-
Mit einem Schneidmesser versehener Planierschild für Erd-
-
bewegungsmaschinen.
-
Die Erfindung betrifft einen mit einem Schneidmesser versehenen Planierschild,
dessen Profilkrümmung einen konstanten Halbmesser aufweist. Bekanntlich werden die
einzelnen Phasen der Materialbewegung und die Arbeitsergebnisse beim Planieren und
Abtragen von Bodenmassen maßgeblich durch die Profilgestaltung des Schildes der
Erdbewegungsmaschine, beispielsweise einer Planierraupe, beeinflußt. In der Zeitschrift
"Umschau", 1956, Heft 6, Seiten 181/182, sind bereits die Gesichtspunkte, nach denen
ein Planierschild zu gestalten ist, erörtert, wobei drei verschiedene Grundtypen
von Planierschilden herausgestellt wurden, nämlich solche, deren Krümmung einen
konstanten Halbmesser aufweist, und solche, die so gekrümmt sind, daß der Krümmungshalbmesser
nach oben oder nach unten hin abnimmt. Derartige Planierschilde haben den Mangel,
daß beim Materialabfluß, insbesondere bei lehmigen Boden, an der Schildoberfläche
große Gleitreibungswiderstände auftreten, die sich in einer hohen Druckbelastung
des Schildes auswirken und dadurch die Arbeitsleistung der Maschine, die Schildfüllung
und das Fahrverhalten des Fahrzeuges beeinträchtigen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Mängel der bekannten Erdbewegungsmaschinen
zu beheben und eine Form des Planierschildes zu finden, die eine schnellere und
bessere Schildfüllung und schnelleren Vorschub und damit eine höhere Arbeitsleistung
der . rdbewegungsmaschine, sowie verbessertes Fahrverhalten des Fahrzeuges dadurch
ermöglicht, daß ein besserer und widerstandsloserer Materialfluß erzielt wird bei
gle:ckzeitiger Verminderung des
Reibungswiderstandes im Materialhaufen
und Verringerung des Staudruckes beim Materialvorschub.
-
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß, ausgehend von einem
Schild, dessen Profilkrümmung einen konstanten Halbmesser aufweist, das an der Schildunterkante
vorgesehene, im wesentlichen ebene Schneidmesser nicht wie bei bekannten Ausführungen
in Verlängerung des Schildprofils sondern in einem aus der Tangentialebene der Profilkrümmung
nach hinten gerichteten Winkel angesetzt ist. Die gedachte Verlängerung der vorderen
Ebene des Schneidmessers nach oben bildet dabei eine die Krümmung des Schildes schneidende
Sekante.
-
Vorzugsweise wird durch das gegenüber der Profilkrümmung nach rückwärts
angestellte Schneidmesser ein nach vorn gerichteter Winkel bzw. eine vor dem Schildprofil
liegende Abreißkante gebildet, die den Materialfluß an dieser Stelle abbricht, wodurch
sich das Material auslockert und im weiteren Arbeitsgang schnell und mit geringerer
Reibung an der gleichförmig gekrümmten Schildmulde hochschiebt. Andererseits wird
das Fahrverhalten des Fahrzeuges dadurch verbessert, daß der Krümmungsmittelpunkt
des Schildes oberhalb der durch die mittlere Schildhöhe gelegten horizontalen Ebene
liegt.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in Folgenden anhand der
beiliegenden Zeichnungen erläutert.Es zeigen Fig. 1 eine schematische -Darstellung
eines Planierschildes in Seitenansicht; Fig. 2 eine Schnittdarstellung des unteren
Schildrandes mit dem daran angesetzten Schneidmesser.
-
Die eigentliche Schildmulde (1), die auf ihrer Vorderseite noch mit
einer aufgebrachten Verstärkung (2) versehen sein kann, ist im Profil kreisbogenförmig
gekrümmt. Der vom Krümmungsmittelpunkt (M) ausgehende Krümmungsradius (R) ist konstant.
Getragen wird die Schildmulde (1) von einer Rückwand (3), die mit Lagern (4) versehen
ist, in denen die Schildträger (5, 6)- angreifen. Die oberen Träger (6) dienen gleichzeitig
der Schildverstellung.
-
Längs des unteren Schildrandes (10) ist eine Auflagerplatte (7) vorgesehen,
die sowohl mit dem Schild (1) als auch mit der Rückwand (3) verschweißt ist und
auf der das Schneidmesser (8) auswechselbar aufgesetzt und befestigt wird. Das Messer
(8) hat eine auf den Boden aufzusetzende Schneid- oder Schürfkante (9). Das im wesentlichen
ebene Schneidmesser (8) ist vorzugsweise so angesetzt, daß der obere Rand des Schneidmessers
um ein gewisses Maß über die innere Gleitfläche der Schildmulde (1) und den Schildrand
(1o) hinaus vorsteht u nd dadurch eine nach vorn gerichtete Abreißkante (11) bildet,
wodurch das sich hochschiebende Material unmittelbar oberhalb des Schneidmessers
(8) und noch vor Erreichen der Schildmuldenkrümmung aufgelockert wird. Der Materialfluß
wird an dieser Stelle gebrochen und dadurch insgesamt günstig beeinflußt. Das Messer
(8) ist dabei nach rückwärts geneigt, so daß es mit einer an den Kreisumfang Schildprofils
angelegten Tangente (T) einen Winkel (y) einschließt, den sogenannten Rückstellwinkel
des Schneidmessers (8).
-
Gegenüber der beim Bodenabhub stehenbleibenden Bodenoberfläche verläuft
das Schneidmesser- (8) in einem Winkel-(ß), dem sogenannten Schnittwinkel, der etwa
58 - 60° betragen soll. Schließlich soll der Planierschild in einem Winkel (cit),
dem Rückstellwinkel der Schildmulde angestellt werden, der sich ergibt aus der vertikalen
(V) und der Verbindungslinie W zwischen oberem Schildrand und Messerunterkante.
Dieser soll etwa zwischen 80 und110 betragen.
-
Der Mittelpunkt (M) der Schildkrümmung soll vorzugsweise oberhalb
der durch die Schildmitte gelegten horizontalen Ebene (1 - I )-liegen.
-
Gegenüber den bisherigen Schildformen hat der erfindungsgemäße Planierschild
beachtliche Vorteile. Beim Anfahren mit abgesenktem Schild wird der Boden in der
gewünschten Tiefe vom Schneidmesser abgehoben, an dem entlang er sich nach oben
schiebt. Infolge des nach rückwärts gerichteten Anstellwinkels(y) des Schneidmessers
relativ zur Tangentialebene (T) reißt der Materialfluß an der Oberkante (11) des
Messers (8) ab, und das Material wird aufgelockert.
-
Es schiebt sich danach schnell und mit geringerer Reibung an der gleichförmig
gekrümmten Schildmulde (1) hoch. Dies verkürzt die für den Füllvorgang erforderliche
Zeit, wobei die maximale Füllung des Schildes vom Fahrerstand aus schmaler sichtbar
wird, so daß der Fahrer den Schild schneller in die
"Transportstellung"
oder tITragestellungl' überführen kann.
-
Das Material wird Vom unteren Teil des Schildes getragen und damit
ein geringerer innerer Reibungswiderstand im Materialhaufen, ein schnellerer Vorschub
und eine höhere Geschwindigkeit des Fahrzeuges erreicht. Bei Gleiskettenfahrzeugen
bewirkt die auf das Fahrzeug übertragene Last eine gleichmäßige Kettenauf lage mit
nur geringfügigem Schlupf der Ketten, woraus sich ein geringerer Kraftstoffverbrauch,
eine gleichmäßigere Fahrt und eine leichtere Handhabung des Fahrzeuges ergeben.
Die Notwendigkeit des Nachsteuerns von Gerät, Motor und Fahrzeug ist wesentlich
vermindert und es ergibt sich eine Entbelastung für den Fahrer, somit ein ermüdungsfreieres
Arbeiten und eine höhere Gesamtleistung.