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Die Erfindung betrifft eine Antriebseinrichtung vorrangig
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für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Getriebe in einer solchen Antriebseinrichtung können sowohl einfache
Klauengetriebe wie auch Getriebe mit einer Sperrklaueneinrichtung sein, und die
Schaltung des Getriebes kann über einen Handschalthebel dabei direkt eingeleitet
werden, aber auch über eine Vorwähleinrichtung erfolgen.
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Bei direkt geschalteten Getrieben wird dabei der zuletzt eingelegte
Gang mit einer kurzen Zugkraftunterbrechung, bewirkt durch die Kupplung (Kupplungspedal),
herausgenommen und dann der Antriebsstrang durch manuelles "Gasgeben beschleunigt
bzw. durch manuelle Betätigung der Motorbremse abgebremst und damit eine Drehzahlangleichung
zwischen Antriebs- und Abtriebsstrang an der neu zu schaltenden Gangschaltkupplung
angestrebt. Während dieser Drehzahlangleichung können bei einem mit Sperrklauen
ausgerüsteten Getriebe infolge der Sperrwirkung die zu schaltenden Klauen nicht
ratschen, während bei einem einfachen Klauengetriebe dies möglich ist.
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In beiden Fällen kann aber die Schaltung erst dann vollendet und der
neue Gang eingelegt werden, wenn der Null-Durchgang der Relativbewegung zwischen
den zu schaltenden Klauen erfolgt.
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Bei Getrieben mit Vorwahl vereinfacht sich die Schaltung dahingehend,
daß bis auf den Anfahrvorgang aus dem Stand die zwischen Motor und Getriebe angeordnete
Schaltkupplung im Regelfall nicht betätigt werden muß. Auch der Gangschalthebel
kann
sofort in die Position des neu gewählten Ganges gelegt werden. Mit einer Zugkraftunterbrechung,
die im Regelfall mit dem Gaspedal herbeigeführt wird, wird dann der eigentliche
Schaltvorgang eingeleitet, wobei die Drehzahlangleichung in der bereits beschriebenen
Weise mit "Gasgeben" bzw. durch Betätigung der Motorbremse erfolgt. Bei Getrieben
mit Vorwahlschaltung ist die Einkoppelung in den neuen Gang auch ohne Betätigung
der zwischen Motor und Getriebe angeordneten Schaltkupplung möglich - m Gegensatz.
zu Getrieben ohne Vorwahl.
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Es gibt auch schon Vorwahlgetriebe mit einer Kupplungs-/ Getriebebremse,
bei denen Hochschaltungen auch ohne.Schließen und öffnen der Schaltkupplung möglich
sind. Die synchrone Drehzahl an den zu schaltenden Klauen im Getriebe wird durch
Betätigung dieser Kupplungsbremse erreicht.
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Bei allen diesen aufgezeigten Getriebe lösungen werden zwar unterschiedliche,
doch insgesamt gesehen noch relativ hohe Anforderungen an den Fahrer bei der Durchführung
einer Gangumschaltung gestellt, und der Fahrer wird durch diese Anforderungen von
dem Geschehen im-Straßenverkehr abgelenkt.
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Neben einer Gefährdung, besonders im dichten Verkehr oder auf schwierigen
Strecken, führen diese hohen Anforderungen noch zu einer Schaltverdrossenheit, so
daß oft nicht im optimalen Gang.gefahren wird.
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Weiter werden vom Fahrer widersprüchlich empfundene Bedienungen abverlangt.
So muß beispielsweise beim Hochschalten in der Steigung, nämlich dann, wenn der
Motor hohe Leistung abgeben und beschleunigen soll, kurzzeitig die Motorbremse oder
Kupplungsbremse bedient werden.
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Auch beim Bergabfahren, also im Schubbetrieb, wenn das Fahrzeug unerwünscht
schneller wird, wird der Fahrer versuchen, die erhöhte Bremswirkung im nächstniedrigen
Gang auszunutzen.
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Dazu muß er beim Rückschalten am Motor Gas geben. Neben diesen problematischen
Betätigungsweisen- ist die Schaltzeit auch sehr stark von der Bedienungsgeschwindigkeit
des Fahrers abhängig, weil bei den unterschiedlichsten Situationen wohl überlegt
auch sehr unterschiedlich gehandelt werden muß.
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Ein Getriebe nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 ist aus ATZ 79 (1977)
10 Seiten 453 bis 456 bekannt. Wenn es sich dabei auch um ein Geschwindigkeits-Wechselgetriebe
in einer Antriebseinrichtung handelt, das schon bezogen auf den Fahrer relativ einfache
und auch sichere Schaltungen zuläßt, so ist diese Antriebseinrichtung doch noch
mit einem Teil der schon aufgezeigten Mängel behaftet, besonders im Zusammenhang
mit der widersinnigen Betätigung des Gashebels bzw. der Getriebe-oder Kupplungsbremse.
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Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Antriebseinrichtung nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1 so zu verbessern, daß die beim Schalten notwendigen
Anforderungen an den Fahrer verringert, scheinbar widersinnige Betätigungen vermieden
und die Schaltzeit (Schaltdauer) nicht mehr so stark vom jeweiligen Fahrer abhängt
und auch der Schaltvorgang sicherer abläuft.
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Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch
1 erfüllt.
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Mit Hilfe eines relativ einfachen mechanischen Steuergerätes ist es
möglich, eine vom Fahrer einmal eingeleitete Gangschaltung in bezug auf den weiteren
Ablauf je nach Art des in der Antriebseinrichtung vorhandenen Geschwindigkeits-Wechselgetriebes
zu automatisieren, so daß der Fahrer wohl noch den Zeitpunkt für das Hoch- oder
auch Zurückschalten bestimmt, mit dem weiteren Schaltablauf aber nicht oder nur
geringfügig belastet wird.
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In besonders einfacher Weise kann dieses mechanische Steuergerät mit
der Gangschalteinrichtung verbunden sein, weil aus dieser Anlage sowohl der vorhandene
wie auch der gewünschte Zustand im Antriebs strang abgeleitet werden kann. Die vom
mechanischen Steuergerät abgeleitete und über eine Hilfskraft erforderliche Beeinflussung
des Antriebsstranges nach dem Lösen des alten Ganges kann dabei im Bereich des Motors
über Stellgeräte für das "Gasgeben" bzw. für das "Abbremsen" erfolgen. In beiden
Fällen wird eine Drehzahlveränderung der Motorwelle und da die Kupplung zwischen
Motor und Geschwindigkeits-Wechselgetriebe geschlossen ist auch alle Wellen und
Räder
bis zu der gelösten Gangschaltkupplung bewirkt. In einer anderen Ausgestaltung ist
es auch möglich, die Drehzahlveränderung im Geschwindigkeits-Wechselgetriebe selbst
mit einem an sich bekannten Hochtreiber und einer ebenfalls bekannten Rupplungs-
bzw. Getriebebremse herbeizuführen.
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Bei Antriebseinrichtungen mit einer Vorwähl-Getriebeschaltung ist
es besonders vorteilhaft und auch sicherer, die eigentliche Schaltung mit einer
definierten Betätigung des Gashebels bzw. Gasgestänges einzuleiten. Wird als Voraussetzung
für die Schaltimpulsabgabe noch eine definierte Zeitspanne überlagert, können nicht
gewollte Zugkraftunterbrechungen, ausgelöst durch z. B. unebene Fahrbahn, Fahren
über Kuppen und Teilbewegungen des Gaspedals, vermieden werden.
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Wird das mechanische Steuergerät in der Schalteinrichtung eines Geschwindigkeits-Wechselgetriebes
an der Drehwelle angeordnet, ist der Abgriff des bestehenden und gewollten Schaltzustandes
im Getriebe besonders einfach.
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Auch die Beeinflussung der Hilfskrafteinrichtung über nur eine Steuerplatte
in Verbindung mit einer Ventilbatterie mit nur zwei 3/2-Wegeventilen ermöglicht
bei einfachstem Aufbau eine volle Funktionssicherheit.
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Werden im Falle der Drehzahlbeeinflussung im Bereich des Getriebes
die Kupplungs- bzw. Getriebebremse und der Hochtreiber in einem gemeinsamen Kraftteil
vereint und wird dieses Kraftteil an der Vorgelegewelle nahe der Abtriebswelle des
Getriebes plaziert, ist eine Wartung und ein Ausbau von
Verschleißteilen
der Getriebe-und Kupplungsbremse wie auch ds Hochtreibers ohne Eingriff in das Getriebe
möglich. So daß mit dieser Anordnung noch eine hohe Wartungsfreundlichkeit entsteht.
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Darüber hinaus können die beiden Kupplungen (Hochtreiber und Getriebe-
bzw. Kupplungsbremse) in günstiger Weise noch mit einer mit einem öl speicher versehenen
Saug- und Druckkolbeneinrichtung gekühlt und geschmiert werden. Mit dieser Einrichtung
ist es möglich, die Versorgung mit Kühl- und Schmiermittel aus dem Sumpf des Getriebes
mit der im mechanischen Steuergerät schon vorhandenen Ventilbatterie (zwei 3/2-Wegeventile)
zu steuern, so daß nicht nur keine zusätzliche Energie für die Verstärkung der schon
vorhandenen Schmiermittelpumpe verbraucht wird, sondern sich auch noch eine sehr
hohe Bauteilintegration ergibt.
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Aus dem ZF-Typenblatt F 43178/RT 3300-1178 sind Kupplungs-/ Getriebebremsen
bekannt, die an der Vorgelegewelle nahe am Getriebeeingang angeordnet sind. Die
Betätigung erfolgt im Zusammenhang mit der Kupplungsbetätigung, und es lassen sich
nur Hochschaltungen verbessern.
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Das aus der Druckschrift 740 266 Automotive Engineering Congress
Detroit bekannte Getriebe hat zur Verbesserung der Schaltung sowohl eine Kupplungs-/Getriebebremse,--
wie auch einen Hochtreiber, so daß halbautomatische Schaltungen möglich; sind. Die
Steuerung erfolgt aber in Abhängigkeit von an der
Getriebeeingangs-
und -ausgangswelle angeordneten Sensoren elektronisch, und die elektromechanische
Bremse (Getriebebremse) ist auf der Vorgelegewelle und die Elektrokupplung (Hochtreiber)
auf der Abtriebswelle dieses Getriebes angeordnet.
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Im folgenden werden weitere Einzelheiten der Erfindung an Ausführungsbeispielen
und anhand von Zeichnungen erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1A eine Antriebseinrichtung, schematisch dargestellt,
mit einer automatischen Drehzahlbeeinflussung im Bereich des Motors; Fig. 1B eine
Antriebseinrichtung nach Fig. lA, jedoch mit einer automatischen Drehzahlbeeinflussung
im Bereich des Geschwindigkeits-Wechselgetriebes; Fig. 2 die schematische Darstellung
einer Vorwählschaltung mit Steuer- und Kraftteil am Geschwindigkeits-Wechselgetriebe;
Fig. 2A ein Gaspedal mit einem Steuerventil zur Erzeugung der Schaltimpulse bei
Vorwahl getrieben in einer schematischen Darstellung;
Fig. 3 ein
mechanisches Steuergerät im Längs.-Ianitt, bezogen auf die Drehwelle; Fig. 4 mechanisches
Steuergerät nach Fig. 3 im Längsschnitt, bezogen auf den Rastenbolzen (schematisiert);
Fig. 5 ein Gangschaltbild in schematischer- Darstellung; Fig. 6 Steuerplatte, Kulissenführung
und Ventilbatterie vom mechanischen Steuergerät bei einem Schaltablauf in einer
Gasse (schematisch); Fig. 7 Darstellung nach Fig. 6, jedoch für einen Schaltablauf
mit Gassenwechsel; Fig. 8 Kraftteil im Längsschnitt, bezogen auf die Vorgelegewelle;
Fig. 9 Ölspeicherschmierung für Kraftteil (schematisch); Fig. 10 Rraftteil auf der
Haupt-/Abtriebswelle (schematisch).
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In Fig. 1A + B ist ein Geschwindigkeits-Wechselgetriebe 4 über eine
Kupplung 6 mit einem Antriebsmotor 3 verbunden. Über einen Gangschalthebel 23 und
eine Drehwelle 22 einer Schalteinrichtung 2 erfolgt die direkte Schaltung des Getriebes
4 (Gassenwahl und Gangschaltung). Auf der Drehwelle 22 ist noch ein mechanisches
Steuergerät 1 angeordnet. In Fig. 1A sind Steuergeräte 31 (für Gasgeben) und 32
(zur Betätigung der Motor- bzw. Motorwellenbremse 33) über Hilfskraftleitungen 34
mit dem mechanischen Steuergerät verbunden.
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In Fig. 1B hat das Getriebe an der der Abtriebswelle 42 zugeordneten
Stirnseite im Bereich der Vorgelegewelle 41 noch ein Kraftteil 5, das über Hilfskraftleitungen
45 mit dem mechanischen Steuergerät 1 verbunden ist.
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Fig. 2 zeigt schematisch ein Geschwindigkeits-Wechselgetriebe 4 mit
einer zweiteiligen Drehwelle 22,22' und ein auf der Drehwelle 22 angeordnetes mechanisches
Steuergerät 1 mit einem Schwenkhebel 11 und einer Steuerplatte 13 sowie einer Ventilbatterie
(3/2-Wegeventil 14-und 15). Die 3/2-Wegeventile haben eine gemeinsame Zuleitung
von der Hilfskraftquelle 19 sowie eine Entlüftung 20,- weiter sind sie mit dem Kraftteil
5 am Getriebe 4 über Hilfskraftleitungen 45 verbunden. Zwischen den beiden Teilen
der Drehwelle 22' und 22 ist -eine Vorwähleinrichtung 24 angeordnet, die sowohl
die Wählbewegung A,B für die Gasse wie auch die Schaltbewegung C,D in der Gasse
vorrangig ber Federn 25 speichern kann, damit dann nach erfolgtem Lastwechsel sowohl
die Schaltung im Getriebe 4 wie auch die Steuerung im mechanischen Steuergerät 1
für die
Drehzahlangleichung selbsttätig ablaufen kann. In diesem
Beispiel erfolgt dieser Angleich im Kraftteil über einen Hochtreiber bzw. eine Kupplungs-
oder Getriebebremse. Die Drehzahlanpassung könnte natürlich auch, wie in Fig. la
dargestellt, über Stellgeräte 31,32 am Motor 3 wie bereits beschrieben erfolgen.
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Fig..2A zeigt ein Gasgestänge 7 mit einem Gaspedal 71 sowie ein 3/2-Wegeventil
72 mit einem Zeitglied 73.
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Bei bekannten Geschwindigkeits-Wechselgetrieben mit Vorwählschaltung
- mechanische oder pneumatische Betätigung - zum Beispiel dem Snapper-Getriebe der
Firma Eaton läuft nach der Vorwahl der Schaltvorgang ab, wenn ein Lastwechsel erzeugt
wird, also auch z. B. bei Teilbewegungen des Gaspedals.
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Nach Fig. 2A werden Schaltimpulse nur erzeugt imBereich zwischen der
Leerlaufstellung Null und dem Anschlag Null', also im Sektor i, und zwar bei den
Bewegungen von Last kommend über Null bis zum Anschlag Null' (Gas weg) und von dem
Anschlag Null' kommend über Null (Gas geben). Das 3/2-Wegeventil 72 öffnet z. B
bei einer pneumatischen Schaltung die Zuleitung 74 von der Druckmittelversorgung
zur pneumatischen Schaltaniage. Bei einer mechanischen Schaltung wirkt dieses Ventil
auf eine pneumatische Sperre, die entriegelt so lange das Ventil geöffnet ist. Die
Öffnungszeit des Ventils ist unabhängig von der Schaltimpulsdauer. Ein einstellbares
Zeitglied (73) bewirkt vielmehr die Öffnung des 3/2-Wegeventils während der gesamten
Schaltzeit des Vorwählgetriebes, und die Öffnungszeit ist gleich oder größer wie
die Schaltzeit dieses Getriebes.
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Fig. 3 zeigt ein mechanisches Steuergerät 1 mit einem feststehenden
Gehäuse 17, einer Drehwelle 22, einem Schwenkhebel 11 mit Rasteinrichtung 12, einem
mit dem Schwenkhebel verbundenen zylindernocken 111, der mit einer gehäusefesten
Kulissenführung 16 zusammenwirkt. Am Schwenkhebel 11 ist gleichfalls eine Steuerplatte
13 angeordnet, die sowohl mit dem gegenüber der Drehwelle 22 um 900 verdreht angeordneten
Rastenbolzen 18, wie auch mit den Nocken 142,152 der Ventilstifte 141,151 von den
beiden nicht gezeichneten 3/2-Wegeventilen 14,15 zusammenwirkt.
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Fig. 4 ist ein Schnitt durch das mechanische Steuergerät 1 quer zur
Drehwelle 22 und teilweise schematisiert. Es zeigt den Rastenbolzen 18 mit den Anschlägen
181 und der Rasteinrichtung.182 für die drei Stellungen in der Gasse, wobei die
mittlere Kerbe 183 im Rastenbolzen 18 der Neutralstellung entspricht und die beiden
anderen Kerben 184 den Gangendstellungen in der Gasse entsprechen. Der Schwenkhebel
11 ist mit seinem Schwenkbereich beim Bewegen der Drehwelle 22 innerhalb der Gasse
dargestellt und trägt die Steuerplatte 13., die mit den Nocken 142,152 der Ventilstifte
141,151 zusammenwirkt.
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Aus dem Schaltbild der Fig. 5 ist die Anordnung der Gänge, z. B.
von 1 bis 6 und dem Rückwärtsgang erkennbar.
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Weiter kann die prinzipielle Stellung der 3/2-Wegeventile 14,15 während
einer Schaltung von der Neutralstellung 0 in
die jeweilige Gangendstellung
abgeleitet werden. In de schraffiert dargestellten Bereichen ist die Zufuhrleitung
19 (Fig. 2) abgesperrt, und beide 3/2-Wegeventile 14,15 sind über die Leitung 20
entlüftet. Im nicht schraffierten Bereich ist dagegen jeweils ein 3/2-Wegeventil
mit der Leitung von der Hilfskraftquelle 19 verbunden, und das jeweilige andere
3/2-Wegeventil entlüftet (Leitung 20). Es kann also abgeleitet werden, daß bei einer
Bewegung der Drehwelle aus der Neutralstellung heraus in eine Gangendstellung je
nach Hoch-oder Rückschaltung jeweils ein 3/2-Wegeventil geöffnet und das andere
geschlossen ist und daß im Bereich der Neutralstellung und im Bereich der Gangendstellung
keine Drehzahlangleichung über eine Hilfskraftschaltung erfolgt. Bei Bewegungen
der Drehwelle von einer Gangendstellung zur Neutralstellung sind ebenfalls beide
3/2-Wegeventile entlüftet.
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Fig. 6 zeigt schematisch die Steuerplatte 13 mit den Nockenbahnen
131 sowie die Stellung der Nocken 142,152 von den 3/2-Wegeventilen 14,15 in Draufsicht
A wie auch im Schnitt B. Die gehäusefeste Kulissenbahn 16 sowie die Stellung des
mit dem Schwenkhebel fest verbundenen Zylindernokkens 111 bei "Neutral" ist aus
Fig. C erkennbar. Beim Schaltablauf, also in einer Gasse, gleitet die Steuerplatte
13 unter dem Nocken 142,152 weg und aktiviert dabei entweder das Stellgerät 31 für
"Gasgeben" bzw. den Hochtreiber 51 im Kraftteil 5 über die öffnungsstellung des
3/2-Wegeventils 14 (bei Rückschaltungen) oder das Stellgerät 32,- z. B. für die
Motorbremse
bzw. die Getriebebremse 52 über das 3/2-Wegeventil 15 (bei Hochschaltungen). Kulissenführung
16 und Zylindernocken 111 kommen bei einem Schaltablauf ohne Gassenwechsel nicht
in Wirkbeziehung.
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Die Fig. 7 entspricht im Prinzip der Fig. 6, wobei in vier Darstellungen
(A bis D) ein Schaltablauf mit Gassenwechsel und Rückstellung des Schwenkhebels
erkennbar ist. In der Darstellung A befindet sich die Drehwelle in der Neutralstellung
und in der Gasse, die den Gängen 3 und 4 zugeordnet ist.
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Wird nun die Drehwelle für eine Wählbewegung in die Gasse der Gänge
1,2 verschoben, so ergibt sich die Darstellung nach B.
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Während einer sich nunmehr anschließenden Rückschaltung aus der Neutrallage
der Gasse 1,2 in die Gangendstellung, Gang 2, die der Darstellung D entspricht,
erfolgt neben der Schaltung des 3/2-Wegeventils 14 auch noch die Rückstellung der
Drehwelle über die Kulissenführung 16 mit Hilfe des Zylindernokkens 111 (Darstellung
C).
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Fig. 8 zeigt ein Rraftteil 5 mit dem Gehäuse 53 befestigt am Geschwindigkeits-Wechselgetriebe
4. Der Doppel-Lamellenträger 54 ist dabei drehfest über eine Verlängerung 411 mit
der Vorgelegewelle 41 des Geschwindigkeits-Wechselgetriebes verbunden. Ein Ritzel
55 wird von dem Zahnrad 421 auf der Abtriebswelle 42 von dieser angetrieben und
ist auf der Verlängerung 411 der Vorgelegewelle 41 drehbar gelagert. Ein
Lamellenträger
56 für die Außenlamellen 521 der Kupplungs-/ Getriebebremse 52 ist topfähnlich gestaltet
und mit dem Deckel 531 vom Gehäuse 53 des Kraftteiles 5 lösbar verbunden.
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Der Doppel-Lamellenträger 54 trägt sowohl die Innenlamellen 522 der
Kupplungs-/Getriebebremse 52 wie auch die Außenlamellen 511 der ersten Kupplung
(Hochtreiber 51), während die damit zusammenwirkenden Innenlamellen 512 am Ritzel
55 gehalten werden. Der Druckkolben 523 wird über die Leitung 524 mit einer Hilfskraft
beaufschlagt und ist der Kupplungs-/Getriebebremse 52 zugeordnet. Der dem Hochtreiber
51 zugeordnete Druckkolben 513 ist in axialer Erstreckung gesehen mindestens zweiteilig
gestaltet - 513a,513b. Während der Druckkolben 513a sich nur in axialer Richtung
bewegen kann und über die Zuleitung 515 beaufschlagt wird, durchdringt der Druckkolben
513b den Doppel-Lamellenträger 54 und rotiert mit diesem. Zwischen den'beiden Druckkolbenhälften
513a und 513b ist ein Lager 514 angeordnet. Der Abtriebsflansch 422 auf der Abtriebs-/Hauptwelle
42 sowie der Lamellenträger 56 ist so gestaltet, daß eine Demontage dieses Lamellenträgers
und damit der Verschleißteile im Kraftteil 5 möglich sind, ohne daß der Abtriebsflansch
422 von der Abtriebswelle 42 sowie der Deckel 531 vom Gehäuse 53 des Kraftteiles
5 demontiert werden müssen. Über die Zuleitung 57 wird den Lamellen des Hochtreibers
51 und der Kupplungs- bzw. Getriebebremse 52 (über geeignete Einrichtungen) Kühl-
und Schmiermittel zugeleitet. Die Rückstellung der Druckkolben 923 und 513 (513a
+ 513b) erfolgt durch Federn, z. B. 58. Die erste Kupplung
(Hochtreiber
51) und die zweite Kupplung (Kupplungs-/Getriebebremse 52) sowie die Druckkolben
523 und 513 sind jeweils in einer axialen Ebene angeordnet.
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Fig. 9 zeigt eine Ölspeicherschmierung mit einer Saug-/ Druckkolbeneinrichtung
8, die einen Kolben 85 sowie einen Olspeicher 81 und eine Feder 82 aufweist. Die
Saug-/Druckkolbeneinrichtung 8 ist über ein Wechselventil 84 mit den Hilfskraftleitungen
515,524 zum Hochtreiber 51 bzw. zur Kupplungs-/ Getriebebremse 52 verbunden. Eine
Saugleitung 88 führt vom Ölspeicher 81 ber ein Kugelventil 83 zum Ölsumpf 44 des
Getriebes 4, und eine Druckleitung verbindet den Olspeicher 81 über ein zweites
Kugelventil 86 mit der Zuleitung 5 zu den Lamellen von Hochtreiber 51 und Kupplungs-
und Getriehebremse 52 im Kraftteil 5.
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Immer dann, wenn die Leitungen 515 und 524 beide entlüftet sind, drückt
de Feder 82 den Kolben 85 in Richtung auf das Wechselventil 84 zu. Dabei wird Rühl-
und Schmiermittel aus dem Öl sumpf 44 des Getriebes 4 über die Leitung 88 und das
Kugelventil 83 in den Olspeicher 81 angesaugt. Nach Umschaltung eines 3/2-Wegeventils
(14 oder 15) wird über die Leitung 19 von der Hilfskraftquelle entweder in der Leitung
515 oder 524 Druck aufgebaut, der gleichzeitig den Kolben 85 der Saug-/Druckkolbeneinrichtung
8 gegen die Wirkung der Feder 82 zurückdrückt. Dabei werden die Lamellen des Hochtreibers
51 bzw. der Kupplungs-oder Getriebebremse 52 über die Leitungen 87 und 57 und das
Kugelventil 86 mit Rühl- und Schmiermittel versorgt.
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Fig. 10 zeigt schematisch die Anordnung eines Hociltreibers 51' und
einer Kupplungs-/Getriebebremse 52' auf der Abtriebswelle 42.
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Das mechanische Steuergerät 1 ist z. fl. am Schaltdeckel de.s Getriebes
4 angeordnet und nimmt (lie W.thl- tli0d o(h1titgnale - Wählsignale haben Vorrang
vor Schaltsignalen - von der Drehwelle 22 ab und setzt diese über den Schwenkhebel
11 und die Steuerplatte 13 auf die Ventilstifte 141 in der Ventilbatterie (3/2-Wegeventile
14 und-15) in Drucksignale um, die dann mit Hilfskraft, z. B. pneumatisch den Motor
hochtreiben (Gas geben) bzw. abbremsen (Motorbremse)-- Fig. 1A - oder im Kraftteil
5 am Getriebe 4 den Hochtreiber 51 oder die Kupplungs-/Getriebebremse 52 betätigen.
Nach z. B. einer Wählbewegung in eine tiefere Gasse (Gasse der Gänge 3,4 in Gasse
der Gänge 1,2) wird die Steuerplatte 13 in Achsrichtung der Drehwelle 22 so verschoben,
daß nur noch das 3/2-Wegeventil 14 (für Gasgeben bzw. Hochtreiber) geschaltet werden
kann. Erst nach dem Einlegen eines Ganges in der neuen Gasse, z. B. Gang 1 oder
2, erfolgt die Rückstellung des Schwenkhebels 11 ber den Zylindernocken 111 und
die Kulissenführung 16, so daß aus der Neutralstellung dieser Gasse heraus sowohl
Hoch- wie auch Rückschaltungen möglich sind und damit auch beide 3/2-Wegeventile
14,15 entsprechend geschaltet werden können.
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Beim Schalten von Neutralstellung in eine Gangendstellung gleitet
die Steuerplatte 13 aus der gezeichneten Lage (Fig. 4) unter den Nocken 142,152
der Ventilstifte 141,152 weg und aktiviert den Hochtreiber bzw. die-Bremse. Kurz
vor Gangendstellung wird der Rastenbolzen 18 von dem Mitnehmer 132 der Steuerplatte
13 an dem Anschlag 181 mitgenommen und in Gangendstellung über die Kerben 184 am
Rastenbolzen 18 mit der Rasteinrichtung 182 rastiert. Dabei liegen die Ventilstifte
141,151 mit einer eingefrästen Schulter 143,153 auf einer Fläche 186 des Rastenbolzens
18 auf. Beim Schalten von der Gangendstellung in die Neutralstellung verhindert
zunächst der Rastenbolzen 18 das Aktivieren der 3/2-Wegeventile - die Ventilstifte
141,151 können nicht in die Nockenbahnen 131 der Steuerplatte 13 eintauchen -. Kurz
vor Neutralstellung wird der Rastenbolzen 18 an der Schulter 185 vom Mitnehmer 132
der Steuerplatte 13 zurückbewegt und in der Kerbe 183 des Rasten--bolzens von der
Rasteinrichtung 182 in Neutralstellung neu rastiert. Dabei gleitet die Fläche 186
des Rastenbolzens 18 unter den Schultern 143,153 der Ventilstifte 141,151 weg.
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Unmittelbar vor der Erreichung der Neutralstellung gibt der Rastenbolzen
18 die Ventilstifte 141,151 frei, und.die Ventilstifte werden ab diesem Punkt durch
die Steuerplatte 13 in Sperrstellung gehalten. Mit dieser Einrichtung wird verhindert,
daß bei der Rückstellung von der Gangendstellung in die Neutralstellung die 3/3-Wegeventile
14,15 aktiviert werden können.
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Ist z. B. das Geschwindigkeits-Wechselgetriebe ;r die Synchronisierung
des Antriebsstranges - Antriebswelle plus Vorgelegewelle 41 - mit der Haupt-/Abtriebswelle
42 mit einem Kraftteil 5 ausgerüstet, wird bei einer Rückschaltung vom 3/2-Wegeventil
14 des mechanischen Steuergerätes 1 die Leitung von der Hilfskraftquelle 19 mit
der Leitung 515 im Kraftteil verbunden. Die Hilfskraft schiebt dabei den Druckkolben
513a plus 513b (Fig. 8) nach links und aktiviert den Hochtreiber 51. Die Haupt-/Abtriebswelle
42 beschleunigt dabei über das Zahnrad 421, Ritzel 55 und die geschlossene erste
Kupplung 51 (Hochtreiber) den Doppel-Lamellenträger 54, der über die Verlängerung
411 mit der Vorgelegewelle 41 verbunden ist. Auf diese Weise wird die Drehzahlangleichung
der zu kuppelnden Klauen (mit oder ohne Sperreinrichtung) herbeigeführt. Bei Hochschaltungen
wird das 3/2-Wegeventil 15 in der mechanischen Steuereinrichtung 1 in gleicher Weise
wie vorher beschrieben aktiviert, und ber die Leitung 524 wird der Druckkolben 523
nach links bewegt und damit die zweite Kupplung (Kupplungs- bzw. Getriebebremse
52) geschlossen. Da der Lamellenträger 56 der Kupplungs- und Getriebebremse 52 mit
dem Gehäuse 53 verbunden ist, wird über die Kupplungs-und Getriebebremse der Antriebsstrang
(Vorgelegewelle 41) abgebremst und damit der Drehzahlangleich an der zu schaltenden
Gangschaltkupplung erreicht.