt.
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Das mit dem Schlittenunterteil 34 vereinigte Steuerglied ist eine
Steuerrolle 54, welche in der zugeordneten Aufnahmc 50 auf einer in letzterer befestigten
Achse 55 drehbeweglich gelagert ist und mit der Steuerkurve 52 an dem dieser Aufnahme
50 zugeordneten Arm 51 zusammenwirkt.
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Um cinerseits ein einwandfreies Abräumen der gekeimen Gerste vom
Hordenboden 9 zu gewährleisten und die Räumarme 36 exakt auf Parallelität mit dem
Hordenboden 9 bringen zu können und andererseits die Schichthöhe des Korngutes bzw.
den Neigungswinkel der Gutschichtoberfläche variieren zu können, sind Einstellmittel
zum Feineinstellen des Schlittenweges in beidcn Bewegtingsrichtungen vorgesehen.
Hierfür sind an
dem Zylinder 31 des Lagerkörpers 30 zwei Stellschrauben
56, 57 angeordnet; die Stellschraube 56 dient zum Einstellen der Schrägstellung
der Räumarme, die Stellschraubc 57 ist für das Einstellen der Räumarme 36 parallel
zum Hordenboden 9 da. Darüber hinaus geschieht über die Stellschrauben 56 das Mitnehmen
des Zylinders 31 und der mit ihm verbundenen Räumarme 36 beim Aufwärtsbewegen des
Schlittens 32 über größere Wege. Für das Übertragen des Drehlnomentes bzw. der Antriebskraft
von dem durch die beiden Drehwerke 3 angetriebenen Antriebsring 19 auf die Räumarme
36 und zum Abfangen der letzteren sind drei Seilstränge 58 bzw. Kettenstränge oder
Stangen vorgesehen. Jeder dieser Seilstränge 58 ist mit jedem seiner beiden Enden
in einer Seilhülse 59 bzw. 60 verankert.
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wovon die Seilhülse 59 durch einen Bolzen mit einer Aufhängeöse 20
am Antriebsring 19 und die Seilhülse 60 durch einen Bolzen 62 mit einer am Räumarm
36 angebrachten Aufhängeöse 63 gelenkig verbunden ist.
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Arbeitsweise der Einrichtung a) Beladen des Hordenbodens: Die über
das Zuführrohr 15 und den Guteinlaufstutzen 13 zugeführte und dabei befeuchtete
Gerste wird von der Haube 27 so abgeleitet, daß sie sich ringsherum um die Säule
1 auf dem Hordenboden 9 verteilt. Der durch entsprechendes Betätigen der Hubvorrichtung
4 bis auf einen geringen Abstand zu dem Hordenboden 9 abgesenkte und durch die beiden
Drehwerke 3 unter Vermittlung des Antriebsringes 19 sowie der Seilstränge 58 im
Uhrzeigersinn (F i g. 2) angetriebene Dreiarm 2 rotiert und verteilt die Gerste
über den ganzen Hordenboden, indem er sie sowohl in Bewegungsrichtung mitnimmt als
auch aufgrund der Schrägstellung der Räumschare 37 seiner Räumarme 36 radial vom
Zentrum an die Peripherie des Hordenbodens 9 fördert. Sobald die erste Teilschicht
aufgebaut ist, wird mit Hilfe der Hubvorrichtung 4 der Dreiarm 2 um ein der Höhe
der nächsten Teilschicht entsprechendes Maß angehoben, was dank der zwischen dem
Schlittenoberteil 33 und dem Schlittenunterteil 34 vorgesehenen Kugeldrehverbindung
39 während der Drehbewegung geschehen kann. Mit dem entsprechend nach oben gestellten
Dreiarm 2 wird auf die erste Schicht nun eine weitere Gersteschicht aufgebracht
und dieser Vorgang so oft wiederholt, bis eine Gutschicht mit der gewünschten Höhe
auf dem Hordenboden 9 aufgebracht und diese nivelliert ist.
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Um zu gewährleisten, daß die Gerstenkörner möglichst alle die gleiche
Behandlung nach Art und Dauer erfahren, wird dort, wo die Gutschicht eine nicht
zu vermeidende Verdichtung erfährt, das heißt im Gutzuführbereich um die Säule 1
herum, die Gutschicht mit geringerer Höhe aufgeschüttet als im peripheren Bereich
des Hordenbodens 9, so daß also die Gutschicht eine von der Seitenwand 8 zur Säule
1 hin konisch bzw. abwärts verlaufende Oberfläche erhält. Hierfür werden erfindungsgemäß
die Räumarme 36 der gewünschten Neigung der besagten Oberfläche entsprechend schräg
gestellt. Dies geschieht mit Hilfe der Hubvorrichtung 4, indem durch Einschalten
des Antriebsmotors der letzteren im Hubsinne unter Vermittlung der Kette 45 der
Schlitten 32 so weit auf dem Zylinder 31 nach oben bewegt wird, bis der Schlittenunterteil
34 an der Stellschraube 56 anliegt (Stellung des Schlittens
32 gemäß F i g. 3). Bei
dieser Aufwärtsbewegung des Schlittens 32 nat jede Steuerrolle 54 im Zusammenwirken
mit der ihr zugehörigen Steuerkurve 52 den zugeordneten Arm 51 entgegen dem Uhrzeigersinn
verschwenkt und damit auch den mit letzterem zu einer Einheit verbundenen Räumarm
36; die Räumarme 36 befinden sich also in der Schrägstellung bzw. in der Arbeitsstellung
zum Beladen des Hordenbodens 9 und mit dieser Einstellung wird der Beladevorgang,
wie obenstehend erläutert, durchgeführt.
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Nach erfolgtem Beladen wird der Dreiarm 2 samt dem Lagerkörper 30
mittels der Hubvorrichtung 4 von der Gutschicht weg nach oben in seine Ruhestellung
nahe der Plattform 18 bewegt und in dieser Position von der Hubvorrichtung 4 gehalten.
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Die auf dem Hordenboden 9 befindliche Gerste wird dann zum Beispiel
24 Stunden lang keimen gelassen, wobei sie eventuell noch mehrere Male nachbenetzt
wird. Während dieser Zeit wird die Körnerschicht auf dem Hordenboden 9 mit konditionierter
Luft beaufschlagt, die ein Sauggebläse 64 (Fig. 1) über den Kanal 65 von oben nach
unten durch die Körnerschicht und die Lochbleche 9a des Hordenbodens 9 saugt. Dieser
Keimprozeß erstreckt sich über mehrere Tage. wobei zum Beispiel im 24-Stunden-Rhythmus
die auf dem Hordenboden 9 befindliche Charge umgeladen wird auf den Hordenboden
9 eines nachgeschalteten anderen Gutbehandlungsraumes 5, beispielsweise eines unmittelbar
an den Boden 6 anschließenden Gutbehandlungsraumes 5, in welchen der Gutauslaufstutzen
10 mündet.
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b) Abräumen des Hordenbodens: Zum Abräumen der Gerste von dem einen
Hordenboden für das Umladen auf einen anderen Hordenboden oder beispielsweise zum
Abtransport des fertigen Malzes aus dem Gutbehandlungsraum einer Darre werden zunächst
die Verschlußklappen 11 geöffnet, und die Gerste strömt durch die Auslauföffnungen
12 und den Gutauslaufstutzen 10 unter der Wirkung der Schwerkraft ab, wobei sich
in der Körnerschicht ein Auslauftrichter ausbildet.
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Gleichzeitig wird durch entsprechendes Betätigen der Hubvorrichtung
4 der Dreiarm 2 aus seiner Ruhestellung abgesenkt, bis die Räumschare 37 seiner
Räumarme 36 in die Kornschicht eingreifen, und nun die Drehwerke 3 im Sinne Abräumen
eingeschaltet, welche die immer noch in Schrägstellung befindlichen Räumarme 36
unter Vermittlung des Antriebsringes 19 und der Seilstränge 58 entgegen dem Uhrzeigersinn
(F i g. 2) in Drehbewegung versetzen. Die Räumarme 36 fördern bei dieser Rotation
mit ihren Räumscharen 37 die Gerste in Umfangsrichtung vorwärts und radial von außen
nach innen zu den Auslauföffnungen 12 hin und in diese hinein. Mit dem stetigen
Absenken der Räumarme 36 durch die Hubvorrichtung 4 wird Teilschicht um Teilschicht
abgeräumt und die Gerste ausgetragen, bis im Verlaufe der weiteren Abwärtsbewegung
von Dreiarm 2 und Lagerkörper 30 der Zylinder 31 des letzteren gegen einen unten
an der Säule 1 vorgesehenen Anschlag 66 stößt und von diesem angehalten wird, während
der Schlitten 32 von der Vorrichtung 4 weiter abwärts bewegt wird. und zwar relativ
zum Zylinder 31 und auf letzterem, bis der Schlittenunterteil 34 an der Stellschraube
57 zur Anlage kommt und von ihr gestoppt wird; ein
nicht dargestellter
Endschalter schaltet den Antrieb der Hubvorrichtung 4 aus. Bei der besagten Abwärtsbewegung
des Schlitten unterteils 34 bewegen sich auch die Steuerrollen 54 mit abwärts in
die in Strichpunktlinien angedeutete Position und geben dadurch die Arme 51 frei,
welche unter dem Gewicht der Räumarme 36 dermaßen im Uhrzeigersinn um die Achsen
38 verschwenken, daß die Räumarme 36 sich wieder aus der Schrägstellung in die Horizontalstellung
bzw. in die Stellung parallel zur Ladefläche des Hordenbodens 9 zurückbewegen. Der
sich dabei weiterdrehende Dreiarm 2 räumt mit seinen nun in Parallelstellung befindlichen
Räumarmen 36 und deren Räumscharen 37 die auf dem Horden boden 9 noch vorhandene,
restliche Gerste vollständig ab. Nach erfolgtem Abräumen des Hordenbodens 9 wird
der Dreiarm 2 samt Lagerkörper 30 mit Hilfe der Hubvorrichtung 4 wieder nach oben
in die Ruhestellung unter der Plattform 18 angehoben und dort festgehalten.
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Der mit der Erfindung erzielte Fortschritt besteht im wesentlichen
darin, daß die nachteiligen Folgen der unvermeidbaren unterschiedlichen Gutdichte
in der jeweiligen Gutschicht auf dem Hordenboden mit ihrer Hilfe durch einen Ausgleich
über die Schichthöhe nahezu vollständig vermieden werden und das Endprodukt auf
diese Weise weiter verbessert wird.