DE3040845C2 - Schweißverfahren mit mindestens einer abschmelzenden Schweißelektrode und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Schweißverfahren mit mindestens einer abschmelzenden Schweißelektrode und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schweißverfahren mit mindestens einer abschmelzenden Schweißelektrode,
bei dem während des Schweißvorgangs im wesentlichen metallische Zuschlagstoffe in zerkleinerter Form,
insbesondere als Metallsand, an die durch den Schweißstrom magnetisierte Schweißelektrode angelagert
und dem Schweißbad zugeführt werden. Die erfind'ingsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens ist mit einer Zuführeinrichtung für die Schweißelektrode, einer diese umschließenden Kupferdüse,
an welcher die Schweißspannung anliegt, und einer Dosiereinrichtung für die Aufgabe der Zuschlagstoffe
ausgestattet.
Ein Schweißverfahren und eine Vorrichtung zu dessen Durchführung der eingangs genannten Gattung
sind bereits — für den Fall des Unterpulver-Schweißens — aus der DE-PS 23 04 753 bekannt.
Bei dem Verfahren werden metallische Zuschlagstoffe in Form von Metallsand oberhalb der das Schweißbad
abdeckenden Schlackeschicht auf die Vorderseite der Schweißelektrode aufgegeben, mit dieser durch die
Schlackeschicht durchgetrieben und dem Schweißbad zugeführt.
Die Vorrichtung zur Durchführung dieses bekannten Verfahrens besteht im wesentlichen aus einer Schweißelektroden-Zuführeinrichtung,
einem Zuschlagstoff-Vorratsgefäß und einer Dosiereinrichtung für die Aufgabe
der Zuschlagstoffe; letztere ist als Walze mit Dosierbohrungen ausgebildet, die unterhalb der Austrittsöffnung
des Zuschlagstoff-Vorratsgefäßes und oberhalb eines mit einem Zugaberohr verbundenen Trichters angeordnet
ist, wobei das Zugaberohr der Vorderseite der Schweißelektrode gegenüberliegt. Für die Aufgabe des
Schlackepulvers ist zusätzlich ein mit einem Zuführungsrohr versehener Schlackepulver-Vorratsbehälter
vorgesehen.
Die in der Patentschrift enthaltenen Lösungsvorschläge ermöglichen durch verhältnismäßig gute Zuführung
der Zuschlagstoffe in den Lichtbogen zwar eine Senkung des Verhältnisses »Schweißdraht/Zusatzwerkstoff«
und tragen somit zu einer höheren Wirtschaftlichkeit des Unterpulver-Schweißverfahrens bei. Das
genannte Verhältnis liegt bei einem bekannten Lösungsvorschlag (US-PS 28 10 063) noch zwischen 2,1 und 3,8;
es wird also mehr als die doppelte Menge Schweißdraht benötigt, um 1 kg Zusatzwerkstoff zu erschmelzen. Die
magnetische Zuführung von im wesentlichen metallischen Zuschlagstoffen in zerkleinerter Form erfolgt
dabei derart, daß die Zuschlagstoffe oberhalb der Schlackeschicht konzentrisch um die magnetisierte
Schweißelektrode angelagert werden.
Der Nachteil der mit der deutschen Patentschrift
unterbreiteten Lösungsvorschläge besteht darin, daß beim Verbindungsschweißen, insbesondere beim Herstellen
von Schweißnähten in tiefen Fugen, Teile der Zuschlagstoffe unter der Einwirkung magnetischer
Fe/der schon oberhalb des Lichtbogens auf die Flanken der Fuge gelangen und nicht oder nur unvollständig am
Schmelzvorgang teilnehmen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten
Gattung in der Weise weiter zu entwickeln, daß Schweißvorgänge auch unter ungünstigen Verhältnissen,
insbesondere in schwierigen Schweißlagen, mit guter Wirtschaftlichkeit ausgeführt werden können.
Dabei soll möglichst auch sichergestellt sein, daß der zum Einsatz gelangte Zusatzwerkstoff ohne wesentliche
Beeinträchtigung seiner Gütewerte vollständig ausgenutzt wird.
Die gestellte Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Gattung dadurch gelöst, daß die
Zuschlagstoffe in an sich bekannter Weise in einer dünnwandigen nachgiebigen und leicht auflösbaren
Umhüllung angeordnet sind und daß dieser Zuschlagstoff-Schlauch der Schweißelektrode mit einer einstellbaren
Geschwindigkeit kontinuierlich zugeführt wird.
Das Einschließen der Zuschlagstoffe in einer Umhüllung,
welche sich mit ihrem Inhalt infolge der beim Schweißvorgang vorhandenen magnetischen Kräfte
fest an die abschmelzende Elektrode anlegt, hat bei Einhaltung geeigneter Schweißdaten das vollständige
Aufschmelzen und Einbringen der Zuschlagstoffe in die Schweißnaht zur Folge. Dabei ist das erfindungsgemäße
Verfahren insbesondere zum Unterpulver-Schweißen und zum Elektroschlacke-Schweißen einsetzbar. Versuche
mit geeigneten Schweißdaten (Schweißstrom, Schweißspannung) haben erkennen lassen, daß in
beiden Fällen eine in etwa übereinstimmende Menge an Zuschlagstoffen und an Schweißdraht in die Schweißnaht
eingebracht werden kann und daß gegebenenfalls eine wesentliche Steigerung der Abschmelzleistung
möglich ist. Die Möglichkeit, erhebliche Mengen an Zuschlagstoffen in die Schweißnaht einzubringen, ist
dadurch gegeben, daß die Zuschlagstoffe in verhältnismäßig konzentrierter Form an die hocherhitzte
Schweißstelle gelangen. Darüber hinaus beeinflußt ein hoher Anteil an Zuschlagstoffen den Einbrand im
Grundmetall und die Überhitzung des Schweißgutes in einer für die mechanischen Eigenschaften des Schweißerzeugnisses
günstigen Weise.
Die leicht auflösbare, d. h. leicht abschmeizbare bzw.
abbrennbare Umhüllung weist vorzugsweise eine Gewebestruktur auf und besteht insbesondere aus
Glasfasergewebe. Die Umhüllung kann vorteilhaft jedoch auch aus einem Folienschlauch bestehen.
Wesentlich für die Ausbildung der Umhüllung ist es ganz allgemein, daß diese die Zuschlagstoffe möglichst
vollständig dem Schweißbad zuführt, dabei aber aus einem Material besteh!, welches die Zuschlagstoffe im
geeigneten Zeitpunkt freigibt und die Gütewerte des insgesamt zugeführten Zusatzwerkstoffs (Zuschlagstoffe
einschließlich Schweißelektrode) nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt.
Der Vorschlag, einen Zuschlagstoff-Schlauch oder Schweißschlauch mit zerkleinerten Zuschlagstoffen
beim Lichtbogenschweißen mit Zusatz von massivem lilektroden-Werksioff zu verwenden, ist bereits in der
nicht vorveröffentlichten DE-OS P 29 18 441 beschrieben. Diese Druckschrift vermittelt jedoch ausschließlich
die Lehre, die Umhüllung an der Schweißstelle zu deponieren.
Aus der DE-PS 26 03 020 ist darüber hinaus ein Verfahren zum Elektroschlacke-Schweißen von Stahlblech
mittels zumindest eines Drahtelektrodenpaares und mit Zufuhr von Zusatzmetall und Schweißpulver in
den Schweißspalt bekannt; dieses Verfahren kann u. a.
in der Weise ausgeführt werden, daß das Zusatzmetall mittels dünnwandiger Röhrchen, die das pulverförmige
Zusatzmetall enthalten, dem Schlackebad kontinuierlich
Ό zugeführt wird. Mit der in Rede siehenden Vorveröffentlichung
wird jedoch nicht die Lehre vermittelt, metallische Zuschlagstoffe in einem Zuschlagstoff-Schlauch,
d. h. kontinuierlich in einer nicht unterbrochenen Umhüllung, zuzuführen. Darüber hinaus ist nicht der
Gedanke offenbart, die die Zuschlagstoffe enthaltende Umhüllung vor dem Eintritt einer Schweißelektrode (in
die Schlackeschicht) an dieser anzulagern und auf diese Weise dem Schweißbad zuzuführen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere dadurch ausgestaltet sein, daß es zusätzlich die
Merkmale des Anspruchs 2 und/oder des Anspruchs 3 aufweist. Das Verfahren kann danach vorteilhaft in der
Weise ausgeführt werden, daß mehrere hinter- oder nebeneinander liegende Schweißelektroden eingesetzt
werden und gleichzeitig allen oder einigen dieser Schweißelektroden zumindest ein Zuschlagstoff-Schlauch
zugeführt wird.
Den (magnetischen) Zuschlagstoffen können zur Anpassung an unterschiedliche Schweißbedingungen
i() vorzugsweise auch unmagnetische Zusätze, insbesondere
aus nichtmetallischen Werkstoffen, in zerkleinerter Form beigemengt werden (Anspruch 4).
Die Zuführung zumindest eines Zuschlagstoff-Schlauches erfolgt vorteilhaft in der Weise, daß sich ein
ii Gewichtsverhältnis »aufgeschmolzener Zuschlagstoff/
abgeschinolzener Schweißelektrodenwerkstoff« zwischen 0,5 bis 2,0, vorzugsweise zwischen 1,0 bis 2,0,
einstellt (Ansprüche 5 und 6). Beim Unterpulver-Schweißen wird die größte Abschmelzleistung im
Normalfall dann erreicht, wenn der Zuschlagstoff-Schlauch — in Schweißrichtung gesehen — von vorn
zugeführt wird, also vor der zugehörigen Schweißelektrode liegt (Anspruch 7). Sofern mehrere Zuschlagstoff-Schläuche
gleichzeitig einer einzigen Schweißelektrode
v> zugeführt werden, können diese gegebenenfalls auch
seitlich oder von der Rückseite her zugeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise so ausgeführt, daß die Zuführgeschwindigkeit des
Zuschlagstoff-Schlauches höchstens ebenso groß ist wie diejenige der Schweißelektrode (Anspruch 8).
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist im wesentlichen die Merkmale des Anspruchs 9
sowie vorteilhaft zusätzlich die Merkmale zumindest eines der Ansprüche 10 bis 14 auf.
Sofern die Vorrichtung zum Unterpulver-Schweißen eingesetzt wird, treten der Zuschlagstoff-Schlauch und
die Schweißelektrode unterhalb der Kupferdüse durch einen Verteiltrichter hindurch, in den das Zuführrohr
eines Schlackenpulver-Vorratsbehälters einmündet.
b0 Eine beim Elektroschlacke-Schweißen ?ur Anwendung
kommende Vorrichtung (Anspruch 14) ist zusätzlich dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung
und die Kupferdüse — in Schweißrichtung gesehen — -or den die Schweißnaht begrenzenden Kupfcr-
'" Gleitschuhen enden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispicle im einzelnen
erläutert. Es zeigen
Fig. la, b schematisiert eine Seitenansicht b/w. den
Teil einer Stirnansicht einer Vorrichtung zum Unterpulver-Schweißen und
Fig. 2a, b eine Seitenansicht bzw. den Teil einer Stirnansichl einer Vorrichtung zum Elektroschlacke- >
Schweißen.
Die Vorrichtung zum Unterpulver-Schweißen besteht aus drei Baugruppen, die mil dem Zuführen der
Schweißelektrode bzw. des Zuschlagstoff-Schlauches bzw. des Schlackepulvers zur Schweißstelle im Zusam- '"
menhang stehen.
Die im vorliegenden Falle drahtförmige Schweißelektrode 1 wird mittels zweier Vorschubrollen 2', 2" von
einer Vorratstrommel 3 abgezogen und durch eine Kupferdüse 4 unterhalb der Vorschubrollen in Richtung ι >
des Pfeiles 5 der Schweißstelle zwischen den zu verbindenden Werkstücken 6 und 7 zugeführt. Die
Kupferdüse 4 dient gleichzeitig zur Einleitung des Schweißstromes in die Schweißelektrode 1. Die
Zuführgeschwindigkeit der Schweißelektrode 1 ist -'"
zweckmäßig über die Drehzahl der Vorschubrollen 2', 2" stufenlos einstellbar und damit an unterschiedliche
Schweißverhältnisse anpaßbar.
Die zweite Baugruppe besteht aus einem Vorratsbehälter 8, welcher einen Zuschlagstoff-Schlauch 9 2~>
aufnimmt, einer Dosierrolle 10 mit stufenlos einstellbarer Drehzahl und einem Leitrohr 11 mit einem
Eintrittstrichter 11' und einer Verlängerungszunge 11" im Bereich der Kupferdüse 4. Das Leitrohr 11 ist
zweckmäßigerweise so geformt und angeordnet, daß ^ der mit Zuschlagstoffen gefüllte Zuschlagstoff-Schlauch
9 mit Sicherheit in geringem Abstand unterhalb der Kupferdüse 4 an der Schweißelektrode 1 zur Anlage
gebracht wird. Um die Zuführbedingungen für den Zuschlagstoff-Schlauch 9 verändern zu können, ist das J5
Leitrohr Il vorteilhaft im Sinne des Doppelpfeiles 12
höhenverstellbar gehalten.
Die dritte Baugruppe der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht aus einem Schlackepulver-Vorratsbehälter
13 mit Auslauftrichter 13' und sich anschließen- 4«
dem Zuführrohr 14, welches in einen Verteiltrichter 15 einmündet. Letzterer ist unterhalb der Kupferdüse 4
angeordnet und umschließt sowohl die aus der Kupferdüse austretende Schweißelektrode 1 und das
untere Ende des Zuschlagstoff-Schlauches 9. Durch den Verteiltrichter 15 ist sichergestellt, daß die sich in
Richtung des Pfeiles 16 nach links bewegende Schweißstelle mit dem Schweißbad 17 und dem
Schweißlichtbogen 18 durch eine Schicht aus Schlackepulver 19 nach außen abgedeckt ist. Unterhalb der
Schicht 19 befindet sich eine dünne Schicht 19' aufgeschmolzenes Schlackepulver. Die bereits erhärtete
Schweißnaht ist mit 20 bezeichnet
in Fig. Ib ist die Herstellung einer zweiten
Schweißlage 21 angedeutet, welche auf die bereits fertiggestellte, eine untere Schweißlage bildende
Schweißnaht 20 aufgebracht wird.
Die beiden Werkstücke 6 und 7 weisen einander zugekehrte abgeschrägte Kanten 6' bzw. T auf, die
gemeinsam eine V-förmige Schweißfuge bilden.
Die Umhüllung der Zuschlagstoffe, d. h. die Haut des
Zuschlagstoff-Schlauches 9, besteht vorzugsweise aus einem dünnwandigen Glasfasergewebe mit Gewebestruktur
und ist leicht auflösbar, d. h. abschmelz- bzw. abbrennbar. Um unerwünschte Bewegungen der Zu-Schlagstoffe
innerhalb der Umhüllung auszuschließen bzw. einzudämmen, kann diese — ohne nach außen hin
unterbrochen zu sein — in geeigneten Abständen dünne
b0 Querwände aufweisen. Der Zuschlagstoff-Schlauch 9
wird unter der Einwirkung des Leitrohrs 11 auf die Schweißelektrode 1 zubewegt und an dieser durch
Magnetkräfte festgehalten. Die Bewegung der Schweißelektrode 1 in Richtung des Pfeiles 5 hat demzufolge
die Mitnahme des Zuschlagstoff-Schlauches 9 zur Folge, ohne daß beim Durchdringen der Schichten 19 und
gegebenenfalls 19' Zuschlagstoffe verloren gehen können.
Um die Zuführung des Zuschlagstoff-Schlauches 9 feinfühlig verändern zu können, ist die Dosierrolle 10
mit einer rutschfesten Mitnahmefläche ausgestattet; diese kann insbesondere aus einem Gummibelag
bestehen.
Die Zuführgeschwindigkeit des Zuschlagstoff-Schlauches
9 ist über die Drehzahl der Dosierrolle 10 so eingestellt, daß der Zuschlagstoff-Schlauch im Anlagebereich
an der Schweißelektrode 1 in der Regel eine niedrigere Geschwindigkeit aufweist als diese, keinesfalls
aber eine höhere Geschwindigkeit.
Aus Fig. la ist ersichtlich, daß — bedingt durch die
Anordnung des Leitrohrs Il — der Zuschlagstoff-Schlauch 9 — in Schweißrichtung (Pfeil 16) gesehen —
der Schweißelektrode 1 von vorn zugeführt wird. Falls ein und derselben Schweißelektrode gleichzeitig mehrere
Zuschlagstoff-Schläuche zugeführt werden, sind die zugehörigen Leitrohre so angeordnet, daß die Zuschlagstoff-Schläuche
gegebenenfalls von mehreren oder allen Seiten der Schweißelektrode zugeführt werden.
Es ist ohne weiteres möglich, beispielsweise einer bandförmigen Schweißelektrode gleichzeitig mehrere
Zuschlagstoff-Schläuche von vorn zuzuführen und an der in Frage kommenden Breitseite zur Anlage zu
bringen.
Als Umhüllung für die Zuschlagstoffe haben sich insbesondere Schläuche bewährt, die im Handel unter
der Bezeichnung »Glas Filament Schläuche« erhältlich sind; ihr Durchmesser beträgt beispielsweise 8, 10 oder
12 mm.
Die in Fig.2a, b dargesteiite Vorrichtung zum
Elektroschlacke-Schweißen weist zwei Baugruppen auf, welche die Zuführung der drahtförmigen Schweißelektrode
1 bzw. des Zuschlagstoff-Schlauches 9 betreffen und hinsichtlich ihres Aufbaus und ihrer Wirkungsweise
prinzipiell mit den betreffenden Baugruppen der Vorrichtung gemäß Fig. 1 übereinstimmen; es wird
daher insoweit auf die Beschreibung der Vorrichtung zum Unterpulver-Schweißen verwiesen.
Im Unterschied zur bereits beschriebenen Vorrichtung
wird im vorliegenden Fall die Schweißelektrode in Richtung des Pfeiles 5 waagerecht in eine Kupferdüse 4'
eingeleitet, die im Sinne einer 90° -Umlenkung wirkt.
Die Kupferdüse 4' und das Leitrohr 11 mit Verlängerung 11" sind so angeordnet, daß sie in den
Spalt 24 zwischen zwei zu verbindenden Werkstücken
22 und 23 (vgL F i g. 2b) hineinragen. Der Spalt 24 wird
seitlich durch zwei Gleitschuhe 25 und 26 abgedeckt Diese werden bezüglich der Werkstücke so eingestellt
daß sie jeweils den Bereich der Schweißstelle überdecken. Die Relativbewegung der Werkstücke 22,
und der gesamten Schweißvorrichtung einschließlich der Gleitschuhe 25, 26 zueinander ist wiederum durch
den Pfeil 16 angedeutet
Wie aus F i g. 2a ersichtlich ist, ist die Schweißstelle
mit dem Schweißband 17 nach oben hin ständig durch flüssige Schweißschlacke 27 abgedeckt, in welche die
Schweißelektrode 1 mit dem an ihr haftenden Zuschlagstoff-Schlauch 9 hineinragt
Versuche haben zu folgenden Ergebnissen geführt:
Beim Un lerpulver-Schweißen mit einem Schweiß strom von 800 A und einer Schweißspannung von 40 V
konnte eine übereinstimmende Menge von etwa 10 kg/h an Schweißelektrode und an Zuschlagstoffen in die
Schweißnaht eingebracht werden.
Das Elektroschlacke-Schweißen an 40 mm dicken Blechen erbrachte bei einem Schweißsirom von 600 A
und einer Schweißspannung von 42 V eine Abschmelzleistung von etwa 11 kg/h an Schweißelektrode und von
etwa 10 kg/h an Zuschlagstoffen.
In beiden Fällen, insbesondere im Falle des Elektroschlacke-Schweißens,
erscheint eine beträchtliche Steigerung der Abschmelzleistung möglich, sofern man die
Schweißdaten (Schweißstrom, Schweißspannung) in Richtung auf größere Werte ändert. Die Möglichkeit,
große Mengen an Zuschlagstoffen in die Schweißnaht einzubringen, ist dabei dadurch begründet, daß die
Zuschlagstoffe in verhältnismäßig konzentrierter Form an die hocherhitzte Schweißstelle gelangen. Ein hoher
Anteil an Zuschlagstoffen beeinflußt sowohl den Einbrand im Grundmetall (d. h. in den Werkstücken) als
auch die Überhitzung des Schweißgutes in einer für die mechanische*! Eigenschaften des Schweißerzeugnisses
günstigen We:ise.
Das Verfahren ist im Gegensatz zu den beschriebenen Ausführungsbeispielen auch bei Schweißverfahren
mit abschmelzender Elektrode ohne Schlackenabdekkung anwendbar, wie beispielsweise bei Schutzgas-Schweißverfahren.
Durch Anordnung mehrerer Schweißelektroden hintereinander und/oder nebeneinander läßt sich eine
Vervielfachung tier Abschmelzleistung erreichen. Hintereinander liegende Schweißelektroden mit zugehörigen
Zuschlagstoff-Schläuchen kommen dabei insbesondere beim Verbinduigsschweißen an dickwandigen
Blechen und bei Fertigungsarten /ur Anwendung, bei denen eine große Schwcißleisiung gefordert ist, wie
beispielsweise in der Großrohrfertigung.
'-' Nebeneinander liegende Schweißelektroden mit zugehörigen Zuschlagstoff-Schläuchen sind hauptsächlich für großvolumigc Auftragsschweißungcn von Vorteil.
'-' Nebeneinander liegende Schweißelektroden mit zugehörigen Zuschlagstoff-Schläuchen sind hauptsächlich für großvolumigc Auftragsschweißungcn von Vorteil.
Den im wesentlichen metallischen Zuschlagstoffen innerhalb der Zuschlagstoff-Schläuche kann auch ein
erheblicher Anteil an unmagnetischen (metallischen und/oder nicht metallischen) Zusätzen beigemengt
werden. Die Menge dieser Zusätze muß jedoch so gewählt werden, daß ein ausreichendes Festhalten des
'"' Zuschlagstoff-Schlauches mittels magnetischer Kräfte
an der Schweißelektrode gewährleistet ist.
Die Füllung des Zuschlagstolf-Schlauches kann insbesondere mit unmagnetischen Legierungsstoffen
oder auch mit einem Anteil an metallurgisch günstig wirkenden (schlackebildenden und/oder lichtbogenstabilisierenaen)
Zusätzen angereichert sein. Diese beeinflussen erforderlichenfalls die Gütewerte des Nahtwerkstoffs
günstig oder dienen dazu, den Nahtwerkstoff optimal auf das Grundmetall des zu schweißenden
-r> Werkstücks abzuslimmen.
Das Zuführen der Zuschlagstoffe ist bei Schweißverfahren mit abschmelzender Schweißelektrode mit
besonders gutem Erfolg dann anwendbar, wenn die Zuschlagstoffe in Sandform vorliegen. Es besteht jedoch
)(l keine Beschränkung auf derartig ausgebildete Zuschlagstoffe;
diese können insbesondere auch länglich oder zum Teil länglich sein, d. h. beispielsweise plättchenförmig
oder stäbchenförmig möglichst mit abgerundeten Kanten.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
230 242/665
Claims (14)
1. Schweißverfahren mit mindestens einer abschmelzenden Schweißelektrode, bei dem während
des Schweißvorgangs im wesentlichen metallische '> Zuschlagstoffe in zerkleinerter Form, insbesondere
als Metallsand, an die durch den Schweißstrom magnetisierte Schweißelektrode angelagert und
dem Schweißbad zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschlsgstoffe in an
sich bekannter Weise in einer dünnwandigen nachgiebigen und leicht auflösbaren Umhüllung
angeordnet sind und daß dieser Zuschlagstoff-Schlauch der Schweißelektrode mit einer einstellbaren
Geschwindigkeit kontinuierlich zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schweißelektrode gleichzeitig
mehrere Zuschlagstoff-Schläuche zugeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mehrere Schweißelektroden
— an denen jeweils zumindest ein Zuschlagstoff-Schlauch zur Anlage gebracht wird —
dem Schweißbad zugeführt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß den Zuschlagstoffen
unmagnetische Zusätze in zerkleinerter Form beigemengt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch Zuführen
zumindest eines Zuschlagstoff-Schlauches ein Ge- jo wichtsverhältnis »aufgeschmolzener Zuschlagstoff/
abgeschmolzener Schweißelektrodenwerkstoff« zwischen 0,5 bis 2,0 eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis zwischen 1,0 r>
bis 2,0 eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschlagstoff-Schlauch
— in Schweißrichtung gesehen — von vorn zugeführt wird. *o
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführgeschwindigkeit
des Zuschlagstoff-Schlauches höchstens ebenso groß ist wie diejenige der Schweißelektrode.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche I bis 8, mit einer
Zuführeinrichtung für die Schweißelektrode, einer diese umschließende Kupferdüse, an welcher die
Schweißspannung anliegt, und einer Dosiereinrichtung für die Aufgabe der Zuschlagstoffe, gekennzeichnet
durch eine Mitnahmeeinheit (10) für den Zuschlagstoff-Schlauch (9) und eine Führungseinrichtung
(11), welche dessen Anlage an der Schweißelektrode (1) hinter der Kupferdüse (4 bzw.
4') bewirkt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschlagstoff-Schlauch (9)
mittels einer Dosierrolle (10) mit einstellbarer Drehzahl angetrieben ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierrolle (10) eine
rutschfeste Mitnahmefläche aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung
aus einem Leitrohr (11) besteht, welches f>5 außerhalb des Bereichs der Kupferdüse (4 bzw. 4')
endet.
13. Vorrichtung zum Unterpulver-Schweißen nach
einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuschlagstoff-Schlauch (9) und die Schweißelektrode (1) unterhalb der Kupferdüse (4)
durch einen Verteiltrichter (15) hindurchtreten, in den das Zuführrohr (14) eines Schlackepulver-Vorratsbehälters
(13) einmündet.
14. Vorrichtung zum Elektroschlacke-Schweißen nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung (11) und die Kupferdüse (4') — in Schweißrichtung (Pfeil
16) gesehen — vor den die Schweißnaht (20) begrenzenden Kupfer-Gleitschuhen (25,26) enden.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
DE19803040845 DE3040845C2 (de) | 1980-10-30 | 1980-10-30 | Schweißverfahren mit mindestens einer abschmelzenden Schweißelektrode und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
NL8104737A NL8104737A (nl) | 1980-10-30 | 1981-10-19 | Laswerkwijze met tenminste een verbruikbare laselektrode en inrichting voor het uitvoeren van deze werkwijze. |
BE0/206314A BE890824A (fr) | 1980-10-30 | 1981-10-22 | Procede de soudage au moyen d'au moins une electrode de soudage consommee par fusion et dispositif destine a la mise en oeuvre de ce procede |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2304753C3 (de) * | 1973-02-01 | 1980-06-26 | Fried. Krupp Gmbh, 4300 Essen | Unterpulver-Schweißverfahren und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
DE2603020C3 (de) * | 1976-01-28 | 1978-10-12 | Eichhorn, Friedrich, Prof. Dr.-Ing., 5100 Aachen | Verfahren und Vorrichtung zum Elektro-Schlacke-Schweißen von Stahlblechen |
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- 1980-10-30 DE DE19803040845 patent/DE3040845C2/de not_active Expired
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1981
- 1981-10-19 NL NL8104737A patent/NL8104737A/nl not_active Application Discontinuation
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D2 | Grant after examination | ||
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