DE3043073C2 - Filtrationsmembran und Verfahren zur Hydrophilierung - Google Patents
Filtrationsmembran und Verfahren zur HydrophilierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Filtraiionsmembran, insbesondere
für die Plasmafiltration in Form e-ines Hohlfadens, aus an sich hydrophoben Polymeren, die mit
einem organischen mit Wasser mischbaren Lösungsmittel vorbehandelt ist, sowie ein Verfahren zur Hydrophilierung
dieser Filtrationsmembran.
Membranen der eingangs erwähnten Art sind beispielsweise aus der DE-OS 27 49 516 und der DE-PS
26 27 858 bekannt. Diese Filtrationsmembranen weisen die Form von Hohlfäden auf, in denen sich radial durch
die Wand erstreckende Kapillaröffnungen ist entsprechend dem Einsatzzweck, beispielsweise Dialyse, Hämofiltration
oder Plasmafiltration gewählt. Während bei der Dialyse regelmäßig nur Stoffe mit geringem Molekulargewicht
(> 10 000) abgeschieden und bei der Hämofiltration Stoffe, deren Molekulargewicht nicht
40 000 überschreitet, ausgeschieden werden sollen, was zu einem Kapillardurchmcsser
> I μηι führt, werden bei der Plasmafiltration durch Stoffe durchgelassen, deren
Molekulargewicht bei oder über 1 000 000 liegt. Dabei ist der Kapillardurchmesser so groß, daß Thrombozytcn,
die einen mittleren Durchmesser von 2—4 μηι aufweisen,
nicht mehr durchgelassen werden.
Diese Membranen können also zu einer Plasmaaustauschbehandlung
herangezogen werden, die zwingend notwendig wird, wenn im Plasma bestimmte, Krankheiis/ustände
erzeugende Substanzen angesammelt sind. Eine Abtrennung des wesentlichen Teils des Plasmas
wird beispielsweise bei Erkrankungen, wie Parapi'oU'inämicn,
immunologischen Erkrankungen, endogenen
und exogenen Intoxikationen oder Lipid-Stoffwechselerkrankungen, notwendig, d. h„ daß beispielsweise
bei Antikörper-vermittelten Erkrankungen bestimmte im Plasma gelöste Proteine dem Körper entzogen
werden müssen.
Die in den vorstehenden Patentschriften beschriebenen Membranen sind zwar infolge ihres Aufbaus aus
Cellulosederivaten wasserdurchlässig oder hydrophil, nicht jedoch für die Plasmafiltration geeignet, da der
Kapillardurchmesser zu gering ist und nur auf die Dialyse bzw. Hämodialyse abgestellt ist.
Es sind auch auf der Basis von Hohlfäden arbeitende Plasmafilter bekannt, die ebenfalls auf Cellulosebasis
(Cellulosediacetat) aufgebaut sind. Diese Filter weisen den Nachteil auf, daß die Hohlfäden teilweise mit Lösungsmitteln
gefüllt sind, die bei der Herstellung des Fadens verwendet werden, so daß die Gefahr besteht,
daß diese Lösungsmittel in das Blut eingeschleppt werden. Weiterhin ist die Trenncharakteristik ungenügend,
da Stoffe mit einem MG von 100 000 nur noch zu 80% durchgelassen werden, während 20% nicht mehr abgetrennt
wird. Zu höheren MGen nimmt dieses schlechte Verhalten zu, so daß oberhalb eines MG von 500 000
liegende Substanzen nur noch zu 50% und darunter abgetrennt werden. Weiterhin ist eine hohe Filtratleistung
d. h. ml abgeschiedenes Plasma/Min^ erwünscht, da hierdurch die extra-korporale Oberfläche, mit der die
Thrombozyten in Kontakt treten, möglichst gering gehalten werden kann. Bei diesem Kontakt mit der Oberfläche
können die Thrombozyten u. U. beschädigt werden. Es kann im Plasma enthaltendes Eiweiß an der
Wand absorbiert werden oder aber im Gerinnungskreislauf aktiviert werden. Die vorstehend erwähnte bekannte
Membran weist dabei eine Filtratleistung von 50 ml/h bei einem Transmembrandruck von etwa
0,1 bar auf, die an sich noch nicht zufriedenstellt.
Andererseits sind bereits Bakterienfilter auf der Basis von nicht-wasserdurchlässigen oder hydrophoben
Membranen aus organischen Polymeren bekannt, die als Membranfolie in spezielle Vorrichtungen eingespannt
werden und anschließend mit Ethanol behandelt und somit wasserdurchlässig oder hydrophil gemacht
werden. Dieses Verfahren ist insofern nachteilig, als es unmittelbar vor dem Einsatz, also direkt durch den Arzt
vorgenommen werden muß, was erfahrungsgemäß häufig zu Schwierigkeiten führt.
Aus der DE-OS 25 14 636 ist ein Verfahren zur Behandlung von hydrophoben Membranen bekannt, die
mit wäßrigen Salzlösungen behandelt werden. Hierdurch soll das Reißen der Membranen bei dem Trocknen
verhindert werden.
Ein derartiges Verfahren eignet sich ausschließlich nur zur Behandlung der Oberfläche von hydrophoben
Membranen, was auf die Abstoßung der wäßrigen SaIzlösungen durch die hydrophobe Oberfläche zurückzuführen
ist. Insofern läßt sich mit diesem Verfahren keine Hydrophilisierung erreichen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Filtrationsmembran der eingangs erwähnten Art zu
bo schaffen, bei der die Hydrophilisierung bereits werkseitig
durchgeführt werden kann und die die bekannten Filter sowohl in ihrer Filtrationsleistung als auch in ihrem
.Siebkoeffizienten weit übertrifft.
Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde.
hi ein Verfahren zur Hydrophiliserung von an sich hydrophoben
Filtrationsmembranen zu schaffen.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs I.
Weiterhin hat sich herausgestellt, daß die erfindungsgemäß erzeugten Filtrationsmembrane bereits werkseitig
in den hydrophilen Zustand versetzt werden können. Dabei erfolgt nach der erfindungsgemäßen Behandlung
ein Trocknen der so behandelten Hohlfäden oder Filtrationsmembrane
unter Vakuum, was nicht zur Einschränkung der Leistungsfähigkeit führt. Derart behandelte
Membrane können nach kliniküblicher Vorbehandlung direkt mit Blut beaufschlagt werden. Dieses Ergebnis
war um so überraschender, als auf übliche Weise behandelte
Membrane, also mit Ethanol und Wasser behandelte Membrane nach dem Trocknen im Vakuum ihre
hydrophilen Eigenschaften verloren hauen und wieder hydrophob geworden sind.
Hinzu kommt, daß die Filtrationsrate einer erfindungsgemäß hergestellten Filtrationsmembran eine FiI-tratleistung
aufweist, die um einen Faktor von 1,5 und darüber über der Filtratleistung eines mit Ethanol und
Wasser behandelten Filters liegt.
Weitere Vorteile, Merkmale und Ausführungsformen der Erfindung sind nachstehend beschrieben, wobei eine
Ausführungsform an Hand der Zeichnung erläutert wird. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch einen Plasmafilter, der eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Filtrationsmembranen aufweist, und
Fig. 2 einen vergrößerten Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Filtrationsmembran in Form eines
Hohlfadens.
In F i g. 1 ist ein Plasmafilter mit 1 bezeichnet. Dieser Plasmafilter 1 besitzt ein Gehäuse 3 mit Endkappen 5
und 7. Diese Endkappen 5 bzw. 7 weisen jeweils einen Stutzen 9 bzw. 11 auf, die zur Zuführung bzw. zur Abführung
des Blutes dienen. In dem Gehäuse 3 erstrecken sich axial eine Vielzahl von Hohlfaden 13, die aus dem
nachstehend erläuterten Material hergestellt sind. Diese Hohlfäden 13 sind in Höhe der Endkappen 5 und 7 in
einer Schicht 15 und 17, üblicherweise aus Polyurethan oder Polyesterharz derart eingegossen, daß die axiale
Öffnung 19 des Hohlfadens 13 hierdurch nicht verstopft wird.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, weist die Wand 21 des
Hohlfadens 13 zahlreiche, die Wand 21 durchsetzende Kapillaröl'fnungen 23 auf, die die Innenoberfläche 25 mit
der Außenoberfläche 27 der Wand 23 verbinden.
Bei der Plasmafiltration wird Blut über eine Blutpumpe dem Patienten entnommen und anschließend dem
Plasmafilter zugeführt. Dieses Blut wird dabei in den Zuführungsstu'zen 9 in dem Plasmafilter 1 eingespeist
und tritt jeweils bei 19 in den Hohlfaden 13 ein. Durch den von der Blutpumpe erzeugten geringen Überdruck
wird das Blut durch den Hohlfaden 13 gedrückt, wobei die wäßrigen Bestandteile und die darin enthaltenen
Substanzen teilweise durch die Kapillaröffnungen 23 auf die Außenseite des Hohlfadens 13 gelangen und
durch die Ablaßöffnung 29 nach außen geführt werden. Die größeren Bestandteile des Blutes, also insbesondere
die Thrombozyten durchlaufen den gesamten Hohlfaden 13 und treten auch an seinem Ende wieder aus und
werden aus dem Stutzen 11 ausgeschieden. Das restliche Blut wird dann wiederum unter Substitution der
abgelassenen Plasmamenge durch z. B. frisches oder gefrorenes Plasma dem Patienten zugeführt.
Als Materialien zur Herstellung der Hohlfaser können
sämtliche hydrophobe organische Polymere eingesetzt werden, die einem Spinnverfahren unterzogen
werden können. In vorliegendem Fall werden sie in an
sich bekannter Weise tinte Verwendung einer I lohlfadendüse einem Hohlfadenspinnverfahren unterzogen.
Spezielle Beispiele für einsetzbare Polymere sind Poly(aromatische-Amide), wie Polyamid-benzohydrazid,
Isophthalmide, Polycarbonat, Polysulfone, Polyether, Ester der Polyacrylsäure, Polyäthylen, Polypropylen.
Polybutene, Polyurethane, Polyisobutylen, Polystyrol, Polyvinylether und dgl. Bevorzugt sind Polyäthylen und
Polypropylen. Besonders bevorzugt ist eine Hohlfaser auf der Basis von Polypropylen.
ic Der Hohlfaden aus einem der vorstehend genannten Polymere ist üblicherweise wasserundurchlässig und hydrophob.
Zur Aufhebung dieser Eigenschaft wird der Hohlfaden dem erfindungsgemäßen Verfahren unterzogen.
Um die Kapillaren überhaupt zu benützen, wird der Hohlfaden zunächst mit einem, mit Wasser mischbaren
Lösungsmittel behandelt.
Als mit Wasser mischbare Lösungsmittel kommen die niederen aliphatischen Alkohole, Ketone, Aldehyde und
dgl. in Frage. Bevorzugt sind die niederen Alkohole, insbesondere Ethanol.
Diese niederen Alkohole können einerseits konzentriert, andererseits aber auch als wäßriges Gemisch eingesetzt
werden, wobei die untere Gemischgrenze bei etwa 40 Vol.-% Ethanol liegt.
Üblicherweise reicht es aus. wenn die Fäden in das Lösungsmittel gelegt oder aber durch dieses gezogen
werden. Andererseits kann jedoch das Eindringen des Lösungsmittels durch Anlegen eines Transmembrandrucks,
beispielsweise an den Ausgangsstutzen 11 des Filters 1, in die Hohlfaser durch den Einführungsstutzen
9 unterstützt werden. Hierzu reichen bereits geringe Drücke, beispielsweise 0,1 bar aus.
Die Behandlungstemperatur ist unkritisch. Sie liegt im allgemeinen bei der Raumtemperatur, kann jedoch ggf.
aus Diffusions- und Viskositätsgründen angehoben werden.
Die Hohlfaser wird mit dem vorstehend genannten Lösungsmittel über einen Zeitraum von 30 Sekunden
bis 30 Minuten, insbesondere ca. 1 bis 5 Minuten behandelt.
Diese Behandlung kann, wie bereits vorstehend angedeutet, direkt sich an die Produktionslinie zur Herstellung
der Faser anschließen. Sie kann jedoch aber auch dort durchgeführt werden, w<<
die Fasern oder die Fäden nach dem Schneiden zu Bandeln zusammengestellt und anschließend zu dem Filter 1 verarbeitet werden.
Nach dieser Vorbehandlung mit einem organischen Lösungsmittel, das mit Wasser mischbar ist, erfolgt die
Behandlung mit einer wäßrigen Lösung von Salzen anorganischen Mineralsäuren und/oder gerad- oder vcizweigtkettiger
Carbonsäuren mit 1 —20 Kohlenstoffatomen, die bis zu 4 Carboxylgruppen und gegebenenfalls
Hydroxy-, Keto-, Amino-, Imino- jnd/oder HaIogenatome
in der Seitenkette aufweisen.
Zu ersetzbaren Salzen von Carbonsäuren gehören
beispielsweise die Salze von Ameisensäure, Essigsäure und Propionsäure in geradkettiger Konfiguration und
Isopropionsäure in der verzweigtkettigen Konfigura-
bo tion.
Diese Carbonsäuren können beispielsweise in der Seitenkette, also in 1-, 2- oder 3-Stellung zur Carboxylgruppe
mit Hydroxygruppen substituiert sein. Derartige Hydroxysiiuren sind beispielsweise Milchsaure. ,5"-Hy-
h > droxypropionsäurc Lind die Glykolsäure.
Die vorstehend genannten Samen können jedoch
aber auch in der 1-, 2- oder 3-Stellung /ur Carboxylgruppe
mit ein oder mehreren 1 lalogenatomen substitu-
iert sein, wobei die Mono-. Di- und Trichloressigsäure bevorzugt sind.
Weiterhin sind Salze einer Carbonsäure die in 1 -Stellung mit einer Aminogruppe substituierten Carbonsäuren,
also Aminosäuren einselzbar. Spezielle Beispiele für Aminosäuren sind Glycin, Alamin, Valin, Leucin. Isoleucin
und dgl.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren Carbonsäuren in Form ihrer Salze können bis zu 4 Carboxylgruppen
aufweisen. Spezielle Beispiele für Carbonsäuren mit 2 Carboxylgruppen, also Dicarbonsäuren,
sind Oxalsäure. Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure. Adipinsäure, Pimelinsäure und dgl. Von diesen
Dicarbonsäuren ist die Oxalsäure bevorzugt.
Weiterhin können diese Carbonsäuren auch Ketogruppen
oder ungesättigte Bindungen aufweisen. Beispiele für Ketocarbonsäuren sind Brenztraubensäure
und Lävulinsäure. während als ungesättigte Dicarbonsäuren die Malein- und die Fumarsäure in Frage kommen
können.
Es können jedoch aber auch aromatische Carbonsäuren in Form ihrer Salze, wie die Benzoesäure, Silicylsäure
und die p-Aminosalicylsäure eingesetzt werden.
Einsetzbar sind ebenfalls Hydroxydicarbonsäuren und Hydroxytricarbonsäuren in Form ihrer Salze, beispielsweise
die Apfelsäure, Weinsäure, Traubensäure und die Citronensäure, von denen die letztere bevorzugt
ist.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden die vorstehend
genannten Carbonsäuren vorzugsweise in Form ihrer Salze mit Basen eingesetzt. Vorzugsweise werden
sie als Alkali- oder Erdalkalisalze eingesetzt, beispielsweise als Lithium-, Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Calcium-
oder Bariumsalze eingesetzt, die natürlich wasserlöslich sein müssen.
Zu besonders bevorzugten Verbindungen, die erfindungsgemäß einsetzbar sind, gehören die Alkali- und
Erdalkalisalze der Essigsäure und der Citronensäure,
insbesondere Natriumacetat und Natriumeitrat.
Diese Salze können allein oder als Gemisch zum Einsatz kommen.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzenden
Substanzen werden in Wasser gelöst, wobei eine gesättigte Lösung dieser Substanzen in Wasser bevorzugt
ist. Dabei ist eine bei Raumtemperatur gesättigte Lösung ausreichend. Zufriedenstellende Ergebnisse
können auch noch mit halbgesättigten Lösungen erzielt werden. Besonders bevorzugte Lösungen sind die gesättigten
wäßrigen Lösungen der Alkali- und Erdalkaüsalze von Essigsäure und Citronensäure, insbesondere von
Natriumacetat und Natriumeitrat. Sofern sich ein Salz jedoch nur bei höherer Temperatur lösen läßt, kann
natürlich auch bei erhöhten Temperaturen gearbeitet werden. Die Temperatur ist lediglich auf das Temperaturverhalten
des Materials beschränkt, aus dem der Faden hergestellt ist. Für Polypropylen liegt beispielsweise
die kritische Temperatur oberhalb 1000C.
Die Nachbehandlung mit der wäßrigen Lösung des Salzes wird üblicherweise bei Raumtemperatur über einen
Zeitraum von 0,1 —!Stunde ohne Anlegen von Druck durchgeführt. Die Temperatur kann, wie vorstehend
festgestellt, je nach dem Temperaturverhalten des Fadenmaterials auch bis 100°C gesteigert werden, sofern
Diffusions- oder Viskositätsgründe dafür sprechen. Wie bei der Vorbehandlung kann in speziellen Fällen
auch ein Transmembrandruck, beispielsweise in der Größe von 0,15 bar angelegt werden, um den Durchtritt
der wäßrigen Lösung durch die Kapillaren zu beschleunigen. Üblicherweise ist dies jedoch nicht notwendig, da
die Porengröße ausreicht, daß das wäßrige Gemisch selbsttätig in die Kapillaren eintritt und diese durchsetzt.
Die Zeitdauer wird vorteilhafterweise bei ca. 20 Minuten gehalten.
Auch hier spielt es wiederum keine Rolle, wo diese Behandlung durchgeführt wird. Sie kann also unmittelbar
hinter der Fertigungslinie zur Herstellung des Fadens, andererseits aber auch bei der Herstellung des
ίο Filters durchgeführt werden.
Als anorganische Mineralsäuren kommen beispielsweise
die Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Chlor- und Perchlorsäure, Bromwasserstoffsäure in
Form ihrer Alkali und Erdalkaüsalze in Frage. Besonders bevorzugt ist Natriumchlorid, dessen Lösung mit
Wasser ebenfalls gesättigt ist.
Als organische, mit Wasser mischbare Lösungsmittel, die zur Vorbehandlung eingesetzt werden, werden auch
wäßrige Seifenlösungen verstanden, die einen bestimmten Gehalt, beispielsweise 1 bis 5 Gew.-%, an Detergentien
aufweisen. Beispiele für derartige Detergentien, die die Oberflächenspannung des Wassers vermindern, sind
Dodecylsulfat, Cetylamoniumbromid und dgl. Weiterhin gehören hierzu die Mono-, Di- und die Ditriglyceride
der höherkettigen Monocarbonsäuren, beispielsweise der Ölsäure. Palmitinsäure, Linolsäure, Palmitoleinsäure
und Stearinsäure, die als solche im Körper vorliegen und physiologisch unbedenklich sind. Sofern die letztgenannten
Stoffe nur schlecht wasserlöslich sind, kannihrem Gemisch mit Wasser eines der eingangs erwähnten
organischen Lösungsmittel, beispielsweise Ethanol, zugesetzt werden.
Die vorstehend genannten Glyceride sind natürlich nicht zwangsläufig auf die Vorbehandlung beschränkt.
Es ist deshalb denkbar, daß sie auch zur Nachbehandlung
im Anschluß an eine Behandlung mit einem organischen Lösungsmittel in Konzentrationen von 1 bis
10 Gew.-% eingesetzt werden.
Selbstverständlich läßt sich die Erfindung nicht nur an Hohlfaden, sondern auch an Flachmembranen durchführen, ist also nicht auf Hohlmembranen beschränkt. Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Selbstverständlich läßt sich die Erfindung nicht nur an Hohlfaden, sondern auch an Flachmembranen durchführen, ist also nicht auf Hohlmembranen beschränkt. Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Es werden zunächst 2000 Fäden zur Herstellung eines Filters in eine Länge von 20 cm geschnitten. Jeder Faden
hat einen Kanaldurchmesser von ca. 0,35 mm, eine Wandstärke von 0,15 mm, eine maximale Porenweite
von 1.3 p.m und eine aktive Oberfläche von 0,5 m2.
Diese Fäden werden in ein Bad aus 96 Vol. -0Zo Ethanol
vollständig eingetaucht und dort ca. 5 Minuten stationär belassen. Anschließend entnimmt man die Fäden
und läßt das Ethanol abtropfen.
Die abgetropften Fäden werden in ein Bad mit einer gesättigten wäßrigen Natriumacetatlösung (49 g Natriumacetat/100
ml Wasser) zugegeben. Man läßt sie dort wiederum ohne Druck bei Raumtemperatur 20 Minuten
liegen. Anschließend entnimmt man die Fäden, läßt die wäßrige Flüssigkeit abtropfen und trocknet diese Fäden
24 Stunden bei 500C unter einem Vakuum von 100 Torr
im Trockenschrank.
Es hat sich gezeigt, daß die auch bei einem Transmembrandruck von 1 bar nicht wasserdurchlässigen
Membranen durch die Vorbehandlung mit dem Ethanol und die Nachbehandlung mit der gesättigten Natriumacetatlösung
wasserdurchlässig wurden und eine hervorragende Filtrationsieistung, nämlich 132 ml/Std. auf-
weisen. Diese Filtrationsleistung wurde in einem In vi-
tro-Blutversuch (15 ml/Min.. 0,15 bar Transmembran- :
druck, 370C) bestimmt.
Da die Natriumacetatlösung autosteril ist, besieht :
keine Gefahr, daß die damit behandehen Hohlfaden von 3
Pilzen oder Bakterien befallen werden. Sie lassen sich
leicht werkseitig mit EtO sterilisieren.
Pilzen oder Bakterien befallen werden. Sie lassen sich
leicht werkseitig mit EtO sterilisieren.
Derart hergestellte und sterilisierte Filter können
nach kliniküblicher Vorbehandlung zur Plasmafiltration
eingesetzt werden. io
nach kliniküblicher Vorbehandlung zur Plasmafiltration
eingesetzt werden. io
Beispiel 2 ■'."
Beispiel 1 wird wiederholt. Anstelle der gesättigten ΐ\
Natriumacetatlösung wird eine gesättigte Natriumci- 15 j|
tratlösung (70 g Natriumcitrat/100 ml Wasser) einge- %
setzt. Es wird eine Fiitratleistung von 91 ml/Std. erhai- %
ten. '■)
B e i s ρ i e I 3 20 ;;
Beispiel 1 wird wiederholt. Anstelle der gesättigten
Natriumacetatlösung wird eine gesättigte Kochsalzlösung (36 g Natriumchlorid/100 ml Wasser) eingesetzt. ;-; Es wird eine Fiitratleistung von 96 ml/Std. erhalten. 25 ■':
Natriumacetatlösung wird eine gesättigte Kochsalzlösung (36 g Natriumchlorid/100 ml Wasser) eingesetzt. ;-; Es wird eine Fiitratleistung von 96 ml/Std. erhalten. 25 ■':
Vergleichsbeispiel '<■.
Beispiel 1 wird wiederholt. Anstelle der gesättigten %
Nairiumacetatlösung wird Wasser eingesetzt. Es wird 30 f?
eine Fiitratleistung von 74 ml/Std. erhalten. ij
Gegenüber dem bekannten Cellulosediacetatmem- ;■
branen, deren Siebkoeffizient mit steigendem Mcleku- δ
largewicht abfällt, konnte bei dem erfindungsgemäß be- Ϊ
handelten Faden praktisch kein Absinken des Siebkoef- 35 f
fizienten mit steigendem Molekulargewicht festgestellt h
werden. \\
Weiterhin hat die Vergrößerung der Fiitratleistung J
den Vorteil, daß die Fläche, mit der das Blut in Beruh- i
rung gebracht wird, entsprechend gering sein kann. 40 ;
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
50
55
60
65
Claims (4)
1. Filtrationsmembran, insbesondere für die Plasmafiltration in Form eines Hohlfadens, aus an sich
hydrophoben Polymeren, die mit einem organischen, mit Wasser mischbaren Lösungsmittel vorbehandelt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit wäßrigen Lösungen von Salzen anorganischer Mineralsäuren
und/oder gerad- oder verzweigtkettiger Carbonsäuren mit 1 —20 Kohlenstoffatomen, die bis
zu 4 Carboxylgruppen und ggf. Hydroxy, Keto-, Amino-, Iminogruppen und/oder Halogenatome in
der Seitenkette aufweisen, nachbehandelt worden ist.
2. Membran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit wäßrigen Lösungen von A'kali-
oder Erdalkalisalzen der Essigsäure, der Zitronensäure oder Salzsäure nachbehandelt worden ist.
3. Membran nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit wäßrigen Lösungen von Natriumacetat,
Natriumcitrat oder Natriumchlorid nachbehandelt worden ist.
4. Verfahren zur Hydrophilisierung von hydrophoben Filtrationsmembranen nach Anspruch 1, bei
dem eine Vorbehandlung mit organischen, mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln erfolgt, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Membran mit wäßrigen Lösungen von Salzen anorganischer Mineralsäuren
und/oder gerad- oder verzweigtkettiger Carbonsäuren mit 1 — 10 Kohlenstoffatomen, die bis zu 4 Carboxylgruppen
und ggf. Hydroxy-, Keto-, Amino-, Iminogruppen und/oder Halogenatome in der Seitenkette
aufweisen, nachbehandelt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803043073 DE3043073C2 (de) | 1980-11-14 | 1980-11-14 | Filtrationsmembran und Verfahren zur Hydrophilierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803043073 DE3043073C2 (de) | 1980-11-14 | 1980-11-14 | Filtrationsmembran und Verfahren zur Hydrophilierung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3043073A1 DE3043073A1 (de) | 1982-06-09 |
DE3043073C2 true DE3043073C2 (de) | 1984-07-05 |
Family
ID=6116832
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803043073 Expired DE3043073C2 (de) | 1980-11-14 | 1980-11-14 | Filtrationsmembran und Verfahren zur Hydrophilierung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: FRESENIUS AG, 6380 BAD HOMBURG, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |