DE3041586A1 - Trockenspinnverfahren - Google Patents

Trockenspinnverfahren

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DE3041586A1 DE19803041586 DE3041586A DE3041586A1 DE 3041586 A1 DE3041586 A1 DE 3041586A1 DE 19803041586 DE19803041586 DE 19803041586 DE 3041586 A DE3041586 A DE 3041586A DE 3041586 A1 DE3041586 A1 DE 3041586A1
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01DMECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
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    • D01D5/04Dry spinning methods
    • DTEXTILES; PAPER
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    • D01F6/02Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
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Description

  • Trockenspinnverfahren
  • Die Erfindung betrifft ein verbessertes Trockenspinnverfahren zur Herstellung von Fäden und Folien aus Lösungen fadenbildender Polymere bei dem das Lösungsmittel durch Einwirkung von Mikrowellen entfernt wird.
  • Organische Polymere die zu Fasern versponnen werden können, deren Schmelze sich jedoch zersetzt, werden üblicherweise aus einer Lösung versponnen. Dabei gibt es beispielsweise zur Herstellung von Acrylfasern mehrere Spinnverfahren: Beim Trockenspinnverfahren wird im Spinnschacht das Lösungsmittel aus dem durch die Düse gepreßten Faden durch heiße Gase ausgetrieben und der Faden so verfestigt. Ein Nachteil dieses Verfahrens ist, daß über das strömende gasförmige Spinnmedium Wärmeaustausch, Stoffaustausch und Fadenführung gesteuert-werden müssen. Das hat zur Folge, daß beim Trockenspinnen ein hoher Energieverbrauch notwendig ist. Weiterhin findet der Trocknungsvorgang von außen nach innen statt.-Es entsteht eine inhomogene Fadenstruktur durch die ein gewisser Restlösungsmittelgehalt im Spinngut verbleibt, der üblicherweise durch aufwendiges Waschen entfernt und zur Wiederverwendung zurückgewonnen werden muß. Bedingt durch das Waschen muß sich ein Trocknungsprozeß anschließen.
  • Beim Naßspinnen wird die Spinnlösung in ein Fällbad gesponnen und somit der Faden verfestigt. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß wegen der Verwendung des flüssigen Spinnmediums, durch das ebenfalls der Wärmeaustausch, der Stoffaustausch und die Fadenführung gesteuert wird, die Spinngeschwindigkeit begrenzt ist.
  • Bei diesem Verfahren treten ebenfalls ausgeprägte inhomogene Strukturen auf. Auch bei diesem Spinnverfahren muß der Restlösungsmittelgehält aufwendig ausgewaschen und wiedergewonnen werden. Weiterhin muß das Fällbad hinsichtlich seines Lösungsmittelgehaltes aufgearbeitet werden.
  • Es hat nicht an Versuchen gefehlt, die Verwendung von Lösungsmittel, beispielsweise bei der Herstellung von Polyacrylnitrilfäden und Fasern zu vermeiden. Eine jüngere Entwicklung ist das. sogenannte Semischmelzspinnverfahren, das die Erkenntnis ausnutzt, daß bestimmte Zusammensetzungen von Polyacrylnitril: und Wasser ohne Zersetzung unter Druck schmelzbar und somit verspinnbar sind. Dieses Verfahren konnte sich aber bisher technisch nicht durchsetzen, da die nach diesem Verfahren hergestellten Fasern den gestellten -Anforderungen nicht gerecht werden und das Verfahren wegen der Verwendung von hohen Drucken noch nicht sicher beherrschbar ist.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein Spinnverfahren bereitzustellen, durch das Lösungen fadenbildender Polymerer zu Fäden und Folien versponnen werden können, ohne daß im Verlaufe der Durchführung des Verfahrens wäßrige Mischungen des Spinnlösungsmittel-s anfallen (Fällbäder, Waschwässer, etc.), die unter erheblichen Aufwendungen aufgearbeitet werden müssen. Die Aufgabe wird durch ein modifiziertes Trockenspinnverfahren gelöst, bei'dem die Trocknung der aus'den Düsen ausgepreßten lösungsmittelhaltigen Fäden mit Hilfe von Mikrowellen durchgeführt wird.
  • Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Fäden und Folien aus Lösungen fadenbildender Polymerer in einem Lösungsmittel mit einer Dielektrizitätskonstante von 5 bis 100 nach dem Trokkenspinnprozeß, dadurch gekennzeichnet, daß man das Lösungsmittel aus den Fäden und Folien mit elektromagnetischer Strahlung eine Frequenz von 10 MHz bis 10 GHz, vorzugsweise 1 bis 10 GHz und eine Energie von 0,2 bis 20 Kilowatt Stunden pro Kilogramm erzeugten Fäden und Folien entfernt.
  • Das Verfahren hat folgende Vorteile: Es wird mit Geschwindigkeiten durchgeführt, wie sie für das Trockenspinnen üblich sind; das die Fäden umgebende gasförmige Medium muß nicht aufgeheizt werden, wodurch -der.Trocknungsprozeß besser gesteuert werden kann; der Energieverbrauch fürs Trocknen wird gesenkt; das Lösungsmittel wird leichter und vollständiger entfern', so daß ein anschließender Waschprozeß unnötig wird, und es werden mit üblichen Düsen überraschenderweise Fäden mit'einem runden Querschnitt erhalten, nachdem bei bisher bekannten Trockenspinnprozessen im wesentlichen Fäden mit annähernd Hantelform erhalten wurden.
  • Das erfindungsgemä'ße Verfahren wird im wesentlichen so ausgeführt, daß man aus einer Lösung z.B. Polyacrylnitrilfäden in einen Hohlraumresonator spinnt, in den die Mikrowellen der angegebenen, Charakteristik eingekoppelt werden Vorzugsweise werden diese Mikrowellen mit Hilfe eines Magnetrons erzeugt. Als Lösung.
  • - mittel eignen sich wie angegeben solche Lösungsmittel, deren Dielektrizitätskonstante zwischen 5 und 100 liegt z.B. Dimethylformamid und Dimethylacetamid. Die Spinn- -lösungen können die beim Trockenspinnen üblichen Konzentrationen aufweisen. Als Polymere eignen sich alle fadenbildenden Polymeren die aus Lösungen mit Lösungsmitteln, die eine Elektrizitätskonstante im Bereich von 5 bis 100 aufweisen, spinnbar sind. Vorzugsweise eignet sich das Verfahren zur Herstellung von Polyacrylnitrilfasern.
  • Unter Acrylnitrilpolymeren werden sowohl das Acrylnitrilhomopolymer als auch übliche-Copolymere des Acrylnitrils mit anderen olefinisch ungesättigten Monomeren verstanden.
  • Zum Spinnen werden die üblichen Düsen mit -Lochdurchmessern von 0,1 bis 1 mm verwendet. Es eignen sich jedoch auch sogenannte Prof ildüsen, die dem Faden einen besonderen Querschnitt verleihen können, beispielsweise hexalobale Form. Der Lochdurchmesser der Düsen kann von 0,1 bis 1 mm variieren. Der Hohlraunresonator, in den gesponnen wird, kann sowohl rund als auch eckig sein.-Es ist vorteilhaft, wenn die Mikrowellenenergie so eingekoppelt wird, daß möglichst viele Hohlraumschwingungen erzeugt werden und die Mikrowellenenergiefeldverteilung im Hohlraumresonator dadurch gleichmäßig ist. Als vorteilhaft hat es sich außerdem erwiesen, wenn die Mikrowellenenergie am Düsenaustritt sehr gering ist, da an dieser Stelle die Lösungsströme noch relativ dick sind und dort die meiste Mikrowellenenergie absorbiert wird.
  • Innerhalb des angegebenen Fequenzbereiches liegt die Betriebsfrequenz des vorzugsweise eingesetzten Magnetrons bei 2,4 bzw. 5,8 GHz. Es können jedoch auch anderen beispielsweise geringere Frequenzen benutzt werden. Höher-Frequenzen sind jedoch zu bevorzugen, da sich gezeigt hat, daß die von den Fäden absorbierte Energie proportional zur Frequenz ist. Die aus den Düsen extrudierten Fäden können mit den beim Trokenspinnen üblichen Geschwindigkeiten von 50 bis 500 m/Min.
  • abgezogen werden, wobei der bzw. die-Hohlraumresonato--ren so angeordnet sind, daß sich die Spinnfäden zwischen 0,'1 .und'10 Sek. darin aufhalten. Es können die beim Trokken- und Naßspinnen üblichen Titer, z.B. zwischen 0,1 und 100 dtex gesponnen werden, wobei allerdings bei gröberen Titern Feldstärkefrequenz und Verweilzeit der Fäden im Hohlraumresonator so abgestimmt werden müssen, daß thermische Schädigungen der Fäden vermieden werden. Für die üblichen Spinntiter hat sich jedoch überraschenderweise gezeigt, daß solche thermischen Schädigungen nicht auftreten.
  • Das durch die Mikrowellenenergie verdampfte Lösungsmitteil wird zweckmäßigerweise mit einem Trägergas aus dem Hohlraumresonator abgesaugt und in einem Xühler niedergeschlagen. Es empfiehlt sich außerdem die Beheizung der Resonatorwände, damit sich dort kein Lösungsmittel niederschlägt. Das im Kühler kondensierte Lösungsmittel wird ebenso wiederverwendet wie das Trägergas, mit dem es ausgeschleust wurde.
  • Die auf diese Weise gesponnenen Fäden können soweit getrocknet werden, daß, ihr Lösungsmittelgehalt unterhalb, eines Wertes liegt, der eine Wäsche zur Entfernung von Restlösungsmittel erforderlich machen würde. Die Entfernung des Lösungsmittels ist vom Titer der ersponnenen Fäden von der Aufenthaltszeit der, Fäden in den Resonatoren, von der eingestrahlen Energiedichte und von der Temperatur der Resonatorwände und den Gasströmungen abhängig, Insbesondere lassen sich Fäden mit kleiner werdendem Titer, beispielsweise mit einem Titer C 3 dtex, besonders gut vom Lösungsmittel befreien. Um auch bei gröberen Titern das Lösungsmittel möglichst vollständig zu entfernen, empfiehlt sich eine zusätzliche Wärmezufuhr an die Fäden durch die Beheizung der Resonatoren wände als auch der in den Resonatoren befindlichen Gase.
  • Die Entfernung des Lösungsmittels aus den Fäden kann beschleunigt werden, indem man dem fadenbildenden Polymer eine kleine Menge eines Feststoffes mit hoher Dielektrizitätskonstante, d.h. mit einer Dielektrizitätskonstante von über 100, beispielsweise Bariumtitanat mit einer Dielektrizitätskonstante von ungefähr 1000 zusetzt.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Fäden zeichnen sich durch eine hohe Verstreckbarkeit aus.
  • Sie konnten beispielsweise in kochendem Wasser bis.1:15 verstreckt werden. Nach dieser Verstreckung hatten sie eine Festigkeit von 4,8 p/dtex bei einer Reißdehnung von 15 %. Wurden die Fäden 1:4,0 verstreckt und hinterher in kochendem Wasser geschrumpft, so wurden Festigkeiten von 2,2 p/dtex bei einer Reißdehnung von 38 % gefunden.
  • Unter dem Mikroskop wurden runde Faserquerschnitte be-' obachtet. Dies ist ein besonderer Vorteil der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Fäden, denn der Farbstoffverbrauch ist bei rundenFäden geringer als bei sonstigen Querschnittsformen um die gleiche Farbtiefe zu erreichen. Zusätzlich wurde bei diesen Fäden eine höhere Farbstoff ziehgeschwindigkeit gefunden, die ebenfalls eine vorteilhafte Eigenschaft bedeutet.
  • Beispiel 1 Ein Acrylnitrilcopolymerisataus"93,6 Gew.-% Acrylnitril, 5,7 Gew.-% Acrylsäuremethylester -und 0,7 Gew.-% Natriummethallylsulfonat wurde nach Standardarbeitsweisen in Dimethylformamid zu 28 Gew.-% gelöst. Die Lösung wurde durch eine fürs Trockenspinnen übliche Düse extrudiert. Die Düse befand sich so in einem Hohlraumresönator, daß am Düsenaustritt eine geringe Mikrowellenenergie einstrahlt wurde. In den Hohlraumresonator wurde mittels eines Magnetrons eine Mikrowellenleistung von 600 Watt mit einer Frequenz von 2,4 GHz eingestrahlt. Die Fäden wurden durch 9 weitere gleichartige und in gleicher Weise betriebene Resonatoren mit einer Geschwindigkeit von 90 m/Min. abgezogen, so -daß. eine Gesamtverweilzeit von 5 Sek. in den Resonatoren resultierte. Die Fäden hatten nach Austritt aus den Resonatoren einen Gesamttiter von 600 dtex. Beim Spinnen wurden mehr als 99 % des Spinnlösungsmittels aus den Fäden ausgetrieben. Das verdampfte Dimethylformamid wurde aus dem Spinnschacht abgesaugt und aus dem abgesaugten Gasstrom durch Kühlen kondensiert. Die Resonatorwände wurden während. des Verfahrens auf 1500C erwärmt um ein Kondensieren des Dimethylfprmamids an den Wänden zu verindern. Der Gasstrom zur Entfernung des Lösungsmittels wurde unterhalb der Spinndiise mit einer Temperatur von 200C in den Schacht eingegeben.
  • Die erhaltenen Fäden hatten einen runden Querschnitt und konnten im kochenden Wasser 1:15 verstreckt werden.
  • Bei einer. Verstreckung von 1:4 in heißer Luft wurden Fäden erhalten, die einen Titer von 3 dtex, eine F-stigkeit von 2,2-p/dtex bei einer Reißdehnung von 38 % hatten. Der Dimethylformamidgehalt der Fäden lag unterhalb von 2 %. Eine Wäsche und die damit verbundeneAufarbeitung der Waschwässer war nicht erforderlich.
  • Beispiel 2 Es wurde wie in Beispiel 1 versponnen, wobei der Durch satz verdreifacht wurde. Die so erhaltenen Fäden wurden, in Sattdampf 1:4 verstreckt. Sie hatten einen Titer von 10 dtex, eine Festigkeit von 2,0 p/dtex und eine Reißdehnung von 40 %. Der Dimethylformamidgehalt dieser Fäden lag unter 1 %. Eine Wäsche war dadurch unnötig geworden.
  • Beispiel 3 Der Spinnlösung, wie sie in den Beispielen 1 und 2 verwendet worden war, wurden 10 Gew.-% Bariumtitanat, bezogen auf Polyacrylnitril, zugegeben. Bei sonst gleichen Bedingungen konnte die Abzugsgeschwindigkeit bei gleichem Ergebnis auf 140 m/Min. vergrößert werden. Die, Fäden hatten nach Verstreckung in heißer Luft eine Festigkeit von 1,8 p/dtex bei 23 % ReiSdehnung und einen DMF-Gehalt unter 2 %.

Claims (10)

  1. Patentansprüche Verfahren zur Herstellung von Fäden und Folien aus Lösungen fadenbildender Polymerer in einem Lösungsmittel mit einer Dielektrizitätskonstante zwischen 5 und 100 nach dem Trockenspinnprozeß, dadurch gekennzeichnet, daß man das Lösungsmittel aus den Fäden und Folien mit elektromagnetischer Strahlung und einer Frequenz zwischen 10 MHz und 10 GHz und einer Energie zwischen 0,2 und 20 Kilowattstunden/kg Fasern entfernt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz der elektromagnetischen Strahlung 1 bis 10 GHz beträgt.
  3. 3-. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinngeschwindigkeit 50 bis 1000 m/Min.
    beträgt.
  4. 4. Verfahren-nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden 0,1 bis 10 Sekunden von der'elektromagnetischen Strahlung bestrahlt werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Fäden mit Spinneinzelzitern von 0,1 bis 100 dtex herstellt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektromagnetische Strahlung in einem oder mehrere Hohlraumresonatoren, in die die Fäden gesponnen werden, eingestrahlt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6,dadurch gekennzeichnet, daß durch die Hohlraumresonatoren Gas strömt, das den Wärmetransport begünstigt.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spinnlösung Substanzen zugegeben werden, die die Dielektrizitätskonstante der Fäden erhöhen..
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Substanz, beispielsweise Bariumtitanat, mit einer Dielektrizitätskonstante über 500 zugegeben wird.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Lösungen von Acrylnitrilpolymeren in Dimethylformamid verspinnt.
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