DE3043127A1 - Anordnung zur regelung der konvertergasabsaugung - Google Patents
Anordnung zur regelung der konvertergasabsaugungInfo
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Description
Andrejewski, Honke & Partner, Patentanwälte in Essen
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Anordnung zur Regelung der Konvertergasabsaugung beim Sauerstoffblasen
von Stahl in einem Konverter mit Konverterkamin und angeschlossene Anlage für die Konvertergasentstaubung und Konvertergasspeicherung,
wobei der Konverterkamin eine Gasfanghaube und einen daran aufundnieder verstellbaren, auf die Konvertermündung
absenkbaren Schließring aufweist, der mit einer Dichtungseinrichtung an einen die Gasfanghaube außen
unter Bildung eines Ringraumes umgebenden Dichtungskragen angeschlossen ist,
wobei ferner die Anlage für die Konvertergasspeicherung ein Gebläse und das Gebläse eine Regeleinrichtung für die Konvertergasabsaugung
aufweist, in deren Regelkreis der Gasdruck im Konverterkamin als Regelgröße eingeführt ist, der an einer
Gasdruckmeßstelle am Konverterkamin meßbar ist.
Im Rahmen der (aus der Praxis) bekannten Maßnahmen befindet sich die Gasdruckmeßstelle weit oben am oder genauer im Konverterkamin,
wo die Strömungsvorgänge stationär sind die Meßung durch Auswurf aus dem Konverter nicht mehr gefährdet ist.
Allerdings müssen erhebliche Regelungenauigkeiten in Kauf genommen werden. Die bewirken, daß das Gebläse nicht nur das aus
der Konvertermündung austretende Primärgas, sondern auch Luft
absaugt, welche trotz Gasfanghaube und Schließring zutreten kann. Andererseits kommt es für die Verwertung des Konvertergases
darauf an, möglichst nur das Primärgas der Konvertergasspeicherung zuzuführen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgexnäße
Anordnung so weiter auszubilden, daß praktisch nur das aus der
Konvertermündung austretende Primärgas der Gasspeicherung zuführbar
ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Gasdruckmeßstelle
in dem Ringraum zwischen Gasfanghaube und Dichtungskragen angeordnet ist.
Im folgenden werden die Erfindung, die erreichten Vorteile sowie die technolgischen Zusammenhänge anhand einer Zeichnung
erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 das Schema einer erfindungsgemäßen Anordnung bei einer
Konverteranlage mit Konverterkamin, Konvertergasentstaubung
und Anschluß für die Konvertergasspexcherung,
Fig. 2 den vergrößerten Ausschnitt A aus dem Gegenstand nach Fig. 1.
In den Figuren erkennt man zunächst die Konvertermündung 1 eines Konverters 2, den Konverterkamin 3 und in Fig. 1 auch die
angeschlossene Anlage 4 für die Konvertergasentstaubung. Sie weist einen Anschluß 5 für die Konvertergasspeicherung auf.
Der Konverterkamin 3 besitzt eine Gasfanghaube 6 und einen daran aufundnieder verstellbaren Schließring 7, der auf die
Konvertermündung 1 absenkbar ist, wie in den Figuren durch Doppelpfeil angedeutet wurde. Der Schließring 7 ist mit einer
Dichtungseinrichtung 8 an einen die Gasfanghaube 6 außen unter Bildung eines Ringraumes 9 umgebenden Dichtungskragen 10 angeschlossen.
Die Dichtungseinrichtung 8 ist im Ausführungsbeispiel eine Wassertassendichtung. Zur Anlage für die Konvertergasspeicherung
gehört das in Fig. 1 dargestellte Gebläse 11.
Andrejewski, Honke & Partner, Patentanwälte in Essen
Das Gebläse 11 ist mit einer Regeleinrichtung 12 für die
Konvertergasabsaugung versehen. In den Regelkreis 13 dieser
Regeleinrichtung 12 ist der Gasdruck als Regelgröße einführbar, der im Konverterkamin 3 herrscht und der an einer Gasdruckmeßstelle
14 am Konverterkamin 3 meßbar ist. Diese Gasdruckmeßstelle 14 ist in dem Ringraum 9 zwischen Gasfanghaube 6 und
Dichtungskragen 10 angeordnet.
Im einzelnen ist zur Technologie der Zusammenhänge folgendes vorzutragen:
Nachdem der Konverter 2 mit Roheisen und Schrott chargiert und aufgerichtet ist, beginnt der eigentliche Blasprozeß, indem
z. B. eine Sauerstofflanze 15 eingefahren und die Sauerstoffzufuhr
freigegeben wird. Zu diesem Zeitpunkt saugt das Gebläse 11 die maximal mögliche Gasmenge ab, um nichtreagierten Sauerstoff,
der bis zur Zündung aus dem Konverter 2 entweicht, möglichst schnell aus dem System zu entfernen. Da das Gebläse 11
aus Kostengründen lediglich für die maximale Gasmenge in der Hauptentkohlungsphase, bei der die Temperatur vor dem Gebläse
70 - 80 0C beträgt, ausgelegt ist, daß die Gasmenge, die zu
Beginn des Blasprozesses, bei der praktisch Umgebungsluft mit 10 - 20 0C gefördert wird, begrenzt werden, um den Antriebsmotor
nicht zu überlasten. Dies geschieht dadurch, daß der von der Regeleinrichtung 12 verstellbare Drallregler 16 in
dieser Phase nicht völlig geöffnet, sondern auf ca. 80 % Öffnung begrenzt ist. Nach der Zündung fährt der Schließring 7
automatisch zu. Die Gasentwicklung im Konverter 2 ist noch gering, da zunächst die Roheisenbestandteile wie Si und Mn, die
eine größere Affinität zum Sauerstoff haben, oxidiert werden. In dieser Prozeßphase, bei der ein Übergang von der vollständigen
Verbrennung des gebildeten CO-Gases mit Luftüberschuß zur
unterdrückten Verbrennung stattfindet, muß sehr sorgfältig darauf
geachtet werden, daß kein zündfähiges Gasgemisch aus CO und O2 im System gebildet wird, das u. U. zu Explosionen
führen kann. Theoretisch betrachtet besteht keine Gefahr, da die Vorgänge vollständige Verbrennung mit Luftüberschuß (nur
CO2/ O2 und N2 anwesend), stöchiometrische Verbrennung (nur
CO9 und KL· anwesend, dieses Gas wirkt inertisierend) und
unterdrückte Verbrennung (nur CO2, CO und N2 anwesend) zeitlich
nacheinander ablaufen. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, daß im Bereich von Luftfaktoren zwischen 1,2 und 0,8 sehr
wohl CO2, CO und O2 nebeneinander vorliegen können, wenn die
Mischung der Gase unzureichend ist. Der Gefahr der Bildung eines zündfähigen Gemisches wird dadurch begegnet, daß in der
Zeit geringer Primärgasentwicklung mit dem Gebläse 1Ί die
maximal mögliche Gasmenge abgesaugt wird, und zwar solange, bis der Schließring 7 die halbe Strecke zur Konvertermündung 1
zurückgelegt hat. Erst dann wird der Drallregler 16 derart verfahren, daß er gleichzeitig mit dem Auftreffen des Schließringes
7 auf den Rand der Konvertermündung 1 geschlossen ist. Durch diese Maßnahme werden zwei Vorteile erreicht:
1) Der Luftfaktorbereich zwischen 1,2 und 0,8 wird innerhalb von Sekunden überfahren, und
2) durch die hohen Gasmengen herrscht im kritischen Gebiet
immer turbulente Strömung, so daß eine optimale Vermischung mit vollständiger Reaktion des Sauerstoffs gewährleistet
ist.
Der Drallregler 16 des Gebläses 11 bleibt nun so lange völlig geschlossen, wie die Primärgasmenge kleiner ist als die abgesaugte
GnRinfnqe. Dn μ 7..iol ist, wie gesagt, möglichst nur das
Primärgas zu erfassen, d. h. die Regelung muß bestrebt sein,
die abgesaugte Menge möglichst genau der Primärgasmenge anzupassen. Da eine direkte Mengenmessung des Primärgases technisch
nicht realisiert werden kann, wird der Druck im Konverterkamin 3 als Regelgröße für die Absaugmenge benutzt, was oben am
oder im Konvertergamin 3 technisch relativ leicht zu bewerkstelligen
und auch schnell durchführbar ist, jedoch zu den eingangs beschriebenen Regelungenauigkeiten führt.
Angenommen das System sei gerade so im Gleichgewicht, daß die
vom Gebläse 11 abgesaugte Menge gleich der im Konverter 2 erzeugten
Menge, d. h. der Primärgasmenge ist. In diesem Zustand wird gerade keine Falschluft durch den Ringschlitz zutreten.
Die Gasdruckmeßstelle 14 zeigt dabei einen gewissen Wert an, der dem Druckverlust des Gases zwischen Ringschlitz 17 am
Schließring 7 und Gasdruckmeßstelle 14 entspricht und der dem Regler als Sollwert aufgeschaltet ist. Verringert sich nun die
Primärgasmenge, so vergrößert sich zunächst der IST-Wert an
der Gasdruckmeßstelle 14, da das Gebläse 11 mehr fördert als
angeboten wird. Die Regelung reagiert auf die Sollwertabweichung in der Art, daß über den Drallregler 16 die Gasmenge
so lange reduziert wird, bis der Sollwert wieder erreicht ist. Auf diese Weise können aber noch erhebliche Falschluftmengen
selbst bei exakter Regelung des Druckes zutreten. Bei einem 140-t-Konverter mit einem Schließringdurchmesser von 3,1 m
ergibt sich bei einem üblichen Spalt von z. B. 100 mm zwischen Konverter 2 und Schließring 7 eine Falschluftmenge von ca.
13.000 m n/h· überraschenderweise läßt sich diese Falschluftmenge
erheblich reduzieren und praktisch zum Verschwinden bringen, wenn die Gasdruckmeßstelle 14 in dem genannten Ringraum
9 untergebracht wird.
Andrejewski, Honke & Partner, Patentanwälte in Essen
Dieser Ringraum 9 kommuniziert mit dem Bereich, in dem selbst eine Druckmessung wegen hoher Temperaturen und Auswurf nicht
möglich wäre. Damit herrscht in beiden derselbe Druck. Da keine Gaszirkulation vorhanden ist, der Ringraum 9 zudem gekühlt
ist und praktisch kein Konverterauswurf hineingelangt, ergeben sich keine technischen Probleme für die Druckmeßsonde
an der Gasdruckmeßstelle 14. Die praktischen Erfahrungen haben gezeigt, daß mit der Wahl dieses Ortes nahezu ideale Bedingungen
für die Regelung der unterdrückten Verbrennung vorliegen, die sogar kleinere Luftfaktoren als 0,1 erreichbar machen.
INSPECTED
Leerseite
Claims (1)
- 3043127 Andrejewski, Honke & Partner PatentanwälteDiplom-PhysikerDr. Walter AndrejewskiDiplom-IngenieurDr.-Ing. Manfred HonkeDiplom-PhysikerDr. Karl Gerhard MaschAnwaltsakte: 4300 Essen 1, Theaterplatz 3, Postf. 10 0256 133/En- 22. Oktober 19 80PatentanmeldungGottfried Bischoff Bau kompl.Gasreinigungs- und Wasserrückkühlanlagen GmbH & Co.Kommandi tge sells ch aftGärtnerstraße 444300. Essen 1"Anordnung zur Regelung der Konvertergasabsaugung"Patentanspruch:Verfahren zur Regelung der Konvertergasabsaugung beim Sauerstoffblasen von Stahl in einem Konverter mit Konverterkamin und angeschlossene Anlage für die Konvertergasentstaubung und Konvertergasspeicherung,wobei der Konverterkamin eine Gasfanghaube und einen daran aufundnieder verstellbaren, auf die Konvertermündung absenkbaren Schließring aufweist, der mit einer Dichtungseinrichtung an einen die Gasfanghaube außen unter Bildung eines Ringraumes umgebenden Dichtungskragen angeschlossen ist,ORIGINAL INSPECTEDAndrejewski, Honke & Partner, Patentanwälte in Essenwobei ferner die Anlage für die Konvertergasspeicherung ein. Gebläse und das Gebläse eine Regeleinrichtung für die Konvertergasabsaugung aufweist, in deren Regelkreis der Gasdruck im Konverterkamin als Regelgröße eingeführt ist, der an einer Gasdruckmeßstelle am Konverterkamin meßbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasdruckmeßstelle in dem Ringraum zwischen Gasfanghaube und Dichtungskragen angeordnet ist.
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- 1981-12-04 US US06/327,500 patent/US4415142A/en not_active Expired - Fee Related
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