DE3043073C2 - Filtrationsmembran und Verfahren zur Hydrophilierung - Google Patents

Filtrationsmembran und Verfahren zur Hydrophilierung

Info

Publication number
DE3043073C2
DE3043073C2 DE19803043073 DE3043073A DE3043073C2 DE 3043073 C2 DE3043073 C2 DE 3043073C2 DE 19803043073 DE19803043073 DE 19803043073 DE 3043073 A DE3043073 A DE 3043073A DE 3043073 C2 DE3043073 C2 DE 3043073C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
treated
filtration
water
salts
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19803043073
Other languages
English (en)
Other versions
DE3043073A1 (de
Inventor
Bernd Dipl.-Chem. Dr. 6683 Spiesen Mathieu
Gerhard Dipl.-Chem. Dr. 6690 St Wendel Wiech
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Fresenius SE and Co KGaA
Original Assignee
Fresenius SE and Co KGaA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Fresenius SE and Co KGaA filed Critical Fresenius SE and Co KGaA
Priority to DE19803043073 priority Critical patent/DE3043073C2/de
Publication of DE3043073A1 publication Critical patent/DE3043073A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3043073C2 publication Critical patent/DE3043073C2/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D67/00Processes specially adapted for manufacturing semi-permeable membranes for separation processes or apparatus
    • B01D67/0081After-treatment of organic or inorganic membranes
    • B01D67/0088Physical treatment with compounds, e.g. swelling, coating or impregnation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Separation Using Semi-Permeable Membranes (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft eine Filtraiionsmembran, insbesondere für die Plasmafiltration in Form e-ines Hohlfadens, aus an sich hydrophoben Polymeren, die mit einem organischen mit Wasser mischbaren Lösungsmittel vorbehandelt ist, sowie ein Verfahren zur Hydrophilierung dieser Filtrationsmembran.
Membranen der eingangs erwähnten Art sind beispielsweise aus der DE-OS 27 49 516 und der DE-PS 26 27 858 bekannt. Diese Filtrationsmembranen weisen die Form von Hohlfäden auf, in denen sich radial durch die Wand erstreckende Kapillaröffnungen ist entsprechend dem Einsatzzweck, beispielsweise Dialyse, Hämofiltration oder Plasmafiltration gewählt. Während bei der Dialyse regelmäßig nur Stoffe mit geringem Molekulargewicht (> 10 000) abgeschieden und bei der Hämofiltration Stoffe, deren Molekulargewicht nicht 40 000 überschreitet, ausgeschieden werden sollen, was zu einem Kapillardurchmcsser > I μηι führt, werden bei der Plasmafiltration durch Stoffe durchgelassen, deren Molekulargewicht bei oder über 1 000 000 liegt. Dabei ist der Kapillardurchmesser so groß, daß Thrombozytcn, die einen mittleren Durchmesser von 2—4 μηι aufweisen, nicht mehr durchgelassen werden.
Diese Membranen können also zu einer Plasmaaustauschbehandlung herangezogen werden, die zwingend notwendig wird, wenn im Plasma bestimmte, Krankheiis/ustände erzeugende Substanzen angesammelt sind. Eine Abtrennung des wesentlichen Teils des Plasmas wird beispielsweise bei Erkrankungen, wie Parapi'oU'inämicn, immunologischen Erkrankungen, endogenen und exogenen Intoxikationen oder Lipid-Stoffwechselerkrankungen, notwendig, d. h„ daß beispielsweise bei Antikörper-vermittelten Erkrankungen bestimmte im Plasma gelöste Proteine dem Körper entzogen werden müssen.
Die in den vorstehenden Patentschriften beschriebenen Membranen sind zwar infolge ihres Aufbaus aus Cellulosederivaten wasserdurchlässig oder hydrophil, nicht jedoch für die Plasmafiltration geeignet, da der Kapillardurchmesser zu gering ist und nur auf die Dialyse bzw. Hämodialyse abgestellt ist.
Es sind auch auf der Basis von Hohlfäden arbeitende Plasmafilter bekannt, die ebenfalls auf Cellulosebasis (Cellulosediacetat) aufgebaut sind. Diese Filter weisen den Nachteil auf, daß die Hohlfäden teilweise mit Lösungsmitteln gefüllt sind, die bei der Herstellung des Fadens verwendet werden, so daß die Gefahr besteht, daß diese Lösungsmittel in das Blut eingeschleppt werden. Weiterhin ist die Trenncharakteristik ungenügend, da Stoffe mit einem MG von 100 000 nur noch zu 80% durchgelassen werden, während 20% nicht mehr abgetrennt wird. Zu höheren MGen nimmt dieses schlechte Verhalten zu, so daß oberhalb eines MG von 500 000 liegende Substanzen nur noch zu 50% und darunter abgetrennt werden. Weiterhin ist eine hohe Filtratleistung d. h. ml abgeschiedenes Plasma/Min^ erwünscht, da hierdurch die extra-korporale Oberfläche, mit der die Thrombozyten in Kontakt treten, möglichst gering gehalten werden kann. Bei diesem Kontakt mit der Oberfläche können die Thrombozyten u. U. beschädigt werden. Es kann im Plasma enthaltendes Eiweiß an der Wand absorbiert werden oder aber im Gerinnungskreislauf aktiviert werden. Die vorstehend erwähnte bekannte Membran weist dabei eine Filtratleistung von 50 ml/h bei einem Transmembrandruck von etwa 0,1 bar auf, die an sich noch nicht zufriedenstellt.
Andererseits sind bereits Bakterienfilter auf der Basis von nicht-wasserdurchlässigen oder hydrophoben Membranen aus organischen Polymeren bekannt, die als Membranfolie in spezielle Vorrichtungen eingespannt werden und anschließend mit Ethanol behandelt und somit wasserdurchlässig oder hydrophil gemacht werden. Dieses Verfahren ist insofern nachteilig, als es unmittelbar vor dem Einsatz, also direkt durch den Arzt vorgenommen werden muß, was erfahrungsgemäß häufig zu Schwierigkeiten führt.
Aus der DE-OS 25 14 636 ist ein Verfahren zur Behandlung von hydrophoben Membranen bekannt, die mit wäßrigen Salzlösungen behandelt werden. Hierdurch soll das Reißen der Membranen bei dem Trocknen verhindert werden.
Ein derartiges Verfahren eignet sich ausschließlich nur zur Behandlung der Oberfläche von hydrophoben Membranen, was auf die Abstoßung der wäßrigen SaIzlösungen durch die hydrophobe Oberfläche zurückzuführen ist. Insofern läßt sich mit diesem Verfahren keine Hydrophilisierung erreichen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Filtrationsmembran der eingangs erwähnten Art zu
bo schaffen, bei der die Hydrophilisierung bereits werkseitig durchgeführt werden kann und die die bekannten Filter sowohl in ihrer Filtrationsleistung als auch in ihrem .Siebkoeffizienten weit übertrifft.
Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde.
hi ein Verfahren zur Hydrophiliserung von an sich hydrophoben Filtrationsmembranen zu schaffen.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs I.
Weiterhin hat sich herausgestellt, daß die erfindungsgemäß erzeugten Filtrationsmembrane bereits werkseitig in den hydrophilen Zustand versetzt werden können. Dabei erfolgt nach der erfindungsgemäßen Behandlung ein Trocknen der so behandelten Hohlfäden oder Filtrationsmembrane unter Vakuum, was nicht zur Einschränkung der Leistungsfähigkeit führt. Derart behandelte Membrane können nach kliniküblicher Vorbehandlung direkt mit Blut beaufschlagt werden. Dieses Ergebnis war um so überraschender, als auf übliche Weise behandelte Membrane, also mit Ethanol und Wasser behandelte Membrane nach dem Trocknen im Vakuum ihre hydrophilen Eigenschaften verloren hauen und wieder hydrophob geworden sind.
Hinzu kommt, daß die Filtrationsrate einer erfindungsgemäß hergestellten Filtrationsmembran eine FiI-tratleistung aufweist, die um einen Faktor von 1,5 und darüber über der Filtratleistung eines mit Ethanol und Wasser behandelten Filters liegt.
Weitere Vorteile, Merkmale und Ausführungsformen der Erfindung sind nachstehend beschrieben, wobei eine Ausführungsform an Hand der Zeichnung erläutert wird. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch einen Plasmafilter, der eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Filtrationsmembranen aufweist, und
Fig. 2 einen vergrößerten Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Filtrationsmembran in Form eines Hohlfadens.
In F i g. 1 ist ein Plasmafilter mit 1 bezeichnet. Dieser Plasmafilter 1 besitzt ein Gehäuse 3 mit Endkappen 5 und 7. Diese Endkappen 5 bzw. 7 weisen jeweils einen Stutzen 9 bzw. 11 auf, die zur Zuführung bzw. zur Abführung des Blutes dienen. In dem Gehäuse 3 erstrecken sich axial eine Vielzahl von Hohlfaden 13, die aus dem nachstehend erläuterten Material hergestellt sind. Diese Hohlfäden 13 sind in Höhe der Endkappen 5 und 7 in einer Schicht 15 und 17, üblicherweise aus Polyurethan oder Polyesterharz derart eingegossen, daß die axiale Öffnung 19 des Hohlfadens 13 hierdurch nicht verstopft wird.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, weist die Wand 21 des Hohlfadens 13 zahlreiche, die Wand 21 durchsetzende Kapillaröl'fnungen 23 auf, die die Innenoberfläche 25 mit der Außenoberfläche 27 der Wand 23 verbinden.
Bei der Plasmafiltration wird Blut über eine Blutpumpe dem Patienten entnommen und anschließend dem Plasmafilter zugeführt. Dieses Blut wird dabei in den Zuführungsstu'zen 9 in dem Plasmafilter 1 eingespeist und tritt jeweils bei 19 in den Hohlfaden 13 ein. Durch den von der Blutpumpe erzeugten geringen Überdruck wird das Blut durch den Hohlfaden 13 gedrückt, wobei die wäßrigen Bestandteile und die darin enthaltenen Substanzen teilweise durch die Kapillaröffnungen 23 auf die Außenseite des Hohlfadens 13 gelangen und durch die Ablaßöffnung 29 nach außen geführt werden. Die größeren Bestandteile des Blutes, also insbesondere die Thrombozyten durchlaufen den gesamten Hohlfaden 13 und treten auch an seinem Ende wieder aus und werden aus dem Stutzen 11 ausgeschieden. Das restliche Blut wird dann wiederum unter Substitution der abgelassenen Plasmamenge durch z. B. frisches oder gefrorenes Plasma dem Patienten zugeführt.
Als Materialien zur Herstellung der Hohlfaser können sämtliche hydrophobe organische Polymere eingesetzt werden, die einem Spinnverfahren unterzogen werden können. In vorliegendem Fall werden sie in an sich bekannter Weise tinte Verwendung einer I lohlfadendüse einem Hohlfadenspinnverfahren unterzogen. Spezielle Beispiele für einsetzbare Polymere sind Poly(aromatische-Amide), wie Polyamid-benzohydrazid, Isophthalmide, Polycarbonat, Polysulfone, Polyether, Ester der Polyacrylsäure, Polyäthylen, Polypropylen. Polybutene, Polyurethane, Polyisobutylen, Polystyrol, Polyvinylether und dgl. Bevorzugt sind Polyäthylen und Polypropylen. Besonders bevorzugt ist eine Hohlfaser auf der Basis von Polypropylen.
ic Der Hohlfaden aus einem der vorstehend genannten Polymere ist üblicherweise wasserundurchlässig und hydrophob. Zur Aufhebung dieser Eigenschaft wird der Hohlfaden dem erfindungsgemäßen Verfahren unterzogen.
Um die Kapillaren überhaupt zu benützen, wird der Hohlfaden zunächst mit einem, mit Wasser mischbaren Lösungsmittel behandelt.
Als mit Wasser mischbare Lösungsmittel kommen die niederen aliphatischen Alkohole, Ketone, Aldehyde und dgl. in Frage. Bevorzugt sind die niederen Alkohole, insbesondere Ethanol.
Diese niederen Alkohole können einerseits konzentriert, andererseits aber auch als wäßriges Gemisch eingesetzt werden, wobei die untere Gemischgrenze bei etwa 40 Vol.-% Ethanol liegt.
Üblicherweise reicht es aus. wenn die Fäden in das Lösungsmittel gelegt oder aber durch dieses gezogen werden. Andererseits kann jedoch das Eindringen des Lösungsmittels durch Anlegen eines Transmembrandrucks, beispielsweise an den Ausgangsstutzen 11 des Filters 1, in die Hohlfaser durch den Einführungsstutzen 9 unterstützt werden. Hierzu reichen bereits geringe Drücke, beispielsweise 0,1 bar aus.
Die Behandlungstemperatur ist unkritisch. Sie liegt im allgemeinen bei der Raumtemperatur, kann jedoch ggf. aus Diffusions- und Viskositätsgründen angehoben werden.
Die Hohlfaser wird mit dem vorstehend genannten Lösungsmittel über einen Zeitraum von 30 Sekunden bis 30 Minuten, insbesondere ca. 1 bis 5 Minuten behandelt.
Diese Behandlung kann, wie bereits vorstehend angedeutet, direkt sich an die Produktionslinie zur Herstellung der Faser anschließen. Sie kann jedoch aber auch dort durchgeführt werden, w<< die Fasern oder die Fäden nach dem Schneiden zu Bandeln zusammengestellt und anschließend zu dem Filter 1 verarbeitet werden.
Nach dieser Vorbehandlung mit einem organischen Lösungsmittel, das mit Wasser mischbar ist, erfolgt die Behandlung mit einer wäßrigen Lösung von Salzen anorganischen Mineralsäuren und/oder gerad- oder vcizweigtkettiger Carbonsäuren mit 1 —20 Kohlenstoffatomen, die bis zu 4 Carboxylgruppen und gegebenenfalls Hydroxy-, Keto-, Amino-, Imino- jnd/oder HaIogenatome in der Seitenkette aufweisen.
Zu ersetzbaren Salzen von Carbonsäuren gehören beispielsweise die Salze von Ameisensäure, Essigsäure und Propionsäure in geradkettiger Konfiguration und Isopropionsäure in der verzweigtkettigen Konfigura-
bo tion.
Diese Carbonsäuren können beispielsweise in der Seitenkette, also in 1-, 2- oder 3-Stellung zur Carboxylgruppe mit Hydroxygruppen substituiert sein. Derartige Hydroxysiiuren sind beispielsweise Milchsaure. ,5"-Hy-
h > droxypropionsäurc Lind die Glykolsäure.
Die vorstehend genannten Samen können jedoch aber auch in der 1-, 2- oder 3-Stellung /ur Carboxylgruppe mit ein oder mehreren 1 lalogenatomen substitu-
iert sein, wobei die Mono-. Di- und Trichloressigsäure bevorzugt sind.
Weiterhin sind Salze einer Carbonsäure die in 1 -Stellung mit einer Aminogruppe substituierten Carbonsäuren, also Aminosäuren einselzbar. Spezielle Beispiele für Aminosäuren sind Glycin, Alamin, Valin, Leucin. Isoleucin und dgl.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren Carbonsäuren in Form ihrer Salze können bis zu 4 Carboxylgruppen aufweisen. Spezielle Beispiele für Carbonsäuren mit 2 Carboxylgruppen, also Dicarbonsäuren, sind Oxalsäure. Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure. Adipinsäure, Pimelinsäure und dgl. Von diesen Dicarbonsäuren ist die Oxalsäure bevorzugt.
Weiterhin können diese Carbonsäuren auch Ketogruppen oder ungesättigte Bindungen aufweisen. Beispiele für Ketocarbonsäuren sind Brenztraubensäure und Lävulinsäure. während als ungesättigte Dicarbonsäuren die Malein- und die Fumarsäure in Frage kommen können.
Es können jedoch aber auch aromatische Carbonsäuren in Form ihrer Salze, wie die Benzoesäure, Silicylsäure und die p-Aminosalicylsäure eingesetzt werden.
Einsetzbar sind ebenfalls Hydroxydicarbonsäuren und Hydroxytricarbonsäuren in Form ihrer Salze, beispielsweise die Apfelsäure, Weinsäure, Traubensäure und die Citronensäure, von denen die letztere bevorzugt ist.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden die vorstehend genannten Carbonsäuren vorzugsweise in Form ihrer Salze mit Basen eingesetzt. Vorzugsweise werden sie als Alkali- oder Erdalkalisalze eingesetzt, beispielsweise als Lithium-, Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Calcium- oder Bariumsalze eingesetzt, die natürlich wasserlöslich sein müssen.
Zu besonders bevorzugten Verbindungen, die erfindungsgemäß einsetzbar sind, gehören die Alkali- und Erdalkalisalze der Essigsäure und der Citronensäure, insbesondere Natriumacetat und Natriumeitrat.
Diese Salze können allein oder als Gemisch zum Einsatz kommen.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzenden Substanzen werden in Wasser gelöst, wobei eine gesättigte Lösung dieser Substanzen in Wasser bevorzugt ist. Dabei ist eine bei Raumtemperatur gesättigte Lösung ausreichend. Zufriedenstellende Ergebnisse können auch noch mit halbgesättigten Lösungen erzielt werden. Besonders bevorzugte Lösungen sind die gesättigten wäßrigen Lösungen der Alkali- und Erdalkaüsalze von Essigsäure und Citronensäure, insbesondere von Natriumacetat und Natriumeitrat. Sofern sich ein Salz jedoch nur bei höherer Temperatur lösen läßt, kann natürlich auch bei erhöhten Temperaturen gearbeitet werden. Die Temperatur ist lediglich auf das Temperaturverhalten des Materials beschränkt, aus dem der Faden hergestellt ist. Für Polypropylen liegt beispielsweise die kritische Temperatur oberhalb 1000C.
Die Nachbehandlung mit der wäßrigen Lösung des Salzes wird üblicherweise bei Raumtemperatur über einen Zeitraum von 0,1 —!Stunde ohne Anlegen von Druck durchgeführt. Die Temperatur kann, wie vorstehend festgestellt, je nach dem Temperaturverhalten des Fadenmaterials auch bis 100°C gesteigert werden, sofern Diffusions- oder Viskositätsgründe dafür sprechen. Wie bei der Vorbehandlung kann in speziellen Fällen auch ein Transmembrandruck, beispielsweise in der Größe von 0,15 bar angelegt werden, um den Durchtritt der wäßrigen Lösung durch die Kapillaren zu beschleunigen. Üblicherweise ist dies jedoch nicht notwendig, da die Porengröße ausreicht, daß das wäßrige Gemisch selbsttätig in die Kapillaren eintritt und diese durchsetzt. Die Zeitdauer wird vorteilhafterweise bei ca. 20 Minuten gehalten.
Auch hier spielt es wiederum keine Rolle, wo diese Behandlung durchgeführt wird. Sie kann also unmittelbar hinter der Fertigungslinie zur Herstellung des Fadens, andererseits aber auch bei der Herstellung des
ίο Filters durchgeführt werden.
Als anorganische Mineralsäuren kommen beispielsweise die Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Chlor- und Perchlorsäure, Bromwasserstoffsäure in Form ihrer Alkali und Erdalkaüsalze in Frage. Besonders bevorzugt ist Natriumchlorid, dessen Lösung mit Wasser ebenfalls gesättigt ist.
Als organische, mit Wasser mischbare Lösungsmittel, die zur Vorbehandlung eingesetzt werden, werden auch wäßrige Seifenlösungen verstanden, die einen bestimmten Gehalt, beispielsweise 1 bis 5 Gew.-%, an Detergentien aufweisen. Beispiele für derartige Detergentien, die die Oberflächenspannung des Wassers vermindern, sind Dodecylsulfat, Cetylamoniumbromid und dgl. Weiterhin gehören hierzu die Mono-, Di- und die Ditriglyceride der höherkettigen Monocarbonsäuren, beispielsweise der Ölsäure. Palmitinsäure, Linolsäure, Palmitoleinsäure und Stearinsäure, die als solche im Körper vorliegen und physiologisch unbedenklich sind. Sofern die letztgenannten Stoffe nur schlecht wasserlöslich sind, kannihrem Gemisch mit Wasser eines der eingangs erwähnten organischen Lösungsmittel, beispielsweise Ethanol, zugesetzt werden.
Die vorstehend genannten Glyceride sind natürlich nicht zwangsläufig auf die Vorbehandlung beschränkt.
Es ist deshalb denkbar, daß sie auch zur Nachbehandlung im Anschluß an eine Behandlung mit einem organischen Lösungsmittel in Konzentrationen von 1 bis 10 Gew.-% eingesetzt werden.
Selbstverständlich läßt sich die Erfindung nicht nur an Hohlfaden, sondern auch an Flachmembranen durchführen, ist also nicht auf Hohlmembranen beschränkt. Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
Es werden zunächst 2000 Fäden zur Herstellung eines Filters in eine Länge von 20 cm geschnitten. Jeder Faden hat einen Kanaldurchmesser von ca. 0,35 mm, eine Wandstärke von 0,15 mm, eine maximale Porenweite von 1.3 p.m und eine aktive Oberfläche von 0,5 m2.
Diese Fäden werden in ein Bad aus 96 Vol. -0Zo Ethanol vollständig eingetaucht und dort ca. 5 Minuten stationär belassen. Anschließend entnimmt man die Fäden und läßt das Ethanol abtropfen.
Die abgetropften Fäden werden in ein Bad mit einer gesättigten wäßrigen Natriumacetatlösung (49 g Natriumacetat/100 ml Wasser) zugegeben. Man läßt sie dort wiederum ohne Druck bei Raumtemperatur 20 Minuten liegen. Anschließend entnimmt man die Fäden, läßt die wäßrige Flüssigkeit abtropfen und trocknet diese Fäden 24 Stunden bei 500C unter einem Vakuum von 100 Torr im Trockenschrank.
Es hat sich gezeigt, daß die auch bei einem Transmembrandruck von 1 bar nicht wasserdurchlässigen Membranen durch die Vorbehandlung mit dem Ethanol und die Nachbehandlung mit der gesättigten Natriumacetatlösung wasserdurchlässig wurden und eine hervorragende Filtrationsieistung, nämlich 132 ml/Std. auf-
weisen. Diese Filtrationsleistung wurde in einem In vi-
tro-Blutversuch (15 ml/Min.. 0,15 bar Transmembran- :
druck, 370C) bestimmt.
Da die Natriumacetatlösung autosteril ist, besieht :
keine Gefahr, daß die damit behandehen Hohlfaden von 3
Pilzen oder Bakterien befallen werden. Sie lassen sich
leicht werkseitig mit EtO sterilisieren.
Derart hergestellte und sterilisierte Filter können
nach kliniküblicher Vorbehandlung zur Plasmafiltration
eingesetzt werden. io
Beispiel 2 ■'."
Beispiel 1 wird wiederholt. Anstelle der gesättigten ΐ\
Natriumacetatlösung wird eine gesättigte Natriumci- 15 j|
tratlösung (70 g Natriumcitrat/100 ml Wasser) einge- %
setzt. Es wird eine Fiitratleistung von 91 ml/Std. erhai- %
ten. '■)
B e i s ρ i e I 3 20 ;;
Beispiel 1 wird wiederholt. Anstelle der gesättigten
Natriumacetatlösung wird eine gesättigte Kochsalzlösung (36 g Natriumchlorid/100 ml Wasser) eingesetzt. ;-; Es wird eine Fiitratleistung von 96 ml/Std. erhalten. 25 ■':
Vergleichsbeispiel '<■.
Beispiel 1 wird wiederholt. Anstelle der gesättigten %
Nairiumacetatlösung wird Wasser eingesetzt. Es wird 30 f?
eine Fiitratleistung von 74 ml/Std. erhalten. ij
Gegenüber dem bekannten Cellulosediacetatmem- ;■
branen, deren Siebkoeffizient mit steigendem Mcleku- δ
largewicht abfällt, konnte bei dem erfindungsgemäß be- Ϊ
handelten Faden praktisch kein Absinken des Siebkoef- 35 f
fizienten mit steigendem Molekulargewicht festgestellt h
werden. \\
Weiterhin hat die Vergrößerung der Fiitratleistung J
den Vorteil, daß die Fläche, mit der das Blut in Beruh- i
rung gebracht wird, entsprechend gering sein kann. 40 ;
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
50
55
60
65

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Filtrationsmembran, insbesondere für die Plasmafiltration in Form eines Hohlfadens, aus an sich hydrophoben Polymeren, die mit einem organischen, mit Wasser mischbaren Lösungsmittel vorbehandelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit wäßrigen Lösungen von Salzen anorganischer Mineralsäuren und/oder gerad- oder verzweigtkettiger Carbonsäuren mit 1 —20 Kohlenstoffatomen, die bis zu 4 Carboxylgruppen und ggf. Hydroxy, Keto-, Amino-, Iminogruppen und/oder Halogenatome in der Seitenkette aufweisen, nachbehandelt worden ist.
2. Membran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit wäßrigen Lösungen von A'kali- oder Erdalkalisalzen der Essigsäure, der Zitronensäure oder Salzsäure nachbehandelt worden ist.
3. Membran nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit wäßrigen Lösungen von Natriumacetat, Natriumcitrat oder Natriumchlorid nachbehandelt worden ist.
4. Verfahren zur Hydrophilisierung von hydrophoben Filtrationsmembranen nach Anspruch 1, bei dem eine Vorbehandlung mit organischen, mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß man die Membran mit wäßrigen Lösungen von Salzen anorganischer Mineralsäuren und/oder gerad- oder verzweigtkettiger Carbonsäuren mit 1 — 10 Kohlenstoffatomen, die bis zu 4 Carboxylgruppen und ggf. Hydroxy-, Keto-, Amino-, Iminogruppen und/oder Halogenatome in der Seitenkette aufweisen, nachbehandelt.
DE19803043073 1980-11-14 1980-11-14 Filtrationsmembran und Verfahren zur Hydrophilierung Expired DE3043073C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19803043073 DE3043073C2 (de) 1980-11-14 1980-11-14 Filtrationsmembran und Verfahren zur Hydrophilierung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19803043073 DE3043073C2 (de) 1980-11-14 1980-11-14 Filtrationsmembran und Verfahren zur Hydrophilierung

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3043073A1 DE3043073A1 (de) 1982-06-09
DE3043073C2 true DE3043073C2 (de) 1984-07-05

Family

ID=6116832

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19803043073 Expired DE3043073C2 (de) 1980-11-14 1980-11-14 Filtrationsmembran und Verfahren zur Hydrophilierung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE3043073C2 (de)

Families Citing this family (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AU2435084A (en) * 1983-02-24 1984-09-10 Baxter Travenol Laboratories Inc. A preprimed filter device and its method of manufacture
CA1245567A (en) * 1983-09-16 1988-11-29 Michio Inoue Hollow-fiber filtering module and water purification device utilizing it
KR900000773B1 (ko) * 1984-09-17 1990-02-16 미쓰비시 레이욘 가부시기가이샤 소수성다공질재료의 친수화막과 그 가공방법
US5279856A (en) * 1988-05-02 1994-01-18 Terumo Kabushiki Kaisha Hydrophilic porous membrane, method of manufacturing the same and liquid filter using same
JPH0286822A (ja) * 1988-05-02 1990-03-27 Terumo Corp 親水性多孔質膜及びその製造方法並びに該多孔質膜を用いた液体濾過器
DE4320198C1 (de) * 1993-06-18 1994-07-14 Fresenius Ag Vorrichtung zum Gasaustausch, insbesondere zum Oxygenieren von Blut
US5395636A (en) * 1993-07-26 1995-03-07 Pall Corporation Method of pretreating a porous medium

Family Cites Families (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2419930A1 (de) * 1973-04-30 1974-11-07 Dorr Oliver Inc Ultrafiltrationsmembran und verfahren zu deren herstellung
FR2266532B1 (de) * 1974-04-03 1976-12-17 Rhone Poulenc Ind
DE2627858C2 (de) * 1976-06-22 1979-12-13 Akzo Gmbh, 5600 Wuppertal Dialysemembran, insbesondere für die Hämodialyse
US4176156A (en) * 1976-11-05 1979-11-27 Teijin Limited Method for heat-sterilizing artificial kidneys
DE2730528C2 (de) * 1977-07-06 1986-09-18 Peter, Siegfried, Prof.Dr., 8520 Erlangen Verfahren zur Herstellung von Membranen, Hohlfasern oder Schläuchen
NL7809835A (nl) * 1978-09-28 1980-04-01 Wafilin Bv Gemodificeerd membraan voor membraanfiltratie.
DE3032380A1 (de) * 1979-09-04 1981-03-19 Celanese Corp., 10036 New York, N.Y. Verfahren zur herstellung hydrophiler mikroporoeser folien
JPS5657836A (en) * 1979-10-16 1981-05-20 Asahi Chem Ind Co Ltd Porous hydrophilic polyolefin resin membrane and its preparation

Also Published As

Publication number Publication date
DE3043073A1 (de) 1982-06-09

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2606244C3 (de)
DE60034416T2 (de) Dialysatoren zur Blutbehandlung sowie ihr Herstellungsverfahren
DE2328853C3 (de) Hohlfasern aus regenerierter Kupfer-Ammoniak-Cellulose und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1568136A1 (de) Verfahren zur Entfernung von Gelkoerpern und Festteilchen aus Viskose
DE2658408B2 (de) Semipermeable Verbundmembran
DE3138525C2 (de)
DE3426331A1 (de) Asymmetrische mikroporoese hohlfaser fuer die haemodialyse sowie verfahren zu ihrer herstellung
DE2642245C3 (de) Polyvinylalkohol-Hohlfaser und ihre Verwendung
DD258627A5 (de) Verfahren zur bildung einer hautlosen, hohlen, nicht zusammendrueckbaren faser aus einem zellusoleestermaterial
DE3043073C2 (de) Filtrationsmembran und Verfahren zur Hydrophilierung
DE2621519C3 (de) Verfahren zur Herstellung von asymmetrischen permselektiven Zellulosetriacetatmembranen mit Skinschicht
DE3319504A1 (de) Reinigungsbehandlung des blutkompartments von dialysatoren
EP0570826A1 (de) Celluloseacetatmembranen
DE2360151B2 (de) Verfahren zum gleichzeitigen Weichmachen und teilweisen Entwässern von schlauchförmigen Folien als Umhüllungen für Nahrungsmittel
DE3042110C2 (de)
DE19543954A1 (de) Druckstabile, poröse polymere Rohrmembran für Rohrmodule und Verfahren zu ihrer Herstellung
EP0476335B1 (de) Medizinisches Desinfektionsgerät
DE3006880C2 (de) Plasmaphoresemembran
DE3629925C2 (de) Celluloseester-Hohlfaser-Membran zur Plasma-Abtrennung
DE2939071A1 (de) Modifizierte membran zur membranfiltration
DE2827012B2 (de) Hohlfasermembran aus Celluloseester
DE3018667C2 (de) Fasermembran für umgekehrte Osmose
EP0751818A1 (de) High-flux-dialysemembran aus polyacrylnitril
WO2020187888A1 (de) Anlage und verfahren zur herstellung von hohlfasermembranen
DE2828616B2 (de) Hohlfasern auf Cellulosebasis

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: FRESENIUS AG, 6380 BAD HOMBURG, DE

D2 Grant after examination
8363 Opposition against the patent
8331 Complete revocation