DE3046562C2 - - Google Patents
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- DE3046562C2 DE3046562C2 DE19803046562 DE3046562A DE3046562C2 DE 3046562 C2 DE3046562 C2 DE 3046562C2 DE 19803046562 DE19803046562 DE 19803046562 DE 3046562 A DE3046562 A DE 3046562A DE 3046562 C2 DE3046562 C2 DE 3046562C2
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B3/00—Blasting cartridges, i.e. case and explosive
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Pressure Welding/Diffusion-Bonding (AREA)
- Perforating, Stamping-Out Or Severing By Means Other Than Cutting (AREA)
- Portable Nailing Machines And Staplers (AREA)
Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind von Hand verformbare
Sprengkörper auf der Basis von Sprengstoffgemischen, die
im Temperaturbereich zwischen -40°C und +70°C von Hand
beliebig verformbar sind und nach erfolgter Formgebung
ohne Bruch wieder in die ursprüngliche Form gebracht werden
können. Die erfindungsgemäßen Sprengkörper sind besonders
zum Durchschlagen von Stahlplatten einer Dicke von min
destens 20 mm geeignet.
Sprengstoffgemische, die die genannten plastischen Eigen
schaften besitzen, sind bereits bekannt. Sie wurden z. B.
in der DE-PS 20 27 709 oder der DE-OS 25 29 432 beschrie
ben. Diese bekannten Sprengstoffgemische wurden bisher nur
zu Folien oder ähnlichen Formkörpern verarbeitet, die sich
einer unebenen Oberfläche leicht anpassen lassen und die
nach ihrer Zündung das Material, auf dem sie aufliegen,
vollständig oder teilweise zerstören können.
Wenn man die in der DE-OS 25 29 432 beschriebenen Folien
zur Zerstörung von Stahlplatten einer Mindestdicke von
20 mm oder von einem Material mit analoger Widerstands
fähigkeit einsetzen will, stößt man auf folgende Schwie
rigkeiten:
Folien mit der dort angegebenen Dicke können bei ihrer Detonation solche Stahlplatten nicht durch trennen; auch mit den dort beschriebenen Zylindern oder anderen Extrudaten läßt sich dieses Ziel nicht erreichen.
Folien mit der dort angegebenen Dicke können bei ihrer Detonation solche Stahlplatten nicht durch trennen; auch mit den dort beschriebenen Zylindern oder anderen Extrudaten läßt sich dieses Ziel nicht erreichen.
Es bestand deshalb die Aufgabe, unter Verwendung der be
kannten plastischen Sprengstoffgemische eine Möglichkeit
zu schaffen, auch schwer durchdringbare Materialien, wie
z. B. Stahlplatten von mindestens 20 mm Dicke, zu durch
schlagen. Die an sich naheliegende Lösung dieser Aufgabe
durch Verwendung von mehr Sprengstoff dieses Ziel zu er
reichen, stößt auf folgende Schwierigkeiten:
Die bekannten elastischen Sprengstoffgemische sind bei An
wendung in größerer Menge so weich, daß sie sehr leicht
die ihnen gegebene geometrische Form verändern oder daß
Zündelemente, die in an sich bekannter Weise in solche
Körper eingeführt werden, infolge ihrer Schwerkraft oder
durch äußere mechanische Einflüsse (z. B. starker Wind) den
notwendigen festen Sitz im plastischen Sprengstoff ver
lieren. Dies tritt besonders dann auf, wenn das Gewicht
der Zündleitungen lockernd wirkt, vor allem, wenn Zündlei
tungen oder Zünder Windkräften oder Vibrationen ausgesetzt
sind. Dadurch kann es zu Zündversagern oder nur zu unge
wünschten Teilzündungen kommen.
Es bestand deshalb weiterhin die Aufgabe, mit Hilfe der
bekannten plastischen brisanten Sprengmassen solche Spreng
körper herzustellen, die ein Mindestgewicht von 0,5 kg,
besitzen, dabei die ihnen gegebene geometrische
Form über einen längeren Zeitraum bei
behalten und die mit Zündelementen so verbunden werden
können, daß dieser Verbund nicht durch Windkräfte, Vibra
tionen oder ähnliche mechanische Einflüsse gelöst werden
kann. In diesem Zusammenhang ist es ebenfalls von Wichtig
keit, daß man die gewünschten Sprengkörper auch an mehr
oder weniger senkrecht stehenden oder abgeknickten Flächen
ohne zusätzliche Hilfsmittel formschlüssig anbringen
kann.
In Erfüllung dieser Aufgabe wurden nun ohne Rückfederung
von Hand verformbare, zum Durchschlagen von Stahlplatten
von mindestens 20 mm Dicke geeignete Sprengkörper mit
einem im Temperaturbereich von -40°C bis +70°C hoch
brisanten plastischen Sprengstoffgemisch gefunden, die
dadurch gekennzeichnet sind, daß die Körper quaderförmig
sind, ein Gewicht zwischen 0,5 und 5 kg aufweisen, eine
Höhe von mindestens 15 mm und eine solche Breite besit
zen, daß das Verhältnis von Höhe : Breite zwischen
1 : 1 und 1 : 25 liegt und deren Länge mindestens ihrer
Höhe entspricht, wobei diese Körper allseitig von einer
elastischen, wasser- und öldichten, reißfesten Folie ei
ner Dicke von 0,01 bis 0,2 mm, vorzugsweise 0,05 bis
0,1 mm, bündig anliegend umgeben sind und wobei diese
Folie auf den Deck-, Boden- und Seitenflächen teilweise
oder vollständig von einer oder mehreren Schichten von
Klebebändern in der Weise umhüllt ist, daß mindestens
50% der Boden- und/oder Deckfläche mit einer, gegebe
nenfalls mit einer Schutzfolie bedeckten, klebfähigen
Oberfläche versehen ist.
Es werden zwar in der DE-AS 11 97 794 auch schon quader
förmige Sprengkörper beschrieben, die mit einem halb
weichen Kunststoff umhüllt sind. Diese dort beschriebe
nen Sprengkörper lassen sich aber nicht an senkrecht
stehenden Flächen befestigen und enthalten keine spe
ziellen plastischen Sprengstoffgemische, die eine
flexible, ohne Rückfederung durchführbare Verformung
des Körpers ermöglichen.
Mit einem erfindungsgemäßen Sprengkörper lassen sich
problemlos Stahlplatten von 20 mm - oder gegebenen
falls auch noch größerer - Dicke durchtrennen. Der
Körper kann auch, gegebenenfalls nach Abzug der Schutz
folie, an senkrecht stehenden Flächen befestigt werden,
ohne daß er seine geometrische Form wesentlich verän
dert. Die jederzeitige Gewährleistung der einmal gege
benen geometrischen Form mit den obengenannten Mini
malbedingungen ermöglicht dieses Einsatzgebiet, das
mit Folien z. B. unterhalb der genannten Minimal
dicke nicht verwirklicht werden kann.
Diese erfindungsgemäßen Sprengkörper ermöglichen es auch,
daß Zündmittel einen festen Sitz am Sprengstoffgemisch
haben können, wenn man, in besonders vorteilhafter Aus
führungsform der Erfindung, zwischen das Sprengstoffgemisch
und die dieses umgebende, bündig anliegende, Folie ein
streifenförmiges Halterungselement anordnet, auf dem sich
eine oder mehrere Vorrichtungen zum Anbringen von Zünd
mitteln befinden. Die Halterungselemente befinden sich
vorzugsweise an den Seitenflächen der Sprengkörper.
Das Material des Halterungselements kann beliebig sein;
wichtig ist, daß es sprengstoffverträglich ist und daß das
Halterungselement biegbar ist und eine genügende Festig
keit hat. Geeignete Materialien sind z. B. Metallfolien
oder nicht ausgehärtete Kunststoffe; auch Pappe oder Leder
ist einsetzbar. Wenn das Halterungselement an der Schmal
seite des Sprengkörpers angebracht wird, die nicht gebogen
werden soll, kann es auch aus einem dünnen, starren oder
halbstarren Material bestehen, wie z. B. Holzscheiben.
Die geometrische Form des Halterungselements sollte so ge
wählt werden, daß ein fester Sitz zwischen dem Spreng
stoffgemisch und der Folie, die dieses umgibt, gewähr
leistet ist. Bevorzugt ist eine längliche Form, z. B. als
Streifen, Scheibe oder Band. Weiterhin sollte dieses Hal
terungselement möglichst dünn sein, damit es einen festen
Sitz, anliegend an der unteren Seite der Folie, haben kann.
Die optimale Dicke hängt selbstverständlich von der Art
des gewählten Materials ab. Nach Möglichkeit sollte das
Halterungselement jedoch nicht dicker als 2 mm sein.
Mit dem Halterungselement sind eine oder mehrere Vorrich
tungen zum Anbringen von Zündmittel verbunden. Diese Vor
richtungen sind bevorzugt Körper mit Hohlräumen, die Elemente zum
Befestigen der Zündmittel enthalten. Als solche Körper kommen
z. B. Gewindemuttern oder Hülsen in Frage. Der Durchmesser
dieser Körper hängt dabei von dem Außendurchmesser der
jeweilig einzusetzenden Zündmittel ab.
Als Material für diese Elemente kommen sowohl Metalle als
auch Kunststoffe in Frage, sofern sie sprengstoffverträg
lich sind. Die Befestigung der Zündmittel in diesem Ele
ment kann auf jede beliebige, an sich bekannte Weise, z. B.
durch Verschrauben, durch Klemmkräfte mittels Federblechen
oder mit Hilfe von Sicherungsringen erfolgen. Die Aufnahme
elemente müßten eine der zu wählenden Befestigungsart und
dem Zündmittel entsprechende Geometrie besitzen.
Die Befestigung der Vorrichtungen zum Anbringen der Zünd
mittel an dem Halterungselement kann auf beliebige, an
sich bekannte Weise erfolgen. So ist es z. B. möglich, den
Verbund dieser beiden Teile durch Kleben, Schweißen,
Gießen, Verpressen, Vernieten oder Verschrauben zu erhal
ten, je nachdem, aus welchem Material die zu verbindenden
Teile bestehen und welche Form z. B. die Vorrichtungen zum
Aufnehmen der Zündmittel besitzen.
Das Halterungselement liegt auf dem Sprengstoffgemisch
fest auf; gegebenenfalls wird es mit den Vorrichtungen zum
Anbringen der Zündmittel in das Sprengstoffgemisch einge
drückt. Die das Sprengstoffgemisch umgebende wasser- und
öldichte Folie drückt das Halterungselement fest an das
Sprengstoffgemisch, so daß eine größere lokale Veränderung
der einmal gewählten Lage praktisch nicht möglich ist.
Die Halterungselemente können sowohl an der Längs- als
auch an der Stirnseite der Sprengkörper angebracht
sein. Unter Stirnseite wird dabei diejenige Seitenfläche
verstanden, die die kürzere Länge besitzt. Wenn die Hal
terungselemente an den Längsflächen angeordnet sind, ist
es weiterhin möglich, diese so auszuführen, da sie
zwischen zwei Aufnahmevorrichtungen für die Zündmittel
schmaler und dünner werden, so daß man sie gewollt
zerschneiden kann. Die mögliche Schnittstelle sollte
dann auch auf der Oberfläche des Sprengkörpers markiert
werden. Auf diese Weise ist es möglich, aus einem größeren
vorgefertigten Sprengkörper kleinere Segmente für einen
gewünschten Anwendungszweck ohne größere Aufwendung abzu
trennen.
Es ist auf diese Weise möglich, aus einem erfindungsgemäßen
Sprengkörper mit einem Gewicht von maximal 5 kg kleinere
Sprengkörper mit einem Gewicht bis zu 0,5 kg herab herzu
stellen. Innerhalb dieser Grenzen sollten die Gewichte der
erfindungsgemäßen Sprengkörper liegen.
Die Strengstoffgemische, die als Ladung für die erfin
dungsgemäßen Sprengkörper verwendet werden, sind an sich
bekannte Sprengstoffgemische, wie sie z. B. in der DE-PS
20 27 709 oder der DE-OS 25 29 432 beschrieben sind. Sie
enthalten neben einem oder mehreren hochbrisanten festen
Explosivstoffen mit Detonationsgeschwindigkeiten über
8000 m/s noch Stoffe, die zur Weichmachung dieser Ex
plosivstoffe dienen, wie z. B. Siliconöl oder Elastomere.
Wichtig ist, daß sie mit der Hand verformbar sind, ohne zu
brechen, wobei diese Eigenschaft im Temperaturbereich
zwischen -40°C und +70°C vorhanden sein soll.
Die Folie, die dieses Sprengstoffgemisch umgibt, kann aus
jedem beliebigen Material sein, das wasser- und öldicht
ist und mit dem Sprengstoffgemisch verträglich ist.
Geeignet sind z. B. Aluminiumfolien, aber auch Kunststoff-
Folien können eingesetzt werden. Die Dicke dieser Folien
soll so gewählt werden, daß sie noch biegbar ist; dies ist
im allgemeinen bei Dicken zwischen 0,01 und 0,2 mm, vor
zugsweise zwischen 0,05 und 0,1 mm der Fall.
Über der öl- und wasserdichten Folie befinden sich eine
oder mehrere Lagen von Klebebändern. Als Klebebänder eig
nen sich alle bekannten Klebebänder aus beliebigem Ma
terial, vorzugsweise jedoch aus einem reißfesten Material,
wie z. B. Textilgewebebänder. Die einzelnen Lagen können
auch aus Bändern aus unterschiedlichem Material herge
stellt sein. Gegebenenfalls genügt auch nur eine Lage. Die
äußerste Lage soll so angeordnet sein, daß die Oberfläche
aus einer klebfähigen Schicht besteht. Dies läßt sich am
besten dadurch erreichen, daß man für die äußerste Lage
ein Doppelklebeband verwendet. Die Klebschicht der äußer
sten Lage soll dabei mindestens 50% der Oberfläche der
Deck- oder Bodenfläche bedecken. Die äußerste Klebschicht
kann dabei selbstverständlich auch mit einer Schutzfolie
versehen sein, die erst beim Einsatz des Sprengkörpers
entfernt wird.
Die verschiedenen Folienlagen ermöglichen es, daß der
Sprengkörper die ihm, vor der Umhüllung mit den
Folien, gegebene Form beibehält. Wichtig bei dieser Form
ist die Minimalhöhe von 15 mm und das Verhältnis von
Höhe : Breite. Die Länge der Körper hängt von dem gewünsch
ten Einsatzzweck ab. Der Körper braucht nicht die genaue
Form eines Quaders zu haben; geringfügige Abweichungen
der Kantenwinkel bis zu etwa 15° können durchaus tole
riert werden.
Die erfindungsgemäßen Sprengkörper lassen sich von Hand
über mindestens zwei ihrer Körperachsen um einen Winkel
von mehr als 90° verformen. Bei geeigneten Abmessungen ist
eine Verformung bis zu einem Winkel von 180° erreichbar.
Der erfindungsgemäße Sprengkörper läßt sich in einer
speziellen Anwendungsform auch als Hohlladungskörper ein
setzen. Zu diesem Zweck wird auf der Innenfläche des um
eine Hauptachse gebogenen Körpers eine an sich bekannte
Hohlladungseinlage aufgebracht. Diese Hohlladungseinlage
kann z. B. ein vorgeformter Metallstreifen sein. Besonders
geeignet sind Streifen oder Bänder aus Kupfer oder Kupfer
legierungen. Diese Streifen werden mit Hilfe des äußeren
Klebebandes direkt mit dem Sprengkörper durch Haftklebung
verbunden, so daß die Metalleinlage auf den Innenflächen
der beiden entstehenden Schenkel fixiert ist. Ein solcher
maßen gebogener Sprengkörper bewirkt dann einen besonders
effektiven Schneidladungseffekt.
Ein Gemisch aus 86 Gew.-% Pentaerythrittetranitrat und
14 Gew.-% Siliconöl einer Viskosität von 12.103 m Pa · s
wurde zu einem Körper mit einer Höhe (c) von 1,5 cm,
einer Breite (a) von 15 cm und einer Länge von 25 cm ver
formt. Das Verhältnis c : a betrug damit 1 : 10. Das Spreng
stoffgemisch hatte folgende physikalische Eigenschaften:
Dichte 1,5 g/cm3, Gewicht 844 g, Detonationsgeschwindig keit 7200 m/s.
Dichte 1,5 g/cm3, Gewicht 844 g, Detonationsgeschwindig keit 7200 m/s.
Das Sprengstoffgemisch (1) wurde dann allseits umhüllt mit
einer wasser- und öldichten Aluminiumfolie (2) von 0,012
mm Dicke. Diese Folienhülle wurde auf den Flächen F 1 und
F 1′ sowie F 3 und F 3′ mit einem einseitig klebenden Textil
gewebeband (3) von 10 cm Breite verstärkt, welches wiederum
mit einem Doppelklebeband (4) mit abziehbarer Schutzfolie
(5) umklebt wurde.
Der Sprengkörper hatte auf den Flächen F 1 und F 1′ ein
Halterungs- oder Verbindungselement gemäß Fig. 2 zur
Aufnahme eines Zünders. Dieses Halterungselement bestand
aus einer halbstarren PVC-Scheibe (7) von 3 mm Dicke, auf der
jeweils mittig eine M10-Zinkspritzgußmutter (8) eingepreßt war, die
sich beim Anbringen des Halterungselements in den
plastischen Sprengstoff hineindrückten. Das gesamte
Element wurde durch die Aluminiumfolienhülle fest und form
schlüssig an den Sprengstoff gedrückt.
Der Sprengkörper ließ sich bei Temperaturen bis zu -40°C
von Hand über alle drei Körperachsen um einen Winkel von
mehr als 90° verformen. Die Verformung konnte mehrfach
hintereinander vorgenommen werden, ohne daß die Umhüllung
aufriß. Nach jeder Verformung konnte der Sprengkörper
wiederum leicht von Hand in seine Ursprungsform zurückge
bracht werden. Der Sprengkörper konnte mehrfach über-,
unter- oder hintereinandergelegt werden und nach Ein
schrauben eines Zünders in die M10-Gewindemutter, wobei die Folie an dieser Stelle von dem Zünder durchstoßen wurde, von einer
Seite aus gezündet werden. In jedem Fall fand eine einwand
freie Übertragung auf die übrigen Sprengkörper statt.
Beim Hintereinanderlegen von drei Sprengkörpern zu einer
Ladung von 75 cm Länge, aufgelegt auf eine Stahlplatte aus
St 37-2 (Werkstoff Nr. 1.0161 nach DIN 17 100) von 20 mm
Dicke, einer Länge von 75 cm und einer Breite von 50 cm,
wurde nach Einleitung der Zündung von der Stirnseite des
vorderen Sprengkörpers die Platte in der gesamten Länge
durchschlagen. Der Versuch wurde bei -40°C bei +20°C und
bei +70°C durchgeführt und hatte bei allen drei Tempera
turen den gleichen Effekt.
Der Sprengkörper ließ sich weiterhin nach Entfernung der
Schutzfolie des Doppelklebebandes mit der Fläche F 3 bzw.
F 3′ durch Selbsthaftung auf Unterlagen aus den verschieden
sten Werkstoffen wie Stein, Beton, Stahl, Holz usw. an
bringen, wobei die Oberflächenbeschaffenheit z. B. glatt,
rauh, korrodiert, trocken oder feucht war und die Unter
lagen waagerecht, schräg und senkrecht angeordnet waren.
Bei Senkrechtanordnung an geputztem und gestrichenem Mauer
werk blieb der Sprengkörper drei Monate haften, ohne seine
Lage zu verändern oder sich zu lösen.
Es wurde ein Sprengkörper hergestellt mit den Abmaßen
a = 10 cm, b = 30 cm und c = 5 cm. Das Verhältnis c : a betrug
damit 1 : 2.
Das in dem Sprengkörper enthaltene Sprengstoffgemisch be
stand zu 88 Gew.-% aus Hexogen und zu 12 Gew.-% aus Sili
conöl mit einer dynamischen Viskosität von 12.103 m Pa · s.
Der Körper wog 2250 g, hatte eine Dichte von 1,50 g/cm3
und eine Detonationsgeschwindigkeit von 7300 m/s.
Die Umhüllung entsprach, angepaßt an die Geometrie des
Sprengkörpers, in der Ausführung genau dem Beispiel 1. Der
Sprengkörper hatte auf den Seiten F 2 und F 2′ je ein Ver
bindungselement gemäß Fig. 4. Das Verbindungselement be
stand jeweils aus einer biegsamen Siliconkautschukplatte
(9) mit der durch Vulkanisation jeweils fünf Spannhülsen
(10) verbunden waren, deren Innendurchmesser so dimensio
niert war, daß ein entsprechender Zünder nach Durchstoßen
durch die Umhüllung durch die Klemmkräfte einen festen
Halt bekam.
Das Verbindungselement wurde wie im Beispiel 1 durch die
Folienhülle formschlüssig an den Sprengstoff gedrückt,
wobei sich die Spannhülse ebenfalls in den Sprengstoff
hineindrückten.
Der Sprengkörper konnte wiederum wie im Beispiel 1 be
schrieben, verformt werden und erfüllte gleichfalls die
dort beschriebenen Versuchsbedingungen hinsichtlich der
Haftfähigkeit auf den verschiedensten Unterlagen. Er ließ
sich weiterhin an den markierten Soll-Schnittstellen (11)
in kleinere Körper zerteilen.
Für den Sprengversuch wurden drei Sprengkörper in der
Längsachse hintereinander angeordnet, wovon der mittlere
Sprengkörper um eine Körperachse im Winkel von 90° ge
bogen wurde. Somit konnte die Sprengladung in eine winkel
förmige Stahlplatte eingelegt werden, deren Schenkel in
einem Winkel von 90° aufeinanderstanden. Diese bestand
wiederum aus dem gleichen Werkstoff wie im Beispiel 1,
hatte jedoch eine Dicke von 40 mm. Nach Einleitung der
Zündung wurde die Stahlplatte, die eine Breite von 50 cm
und eine Schenkellänge von 45 cm hatte, vollkommen durch
schlagen. Der Effekt trat auch bei diesem Versuch im
gesamten Temperaturbereich von -40°C bis +70°C ein.
Claims (7)
1. Von Hand ohne Rückfederung verformbarer zum Durch
schlagen von Stahlplatten von mindestens 20 mm Dicke
geeigneter Sprengkörper mit einem im Temperaturbe
reich von -40°C bis +70°C hochbrisanten plasti
schen Sprengstoffgemisch, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Körper quader
förmig ist, ein Gewicht zwischen 0,5 und 5 kg auf
weist, eine Höhe von mindestens 15 mm und eine
solche Breite besitzt, daß das Verhältnis von Höhe
zu Breite zwischen 1 : 1 und 1 : 25 liegt und des
sen Länge mindestens seiner Höhe entspricht, wobei
dieser Körper allseitig von einer elastischen,
wasser- und öldichten, reißfesten Folie einer Dicke
von 0,01 bis 0,2 mm, vorzugsweise 0,05 bis 0,1 mm,
bündig anliegend umgeben ist und wobei diese Folie
auf den Deck-, Boden- und Seitenflächen teilweise
oder vollständig von einer oder mehreren Schichten
von Klebebändern in der Weise umhüllt ist, daß min
destens 50% der Boden- und/oder Deckfläche mit
einer, gegebenenfalls mit einer Schutzfolie bedeck
ten, klebfähigen Oberfläche versehen ist.
2. Sprengkörper gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß er an den Seitenflächen zwischen dem
Sprengstoff und der diesen umgebenden Folie elasti
sche, streifenförmige Halterungselemente enthält,
auf denen eine oder mehrere Vorrichtungen zum An
bringen von Zündmittel angeordnet sind.
3. Sprengkörper gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Vorrichtungen zum Anbringen von Zünd
mittel als Hohlkörper mit Elementen zum Befestigen
der Zündmittel ausgebildet sind.
4. Sprengkörper gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Halterungselemente mit Spannhülsen
zum Anbringen der Zündmittel versehen sind.
5. Sprengkörper gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Halterungselemente mit Gewinde
muttern zum Anbringen der Zündmittel versehen sind.
6. Sprengkörper gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß sie um ihre Längs- oder
Querachse gebogen sind und sich auf der klebfähigen
Oberfläche der Innenflächen der erhaltenen Schenkel
Metalleinlagen zur Erzielung eines Hohlladungs
effektes befinden.
7. Sprengkörper gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Metalleinlagen aus Kupfer oder Kupfer
legierungen bestehen.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE19803046562 DE3046562A1 (de) | 1980-12-10 | 1980-12-10 | Plastischer, selbsthaftender sprengkoerper |
NL8105553A NL8105553A (nl) | 1980-12-10 | 1981-12-09 | Explosief lichaam. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803046562 DE3046562A1 (de) | 1980-12-10 | 1980-12-10 | Plastischer, selbsthaftender sprengkoerper |
Publications (2)
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DE3046562A1 DE3046562A1 (de) | 1982-07-15 |
DE3046562C2 true DE3046562C2 (de) | 1989-12-07 |
Family
ID=6118813
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803046562 Granted DE3046562A1 (de) | 1980-12-10 | 1980-12-10 | Plastischer, selbsthaftender sprengkoerper |
Country Status (2)
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NL (1) | NL8105553A (de) |
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DE2529432C2 (de) * | 1975-07-02 | 1985-10-17 | Dynamit Nobel Ag, 5210 Troisdorf | Verfahren zur Herstellung von flexiblen Sprengstoff-Formkörpern |
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1980
- 1980-12-10 DE DE19803046562 patent/DE3046562A1/de active Granted
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1981
- 1981-12-09 NL NL8105553A patent/NL8105553A/nl not_active Application Discontinuation
Also Published As
Publication number | Publication date |
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Legal Events
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---|---|---|---|
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Owner name: DYNAMIT NOBEL AG, 5210 TROISDORF, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |