DE3042484C2 - Verfahren zum Bestimmen der Grenzpunkte elektrophoretisch erzeugter Densitogramme - Google Patents
Verfahren zum Bestimmen der Grenzpunkte elektrophoretisch erzeugter DensitogrammeInfo
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Description
a) das altere Densitogramm dahingehend überprüft wird, ob die normale Anzahl von Fraktionen
vorliegt, und
b) bei Vorliegen der normalen Anzahl die Grenzpunkte zwischen den Fraktionen ermittelt und
als Standardpositionen abgespeichert werden, und
daß in einem zweiten Verfahrensabschnitt
c) die in dem Densitogramm der nachfolgend analysierten Probe identifizierten Grenzpunkte mit
den Standardpositionen verglichen werden, wobei
d) nur die Grenzpunkte als wahre Grenzpunkte zur Auswertung des Densitogramms herangezogen
werden, die innerhalb eines vorgegebenen Abstands zur korrespondierenden Standardposition
liegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Standaaipositi&iien auf der Grundlage
aller nachfolgend als wahre Grenzpunkte identifizierten Grenzpunkte aktualisiei. werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ausgehend von den Standardpositionen die Integrale der Konzentrationen der Fraktionen gebildet
werden, und
daß die Bestimmung der wahren Grenzpunkte über den Vergleich der korrespondierenden Integrale erfolgt.
4. Verfahren zum Bestimmen der wahren Grenzpunkte eines durch Elektrophorese einer unbekannten
Probe ermittelten Densitogramms auf der Grundlage eines Vergleichs mit einem Densitogramm
einer auf der Basis einer Elektrophorese vorher analysierten anderen Probe, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem ersten Verfahrensabschnitt
a) Densitogramme unbekannter Proben mit theoretisch vorgegebenen Standardpositionen verglichen
werden, wobei nur die Grenzpunkte als wahre Grenzpunkte zur Auswertung herangezogen
werden, die innerhalb eines bestimmten Abstandes zu einer korrespondierenden Standardposition
liegen, und
b) die zur Auswertung herangezogenen wahren Grenzpunkte gespeichert und ausgemittelt
werden,
daß in einem zweiten Verfahrensabschnitt
c) die vorgegebenen Standardpositionen gegen auf den ausgemittelten wahren Grenzpunkten
basierende aktualisierte Standardpositionen ausgetauscht werden, und
daß in einem dritten Verfahrensabschnitt
d) die in dem Densitogramm der nachfolgend ana-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der wahren Grenzpunkte eines Densitogrammes nach
is dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
F i g. 1 zeigt die nach dem Stand der Technik bekannte Konzentrationsverteilung (Densitogramm) eines
fraktionierten Serums, wie sie als Idealkurve mit einem elektrophoretischen Gerät wiedergewonnen wird. Dabei
wird ein Träger aus Zelluloseacetatfolie verwendet,
auf den menschliches Serum aufgebracht wurde. Derartige Densitogramme lassen sich aus dem Serum eines
gesunden Menschen erzeugen. Solche elektrophoretische Densitogramme bestehen normalerweise aus fünf
Fraktionen A, B, C, D und E mit fünf Maxima ao, a\, 32, ai
und 24 entsprechend den Proteinen Albumin (A), a-1-Globulin
(B), Λ-2-Globulin (C), ^-Globulin (D) und γ-Globulin
(E). Eine Diagnose, ob die Probe normal oder abnormal ist, wird auf der Grundlage solcher elektrophoretischer
Densitogramme durchgeführt, und zwar auf der Grundlage der Integrale oder Prozentsätze der
einzelnen Fraktionen. Ein in einem konkreten Fall gewonnenes elektrophoretisches Densitogramm kann jedoch
zusätzlich zu den in F i g. 1 dargestellten fünf Maxima noch weitere Maxima aufweisen, die unterschiedliche
Ursachen haben. So besitzt beispielsweise das in Fig.2 dargestellte elektrophoretische Densitogramm
zusätzlich zu den normalen fünf Maxicw ein Maximum
bei as. Dieses Maximum wird durch eine im Serum vorliegende
Trübung erzeugt, die eine gegenüber der Elektrophorese unempfindliche Substanz aufweist und in
der Position der Probenaufbringung verbleibt. Bei einem anderen Beispiel kann zusätzlich zu den fünf normalen
Maxima ein weiteres Maximum auch an einer anderen Stelle erzeugt werden.
Unterzieht man eine solche Serumprobe, die zusätzlich zu den fünf normalen Maxima weitere Maxima aufweist,
der Kolorimetrie, so erweist sich dies beim automatischen Verarbeiten mit einem Computer als nachteilig.
F' g. 3 zeigt das Blockschaltbild eines Densitometers,
sowie eines photometrischen Gerätes, nach dem Stand der Technik. Bei dem Blockschaltbild gemäß Fig.3
wird von einer Lichtquelle 3 emittiertes Licht durch eine Linse 4, ein Filter 5 und einen Schlitz 6 hindurchgeschickt
und zwar zum Anstrahlen eines Trägers 1; der Lichtstrahl wird sodann mittels eines Photodetektors 7
meßtechnisch erfaßt. Der Träger 1 trägt fraktionierte Seren 2,2', 2",..., und zwar so, wie in F i g. 4 dargestellt.
Der Träger 1 wird zum Zwecke der Photometrierung einzelner fraktionierter Seren zwischen die Lichtquelle
3 und den Photodetektor 7 verbracht und senkrecht zur Bewegungsrichtung des Trägers 1 abgetastet. Das von
der Lichtquelle 3 emittierte Licht, das die auf dem Träger 1 befindliche Serum-Probe passiert, wird von dem
Photodetektor 7 aufgefangen. Das Ausgangssignal dieses Photodetektors 7 entspricht der Probenkonzentration
und wird in einem Vorverstärker 8 verstärkt, in
einem logariihmischen Konverter 9 logarithmiert; aus
dem logarithmierten Photodetektor-Signalen wird schließlich ein Analogmuster gemäß F i g. 1 gebildet
Dazu werden die Ausgangssignale des logarithmischen Konverters 9 nacheinander einem A/D-Konverter 10
zugeführt und in vorbestimmten Zeitintervallen in digitale Signale umgewandelt Dazu dient ein Konversions-Sleuersignal-Generator
11 mit einer Photömetrie-Steuerung 11a eines Computers 12. Das Integral oder der prozentuale Anteil einer jeden Fraktion wird
schließlich auf der Basis der in diesem Stadium gewonnenen Digitalwerte bestimmt
Um die vorstehend beschriebenen Operationen durchführen zu können, genügt es — (vgL Fig. 1) —
Punkte örtlicher Minimalwerte als Grenzpunkte zu ermitteln, um die Integrale oder Prozentsätze der einzelnen
Fraktionen berechnen zu können. Falls ein elektrophoretisches
Densitogramm mehr als fünf Fraktionen aufweist — wie des in F i g. 2 veranschaulicht ist — so ist
es nicht möglich, die Integrale usw. der fünf normalen Fraktionen zu bestimmen, da schließlich fünf nder mehr
Grenzpunkte existieren. Weist ein elektrophoretisches Densitogramm mehr-als fünf Fraktionen auf, so muß der
Analytiker das Analogmuster und das aktuelle Densitogramm überprüfen und über einen Rechenprozeß eine
Rückrechnung durchführen, um die zusätzlichen Gipfel jeweils der Albuminfraktion Λ-1-GlobuIinfraktion, oc-2-GlobuIin-Fraktion,/?-GlobuIinfraktion
und y-GlobuIin zuzuordnen. Bei abnormalen krankheitsbedingten Fraktionen
können diese ohne Datenverarbeitung aufgezeichnet werden.
Es wurden bereits Verfahren entwickelt, um mittels Datenverarbeitung zusätzliche Maxima einer der fünf
Grundfraktionen selbst dann zuordnen zu können, wenn ein elektrophoretisches Densitogramm mehr als fünf
Fraktionen aufweist. Im folgenden soll das bekannte Verfahren näher beschrieben werden. Zunächst wird ein
Standardserum, beispielsweise ein im Handel erhältliches Kontrollserum eines gesunden Menschen, durch
Elektrophorese analysiert, um ein elektrophoretisches Densitogramm mit fünf Fraktionen zu erhalten. Die
Punkte, an denen sich die Maxima und die Grenzpunkte befinden, verbleiben solange unverändert, solange die
Art des Trägers und die elektrophoretischen Arbeitsbedingungen unverändert bleiben. M$n erhält bei klinischen
Untersuchungen aus zu analysierenden Seren Densitogramme mit sogenannten Standardlängen, die
etwa die gleichen sind, wie jede des Standardserums.
Unter Standardlängen versteht man dabei die Entfernungen die sich vom Ursprung bis zu den Stellen der
einzelnen Maxima und zu den einzelnen Grenzpunkten auf der ,Y-Achse ergeben. Diese Standardlängen werden
im folgenden beschrieben. Das in F i g. 5 dargestellte Densitogramm wurde durch Photometric eines elektrophoretisch
erzeugten Densitogramms erhalten. Aus diesem Densitogramm werden in konstanten Zeitintervallen
Daten gesammelt und einer A/D-Konversion unterworfen. Die Entnahmepunkte werden aufeinanderfolgend
als 1, 2,3,... π bezeichnet und auf der Abszisse
aufgetragen: die Konzentrationswerte an den jeweiligen Entnahmepunkten werden auf der Ordinate aufgetragen.
Auf der Grundlage der gespeicherten Daten lassen sich schließlich die Grenzpunkte ermitteln. Diese
Grenzpunkte sind durch lokale Minimalwerte auf dem Sensitogramm charakterisiert. Es werde beispielsweise
ein willkürlicher Punkt des Densitogramms mit den Koordinaten
Xb und yb angenommen. Die benachbarten
Punkte auf diesem Densitogramm weisen dann jeweils die Koordinaten Xb-u yb-\ und Xb->
läßt sich der Grenzpunkt als Punkt. er folgender Gleichung gehorcht:
, ybT ι auf. Sodann , lokalisieren, wenn
Im weiteren wird das Vorgehen beschrieben, gemäß dem die Maxima ao, a\, a2, a3 und a* auf der Abszisse
lokalisiert werden, ao soll zwischen dem Ursprung xq
ίο und dem Grenzpunkt b\ liegen, a\ zwischen den Grenzpunkten
ö| und bi, 32 zwischen den Grenzpunkte 63 und
64, und a2 zwischen den Grenzpunkte fo» und dem Endpunkt
Xn. Bei einem Vorgehen wie jenem zum Bestimmen
der Grenzpunkte 61 bis bn lassen sich die Maxima
ao bis a4 als Abszissenwerte xd definieren und zwar entsprechend
den Punkten auf dem Densitogramm, die ya-Werte haben, die der folgenden Gleichung gehorchen:
Die derart bestimmten Werte für b\, h2 ■ ■ ■ und ao, a\
... sind proportional zu den Längen, die vom Startpunkt Ab bis zu den Punkten selbst jeweils im Verhältnis 1 :1
gemessen werden. Somit läßt sich anstelle der vom Ursprungr'punkt aus gemessenen Längen, eine Skala mit
konstanten Zeitintervallen verwenden.
Die Grenzpunkte auf dem Densitogramm des Standardserums werden gemäß obiger Verfahrensweise bestimmt
Analog dazu lassen sich die einzelnen Grenzpunkte eines Densitogrammes, das mittels Elektrophorese
eines unbekannten Serums erhalten wurde, bestimmen. Im FaHe eines Densitogrammes, analog dem nach
Fig.6(B), werden beispielsweise ct, C2, C3 ... c8 als
Grenzpunkte ermittelt Als Standardpunkte sollen die Maxima ao, a\, a2, a3 und a* des Densitogramms des
analysierten Standardserums verwendet werden (vgl. F i g. 6(A)); sie liegen auf der Abszisse des Densitogrammes
des unbekannten Serums gemäß F i g. 6(B). [>ie Anzahl
der Grenzpunkte wird in jedem Abschnitt ao— a%, ai—a2, a2 —a3 und a3—a4 gezählt. Wird die Anzahl der
Grenzpunkte mit 1 ermittelt, so wird dies als normaler Grenzpunkt angenommen. Werden zwei oder mehr
Grenzpunkte gezählt, so wird der mit der geringsten Konzentration als normaler Grenzpunk' angesehen und
die anderen werden eliminiert. Bezogen auf das in F i g. 6(B) dargestellte aktuelle Beispiel existiert in Abschnitt
ao—ai nur ein einziger Grenzpunkt; und dieser wird als normaler Grenzpunkt betrachtet. Im Abschnitt
a\—a2 sind drei Grenzpunkte C2, C3 und C4 vorhanden;
nur C3, welcher der geringsten Konzentration entspricht,
wird als normaler Grenzpunkt angenommen. Im Abschnitt a2—a3 gibt es wiederum nur einen Grenzpunkt
Cj, dtr als normaler Grenzpunkt angesehen wird. Im
Abschnitt a3 bis a* wird cj als normaler Grenzpunk*, aus
den beiden Grenzpunkten ce und C7 ausgewählt. Im übrigen
werden sämtliche Grenzpunkte im Abschnitt zwischen a4 bis zum Endpunkt gelöscht. Von/?-Lipoprotein,
von /?-lc-Protein, «owie von Frumdstoffen verursachte
Grenzpunkte entsprechen stets Konzentrationen, welehe höher sind als jene, die den normalen Grenzpunkten
entsprechen. Demgemäß ist die oben beschriebene Verarbeitungsmethode
geeignet, Grenzpunkte richtig zum bestimmen.
F i g. 7 zeigt ein Blockschaltbild des oben beschriebe-
F i g. 7 zeigt ein Blockschaltbild des oben beschriebe-
β5 nen, bekannten Verarbeitungsverfahrens. Dieses bekannten
Verfahren soll unter Bezugnahme auf dieses Blockschaltbild beschrieben werden. Zunächst wird ein
Standardserum mit einem elektrophoretischen Gerät 21
gemessen. Die ermittelten Werte werden einem Grenzpunktprüfer 22 eingegeben, der die Maxima (ao bis a4)
und die Grenzpunkte (b\ bis b*) mittels der oben beschriebenen
Methode bestimmt. Die Maxima und die Grenzpunkt·» werden als Bezugsdaten einem Standard-Positionsspeicher
23 eingegeben. Sodann wird ein unbekanntes Serum mittels des elektrophoretischen Gerätes
21 gemessen. Der Grenzpunktprüfer 22 lokalisiert auf der Grundlage der gemessenen Werte die Punkte auf
de/ Abszisse, die dem lokalen Maximum und Minimum
auf dem Densitogramm entsprechen. Die so ermittelten Werte werden einem Fünf-Fraktionen-Prozessor 24
eingegeben, der diese Werte mit den im voraus im Standardpositionsspeicher
24 gespeicherten Werten ao, a\... und b\, bi... des Standardserums zur Bestimmung der is
richtigen Grenzpunkte vergleicht. Sind die richtigen Grenzpunkte lokalisiert, so lassen sich die Integrale
oder Prozentsätze der einzelnen Fraktionen berechnen. Das oben beschriebene bekannte Verarbeitungsverfahren
erlaubt das Lokalisieren normaler Grenzpunkte selbst dann, wenn zusätzlich zu den normalen Maxima
und zu den normalen Grenzpunkten (Minima) weitere Maxima und Minima auf Densitogrammen vorhanden
sind. Bei diesem Verfahren ist es jedoch erforderlich, daß Standardseren vorliegen, welche mit Sicherheit normale
elektrophoretische Densitogramme erzeugen. Da jedoch mit gewissen Standardseren, die im Handel erhältlich
sind, nicht immer normale elektrophoretische Densitogramme erzeugt werden können, ist es unter
Umständen recht mühevoll, zunächst einwandfreie Standardseren auszuwählen. Auch können derartige
Standardseren, die zunächst einwandfrei sind, bei ungeeigneten Aufbewahrungsbedingungen denaturiert werden:
außerdem besteht die Gefahr des Verderbens durch Keime, so daß schließlich die korrekten normalen
fünf Fraktionen nicht mehr erzeugt werden können. Das Aufbewahren von Standardseren stellt somit ein ernstes
Problem dar.
Der dem vorbeschriebenen Verfahren und auch der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende technologisehe
Hintergrund besteht darin, Densitogramme, die elektrophoretisch gewonnen werden, automatisiert, d. h.
unter Zuhilfenahme eines Computers, auswerten zu können. Dies setzt voraus, daß irgendwelche zusätzliche
Extremes im Kurvenverlauf des Densitogrammes sicher eliminiert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Verarbeiten elektrophoretisch erzeugter
Densitogramme zu schaffen, mit dem die Positionen der wiihren Grenzpunkt? eines Densitogrammes bestimmbar
sind, ohne daß dazu ein Standardserum verwendet werden muß.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebene Verfahrensweise
gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Patentansprüche; die Einzelheiten
werden im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert.
F i g. 1 zeigt ein Densitogramm eines menschlichen Serums;
F i g. 2 zeigt ein Densitogramm eines Serums mit einer
zu den Standardfraktionen zusätzlichen Fraktion;
F i g. 3 zeigt ein Blockschaltbild eines Verarbeitungssystems für elektrophoretisch fraktionierte Seren;
F i g. 4 zeigt schematisch einen Träger mit einer mehrzahl fraktionierter Seren:
Fig.5 zeigt ein Densitogramm zur Veranschaulichung
eines Verfahrens zum Bestimmen der Maxima und der Grenzpunkte;
Fig.6 zeigt Densitogramme zur Veranscnaulichung
des bekannten Verfahrens zum Bestimmen von Grenzpunkten;
Fig. 7 zeigt ein Blockschaltbild zur Verarbeitung elektrophoretisch erzeugter Densitogramme nach dem
Stand der Technik;
Fig.8 zeigt ein Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verarbeiten elektrophoretisch erzeugter Densitogramme;
F i g. 9 zeigt ein Blockschaltbild einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Verarbeiten elektrophoretisch erzeugter Densitogramme;
F i g. 10 zeigt ein elektroporetisch erzeugtes Densitogramm mit einem sich im Bereich eines Grenzpunktes
befindlichen Wendepunkt.
Die Erfindung soll im folgenden unter Bezugnahme auf das in F i g. 8 dargestellte Blockschaltbild näher erläutert
werden. Man erkennt einen Funktionsbereich 23', der dem nach dem Stand der Technik verwendeten
Standardpositionsspeicher 23 entspricht und der das charakteristische Merkmal des Verarbeitungsverfahrens
gemäß der Erfindung darstellt. Das erfindungsgemäße Verfahren gleicht dem bekannten Verfahren gemäß
F i g. 7 insoweit, als die gemessenen Werte der analysierten Proben durch das elektrophoretische Gerät 21
ermittelt und die örtlichen Maximal- und Minimalwerte durch den Grenzpunktprüfer 22 bestimmt werden. Diese
durch den Grenzpunktprüfer 22 ermittelten Werte werden einem Normalfraktionsprüfer 25 eingegeben,
der als Teil des Standardpositionsspeichers 23 aufgebaut ist. Der Normalfraktionsprüfer 25 prüft dahingehend,
ob das gemessene Densitogramm normale fünf Fraktionen hat oder nicht. Dieses Beurteilungsverfahren
soll im folgenden beschrieben werden. Zunächst werden die von dem Grenzpunktprüfer 22 abgegebenen
Daten daraufhin überprüft, ob fünf Fraktionen eingeschlossen sind. Sodann werden die Integrale der Konzentrationen
der Fraktionen berechnet, die durch die einzelnen Grenzpunkte unterteilt sind. Die Integrale
werden daraufhin überprüft, ob sie innerhalb der vorbestimmten Bereiche liegen. Schließlich werden die Daten,
bezüglich derer der Normalfraktionsprüfer 25 ermittelt hat, daß sie normale fünf Fraktionen haben, einem Standardpositionsrechner
26 eingegeben. Dieser ermittelt sodann auf der Basis der genannten Daten mittels statistischer
Verarbeitungsmethoden die Standardpositionen. Die derart berechneten Standardpositionen wurden dann einem Standardpositionsspeicher 27 eingegeben.
Die Standardpositionen, die abgespeichert werden, entsprechen den Standardpositionen des Standardserums
auf dem Densitogramm. Dieses Verfahren entspricht dem mit dem Standardpositionsspeichers 23 des
bekannten Gerätes gemäß F i g. 7.
Sodann werden die Daten zu analysierender Seren aus dem Grenzpunktprüfer einem Fünf-Fraktionen-Prozessor
24 eingegeben, der die Daten mit den in dem Standardpositionsspeicher 27 gespeicherten Standardpositionen
vergleicht und ggfs. über einen Schalter 28 weiterleitet Der Fünf-Fraktions-Prozessor 24 gibt
durch korrekte Grenzpunkte unterteilte Daten ab, um die Integrale der Konzentrationen der einzelnen Fraktionen
berechnen zu können.
Das vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die Verwendung von Daten, die aus
normalen Seren gewonnen werden, d. h. unbekannte Se-
ren werden zur Bestimmung der Standardpositionen benutzt. Damit ist die Notwendigkeit ausgeschaltet,
Standardseren hei zustellen und zu benützen.
In Fig.8 erkennt man zusätzlich eine Handeinstelleinrichtung
29, sowie einen Handeinstellspeicher 30. Durch Betätigung des Schalters 28 werden die der
Hand;>'\istelleinrichtung 29 eingegebenen und im Handeinstellspeicher
30 gespeicherten Daten dem Fünf-Fraktionen-Prozessor 24 eingegeben und mit jenen Daten
verglichen, die vom Grenzpunktprüff.i 22 abgegeben wurden, um korrekte wahre Grenzpunkte zu erhalten.
Auf der Grundlage des oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Verfahrens sollen Beispiele für eine
Überprüfung durch den Normalfraktionsprüfer 25 gegeben werden und zwar für eine Überprüfung, ob Fraktionen
normal sind oder nicht. Wie bereits beschrieben, ist es bekannt, daß integrale der einzelnen Fraktionen
(bzw. Prozentsätze der Integrale der Konzentrationen der einzelnen Fraktionen relativ zu den Integralen der
Gesamtkonzentration) eines normalen menschlichen Serums im allgemeinen innerhalb gewisser konstanter
Grenzen liegen. Diese Grenzen werden vom Normalfraktionsprüfer 25 zur Beurteilung normaler Fraktionen
benutzt. Als weiteres Beispiel ist eine Einrichtung zum Berechnen des Verhältnisses der Integrale der Konzentrationen
zweier verschiedener Fraktionen ein und desselben Serums ableitbar (beispielsweise für die Albuminfraktion
und für λ-1-Globulin); es wird dabei überprüft,
ob dieses Verhältnis innerhalb eines vorbestimmten Bereiches liegt.
Im folgenden soll ein Berechnungsverfahren für den Standardpositionscomputer 26 beschrieben. Als Beispiel
einer Berechnungsmethode kommt ein Verfahren in Betracht, bei dem Mittelwerte des Abszissenwerte
örtlicher Maxima und Minima ermittelt werden, die seitens des Normalfraktionsprüfers 25 als normal erkannt
wurden. Als weiteres Verfahren läßt sich ein Mittelwert bestimmen und dieser Wert als Standardposition zugrunde
legen. Selbst bei einem elektrophoretisch erzeugten Densitogramm eines Serums eines normalen
Menschen schwanken die lokalen Maxima und Minima von Person zu Person. Deshalb variieren die Positionen
der örtlichen Maxima und Minima ziemlich stark, und zwar selbst bei solchen Daten, die vom Fraktionsprüfer
25 als normal gewertet werden. Da es im allgemeinen möglich ist, vernünftige Standardpositionen durch Ausmitteln
zahlreicher Daten zu gewinnen, lassen sich exakte Standardpositionen mehr oder minder dadurch erhalten,
daß man jene Daten ausschließt, deren Werte stark von den Standardpositionen abweichen. Aus diesem
Grunde werden Werte, die starke Abweichungen von den Standardpositionen zeigen, bei der Berechnung
durch den Standardpositionscomputer 26 eliminiert und zwar auch dann, wenn die genannten Daten vom Fraktionsprüfer
25 als normal gewertet wurden.
Im folgenden soll die manuelle Handeinstelleinrichtung 29 näher beschrieben werden. Mit der manuellen
Handeinstelleinrichtung 29 werden Standardpositionen, die mit Gruppen unbekannter, zu analysierender Seren
übereinstimmen, Typen der zu verwendenden Träger, Umgebungsbedingungen im Meßbereich usw. eingestellt
und damit die im Handeinstellspeicher 30 gespeicherten entsprechenden Standardpositionen ausgelesen.
Werden beispielsweise dem Standardpositionsspeicher 27 keine Daten eingegeben und sind demgemäß
keine Standardpositionen gespeichert so wird der Schalter 28 zur Handbedingungsseite umgeschaltet Der
Fünf-Fraktionen-Prozesnor 24 vergleicht somit die Daten des zu analysierenden Serums mit den Standardpositionen,
die im Handeinstellspeicher 30 gespeichert sind. Während die Daten des unbekannten zu analysierenden
Serums dem Fünf-Fraktion-Prozessor 24 zugeführt werden, und zwar durch Verwenden der im Handeinstellspeicher
30 gespeicherten Standardpositionen, werden die ermittelten Standardpositionen, die mit den
Seren normaler Fraktionen ermittelt werden, im Standardpositionsspeicher 27 abgespeichert. Der Schalter 28
wird schließlich zur Seite des Standardpositionsspeichers 27 umgelegt, so daß nunmehr unter Verwendung
der im Standardpositionsspeicher 27 gespeicherten Standardpositionen weitergearbeitet wird. Werden die
im Standardpositionsspeicher 27 gespeicherten Standardpositionen auf der Basis weniger Daten erzeugt, so
sind diese Standardpositionen nicht notwendigerweise mi* irooinno» Λ »»<· /llocam f^ntnAo ic» dor· Cf»K*>
Uor OQ tmn
gUl gbVIgllVb * *UJ V4IS.JWII %-rt UJIUb IJt ΧΛ%,1 UkllUltWI Λ.%* Ψ «-/II
der Seite des Handeinstellspeichers 30 zur Seite des Standardpositionsspeichers 27 erst dann umzulegen,
wenn eine relativ große Anzahl von Daten berücksichtigt ist.
Das in F i g. 9 gezeigte Blockschaltbild offenbart ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Dabei wird anstelle der in F i g. 8 vorgesehenen Elemente Handeinstelleinrichtung 29 und Handeinstellspeicher
30 eine Ausgangswert-Einstelleinrichtung 31 vorgesehen. Die übrigen Einrichtungen sind im
wesentlichen dieselben wie jene gem. F i g. 8. Wird bei dieser Ausführungsform das Datenverarbeitungssystem
gestartet, so werden vernünftige, in der Ausgangswert-Einstelleinrichtung 31 gespeicherte Standardpositionen
mit Daten verglichen, die durch Analyse eines unbekannten Serums erhalten wurden; damit erhält man
fraktionierte Daten aus dem Fünf-Fraktionen-Prozessor 24. Dieser Schritt wird mehrmals durchgeführt und
erst dann wird der Schalter 28 geschaltet, um eine Datenverarbeitung unter Verwendung der Standardpositionen
durchzuführen, die im Standardpositionsspeicher 27 gespeichert sind.
Um das vorbeschriebene, erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen, muß die Verarbeitung der Fraktionen
im Fünf-Fraktionen-Prozessor 24 auf der Basis gespeicherter Standardpositionen und durch Analyse unbekannter
Seren erhaltener Daten nicht auf das Verfahren beschränkt bleiben, das als bekanntes Beispiel beschrieben
ist. Vielmehr kann es wie folgt gestaltet sein:
(1) Auf der Abszisse wird ein Wert gewählt, der jedem
einzelnen Maximum entspricht, das im Standardpositionsspeicher 27 als Standardposition gespeichert
ist; sodann wird ein lokales Minimum nächst einer Standardposition der Minima dann als normaler
wahrer Grenzpunkt angesehen, wenn zwei oder mehrere lokale Minimalpunkte zwischen einem
Paar von Maxima entsprechenden Standardpositionen existieren.
(2) Während man die Standardpositionen, die den Maximal entsprechen, außer acht läßt, werden Standardpositionen
der vorbestimmten Minima mit Abszissenwerten verglichen, die lokalen Minima auf dem Densitogramm eines unbekannten zu analysierenden
Serums entsprechen; dabei werden die Abszissenwerte zunächst den vorgegebenen Standardpositionen
als normale, wahre Grenzpunkte angesehen.
(3) Auf elektrophoretisch erzeugten Densitogrammen kann es vorkommen, daß lokale Minima nicht an
jenen Stellen erscheinen, an welchen sie erwartet werden. Bei dem in Fig. 10 gezeigten elektrophoretisch
erzeugten Densitogramm erscheint beispielsweise eine S-förmige Kurve im Bereich von
i>4', wo ein Minimum normalerweise vorliegt. In
einem solchen Falle ist ein Wendepunkt vorhanden; der A'oszissenwert, welcher diesem Wendepunkt
entspricht, ist sodann als Grenzpunkt anzunehmen. Zeigt ein elektrophoretisch erzeugtes
Densitogramm drei oder weniger Minima, so gibt es hiermit ein Verfahren zur Auffindung von Wendepunkten,
um fehlende Grenzpunkte hinzuzufügen.
Sämtliche Verarbeitungsstufen des oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich durch
einen Computer bzw. ein hierfür geschaffenes Programm durchführen. Konkret gesprochen kann dss
elektrophoretische Gerät 21 mit einem Computer in der Weise angesteuert werden, wie es oben unter Bezugnähme
auf die bekannte Schaltung gemäß F i g. 3 in Betracht kommt. Die Datenverarbeitung mittels Grenzpunktprüfer
22 zur Ermittlung örtlicher Minima und Maxima usw. läßt sich durch Differentialrechnungen
und dergleichen mittels Computer durchführen. Die Verarbeitung mittels Normalfraktionsprüfer 25, d. h. die
Beurteilung, ob ein Densitogramm mit fünf normalen Fraktionen vorliegt oder nicht und ob die Konzentrations-Integrale
der einzelnen Fraktionen innerhalb bestimmter Bereiche liegen, läßt sich ebenfalls mit einem
Computer durchführen. Die Verarbeitung mittels des Standardpositionsrechners 26 besteht darin, Mitteloder
Durchschnittswerte der Abszissenwerte zu errechnen, die den Maxima und Minima mehrerer Fraktionen
entsprechen. Dies bedeutet, daß die Verarbeitung zum Zwecke der Ermittlung von Abszissenwerten entsprechend
den Maxima und Minima ausgeführt wird, die auf der Grundlage statistischer Berechnungen mit einer gewissen
Wahrscheinlichkeit auf den Densitogrammen vorhanden sind.
Sowohl der Standardportionsspeicher 27 als auch der Handeinstellspeicher 31 verwenden eine Speichereinheit.
Weiterhin ist der Fünf-Fraktionen-Prozessor 24, der das bekannte Fraktionsverarbeitungsverfahren
oder das erwähnte Verfahren nach (1), (2) und (3) verwendet, als Computer zum Bestimmen der fünf Fraktionen
realisiert. Aus dem oben Gesagten ergibt sich, daß alle Verarbeitungsstufen des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit einem Computer durchgeführt werden können. Die Handeinstelleinrichtung 29 kann mit Eingabeeinrichtungen,
wie Handschaltern, Handlesern u.dgl. zur einfacheren Dateneingabe oder mit einer Speicher-Einrichtung
ausgerüstet werden, in die Standardpositionen im voraus eingespeichert werden.
Das oben beschriebene, erfindungsgemäße Verfahren ist derart gestaltet, daß es einen normalen Fraktionsbeurteiler
oder -prüfer verwenden kann, der beurteilt, ob analytische Daten, die durch die Analyse unbekannter
Seren gewonnen werden, fünf normale Fraktionen aufweisen. Die normalen Grenzpunkte werden durch statistische
Verfahren lokalisiert und als Standardpositionen verwendet und zwar durch Anwendung analytischer
Daten, die als normal beurteilt wurden und die die Grenzpunkte auf Densitogrammen unbekannter Seren
durch einen Vergleich mit den Standardpositionen bestimmen. Da diese Standardpositionen auf der Basis der
Auswertung einer großen Anzahl normaler Seren definiert werden, lassen sich diese Positionen mit hoher Zuverlässigkeit
ermitteln. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird somit erreicht, daß die wahren Grenzpunkte
eines Densitogramms bestimmt werden können, ohne daß — entsprechend dem Stand der Technik —
Standardseren erforderlich sind.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zum Bestimmen der wahren Grenzpunkte eines durch Elektrophorese einer unbekannten
Probe ermittelten Densitogramms auf der Grundlage eines Vergleichs mit einem Densitogramm
einer auf der Basis einer Elektrophorese vorher analysierten anderen Probe, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem ersten Verfahrensabschnitt
lysierten Proben identifizierten Grenzpunkte mit den aktualisierten Standardpositionen verglichen
werden, wobei
e) nur die Grenzpunkte als wahre Grenzpunkte zur Auswertung des Densitogramms herangezogen
werden, die innerhalb eines vorgegebenen Abstands zur korrespondierenden, aktualisierten
Standardposition liegen.
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