AT396992B

AT396992B - Leuchtgranate

Info

Publication number: AT396992B
Application number: AT323386A
Authority: AT
Original assignee: Hirtenberger Ag
Priority date: 1986-12-04
Filing date: 1986-12-04
Publication date: 1994-01-25
Also published as: DE3787792D1; ATA323386A; EP0271480B1; EP0271480A2; EP0271480A3

Description

AT396992B

Die Erfindung betrifft eine Leuchtgranate mit einem Zünder, einer in einem Schälchen untergebrachten Ausstoßladung, einem Leuchtkörper, der an einem Fallschirm befestigt ist, wobei die Leuchtgranate an ihrem hinteren Ende eine Treibpatrone, Teilladungsköiper und Stabilisator-Flügel aufweist.

Aus der DE-OS 2 142 076 ist bekannt, Treibsätze für Raketen im Wickelverfahren herzustellen. Aus der 5 EP-A2 90 155 ist eine Treibladung in Form zahlreicher einzelner Streifen bekannt, die das Rohr gleichmäßig ausfüllen. Dadurch entstehen zwar zahlreiche Hohlräume, die sich in Längsrichtung erstrecken; sie sind allerdings alle sehr dünn und ermöglichen dem Zündstrahl nicht, sich ungehindert auszubreiten. Auch gemäß der AT-PS 224 510, die eine Zündladung und keine Treibladung betrifft, besteht die Patronenfüllung aus rechteckigem Blättchenpulver oder Streifen, sodaß auch hier die obigen Argumente zutreffen. Aus der 10 DE-AS 2150161 und aus der DE-AS 1 091 002 sind Treibladungen bekannt, die innen einen fast freien Raum aufweisen.

Bei den bekannten Leuchtgranaten sind entweder Treibpatrone oder Teilladungskörper oder sogar alle Elemente des Treibsystemes wasserdicht. Trotzdem ist die Flugweite bei äußerer Nässe wie z. B. starkem Regen wesentlich herabgesetzt und der Einsatzzweck somit verfehlt. 15 Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Leuchtgranate zu schaffen, die unter allen Witterungsbedingungen bessere Flugeigenschaften, eine gesteigerte Reichweite und eine hohe Funktionszuverlässigkeit bei einfachem mechanischem Innenaufbau aufweist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Treibpatrone, wie an sich bekannt, mit einem gerollten Plattenpulver gefüllt ist und daß das Plattenpulver zweibasig ist. 20 Durch die Verwendung υοπ zweibasigem, gerolltem Plattenpulver konnte die Zündkraft der Treibpatrone so verstärkt werden, daß das in wasserdichten Zelluloidkörpem enthaltene Schüttpulver der Teilladungsköiper nahezu unbeeinflußt von äußerer Nässe durchzündet und somit die Anfangsgeschwindigkeit und daraus resultierend die Flugweite nahezu unabhängig von Witterungsbedingungen sind. Das gerollte Plattenpulver hat die Tendenz, sich wegen seiner Elastizität elastisch am Rohr anzulegen, sodaß im Inneren ein vollkommen 25 freier Hohlraum entsteht Dadurch kann das gerollte Plattenpulver nahezu gleichzeitig auf der gesamten Innenfläche zünden, sodaß eine sehr heftige Druckwelle an der Außenseite der Treibladung entsteht. Diese Druckwelle gelangt dann über Öffnungen, die im Rohr vorgesehen sind, zu den Treibladungskörpem, sodaß diese zünden. Im Bereich dieser Öffnungen kann sich Wasser bzw. Feuchtigkeit ansammeln, das bei den Leuchtgranaten gemäß dem Stand der Technik deren Flugweite stark herabsetzt, weil die Treibladungskörper 30 nicht zuverlässig zünden. Durch die erfindungsgemäß erzielte heftige, heiße Druckwelle wird aber jegliche Feuchtigkeit schlagartig verdampft, und die Zündung der Treibladungskörper wird kaum beeinträchtigt.

An Hand der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine exfindungsgemäße Leuchtgranate zum Teil im Schnitt und Fig. 2 den Zünder der Leuchtgranate zum Teil im Schnitt 35 Die Leuchtgranate weist zwei Gehäuseteile aus Aluminium auf, einen vorderen Gehäuseteil (1) und einen hinteren Gehäuseteil (2). Am vorderen Ende der Leuchtgrante befindet sich ein Zünder (5), der gemäß dem Stand der Technik ausgebildet ist und daher nicht näher beschrieben wird. Seine Wirkungsweise besteht darin, daß nach einer einstellbaren Zeit ab dem Abschuß der Leuchtgranate eine Ausstoßladung (11) gezündet wird. Diese Ausstoßladung (11) ist in einem Schälchen (13) aus Stahl untergebracht, welches mehrere exzentrische 40 Öffnungen (25) aufweist (siehe Fig. 2), die an der Innenseite, also an der der Ausstoßladung (11) zugekehrten Seite des Schälchens (13), mit einer Aluminiumfolie (24) abgedeckt sind.

Diese Aluminiumfolie (24) schließt das Schälchen (13) dicht ab. Wird die Ausstoßladung (11) gezündet, so hält das Schälchen (13) aus Stahl stand, die Aluminiumfolie (24) reißt aber im Bereich der Öffnungen (25). Dadurch kann vorhergesehen werden, wo sich das Aluminium nach dem Zünden der Ausstoßladung (11) absetzt. 45 Durch geeignete Wahl der Lage der Öffnungen kann erreicht werden, daß es sich nie vor die Zündöffnung des Leuchtköipers (7) (siehe Fig. 1) legt und dadurch dessen Zündung verhindert.

Der Zünder (5) ist in einem Adapter (16), der im wesentlichen ein Ring aus Stahl ist, eingeschraubt. Er trägt den Zünder (5) und stützt die Innenaufbauten ab. Eine Spiralfeder (10) dient zum Toleranzausgleich. Die Verwendung von Stahl bewirkt eine Verlegung des Schwerpunktes nach vome, was ein besseres Flugverhalten 50 bewirkt.

Zwischen dem Leuchtkörper (7) und dem Stahlschälchen (13) mit der Ausstoßladung (11) ist noch ein Verzögerungselement (18) vorgesehen. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß es nicht zweckmäßig ist, wenn unmittelbar nach dem Zünden der Ausstoßladung, was die Trennung der beiden Gehäuseteile (1) und (2) bewirkt, bereits der Leuchtsatz (7) gezündet wird; es wird der Ausstoßvorgang durch die Rückstoßwirkung des 55 brennenden Leuchtsatzes erschwert und unter Umständen werden die Leinen des Fallschirmes (19) angesengt.

Durch das Verzögerungselement (18) beginnt der Leuchtkörper (7) erst zu leuchten, wenn er bereits am Fallschirm (19) hängt. Wenn der Leuchtkörper (7) gezündet wird, sprengt er das Verzögerungselement, welches seine vordere Fläche abdeckt, weg, und er kann seine volle Leuchtkraft entfalten. Der vordere Gehäuseteil (1) ist mit dem hinteren Gehäuseteil (2) durch sechs Scherstifte (12) verbunden. Die Stoßstelle (14) 60 zwischen den beiden Gehäuseteilen (1) und (2) ist mit Silikonmasse gedichtet. Wird die Ausstoßladung (11) gezündet, was üblicherweise in etwa 350 m Höhe erfolgt, so reicht der dadurch entstehende Druck aus, daß die Scherstifte (12) brechen, die beiden Gehäuseteile (1) und (2) getrennt werden und der vordere Gehäuseteil (1) -2-

Claims

AT396992B über den Leuchtköiper (7) weggezogen wird. Im hinteren Gehäuseteil (2) ist ein Federteller (21) mit einer Fixierschraube (9) befestigt. Hinter der Fixierschraube (9) befindet sich eine Dichtschraube (15). An dem Federteller (21) ist eine Spiralfeder (20) mit ihrem letzten Gang verankert. Die Spiralfeder (20) umgibt das Ausstoß-Schälchen (8) und dient dazu, den 5 Fallschirm (19) aus dem hinteren Gehäuseteil (2) auszustoßen. Die Spiralfeder (20) ist verankert, damit sie nicht mit dem Fallschirm aus dem hinteren Gehäuseteil (2) springt und sich in den Leinen des Fallschirmes (19) verfängt. Der Abschuß der Leuchtgranate erfolgt aus einem entsprechenden Rohr. Zum Abdichten des Rohres weist die Leuchtgranate einen Dichtring (17) auf. Der Abschuß erfolgt durch Zündung einer Treibpatrone (4), worauf 10 auch die Ladung der Treibladungskörper (6) zündet. Es können maximal sechs solche Treibladungskörper (6) angebracht werden; zur Erzielung geringerer Schußweiten kann die Anzahl der Treibladungskörper (6) auch entsprechend verringert werden. Erfindungsgemäß wird für die Treibpatrone (4) gerolltes Plattenpulver M8 verwendet, das ist ein zweibasiges Plattenpulver. Dieses Pulver hat sich als sehr zündkräftig erwiesen. Wenn die Treibpatrone (4) 15 wasserdicht ausgeführt ist, wie das bekannt ist, so wird, wenn dieses Pulver verwendet wird, bei äußerer Nässe die Schußweite nicht oder nur unwesentlich vermindert. Für die Treibladungskörper (6) wird Schüttpulver, in wasserdichten Zelluloidkörpem verpackt, verwendet An seinem hinteren Ende weist die Leuchtgranate Stabilisator-Flügel (3) auf. Diese Stabilisator-Flügel (3) sind an ihrem vorderen Ende abgeschrägt; im Bereich dieser Abschrägung (22) ist die Kante der Stabilisator-20 Flügel (3) dachkantenartig abgeschrägt. Der Winkel zwischen der Abschrägung (22) und der Achse der Leuchtgranate beträgt etwa 50°. Im restlichen Bereich (23) der Stabilisator-Flügel (3) ist deren Kante nicht exakt gerade und parallel zur Achse der Leuchtgranate, sondern leicht konvex gekrümmt. Bei einer Abmessung der Stabilisator-Flügel (3) von 80 mm hat sich ein Krümmungsradius von 150 mm als sehr günstig erwiesen. Die maximale Flugweite der Leuchtgranate wird durch diese Flügelform gesteigert. Diese Stabilisator-Flügel 25 (3) liefern einen optimalen Auftrieb, was das Flugverhalten positiv beeinflußt, tragen jedoch kaum zum Gesamtluftwiderstand bei. 30 PATENTANSPRUCH 35 Leuchtgranate mit einem Zünder, einer in einem Schälchen untergebrachten Ausstoßladung, einem Leuchtkörper, der an einem Fallschirm befestigt ist, wobei die Leuchtgranate an ihrem hinteren Ende eine Treibpatrone, Teilladungskörper und Stabilisator-Flügel aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibpatrone (4), wie an sich bekannt, mit einem gerollten Plattenpulver gefüllt ist und daß das Plattenpulver 40 zweibasig ist. 45 Hiezu
2 Blatt Zeichnungen -3-