DE3039571C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von β-Aminopropionamiden der allgemeinen Formel
worin R₁ Wasserstoff oder Methyl und n eine ganze Zahl von
2 bis 6 ist, und R₂ und R₃ einzeln Wasserstoff oder ein
Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, oder zusammen mit
dem Stickstoffatom Morpholin, Pyrrolidin oder Piperidin
bedeuten, durch Umsetzung von einem Aminoalkylamin der
allgemeinen Formel
worin R₂, R₃ und n die oben angegebene Bedeutung besitzen,
mit einer Acryl- oder Methacrylverbindung der allgemeinen
Formel
worin R₁ die oben angegebene Bedeutung besitzt, und R₄ ein
Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, und Isolierung
des hergestellten β-Aminopropionamides.
β-Aminopropionamide sind besonders geeignet zur Darstellung
von kationischen Vinylmonomeren, aus welchen Flockmittel,
Adhäsionspromoteren, öllösliche Dispersionen, Härtungsmittel
für Epoxide und Ionenaustauscherharze hergestellt werden
können.
Es ist bekannt, daß Amine mit Acryl- oder Methacrylestern zu
β-Aminopropionamiden reagieren. So können z. B. bestimmte
β-Aminopropionamide durch Umsetzung von Dialkylaminoverbindungen
mit einer Acrylsäure oder einem Acrylester, wie in
dem Artikel von J. G. Erickson, "The Preparation and
Stabilities of Some β-Dialkylaminopropionamides", J. Am.
Chem. Soc. 74, 6281-82 (1952) beschrieben, hergestellt
werden.
Die Aminolyse von Estern wird auch von J. E. Bunnett und G. T.
Davis, J. Am. Chem. Soc. 82, 665 (1960) und H. T. Openshaw
und M. Whittaker, J. Chem. Soc. 89 (1969) beschrieben.
Andere Verfahren, nach denen Verbindungen dieses Typs
hergestellt werden können, sind in den US-Patentschriften
24 51 436, 25 29 838, 26 49 438 und 36 52 671 beschrieben.
Wie in den US-Patentschriften 27 19 175 und 27 19 178
beschrieben, können die entstandenen β-Aminopropionamide
durch Erhitzen zu monomeren Verbindungen abgebaut werden.
Die Umsetzung eines Amins mit einem Acryl- oder Methacrylester
verläuft jedoch normalerweise bei mäßigen Temperaturen
nur langsam. Zur Vollendung der Umsetzung und Bildung des gewünschten
Propionamids kann die Temperatur erhöht werden, was
aber zu einer verstärkten Bildung von Nebenprodukten führt.
Zur Beschleunigung der Umsetzung von Estern mit Aminen wurden
bestimmte Verbindungen vorgeschlagen. In dem Artikel von
H. L. Bassett und C. R. Thomas, J. Chem. Soc. 11, 1188 (1954)
wurde z. B. die Anwendung stöchiometrischer Mengen eines
Alkylmagnesiumhalogenids beschrieben. Während solche Verbindungen
sich als hilfreich bei der Bildung von Amiden erwiesen
haben, zeigte sich aber auch, daß katalytische Mengen nicht
wirksam waren. In einem weiteren Verfahren zur Herstellung
von Acrylamiden aus Acrylestern und Amiden wird die Verwendung
von Lithiumhydroxid und Magnesiummethoxid als Katalysatoren
vorgeschlagen (DE-PS 11 64 397).
Bis heute wurde jedoch kein einfaches Verfahren zur Herstellung
von β-Aminopropionamiden aus Acryl- oder Methacrylestern
und den entsprechenden Aminen gefunden, das bei relativ
niedrigen Reaktionstemperaturen arbeitet und das, verglichen
mit den Verfahren nach dem Stand der Technik, nur
wenige Nebenprodukte liefert. So beschleunigen z. B. einige
Katalysatoren wohl die gewünschte Umsetzung, aber auch die
Bildung von ungewünschten Nebenprodukten.
Es wäre daher ein Fortschritt auf diesem Gebiet und hierin
besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neues
katalytisches Verfahren zur Herstellung von β-Aminopropionamiden
bereitzustellen, das mit relativ niedrigen Reaktionstemperaturen
arbeitet und nur geringe Menge an unerwünschten
Nebenprodukten liefert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Umsetzung bei 60 bis 140°C in Gegenwart eines Alkali- oder
Erdalkalimetallsalzes einer starken Säure mit einem
pKa-Wert von etwa 2 oder kleiner durchgeführt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in chargenweisem oder in
einem im wesentlichen kontinuierllichen Verfahren
durchgeführt werden. Gewöhnlich wird ein molarer Überschuß
eines tertiären Aminoalkylamins mit dem Acryl- oder
Methacrylester versetzt,
und das Gemisch auf Temperaturen
von 60-140°C, erhitzt.
Meistens werden wenigstens zwei Mol Amin pro Mol Ester eingesetzt;
zur Erzielung einer vollständigen Umsetzung werden oft
noch mehr als zwei Mol Amin angewendet. Dieses gewährleistet
eine maximale Bildung des entsprechenden β-Aminopropionamids.
Die Menge des angewendeten Amins ist nicht kritisch, es gibt
nur praktische Überlegungen zur Entfernung des übrigbleibenden
Überschusses an nicht umgesetztem Amin aus dem Reaktionsgemisch.
Gewöhnlich wird das Reaktionsprodukt in einer Zeit
von etwa ¼ bis 24 h, meistens in 0,5-10 h, gebildet. Die
Reaktionszeit hängt von den eingesetzten Ausgangsmaterialien
und den angewendeten Temperaturen ab. Das entsprechende
β-Aminopropionamid kann, soweit gewünscht, durch konventionelle
Destillationsverfahren vom Reaktionsgemisch abgetrennt werden,
das gewöhnlich noch Alkohle und das überschüssige nicht umgesetzte
Amin enthält. Das erfindungsgemäße Verfahren kann
jedoch auch in kontinuierlichem Betrieb durchgeführt werden,
da der Alkohol und das überschüssige, nicht umgesetzte Amin
die Umsetzung nicht beeinträchtigen.
Die Umsetzung kann bei Atmosphärendruck und unter- oder überatmosphärischen
Drücken durchgeführt werden.
Für die vorliegende Erfindung besonders geeignete tertiäre
Aminoalkylamine sind: 3-Dimethylaminopropylamin, 2-Dibutylaminoäthylamin,
4-(Aminopropyl)-morpholin, 3-Diäthylaminopropylamin,
2-Dimethylaminoäthylamin, 1-(Aminopropyl)-
piperidin und 4-(Aminoäthyl)-morpholin, 3-Dimethylaminopropylamin
ist besonders bevorzugt.
Wenn R₂ und R₃ Alkylreste sind, sind sie C₁-C₄-
Alkylreste, wie z. B. Isopropyl und t-Butyl. Wenn
R₂ Wasserstoff ist, ist R₃ bevorzugt Isopropyl, Isobutyl
oder t-Butyl oder ein anderer niedriger verzweigter Alkylrest.
R₂ und R₃ können andere nicht störende Substituenten, wie z. B.
tertiäre Amine, gehinderte Amine, Aryl, Alkaryl, Ätherbindungen
usw. enthalten. Die Alkylgruppe kann jeden Substituenten
enthalten, der unter den gegebenen Reaktionsbedingungen
inert ist.
Bestimmte als Reaktanten für die vorliegende Erfindung geeignete
Acrylsäure- oder Methacrylsäureester sind: Methylacrylat,
Methylmethacrylat, Äthylacrylat und Äthylmethacrylat. Methylacrylat
und Methylmethacrylat sind bevorzugt.
Die Menge des angewendeten Alkali- oder Erdalkalimetall-Katalysators
kann über einen großen Bereich variieren. Gewöhnlich
wird der Katalysator in einer Menge von etwa 0,01 bis etwa
10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Reaktanten,
eingesetzt. Meistens wird der Katalysator in einer Menge von
0,1-5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Reaktanten,
eingesetzt.
Jedes Alkali- oder Erdalkalimetallsalz einer starken Säure
mit einem pKa-Wert von etwa 2,0 oder insbesondere darunter, wie z. B.
die Halogenid-, Nitrat-, Perchlorat- und Fluorboratsalze, ist
als Katalysator zur Beschleunigung der Amid-Reaktion der
vorliegenden Erfindung geeignet. Bevorzugte Alkalimetallhalogenide
sind Lithium- und Natriumhalogenide, wobei
Lithium, z. B. als Lithiumjodid, besonders bevorzugt ist.
Bevorzugte Erdalkalimetallhalogenide sind Magnesium,
Barium und Calcium, wobei Magnesium und Barium als Chlorid
und Jodid besonders bevorzugt sind. Besonders bevorzugte
Nitratsalze sind die Nitrate von Magnesium und Calcium.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
In einen 500-ml-Kolben, ausgestattet mit Magnetrührer und
Thermometer wurde unter Stickstoff 204 g 3-(Dimethylamino)-
propylamin und 3,0 g wasserfreies Lithiumjodid gegeben. Das
Reaktionsgemisch wurde auf 80°C erhitzt, wobei das Lithiumjodid
in Lösung ging. Dann wurden 100 g Methylmethacrylat
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde 3 h auf 80°C erhitzt,
dann wurde eine Probe entnommen. Der Katalysator verblieb
in Lösung.
Die gaschromatographische Analyse ergab die folgende Zusammensetzung
(Flächenprozente):
Verbindung | |
Flächenprozent | |
Methanol | |
3,1 | |
Methylmethacrylat | 0,9 |
DMAPA | 34,1 (Dimethylaminpropylamin) |
P-Ester | 49,1 (3-(3-Dimethylaminopropylamino)-2-methylpropionat, Methylester) |
DMAPMA | 3,4 (N-(3-Dimethylaminopropyl)-methacrylamid) |
P-Amid | 8,2 (N-(3-Dimethylaminopropyl)-3-(3-dimethylaminopropyl)-amino- |
2-methylpropionamid) |
Diese Daten entsprechen 9,2% Ausbeute an Propionamid und
30% Ausbeute an Methanol.
Die folgenden Versuche wurden gemäß Beispiel 1 durchgeführt,
es wurden 0,022 Mol Katalysator eingesetzt. Die Ergebnisse
der gaschromatographischen Analyse wurden in % Ausbeute
angegeben (tatsächliche Ausbeute/theoretische Ausbeute×100).
Ein Versuch, der wie in Beispiel 1 beschrieben, aber ohne
Katalysator durchgeführt wurde, zeigte eine Ausbeute an
Propionamid vor nur 0,1% und an Methanol von nur 1,2%.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung
von β-Aminopropionamiden der allgemeinen Formel
worin R₁ Wasserstoff oder Methyl und n eine ganze
Zahl von 2 bis 6 ist, und R₂ und R₃ einzeln Wasserstoff
oder ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
oder zusammen mit dem Stickstoffatom Morpholin,
Pyrrolidin oder Piperidin bedeuten, durch Umsetzung
von einem Aminoalkylamin der allgemeinen Formel
worin R₂, R₃ und n die oben angegebene Bedeutung
besitzen, mit einer Acryl- oder Methacrylverbindung
der allgemeinen Formel
worin R₁ die oben angegebene Bedeutung besitzt und R₄
ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, und
Isolierung des hergestellten β-Aminopropionamides,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Umsetzung bei 60 bis 140°C in Gegenwart eines Alkali-
oder Erdalkalimetallsalzes einer starken Säure mit
einem pKa-Wert von etwa 2 oder kleiner durchgeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Umsetzung in Gegenwart von Magnesium-, Calcium- oder
Bariumhalogenid erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Umsetzung in Gegenwart von Lithiumhalogenid erfolgt.
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