DE3048711C2 - Verfahren zum Kühlen von Strängen beim Stranggießen von Stahlknüppeln - Google Patents

Verfahren zum Kühlen von Strängen beim Stranggießen von Stahlknüppeln

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DE3048711C2 DE3048711A DE3048711A DE3048711C2 DE 3048711 C2 DE3048711 C2 DE 3048711C2 DE 3048711 A DE3048711 A DE 3048711A DE 3048711 A DE3048711 A DE 3048711A DE 3048711 C2 DE3048711 C2 DE 3048711C2
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    • B22D11/00Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
    • B22D11/12Accessories for subsequent treating or working cast stock in situ
    • B22D11/124Accessories for subsequent treating or working cast stock in situ for cooling
    • B22D11/1246Nozzles; Spray heads

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  • Mechanical Engineering (AREA)
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  • Heat Treatment Of Steel (AREA)
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlen von Strängen beim Stranggießen von Stahlknüppeln gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einer Reihe von Stahlprodukten, z. B. hochkohlenstoffhaltigen Stahldrähten werden die technologischen Eigenschaften durch Seigerungen fühlbar verschlechtert. Diese Seigerungen können auch bei der heute allgemein angewandten Patentierung derartiger Drähte aus der Walzhitze zur Bildung spröder Phasen an den Seigerungsstellen führen — häufig als »Martensit« bezeichnet —, die die Ziehfähigkeit des Drahtes sehr stark herabsetzen.
Während sich beim Blockguß die Seigerungen im oberen Drittel des Blockes befinden und durch entsprechendes Schöpfen entfernt werden können, verteilen sie sich beim Strangguß über die gesamte Stranglänge und können durch Abschneiden nicht entfernt werden. Ihre negativen Auswirkungen sind beim sogenannten kleinformatigen Strangguß — Abmessungen von 100 bis 140 mm Kantenlänge — größer als beim großformatigen Strangguß — d. h. Vorblockformaten von 200—300 mm Kantenlänge —, da die Verformung bis zum fertigen Walzprodukt bei den kleinen Gußformaten geringer ist. Es sinrt seitens der Fachwelt bereits erhebliche Anstrengungen unternommen worden, die Seigerungen im Strangguß oder
ίο ihre negativen Auswirkungen auf das Walzprodukt zu vermindern. Hierbei hat sich allgemein die Auffassung herausgebildet, daß ein sogenanntes globulitisches Gefüge mit geringen Seigerungen, ein dendritisches ■Gefüge jedoch mit starken Seigerungen verbunden ist Unter einem globulitischen Gefüge wird hierbei ein Gefüge verstanden, bei dem die Kristalle keine bevorzugte Wachstumsrichtung haben, sondern regellos über den Querschnitt verteilt sind. F i g. 1 stellt das Gefüge eines Stranggußknüppels mit einem großen Ante:! eines derartigen giobuiistischen Gefüges dar. Unter einem dendritischen Gefüge wird hingegen ein Gefüge verstanden, bei dem die überwiegende Wachstumsrichtung der Kristalle senkrecht zur Strangoberfläche in das Metall hinein verläuft
F i g. 2 zeigt das Schliffbild eines Stranggußknüppels mit einem großen Anteil dendritischen Gefüges.
Wegen der Auffassung, dendritisches Gefüge würde die Seigerungen begünstigen und globulitisches Gefüge vermindern, haben sich die Bemühungen der Fachwelt darauf konzentriert, den Anteil des globulitischen Gefüges zu erhöhen. Zu diesem Zweck sind verschiedene Wege beschritten worden.
Eine Entwicklungsrichtung geht dahin, durch Rühren des flüssigen Stahles im erstarrenden Strang die Ausbildung einer dendritischen Struktur zu verhindern und damit Seigerungen zu vermindern (siehe beispielsweise DE-PS 17 83 060). Die Rührwirkung wird im allgemeinen durch elektromagnetisch* Rührvorrichtungen erreicht. In jedem Fall sind aufwendige Vorrichtungen erforderlich.
Eine andere Entwicklungsrichtung, globulitisches Gefüge zu erreichen, geht dahin, die Gießtemperatur sehr niedrig zu halten. Hierbei ergeben sich in der Praxis Schwierigkeiten dadurch, daß die Gießdüsen zum
♦5 Verstopfen neigen.
Umfangreiche Untersuchungen mit der Zielsetzung, Seigerungen durch Gießen bei niedrigen Temperaturen oder durch elektromagnetisches Rühren bei Stählen mit 0,4 bis 1,0% Kohlenstoff zu vermindern, hatten zum Ergebnis, daß zwar eine leichte Verbesserung der Scigerung erreichbar ist, daß diese Verringerung aber nicht ausreicht, um bei der Produktion von Wahlzdraht aus solchen Stählen eine merkliche Verbesserung der technologischen Eigenschaften zu erzielen. Bei Anwendung des elektromagnetischen Rührens wurde sogar ein häufigeres Auftreten von »Martensit« beobachtet.
Durch die DE-AS 23 44 438 ist ein Verfahren zum Steuern der Kühlung eines aus einer Stranggießkokille austretenden Stranges bekanntgeworden, bei dem einem Rechner unter Berücksichtigung der Veränderung des Wärmedurchgangswiderstandes beim Abkühlen in der Sekundärkühlzone einer Stranggießanlage Werte vorgegeben werden, um eine gewollte Abkühlungskurve zu erreichen. Hierdurch läßt sich der Wasserverbrauch verringern und die Oberflächenbeschaffenheit verbessern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der im Gattungsbegriff des Anspruchs 1
genannten Art, Knüppel mit verringerten Seigerungen zu erzeugen, aus denen vorzugsweise Walzdraht mit verbesserten mechanischen und technologischen Eigenschaften hergestellt werden kann. Insbesondere sollen die Verhältnisse beim kleinformatigen Strangguß mit 100 bis 140 mm Kantenlänge verbessert werden. Es soll auch verhindert werden, daß beim Vergüten des aus einem Knüppel gewalzten Walzdrahtes an Seigerungsstellen »Martensit« entsteht.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst Die übrigen Ansprüche beschreiben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
Es hat sich herausgestellt, daß sich entgegen der herrschenden Meinung insbesondere bei einem Stahl mit eiaem Kohlenstoffgehalt von 0,4 bis 1% die Seigerungen erheblich vermindern lassen, wenn innerhalb der angegebenen Grenzen intensiv gekühlt wird Dieser Effekt ist auch bei hohen Gießtemperaturen und Gießgeschwindigkeiten zu beobachten. Das Ausmaß der Verminderung der Seigerungen reicht aus, um die technologischen Eigenschaften von Walzdraht, der aus einem so erhaltenen Stranggußknüppel hergestellt wird, wesentlich zu verbessern. Auch das Auftreten von »Martensit« an Seigerungsstellen nach dem Vergüten des Walzdrahtes aus der Walzhitze wird entscheidend vermindert
Bei einer sehr intensiven Kühlung besteht die Gefahr, daß an der Oberfläche oder im Innern des Knüppels Risse auftreten. Dieses Problem ist nicht nur von Bedeutung bei Stählen mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,4 bis 1%, sondern auch bei Stählen mit geringerem Kohlenstoffgehalt, wenn zur Erhöhung der Produktivität die Gießgeschwindigkeit und die Intensität der Abkühlung erhöht werden. Das Problem wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 4 gelöst.
Bei einer zweistufigen Kühlung innerhalb der in den Ansprüchen 4 bis 6 angegebenen Grenzen treten keinerlei Risse an der Oberfläche des Knüppels oder im Innern des Knüppels auf. An der Knüppeloberfläche wird eine sehr feinkörnige Schicht gebildet, die die Anfälligkeit des Knüppels gegen die Bildung von Rissen bei der Walzung herabsetzt. Die in F i g. 3 dargestellte Makroätzung einer geviertelten K.nüppelscheibe zeigt diese feinkörnige Schicht, die bei starker Kühlung irr. Mittel etwa 4 bis 10 mm an den Seitenflächen des Knüppels und bis zu 25 mm an den Knüppelkanten beträgt.
Die Erfindung wird anhand von vier Figuren näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Schwefelabdruck vom Längsschnitt durch die Mittelachse eines Knüppels mit einem großen Anteil an globuliiischem Gefüge;
Fig.2 einen Schwefelabdruck vom Längsschnitt durch die Mittelachse eines Knüppels mit einem großen Anteil an dentritischem Gefüge;
F i g. 3 eine Makroätzung einer geviertelten Knüppelscheibe aus verstärkt gekühltem Material mit feinkörniger globulitischer Randzone:
F i g. 4 in schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
F i g. 4 stellt schematisch eine Stahlstranggießvorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dar. Aus einem Zwischenbehälter 1 wird flüssiger Stahl in eine oszillierende, gekühlte Stranggießkokille 2 gegossen, in der die Außenhaut während der langsamen Abwärtsbewegung des Metallstrangs erstarrt. Hinter der Kokille sind zwei K'ihlstufen 3 und 4 angeordnet, in denen der Strang an seinem gesamten Umläng gleichmäßig mit Wasser angespritzt wird. Der flüssige Sumpf des Metallstrangs ist mit 5, die erstarrte Strangschale mit 6 bezeichnet Das gesamte ablaufende Spritzwasser wird in einer Sammelleitung 7 gesammelt und einem Wasserbehälter 8 zugeführt Die Kühlstufen 3 und 4 werden mittels Pumpen 9 und 10 über Leitungen 11 und 12 mit Spritzwasser aus dem Sammelbehälter 8 versorgt Der Spritzwasser-Sammelleitung 7 ist ein
in Gerät 13 zum Erfassen der Temperatur Ta und des Wasservolumenstromes VA des Abwassers und den Stufen 1 und 2 sind Geräte 14 bzw. 15 zum Erfassen der Wassertemperatur, des Wasservolumenstromes und des Wasserdrucks Ti, Vi, P\ bzw. T2, V2, P2 am Eingang der betreffenden Stufen zugeordnet Es sind außerdem nicht dargestellte Steuer- und Regelorgane vorhanden, um die genannten Größen verändern zu können.
Bei dfir üblichen Herstellungsweise von Strangguß im Kohlenstoffbereich von 0,4— l,0°v beispielsweise bei
2u einem quadratischen Format von i2ö;am Kantenlänge und einer Gießgeschwindigkeit von 2,4 m/min wird der Strang unterhalb der Stranggießkokille mit Wasser besprüht bei einem Wasservordruck von üblicherweise 3 bar. maximal jedoch 8 bar, bei einer Wassermenge von etwa 20—30 m3/h und Strang.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird durch Erhöhung des Wärmeübergangskoeffizienten an der Oberfläche der Knüppel die Kühlung intensiviert. Hierdurch wird eine Verringerung der Seigerungen erreicht.
Eine sehr intensive Kühlung führt bekanntlich zur Gefahr von Rissen an der Strangoberfläche. Diese Risse werden dadurch vermieden, daß die sehr intensive Kühlung bei dem genannten Knüppelformat und der genannten Gießgeschwindigkeit von 2,4 m/min auf eine Länge von etwa 2 m unter der Stranggießkokille, d. h. auf eine Verweilzeit des Stranges von etwa 40 bh 60 see begrenzt wird. Es stellt sich dann eine Oberflächentemperatur des Stranges von etwa 650°C bis 9500C ein. In diesem — im folgenden als Stufe 1 bezeichneten — Bereich werden dem Strang etwa 50 Wh/kg— 90 Wh/kg, entsprechend einer Abkühlgeschwindigkeit von etwa 65 Wh/(kg ■ min) - 100 Wh/(kg ■ min) entzogen. Im Anschluß an diese sehr intensive Kühlung wird über eine Verweilzeit des Stranges von etwa 30 bis 50 see (beim angegebenen Format) mit verringerter Intensität gekühlt. Die entzogene Wärmemenge in diesem — im folgenden als Stufe 2 bezeichneten — Bereich liegt für eine Stranggießanlage mit gebogener Strangführung unter den angegebenen Bedingungen bei 20 Wh/kg — 40 Wh/kg, entsprechend einer Abkühlgerchv.h:digkeit von 30 Wh/(kg · min) — 60 Wh/ (kg · min).
Die entzogene V/ärmemenge (Wh) ist fesistellbar aus der aufgesprühten Wassermenge und ihrer Temperaturerhöhung vom Zu- zum Ablauf, d. h. V1-C*- (T, - Ta) für Stufe 1 und V2 ■ Cw ■ (T2 - TA) für Stufe 2, wobei Cw die spezifische Wärme des Wassers [1,163 Wh/(°C · kg Wasser)] bedeutet. Dieser Wärmemenge ist eine Wärmemenge hinzuzufügen, die durch die Verdampfung von Kühlwasser entzogen wird. Der Rechnung wird zugrunde gelegt, daß 3,5% des aufgesprühten Wassers verdampfen, wobei zum Aufheizen des verdampften Wassers von 200C auf 100°C 93 Wh/kg Wasser erforderlich sind und die Verdampfungswärme 627 Wh/kg Wasser beträgt.
Geht man auf andere Gießgeschwindigkeiten oder auf andere Stranggußformate über, so muß die Kühlung
so angepaßt werden, daß die Abkühlgeschwindigkeit in Wh/(kg · min) und die in den beiden Kühlstufen abgeführten Wärmemengen etwa konstant bleiben.
Findet ein Richten des Stranges nicht statt, so kann die Stufe 2 verlängert werden.
Die hohen, in der Sekundärkühlzone entzogenen Wärmemengen werden erreicht, indem gegenüber der üblichen Arbeitsweise der Druck und/oder die Menge des Kühlwassers heraufgesetzt wird. Wirtschaftlich vorteilhaft erscheint ein Vordruck des Kühlwassers von 15-25 bar.
Das Gefüge des in dieser Art erzeugten Stranggußmaterials hat einen hohen Anteil dendritischer Struktur, etwa entsprechend F i g. 2.
Die Randzone der auf diese Art hergestellten Knüppel hat - wie F i g. 3 zeigt - ein außerordentlich feinkörniges »globulitisches« Gefüge. Die Dicke der Randzone beträgt mindestens 4 mm gegenüber üblicherweise 1 mm. Hierdurch wird erreicht, daß die Knüppel wesentlich widerstandsfähiger gegen die Bildung von Rissen bei hohen Beanspruchungen bei der Walzung sind, da das dendritische Gefüge, das empfindlich gegen Aufreißungen an der Korngrenze ist, nicht so weit an die Oberfläche reicht.
Walzt man die auf diese Weise hergestellten Stranggußknüppel mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,4—1% beispielsweise zu Walzdraht aus, so stellt man fest, daß die Seigerungen wesentlich verringert wurden gegenüber der anfangs beschriebenen bekannten Arbeitsweise. Bei Drähten mit den genannten Kohlenstoffgehalten werden die Seigerungen im Walzdraht üblicherweise nach einer Richtzahl der Firma Bekaert beurteilt. Der durchschnittliche Wert der Richtzahl bei 5.5 mm Draht im genannten Kohlenstoffbereich kann durch die beschriebene Arbeitsweise von etwa 1,1 auf 0.6 herabgesetzt werden. Bei der Vergütung aus der Walzhitze entsteht bei üblichem Mangangehalt des Stahles bis zu 0.8% und üblicher Abkühlgeschwindigkeit bis zu 15'C/sec auch an den verbliebenen Seigerungsstellen des auf diese Art hergestellten Drahtes kein »Martensit« mehr.
Der technische Fortschritt liegt darin, daß auf diese Art aus kleinformatigem Strangguß ein Walzdraht erzeugt werden kann mit geringen Seigerungen, der mit hohen Ziehgeschwindigkeiten verformt werden kann und der nach dem Ziehen bei der sogenannten Biegeprüfung und bei der sogenannten Torsionsprüfung hohe Werte aufweist, d. h. ein gutes plastisches und elastisches Verhalten hat. Dieser Walzdraht kann mit hohen Abkühlges'-hwindigkeiten aus der Walzhitze vergütet werden, ohne daß sich die »Martensit« genannte spröd; Phase an den Seigerungsstellen bildet. Das Material neigt ferner bei hohen Beanspruchungen bei der Walzung weniger zur Bildung von Rissen an der Oberfläche als normales Stranggußmaterial, wegen der verstärkten giobuiitischen Randzone.
Ausführungsbeispiel
Ein Stahl mit 0.65% C. 0.27% Si, 0.68% Mn. 0,12% P, 0,013% S, 0.05% Cu, 0.02% Cr und 0.01 % Mo wurde im Strangguß vergossen. Die Gießtemperatur im Zwischenbehälter 1 der Stranggießanlage betrug 15300C und lag damn 500C über dem Liquiduspunkt Der Stahl wurde in einer Stranggießanlage mit gebogener Strangführung zu quadratischen Strängen mit einer Kantenlänge von 120 mm vergossen. Ein Strang dieser Anlage wurde in einer Sekundärkühlzope mit zwei Stufen 3 und 4 verstärkt gekühlt. Die Gießgeschwindigkeit betrug 2,5 m/min. Die erste Stufe 3 verstärkter Kühlung erstreckte sich von der Stranggießkokille 2 in Gießrichtung des Stranges über eine Länge von 1,9 m, entsprechend einer Verweilzeit des Stranges von 46 see. Hier wurde der Strang bei einem Vordruck P\ von 22 bar vor den Sprühdüsen mit einer Wassermenge von
ίο 31 mVh gekühlt. Dabei stellt sich an der Strangoberfläche ein Wärmeübergangskoeffizient (durch Konvektion und Strahlung) von l500W/(m2K) bis 1700W/ (m2 ■ K) ein. Dies entspricht einer Abkühlgeschwindigkeit von 91 Wh/(kg · min) und einer entzogenen Wärmemenge von 70 Wh/kg. Darauf folgte eine zweite Stule 4 mit reduzierter Wasserkühlung einer Länge von 1,6 m entsprechend einer Verweilzeit von 38 see. Hier \aa Hpr Vordruck Pz vor der Dös? b?i 7 bar und die Wassermenge bei 12 mVh. Der Wärmeübergangskoeffizient betrug hier 800 W/(m' · K) bis 900 W/(m2 · K), die Abkühlgeschwindigkeit 47 Wh/(kg · min) und die entzogene Wärmemenge 30 Wh/kg.
In den parallel laufenden Strängen wurde in der ersten Stufe zum Vergleich in üblicher Weise gekühlt mit einem Wasserdruck von 3 bar und einer Wassermenge von 14 mVmin und Strang. Diese Wassermenge wurde ir einer Sekundärkühlzone bei einer Verweilzeit von ebenfalls 46 see aufgebracht. Dies entspricht einer Abkühlgeschwindigkeit von 50 Wh/(kg · min) bzw.
jo einer abgeführten Wärmemenge von 38 Wh/kg. Der Wärmeübergangskoeffizient b<?trug ca. 500 Wh/ (m2 ■ K) - 700 Wh/(m2 · K).
Das Material wurde in einer zweiadrigen Drahtstraße zu 5,5 mm Walzdraht ausgewalzt. Eine Untersuchung
J5 des Walzdrahtes im Schliffbild und Bewertung des Schliffes nach der Richtreihe der Firma Bekaert ergab für das gemäß der Erfindung verstärkt gekühlte Material einen Wert von 0,6 und für das in üblicher Weise gekühlte Material einen Wert von 1,4 im Durchschnitt. Während der Draht aus verstärkt gekühlten Knüppeln frei von »Martensit« war, wurden an 12% der Drähte aus normal gekühlten Knüppeln »Martensit« gefunden. Das erfindungsgemäß hergestellte Material hatte eine Zugfestigkeit von 1050 N/mm2
■*5 und wurde in eiiver Drahtzieherei mittels einer 6stufigen Zugmaschine auf einen Durchmesser von 23 mm gezogen. Es hatte danach eine Zugfestigkeit von 1743 N/mm2 und konnte über einen Radius von 7,5 mm 23mai gebogen werden, während das Vergleichsmateriiil nur auf 17 Biegungen kam. Anschließend wurdv das Material auf eine Dicke von 1.7 mm in einem Druck kaltgewalzt ohne Zwischenglühung. Bei dem verstärkt gekühlten Material ergaben sich keine Ausfälle, während das normal gekühlte Material nach der Kaltwalzung auf 1,7 mm keine ausreichenden technologischen Eigenschaften mehr aufwies. Der Qualitätsunterschied drückt sich auch darin aus, daß die Gleichmaßdehnung des Bandes aus erfindungsgemäß hergestelltem Material 2,9% betrug, während sie bei dem Vergleichsmaterial nur 1,8% betrug.
Die Seigerungskennzahlen und mechanisch-technologischen Werte der aus diesen Chargen erzeugten Drähte sind sowohl für das stark gekühlte als auch für das Vergleichsmaterial den obenbeschriebenen Werten direkt vergleichbar.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (8)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Kühlen von Strängen beim Stranggießen von Stahlknüppeln, insbesondere für Stähle mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,4 bis 1%, bei dem der aus der Stranggießkokille austretende Strang in einer Sekundärkühlzone mittels einer aufgesprühten Kühlflüssigkeit intensiv gekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur (Ti), der Volumenstrom (V1) und der Druck (Ρή der Kühlflüssigkeit am Eingang einer ersten Stufe (3) der Sekundärkühlzone derart gewählt werden, daß eine Wärmemenge von 50 Wh/kg bis 90 Wh/kg entzogen wird, wobei die Kühlung mit einer Abkühlgeschwindigkeit von 65 Wh/(kg - min) bis 100 Wh/(kg · min) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Stufe (3) der Sekundärkühlzone eine Wärmemenge von 50 Wh/kg bis 80 Wh/kg entzogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Stufe (3) die Abkühlgeschwindigkeit 75 Wh/(kg · min) bis 90 Wh/(kg · min) beträgt
4. Verfahren nach einem d?r Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in einer sich anschließenden zweiten Stufe (4) eine Wärmemenge von 30 Wh/kg bis 80 Wh/kg mit einer verringerten Abkühlgeschwindigkeit von 30 Wh/(kg · min) bis 55 Wh/(kg · ::iin) entzogen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Stufe (4) der Sekundärkühlzone eine Wlrmemenge von 30 Wh/kg bis 60 Wh/kg entzogen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Stufe (4) die Abkühlgeschwindigkeit 35 Wh/(kg ■ min) bis 45 Wh/(kg · min) beträgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in einer sich anschließenden zweiten Stufe (4) eine Wärmemenge von 20 Wh/kg bis 40 Wh/kg mit einer verringerten Abkühlgeschwindigkeit von 30 Wh/(kg · min) bis 60Wh/(kg · min) entzogen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserdruck vor den Spritzdüsen wenigstens 15 bar beträgt.
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