DE3041942A1 - Gussstrang aus aluminiumknetlegierung hoher zugfestigkeit usw. sowie verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Gussstrang aus aluminiumknetlegierung hoher zugfestigkeit usw. sowie verfahren zu seiner herstellungInfo
- Publication number
- DE3041942A1 DE3041942A1 DE19803041942 DE3041942A DE3041942A1 DE 3041942 A1 DE3041942 A1 DE 3041942A1 DE 19803041942 DE19803041942 DE 19803041942 DE 3041942 A DE3041942 A DE 3041942A DE 3041942 A1 DE3041942 A1 DE 3041942A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- weight
- alloy
- cast strand
- cast
- aluminum alloy
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C21/00—Alloys based on aluminium
- C22C21/12—Alloys based on aluminium with copper as the next major constituent
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C21/00—Alloys based on aluminium
- C22C21/12—Alloys based on aluminium with copper as the next major constituent
- C22C21/14—Alloys based on aluminium with copper as the next major constituent with silicon
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C21/00—Alloys based on aluminium
- C22C21/12—Alloys based on aluminium with copper as the next major constituent
- C22C21/16—Alloys based on aluminium with copper as the next major constituent with magnesium
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Forging (AREA)
- Continuous Casting (AREA)
Description
Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Aluminiumlegierung und ein Verfahren zu ihrer Herstellung. Insbesondere betrifft die
Erfindung eine Aluminiumknetlegierung mit verbesserten mechanischen Eigenschaften und verbesserter Verarbeitbarkeit sowie
ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Die Japanische Industrienorm der Aluminum Association legt für Knetprodukte Aluminiumlegierungen der Serien 2000,
5000 und 4000 fest, deren Hauptlegierungsbestandteil Kupfer, Magnesium bzw. Silizium ist.
Legierungen auf Aluminiumbasis für Knetprodukte gemäß der genannten Industrienorm werden wegen ihrer hohen spezifischen
'Zähigkeit, d.h. ihrer großen Festigkeit pro Gewichtseinheit, ihrer hohen Schlagfestigkeit und hohen Ermüdungsfestigkeit
130021/0826
verbreitet für die Fertigung von Bauteilen für Kraftfahrzeuge, Flugzeuge und andere Maschinen und Vorrichtungen
verwendet. Die vorstehend genannten Knetlegierungen lassen sich allgemein nach einem Preßbacken- (open die) oder einem
Gesenkschmiedeverfahren zu Formstücken umformen. Beim ersteren Verfahren, das für die Herstellung von Formstücken großer
Abmessungen vorgesehen ist, werden üblicherweise Stangen oder Knüppel (billets) mit einem Durchmesser von 150 300
mm verwendet, die durch Stranggießen oder halbkontinuierliches Stranggießen hergestellt wurden. Die üblicherweise
als Ausgangswerkstoff zur Herstellung großer Schmiede- bzw.
Formstücke verwendeten Knüppel großen Durchmessers besitzen ein ziemlich ungleichmäßiges Gußgefüge über ihren Querschnitt
hinweg. Insbesondere unterscheidet sich das Gußgefüge im Umfangsbereich wesentlich von demjenigen im Mittelbereich,
der Knüppel. Aus diesem Grund sind auch die mechanischen Eigenschaften jedes Knüppels in verschiedenen Bereichen seines
Querschnitts verschieden. Außerdem besteht dabei die Möglichkeit, daß solche Knüppel Fehler, wie Feinlunker, Ausseigerung,
Mikroschwund oder Haarrisse, aufweisen. Zur Herstellung von Schmiedestücken mit zufriedenstellenden mechanischen
Eigenschaften müssen daher nicht nur mittels gründlicher Prüfung fehlerfreie Knüppel ausgesucht werden, vielmehr
müssen die Knüppel auch mehreren Schmiede- bzw. Knetarbeitsgängen unterworfen werden, um bei der Verarbeitung die genannten
Fehler sowie das ungleichmäßige Gußgefüge vollständig zu beseitigen. Die Herstellung großer Schmiedestücke aus den üblichen
Knüppeln ist daher äußerst zeit- und arbeitsaufwendig.
Beim Gesenkschmieden zur Fertigung kleiner Schmiedestücke wird andererseits gewöhnlich von einem Ausgangsmaterial mit einem
kleinen Durchmesser von 5-70 mm ausgegangen. Dieses Ausgangsmaterial kleinen Durchmessers wird im allgemeinen in der
Weise gewonnen, daß im Stranggießverfahren Knüppel bzw. Strän-
130021/0826
ge mit einem Durchmesser von 150 - 300 mm hergestellt, einer Homogenisier-Wärmebehandlung bei einer Temperatur von
- 6000C über eine Zeitspanne von 2-2Oh unterworfen
und anschließend bei 350 - 5000C warm extrudiert bzw. stranggepreßt
werden. Das bisherige Verfahren zur Gewinnung von Ausgangsmaterial kleinen Durchmessers erfordert also einen
Extrudiervorgang, der eine Erhöhung der Fertigungskosten bedingt.
Darüber hinaus sind die bisherigen Verfahren zur Herstellung von Aluminiumlegierungen für Knetprodukte, d.h. sog. Knetlegierungen,
mit den folgenden Nachteilen behaftet.
1. Die Legierung der AA-2000-Reihe und die Al-Mg-Legierung
der AA-5000-Reihe zeigen im allgemeinen einen hohen Formänderungswiderstand und eine geringe Verformbarkeit beim
Extrudieren. Hierdurch wird die Einstellung zweckmäßiger Extrudierbedingungen, z.B. Extrudiergeschwindigkeit,
erschwert. Unter unzweckmäßigen Extrudierbedingungen erhalten die extrudierten Gegenstände ein grobes Umkristallisiergefüge
in den Bereichen nahe ihrer ümfangsflächen. Dabei
können sich Fein- oder Haarrisse bilden und sich von den Grenzflächen des Umkristallisiergefüges ausbreiten. Außerdem
kann schließlich ein Bruch des extrudierten Formlings aufgrund des Umkristallisiergefüges oder -korns und
intergranularer Risse auftreten.
2. Da die Legierungen der AA-Reihe 2000 und 5000, wie erwähnt, einen hohen Formänderungswiderstand beim Extrudieren zeigen,
tritt beim Extrudieren dieser Legierungen ein Temperaturanstieg durch plastische Verformung aufgrund der Reibung
zwischen dem Strangpreßwerkzeug und dem Werkstück auf. Infolgedessen ist die Verarbeitungstemperatur in einer
späteren Phase eines Extrudiervorgangs höher, was zu einer Änderung der Eigenschaften der Preßlinge in Längsrichtung
derselben führt. Aus solchen Preßlingen hergestellte Schmiedestücke besitzen daher ungleichmäßige Eigenschaften.
130021/08 2 6
3. Wenn eine derartige Legierung einem Extrudier- oder Preßvorgang
unterworfen wird, weicht der Verformungsgrad im Bereich nahe der ümfangs- oder Außenfläche von dem im
Mittelbereich des Preßlings ab, so daß dieser einen Unterschied im Verformungsgefüge (work structure) zwischen
diesen beiden Bereichen zeigt. Insbesondere im Fall der Legierungen der AA-Reihen 2000 und 5000 weist der Preßling
im Bereich nahe der Außenfläche ein auffällig feines Verformungsgefüge aufgrund des hohen Umformungsgrads auf, während
sein Mittelbereich wegen des niedrigen Umformungsgrads ein grobes Verformungsgefüge besitzt. Beim Schmieden
bzw. Kneten solcher Preßlinge mit ungleichmäßigem Gefüge Wird die Faserstruktur des erhaltenen Schmiedestücks aufgebrochen,
so daß dieses mangelhafte Ermüdungs- und Schlagfestigkeit besitzt.
4. Wenn Knüppel aus Legierungen der Reihe 2000 oder 5000 einem Strangpreßvorgang unterworfen werden, werden Kristallgefüge
bzw. -korn und Ausseigerungen, wie Zwischenmetallverbindungen,
im Knüppel zu einer Ausdehnung in Preßrichtung gezwungen. Die Preßlinge besitzen daher ein Kristallgefüge
mit bestimmter Richtungseigenschaft, d.h. Orientierung, und sie sind weder isotrop noch homogen. Das Schmieden oder
Kneten der Preßlinge muß daher unter Berücksichtigung der Preßrichtung des Knüppels erfolgen. Wenn jedoch ein Erzeugnis
mit einer bestimmten Form hergestellt werden soll, ist es häufig schwierig, die Bearbeitung auf alle Teile des
Preßlings auszudehnen, um diesen Teilen die optimale Orientierung zu erteilen. In diesem Fall können die hergestellten
Schmiedestücke Risse und eine lokale Verschlechterung ihrer mechanischen Eigenschaften, einschließlich der Ermüdungsfestigkeit,
zeigen.
Die durch Extrudieren bzw. Strangpressen hergestellten, kleinen Durchmesser besitzenden Ausgangswerkstücke für Schmiedestücke
sind daher, wie erwähnt, infolge des Pressens unvermeidlich
130021/0826 ORIGINAL INSPECTEP
mit Mängeln behaftet, speziell mit dem Mangel anisotroper und nicht-homogener Eigenschaften. Infolgedessen besitzen
die aus einem solchen Ausgangsmaterial hergestellten Schmiedestücke nicht in jedem Fall zufriedenstellende Eigenschaften,
insbesondere hohe Ermüdungsfestigkeit und hohe (Kerb-)-Schlagfestigkeit. Das Knetmaterial kleinen Durchmessers kann
auch unter Verwendung eines durch Stranggießen oder halbkontinuierliches Stranggießen gewonnenen Strangs hergestellt werden.
In diesem Fall ergeben sich jedoch dieselben Schwierigkeiten wie im Fall des Knüppels großen Durchmessers, wie ungleichmäßiges
Gefüge oder Gefügefehler. Abgesehen von diesen Problemen ist es derzeit schwierig, durch Stranggießen
auf industrieller Basis einen dünnen Strang mit einem Durchmesser von 100 mm oder weniger herzustellen.
Die Al-Cu-Legierungen der AA-Reihen 2014 und 2017 sowie die
Al-Zn-Mg-Legierungen der AA-Reihe 7075, die industriell als hochfeste Legierung auf Aluminiumbasis für Schmiedestücke
eingesetzt werden, sind den Legierungen der AA-Reihe 4000 bezüglich mechanischer Festigkeit überlegen, aber bezüglich
Warm- und Verschleißfestigkeit unterlegen. Die Legierung der Reihe 4000 besitzt ausgezeichnete Warm- und Verschleißoder
Abriebfestigkeit aufgrund des darin enthaltenen Siliziums.
Eine Al-Si-Cu-Mg-Ni-Knetlegierung der AA-Reihe 4032 besitzt
besonders gute Warm- und Verschleißfestigkeit. Andererseits ist diese Legierung jedoch deshalb unvorteilhaft, weil
ihre Schmied- bzw. Knetbarkeit aufgrund eines Nickelgehalts von 0,5 - 1,3 Gew.-% deutlich schlechter ist. Im Fall der
Legierung der AA-Reihe 4000 werden außerdem die Schmiedestücke wie im Fall der Legierungen der Reihen 2000 und 5000 durch
Strangpressen und anschließendes Schmieden bzw. Kneten hergestellt. Die Herstellung der Schmiedestücke erfolgt dabei
in der Weise, daß eine Schmelze der Aluminiumlegierung kontinuierlich zu dicken Strängen oder Knüppeln mit einem Durchmesser
von 254 mm oder mehr vergossen wird, die Knüppel einer Hoch-
130021/0826
ORIGINAL !NSPEGTEO
temperatur-Wärmebehandlung, d.h. einer sog. Homogenisier-Wärmebehandlung,
bei 450 - 5500C während einer Zeitspanne von 2 - 24 h unterworfen werden und anschließend die wärmebehandelten
Knüppel zur Gewinnung von Werkstücken des gewünschten Durchmessers stranggepreßt werden. Bei dem
am häufigsten durchgeführten Gesenkschmieden wird eine
Rundpreßstange mit einem Durchmesser von 100 mm oder weniger verwendet. Das Strangpressen ist jedoch aufwendig. Zudem
eignet sich die Rundpreßstange nicht als Knetwerkstück, weil
sie mit den folgenden Nachteilen behaftet ist:
a) Das Legierungsgefüge senkrecht zur Preßrichtung ist über den Querschnitt hinweg ungleichmäßig, d.h. das Kristallkorn
längs der ümfangs- oder Außenfläche des Preßlings kann sich aufgrund der Wärme, die durch die Reibung zwischen
der Preßlingsoberfläche und der Preßforminnen-
flache erzeugt wird, vergröbern;
b) das Legierungsgefüge ist über den Querschnitt in Preßrichtung ungleichmäßig, d.h. das Kristallkorn kann sich
in der Endphase des Preßvorgangs unter der beim Umformvorgang erzeugten Wärme gegenüber der Kristallkornvergröberung
in der Anfangsphase des Preßvorgangs stärker vergröbern; und
c) die Preßlinge besitzen eine Richtungseigenschaft bzw. Orientierung in Preßrichtung, d.h. die Preßlinge erfahren
eine starke Umformung in Preßrichtung, so daß sie eine Orientierung aufgrund des Fließens des Gefüges erhalten.
Im Hinblick auf diese Gegenheiten wurden nun erfindungsgemäß
ausgedehnte Untersuchungen mit dem Ziel der Entwicklung eines durch Stranggießen hergestellten Gußstrangs (cast -bar) aus
Aluminiumlegierung(en) für Schmiede- bzw. Knetprodukte, insbe-
130021/0826
sondere Legierungen der AA-Reihen 2000, 5000 und 4000, durchgeführt, wobei dieser Gußstrang ein homogenes Gefüge
besitzen, fehlerfrei sein, ausgezeichnete mechanische Eigenschaften zeigen und unmittelbar nach dem Gießen oder
nach einer Wärmebehandlung durch z.B. Schmieden oder Kneten wexterverarbeitbar sein soll. Die Fertigung von Knetprodukten
kann dabei in einem einzigen Arbeitsgang erfolgen, d.h. der Gußstrang braucht keiner vorangehenden plastischen
Umformung unterworfen zu werden, die - wie das erwähnte Warmpressen - seine Eigenschaften ungünstig beeinflußt.
Als Ergebnis dieser Untersuchungen hat es sich erfindungsgemäß
herausgestellt, daß mittels einer zweckmäßigen Kombination der Zusammensetzung der zu vergießenden
Aluminiumlegierung und ihres Gußgefüges ein Aluminiumlegierungs-Gußstrang erhalten werden kann, welcher die vorstehend
angegebenen Erfordernisse erfüllt, und daß beim Vergießen einer Aluminiumlegierung einer bestimmten Zusammensetzung
unter bestimmten Bedingungen ein Aluminiumlegierungs-Gußstrang mit dem gewünschten Gefüge gewonnen
werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist damit insbesondere die Schaffung eines durch Stranggießen gewonnenen Gußstrangs aus Aluminiumknetlegierung
entsprechend den (japanischen) Aluminum Association- bzw. AA-Reihen 2000, 5000 und 4000, wobei dieser
Gußstrang ein homogenes Gefüge besitzen, fehlerfrei sein, ausgezeichnete mechanische Eigenschaften zeigen und
unmittelbar nach dem Gießen oder nach Wärmebehandlung für die Weiterverarbeitung zur Herstellung von Schmiede- bzw.
Knetprodukten, z.B. durch Gesenkschmieden, verwendbar sein soll, ohne daß eine vorhergehende plastische Verformung,
wie Warm(strang)t>ressen, welche die Eigenschaften des Gußstrangs
ungünstig beeinflußt, erforderlich wäre.
Die Erfindung bezweckt auch die Schaffung eines Verfahrens
zur Herstellung eines durch Stranggießen gewonnenen Gußstranges aus Aluminiumlegierung mit ausgezeichneter Verarbeitbarkeit,
wie ausgezeichneter Knetbarkeit, durch
130021/0826
Auswahl einer geeigneten Zusaitimensetzungskoinbination der Legierungen der AA-Reihen 2000, 5000 und 4000 mit ihrem
Gußgefüge und durch Wahl der Gießbedingungen.
Zudem soll die Verarbeitbarkeit des auf diese Weise hergestellten Gußstrangs durch Wärmebehandlung desselben verbessert
werden.
Die Erfindung bezweckt außerdem die Schaffung einer Aluminiumlegierung
(Legierung auf Aluminiumgrundlage) in gegossenem Zustand, die infolge ihrer Orientierungsfreiheit mechanische
Eigenschaften besitzt, welche denen der bisherigen, verpreßten Aluminiumlegierungen gleichwertig oder überlegen
sind.
Der technische Grundgedanke der Erfindung liegt in der Feststellung, daß eine kritische Größe des sekundären
Dendriten-Armabstands (dendrite arm spacing) und eine kritische
Größe der Nebenphasenteilchen (second phase particles) und/oder des Korndurchmessers, wobei letztere
Größe(n) wesentlich kleiner ist (sind) als der Dendriten-Armabstand,
die Größe der Nebenphasenteilchen und der Korndurchmesser in einem üblichen Aluminiumlegierungs-Gußblock
für das feine Gußgefüge verantwortlich sind, welches die Verarbeitbarkeit und die mechanischen Eigenschaften
der Aluminiumknetlegierungen mit den zu beschreibenden Eigenschaften merklich verbessert.
Das Verfahren zur Herstellung eines Aluminiumlegierungs-Gußstrangs
gemäß der Erfindung beruht auf dem technischen Grundgedanken, daß dann, wenn eine Schmelze einer Legierung
auf Aluminiumbasis mit höherer Geschwindigkeit vergossen wird als beim üblichen industriellen Stranggießverfahren,
der erhaltene Gußstrang ein Gußgefüge besitzt, das mikroskopisch und makroskopisch fein, isotrop und frei
von Fehlern ist.
130021/0826
Die genannte Aufgabe wird bei einem Gußstrang aus Aluminiumknetlegierung
mit hoher Zug-, Schlag- und Ermüdungsfestigkeit erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß er 2,0 - 9,0 Gew.-%
Kupfer, 0,2 - 1,2 Gew.-% Magnesium, 0,2 - 1,2 Gew.-% Silizium, 0,2 - 0,8 Gew.-% Mangan und im Rest Aluminium
und unvermeidbare Verunreinigungen enthält und daß der sekundäre Dendriten-Armabstand (DAS) nicht größer als
15 ρ ist, der Kondurchmesser nicht mehr als 80 um beträgt
und die intermetallische Verbindungen enthaltenden oder einschließenden Nebenphasenteilchen nicht größer als 10 um
sind.
Der erfindungsgemäße Gußstrang aus Aluminiumknetlegierung
kennzeichnet sich durch eine Kombination aus einer bestimmten Zusammensetzung und einem speziellen Gefüge bezüglich
einer gleichmäßigen Verteilung der Lösungsbestandteile (solute components) durch die Korngrenzen und die Matrix des
Kristallkorns hindurch. Insbesondere besitzt dieser Gußstrang aus Aluminiumknetlegierung (homogene Legierung nach
AA-Norm Reihe 2000) hohe Zugfestigkeit, (Kerb-)Schlagfestigkeit und Ermüdungsfestigkeit bei gleicher Zusammensetzung
wie die Legierung der AA-Reihe, wobei das Verhältnis
a/b zwischen der Konzentration (a) der Lösungsbestandteile in der Matrix des Kristallkorns und der Konzentration (b)
der Lösungsbestandteile in den Korngrenzen nicht kleiner ist als 0,70.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Gußstrangs aus einer Aluminium(basis)legierung mit 2,0 - 9,0
Gew.-% Kupfer, 0,2 - 1,2 Gew.-% Magnesium, 0,2 - 1,2 Gew.-% Silizium und 0,2 - 0,8 Gew.-% Mangan ist dadurch gekennzeichnet,
daß eine Schmelze der genannten Legierungszusammensetzung zubereitet und die Schmelze mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit
von nicht weniger als 25°C/s kontinuierlich bzw. im .Strangguß vergossen wird.
130021/0826
In abgewandelter Ausführungsform ist dieses Verfahren dadurch
gekennzeichnet, daß der Gußstrang 0,5 - 20 h lang bei 450 - 53O0C einer Homogenisier-Wärmebehandlung unterworfen
wird.
Der erfindungsgemäße Aluminiumknetlegierungs-Gußstrang (Legierung der AA-Serie 5000) kennzeichnet sich weiterhin
dadurch, daß er 2,0 - 6,0 Gew.-% Magnesium, 0,03 - 0,3 Gew.-% Chrom, Rest Aluminium und unvermeidbare Verunreinigungen,
sowie ggf. (eine) wahlfreie (optional) Komponente(n) enthält und daß der Korndurchmesser nicht größer ist als
80 μπι, der (sekundäre) Dendriten-Armabstand nicht mehr
als 13 ym beträgt und die Nebenphasenteilchen nicht größer
sind als 10 μΐη.
Die genannte Legierung der AA-Reihe 5000 kann weiterhin mindestens eines der folgenden wahlfreien Elemente enthalten:
0,005 - 0,2 Gew.-% Titan, nicht mehr als 0,5 Gew.-% Mangan, nicht mehr als 0,3 Gew.-% Zirkon und nicht mehr
als 0,5 Gew.-% Zinn. Das Titan kann zu Teil durch Bor ersetzt werden, sofern der Gesamtgehalt an Titan und Bor
nicht mehr als 0,2 Gew.-% beträgt.
Gemäß einem anderen Merkmal der Erfindung besitzt ein Aluminiumknetlegierungs-Gußstrang (homogene Legierung nach
AA-Norm Reihe 5000) dieselbe Zusammensetzung wie die Legierung gemäß AA-Reihe 5000, wobei das Verhältnis a/b zwischen
der Konzentration (a) der Lösungsbestandteile in der Matrix des Kristallkorns und der Konzentration (b) der Lösungsbestandteile
in den Korngrenzen nicht größer ist als 0,70.
Für die Herstellung eines Gußstrangs aus der genannten Legierung der AA-Reihe 5000 kennzeichnet sich das erfindungsgemäße
Verfahren dadurch, daß eine Schmelze der genannten Legierungszusammensetzung zubereitet und die Schmelze mit einer
Erstarrungsgeschwindigkeit von nicht weniger als 15°C/s
im Strangguß vergossen wird.
130021/0828 ORIGINAL INSPECTED
Vorzugsweise wird zur Herstellung eines Gußstrangs aus einer Aluminiumlegierung entsprechend einer homogenen
Legierung der AA-Reihe 5000 eine Schmelze mit der vorgesehenen Legierungszusammensetzung hergestellt, die Schmelze
kontinuierlich mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit von 15°C/s oder höher vergossen und der Gußstrang 1 - 24 h
lang bei 450 - 5000C einer Homogenisier-Wärmebehandlung
unterworfen.
In wieterer Ausführungsform besitzt der Gußstrang (Al-Si-Mg-Legierung
der AA-Reihe 4000) ausgezeichnete Verarbeitbarkeit sowie ausgezeichnete Verschleiß- und Warmfestigkeit
und er enthält 4-12 Gew.-% Silizium, 0,6 - 1,3 Gew.-% Magnesium, Rest im wesentlichen Aluminium und unvermeidbare
Verunreinigungen, sowie ggf. eine oder mehrere wahlfreie Komponente(n) bei einem feinen Gußgefüge, bei dem
die primären Kristalle eine Größe von nicht mehr als 50 μπι,
vorzugsweise nicht mehr als 25 μπι, und die Zwischenmetallverbindungen
der Nebenphasenteilchen eine Größe von nicht mehr als 15 um besitzen und der (sekundäre) Dendriten-Armabstand
nicht größer ist als 20 μπι. Diese Legierung kann weiterhin als wahlfreie Komponente mindestens eines der folgenden
Elemente enthalten: 0,05 - 0,2 Gew.-% Titan, 0,02 0,2
Gew.-% Vanadium, 0,01 - 0,1 Gew.-% Lithium, 0,001 0,05 Gew.-% Beryllium, 0,1 - 0,5 Gew.-% Chrom und/oder
0,02 - 0,2 Gew.-% Zirkon mit der Maßgabe, daß die Gesamtmenge dieser wahlfreien oder zusätzlichen Komponenten nicht
mehr als 1,2 Gew.-% beträgt.
Vorteilhaft kann der Gußstrang aus Aluminiumlegierung (Al-Si-Cu-Mg-Legierung
der AA-Reihe 4000) 2-12 Gew.-% Si, 1,5 - 5,0 Gew.-% Cu und 0,8 - 1,3 Gew.-% Mg enthalten.
•Als wahlfreie oder zusätzliche Komponente kann mindestens eines der folgenden Elemente vorhanden sein: 0,05 - 0,2 Gew.-%
Titan, 0,02 - 0,2 Gew.-% Vanadium, 0,01 - 0,1 Gew.-% Lithium,
0,001 - 0,05 Gew.-% Beryllium, 0,1 - 0,5 Gew.-% Chrom und/
130021/0826
oder 0,02 - 0,2 Gew.-% Zirkon, mit der Maßgabe, daß die Gesamtmenge
dieser Komponenten nicht größer ist als 1,2 Gew.-%; die Restmenge besteht im wesentlichen aus Aluminium und
unvermeidbaren Verunreinigungen. Der Gußstrang besitzt ein feines Gußgefüge, bei dem die primären Kristalle
eine Größe von nicht mehr als 50 μπι, vorzugsweise nicht
mehr als 25 μΐη; und die intermetallischen bzw. Zwischenmetallverbindungen
eine Größe von nicht mehr als 15 μπι besitzen und der (sekundäre) Dendriten-Armabstand nicht
größer ist als 20 μΐη.
In weiterer Ausgestaltung kennzeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch, daß eine Schmelze aus einer Al-Si-Mg-Legierung
der AA-Reihe 4000 hergestellt und kontinuierlich mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit von nicht
weniger als 25°C/s vergossen wird.
Zur Herstellung eines Gußstrangs aus einer Al-Si-Cu-Mg-Legierung der AA-Reihe 4000 wird ebenfalls die Schmelze
mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit von nicht weniger als 25°C/s vergossen.
Die genannten Al-Si-Mg- und Al-Si-Cu-Mg-Legierungen der
AA-Reihe 4000 kennzeichnen sich dadurch, daß die von den Nebenphasenteilchen mit den Primärkristallen und mindestens
einer Zwischenmeta1!verbindung, wie Al-Cu, Al-Si, Mg-Si,
Al-Mn-Fe, Al-Fe-Si und/oder Al-Cu-Mg, eingenommene Fläche nicht mehr als 25 % in jedem Bereich oder Teil des untersuchten
Querschnitts des Gußstrangs beträgt und die Primärkristalle eine Korngröße von höchstens 25 μΐη besitzen,
während die Zwischenmetallverbindungen eine (Korn-)Größe von nicht mehr als 15 μΐη besitzen.
Das Gußgefüge der erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungs-Gußstränge
ist über den Querschnitt in jeder Richtung vom Mittelbereich zur Außenfläche fein, homogen und isotrop.
130021/0826
Zudem besitzen diese Gußstränge hohe Zugfestigkeit, hohe (Kerb-)Schlagfestigkeit und hohe Ermüdungsfestigkeit;
selbst wenn sie einen großen Anteil an Legierungselementen enthalten, zeigen sie eine ausgezeichnete Verarbeitbarkeit,
so daß sie unmittelbar einer plastischen Umformung oder Verarbeitung unterworfen werden können, beispielsweise
durch Schmieden bzw. Kneten oder mechanische Bearbeitung, z.B. spanabhebend, ohne daß eine vorangehende
Umformung, z.B. durch Extrudieren bzw. Strangpressen, erforderlich wäre. Aufgrund dieses Merkmals können verschiedene
Bauteile aus Aluminiumlegierung mit niedrigen Fertigungskosten· und unter Vermeidung der ungünstigen Auswirkungen
einer Vorumformung durch z.B. Extrudieren bzw. Pressen angefertigt werden. Schmiedestücke oder Knetprodukte lassen
sich somit mit ausgezeichneten Eigenschaften kostensparend herstellen. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können
zudem die Aluminiumknetlegierungen mit den erwähnten vorteilhaften Eigenschaften einfach und kostengünstig
gewonnen werden.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 ein Schliffbild eines Gußstrangs aus einer Aluminiumlegierung
der AA-Reihe 2000, der durch Gießen mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit von 25°C/s hergestellt
worden ist,
Fig. 2 ein Schliffbild eines ähnlichen Gußstrangs wie in Fig. 1, der jedoch mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit
von 0,5°C/s hergestellt worden ist,
130021/0828
Fig. 3 ein Schliffbild eines Gußstrangs aus einer Aluminiumlegierung
der AA-Reihe 5000, der mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit von 15°C/s hergestellt
worden ist,
Fig. 4 eine Fig. 3 ähnelnde Darstellung für den Fall einer Erstarrungsgeschwindigkeit von 0,1°C/s,
Fig. 5 ein Schliffbild eines Gußstrangs aus einer Aluminiumlegierung
der AA-Reihe 4000, der mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit von 30°C/s hergestellt
worden ist,
Fig. 6 eine Fig. 5 ähnelnde Darstellung für den Fall einer Erstarrungsgeschwindigkeit von 3 C/s,
Fig. 7 eine graphische Darstellung der Zugfestigkeit und der Bruchdehnung an verschiedenen Meßpunkten einer
Probe nach Beispiel 1,
Fig. 8A und 8B eine perspektivische Darstellung einer Keilprobe bzw. eine schematische Darstellung eines
Prüfverfahrens unter Verwendung der Keilprobe,
Fig. 9 eine graphische Darstellung der von der Erstarrungsgeschwindigkeit der Probe abhängenden Umformungsgrenze (limitative working degree) einer Keilprobe
nach Beispiel 2, wobei Umformungsgrenze den Punkt der Umformung bedeutet, bei dem Knetrisse
auftreten,
Fig. 10 eine graphische Darstellung des Formänderungswiderstandes und der Umformbarkeit in Abhängigkeit von
der Erstarrungsgeschwindigkeit bei einer Probe nach Beispiel 2,
130021/0826
Fig. 11 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen
dem sekundären Dendriten-Armabstand (DAS) und der Erstarrungsgeschwindigkeit für jeden Legierungsgußblock
A, B und C nach Beispiel 3/
Fig. 12 eine graphische Darstellung der Zugfestigkeit und
der Bruchdehnung in Abhängigkeit von der Erstarrungsgeschwindigkeit für die Legierung B nach
Beispiel 3,
Fig. 13 eine graphische Darstellung der (Kerb-)Schlagfestigkeitsgröße
(impact value) und der Querschnittsverminderung (reduction of area) in Abhängigkeit
von der Erstarrungsgeschwindigkeit für eine Legierung B nach Beispiel 3,
Fig. 14 eine graphische Darstellung der Ermüdungsfestigkeit
in Abhängigkeit von den Prüfbelastungen einer Probe nach Beispiel 4,
Fig. 15 eine Fig. 7 ähnelnde Darstellung für einen Prüfling
nach Beispiel 5,
Fig. 16 eine Fig. 9 ähnelnde Darstellung für eine Keilprobe
nach Beispiel 6,
Fig. 17 eine Fig. 10 ähnelnde Darstellung für die Proben nach Beispiel 6,
Fig. 18 eine Fig. 11 ähnelnde Darstellung für die Legierungen
D, E und F gemäß Beispiel 7,
Fig. 19 eine Fig. 12 ähnelnde Darstellung für die Legierung
E nach Beispiel 7,
130021/082Θ
Fig. 20 eine Fig. 13 ähnelnde Darstellung für die Probe E
nach Beispiel 7,
Fig. 21 eine graphische Darstellung der Auswirkung der
Größe der Nebenphasenteilchen (second phase
particles) auf die Umformungsgrenze von Aluminiumblöcken, die bei einer Temperatur im Bereich von
200 - 4500C geschmiedet bzw. geknetet wurden,
Größe der Nebenphasenteilchen (second phase
particles) auf die Umformungsgrenze von Aluminiumblöcken, die bei einer Temperatur im Bereich von
200 - 4500C geschmiedet bzw. geknetet wurden,
Fig. 22 eine graphische Darstellung der spezifischen Verschleißfestigkeit
der erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung im Vergleich zu derjenigen verschiedener
bisheriger Aluminiumlegierungen,
Fig. 23 eine graphische Darstellung der Zugfestigkeit bei einer Temperatur von Umgebungstemperatur bis 4000C
für die erfindungsgemäße Aluminiumlegierung im
Vergleich zu einer bisherigen Aluminiumlegierung
und
Vergleich zu einer bisherigen Aluminiumlegierung
und
Fig. 24A bis 24C schematische Darstellungen eines Stauchversuchs.
Der in der Beschreibung benutzte Ausdruck "Umformung" ist
nicht auf das Schmieden bzw. Kneten begrenzt, sondern soll
auch andere plastische Umformungsarbeiten, wie Walzen, Ziehen, Drahtziehen und Extrudieren bzw. Strangpressen,'sowie spanabhebende Bearbeitung einschließen. Die erfindungsgemäßen
Aluminiumknetlegierungen (aluminum base alloys for wrought products) lassen sich also verschiedenen plastischen Umformungen und Zerspanungsarbeiten unterwerfen. Der benutzte Ausdruck "Stranggießen" soll sich nicht nur auf das sog. fortlaufende Stranggießen, sondern auch auf ein halbkontinuierliches Stranggießen zur Herstellung von Gußstücken einer
bestimmten Länge beziehen.
nicht auf das Schmieden bzw. Kneten begrenzt, sondern soll
auch andere plastische Umformungsarbeiten, wie Walzen, Ziehen, Drahtziehen und Extrudieren bzw. Strangpressen,'sowie spanabhebende Bearbeitung einschließen. Die erfindungsgemäßen
Aluminiumknetlegierungen (aluminum base alloys for wrought products) lassen sich also verschiedenen plastischen Umformungen und Zerspanungsarbeiten unterwerfen. Der benutzte Ausdruck "Stranggießen" soll sich nicht nur auf das sog. fortlaufende Stranggießen, sondern auch auf ein halbkontinuierliches Stranggießen zur Herstellung von Gußstücken einer
bestimmten Länge beziehen.
130021 /0826
Der Ausdruck "sekundärer Dendrit" soll in seinem üblichen metallographischen Sinn verstanden werden. Der sekundäre
Dendrit ist von der Dendritzelle zu unterscheiden, die einen primären Dendrit bedeutet.
Im folgenden ist zunächst das Feingefüge einer Knetlegierung der AA-Reihe 2000 erläutert. Diese Legierung sollte
die vorher angegebene Zusammensetzung und ein feines Gußgefüge besitzen, bei dem der Korndurchmesser höchstens
80 um und der sekundäre Dendriten-Arm- bzw. -Zweigabstand höchstens 15 um betragen und die Zwischenmetallverbindun-
*gen umfassenden Nebenphasenteilchen eine Größe von nicht mehr als 10 um besitzen.
Die die Nebenphasenteilchen bildenden intermetallischen bzw. Zwischenmetallverbindungen sind Al-Cu, Mg-Si, Al-Mn-Fe,
Al-Fe-Si und dgl.
Wenn Korndurchmesser, Dendriten-Armabstand und Nebenphasenteilchengröße
außerhalb der angegebenen Größenbereiche liegen, kann der erhaltene Gußstrang auch dann, wenn die
Zusammensetzung der Legierung innerhalb der noch anzugebenden Bereiche liegt, die angestrebten Eigenschaften, wie hohe
Zugfestigkeit, hohe Ermüdungsfestigkeit und hohe Schlagfestigkeit, nicht zeigen. Darüber hinaus geht das isotrope
Makrogefüge der Legierung verloren, und es wird inhomogen, so daß die Legierung eine schlechte Verarbeitbarkeit bzw.
ümformbarkeit besitzt.
Als nächstes wird das Feingefüge der erfindungsgemäßen
Aluminiumknetlegxerung der AA-Reihe 5000 erläutert. Diese Legierung sollte den Bedingungen genügen, daß der Komdurchmesser
nicht größer ist als 80 um, der Dendriten-Armabstand
nicht mehr als 13 um beträgt und die intermetallische Verbindungen
umfassenden Nebenphasenteilchen eine Größe von nicht mehr als 10 um besitzen. Eine solche Legierung bietet
ebenfalls die vorstehend erwähnten Eigenschaften.
13002 1/0826
Sodann wird das Feingefüge der erfindungsgemäßen Knetlegierung der AA-Reihe 4000 erläutert. Diese Legierung besitzt
ein Gußgefüge, bei dem der Dendriten-Armabstand nicht größer ist als 20 μπι, während die Größe der Nebenphasenteilchen
nicht mehr als 50 um beträgt. Vorzugsweise beträgt der
Prozentsatz der Nebenphasenteilchen aus primären Kristallen und einer oder mehreren intermetallischen Verbindungen, wie
Al-Cu, Al-Si, Mg-Si, Al-Mn-Fe, Al-Fe-Si, Al-Cu-Mg und dgl., in jedem Querschnittsbereich der Legierung 25 % oder weniger.
Wenn der Prozentsatz der von den Nebenphasenteilchen eingenommenen
Fläche mehr als 25 % beträgt, zeigt die erhaltene Legierung deutlich eine mangelhafte Knetbarkeit. Wenn die
Größe der Nebenphasenteilchen mehr als 50 μπι beträgt, können sich in der Legierung beim Schmieden bzw. Kneten nicht
nur Risse bilden, vielmehr läßt sich die Legierung auch schlecht spanabhebend bearbeiten.
Als Ersatz für die oben angegebenen Feingefüge können die Bedingungen der Homogenität für die homogenen Legierungen
der AA-Reihen 2000 und 5000 gemäß der Erfindung erfüllt werden. Diese Legierungen sollten nämlich ein solches Gefüge
besitzen, daß das Verhältnis der Konzentration (a) der Lösungsbestandteile, wie Cu, Cr, Mg, Si und Mn, in der
Matrix des Kristallkorns zur Konzentration (b) der Lösungskomponenten, wie Cu, Mg, Si und Mn, in bzw. an den Korngrenzen,
d.h. das Verhältnis a/b, 0,70 oder mehr beträgt. Die Konzentration (b) kann lokal an einem Prüfling mittels
eines Röntgenstrahl über die Korngrenzen durch Emissionsspektroanalyse
oder Röntgenanalyse bestimmt werden, worauf die festgestellte Konzentration der Bestandteile bzw. Komponenten
der Korngrenzen mit der festgestellten Konzentration ' der Bestandteile in der Matrix des Kristallkorns verglichen
wird. Erfindungsgemäß wird eine Anreicherung der Lösungskomponenten in den Korngrenzen unterdrückt, um eine Abnahme
der Duktilität bzw. Zähigkeit der Aluminiumlegierungen zu vermeiden. Diese Unterdrückung der Anreicherung der Lösungs-
130021/0826
bestandteile ist wirksam, um Wirkungen zu erzielen, die
den durch Begrenzung des Dendriten-Armabstands, des Korndurchmessers und der Größe der Nebenphasenteilchen
erzielten Wirkungen äquivalent sind.
In manchen Fällen ist es schwierig, durch Steuerung der Erstarrungsgeschwindigkeit die makroskopisch isotrope
Eigenschaft der Gußstränge zu erhalten. Wenn in diesem Fall der mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit entsprechend
mindestens einer kritischen Abkühlgeschwindigkeit hergestellte Gußstrang einerHomogenisier-Wärmebehandlung unterworfen
wird, die für die Einstellung der Verteilung der Lösungsbestandteile zur Erzielung eines Verhältnisses a/b von
mindestens 0,70 geeignet ist, zeigt der homogenisierte Gußstrang neben einem Feingefüge nahezu dieselben wünschenswerten
Eigenschaften, wie sie durch die Aluminiumknetlegierungen gewährleistet werden. Zur Erzielung eines Konzentrationsverhältnisses
a/b von mindestens 0,70 wird die Homogenisier-Wärmebehandlung für Legierungen der AA-Reihe 2000
während einer Zeitspanne von 0,5 - 20 h bei einer Temperatur von 450 - 5300C und im Fall der Legierungen der AA-Reihe 5000
während einer Zeitspanne von 1 - 24 h bei einer Temperatur von 450 - 5800C durchgeführt.
Idealerweise sollte nicht nur die Begrenzung des Korndurchmessers,
des (sekundären) Dendriten-Anpabstands und der Nebenphasenteilchen
auf die anaegebenen Höchstwerte, sondern auch die Begrenzung
des Verhältnisses a/b auf mindestens 0,70 bei den Aluminiumknetlegierungen der AA-Reihen 2000 und 5000
erfüllt sein. In diesem Fall werden Verarbeitbarkeit bzw. ümformbarkeit und mechanische Eigenschaften des Gußstrangs
im Vergleich zu Legierungen, welche zwar die Anforderungen bezüglich Korndurchmesser, Dendriten-Armabstand und Nebenphasenteilchengröße
erfüllen, nicht aber dem Konzentrationsverhältnis a/b genügen, weiter verbessert.
130021/0826
Der Aluminium-Gußstrang mit vorgesehenem Korndurchmesser,
gewünschtem Dendriten-Armabstand und vorgesehener Nebenphasenteilchengröße kann in einem Stranggußverfahren
hergestellt werden, bei dem die Erstarrungsgeschwindigkeit an jedem Punkt über den Querschnitt des Gußstrangs auf
mindestens eine kritische Größe eingestellt ist.
Die kritische Erstarrungsgeschwindigkeit beträgt 25°C/s
für die Legierung der AA-Reihe 2000, 15°C/s für die
Legierung der AA-Reihe 5000 und 25°C/s, vorzugsweise 3O0CZs7
für die Legierung der AA-Reihe 4000.
Wenn die Erstarrungsgeschwindigkeiten bei der Herstellung der Legierungen der AA-Reihen 2000, 5000 und 4000 von einem
wesentlich unter der kritischen Erstarrungsgeschwindigkeit liegenden Wert aus allmählich erhöht werden, werden Korndurchmesser,
Dendriten-Armabstand und Nebenphasenteilchengröße der Legierungen in der Nähe der kritischen Erstarrungsgeschwindigkeit außerordentlich klein bzw. sehr fein, wodurch
die angegebenen Gefügebedingungen erzielt werden. Mit anderen Worten: die Einhaltung zumindest der kritischen
Erstarrungsgeschwindigkeit ermöglicht die Gewinnung von Gußsträngen mit den gewünschten mechanischen Eigenschaften
und der gewünschten Umformbarkeit. Infolgedessen sollte die Erstarrungsgeschwindigkeit auf eine Größe entsprechend
zumindest der kritischen Geschwindigkeit eingestellt werden.
Der Ausdruck "Erstarrungsgeschwindigkeit11 bezieht sich auf
eine Temperaturabnahmegeschwindigkeit an der Grenzfläche zwischen der Festphase und der Flüssigphase einer in eine
Stranggießkokille eingebrachten Legierung. Diese Temperaturabnahmegeschwindigkeit
läßt sich experimentell beispielsweise dadurch bestimmen, daß von der Oberseite der Kokille
her ein Thermoelement in die Flüssigphase eingeführt und die Temperaturänderung an der Stelle bestimmt wird, an welcher
das Thermoelement mit der Festphase in Berührung gelangt.
130021/0826
Beim Stranggießen zur Herstellung der erfindungsgemäßen Aluminiumknetlegierungen ist für die Herstellung von
Strängen mit einem Durchmesser von 100 mm oder darunter
das übliche Fließ-Stranggießverfahren (float type continuous casting process) schwierig anzuwenden. Soweit derzeit bekannt,
ist ein Wärmehauben-Stranggießverfahren mit Gasdruckanlegung, wie es in der US-PS 4 157 728 beschrieben ist, für die Herstellung
eines Stranges mit einem kleinen Durchmesser von insbesondere 5 bis 70 mm am besten geeignet. Es ist jedoch
darauf hinzuweisen, daß erfindungsgemäß auch andere Stranggießverfahren angewandt werden können, sofern sie die Erzielung
einer zufriedenstellenden Gefügegüte und einer über der kritischen Größe liegenden Erstarrungsgeschwindigkeit
zulassen.
Die auf diese Weise hergestellten Gußstränge können unmittelbar einer plastischen Umformung oder einer mechanischen Bearbeitung
unterworfen werden. Wahlweise können die Gußstränge vor der jeweiligen Verarbeitung einer Homogenisier-Wärmebehandlung
unterzogen werden. Beispielsweise kann eine T,-Wärmebehandlung vor der Weiterverarbeitung angewandt werden.
Die Tatsache, daß das Gußgefüge einer Legierung der AA-Reihe 2000 bei einer Erstarrungsgeschwindigkeit von etwa 25°C/s
plötzlich fein wird, ist im folgenden anhand der Fig. 1 und 2 veranschaulicht. Fig. 1 ist ein Schliffbild eines Gußstrangs
aus Aluminiumlegierung mit 4,5 Gew.-% Cu, 0,6 Gew.-% Mg, 0,6 Gew.-% Si, 0,4 Gew.-% Mn und 0,01 Gew.-% Ti (Rest
Al und Spuren von Verunreinigungen). Die Aluminiumlegierung wurde im Strangguß mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit von
25°C/s zu einem Strang gegossen, der zur Untersuchung des Mikrogefüges des StrangquerSchnitts geschnitten wurde.
Figur 2 ist ein Schliffbild desselben Aluminiumlegierungs-Gußstrangs wie in Fig. 1, nur mit dem Unterschied, daß dieser
Gußstrang durch Gießen mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit
130021/0823 ORIGINAL INSPECTED
von 0,5°C/s hergestellt wurde. Wie aus Fig. 1 hervorgeht,
sind die Kristallkörner gleichmäßig durch das Gefüge hindurch verteilt, der (sekundäre) Denriten-Armabstand ist nicht
größer als 15 μπι, und alle Nebenphasenteilchen mit bzw.
aus intermetallischen Verbindungen besitzen eine Größe von nicht mehr als 10 μπι. Bei der mit niedrigerer Erstarrungsgeschwindigkeit gegossenen Legierung ist andererseits gemäß
Fig. 2 der Dendriten-Armabstand größer als 15 μΐη, während
die Nebenphasenteilchen mit intermetallischen Verbindungen deutlich grob sind.
Fig. 3 ist ein Schliffbild des Gefüges eines Gußstrangs aus einer Aluminiumlegierung mit 3,0 Gew.-% Mg, 0,15 Gew.-%Cr,
0,01 Gew.-% Ti, 0,2 Gew.-% Mn, Rest Al und Verunreinigungsspuren. Diese Aluminiumlegierung wurde mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit von 15°C/s zu einem Strang vergossen, der
zur Untersuchung des Mikrogefüges des Strangquerschnitts geschnitten wurde. Fig. 4 ist ein Schliffbild eines Gußstrangs aus derselben Legierung wie in Fig. 3, nur mit dem
Unterschied, daß der Gußstrang durch Stranggießen mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit von 0,1°C/s hergestellt wurde.
Gemäß Fig. 3 sind die Kristallkörner gleichmäßig im Gefüge verteilt, wobei der Dendriten-Armabstand nicht mehr als
13 um beträgt und alle Nebenphaseriteilchen mit intermetallischen
Verbindungen eine Größe von nicht mehr als 10 μΐη besitzen.
Gemäß Fig. 4 ist andererseits bei der mit niedriger Erstarrungsgeschwindigkeit vergossenen Legierung der Dendriten-Armabstand
größer als 13 μπι, während die Nebenphasenteilchen mit intermetallischen Verbindungen deutlich grob sind.
Figur 5 ist ein Schliffbild eines Gußstrangs aus einer Legierung
der AA-Reihe 4000. Hierbei wurde die Aluminiumlegierung 'mit einer Erstarrungsgeschwindigkext von 30°C/s zu einem
Strang vergossen, der zur Untersuchung seines Querschnittgefüges geschnitten wurde. Figur 6 ist ein Schliffbild
eines Gußstrangs aus derselben Aluminiumlegierung wie in Fig. 5, nur mit dem Unterschied, daß der Strang mit einer
130021/0826
OPlGiMAL INSPECTED
Erstarrungsgeschwindigkeit von 3°C/s hergestellt wurde. Bei der mit hoher Erstarrungsgeschwindigkeit vergossenen
Legierung gemäß Fig. 5 sind ersichtlicherweise die Kristalle gleichmäßig durch das Gefüge hindurch verteilt, wobei
der Dendriten-Armabstand nicht mehr als 20 um beträgt und
die intermetallische Verbindungen umfassenden Nebenphasenteilchen eine Größe von nicht mehr als 15 μπι besitzen,
während die Primärkristalle umfassenden Nebenphasenteilchen nicht größer sind als 50 um. Bei der mit niedriger Erstarrungsgeschwindigkeit
vergossenen Legierung ist andererseits gemäß Fig. 6 der Dendriten-Armabstand größer als 20 μπι, während
die Nebenphasenteilchen aus intermetallischen Verbindungen und Primärkristallen deutlich grob sind.
Untersuchungen der Beziehung zwischen der Erstarrungsgeschwindigkeit
und den Eigenschaften des erhaltenen Legierungsgußblocks haben ergeben, daß die untere Grenze der Erstarrungsgeschwindigkeit
für Legierungen der AA-Reihen 2000 und 4000 bei 25°C/s und für Legierungen der AA-Reihe
5000 bei 15°C/s liegt. Es braucht eigentlich nicht eigens
erwähnt zu werden, daß das Stranggießverfahren für die Herstellung eines Legierungsgußblocks bzw. -Strangs mit
hoher Erstarrungsgeschwindigkeit am günstigsten ist. Das vorteilhafteste Stranggießverfahren, das derzeit industriell
angewandt wird, ist das halbkontinuierlich Vertikal-Stranggießverfahren.
Zur Realisierung einer hohen Erstarrungsgeschwindigkeit von z.B. 25°C/s oder mehr wird bei diesem
Verfahren zweckmäßig eine Schmelze zu einem Strang kleinen Durchmessers vergossen. Die für Legierungen der AA-Reihe
4000 geeignete Erstarrungsgeschwindigkeit von 25°C/s oder mehr, vorzugsweise 30°C/s oder mehr, läßt sich bei Festlegung
des Durchmessers des hergestellten Strangs auf einen kleinen Wert von 40 bis 100 mm erzielen, ohne daß -dabei
wesentliche Abwandlungen der Kühlwasser-Einspritzbedingungen, wie Wassertemperatur, Wasserströmungsmenge und Wasserein-
130021/0
spritzpunkt, gegenüber den gemäß US-PS 4 157 728 angewandten
Bedingungen erforderlich wären.
Nachstehend sind die Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen
Legierungen erläutert.
Zunächst sind die Gründe für die Begrenzung der Zusammensetzung einer Legierung der AA-Reihe 2000 erläutert. Wenn
der Kupfergehalt weniger als 2,0 Gew.-% beträgt, besitzt der erhaltene Gußstrang unzufriedenstellende mechanische
Festigkeit. Bei einem Kupfergehalt von mehr als 9,0 Gew.-% geht das Kupfer auch bei einer Lösungsbehandlung nicht in
zufriedenstellendem Maße in Lösung, sondern seigert in Form von intermetallischen Verbindungen aus. Hierdurch verschlechtern
sich die metallischen Eigenschaften, wie Zugfestigkeit, Bruchdehnung und (Kerb-)Schlagfestigkeit,
des Gußstrangs, so daß beim Stranggießen Gießrisse im Gußstrang entstehen können. Wenn jedoch die Erstarrungsgeschwindigkeit
an jeder Stelle über die Fest/Flüssig-Grenzflache
auf 25°C/s oder höher eingestellt wird, kann das Stranggießen zügig durchgeführt werden, ohne daß aufgrund
des hohen Kupfergehalts von bis zu 9,0 Gew.-% Gießrisse auftreten. Da eine hohe Abkühlgeschwindigkeit gleichmäßig
über den Querschnitt des geformten Gußstrangs aufrechterhalten wird, wird die Ausseigerungstendenz im Strangquerschnitt
herabgesetzt, und es findet eine Erstarrung statt, die sehr stark einer idealen unidirektionalen bzw. einseitig gerichteten
Erstarrung entspricht. Diese schnelle Erstarrung scheint im Vergleich zum Stand der Technik die Erhöhung des maximalen
Kupfergehalts zu ermöglichen, bei dem noch keine stärke Kupferausseigerung auftritt.
Wenn der Magnesiumgehalt weniger als 0,2 Gew.-% beträgt, besitzt der erhaltene Gußstrang eine mangelhafte Zugfestigkeit.
Bei einem Magnesiumgehalt von mehr als 1,2 Gew.-% entstehen intermetallische Mg-Si-Verbindungen, die eine
130021/0828
Herabsetzung der Bruchdehnung und der Zugfestigkeit des Gußstrangs zur Folge haben. Beim Vorhandensein solcher
intermetallischer Verbindungen wird kein Gußstrang mit den genannten, gewünschten Eigenschaften erzielt. Wenn
andererseits der Siliziumgehalt weniger als 0,2 Gew.-% beträgt, läßt sich die betreffende Legierung nicht wärmebehandeln.
Ein Siliziumgehalt von über 1,2 Gew.-% führt andererseits zu einer Verschlechterung der Zugfestigkeit
und der Schlagfestigkeit des hergestellten Gußstrangs. Mit einem Mangangehalt von weniger als 0,2 Gew.-% läßt sich
keine hohe Zug- und Schlagfestigkeit erzielen. Wenn der Mangangehalt mehr als 0,8 Gew.-% beträgt, entsteht ein
grobes Korn, mit dem Ergebnis, daß die vorher genannten Bedingungen für das Gefüge nicht eingehalten werden können;
der Gußstrang erhält dabei eine mangelhafte Zugfestigkeit. Die erfindungsgemäße Aluminiumlegierung kann erforderlichenfalls
auch Titan erhalten. Wahlweise kann die Aluminiumlegierung sowohl Titan als auch Bor in einer Gesamtmenge
von 0,005 bis 0,15 Gew.-% enthalten. Der Gehalt an Titan oder sowohl Titan als auch Bor bewirkt eine weitere Verfeinerung
des Kristallkorns unter Gewährleistung noch besserer mechanischer Eigenschaften.
Nachstehend sind die entsprechenden Bedingungen für eine Legierung der AA-Reihe 5000 erläutert. Wenn der Magnesiumgehalt
weniger als 2,0 Gew.-% beträgt, besitzt der erhaltene
Gußstrang unzufriedenstellende mechanische Eigenschaften. Ein Magnesiumgehalt von mehr als 6,0 Gew.-% besitzt andererseits
einen ungünstigen Einfluß auf die Warmumformbarkeit des Gußstrangs, wobei auch Spannungskorrosionsrisse entstehen
können. Mit einem Chromgehalt von weniger als 0,03 Gew.-% lassen sich Spannungskorrosionsrisse im Gußstrang nicht
vermeiden. Ein Chromgehalt von mehr als 0,3 Gew.-%'führt
andererseits zur Entstehung von makroskopischen intermetallisehen Verbindungen, die einen ungünstigen Einfluß auf die
mechanischen Eigenschaften und die Umformbarkeit und die
130 021/0826
Verarbeitbarkeit des Gußstrangs haben.
Erforderlichenfalls kann der Legierung der AA-Reihe 5000
zur Verfeinerung des Kristallkorns Titan in einer Menge von 0,005 - 0,2 Gew.-% zugesetzt werden. Titan kann teilweise
durch Bor ersetzt werden. Hierbei darf die Gesamtmenge an Titan + Bor höchstens 0,2 Gew.-% betragen. Mit
Hilfe von Mangan kann die Spannungskorrosionsrißbildung wirksam verhindert werden. Ein Mangangehalt von mehr als
0,5 Gew.-% führt jedoch zur Entstehung von makroskopischen (macro-sized) intermetallischen Verbindungen, die den mechanischen
Eigenschaften und der Umformbarkeit abträglich sind. Zirkon geht teilweise in Lösung über und trägt zur
Verfestigung der Legierungsmatrix bei. Der restliche Teil des Zirkon setzt sich mit Magnesium unter Bildung intermetallischer
Mg-Zr-Verbindungen um, welche dem Gußstrang
gute Zerspanungseigenschaften verleihen. Die Löslichkeit von Zinn ist niedrig; stattdessen setzt sich Zinn mit
Magnesium unter Bildung von intermetallischen Mg^Sn-Verbindungen um, welche die Zerspanbarkeit (free cutting) des
Gußstrangs verbessern.
Im folgenden sind die Zusammensetzungsbereiche für die Legierung der AA-Reihe 4000 angegeben.
Im Fall einer Al-Si-Mg-Legierung der AA-Reihe 4000 bewirkt
Silizium nicht nur eine Verfestigung oder Verstärkung der Legierungsmatrix, vielmehr tritt es auch mit Aluminium in
Wechselwirkung zur Bildung eines Al-Si-Eutektikums, welches
die Verschleiß- bzw. Abriebfestigkeit und die Korrosionsbeständigkeit in oxidierender Atmosphäre verbessert. Wenn
der Siliziumgehalt weniger als 4 Gew.-% beträgt, besitzt der hergestellte Gußstrang eine unzufriedenstellende Verschleißfestigkeit.
Ein Siliziumgehalt von mehr als 12 Gew.-S führt dagegen zu einer Vergrößerung bzw. Zunahme der
Silizium-Primärkristalle, welche zwar die Verschleißfestig-
130021/0826
keit verbessern, andererseits aber die Zugfestigkeit beeinträchtigen.
Der Siliziumgehalt liegt vorzugsweise im
Bereich von 6 bis 10 Gew.-%.
Magnesium geht nicht nur unter Verfestigung der Legierungsmatrix in Aluminium in Lösung, sondern setzt sich auch mit
Silizium unter Bildung intermetallischer Mg^Si-Verbindungen um, die zur Verbesserung der Zugfestigkeit und der Verschleißfestigkeit
des Gußstrangs beitragen. Bei einem Magnesiumgehalt von weniger als 0,6 Gew.-% ist jedoch der
Beitrag der intermetallischen Verbindungen zur Zug- und Verschleißfestigkeit unzufriedenstellend. Bei einem Magnesiumgehalt
von mehr als 1,3 Gew.-% wird andererseits die erhaltene
Legierung spröde. Aus diesem Grund sollten der Siliziumgehalt und der Magnesiumgehalt auf einen Bereich von
4 bis 12 Gew.-% bzw. 0,6 bis 1,3 Gew.-% beschränkt werden.
Bei der vorher genannten Al-Si-Cu-Mg-Legierung der AA-Reihe
4000 ist Kupfer wesentlich, um dem resultierenden Guß strang
Wärmebehandelbarkeit und hohe Zugfestigkeit zu verleihen.
Falls jedoch der Kupfergehalt weniger als 1,5 Gew.-% beträgt,
besitzt der hergestellte Gußstrang eine unzufriedenstellende Zähigkeit. Ein Kupfergehalt von mehr als 5,0 Gew.-% führt
zu einer Verschlechterung der Umformbarkeit bzw. Verarbeitbarkeit
des Gußstrangs. Silizium gewährleistet dieselbe Wirkung, wie sie vorstehend für die Al-Si-Mg-Legierung der
AA-Reihe 4000 beschrieben wurde. Außerdem vermag Silizium die Rißbildung beim Schmieden bzw. Kneten des GußStrangs sowie
seine Porosität herabzusetzen. Außerdem reagiert Silizium mit Magnesium unter Bildung der intermetallischen Mg2Si-Verbindungen,
welche die Wärmebehandlungseigenschaften der Legierung verbessern. Die angestrebten Wirkungen lassen sich
jedoch mit einem Siliziumgehalt von unter 2,0 Gew..-% erzielen. Andererseits wird mit einem Siliziumgehalt von mehr
als 12 Gew.-% zwar die Verschleißfestigkeit verbessert, andererseits aber die Knetbarkeit und Zerspanbarkeit des
130021/0826
Gußstrangs verschlechtert. Magnesium verbessert die Festigkeit
bzw. Stärke der Legierungsmatrix sowie die Wärmebehandelbarkeit und die Verschleißfestigkeit der Legierung.
Diese Wirkungen lassen sich jedoch mit einem Magnesiumgehalt von weniger als 0,8 Gew.-% nicht erzielen. Wenn
der Magnesiumgehalt andererseits mehr als 1,3 Gew.-% beträgt, wird der hergestellte Gußstrang spröde und schlecht
umformbar.
Im Fall der Al-Si-Cu-Mg-Legierungen der AA-Reihe 4000 mit
optimalen Bestandteilsgehalten werden durch das wahlfreie bzw. zusätzliche Element (A) insbesondere Wärmebeständigkeit
(Warmfestigkeit) und Zerspanbarkeit verbessert.
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß die vorstehend
angegebenen Zusammensetzungen und Gefügebedingungen, d.h. Korndurchmesser, sekundärer Dendriten-Armabstand und Nebenphasenteilchen
in Form von intermetallischen Verbindungen aus z.B. Mg-Si, Al-Mn-Fe und Al-Fe-Si sowie gelegentlich Silizium-Primärkristallen
die Herstellung eines Gußstrangs mit hoher Zug-, Ermüdungs- und Schlagfestigkeit sowie mit feinem/ isotropem
Gefüge ermöglicht. Der erfindungsgemäß hergestellte Gußstrang
läßt sich unmittelbar und einfach plastisch umformen, z.B. durch Schmieden bzw. Kneten, und besitzt dabei eine ausgezeichnete
Umformbarkeit sowie eine hervorragende Zerspanbarkeit.
Die aus dem erfindungsgemäßen Gußstrang hergestellten Knetprodukte
sind frei von den unerwünschten Auswirkungen der bisher üblichen Vorbehandlung (primary working). Die Gußstränge
aus den Legierungen der AA-Reihe 4000 eignen sich zur Herstellung von Schmiedestücken z.B. als Bauteile für Verdichter,
Fahrzeuge, Flugzeuge und dgl.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert.
130021/0826
Versuch Nr. 1 (erfindungsgemäß)
Eine Aluminiumlegierungsschinelze aus 4,7 Gew.-% Kupfer,
0,7 Gew.-% Silizium, 0,6 Gew.-% Mangan, 0,5 Gew.-% Magnesium,
0,015 Gew.-% Titan und Bor, Rest im wesentlichen Aluminium, wurde zubereitet und in einem Wärmehauben-Stranggießverfahren
mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit von 25°C/s unter Herstellung eines Rundstabs mit einem
Durchmesser von 53 mm vergossen. Die Schmelzenmasse wurde auf die in der US-PS 4 157 728 beschriebene Weise mit einem
Gasdruck beaufschlagt.
Versuch Nr. 2 (Vergleich)
Die Arbeitsgänge gemäß Versuch Nr. 1 wurden mit dem Unterschied wiederholt, daß eine Erstarrungsgeschwindigkeit von
0,150C/s angewandt wurde.
Versuch Nr. 3 (Vergleich)
Unter anderweitig gleichen Bedingungen wurde eine Erstarrungsgeschwindigkeit von 3°C/s angewandt.
Aus jedem der bei den obigen Versuchen erhaltenen Rundstäbe wurden in Längsrichtung derselben in verschiedenen Abständen
vom Außenumfang Proben bzw. Prüflinge geschnitten. Jeder f
Prüfling wurde 6 h lang auf 5050C erwärmt und dann in heißem |
Wasser abgekühlt. Hierauf wurden die Prüflinge 8 h lang bei | einer Temperatur von 1700C gealtert, um ein sogenanntes ί
Tg-Material zu erhalten. Zugfestigkeit und Bruchdehnung der
.Prüflinge bei Normaltemperatur wurden ermittelt; di'e Ergebnisse
finden sich in Fig. 7. In Fig. 7 stehen das Symbol χ :\
für einen Prüfling gemäß Versuch Nr. (25°C/s) , der schwarze Sj
130021/0828
ORiQiNAL INSPECTED
ORiQiNAL INSPECTED
Punkt für einen Prüfling gemäß Versuch Nr- 2 (0,15°C/s)
und der Kreis bzw. der offene Punkt für einen Prüfling gemäß Versuch Nr. 3 (3°C/s). Aus Fig. 7 geht hervor, daß
im Fall der Erstarrungsgeschwindigkeiten von 0,15°C/s und
30C/s eine beträchtliche Streuung der Zugfestigkeit und
der Bruchdehnung zwischen Außenbereich und Mittelbereich zu beobachten ist. Im Falle der Erstarrungsgeschwindigkeit
von 25°C/s ist nur eine geringe Streuung der Zugfestigkeit und der Bruchdehnung zwischen Außen- und Innenbereichen
vorhanden, was auf ein nahezu homogenes Gefüge des Gußstrangs von seinem Außenbereich zum Zentralbereich schließen läßt.
Weiterhin wurden der Dendriten-Armabstand, die Nebenphasenteilchengröße
sowie das Verhältnis a/b der Lösungskonzentration in der Kornmatrix zur Lösungskonzentration in der Korngrenze
der in den Versuchen Nr. 1, 2 und 3 gewonnenen Gußstränge ermittelt. Die Ergebnisse finden sich in der nachstehenden
Tabelle 1.
Erstarrungsge | 0,15 | Dendriten- | Größe der | 21 | Lösungs- | 40 | |
schwindigkeit | Armabstand | Nebenpha | konzentra- | ||||
°C/s | 3 | μπι | senteil | 16 | tionsver- | 55 | |
chen | hältnis a/b | ||||||
25 | μπι | 8 | % | 75 | |||
Versuch | |||||||
Nr. 2 | 40 | ||||||
Versuch | |||||||
Nr. 3 | 25 | ||||||
Versuch | |||||||
Nr. 1 | 12 |
130021/0826
Wie aus Tabelle 1 hervorgeht, sind im Fall einer Erstarrungsgeschwindigkeit
von 25°C/s sowohl- der Dendriten-Armabstand als auch die Nebenphasenteilchen von kleiner Größe,
und das genannte Lösungskonzentrationsverhältnis a/b ist hoch, während im Fall der Erstarrungsgeschwindigkeiten
von 0,15°C/s und 3°C/s sowohl Dendriten-Armabstand als
auch Nebenphasenteilchen ziemlich grob bzw. groß sind und das LÖsungskonzentrationsverhältnis a/b niedrig ist. Im
Hinblick auf diese Ergebnisse und die Versuchsergebnisse gemäß Fig. 7 ist ersichtlich, daß die Struktur- bzw. Gefügefaktoren
einen großen Einfluß auf die Zugfestigkeit und die Bruchdehnung des GußStrangs haben.
Eine Legierungsschmelze aus 4,5 Gew.-% Kupfer, 0,6 Gew.-% Silizium, 0,6 Gew.-% Magnesium, 0,8 Gew.-% Mangan,
0,015 Gew.-% Titan und im Rest im wesentlichen Aluminium wurde zubereitet und mittels einer Wärmehauben-Stranggießvorrichtung
zu einem Rundstab mit einem Durchmesser von 78 mm vergossen. Die Metallschmelze wurde auf die in der
US-PS 4 157 728 beschriebene Weise mit einem Gasdruck beaufschlagt. Dieses Gießverfahren wird im folgenden auch als
Gasdruckwärmehauben-Stranggießen bezeichnet. Die Erstarrungsgeschwindigkeit wurde zwischen 5 und 80°C/s variiert.
Zur Gewinnung von Prüflingen wurde der Gußstrang 8 h lang bei 5050C homogenisiert.
Aus jedem Prüfling wurden keilförmige Proben gemäß Fig. 8A geschnitten. Die Keilproben wurden bei einer Temperatur von
300, 400 bzw. 4500C warm geschmiedet, um auf diese Weise
die Umformungsgrenze zu ermitteln, bei welcher in den Proben Risse auftreten.
Die Untersuchung erfolgte nach dem Prüfverfahren gemäß "Metal Plastic Working" (in japanisch), Kenzo Kato,
herausgegeben von Maruzen Co. Ltd.. Hierbei wird gemäß Fig.8B
130 0 21/0826
ein keilförmiger prüfling der Art gemäß Fig. 8A auf eine
Platte 2 aufgelegt. Hierauf wird der Prüfling 4 mit einem Hammer 3 von 0,5 t Gewicht beaufschlagt. Die Umformungsgrenze wird anhand der beim Schmiedevorgang im Prüfling 4
entstehenden Risse ermittelt. Dieses Verfahren ist für die Bestimmung der Schmiedbarkeit bzw. Knetbarkeit eines
Werkstoffs sehr zweckmäßig und zuverlässig.
Die Versuchsergebnisse sind in Figur 9 dargestellt. Die schraffierten Bereiche oberhalb der Kurvenzüge gemäß Fig. 9
geben die Größen der Schmiedetemperatur und des Keilreduktionsverhältnisses an, bei denen ein Schmieden bzw. Kneten
ohne Rißbildung möglich war. Wie aus Fig. 9 hervorgeht, steigt die Umformungsgrenze mit zunehmender Schmiedetemperatur
an. Bei hoher Erstarrungsgeschwindigkeit ist die Umformungsgrenze ebenfalls hoch, und es treten bei allen Schmiedetemperaturen
kaum Schmiederisse auf. Bei einer Erhöhung der Erstarrungsgeschwindigkeit auf etwa 25°C/s wird insbesondere
die Umformungsgrenze deutlich erhöht. Wie vorher beschrieben, entspricht dies einer plötzlichen Änderung des
Gefüges bei der Erstarrungsgeschwindigkeit von etwa 25°C/s. Zur Bestimmung der Verarbeitbarkeit bzw. Umformbarkeit durch
allgemeine Warmverarbeitung, wie Schmieden und Walzen, der bei den verschiedenen Erstarrungsgeschwindigkeiten gewonnenen
Gußstränge wurde das zu prüfende Material außerdem zwecks Bestimmung des Formänderungswiderstands und der Verformbarkeit
einem Warmtorsionsversuch unterworfen (vgl. beispielsweise "Leichtmetall" (in japanisch), Horiuchi u.a.,
Band 20, Nr. 5). Die entsprechenden Ergebnisse finden sich in Figur 10, aus welcher hervorgeht, daß die von der Erhöhung
der Erstarrungsgeschwindigkeit abhängige Formänderungswiderstandsänderung einen plötzlichen Abfall bei etwa 25°C/s
zeigt, während die Verformbarkeitsänderung, die von der Erstarrungsgeschwindigkeit
abhängt, bei einer Erstarrungsgeschwindigkeit von etwa 25°C/s plötzlich ansteigt. Aus diesen
130021/0826
Ergebnissen geht hervor, daß die Bearbeitbarkeit bzw. Umformbarkeit der erfindungsgemäßen Gußstränge ausgezeichnet
ist.
Zubereitet wurden jeweils eine Legierungsschmelze aus
2,3 Gew.-% Kupfer, 0,3 Gew.-% Magnesium, 0,3 Gew.-% Silizium, 0,2 Gew.-% Mangan, 0,02 Gew.-% Titan und Rest im
wesentlichen Aluminium (Legierung A), eine Legierungsschmelze aus 4,5.Gew.-% Kupfer, 0,6 Gew.-% Magnesium, 0,7 Gew.-%
Silizium, 0,6 Gew.-% Mangan, 0,01 Gew.-% Titan, Rest im wesentlichen Aluminium (Legierung B), sowie eine Legierungsschmelze
aus 8,7 Gew.-% Kupfer, 1,0 Gew.-% Magnesium, 1,0 Gew.-% Silizium, 0,7 Gew.-% Mangan, insgesamt 0,015
Gew.-% Titan und Bor, Rest im wesentlichen Aluminium (Legierung C). Die Schmelzen aus jeder dieser Legierungen wurden
durch Gasdruckwärmehauben-Stranggießen mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit zwischen etwa 6°C/s und etwa 80°C/s
zu einem Rundstab mit einem Durchmesser von 62 mm vergossen. Die Hauptlegierung (master alloy) mit 5 Gew.-% Titan,
0,7 Gew.-% Bor und zum Rest im wesentlichen Aluminium wurde der Legierungsschmelze C zugesetzt, so daß sie Titan und
Bor enthielt.
Der sekundäre Dendriten-Armabstand bei den auf diese ™eise hergestellten
Rundstäben ist in Fig. 11 veranschaulicht.
Wie aus Fig. 11 hervorgeht, zeigt die von der Erstarrungsgeschwindigkeit abhängige Änderung des Dendriten-Armabstands
jeder der Legierungen A, B und C einen deutlichen Abfall bei einer Erstarrungsgeschwindigkeit bis zu etwa 25°C/s,
während der Dendriten-Armabstand über dem Wert von 25°C/s als kritischer Erstarrungsgeschwindigkeit eine nahezu konstante
Größe von etwa 6 μΐη besitzt. Hierdurch wird deutlich
aufgezeigt, daß die Erstarrungsgeschwindigkeit von 25°C/s für das feine Gefüge der Legierung der AA-Reihe 2000
13 0021/0828
von Bedeutung ist; der Wert von 25°C/s stellt also die kritische Erstarrungsgeschwindigkeit dar, bei welcher das
Gefüge der Legierung fein wird.
Zusätzlich wurde als repräsentatives Beispiel für die drei genannten Legierungen die Legierung B bei verschiedenen
Erstarrungsgeschwindigkeiten zu Strängen vergossen, während Zugfestigkeit und Bruchdehnung gemessen wurden.
Die Ergebnisse finden sich in Figur 12. Im Hinblick auf Fig. 11 wird durch Fig. 12 bestätigt, daß sowohl Zugfestigkeit
als auch Bruchdehnung eine Zunahme mit einer Erhöhung der Dendriten- Armabstandswerte erfahren. Besonders auffällig
ist die Zunahme der Bruchdehnung. Die bei verschiedenen Erstarrungsgeschwindigkeiten aus der Legierung B hergestellten
Gußstränge wurden zudem einem Schlag- und einem Ziehversuch unterworfen. Die entsprechenden Ergebnisse finden sich
in Fig. 13. Es wurde hierbei auch festgestellt, daß sich bei der Erstarrungsgeschwindigkeit von 25°C/s eine deutliche
Verbesserung der mechanischen Eigenschaften, wie Schlagfestigkeitswert und Querschnittsverminderung, ergibt.
Versuch Nr. 4 (erfindungsgemäß)
Eine Legierungsschmelze aus 4,0 Gew.-% Kupfer, 0,2 Gew.-%
Silizium, 0,6 Gew.-% Magnesium, 0,6 Gew.-% Mangan, 0,01 Gew.-% Titan und Rest im wesentlichen Aluminium wurde zubereitet
und zu einem Rundstab mit einem Durchmesser von 35 mm vergossen. Das Gießen erfolgte in einer Gasdruckwärmehauben-Stranggießvorrichtung
bei einer Erstarrungsgeschwindigkeit von 30°C/s. Der Gußstrang wurde sodann durch herkömmliches
Warmschmieden bzw. -kneten zu einer Pleuelstange geschmiedet. Letztere wurde 2 h lang bei 5050C wärmebehandelt und
sodann in Wasser abgekühlt, um edne Lösungsbehandlung durchzuführen. Hierauf wurde die Pleuelstange 2 Tage lang bei
Raumtemperatur gealtert (T4~Behandlung). Das erhaltene
13002 1 /0 82B
Werkstück in Form der Pleuelstange wurde anschließend einem Ermüdungsversuch unterworfen.
Versuch Nr. 5 (Vergleich)
Eine Legierungsschmelze mit derselben Zusammensetzung wie diejenige nach Versuch Nr. 4 wurde nach einem herkömmlichen
Direkt-Schalengießverfahren vergossen. Der erhaltene Gußstab wurde mit einem Strangpreßverhältnis von 40 zu einem
Preßstab mit einem Durchmesser von 35 mm extrudiert bzw. stranggepreßt. Der Preßstab wurde nacheinander warmgeschmiedet,
lösungsbehandelt (solutionized) und einerT.-Behandlung
unterworfen, wobei jeweils dieselben Bedingungen wie in Versuch Nr. 4 eingehalten wurden. Der erhaltene Stab wurde
sodann auf Ermüdung geprüft.
Die mit diesen Prüflingen (Versuche Nr. 4 und 5) erzielten Ermüdungsergebnisse sind in Figur 14 dargestellt. Da bei
der Pleuelstange die Spannungspegel innerhalb von Ebenen quer über die Pleuelstange lokal variieren, gibt die Ordinate
gemäß Figur 14 nicht die (mechanische) Spannung, sondern die Prüfbelastung an. Aus Figur 14 geht hervor, daß das Schmiedestück
gemäß Versuch Nr. 4 im Vergleich zum Schmiedestück gemäß Versuch Nr. 5 eine wesentlich bessere Ermüdungsfestigkeit
besitzt. Die Überlegenheit des Werkstücks gemäß Versuch Nr. 4 im Vergleich zu demjenigen nach Versuch Nr. 5
ist möglicherweise den folgenden Umständen zuzuschreiben: Das geschmiedete Werkstück gemäß Versuch Nr. 5 ist ein
extrudiertes Material mit einem beim Strangpressen entstandenen Fasergefüge, welches beim Schmieden aufgebrochen wird,
so daß das Schmiedeprodukt das normale Fasergefüge nicht mehr besitzt; andererseits ist das geschmiedete Werkstück
gemäß Versuch Nr. 4 ein Gußstrang mit einem homogenen Innengefüge und makroskopisch isotropischer Eigenschaft, mit dem
Ergebnis, daß ein normales Fasergefüge in jeder Richtung der bei der Fertigung der Pleuelstange ausgeübten Schmiedekraft
entsteht.
130021/0828
Versuch Nr. 6 (erfindungsgemäß)
Eine Aluminiumlegierungsschmelze aus 3,0 Gew.-% Magnesium, 0,25 Gew.-% Chrom, 0,18 Gew.-% Eisen, 0,15 Gew.-% Silizium,
0,01 Gew.-% Titan und im Rest im wesentlichen Aluminium wurde zu einem Rundstab mit einem Durchmesser von 62 mm vergossen.
Das Gießen erfolgte in einer Gasdruckwärmehauben-Stranggießvorrichtung bei einer Erstarrungsgeschwindigkeit von 15°C/s.
Versuch Nr." 7 (Vergleich)
Die Arbeitsgänge nach Versuch Nr. 6 wurden mit dem Unterschied wiederholt, daß eine Erstarrungsgeschwindigkeit von
0,10°C/s angewandt wurde.
Versuch Nr. 8 (Vergleich)
DieselbenArbeitsgänge wurden erneut mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit
von 30C/s wiederholt.
Aus jedem der in Versuch Nr. 6, 7 und 8 hergestellten Rundstäbe
wurden in deren Längsrichtung in verschiedenen Abständen vom Außenrand Prüflinge ausgeschnitten. Jeder Prüfling
wurde 6 h lang bei 5250C homogenisiert. Sodann wurden Zugfestigkeit
und Bruchdehnung der Prüflinge bei Normaltemperatur ermittelt. Die Ergebnisse finden sich in Fig. 15. In
Fig. 15 stehen das Symbol "x" für einen Prüfling gemäß
Versuch Nr. 6 (15°C/s), der schwarze Punkt für einen Prüfling
gemäß Versuch Nr. 7 (0,10°C/s) und der Kreis bzw. der offene Punkt für einen Prüfling gemäß Versuch Nr. 8
(3°C/s). Wie aus Figur 15 ersichtlich ist, tritt bei den Erstarrungsgeschwindigkeiten von 0,10°C/s und 3°C/s eine
beträchtliche Streuung von Zugfestigkeit und Bruchdehnung zwischen Außenfläche und Zentralbereich auf. Im Falle der
130021/0828
Erstarrungsgeschwindigkeit von 15°C/s ist dagegen nur eine
geringfügige Streuung von Zugfestigkeit und Bruchdehnung zwischen Außenbereich und Zentralbereich zu beobachten.
Dies weist auf die nahezu gleichmäßigen Eigenschaften des GußStrangs von seinem Außenbereich zum Mittelbereich hin.
Weiterhin wurden der sekundäre Dendriten-Arniabstand, die Größe der
Nebenphasenteilchen und das Lösungskonzentrationsverhältnis a/b der in Versuch Nr. 6, 7 und 8 hergestellten Gußstränge
bestimmt. Die Ergebnisse finden sich in der nachstehenden Tabelle 2.
I | Versuch | Nr. | 7 | Erstarrungs- | Dendriten- | Größe der | Lösungs- |
Versuch | Nr. | 8 | geschwindig | Armab | Nebenpha | konzentrations- | |
versuch | Nr. | 6 | keit | stand | senteil | verhältnis | |
chen | a/b | ||||||
°C/s | pm | jjm | % | ||||
0,10 | 35 | 20 | 38 | ||||
3 | 22 | 14 | 52 | ||||
15 | 13 | 7 | 73 |
Aus Tabelle 2 geht hervor, daß bei der Erstarrungsgeschwindigkeit von 15°C/s sowohl der Dendriten-Armabstand als auch
die Nebenphasenteilchen eine geringe Größe besitzen und das Lösungskonzentrationsverhältnis a/b hoch ist, während
bei den Erstarrungsgeschwindigkeiten von 0,10°C/s und
3°C/s Dendriten-Armabstand und Nebenphasenteilchen wesentlich gröber sind und das Lösungskonzentrationsverhältnis
a/b niedrig ist. Aus diesen Ergebnissen sowie den Versuchsergebnissen gemäß Fig. 14 geht hervor, daß die Struktur- ·
bzw. Gefügefaktoren einen großen Einfluß auf die Zugfestigkeit und die Bruchdehnung des Gußstrangs haben.
130021/0326
Eine Legierungsschmelze aus 5,8 Gew.-% Magnesium, 0,20 Gew.-% Chrom, 0,20 Gew.-% Mangan, insgesamt 0,013 Gew.-% Titan
und Bor sowie Rest im wesentlichen Aluminium wurde zu einem Rundstab eines Durchmessers von 78 mm vergossen.
Der Gießvorgang erfolgte auf dieselbe Weise wie bei den vorhergehenden
Beispielen, während die Erstarrungsgeschwindigkeit auf die in Fig. 16 veranschaulichte Weise variiert wurde.
Der jeweils erhaltene Gußstrang wurde zur Lieferung von Prüflingen -8 h lang bei 5300C homogenisiert.
Aus jedem Prüfling wurde eine Keilprobe der in Fig. 8A dargestellten
Art geschnitten. Die Keilproben wurden Warmschmiedevorgängen bei Temperaturen von 300, 400 und 4500C unterworfen,
um die Umformungsgrenze zu bestimmen, bei welcher Schmiederisse im Prüfling auftreten. Die Ergebnisse finden
sich in Fig. 16, in welcher die schraffierten Bereiche oberhalb
der Kurvenzüge die Größendes Umformungsgrads angeben, oberhalb welchem Schmiederisse auftraten. Wie aus Fig. 16
ersichtlich ist, steigt die Umformungsgrenze mit zunehmender Schmiedetemperatur an. Außerdem erhöht sich bei allen Werten
der Schmiedetemperatur mit zunehmender Erstarrungsgeschwindigkeit die Umformungsgrenze, bis zu welcher das Auftreten von
Schmiederissen unwahrscheinlich ist. Insbesondere zeigt die Änderung der Umformungsgrenze mit der Erhöhung der Erstarrungsgeschwindigkeit einen deutlichen Anstieg bei einer Erstarrungsgeschwindigkeit von etwa 15°C/s. Dies entspricht einer plötzlichen
Änderung des Gefüges eines Gußstrangs bei einer Erstarrungsgeschwindigkeit von etwa 15°C/s.
Zur Bewertung der Umformbarkeit der bei den verschiedenen Erstarrungsgeschwindigkeiten hergestellten Prüflingen bei
allgemeiner Warmverarbeitung, wie Walzen und Schmieden, wurden zudem die Prüflinge auf die in Beispiel 2 beschriebene
130021 /0826
Weise einem Warmtorsionsversuch unterworfen, um ihrem
Formänderungswiderstand und ihre Verformbarkeit zu bestimmen. Die Ergebnisse finden sich in Figur 17, aus
welcher hervorgeht, daß die Änderung des Formänderungswiderstands mit der Erstarrungsgeschwindigkeit einen deutlichen
Anstieg bei einer Erstarrungsgeschwindigkeit von etwa 15°C/s zeigt, während die von der Erstarrungsgeschwindigkeit
abhängende Verformbarkeit einen deutlichen Anstieg bei einer Erstarrungsgeschwindigkeit von etwa
15°C/s zeigt. Diese Ergebnisse zeigen deutlich, daß der
erfindungsgemäß hergestellte Gußstrang eine ausgezeichnete Verarbeitbarkeit bzw. Umformbarkeit besitzt.
Eine Legierungsschmelze aus 2,3 Gew.-% Magnesium, 0,15 Gew.-% Chrom, 0,20 Gew.-% Mangan, 0,015 Gew.-% Titan und im Rest
im wesentlichen Aluminium (Legierung D), eine Legierungsschmelze aus 3,5 Gew.-% Magnesium, 0,25 Gew.-% Chrom,
0,15 Gew.-% Mangan, 0,012 Gew.-% Titan, Rest im wesentlichen
Aluminium (Legierung E), sowie eine Legierungsschmelze aus 5,8 Gew.-% Magnesium, 0,30 Gew.-% Chrom, 0,01 Gew.-% Mangan,
insgesamt 0,015 Gew.-% Titan und Bor, Rest im wesentlichen Aluminium (Legierung F)7 wurden getrennt zubereitet. Diese
Schmelzen wurden jeweils zu einem Rundstab von 53 mm Durchmesser vergossen.
Das Gießen erfolgte wiederum in der erwähnten Gasdruckwärmehauben-Stranggießvorrichtung
bei verschiedenen Erstarrungsgeschwindigkeiten gemäß Fig. 18. Bei der Zubereitung der
Schmelze F erfolgte die Zugabe von Ti und B zur Schmelze mittels einer Hauptlegierung aus 5 Gew.-% Titan, 0,7 Gew.-%
, Bor und im Rest hauptsächlich Aluminium.
Der Dendriten-Armabstand jedes dieser Gußstränge wurde gemessen.
Die Ergebnisse finden sich in Fig. 18, gemäß welcher
die Änderung des Dendriten-Armabstands bei den Legierungen D,
130021/0828 ORIGINAL INSPECTED
E und P in Abhängigkeit von der Erstarrungsgeschwindigkeit bis zu einer solchen von etwa 15°C/s abfällt und bei einer
Erstarrungsgeschwindigkeit von über 15°C/s auf einen nahezu
konstanten Wert übergeht, so daß diese letztere Größe die kritische Erstarrungsgeschwindigkeit darstellt. Hierdurch
wird deutlich belegt, daß eine Erstarrungsgeschwindigkeit von 15°C/s für das feine Gefüge einer Legierung der AA-Reihe
5000 ausschlaggebend ist und eine kritische Erstarrungsgeschwindigkeit darstellt, bei welcher das Gefüge einer
solchen Legierung fein wird.
Zusätzlich -wurde die Schmelze aus der Legierung E bei unterschiedlichen
Erstarrungsgeschwindigkeiten zu Strängen vergossen, an denen Messungen der Zugfestigkeit und Bruchdehnung
durchgeführt wurden. Die Ergebnisse finden sich in Fig. 19. Unter Berücksichtigung von Fig. 18 ergibt sich aus Fig. 19,.
daß sowohl Zugfestigkeit als auch Bruchdehnung entsprechend einer Vergrößerung der Werte für Dendriten-Armabstand ansteigen.
Auffällig ist insbesondere die Erhöhung der Bruchdehnung. Die bei verschiedenen Erstarrungsgeschwindigkeiten
aus der Legierung E hergestellten Gußstränge wurden außerdem einem Schlag- und einem Ziehversuch unterworfen. Die entsprechenden
Ergebnisse finden sich in Fig. 20. Hierbei wurde ebenfalls bestätigt, daß sich bei einer Erstarrungsgeschwindigkeit
von 15°C/s eine deutliche Verbesserung der mechanischen
Eigenschaften, d.h. Schlagfestigkeit und Querschnittsverminderung, ergibt.
Im folgenden sind die Schmiedbarkeit bzw. Knetbarkeit der Legierungen der AA-Reihe 5000 mit dem Gefüge unä ^er Zusammensetzung
gemäß der Erfindung verdeutlicht.
Zehn Schmelzen aus Al-Si-Mg- und Al-Cu-Si-Mg-Legierungen
gemäß der Erfindung wurden getrennt zubereitet und mit Legierung G, H, I, J, K, L, M, N, O und P bezeichnet.
130021 /082S
Jede dieser Schmelzen wurde in einem halbkontinuierlichen
Stranggießverfahren bei einer Erstarrungsgeschwindigkeit von 26 bis 30°C/s zu einem Knüppel bzw. Stab mit einem
Durchmesser von 50 mm vergossen. Diese Stäbe besaßen jeweils einen Dendriten-Armabstand von 8 bis 14 μΐη bei einem Mittelwert
von 12 um. Der mittlere Korndurchmesser dieser Stäbe betrug 120 um.
Zum Vergleich mit den Legierungen der AA-Reihe 5000 wurden drei Schmelzen der verbreitet eingesetzten Legierungen
der AA-Reihe 2014, 2017 und 4032 nach dem üblichen halbkontinuierlichen' Stranggießverfahren zu Knüppeln bzw. Stäben
eines Durchmessers von 203 mm vergossen. Die Stäbe wurden homogenisiert und sodann zu Stäben eines Durchmessers von
30 mm stranggepreßt, welche als Ausgangsmaterial für das Schmieden bzw. Kneten benutzt wurden.
Die einzelnen Knüppel und die stranggepreßten Stäbe wurden maschinell zu Prüflingen für den Keilprobenversuch gemäß
Fig. 8A verarbeitet. Die Ergebnisse finden sich, zusammen mit den Legierungszusammensetzungen und den Prozentsätzen
der von den Nebenphasenteilchen eingenommenen Fläche, in Tabelle 3. Das Schmieden der Prüflinge erfolgte bei einer
Temperatur von 2000C. Der Flächenprozentsatz der Nebenphasenteilchen
wurde nach einem Spannungsintegrationsverfahren mittels eines Flächenanalysators bestimmt.
Aus Tabelle 3 geht deutlich hervor, daß die erfindungsgemäß hergestellten Gußstränge eine ümformungsgrenze, welche derjenigen
der stranggepreßten Stäbe aus den Vergleichslegierungen ähnlich oder überlegen ist, und eine ausgezeichnete
Schmiedbarkeit bzw. Knetbarkeit besitzen. Außerdem geht aus Tabelle 3 hervor, daß die Schmiedbarkeit bzw. Knetbarkeit
der erfindungsgemäß hergestellten Gußstränge sich mit verkleinertem prozentualen Flächenanteil der Nebenphasenteilchen
verbessert.
130021/0328 ORtGlNAL /MSPE
Legierung | Si | Zusammensetzung (Gew.-%) | Mg | Ti | V Mn Be | _ _ | Cr | Zr | Flächen prozent satz der Nebenpha senteilchen |
Umformungs- grenze (%) |
erfindungs- gemäß G |
2,0 | h3 | 0,015 | _ — — | _ _ _ | 0,2 | 0,2 | (%) 6,8 |
85 | |
H | 6,0 | _ | 0,9 | 0,015 | - - - | - | - | 12,5 | 83 | |
I | 8,0 | - | 1,0 | 0?02 | _ _ _ | - | V | 14,5 | 79 | |
J | 11,7 | - | 1I3 | 0,02 | _ | _ _ _ | - | - | 21,7 | 70 |
K | 2,0 | - | 0,9 | 0,015 | _ _ _ | - | - | 12,5 | 84 | |
L | 4,0 | 5f0 | 1,0 | - | - - 0,8 | - | - | 17,3 | 83 | |
M | 6,0 | 4T5 | 1,0 | 0,015 | - - 0,8 | - | - | 19f3 | 72 | |
N | 10,0 | 3r0 | V | 0,015 | - Ni= 1,0 | - | 0I2 | 20,1 | 76 | |
O | 11,5 | 2T0 | 0,9 | 0,015 | - | - | 23,2 | 70 | ||
P | 11,5 | 2r0 | 0,9 | 0,015 | 0,3 | 0,2 | 2V, | 68 | ||
Vergleich Q |
0,6 | 2,0 | 0,6 | 0,01 | 5I2 | 69 | ||||
R | 0,4 | 4T5 | 0,5 | 0,01 | - | - | V | 83 | ||
S | 12,0 | 4T0 | lr0 | 0,01 | - | - | 23,8 | 32 | ||
0r9 |
Anmerkung:
K: 2014, L: 2017, M: 4032
130021 /0828
Schmelzen von vier erfindungsgemäßen Legierungsarten der
AA-Reihe 5000 wurden zu vier Knüppeln bzw. Stangen unterschiedlicher Dendriten-Armabstände bei verschiedenen Erstarrungsgeschwindigkeiten
nach einem halbkontinuierlichen Stranggießverfahren gegossen. Die Umformungsgrenze dieser
Stangen wurde auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise ermittelt. Außerdem wurden sechs Arten von Vergleichslegierungen des hypereutektisehen Al-Si-Cu-Mg-Typs auf
dieselbe Weise bei verschiedenen Erstarrungsgeschwindigkeiten zu sechs Knüppeln bzw. Stangen unterschiedlicher Dendriten-Armabstände
gegossen. Die ümformungsgrenze dieser sechs Stangen wurde auf dieselbe Weise ermittelt. Die Erstarrungsgeschwindigkeit
betrug bei den Legierungen T, U, V und W 30°C/s, bei den Legierungen X und Y 27°C/s und bei den
Legierungen Z, AA, AB und AC 8 bis 10°C/s. Wie aus Tabelle hervorgeht, ist die Schmiedbarkeit schlecht, wenn die Stangen
aus diesen Legierungen einen prozentualen Flächenanteil der Nebenphasenteilchen von mehr als 25 % oder einen Dendriten-Armabstand
von mehr als 20 ^m besitzen. Obgleich die Legierungen X und Y mit einer außerhalb des Erfindungsrahmens
liegenden Zusammensetzung bei den erfindungsgemäß angewandten
Erstarrungsgeschwindigkeiten vergossen wurden, besaßen die erhaltenen Knüppel bzw. Stangen einen prozentualen Flächenanteil
(Flächenprozentsatz) der Nebenphasenteilchen von mehr als 25 % und somit eine äußerst schlechte Schmiedbarkeit.
130021/0826
ca O O
CD OD
ro σ*
Legierung | Si | Cu | Zusammensetzung | Ti | V . | (Gew.-%) | - | Cr | Flächenpro- ,., 7.CTYl-K=I+-?. r). |
Dendriten- Armab- |
Umfor mungs- |
|
Mg | Mn Be | - | Nebenphasen- Zr teilchen |
atand | grenze | |||||||
T | 6,0 | - | 0,015 | - | 0,1 - | 0;2 | % | μΐη | % | |||
erfindungs- | ü | 11,7 | - | 0,9 | 0.015 | 0,4 | 0,2 | 0,2 - | - | 0.2 13f0 | 12 | 82 |
ganäß | V | 4,0 | 4f5 | V | 0,02 | - | _ _ | - - | 0,2 | 22f0 | 12 | 71 |
W | 11,5 | 4,0 | h2 | 0,02 | - | - | - - | 0,2 | 18,0 | 13 | 81 | |
X | 14,0 | 3,0 | 1,0 | 0,02 | - | v - | - | 24,0 | 15 | 70 | ||
Vergleich | Y | 18,0 | 1,0 | 0,02 | - | - | 26,5 | 12 | 49 | |||
Z | 6r0 | - | 0f5 | 0,015 | - | 0,2 | 34,5 | 13 | 35 | |||
M | 11 ,7 | - | 0,9 | 0f015 | 0,4 | - | 0.2 13,5 | 22 | 48 | |||
AB | 11,5 | 4,0 | 0,02 | - | 0,2 | 22,3 | 25 | 31 | ||||
ÄC | 18,0 | 4r5 | 1,0 | 0r02 | - | - | 24,5 | 24 | 32 | |||
0,5 | 35,2 | 21 | 27 | |||||||||
vo
CO O
CiD
Die Größe der Primärsiliziumkristalle enthaltenden bzw. einschließenden Nebenphasenteilchen der Legierung entsprechend
Legierung W gemäß Tabelle 4 wurde durch Zugabe von Phosphor als Läuterungs- bzw. Frischmittel in einer Menge
von 0,1 bis 30 ppm (Teile pro Million Teile) zur Legierung und Änderung der Erstarrungsgeschwindigkeit beim Vergießen
der Legierung variiert. Figur 21 veranschaulicht die Beeinflussung der Schmiedbarkeit bzw. Knetbarkeit durch die
Nebenphasenteilchengroße. Die Schmiedbarkeit ist als Um-•formungsgrenze
bei einer Schmiedetemperatur im Bereich von 200 bis 4500C angegeben. Aus Figur 21 geht hervor, daß
bei einer Größe der Nebenphasenteilchen von mehr als 50 um
die Schmiedbarkeit des Legierungswerkstücks beträchtlich abnimmt. Die Größe der Nebenphasenteilchen hat daher einen
großen Einfluß auf die Schmiedbarkeit.
In diesem Beispiel soll die Abrieb- bzw. Verschleißfestigkeit der erfindungsgemäßen Legierung untersucht werden. Vor der j
Beschreibung der erfindungsgemäß durchgeführten Versuche seien zunächst die bekannten Eigenschaften einer verschleiß- ;
festen Aluminiumlegierung beschrieben. Es ist bekannt, daß i eine Aluminiumlegierung mit hohem Siliziumgehalt eine hohe
Verschleißfestigkeit, aber eine mangelhafte Verarbeitbarkeit bzw. ümformbarkeit besitzt. Ein Beispiel für eine der- j
artige Legierung ist eine solche des Typs A 390 mit 18 Gew.-% j Silizium, 45 Gew.-% Kupfer, 0,5 Gew.-% Magnesium, 0,1 Gew.-%
Mangan, 0,02 Gew.-% Titan, Rest im wesentlichen Aluminium.
Die schlechtere Verarbeitbarkeit der bekannten verschleißfesten Aluminiumlegierung stimmt mit den Ergebnissen gemäß
Tabelle. 4 überein. Die innerhalb des Zusaimtensetzungsbereichs der
Legierung A 390 fallenden Legierungen sind nämlich in Tabelle 4 als Legierung Y und Legierung AC bezeichnet, die ;
130021/0826 i
beide eine deutlich schlechtere Schmiedbarkeit bzw. Knetbarkeit aufweisen. Es wird angenommen, daß dies darauf
zurückzuführen ist, daß die ausgeseigerte Menge an primären Siliziumkristallen zu groß ist, um der Legierung ein zufriedenstellend
kleines Flächenverhältnis der Nebenpha^enteilchen zu verleihen.
In der nachstehenden Tabelle 5 sind Legierungen aufgeführt, die durch Stranggießen bei einer Erstarrungsgeschwindigkeit
von 30°C/s vergossen und sodann einem Verschleißfestigkeitsversuch
unterworfen wurden. Die betreffenden Gußstränge besaßen einen Dendriten-Armabstand von 13 μπι, ein Flächenverhältnis
der Nebenphasenteilchen von 18 % und einen mittleren Kristallkorndurchmesser (2-Al) von 120 μΐη.
Proben von Vergleichslegierungen AC-8A und 99,7 % Al wurden
einer schiffsbodenförmigen JIS H-Dauerkokille entnommen,
während eine Probe einer Legierung 4032 aus einem Knüppel mit einem Durchmesser von 150 mm hergestellt wurde. Die
99,7%-Al-Probe wurde im Zustand nach dem Gießen untersucht,
während die AC-8A-Proben 6 h lang bei 5000C lösungsgeglüht,
hierauf in warmem Wasser von 60°C abgekühlt und schließlich
8 h lang bei 1600C gealtert wurden, um T6-Werkstücke zu
liefern.
Die Abrieb- bzw. Verschleißfestigkeit der genannten Prüflinge wurde unter schmiermittelfreien Bedingungen mittels einer
Ogoshi-Schnellverschleißprüfmaschine untersucht. Die Ergebnisse
finden sich in Figur 22, aus welcher hervorgeht, daß die erfindungsgemäßen Legierungen eine bedeutend bessere Verschleißfestigkeit
besitzen als die bisherigen, typischen verschleißfesten Legierungen.
Die Aluminiumlegierung-Gußstränge mit der Zusammensetzung gemäß nachstehender Tabelle 5 wurden bei einer Temperatur
von Umgebungstemperatur bis^-lOX)0,^ aufgeiner Zuqfestiqkeitsprüf-
maschine untersucht.
Bgierung | Si | Cu | I | Zusammensetzung | Ni | Ti | (Gew.-%) | Be | Cr Zr | |
I | _ AD | 11,7 | - | Mg | - | 0jO2 | V Mn | - | Ψ °;2 | |
erfindungs | AE | 11,5 | 4,0 | - | 0r02 | - | - - | |||
gemäß | AF | 8jO | 5r0 | iTo | - | 0j02 | _ _ | - | - - | |
• | AG | U1O | V | I1O | 2I0 | 0,1 | - - | 0.004 | - - | |
Vergleich | AH | 12.0 I |
0,9 | 1T0 | lr0 | 0.01 | - 0I2 | - | - - | |
AI | 99 | iro | _ _ | |||||||
7% Al | ||||||||||
Anmerkung: ... AG: AC-8A, (JIS H 5202-1971) AH: 4032
Die Ergebnisse der Zugfestigkeitsprüfung mit den Legierungen
gemäß Tabelle 5 sind in Fig. 23 dargestellt. Aus Fig. 23 geht hervor, daß die erfindungsgemäße Legierung (AD)
bei Normaltemperatur eine Zugfestigkeit von mehr als 45 kg/mm2 und bei erhöhter Temperatur eine wesentlich
höhere Zugfestigkeit besitzt als die Legierung 4032, die eine typische warmfeste Legierung für Schmiedestücke darstellt.
Die erfindungsgemäße Legierung besitzt also auch eine ausgezeichnete Zugfesti-gkeit.
430021/0826
Eine Aluminiumlegierungsschmelze aus 4,0 Gew.-% Kupfer,
0,6 Gew.-% Magnesium, 0,3 Gew.-% Silizium, 0,6 Gew.-% Mangan, 0,02 Gew.-% Titan, Rest im wesentlichen Al, wurde
zubereitet und zu einem Rundstab mit einem Durchmesser von 53 mm vergossen. Das Gießen erfolgte mit der vorher beschriebenen
Vorrichtung bei einer Erstarrungsgeschwindigkeit von 30°C/s. Zu Vergleichszwecken wurde ein Rundstab mit
einem Durchmesser von 53 mm auf dieselbe Weise hergestellt, nur mit dem Unterschied, daß die zu vergießende Schmelzenmasse
nicht mit einem Gasdruck beaufschlagt wurde.
Die Anwendung oder Nichtanwendung einer Gasdruckbeaufschlagung
beeinflußt die Oberfläche der Gußstränge. Der Einfluß der Oberfläche auf die Schmiedbarkeit bzw. Knetbarkeit wurde nach
dem in Fig. 24A bis 24C dargestellten Verfahren untersucht. Dabei wurde ein Knüppel bzw. Stab 11 mit einem Durchmesser
von 53 mm und einer Länge von 140 mm mittels eines Hammers gestaucht, worauf die freie Oberfläche 11a auf mögliche Rißbildung
untersucht wurde. Ohne Gasdruckbeaufschlagung besitzt der hergestellte Gußstrang eine rauhe (lapping) oder eine
bläschenförmige (bleb) Oberfläche, wobei beim ersten und beim zweiten Stauchvorgang gemäß Fig. 24A und 24B Risse in der
freien Fläche des Gußstücks entstehen. Eine Untersuchung des Gefüges dieses Gußstrangs unter dem Mikroskop zeigte, daß
Fehler, wie Risse, Feinlunker und Gußblasen, verschiedentlich in der Nähe der Oberfläche des Gußstrangs auftraten. Diese
Fehler sind für eine Kerbwirkung verantwortlich, die beim Schmieden bzw. Kneten zu Rissen führt. Im Gegensatz dazu besitzt
der unter Gasdruckbeaufschlagung hergestellte Gußstrang eine glatte Oberfläche, die bei den drei Prüfvorgängen gemäß
Fig. 24a - 24C keine Neigung zu einer Rißbildung zeigt. Mit diesem Gußstrang wurde ein Schmiedestück ohne Oberflächenfehler
erhalten.
130021/082S
Claims (22)
1. Gußstrang aus Aluminiumknetlegierung mit hoher
Zug-, Schlag- und Ermüdungsfestigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß er 2,0 - 9,0 Gew.-% Kupfer, 0,2 - 1,2 Gew.-%
Magnesium, 0,2 - 1,2 Gew.-% Silizium, 0,2 - 0,8 Gew.-% Mangan und im Rest Aluminium und unvermeidbare Verunreinigungen
enthält und daß der sekundäre Dendriten-Armabstand (DAS) nicht größer als 15 μπι ist, der Korndurchmesser nicht mehr
als 80 μπι beträgt und die intermetallische Verbindungen
enthaltenden oder einschließenden Nebenphasenteilchen nicht größer als 10 μΐη sind.
130021/0828
2. Gußstrang aus Aluminiumknetlegierung mit hoher Zug-, Schlag- und Ermüdungsfestigkeit, dadurch gekennzeichnet,
daß er 2,0 - 9,0 Gew.-% Kupfer, 0,2 - 1,2 Gew.-% Magnesium, 0,2 - 1,2 Gew.-% Silizium, 0,2 - 0,8 Gew.-% Mangan und im Rest
Aluminium und unvermeidbare Verunreinigungen enthält und daß das Verhältnis a/b der Konzentration (a) der Lösungsbestandteile
in der Matrix des Kristallkorns zur Konzentration (b) der Lösungskomponenten in den Korngrenzen nicht kleiner ist als
0,70.
3. Gußstrang aus Aluminiumknetlegierung mit hoher Zug-, Schlag- und Ermüdungsfestigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß er
2,0 - 6,0 Gew.-% Magnesium und 0,03 - 0,3 Gew.-% Chrom enthält und daß
der Korndurchmesser nicht größer als 80 μΐη, der sekundäre
Dendriten-Armabstand nicht größer als 13 μια und die Nebenphasenteilchen
nicht größer als 10 μΐη sind.
4. Gußstrang nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumlegierung weiterhin mindestens ein Element
wie 0,005 - 0,2 Gew.-% Titan, insgesamt nicht weniger als 0,2 Gew.-% Titan und Bor, 0,5 Gew.-% Mangan, nicht weniger
als 0,3 Gew.-% Zirkon und/oder nicht weniger als 0,5 Gew.-% Zinn enthält.
5. Gußstrang aus Aluminiumknetlegierung mit hoher Zug-,
Schlag- und Ermüdungsfestigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß er 2,0 - 6,0 Gew.-% Magnesium und 0,03 - 0,3 Gew.-% Chrom
enthält und daß das Verhältnis a/b der Konzentration (a) der Lösungsbestandteile in der Matrix des Kristallkorns zur
Konzentration (b) der Lösungsbestandteile in den Korngrenzen nicht kleiner ist als 0,70.
6. Gußstrang nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung weiterhin mindestens ein Element bzw.
einen Zuschlag wie 0,005 - 0,2 Gew.-% Titan, nicht weniger als 0,5 Gew.-% Mangan, nicht weniger als 0,3 Gew.-% Zirkon
130021/0826
und/oder nicht weniger als 0,5 Gew.-% Zinn enthält.
7. Gußstrang nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Titan zum Teil durch Bor ersetzt ist, so daß die Gesamtmenge
an Titan und Bor nicht mehr als 0,2 Gew.-% beträgt.
8. Gußstrang aus Aluminiumknetlegierung mit ausgezeichneter
Umformbarkeit sowie ausgezeichneter Verschleiß- und Warmfestigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß er 4,0 - 12,0 Gew.-%
Silizium und 0,6 - 1,3 Gew.-% Magnesium enthält und ein feines Gußgefüge besitzt, bei dem die Primärkristalle eine
Größe von nicht mehr als 40 μπι, vorzugsweise nicht mehr als 25 μπι besitzen, die intermetallischen Verbindungen der Nebenphasenteilchen
nicht größer sind als 15 μπι und der sekundäre
Dendriten-Armabstand nicht größer ist als 20 um.
9. Gußstrang nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumlegierung weiterhin mindestens ein Element
bzw. einen Zuschlag wie 0,05 - 0,2 Gew.-% Titan, 0,02 - 0,2 Gew.-% Vanadium, 0,01 - 0,1 Gew.-% Lithium, 0,001 - 0,005 Gew.-%
Beryllium, 0,1 - 0,5 Gew.-% Chrom und/oder 0,02 - 0,2 Gew.-% Zirkon enthält, mit der Maßgabe, daß die Gesamtmenge dieser
Elemente nicht mehr als 1,2 Gew.-% beträgt.
10. Gußstrang aus Aluminiumknetlegierung mit ausgezeichneter
Umformbarkeit sowie ausgezeichneter Verschleiß- und Warmfestigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß er 2 - 12 Gew.-%
Silizium, 1,5 - 5,0 Gew.-% Kupfer und 0,8 - 1,3 Gew.-% Magnesium enthält und ein feines Gußgefüge besitzt, bei dem
die Primärkristalle eine Größe von nicht mehr als 50 μπι, vorzugsweise nicht mehr als 25 μπι besitzen, die intermetallischen
Verbindungen eine Größe von nicht mehr als 15 um besitzen
und der sekundäre Dendriten-Armabstand nicht-größer
ist als 20 um.
130021/0826
11. Gußstrang nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aluminiumlegierung weiterhin mindestens ein Element
bzw. einen Zuschlag wie 0,05 - 0,2 Gew.-% Titan, 0,02 - 0,2 Gew.-% Vanadium, 0,01 - 0,1 Gew.-% Lithium, 0,001 - 0,005
Gew.-% Beryllium, 0,1 - 0,5 Gew.-% Chrom und/oder 0,02 - 0,2 Gew.-% Zirkon enthält, mit der Maßgabe, daß die Gesamtmenge
dieser Elemente nicht mehr als 1,2 Gew.-% beträgt.
12. Gußstrang nach Anspruch 8 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die von den Nebenphasenteilchen mit den Primärkristallen und den intermetallischen Verbindungen eingenommene
Fläche in jedem Bereich des untersuchten Querschnitts des Gußstrangs nicht mehr als 25 % beträgt.
13. Gußstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß er im wärmebehandelten oder nicht
wärmebehandelten Zustand maschinell bzw. spanabhebend bearbeitet ist.
14. Gußstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Durchmesser von nicht mehr als
100 mm besitzt.
15. Gußstrang nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Durchmesser von 5 - 70 mm besitzt.
16. Verfahren zur Herstellung eines Gußstrangs aus einer Aluminium(basis)legierung mit 2,0 - 9,0 Gew.-% Kupfer, 0,2
- 1,2 Gew.-% Magnesium, 0,2 - 1,2 Gew.-% Silizium und 0,2
- 0,8 Gew»-% Mangan, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schmelze
der genannten Legierungszusammensetzung zubereitet und die Schmelze mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit von nicht weniger
als 25°C/s kontinuierlich bzw. im Strangguß vergossen wird.
130021/0828
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Gußstrang 0,5 - 20 h lang bei 450 - 5300C einer
Homogenisier-Wärmebehandlung unterworfen wird.
18. Verfahren zur Herstellung eines Gußstrangs aus einer
Aluminiumknetlegierung mit 2,0 - 6,0 Gew.-% Magnesium und 0,03 - 0,3 Gew.-% Chrom, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Schmelze der genannten Legierungszusammensetzung zubereitet und die Schmelze mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit
von nicht weniger als 15°C/s im Strangguß vergossen wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gußstrang 1 - 24 h lang bei 450 - 5800C einer Homogenisier-Wärmebehandlung
unterworfen wird.
20. Verfahren zur Herstellung eines Gußstrangs aus einer Aluminiumknetlegierung mit 4,0 - 12,0 Gew.-% Silizium und
0,6 -1,3 Gew.-% Magnesium, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schmelze mit der genannten Legierungszusammensetzung zubereitet
und die Schmelze mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit von nicht weniger als 25°C/s im Strangguß vergossen wird.
21. Verfahren zur Herstellung eines Gußstrangs aus einer Aluminiumknetlegierung mit ausgezeichneter ümformbarkeit
sowie ausgezeichneter Verschleiß- und Warmfestigkeit, die 2-12 Gew.-% Silizium, 1,5 - 5,0 Gew.-% Kupfer und
0,8 - 1,3 Gew.-% Magnesium enthält, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schmelze mit der genannten Legierungszusammensetzung
zubereitet und die Schmelze mit einer Erstarrungsgeschwindigkeit von nicht weniger als 25°C/s im Strangguß vergossen
wird.
22. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Erstarrungsgeschwindigkeit nicht weniger als 35°C/s
beträgt.
130021/0828
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP14324079A JPS5669344A (en) | 1979-11-07 | 1979-11-07 | Aluminum alloy for forging and its manufacture |
JP14396879A JPS5669346A (en) | 1979-11-07 | 1979-11-07 | Aluminum alloy for working and its manufacture |
JP14396779A JPS5669348A (en) | 1979-11-07 | 1979-11-07 | Aluminum alloy for working and its manufacture |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3041942A1 true DE3041942A1 (de) | 1981-05-21 |
Family
ID=27318599
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803041942 Withdrawn DE3041942A1 (de) | 1979-11-07 | 1980-11-06 | Gussstrang aus aluminiumknetlegierung hoher zugfestigkeit usw. sowie verfahren zu seiner herstellung |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
AU (1) | AU576472B2 (de) |
CA (1) | CA1177679A (de) |
DE (1) | DE3041942A1 (de) |
FR (1) | FR2472618B1 (de) |
GB (1) | GB2065516B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10206035A1 (de) * | 2002-02-14 | 2003-08-28 | Ks Kolbenschmidt Gmbh | Aluminium-Silizium-Gusslegierung sowie daraus hergestellter Kolben und Gussstück |
DE19727096B4 (de) * | 1996-06-26 | 2009-04-09 | Kabushiki Kaisha Kobe Seiko Sho (Kobe Steel, Ltd.), Kobe | Aluminiumlegierung mit ausgezeichneter maschineller Bearbeitbarkeit und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Families Citing this family (11)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2267912A (en) * | 1992-06-15 | 1993-12-22 | Secr Defence | Metal matrix for composite materials |
DE19538242C2 (de) * | 1994-10-14 | 2000-05-04 | Honda Motor Co Ltd | Thixo-Giessverfahren und Verwendung eines Thixo-Giesslegierungsmaterials |
GB2320505B (en) * | 1994-10-14 | 1998-12-23 | Honda Motor Co Ltd | Thixocasting process and thixocasting alloy material |
FR2802946B1 (fr) * | 1999-12-28 | 2002-02-15 | Pechiney Rhenalu | Element de structure d'avion en alliage al-cu-mg |
US20030026725A1 (en) * | 2001-07-30 | 2003-02-06 | Sawtell Ralph R. | Alloy composition for making blister-free aluminum forgings and parts made therefrom |
GB2426979B (en) | 2003-04-10 | 2007-05-23 | Corus Aluminium Walzprod Gmbh | An Al-Zn-Mg-Cu alloy with improved damage tolerance-strength combination properties |
US7883591B2 (en) | 2004-10-05 | 2011-02-08 | Aleris Aluminum Koblenz Gmbh | High-strength, high toughness Al-Zn alloy product and method for producing such product |
FR2907796B1 (fr) | 2006-07-07 | 2011-06-10 | Aleris Aluminum Koblenz Gmbh | Produits en alliage d'aluminium de la serie aa7000 et leur procede de fabrication |
EP2038447B1 (de) * | 2006-07-07 | 2017-07-19 | Aleris Aluminum Koblenz GmbH | Verfahren zur herstellung von produkten aus aluminium-legierungen vom 2000-typ |
GB2553366A (en) * | 2016-09-06 | 2018-03-07 | Jaguar Land Rover Ltd | A casting alloy |
GB2554449A (en) * | 2016-09-29 | 2018-04-04 | Jaguar Land Rover Ltd | A casting alloy |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH649317A5 (de) * | 1978-08-04 | 1985-05-15 | Alusuisse | Elektrolysezelle mit kompensierten magnetfeldkomponenten. |
US4235646A (en) * | 1978-08-04 | 1980-11-25 | Swiss Aluminium Ltd. | Continuous strip casting of aluminum alloy from scrap aluminum for container components |
-
1980
- 1980-10-05 GB GB8035525A patent/GB2065516B/en not_active Expired
- 1980-11-05 AU AU64105/80A patent/AU576472B2/en not_active Ceased
- 1980-11-06 DE DE19803041942 patent/DE3041942A1/de not_active Withdrawn
- 1980-11-07 FR FR8024172A patent/FR2472618B1/fr not_active Expired
- 1980-11-07 CA CA000364222A patent/CA1177679A/en not_active Expired
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
ALTENPOHL, D.: Aluminium von innen betrachtet, 1970, S. 23-25 u. 38-43 * |
Aluminium-Taschenbuch, 1974, S. 336, 337, 951, 958, 969 * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19727096B4 (de) * | 1996-06-26 | 2009-04-09 | Kabushiki Kaisha Kobe Seiko Sho (Kobe Steel, Ltd.), Kobe | Aluminiumlegierung mit ausgezeichneter maschineller Bearbeitbarkeit und Verfahren zu ihrer Herstellung |
DE10206035A1 (de) * | 2002-02-14 | 2003-08-28 | Ks Kolbenschmidt Gmbh | Aluminium-Silizium-Gusslegierung sowie daraus hergestellter Kolben und Gussstück |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2472618A1 (fr) | 1981-07-03 |
FR2472618B1 (fr) | 1986-01-24 |
AU6410580A (en) | 1981-08-20 |
GB2065516B (en) | 1983-08-24 |
GB2065516A (en) | 1981-07-01 |
AU576472B2 (en) | 1988-09-01 |
CA1177679A (en) | 1984-11-13 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE102016118729B4 (de) | Aluminiumlegierung, geeignet für Hochdruckgießen | |
DE69921925T2 (de) | Hochfeste Aluminiumlegierungsschmiedestücke | |
DE69326838T3 (de) | Zähe aluminiumlegierung mit kupfer und magnesium | |
DE69324037T2 (de) | Hochverformbare, korrosionsbeständige al-mn-ti-typ-legierung und deren herstellung | |
EP3365472B1 (de) | Aluminiumlegierung | |
DE69703441T3 (de) | Grobblech oder stranggepresstes teil aus aluminium-magnesium-legierung | |
DE19727096B4 (de) | Aluminiumlegierung mit ausgezeichneter maschineller Bearbeitbarkeit und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE69703420T2 (de) | Produkt aus AlMgMn-Legierung für Schweissstrukturen mit verbesserter Korossionsbeständigkeit | |
DE68928676T2 (de) | Erzeugnis aus einer Aluminium-Legierung mit verbesserten Kombinationen der Festigkeit, der Zähigkeit und der Korrosionsbeständigkeit | |
DE2517275B2 (de) | Verfahren zur Herstellung und Weiterverarbeitung eines plastisch verformbaren Gußerzeugnisses auf Basis einer Aluminium-Silizium-Legierung und die Verwendung des weiterverarbeiteten Gußerzeugnisses | |
DE102009015316B4 (de) | Metallbehandlung zur Eliminierung von Warmrissdefekten in Aluminiumlegierungen mit niedrigem Siliziumgehalt | |
DE69836569T2 (de) | Verfahren zur Erhöhung der Bruchzähigkeit in Aluminium-Lithium-Legierungen | |
DE60100370T2 (de) | Druckgussmagnesiumlegierung | |
DE60010418T2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines stranggepressten Werkstoffs aus einer Aluminiumlegierung für Strukturbauteile eines Kraftfahrzeuges | |
DE2264997A1 (de) | Ausscheidungshaertbare nickel-, eisenlegierung | |
DE69131071T2 (de) | Bauteile aus duktiler ultra-hochfester aluminiumlegierung | |
DE10232159B4 (de) | Verschleißfester gestreckter Körper aus Aluminiumlegierung, Herstellungsverfahren dafür und dessen Verwendung für Kolben für eine Auto-Klimaanlage | |
DE3823476C2 (de) | Verfahren zum Herstellen einer Aluminiumlegierung mit verbesserten Scherschneideigenschaften | |
DE102017114162A1 (de) | Hochfeste und hochkriechresistente aluminiumgusslegierungen und hpdc-motorblöcke | |
DE69617265T2 (de) | Verfahren zur herstellung von dünnbändern aus aluminiumlegierungen mit hoher festigkeit und verformbarkeit | |
DE4103934A1 (de) | Fuer kolben geeignete aluminiumlegierung | |
EP3825428A1 (de) | Druckgussbauteil und verfahren zur herstellung eines druckgussbauteils | |
DE3041942A1 (de) | Gussstrang aus aluminiumknetlegierung hoher zugfestigkeit usw. sowie verfahren zu seiner herstellung | |
DE69704797T2 (de) | Verschliessfeste, stranggepresste Aluminium-Legierung mit hohem Korrosionswiderstand | |
EP1017867A1 (de) | Legierung auf aluminiumbasis und verfahren zu ihrer wärmebehandlung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: HENKEL, G., DR.PHIL. FEILER, L., DR.RER.NAT. HAENZ |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SHOWA DENKO K.K., TOKIO/TOKYO, JP |
|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: HENKEL, G., DR.PHIL. FEILER, L., DR.RER.NAT. HAENZ |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |