DE30441C - Zellenrad zum Messen und Abschliefsen des Getreides bei Ausläufen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der untere Verschlufs des Silos wird hier nicht durch einen einfachen Schieber, sondern durch einen aus einer oder mehreren Abtheilungen bestehenden Mefsbehälter gebildet, welcher periodisch mit der unteren Oeffnung in Verbindung gebracht wird, so dafs sich der Behälter mit dem Getreide füllt, dann aber die Oeffnung geschlossen gehalten und der Behälter entleert wird. Es hat demnach das Mefsgefäfs eine periodische Bewegung auszuführen, welche die Füllung und Entleerung des Mefsgefäfses ermöglicht. Dieses kann man zweckmäfsig dadurch erreichen, dafs man das Mefsgefäfs als rotirendes Zellenrad ausbildet. Je nachdem man nun die Geschwindigkeit der Bewegung des Mefsbehälters ändert oder eine oder mehrere Abtheilungen desselben aufser Thätigkeit setzt, kann die Menge des aus dem Silo entnommenen Getreides geändert werden.

Fig. ι beiliegender Zeichnung stellt einen Querschnitt durch einen derartigen Siloverschlufs mit rotirendem Zellenrad und Fig. 2 einen Längsschnitt desselben dar.

Der Apparat wird unter dem Silo befestigt und besteht im wesentlichen aus einem in einem Gehäuse rotirenden Zellenrad b, welches mehrere Kammern 1, 2, 3, 4, 5 enthält, die eine der Ausmündung des Silos entsprechende Breite haben und wovon eine jede Kammer je durch einen in Nuthen gehenden Schieber d verschlossen werden kann. Die Schieber d sind dem Radius des Rades entsprechend geformt, Fig. ι. Damit zwischen Kammerrad und dem umgebenden Gehäuse oberhalb nach dem Silo hin stets ein genügender Abschlufs vorhanden ist, sind in dem nach oben sich trichterförmig erweiternden Gehäuse α zwei verstellbare Platten c angeordnet. Durch den Schieber e kann der ganze Apparat aufser Wirksamkeit gesetzt werden. Sollen nun z. B. aus dem Silo bestimmte Mengen Getreide entnommen werden, so wird das Rad b in Umdrehung gesetzt. Bei geöffneten Schiebern füllen sich die Kammern, sobald sie oberhalb der von den Platten c gebildeten Oeffnung gelangen, und entleeren sich dann bei weiterer Umdrehung des Zellenrades automatisch. Mittelst der Schieber d lassen sich nun mehr oder weniger Kammern ausschalten. Auch ist die Entnahme bestimmter Mengen Getreide bei geöffneten Schiebern möglich, wenn man dem Rad b eine bestimmte Umdrehungsgeschwindigkeit giebt. Es geht also aus obigem hervor, dafs man es vollständig in der Hand hat, ganz bestimmt abgemessene Mengen aus dem Silo entnehmen zu können. Anstatt den Mefsapparat rotirend anzuordnen, könnte derselbe auch, ohne von dem Wesen der Erfindung abzuweichen, so construirt sein, dafs er eine hin- und hergehende Bewegung ausführt. Es wäre zu dem Ende z. B. nur nöthig, dem Apparat die Form eines Kastens zu geben und ihn in mehrere Abtheilungen zu theilen und diesen so abgetheilten Kasten durch eine mit einer Kurbel verbundene Zugstange periodisch unterhalb der

Claims (1)

1. Oeffnung des Silos hin- und herzubewegen, wobei dann ein abwechselndes Füllen und Entleeren der betreffenden Abtheilungen erreicht werden kann. Es ist indessen die Anordnung des Zellenrades am einfachsten, wenn auch durch die zuletzt angedeuteten Einrichtungen derselbe Zweck erfüllt wird.

   Patent-Ansρruch:

   Die Anordnung eines Mefsapparates unterhalb der unteren Oeffnung eines Getreidesilos behufs Entnahme bestimmter Mengen, bestehend aus einem rotirenden Zellenrad b, dessen einzelne Abtheilungen durch Schieber theilweise oder ganz geschlossen werden können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.