DE3039436C3 - Regeleinrichtung für ein Kraftstoffzumeßsystem einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Regeleinrichtung für ein Kraftstoffzumeßsystem einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung geht von einer Regeleinrichtung für das Kraftstoff
zumeßsystem einer Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs aus. Ein solches System ist aus der DE-OS 25 47 141
bekannt. Diese Schrift beschäftigt sich mit den Auswirkungen von
Totzeiten in der Regelstrecke auf das Regelverhalten. Eine solche
Totzeit entsteht beispielsweise durch die Zeitverzögerung zwischen
einer Änderung der Gemischzusammensetzung auf der Ansaugseite und
der Registrierung dieser Änderung durch die Lambdasonde auf der
Abgasseite der Brennkraftmaschine. Diese Zeitverzögerung führt, da
sie einerseits die Frequenz und die Amplitude der Regelschwingung
mitbestimmt und andererseits von Last und Drehzahl abhängt, zu einer
unerwünschten Last- und Drehzahlabhängigkeit der Regelschwingung.
Zur Vermeidung größerer Schwankungen der Amplitude werden im
beschriebenen Verfahren die Proportional- und Integralanteile der
Regelung last- und drehzahlabhängig so verändert, daß sie die
Amplitude gegensinnig zum Einfluß der Totzeiten so beeinflussen, daß
in der Summe die Amplitude der Regelschwingung nicht verändert wird.
Die Verwendung betriebskenngrößenabhängiger Regelparameter dient
hier demnach nur zur Kompensation einer systemimmanenten Störung in
Form der Totzeit.
Die DE-OS 26 58 940 beschreibt ein Verfahren zur Anpassung der
Lambdaregelung an unterschiedliche Abgasreinigungsanforderungen und
Brennkraftmaschinentypen. Je nachdem, für welche Schadstoffe der
Katalysator seine größte Wirkung entfalten soll, ist ein anderer
Lambdawert von Vorteil. So begünstigt zum Beispiel ein Lambdawert
kleiner 1 die Reduzierung von Stickoxiden während für die Oxidierung
von Kohlenwasserstoffen und Kohlenmonoxid ein Lambdawert größer 1
vorteilhaft ist. Für die Abstimmung der Regelung auf einen
gewünschten, für alle Betriebszustände festen Lambdawert wird eine
Verschiebung des Lambda-Mittelwertes vorgeschlagen, die dadurch
hervorgerufen wird, daß für fettes und mageres Gemisch
unterschiedliche Gradienten des Integratorausgangssignals festgelegt
werden.
Dieses Verfahren besitzt insbesondere den Nachteil, daß Betrag und
Richtung der Mittelwertverschiebung nicht den individuellen Erfor
dernissen bei verschiedenen Betriebszuständen angepaßt werden können.
Die DE-OS 28 02 860 behandelt die Möglichkeit der Korrektur der
Kraftstoff-/Luft-Gemischzusammensetzung durch das gesteuerte Ein
blasen von Luft in das Ansaugsystem einer Brennkraftmaschine. Die
Ansteuerung eines dafür benutzten Ventils geschieht dabei mit Hilfe
von Vorsteuerwerten, die in einem über Last und Drehzahl adressier
baren Speicher abgelegt sind und die durch einen Digitalrechner zu
einem Steuersignal weiterverarbeitet werden.
Es hat sich nun gezeigt, daß die bekannten Verfahren nicht in allen
Betriebszuständen exakt genug arbeiten und damit nicht immer zu
einem sauberen Abgas der Brennkraftmaschine bei akzeptablem Fahr
verhalten führen. Dies vor allem in Übergangsbereichen wie z. B.
Beschleunigung oder Schub in den Randbereichen.
Die Erfindung hat die Aufgabe, ein Verfahren anzugeben, mit dem der
mittlere Lambda-Istwert in wechselnden Betriebszuständen auf vor
bestimmte Werte verschoben werden kann. Diese Verschiebung hat eine
gezielte Änderung des Katalysatorwirkungsgrades für die einzelnen
Schadstoffkomponenten zur Folge. Daraus ergibt sich als besonderer
Vorteil des Verfahrens die Möglichkeit, die Emission einer Schad
stoffkomponente, die in bestimmten Betriebszuständen wie Beschleuni
gung oder Schub verstärkt auftritt, zu verringern.
Erreicht wird dies durch die passende Wahl
der Proportional- und Integralanteile bezüglich der
drehzahl- und lastabhängigen Totzeiten des Systems, die
durch die Gaslaufzeiten und die Totzeit der Abgassonde
gegeben sind.
Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, die einzelnen
Integral- und Proportionalwerte unterschiedlich zu wählen
und darüber hinaus die einzelnen Drehzahl- und/oder Last
bereiche unterschiedlich fein über den ganzen Bereich abzu
stufen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen Fig. 1 ein grobes Blockschaltbild der
Regeleinrichtung für ein Kraftstoffzumeßsystem einer Brenn
kraftmaschine. Fig. 2 ein Impulsdiagramm zur Erklärung der
Wirkungsweise des Gegenstandes von Fig. 1, Fig. 3 eine
schematische Darstellung eines einzelnen Last-Drehzahl-
Kennfeldes für das Bereitstellen der P- oder I-Werte des
Reglers, und Fig. 4 ein grobes Blockschaltbild zur Arbeits
weise der Speicher mit den Kennfeldern.
Fig. 1 zeigt in grobem Blockschaltbild eine Regeleinrichtung
für ein Kraftstoffzumeßsystem bei einer Brennkraftmaschine
mit Fremdzündung. Die Brennkraftmaschine selbst ist mit 10
bezeichnet. Sie besitzt ein Luftansaugrohr 11 sowie eine
Abgasleitung 12. Ein Zeitglied 13 bestimmt aus Drehzahl und
Last ein Grundeinspritz-Zeitsignal der Dauer tL; das in einer
nachfolgenden Multiplizierstufe 14 multiplikativ korrigiert,
darüber hinaus zusätzlich je nach Betriebsbereich verändert
und schließlich einem nicht näher dargestellten Kraftstoff
zumeßventil im Bereich des Luftansaugrohrs 11 zugeleitet wird.
Die Komponenten 13 und 14 bilden auf diese Weise eine
Zumeßsignalerzeugerstufe (13, 14).
Der Korrekturfaktor FR, entstammt einem Proportional (P)- und Integral (I)-Regler 16, dem
Regelparameter-Kennfelder über einen Speicher 16a zugeordnet sind. Eingangs
größen des PI-Reglers 6 sind Signale bezüglich Last (Q/n),
Drehzahl (n) und Abgaszusammensetzung. Ein Vergleicher 17
liefert dieses Signal bezüglich der Gaszusammensetzung
und in ihm wird ein λ-Istwert ausgehend von einer
Abgassonde 18 mit einem λ-Sollwert verglichen.
Die einzelnen in Fig. 1 gezeichneten Komponenten sind für
sich bekannt. Die meisten von ihnen sind handelsübliche
Bauteile. Der erwähnte PI-Regler 16 läßt sich rechner
gesteuert per Programm realisieren. Seine Darstellung mit
Einzelbausteinen könnte in der Art erfolgen, daß einem
Zähler bestimmte Werte übertragen werden zur Bildung des
P-Anteils, während für die Rea
lisierung des I-Anteils dieser
Zähler mit einer bestimmten Zählfrequenz beaufschlagt wird.
Erklärt wird die Wirkungsweise des Gegenstandes von Fig. 1
zweckmäßigerweise anhand der in Fig. 2 dargestellten Kurven
züge. Dort zeigt der Kurvenzug a das Ausgangssignal der
Abgassonde 18. In Fig. 2b ist das Vergleicherausgangssignal
dargestellt. Es steuert beim PI-Regler 16 den jeweiligen
Umschaltpunkt (siehe Fig. 2c). Erkennbar ist aus dem dritten
Kurvenzug von Fig. 2 ein jeweiliger Sprung im Reglerausgangs
signal entsprechend dem P-Anteil, dem sich entsprechend dem
Vorzeichen des Sprunges eine Treppenfunktion anschließt. Im
Ergebnis ergibt sich auf diese Weise ein PI-Verhalten.
Entsprechend der Darstellung von Fig. 2c besitzen die beiden
P-Anteile unterschiedliche Werte, und darüber hinaus der
I-Anteil unterschiedliche Steigungen, die z. B. mittels einer
variablen Zählfrequenz je nach Zählrichtung realisierbar sind.
Um eine hohe Regelfrequenz zu erreichen, sollte der positive
und negative P-Anteil so gewählt sein, daß er mindestens die
Hälfte der momentanen Regelschwingung beträgt. In manchen
Fällen, z. B. aus Abgasgründen, wird man jedoch eine niedrige
Frequenz in Kauf nehmen, um eine gewünschte feinstufige
Unsymmetrie darstellen zu können. Durch passende Wahl der
Proportional- und Integralanteile kann die Regelung auf die
drehzahl- und lastabhängigen Totzeiten des Systems, die
durch die Gaslaufzeiten und die Totzeit der Abgassonde gegeben
sind, abgestimmt werden.
Durch unsymmetrische P- und I-Anteile, d. h. unterschiedliche
Werte beim Übergang von magerem zu fettem oder fettem zu
magerem Gemisch, läßt sich der Mittelwert von λ definiert
so verschieben, daß die einzelnen Abgaskomponenten in allen
Betriebspunkten den gewünschten Werten weitgehend angepaßt
werden. Die Integratorsteilheit des Reglers wird automatisch
an die Drehzahl angepaßt, in dem je Umdrehung der Kurbelwelle
der I-Regler um eine bestimmte Anzahl von ti-Inkrementen nachgestellt
wird.
Im Hinblick auf eine genaue Anpassung der Regelung an den
Motorbetrieb lassen sich die Regelparameter in Form von Kennfeldern
frei wählen.
Fig. 3 zeigt ein Beispiel eines derartigen Kennfelds, in dem
sowohl die einzelnen P- als auch die I-Anteile in Form von
Steigungswerten abspeicherbar sind. Bei diesem betreffenden
Beispiel sind vier Drehzahlspalten A bis D und insgesamt acht
Lastspalten 0 bis 7 vorgesehen. Der Lastbereich ist i. a. deshalb
feinstufiger gewählt, weil die Lastabhängigkeit stärker
bei der Kraftstoffzumessung zu berücksichtigen ist. So kann
z. B. die Zeile 0 die einzelnen Werte für den Leerlauffall
enthalten, und die restlichen Zeilen 1 bis 7 sind feinstufigen
Teillastgebieten zugeordnet. Für Vollast ist hier
deshalb keine Zeile vorgesehen, weil in diesem Betriebsbereich
ohnehin die λ-Regelung vorzugsweise ausgeschaltet
ist, und die Kraftstoffzumessung mit Steuerung arbeitet.
Der weiteren Verdeutlichung des prinzipiellen Aufbaus des
PI-Reglers dient Fig. 4. Dort gelangt das Ausgangssignal vom
Vergleicher 17 in zu einer Abfragestelle 20 und je nach Vergleicherausgangssignal
wird nun ein positiver oder negativer
Sprung- und Steigungswert für den PI-Regler ausgelesen.
Die jeweils ausgelesenen Daten werden dann im eigentlichen
PI-Regler 16 weiter verarbeitet.
Über die einzelnen gespeicherten Werte - die aus Versuchen
ermittelt werden und für einen speziellen Brennkraftmaschinentyp
gelten - lassen sich die Regelparameter so wählen, daß
sich für alle Komponenten des Abgases ein möglichst niedriger
Wert ergibt. Genauso gut kann man jedoch die Regelung in
einzelnen Punkten bewußt "verstimmen", um das Gesamtergebnis
eines Tests bei einer gewünschten Komponente (z. B. NO, NOx)
zu verringern. In Drehzahl-Lastpunkten, in denen eine hohe
NO-, NOx-Emission vorliegt (etwa bei Beschleunigungen) kann
man z. B. eine leichte Verschiebung nach λ < 1 vornehmen, oder
bei solchen mit hoher HC-Emission eine Verschiebung nach
mager.
Für jeden Kennfeldpunkt läßt sich somit die Richtung der
Verschiebung (fett oder mager) und ihre Größe individuell
festlegen.
Dadurch, daß man die Integratorsteigung in Veränderung pro
Zündung oder pro Umdrehung (beispielsweise i-Inkremente pro
Umdrehung oder ein Inkrement pro Kurbelwellen-Umdrehungen)
festlegt, wird automatisch eine Anpassung an die jeweilige
Drehzahl erhalten.
Als Vorteile der erfindungsgemäßen Regeleinrichtung sind somit
zu nennen:
- - Die Kennfeldstützstellen sind nach Anzahl und Abstufung in Last- und Drehzahlrichtung je nach Anforderung, z. B. bezüglich Testzyklus und Fahrzeugtyp, frei wählbar.
- - Die Richtung einer gewollten λ-Verschiebung und
- - die Größe der Verschiebung sind für jeden Kennfeldpunkt unabhängig festzulegen.
- - Die Größe des Regelhubes ist über die Größe der P-Anteile bzw. über die Integratorsteilheiten für jeden Kennfeldpunkt einzeln wählbar.
Daraus ergibt sich sowohl eine geringere Schadstoffemission
als auch ein besseres Fahrverhalten.
Claims (3)
1. Regeleinrichtung für ein Kraftstoffzumeßsystem einer
Brennkraftmaschine mit einer Abgassonde (18) in einer
Abgasleitung (12), mit einer Zumeßsignalerzeugerstufe
(13, 14), die abhängig von Betriebsparametern (n, Q) Kraftstoffzumeßsignale
bestimmt, mit einem Vergleicher (17) zum
Vergleich des Ausgangssignals der Abgassonde (18) mit einem
vorbestimmten Wert und mit einem dem Vergleicher nachgeschalteten
Proportional (P)- und Integral (I)-Regler (16),
dessen P- und I-Anteile von Betriebsparametern (n, Q/n)
abhängig sind und dessen Ausgangssignal die Kraftstoffzumessung
beeinflußt, gekennzeichnet durch
- einen Speicher (16a, 21, 22), in dem eine Vielzahl von vorbestimmten positiven und negativen Werten entsprechend den P- und I-Anteilen in Abhängigkeit von Betriebsparametern (n, Q/n) gespeichert sind,
- - wobei die abgespeicherten Werte so bestimmt sind, daß sich im Regelbetrieb bei den einzelnen Betriebsparametern vorbestimmte Lambda-Verschiebungen ergeben, die so gewählt sind, daß sich entweder für alle Komponenten des Abgases ein möglichst niedriger Wert ergibt, oder daß in bestimmten Betriebszuständen die Emission jeweils verschiedener Abgaskomponenten (NO, NOx, HC . . .) bevorzugt vermindert wird
- - und wobei bei den einzelnen Betriebsparametern (n, Q/n) die P- und I-Anteile beim Übergang von magerem zu fettem Gemisch gegenüber dem Übergang von fettem zu magerem Gemisch auf unterschiedliche Werte festlegbar sind.
2. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
für die Speicherung maßgebenden Betriebsparameter die Drehzahl (n)
und die Last (Q/n) sind.
3. Regeleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß
Drehzahl- und Lastwerte im Teillastgebiet relativ feinstufig unterteilt
sind.
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