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Verfahren und Schaltungsanordnung zur Schnittbearbei-
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tung von auf einem Aufzeichnungsträger aufgezeichneten Digitalsignalen
Stand der Technik Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Schnittbearbeitung
von auf einem Aufzeichnungsträger aufgezeichneten Digitalsignalen nach der Gattung
des Hauptanspruchs.
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Aus der DE-OS 30 03 134 ist bereits ein Verfahren zur Schnittbearbeitung
von auf einem Aufzeichnungsträger aufgezeichneten Digitalsignalen bekannt, bei dem
aber die mittels eines Wiedergabewandlers vom Aufzeichnungsträger abgenommenen Digitalsignale
eine Verzögerungsschaltung
durchlaufen und von einem nachgeschalteten
Aufzeichnungswandler wieder auf den Aufzeichnungsträger aufgebracht werden, wobei
die Zeitverzögerung durch den relativen Abstand zwischen dem Aufzeichnungs- und
Wiedergabewandler bestimmt ist. Das bekannte Verfahren und die zur Durchführung
dieses Verfahrens angegebene Vorrichtung erlauben Jedoch nur eine einzige Art des
Ubergangs, nämlich das Ausblenden des auslaufenden und das Einblenden des zugespielten
Datensignals jeweils im gleichen Zeitraum und mit jeweils komplementären Amplitudenänderungen.
Dadurch wird die künstlerische Freiheit bei der Bearbeitung beispielsweise digitaler
Tonsignale in unerwünschter Weise eingeschränkt. Weiterhin ist bekannt bei der Schnittbearbeitung
von Tonsignalen die für den Uberblendvorgang relevanten Szenenanteile von zwei Zuspielmaschinen
auf eine dritte zur Aufzeichnung zu überspielen, wobei der Überblendvorgang durchgeführt
wird.
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Vorteile der Erfindung Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß eine Schnittbearbeitung
mit nur zwei Geräten zur digitalen Aufzeichnung und Wiedergabe möglich ist, wobei
die Informationsteile mit sehr großen Freiheiten bei der Ausführung der Uberblendung
eingefügt oder angeschlossen werden können. Als weiterer Vorteil ist anzusehen,
daß die Zeitdauer der Uberblendung für das auslaufende und für das zugespielte Signal
getrennt wählbar sind.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte
Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Verfahrens
rnöffllich.
Besonders vorteilhaft ist, daß der Schnittvorgang beliebig oft simuliert und die
Art des Übergangs gegebenenfalls in einfacher Weise geändert werden kann, ohne daß
es dazu einer zeitlichen Verschiebung bedarf.
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Schließlich kann die Erfindung mit den gleichen Vorteilen auch bei
der An- oder Einfügung eines nicht gespeicherten Datensignals in ein gespeichertes
angewendet werden.
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Zeichnung Ein Ausfiihrungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichming
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Fig.
1 die Zusammenhänge bei der Schnittbearbeitung von Tonsigllalen, Fig. ? die zur
Durchfijhrung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Schaltungseinrichtung und
Fig. 3 eine weitere Schaltungseinrichtung.
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Beschreibung der Erfindung In Fig. 1a ist schematisch eine musikalische
Szene dargestellt Die Pause stellt gleichzeitig das Zeitintervall d#ar, in dem ein
Schnittvorgang ausgeführt werden soll. Nach dem musikalischen Ereignis (mit L bezeichnet)
soll ein Schnitt ausgeführt werden, nachdem der let;zt;e Ton verklungcn ist. Dies
ist in Fig. Ib, die eine Bandaufzeichmlng schematisch darstellt, angedeutct. Alaf
den Bändern ist - in den Figuren nicht dargestellt - ein Zeitcode aufgezeichnet,
wie es beispielsweise bei Videoaufzeichnungen üblich ist. Die entsprechende Zeitcodekombi#tion
ist willkürlich als Beispiel
gewählt. Fig. 1c stellt eine zweite
Bandaufzeichnung dar, die an die erste Aufzeichnung angehängt werden soll.
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Für beide Aufzeichnungen gilt bezüglich des Schnittzeitpunktes dasselbe,
auch die zweite Aufzeichnung enthält eine Markierung für das musikalische Ereignis
(L) und eine hypothetische Zeitcodekombination für den gewählten Schnittzeitpunkt.
Fig. 1d und le zeigen wie diese beiden Aufzeichnungen in bezug auf den Schnittzeitpunkt
synchronisiert werden. Fig. Af zeigt eine elektronische Simulation des Schnittvorganges.
Dargestellt sei schematisch das Ausgangssignal an den Ausgangsklemmen des Mischers.
Fig. 1g zeigt das Signal das neu auf das Band aufzuzeichnen ist. Dieses Signal beginnt
mit dem Zeitpunkt der Schnittausführung, enthält eine Überblendung und geht über
in das Signal, welches von der zweiten Aufzeichnung auf dem Tonband 10 (Fig. 2)
stammt.
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In Fig. 2 sind zwei Signalquellen 1, 2 (in diesem Fall zwei Magnetbandgeräte)
über ein Schnittsteuergerät 8 miteinander verbunden. Auf das Magnetbandgerät 1 ist
das Magnetband 9, dessen Inhalt bearbeitet und danach als Endprodukt auf dem Band
9 verbleiben soll, aufgelegt. Das Magnetbandgerät 2 enthält das Magnetband 10 mit
ergänzenden Szenenabschnitten, die mit den Szenenabschnitten auf dem Band 9 elektronisch
verblinden werden sollen. Das Magnetbandgerät 2 wird daher üblicherweise als Zuspielgerät
bezeichnet. Anstelle eines Magnetbandgerätes ist es im Rahmen der Erfindung jedoch
auch möglich, eine andere Signalquelle biespielsweise ein Mikrofon 13 mit einem
Verstärker 1## und einem Interface 15 anstelle des Magnetbandgebrätes zur Ergänzung
des Tonereignisses auf Band 9 zu benutzen.
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Zur Steuerung der Abläufe bei der Schnittbearbeitung enthält das Schnittsteuerpult
8 Bedienelemente 18 sowie die zw Steuerung der Magnetbandgeräte 1, 2 notwendigen
Fernbedienungsgeräte 7a, 7b nach dem Stand der Technik, mit denen mechanische und
elektrische Funktionen der Magnetbandgeräte 1, 2 gesteuert werden können. Außerdem
enthält die Schnittsteuerung 8 Bedienelemente, z.B. Tasten 16, 17 für die Befehle
"in" und "out" zur Markierung der Schnittpunkte für die Magnetbänder 9 und 10, ferner
Tasten 19 zum Verschieben der Schnittzeitpunkte, Tasten 20 für Funktionsbefehle
wie Simulieren, Aufnahme, Stop und eine Taste zur Freigabe der Schnitt ausführung
und schließlich eine Korrekturtaste 21 zum Löschen fehlerhafter Eingaben.
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Für das knackfreie Überblenden von Tonaufzeichnungen ist es notwendig,
eine auf einem Magnetband befindliche Aufzeichnung und eine neue Aufzeichnung mit
Übergangsrampen ein- bzw. auszublenden. Dazu enthält die Schaltungsanordnung einen
Speicher 6 zur Aufnahme der digitalen Information des Tonsignals vom Magnetband
9 im Bereich des vorgesehenen Schnittpunktes.
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Die zeichnerische Darstellung berücksichtigt nur einen Kanal, jedoch
ist es in der Praxis üblich, solche Einrichtungen mit mehreren Kanälen auszustatten,
die entsprechend alle parallel gesteuert werden. Die Kapazität des Speichers 6 soll
so groß sein, daß das Tonsignal für die gesamte Dauer des Überblendvorganges in
dem Speicher abgelegt werden kann, ohne daß Einschränkungen hinsichtlich der Anzahl
der Bits oder der Abtastrate auferlegt werden müssen.
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Da j eder Schnittvorgang vor der Aufnahme auf das Band 9 zuerst abgehört,
das heißt simuliert, wird, kann die Toninformation, die während des simulierten
Uberblendvone vom Magnetband 9 gelesen wird, im Speicher 6 nögeiegt werden. Das
M<agnetbandgerh.t 1, das die Signale ai1f das Band 9 aufzeichnet ist daher an
den Speicher 6 angeschlossen. Der Ausgang des Speichers 6 ist mit dem Eingang eines
digitalen steuerbaren Abschwächers 4, der Ausgang des Magnetbandgerätes 2 mit dem
Eingang eines weiteren digitalen steuerbaren Abschwächers 5 verbunden.
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Die Abschwächer 4, 5 bestehen aus handelsüblichen digitalen integrierten
Bausteinen, z.B. Mikroprozessoren mit entsprechenden Peripherieschaltungen. Gemäß
einer Ausführungsform enthalten die baugleichen digitalen Abschwächer jeweils einen
handelsüblichen digitalen Multiplizierer, z.B. TDC 1010 J von TRW. Die kontinuierliche
Veränderung der Nultiplik#'itionskoeffiiienten wird durch Zählerschaltllngen erreicht,
die durch Vorwarts-Riickwärts-Zähler realisiert sind. Die Multiplikationsergebnisse
der beiden Abschwächer werden im Addierwerk 3 zusammengezählt, was in der Analogtechnik
einer Mischung entspricht. Die Addition k#ann durch logische Schaltungen ausgeführt
werden, die als ALU bekannt sind, und beispielsweise unter der Bezeichnung 9405
von Fairchild erhältlich sind. Natiirlich können die Funktionen der Einheiten 3,
4, 5 auch von entsprechend ausgelegten Mikroprozessoren ausgeführt werden.
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Der Ausgang 23 des Addierwerkes 3 ist an eine Schnittstelle 11 zur
weiteren Signalabgabe an ein Studio angeschlossen. Außerdem besteht eine Verbindung
vom Ausgang 23 des Addierer 3 zum Eingang 24 des Magnetbandgerätes 1 zur Abgabe
und Aufzeichnung des gemischten Signals at1f das Magnetband 9.
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Wird bei der Simulation festgestellt, daß der vorgesehene chni den
Anforderungen genügt, wird ein entsprechender Befehl (Tastendruck) an das Schnitt
steuergerät gegeben.
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Dieses steuert den Lauf der Magnetbandgeräte, das Umschalten des Magnetbandgerätes
1 auf Aufnahme, das Auslesen ans dem Sicher 6 und die digitalen Abschwächer nach
dem bei der Simulation zuvor festgelegten Zeitablauf.
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Abweichend vom Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist beim Ausftihrungsbeispiel
nach Fig. 3 der Ausgang des Magnetbandgerätes mit einem Umschalter 25 verbunden,
der die von dem Magnetband gelesene Information dem digitalen Abschwächer 4 zuführt.
Die mittels des Abschwächers 4 behandelte Information wird im Speicher 6 abgespeichert
und außerdem an den Addierer 3 abgegeben.
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Der Ausgang des Addierers wird wie bekannt an den Eingang der Magnetbandanlage
1 angeschlossen, damit das gemischte Signal wieder aufgezeichnet werden kann.
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Außerdem kann dieses Signal auch an das Studio abgegeben werden. Der
zweite Eingang des Umschalters 25 wird an den Ausgang der externen Signalquelle,
hier z.k3. das Magnetbandgerät 2 angeschlossen.
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Da in diesem Fall nur jeweils ein Signal durch den digitalen Abschwächer
behandelt werden kann, müssen die Vorgänge zeitsequentiell nacheinander ablaufen,
was durch die in 8 enthaltenen Programms teuer-Einri chtungen bewirkt wird. Es wird
also zuerst das Sir;nll von dem Magnetbandgerät 1 abgespielt, wobei clic Information
des Schnittint;ervalles durch den digitalen Abschwächer bearbeitet wird und gleichzeitig
das bearbeitete Signal von dem Speicher 6 abgespeichert wird.
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Nun wird das Magnetbandgerät 1 in die Parkposition zurückgefahren,
mit Hilfe der entsprechenden Fernbedie inheiten 7 und von dort aus synchron mit
der ciiine 2 erneut gestartet.
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Nun erfolgt ein Uberblendungsvorgang für das Signal von der Maschine
2, oder einer entsprechenden anderen Zuspielquelle, wobei das im Speicher 6 befindliche
Signal ausgelesen wird und zunächst ohne Änderung der .Mufzeichmlng auf dem Band
9 abgehört und, wenn die ,chnittstelle richtig ist mit dem Magnetbandgerät 1 wieder
aufgezeichnet werden kann.
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Diese Einrichtung erfordert einen geringeren Aufwand, weil ein digitaler
Abschwächer wegfallen kann. Die Umschaltung des digitalen Signales erfolgt durch
einfache Datenselektoren, die als integrierte Bausteine ei ng effihrt sind.
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Der Ablauf eines Schnittvorganges ist aber deutlich komplexer, was
bei dem Programmentwurf für die in 8 enthaltenen Baugruppen zur Steuerung zu beachten
ist.
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Allerdi ngs eignet sich das Verfahren zur automatischen Abarbeitung
von vorprogrammierten Tonschnittvorgängen.
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Dies ist besonders im Hinblick auf die rechnerunterstiit;zte Schnittbearbeitung
bei Fernsehsignalen von Bedeutung.